DE19851270A1 - Antriebseinheit mit drehzahldifferenzabhängiger hydraulischer Kupplung für den Antriebsstrang von Fahrzeugen - Google Patents
Antriebseinheit mit drehzahldifferenzabhängiger hydraulischer Kupplung für den Antriebsstrang von FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung handelt von einer Antriebseinheit mit einer Eingangswelle, mindestens
einer Ausgangswelle und einer drehzahldifferenzabhängigen hydraulischen Kupplung, bei
der eine hydrostatische Verdrängungsmaschine bei Auftreten einer Differenzdrehzahl
zwischen Eingangswelle und Ausgangswelle einen Druck erzeugt, der eine Senkung der
Differenzdrehzahl bewirkt, wobei das Arbeitsfluid der Verdrängungsmaschine mittels
einer Ansaugleitung aus einem stationären Gehäuse angesaugt wird.
Derartige Antriebseinheiten sind in vielen Varianten bekannt. Diese unterscheiden sich
sowohl in der Bauweise der Verdrängungsmaschine als auch in der Wirkungsweise des
Druckes zur Senkung der Differenzdrehzahl. Die Verdrängungsmaschine kann eine Tro
choidenmaschine (US Patente 5,611,746; 5,595,214; 5,536,215), eine Zahnradmaschine
(US Patente 4,091,901; 4,727,966; 3,923,113) oder eine Flügelzellenmaschine (US Patent
4,730,514) sein. Entsprechend sind die beiden relativ zueinander beweglichen Elemente
der Verdrängermaschine ausgebildet.
In jedem Fall wird bei Drehzahldifferenz zwischen den beiden Elementen der Verdrän
gungsmaschine ein Druck erzeugt, der entweder über eine Reibungskupplung (WO
95/23931 A, Fig. 1 und 22) oder durch Behindern der Relativbewegung zwischen den
zwei Elementen (WO 95/23931 A, Fig. 12) eine Reduktion der Drehzahldifferenz bewirkt.
Bei Vorhandensein zweier Ausgangswellen kann zwischen diesen ein Differentialgetriebe
(WO 95/23931 A, Fig. 1 und 12) vorgesehen sein, dessen Differentialwirkung durch den
aufgebauten Druck blockiert wird. Es geht aber auch ohne Differentialgetriebe (US Patent
4,091,901).
Derartige Antriebseinheiten werden im Antriebsstrang von Kraftfahrzeugen bei der Ver
teilung des Momentes auf die Räder einer Achse bzw. auf zwei Achsen eingesetzt. Sie
bewirken bei Verlust der Bodenhaftung eines oder mehrerer Räder - die zu einer steigen
den Drehzahldifferenz führt - eine Veränderung der Momentenverteilung und ermögli
chen dadurch Traktion durch die Räder, die die Bodenhaftung nicht verloren haben.
Nachteilig ist dabei jedoch, daß nicht durch Verlust der Bodenhaftung hervorgerufene
Drehzahldifferenzen, etwa durch Befahren von Kurven, beim Bremsen, Abschleppen oder
Fahren mit einem Notrad, auch zu einer Veränderung der Momentenverteilung führen, die
sehr unerwünscht bzw. gefährlich ist. Zur Behebung dieser Nachteile wird üblicherweise
noch zusätzlich eine Freilaufkupplung vorgesehen, die aber (bei Rückwärtsfahrt) über
brückbar sein muß.
Aus der US 4,727,966 ist eine derartige Antriebseinheit bekannt, bei der das Arbeitsflui
dum für die Verdrängungsmaschine aus einem stationären Gehäuse angesaugt wird. Zur
Steuerung der Kupplungswirkung, insbesondere zu deren Begrenzung in Abhängigkeit
von Betriebsgrößen sind auf der Druckseite der Verdrängungsmaschine Überdruckventile
vorgesehen, deren Ansprechdruck fluidisch verstellbar ist. Da die Druckräume sich in
rotierenden Teilen der Verdrängungsmaschine befinden, bedingt das die Betätigung von
Steuerorganen in den drehenden Teilen und die Zufuhr von Steuermedium zu diesen über
eine Dreheintragung.
Das erfordert einen großen Bauaufwand und die Steuerung ist störungsanfällig und unge
nau. Weiterhin führt das Ansprechen eines Überdruckventiles nur sehr verzögert zu einer
Reduktion der Kupplungswirkung, da ein hoher Durchfluß bei hohem Druck durch den
kleinen Querschnitt des Überdruckventiles erfolgen muß. Das Ventil stellt eine Drossel
stelle dar, die zudem keinen vollständigen Druckabbau ermöglicht.
Es ist daher Ziel der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden, daß mit
geringstem Bauaufwand eine genau und schnell ansprechende Steuerung bis zur totalen
Aufhebung der Kupplungswirkung möglich ist.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß der Saugraum zumindest teilweise von
einer gehäusefesten Wand begrenzt und das Saugrohr mittels eines gesteuerten Ventiles
abschließbar ist. Dadurch kann das gesteuerte Ventil raumfest angeordnet werden, was die
Signal- bzw. Steuermediumzuleitung wesentlich vereinfacht und dessen Genauigkeit er
höht. Das Signal wird in einer Steuereinheit in Abhängigkeit von bestimmten Betriebs
größen und Schwellenwerten erzeugt.
Aber auch eine für den Betrieb wesentliche Verbesserung wird dadurch erzielt: Da die
Verdrängungsmaschine ihr Arbeitsfluid ansaugen muß, bricht bei Absperren des Saugroh
res die Förderung sehr schnell und total zusammen. Durch langsame Ansteuerung kann
die Förderung aber auch langsam abgeregelt werden. Das schnelle Zusammenbrechen der
Förderung hat zur Folge, daß beim Bremsen, Abschleppen oder Fahren mit einem Notrad
die Kuppelwirkung sehr schnell und ganz beendet werden kann.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Abbildung eines Ausführungsbeispieles
einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit im Längsschnitt beschrieben und erläutert:
In der Figur ist das stationäre Gehäuse der Antriebseinheit mit 1 bezeichnet. Eine Ein gangswelle 2 wird von einer nicht dargestellten Kraftquelle aus angetrieben. Eine erste Ausgangswelle 3 und eine zweite Ausgangswelle 4 sind mit den beiden Rädern einer Achse eines Fahrzeuges bzw. mit zwei Achsen eines Fahrzeuges antriebsverbunden, was nicht dargestellt ist. Die beiden Ausgangswellen 3, 4 werden von der Eingangswelle 2 über ein Differentialgetriebe 5, das in bekannter Weise die Momentenverteilung zwischen den beiden Ausgangswellen 3, 4 besorgt, angetrieben. Weiterhin ist eine differenzdreh zahlabhängige hydraulische Kupplung zwischen der Eingangswelle 2 und der ersten Aus gangswelle 3 vorgesehen, die aus einer Lamellenkupplung 6 und aus einer Verdrän gungsmaschine 7 besteht.
In der Figur ist das stationäre Gehäuse der Antriebseinheit mit 1 bezeichnet. Eine Ein gangswelle 2 wird von einer nicht dargestellten Kraftquelle aus angetrieben. Eine erste Ausgangswelle 3 und eine zweite Ausgangswelle 4 sind mit den beiden Rädern einer Achse eines Fahrzeuges bzw. mit zwei Achsen eines Fahrzeuges antriebsverbunden, was nicht dargestellt ist. Die beiden Ausgangswellen 3, 4 werden von der Eingangswelle 2 über ein Differentialgetriebe 5, das in bekannter Weise die Momentenverteilung zwischen den beiden Ausgangswellen 3, 4 besorgt, angetrieben. Weiterhin ist eine differenzdreh zahlabhängige hydraulische Kupplung zwischen der Eingangswelle 2 und der ersten Aus gangswelle 3 vorgesehen, die aus einer Lamellenkupplung 6 und aus einer Verdrän gungsmaschine 7 besteht.
Das Gehäuse 1 ist nur angedeutet. Es ist mit einem Sumpfring 10 und einem Lagerschild
11 verschraubt. In dem Gehäuse befindet sich ein Ölsumpf 12, auf den später zurückge
kommen wird. Am Lagerschild 11 sitzt innen ein Dichtungstragring 13. Das Differential
getriebe 5 besteht aus einem Differentialgehäuse 14, Ausgleichsrädern 15 mit ihrer Welle,
einem ersten Abtriebskegelrad 16, das mit der ersten Ausgangswelle 3 fest verbunden ist
und einem zweiten Abtriebskegelrad 17, das mit der zweiten Ausgangswelle 4 fest ver
bunden ist.
Die Lamellenkupplung 6 ist auch im Differentialgehäuse 14 untergebracht, in dessen In
nerem Kuppelzähne 20, Außenlamellen 21 drehfest aber axial verschiebbar angeordnet
sind. Innenlamellen 22 sitzen ebenfalls drehfest auf einem Kupplungsinnenteil 23, das mit
dem ersten Abtriebskegelrad 16 drehfest verbunden ist. Weiterhin gehört zur Lamellenkupp
lung 6 noch ein Kolben 24, der einerseits Druck auf die Lamellen 21, 22 ausübt und ande
rerseits mit einer im Differentialgehäuse 14 befestigten Zwischenwand 25 einen Druck
raum 26 bildet.
Die Verdrängungsmaschine 7 ist in einem mit dem Differentialgehäuse 14 verschraubten
Pumpengehäuse 27 untergebracht und besteht im wesentlichen aus einem mit der ersten
Ausgangswelle 3 drehfest verbundenen Innenrotor 28 und aus einem exzentrischen Au
ßenrotor 29, der im Pumpengehäuse 27 drehbar ist. Zwischen den beiden Rotoren 28, 29
ist ein Arbeitsraum 30 gebildet, dessen Form von der Bauart der Verdrängungsmaschine
bestimmt wird. Als Bauart kommt jede im eingangs genannten Stand der Technik be
schriebene in Frage. Von dem Arbeitsraum 30 führt ein Druckkanal 31 in den Druckraum
26 der Lamellenkupplung, wobei je nach Bauart der Verdrängungsmaschine mehrere
Druckkanäle mit entsprechenden selbststeuernden Vorrichtungen vorgesehen sein können.
Im Pumpengehäuse 27 ist mindestens ein Saugkanal 32 mit entsprechenden selbststeuern
den Ventilen vorgesehen, der den Arbeitsraum 30 der Verdrängungsmaschine mit einem
Saugraum 33 verbindet. Das Pumpengehäuse 27 weist in Achsnähe einen sich axial er
streckenden Lagerkragen 34 auf, an dem die aus Differentialgetriebe 5, Lamellenkupp
lung 6 und Verdrängungsmaschine 7 bestehende Baugruppe im Lagerschild 11 gelagert
ist. Ein weiteres Lager auf der anderen Seite ist nicht dargestellt.
Im stationären Dichtungstragring 13 ist ein erster Dichtring 36 vorgesehen, der für die
Abdichtung zwischen dem stationären Gehäuse und dem drehenden Pumpengehäuse
sorgt. Ein zweiter Dichtring 37 zwischen dem Gehäuse und der ersten Ausgangswelle 3
schließt den Saugraum 33 dichtend ab. Dieser Saugraum 33 wird somit begrenzt durch die
rotierenden Teile Pumpengehäuse 27 und Lagerkragen 34 sowie durch die raumfesten
Teile Lagerschild 11 und Dichtungstragring 13. Der Saugraum 33 ist somit ein hermetisch
geschlossener Raum. In dem Dichtungstragring 13 ist unten ein Saugrohr 41 dicht befe
stigt, das den Saugraum 33 mit dem Ölsumpf 12 verbindet, aus dem somit die Verdrän
gungsmaschine 7 ihr Arbeitsmedium ansaugt. Das Saugrohr 41 ist mittels eines steuerba
ren Ventiles 38 abschließbar, das über eine Signalleitung 40 von einem irgendwo im
Fahrzeug untergebrachten Steuergerät angesteuert wird.
Die Arbeitsweise dieser Einheit ist die folgende. Wenn sich im Betrieb die beiden Aus
gangswellen 3, 4 und auch die Eingangswelle 2 gleich schnell drehen, so besteht keine
Differenzgeschwindigkeit. Wenn eine der beiden Ausgangswellen 3, 4 durch Verlust der
Bodenhaftung sich schneller zu drehen beginnt, so entsteht zwischen den Lamellenpake
ten der Lamellenkupplung 6 und zwischen den Rotoren 28, 29 eine Differenzdrehzahl.
Durch diese wird in der Verdrängungspumpe ein Druck aufgebaut, der auf den Kolben 24
der Lamellenkupplung 6 wirkt und diese ungefähr proportional der Differenzgeschwin
digkeit schließt, sofern der Druck nicht überhaupt durch ein Steuerventil im Kolben
eingestellt wird. Damit wird eine graduelle Sperrung des Differentiales erreicht. Soll nun,
etwa bei einer abrupten Bremsung oder bei Verwendung eines Notrades, trotz auftretender
Differenzdrehzahl keine Sperrung stattfinden, so wird über die Signalleitung 40 das steu
erbare Ventil 38 geschlossen und so die Zufuhr von Betriebsmedium unterbrochen. Da
durch kann augenblicklich kein Arbeitsmedium mehr angesaugt werden und die Förde
rung der Verdrängungspumpe 7 hört bei schnellem und vollständigem Schließen des
Ventiles 38 beinahe schlagartig auf ebenso die Sperrwirkung. Auf diese Weise kann aber
auch bei langsamem bzw. teilweisem Öffnen, und je nach Zeitpunkt des Öffnens entweder
überhaupt kein Druck aufgebaut werden und einem Greifen der Lamellenkupplung zuvor
gekommen bzw. bei bereits vorhandener Differenzdrehzahl die Wirkung der Verdrän
gungsmaschine 7 dem Fahrzustand angepaßt werden.
Die Erfindung ist nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. Sie ist bei allen im ein
gangs genannten Stand der Technik beschriebenen Anordnungen und Arten von Verdrän
gungsmaschinen anwendbar, insbesondere auch, wenn keine Lamellenkupplung vorge
sehen ist und die Rotoren 28, 29 der Verdrängungsmaschine 7 bei Abschluß des Arbeits
raumes 30 selbst die Kupplungsverbindung herstellen.
Claims (1)
- Antriebseinheit mit einer Eingangswelle (2), mindestens einer Ausgangswelle (3) und einer drehzahldifferenzabhängigen hydraulischen Kupplung (6, 7), bei der eine hy drostatische Verdrängungsmaschine (7) bei Auftreten einer Differenzdrehzahl zwischen Eingangswelle (2) und Ausgangswelle (3) einen Druck erzeugt, der eine Senkung der Differenzdrehzahl bewirkt, wobei das Arbeitsfluid der Verdrängungsmaschine mittels einer Ansaugleitung (41) aus einem stationären Gehäuse (1) in einen Saugraum (33) ange saugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugraum (33) zumindest teilweise von einer gehäusefesten Wand (11, 13) begrenzt und die Ansaugleitung (41) mittels eines ge steuerten Ventiles (38) abschließbar ist.
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Effective date: 20140603 |