DE19852193C1 - Verfahren zur Eignungsprüfung von elektro- oder autophoretischen Lackierverfahren für Automobilkarossen - Google Patents
Verfahren zur Eignungsprüfung von elektro- oder autophoretischen Lackierverfahren für AutomobilkarossenInfo
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Abstract
Verfahren zur Eignungsprüfung von bei der elektrophoretischen oder autophoretischen Lackierung von Automobilkarossen und dreidimensionalen Industriegütern aus Metall eingesetzten Materialien und Verfahrensparametern, bei dem man DOLLAR A a) ein flächiges Metallprüfblech unter Verwendung von Tiefziehmittel zu einem hohlen Prüfkörper tiefzieht, DOLLAR A b) den so erhaltenen Prüfkörper unter Verwendung eines Reinigungsmittels vom jeweiligen Tiefziehmittel befreit, DOLLAR A c) gegebenenfalls den gereinigten Prüfkörper unter Verwendung eines Vorbehandlungsmittels zur Erzielung von Korrosionsschutz vorbehandelt, DOLLAR A d) den erhaltenen Prüfkörper unter Verwendung eines elektro- oder autophoretisch abscheidbaren Überzugsmittels tauchlackiert, DOLLAR A e) gegebenenfalls den tauchlackierten Prüfkörper mit einer oder mehreren weiteren Überzugsschichten versieht, DOLLAR A f) den erhaltenen Prüfkörper einer Eigenschaftsprüfung der erhaltenen Lackierung unterzieht, DOLLAR A wobei man in den Verfahrensschritten a), b), c) und/oder d) zumindest ein zu untersuchendes Tiefziehhilfsmittel, Reinigungsmittel, gegebenenfalls Vorbehandlungsmittel und/oder elektrophoretisch oder autophoretisch abscheidbares Überzugsmittel einsetzt, DOLLAR A und/oder zumindest einen zu untersuchenden Verfahrensparameter variiert und DOLLAR A g) die Mittel und/oder Parameter, die zu den optimalen gewünschten Lackierungseigenschaften führen, ermittelt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eignungsprüfung von bei der
elektro- oder autophoretischen Lackierung von Automobilkarossen und
dreidimensionalen Industriegütern verwendbaren Materialien und
Verfahrensparametern.
Die Herstellung dreidimensionaler, elektro- oder autophoretisch lackierter
Metallsubstrate, beispielsweise Automobilkarossen, besteht aus der Prozeßkette:
"Verformung flächiger Metallblechteile, gegebenenfalls Zusammenbau zu einer
Konstruktion, Reinigung, gegebenenfalls Vorbehandlung, elektro- oder
autophoretische Lackierung", nachstehend jeweils kurz "Prozeßkette" genannt. Die
Qualität der so hergestellten dreidimensionalen, elektro- oder autophoretisch
lackierten Metallsubstrate insbesondere hinsichtlich ihres Korrosionsschutzes wird
dabei durch das komplexe Zusammenwirken der in der gesamten Prozeßkette
eingesetzten Materialien und der während des Prozesses herrschenden
Verfahrensbedingungen bestimmt und macht sich insbesondere im Bereich starker
Verformung bemerkbar.
Bisher ist es üblich visuell erkennbare, die Qualität beeinträchtigende Fehlstellen,
beispielsweise Flecken, Krater, Nadelstiche oder Löcher, innerhalb einer durch
elektro- oder autophoretische Abscheidung aus einem entsprechenden Tauchlack
erzeugten Überzugsschicht im Anschluß an deren Einbrennen zu beseitigen,
beispielsweise durch Ausschleifen und Reparaturlackierung. Diese an sich schon
unerwünschte Nacharbeit hinterläßt letztlich dennoch eine Schwachstelle in der
Lackierung. Visuell nicht direkt erkennbare Fehlstellen bleiben unberücksichtigt und
fallen erst später beispielsweise in Form von Feldschäden auf. Eine systematische
Strategie zur Fehlervermeidung im Vorfeld der Prozeßkette fehlt bislang.
Aufgabe der Erfindung ist es ein rationelles Verfahren zur Simulation der Herstellung
dreidimensionaler, elektro- oder autophoretisch lackierter Metallsubstrate,
insbesondere Automobilkarossen, bereitzustellen. Das Verfahren soll geeignet sein zur
Prüfung, insbesondere zur Eignungsprüfung im vorstehend genannten
Herstellungsverfahren einsetzbarer Materialien und wählbarer Verfahrensbedingungen
bzw. Verfahrensparameter.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe durch das erfindungsgemäße, nachstehend
definierte Verfahren zur Simulation der Prozeßkette gelöst werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Eignungsprüfung von bei der
elektrophoretischen oder autophoretischen Lackierung von Automobilkarossen und
dreidimensionalen Industriegütern aus Metall eingesetzten Materialien und
Verfahrensparametern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) ein flächiges Metallprüfblech unter Verwendung von Tiefziehhilfsmittel zu einem hohlen Prüfkörper tiefzieht,
- b) den so erhaltenen Prüfkörper unter Verwendung eines Reinigungsmittels vom jeweiligen Tiefziehhilfsmittel befreit
- c) gegebenenfalls den gereinigten Prüfkörper unter Verwendung eines Vorbehandlungsmittels zur Erzielung von Korrosionsschutz vorbehandelt,
- d) den erhaltenen Prüfkörper unter Verwendung eines elektro- oder autophoretisch abscheidbaren Überzugsmittels tauchlackiert,
- e) gegebenenfalls den tauchlackierten Prüfkörper mit einer oder mehreren weiteren Überzugsschichten versieht,
- f) den erhaltenen Prüfkörper einer Eigenschaftsprüfung der erhaltenen Lackierung
unterzieht,
wobei man in den Verfahrensschritten a), b), c) und/oder d) zumindest ein zu untersuchendes Tiefziehhilfsmittel, Reinigungsmittel, gegebenenfalls Vorbehandlungsmittel und/oder elektrophoretisch oder autophoretisch abscheidbares Überzugsmittel einsetzt,
und/oder zumindest einen zu untersuchenden Verfahrensparameter variiert und - g) die Mittel und/oder Parameter, die zu den optimalen gewünschten Lackierungseigenschaften führen ermittelt.
Bevorzugt handelt es sich bei der in Verfahrensschritt f) stattfindenden Prüfung um
eine Qualitätsprüfung, insbesondere um eine Korrosionsschutzprüfung.
In Verfahrensschritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein flächiges
Metallblech unter Verwendung von Tiefziehhilfsmittel zu einem hohlen Prüfkörper
tiefgezogen. Dabei wird das flächige Metallblech, zumindest wenn es noch nicht in
mit Tiefziehhilfsmittel versehener Form vorliegt, mit Tiefziehhilfsmittel versehen.
Der Begriff "Prüfkörper" bezeichnet ein für Prüfungen geeignetes Metallsubstrat, das
eine innere, vollständig sichtbare sowie eine äußere Oberfläche aufweist. Bevorzugte
Beispiele für im erfindungsgemäßen Verfahren geeignete hohle Prüfkörper sind
Näpfchen, wie sie in der Lackindustrie aus lackierten Blechen durch Tiefziehen
hergestellt werden, um Lacke bzw. Lackierungen auf ihre Verformbarkeit zu
untersuchen.
Bei dem in Verfahrensschritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten
flächigen Metallblech handelt es sich um ein eine zur Herstellung eines hohlen
Prüfkörpers im Labormaßstab zu Untersuchungszwecken ausreichend große Fläche
aufweisendes Blechteil, beispielsweise um eine Ronde mit einem Durchmesser
beispielsweise zwischen 5 und 20 cm. Das flächige Teil aus Metallblech kann aus
Metallblech ausgeschnitten oder bevorzugt ausgestanzt sein. Das Metallblech besitzt
beispielsweise eine Blechstärke zwischen 0,2 und 3 mm, insbesondere eine für den
Karosseriebau typische Blechstärke von 0,7 bis 1,3 mm. Das Metallblech kann eine
glatte oder eine Oberfläche mit gezielt, beispielsweise durch Texturierung eingestellter
Rauhigkeit aufweisen. Beispielsweise liegt die Oberflächenrauhigkeit der Metallbleche
bei Ra-Werten von 0 bis 2,4 µm.
Bei den Metallblechen handelt es sich beispielsweise um solche aus Kupfer, Zink oder
Aluminium, insbesondere aber um Stahlbleche. Die Stahlbleche können aus
unterschiedlichst legierten Stählen bestehen, sie können unverzinkt oder mit Reinzink,
Zink-Nickel-Legierung oder Zink-Eisen-Legierung verzinkt sein und sie können
unabhängig von einer Verzinkung ihrer Oberfläche vorphosphatiert sein.
Der Tiefziehvorgang erfolgt unter Verwendung von üblichem Tiefziehhilfsmittel. Das
Tiefziehhilfsmittel dient dazu, den Verschleiß am Tiefziehwerkzeug gering zu halten
und eine Beschädigung des flächigen Metallblechs während des Verformungsprozesses
zumindest weitgehend zu vermeiden. Beispiele für Tiefziehhilfsmittel sind übliche
Tiefziehfette oder -öle, wie sie in unterschiedlichster Zusammensetzung für das
Tiefziehen von anschließend zu beschichtenden Substraten angeboten werden.
Das Tiefziehen des mit Tiefziehhilfsmittel versehenen Metallblechs, beispielsweise
einer Metallblechronde, zu einem hohlen Prüfkörper, beispielsweise zu einem runden
oder abgerundete Ecken aufweisenden Näpfchen kann mittels eines üblichen
Tiefziehwerkzeugs, beispielsweise mittels einer zur Prüfung auf Verformbarkeit
ausgehärteter Lackschichten bzw. ein- oder mehrschichtiger Lackierungen üblichen
Tiefziehmaschine für Laborzwecke erfolgen. Ein Beispiel für eine derartige im
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Tiefziehmaschine ist die von der Firma
Erichsen vertriebene Tiefzieh-Näpfchen-Prüfmaschine, Original ERICHSEN, Modell
224/II, mit der lackierte Metallblechronden zu quadratischen Näpfchen mit
abgerundeten Ecken tiefgezogen werden können.
Beim Tiefziehen können als Verfahrensparameter beispielsweise die Geschwindigkeit
des Tiefziehvorgangs und die dabei herrschende Temperatur variiert werden.
In Verfahrensschritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in
Verfahrensschritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene hohle Prüfkörper
unter Verwendung eines Reinigungsmittels gereinigt. Bei der Reinigung steht die
Befreiung des Prüfkörpers von Tiefziehhilfsmittel im Vordergrund, nämlich die
Entfettung.
Bei den Reinigungsmitteln handelt es sich um die üblichen unterschiedlichen für die
Entfettung von Metallteilen angebotenen Reinigungsmittel, beispielsweise
Reinigungsmittel auf der Basis organischer Lösemittel, insbesondere aber auch solche
auf wäßriger Basis, beispielsweise alkalische Reiniger. Die Reinigungsmittel werden
in großer Vielfalt und in unterschiedlichster Zusammensetzung von verschiedenen
Herstellern angeboten.
Bei der Reinigung können eine Reihe von Verfahrensparametern variiert werden. Als
wichtigste Beispiele für solche Verfahrensparameter seien genannt: Durchführung der
Reinigung als Tauchentfettung und/oder als Sprühentfettung, Sprühdruck bei der
Sprühentfettung, Dauer des Reinigungsprozesses, Konzentration des
Reinigungsmittels, Temperatur während des Reinigungsprozesses. Beispielsweise kann
der Reiniger kalt, d. h. bei Raumtemperatur oder beispielsweise bis zu 60°C warm
eingesetzt werden.
Im optionalen und bevorzugt auch durchgeführten Verfahrensschritt c) des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in Verfahrensschritt b) des
erfindungsgemäßen Verfahrens gereinigte hohle Prüfkörper unter Verwendung eines
oder mehrerer Vorbehandlungsmittel, die dem Korrosionsschutz dienen, vorbehandelt.
Bei der Vorbehandlung zum Korrosionsschutz handelt es sich im allgemeinen um eine
Phosphatierung. Dabei wird auf der Metalloberfläche eine dünne Schicht aus
Phosphatkristallen gebildet, diese soll möglichst dicht und feinkörnig sein.
Zur Phosphatierung sind übliche z. B. im Handel angebotene unterschiedlich
zusammengesetzte Phosphatierlösungen geeignet. Je nach Zusammensetzung spricht
man beispielsweise von einer Eisenphosphatierung, Zinkphosphatierung,
Niedrigzinkphosphatierung, Trikationphosphatierung, mangandotierten
Phosphatierung, nickelfreien Phosphatierung oder nitritfreien Phosphatierung.
Bei der Phosphatierung können eine Reihe von Verfahrensparametern variiert werden.
Als wichtigste Beispiele für solche Verfahrensparameter seien genannt: Durchführung
der Phosphatierung im Spritz- und/oder im Tauchverfahren, Sprühdruck bei der
Sprühphosphatierung, Dauer des Phosphatierungsprozesses, Konzentration des
Phosphatierungsmittels, Temperatur während der Phosphatierung. Beispielsweise kann
die Phosphatierung bei Temperaturen von 20 bis 70°C erfolgen.
An die Phosphatierungsvorbehandlung kann sich eine Passivierungs-Nachbehandlung
der Phosphatierungsschicht anschließen. Dies kann unter Verwendung üblicher
bekannter Passivierungsmaterialien erfolgen. Beispiele sind chromathaltige
Passivierungslösungen, Passivierungslösungen auf Zirkonfluorid- oder organischer
Basis.
Bei der Passivierung können eine Reihe von Verfahrensparametern variiert werden.
Als wichtigste Beispiele für solche Verfahrensparameter seien genannt: Durchführung
der Passivierung im Spritz- und/oder im Tauchverfahren, Dauer des
Passivierungsprozesses, Konzentration des Passivierungsmittels, Temperatur während
der Passivierung.
In Verfahrensschritt d) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in
Verfahrensschritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens gereinigte oder im optionalen
Verfahrensschritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens vorbehandelte hohle
Prüfkörper unter Verwendung eines elektro- oder autophoretisch abscheidbaren
Überzugsmittels tauchlackiert.
Die elektrophoretische Tauchlackierung wird unter Verwendung an sich bekannter
elektrophoretisch abscheidbarer Überzugsmittel durchgeführt. Es handelt sich dabei
um die dem Fachmann bekannten anodisch oder kathodisch abscheidbaren
Elektrotauchlacke. Sie werden in großer Vielfalt und mit unterschiedlicher
Zusammensetzung von der Lackindustrie angeboten.
Bei der Elektrotauchlackierung können eine Reihe von Verfahrensparametern variiert
werden. Als wichtigste Beispiele für solche Verfahrensparameter seien genannt:
Dauer der Elektroabscheidung, angelegte Spannung sowie Spannungsverlauf,
Temperatur des Elektrotauchlacks, Stromfluß pro Flächeneinheit beschichteter Fläche.
Als wichtigste Beispiele für variable Verfahrensparameter beim sich an die
Elektroabscheidung anschließenden Spülvorgang seien genannt: Tauch- oder
Sprühspülung, Art des Spülmediums, Anzahl der Spülstufen, Spüldauer der einzelnen
Spülvorgänge. Als wichtigste Beispiele für variable Verfahrensparameter beim sich an
den Spülvorgang anschließenden Einbrennen seien genannt: Einbrenndauer,
Einbrenntemperatur, Einbrenntemperaturverlauf.
Im Fall der autophoretischen Tauchlackierung werden an sich bekannte autophoretisch
abscheidbare Überzugsmittel verwendet. Bei den autophoretisch abscheidbaren
Tauchlacken handelt es sich um Überzugsmittel auf Basis wäßriger
Bindemitteldispersionen mit negativer Oberflächenladung der Bindemittelteilchen.
Aufgrund ihres in der Regel sauren pH-Wertes von beispielsweise zwischen 1 und 6,
bevorzugt zwischen 1,5 und 5,0, und ihres in der Regel oxidierenden Charakters sind
Autophoreselacke befähigt, ausreichend unedle Metalloberflächen unter Freisetzung
entsprechender Metallionen anzugreifen, wodurch es zur Abscheidung eines
Überzugsfilms auf der Metalloberfläche kommt.
Autophoretisch abscheidbare Überzugsmittel besitzen im allgemeinen einen niedrigen
Festkörpergehalt von beispielsweise bis zu 20 Gew.-%, wobei die Untergrenze in der
Regel beispielsweise 5 Gew.-% und die Obergrenze beispielsweise 10 Gew.-%
beträgt. Sie enthalten neben autophoretisch abscheidbarem filmbildenden Bindemittel,
Wasser, Säure im allgemeinen auch Oxidationsmittel sowie gegebenenfalls Vernetzer
für die Bindemittel, Füllstoffe, Pigmente und lackübliche Additive.
Bei der autophoretischen Tauchlackierung können eine Reihe von
Verfahrensparametern variiert werden. Als wichtigste Beispiele für solche
Verfahrensparameter seien genannt: Dauer der autophoretischen Abscheidung,
Temperatur des Autophoreselacks. Als wichtigste Beispiele für variable
Verfahrensparameter beim sich an die autophoretische Abscheidung anschließenden
Spülvorgang seien genannt: Tauch- oder Sprühspülung, Art des Spülmediums, Anzahl
der Spülstufen, Spüldauer der einzelnen Spülvorgänge. Als wichtigste Beispiele für
variable Verfahrensparameter beim sich an den Spülvorgang anschließenden
Einbrennen seien genannt: Einbrenndauer, Einbrenntemperatur,
Einbrenntemperaturverlauf.
Im optionalen Verfahrensschritt e) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in
Verfahrensschritt d) des erfindungsgemäßen Verfahrens elektro- oder autophoretisch
tauchlackierte hohle Prüfkörper mit einer oder mehreren weiteren Überzugsschichten
versehen.
Beispiele für solche aus einer oder mehreren Überzugsschichten bestehenden, an sich
bekannten Lackaufbauten sind:
- 1. eine aus einem flüssigen oder Pulverdecklack applizierte Decklackschicht,
- 2. eine aus einem wäßrigen, lösemittelhaltigen oder Pulverfüller applizierte Füllerschicht, gefolgt von einer aus einem flüssigen oder Pulverdecklack applizierten Decklackschicht,
- 3. eine aus einem wäßrigen, lösemittelhaltigen oder Pulverfüller applizierte Füllerschicht, gefolgt von einer aus einem wäßrigen oder lösemittelhaltigen farb- und/oder effektgebenden Basislack applizierten Basislackschicht, gefolgt von einer aus einem wäßrigen, lösemittelhaltigen, als wäßrige Pulverslurry vorliegendem oder Pulverklarlack applizierten Klarlackschicht,
- 4. eine aus einem wäßrigen oder lösemittelhaltigen farb- und/oder effektgebenden Basislack applizierten Basislackschicht, gefolgt von einer aus einem wäßrigen, lösemittelhaltigen, als wäßrige Pulverslurry vorliegendem oder Pulverklarlack applizierten Klarlackschicht,
- 5. eine aus einem durch Zusatz von Füllereigenschaften verleihenden Komponenten modifizierten, wäßrigen oder lösemittelhaltigen farb- und/oder effektgebenden Basislack applizierte erste Basislackschicht, gefolgt von einer aus dem an sich gleichen jedoch unmodifizierten Basislack applizierten Basislackschicht, gefolgt von einer aus einem wäßrigen, lösemittelhaltigen, als wäßrige Pulverslurry vorliegendem oder Pulverklarlack applizierten Klarlackschicht.
Bevorzugt werden die aus einer oder mehreren Überzugsschichten bestehenden an
sich bekannten Lackaufbauten nur auf die Außenseiten des in Verfahrensschritt d) des
erfindungsgemäßen Verfahrens elektro- oder autophoretisch tauchlackierten hohlen
Prüfkörpers aufgebracht.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Verzicht auf den
Verfahrensschritt e) durchgeführt.
In Verfahrensschritt f) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in
Verfahrensschritt d) des erfindungsgemäßen Verfahrens elektro- oder autophoretisch
tauchlackierte oder im optionalen Verfahrensschritt e) des erfindungsgemäßen
Verfahrens zusätzlich mit einer oder mehreren weiteren Überzugsschichten versehene
hohle Prüfkörper einer Prüfung unterzogen. Bevorzugt handelt es sich dabei um eine
Qualitätsprüfung, insbesondere um eine Korrosionsschutzprüfung.
Beispiele für Qualitätsprüfungen sind insbesondere die in der Lackindustrie üblichen
Prüfmethoden für Lackierungen, wie die visuelle Beurteilung beispielsweise des
Glanzes, der Rauhigkeit, der Homogenität und der Geschlossenheit der lackierten
Oberfläche; Prüfung der Hafteigenschaften von Lackierungen, beispielsweise durch
Gitterschnitt oder Spanprüfung jeweils mit oder ohne Klebebandabriß; Prüfung auf
Feuchtebelastbarkeit von Lackierungen, beispielsweise durch Schwitzwasserbelastung
und anschließende Haftungsprüfung und visuelle Beurteilung auf Bläschenbildung oder
Verfärbung.
Beispiele für die im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugten - weil im
Mittelpunkt des Interesses stehenden - Korrosionsschutzprüfungen sind die üblichen
Methoden wie Salzsprühtest, Klimawechseltest und Freibewitterung mit oder ohne
Besalzung an unverletzten oder gezielt mit einer Verletzung versehenen Lackierungen.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren jeweils an mehreren hohlen
Prüfkörpern jeweils unter gleichen Bedingungen durchgeführt, um zu einer statistisch
gesicherten Aussage gelangen zu können und Streueffekte auszugleichen.
Eine erste, bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gestattet
es den Einfluß eines oder mehrerer der in den Verfahrensschritten a) bis d)
verwendeten Materialien auf die Eigenschaften der Lackierung, bevorzugt ihrer
Qualität, insbesondere ihrer Korrosionsschutzeigenschaften zu bestimmen. Die
Ausführungsform besteht darin, daß das erfindungsgemäße Verfahren in Form einer
oder mehrerer Versuchsreihen unter jeweils konstanten Verfahrensbedingungen
durchgeführt wird. Vorteilhaft wird dabei in der jeweiligen Versuchsreihe jeweils nur
eines der in den Verfahrensschritten a) bis d) verwendeten Materialien variiert,
während die jeweiligen weiteren Materialien innerhalb der betreffenden Versuchsreihe
konstant beibehalten werden. Es können eine oder mehrere Versuchsreihen
durchgeführt werden. Im Falle nur einer Versuchsreihe wird also bevorzugt nur das
oder eines der im Verfahrensschritt a) oder b) oder c) oder d) verwendeten
Materialien variiert.
Eine weitere, ebenfalls bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens gestattet es den Einfluß einer oder mehrerer der in den
Verfahrensschritten a) bis d) gewählten Verfahrensparameter auf die Eigenschaften
der Lackierung, bevorzugt ihrer Qualität, insbesondere ihrer
Korrosionsschutzeigenschaften zu bestimmen. Diese Ausführungsform unterscheidet
sich von der im vorstehenden Absatz erläuterten Ausführungsform dadurch, daß das
erfindungsgemäße Verfahren in Form einer oder mehrerer Versuchsreihen unter
Verwendung jeweils der gleichen Materialien durchgeführt wird. Vorteilhaft wird
dabei in der jeweiligen Versuchsreihe jeweils nur einer der in den Verfahrensschritten
a) bis d) gewählten Verfahrensparameter variiert, während die jeweiligen weiteren
Verfahrensbedingungen innerhalb der betreffenden Versuchsreihe konstant beibehalten
werden. Es können eine oder mehrere Versuchsreihen durchgeführt werden. Im Falle
nur einer Versuchsreihe wird also bevorzugt nur eine der im Verfahrensschritt a) oder
b) oder c) oder d) herrschenden Verfahrensbedingungen variiert.
Es kann zweckmäßig sein, bei der Durchführung von Versuchsreihen mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren Methoden der statistischen Versuchsplanung zu nutzen,
um die Anzahl der möglichen Experimente zu reduzieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei der Entwicklung von innerhalb der
Prozeßkette einsetzbaren Materialien verwendbar sowie bei der
Verfahrensentwicklung für den durch die Prozeßkette beschriebenen
Herstellungsprozeß. Die Eignung von Materialien und Verfahrensbedingungen kann
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgreich überprüft werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist eine wertvolle Hilfe bei der Auswahl von Materialien
und Verfahrensparametern bzw. -bedingungen aus einer Fülle von Möglichkeiten
bzw. Kombinationsmöglichkeiten. Es läßt sich besonders zweckmäßig auf die
Lackierung von Automobilkarossen anwenden. Die dabei erhaltenen Ergebnisse lassen
sich auf die Lackierung von Automobilkarossen oder auch anderen dreidimensionalen
Industriegütern übertragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in der Qualitätskontrolle von für die
Verwendung innerhalb der Prozeßkette gefertigten Materialien eingesetzt werden,
beispielsweise als Freigabeprüfung. Dabei kann die Qualitätskontrolle beim jeweiligen
Hersteller der für die Prozeßkette zugelieferten Materialien als Chargenkontrolle
und/oder beim Prozeßbetreiber als Wareneingangsprüfung durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, das Zusammenwirken von
Materialien und gewählter Verfahrensparameter im erfindungsgemäß simulierten
Prozeß zu studieren, insbesondere im Sinne einer systematischen Strategie zur
Fehlervermeidung im Vorfeld der Prozeßkette.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine rationelle Methode zur Simulation der
Herstellung dreidimensionaler, elektro- oder autophoretisch lackierter Metallsubstrate
dar. Es ist geeignet zur Prüfung, insbesondere zur Eignungsprüfung von bei der
Herstellung dreidimensionaler, elektro- oder autophoretisch lackierter Metallsubstrate
einsetzbarer Materialien und wählbarer Verfahrensbedingungen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Eignungsprüfung von bei der elektrophoretischen oder
autophoretischen Lackierung von Automobilkarossen und dreidimensionalen
Industriegütern aus Metall eingesetzten Materialien und Verfahrensparametern,
dadurch gekennzeichnet, daß man
und/oder zumindest einen zu untersuchenden Verfahrensparameter variiert und
- a) ein flächiges Metallprüfblech unter Verwendung von Tiefziehhilfsmittel zu einem hohlen Prüfkörper tiefzieht,
- b) den so erhaltenen Prüfkörper unter Verwendung eines Reinigungsmittels vom jeweiligen Tiefziehhilfsmittel befreit
- c) gegebenenfalls den gereinigten Prüfkörper unter Verwendung eines Vorbehandlungsmittels zur Erzielung von Korrosionsschutz vorbehandelt,
- d) den erhaltenen Prüfkörper unter Verwendung eines elektro- oder autophoretisch abscheidbaren Überzugsmittels tauchlackiert,
- e) gegebenenfalls den tauchlackierten Prüfkörper mit einer oder mehreren weiteren Überzugsschichten versieht,
- f) den erhaltenen Prüfkörper einer Eigenschaftsprüfung der erhaltenen Lackierung unterzieht,
und/oder zumindest einen zu untersuchenden Verfahrensparameter variiert und
- a) die Mittel und/oder Parameter, die zu den optimalen gewünschten Lackierungseigenschaften führen ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in
Verfahrensschritt c) unter Verwendung eines Phosphatierungsmittels und
anschließend gegebenenfalls Chromatierungsmittels phosphatiert bzw.
chromatiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die in
Verfahrensschritt g) ermittelten Ergebnisse auf die Lackierung von
Automobilkarossen und/oder dreidimensionalen Industriegüter aus Metall
überträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998152193 DE19852193C1 (de) | 1998-11-12 | 1998-11-12 | Verfahren zur Eignungsprüfung von elektro- oder autophoretischen Lackierverfahren für Automobilkarossen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998152193 DE19852193C1 (de) | 1998-11-12 | 1998-11-12 | Verfahren zur Eignungsprüfung von elektro- oder autophoretischen Lackierverfahren für Automobilkarossen |
Publications (1)
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DE19852193C1 true DE19852193C1 (de) | 1999-11-04 |
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ID=7887563
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998152193 Expired - Fee Related DE19852193C1 (de) | 1998-11-12 | 1998-11-12 | Verfahren zur Eignungsprüfung von elektro- oder autophoretischen Lackierverfahren für Automobilkarossen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19852193C1 (de) |
-
1998
- 1998-11-12 DE DE1998152193 patent/DE19852193C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
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NICHTS ERMITTELT * |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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