DE19850770C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung eines Beatmungsgerätes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung eines BeatmungsgerätesInfo
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- A61M16/00—Devices for influencing the respiratory system of patients by gas treatment, e.g. mouth-to-mouth respiration; Tracheal tubes
- A61M16/0045—Means for re-breathing exhaled gases, e.g. for hyperventilation treatment
Abstract
Ein Beatmungsgerät mit einer an eine Gaszufuhreinrichtung (2) angeschlossenen Einatemleitung (5) und einer mit einer Ausatemeinrichtung (3) verbundenen Ausatemleitung (7), einem die Einatemleitung (5) mit der Ausatemleitung (7) verbindenden Y-Stück (8) und einem vom Y-Stück (8) abgehenden Patientenanschluß (9) soll derart verbessert werden, daß eine teilweise Rückatmung von CO¶2¶-haltiger Ausatemluft auf einfache Art ermöglicht ist. Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß zwischen der Einatemleitung (5) und der Gaszufuhreinrichtung (2) sowie zwischen der Ausatemleitung (7) und der Ausatemeinrichtung (3) eine Umschalteinrichtung (4) vorgesehen ist, die derart bemessen ist, daß in einer ersten Schaltstellung die Strömungsverbindung zwischen der Einatemleitung (5) und der Gaszufuhreinrichtung (2) und der Ausatemleitung (7) und der Ausatemeinrichtung (3) hergestellt ist und in einer zweiten Schaltstellung zumindest eine Strömungsverbindung zwischen der Gaszufuhreinrichtung (2) und der Ausatemleitung (7) besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zur Steuerung eines Beatmungs
gerätes mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 3.
Ein Beatmungsgerät der genannten Art ist aus der DE 195 16 536 A1
bekanntgeworden. Das bekannte Beatmungsgerät wird für druck- und
volumenkontrollierte Beatmungsformen verwendet, wobei die Atemhübe
entweder durch eine Zeitsteuerung oder durch Spontanatemtätigkeit des
Patienten ausgelöst werden. In der Beatmungstherapie, beziehungsweise
in der Beatmungsdiagnostik, besteht öfters die Notwendigkeit, den CO2-
Pegel im Blut anzuheben, um dadurch die Atmung anzuregen. Die CO2-
Anreicherung kann beispielsweise durch teilweise Rückatmung des zuvor
ausgeatmeten Gases erreicht werden. Durch gezielte CO2-Rückatmung läßt sich
auch auf nicht-invasive Weise der pulmonale Blutfluß bestimmen.
Der CO2-Gehalt in der Einatemluft läßt sich durch ein in die Atemgasleitung
eingeschaltetes Zusatzvolumen in Patientennähe beeinflussen, durch das
der Totraum in der Atemgasleitung vergrößert wird. Eine derartige Vor
richtung zur Vergrößerung des Totraumes ist aus der DE 25 07 981 bekannt.
Nachteilig bei dem bekannten Totraumvergrößerer ist, daß er in der Nähe des
Patientenanschlusses angebracht werden muß und wegen seines vergleichs
weise großen Bauvolumens für Routineanwendungen nicht einsetzbar ist. Da
die Beatmung üblicherweise mit bis zur Sättigung mit Wasserdampf
angereichertem Atemgas durchgeführt wird, fällt in dem Totraumvolumen eine
große Menge an Kondensat an, das ständig entsorgt werden muß.
Bei der aus der WO 98/12963 bekannten Vorrichtung wird der Leitungszug
zwischen dem Y-Stück und dem Patientenanschluß in zwei Stränge aufgeteilt,
zwischen denen mittels eines 3/2-Wege-Ventils umgeschaltet werden kann,
wobei einer der Stränge einen größeren Totraum für die Rückatmung aufweist
als der andere Strang. Auch bei dieser Anordnung besteht der Nachteil, daß
sich das zusätzliche Totraumvolumen in der Nähe des Patientenanschlusses
befindet mit den damit verbundenen Handhabungs- und Kondensatproblemen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beatmungsgerät der genannten
Art derart zu verbessern, daß eine teilweise Rückatmung von CO2-haltiger
Ausatemluft auf einfache Art ermöglicht ist und ein Verfahren zur Steuerung des
Beatmungsgerätes anzugeben.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung des Beatmungsgerätes wird
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 ausgeführt.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß zwischen der
Einatemleitung, der Ausatemleitung und dem Beatmungsgerät eine Umschalt
einrichtung vorgesehen ist, durch die der Atemgasfluß während der Einatem
periode in die Ausatemleitung umgelenkt werden kann, so daß der Patient neben
frischem Atemgas auch einen Teil des zuvor ausgeatmeten, CO2-haltigen Atem
gases einatmet. Der Umfang der CO2-Anreicherung ergibt sich aus dem von der
Ausatemleitung eingeschlossenen Volumen. Dieses Volumen kann durch Aus
wahl bestimmter Schlauchlängen und Schlauchdurchmesser sowie durch ein
Zusatzvolumen verändert werden.
Die Umschalteinrichtung kann als separate Komponente zwischen dem Be
atmungsgerät und den Atemleitungen angeordnet sein. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, die Umschalteinrichtung direkt in das Beatmungsgerät zu inte
grieren. Auf diese Weise wird auch für den Anwender keine von außen erkenn
bare Veränderung an den Geräteanschlüssen für die Ausatemleitung und
die Einatemleitung vorgenommen. Durch Umlenkung des Einatemgases in
die Ausatemleitung bei gleichzeitiger Ausnutzung des in der Ausatemleitung
befindlichen Gasvolumens für den nächsten Einatemhub, werden keine Zu
satzkomponenten zur Totraumvergrößerung in der Nähe des Patienten be
nötigt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Unteranspruch ange
geben.
Besonders vorteilhaft ist es, die Umschalteinrichtung derart anzusteuern, daß
die zweite Schaltstellung, in der die Gaszufuhreinrichtung mit der Ausatem
leitung verbunden ist, nur während eines bestimmten Zeitintervalles der Ein
atemperiode eingeschaltet wird. Auf diese Weise kann das Volumen des
rückgeatmeten Gases und damit die eingeatmete CO2-Konzentration
variiert werden. Für den Rest der Einatemphase befindet sich die Umschalt
einrichtung in der ersten Schaltstellung, in der die Gaszufuhreinrichtung
mit der Einatemleitung verbunden ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt und im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Beatmungsgerät mit einer Umschalt
einrichtung, welche sich in einer Schaltstellung
ohne CO2-Anreicherung befindet,
Fig. 2 das Beatmungsgerät nach der Fig. 1 mit
einer Schaltstellung der Umschalteinrichtung für
CO2-Anreicherung.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Beatmungsgerät 1 mit einer Gaszufuhrein
richtung 2 und einer Ausatemeinrichtung 3, einer mit der Gaszufuhrein
richtung 2 und der Ausatemeinrichtug 3 verbundenen Umschaltein
richtung 4, einer Einatemleitung 5 mit einem Anfeuchter 6 und einer Aus
atemleitung 7, wobei die Einatemleitung 5 und die Ausatemleitung 7 über ein
Y-Stück 8 mit einem Patientenanschluß 9 verbunden sind. In einer in der
Fig. 1 gezeigten ersten Schaltstellung der Umschalteinrichtung 4 sind die
Einatemleitung 5 mit der Gaszufuhreinrichtung 2 und die Ausatemleitung 7
mit der Ausatemeinrichtung 3 verbunden. Ein am Patientenanschluß 9 be
findlicher Patient 10 bezieht das Einatemgas über die Einatemleitung 5
und den Anfeuchter 6 aus der an eine Gasquelle 14 angeschlossenen Gas
zufuhreinrichtung 2, und die Ausatmung erfolgt über die Ausatemleitung 7
und die Ausatemeinrichtung 3. Die Umschalteinrichtung 4 besitzt Ventilöffnungen
11, 12 im Leitungszug zwischen der Gaszufuhreinrichtung 2 und der
Einatemleitung 5, während sich eine Ventilöffnung 13 im Leitungszug zwischen
der Ausatemeinrichtung 3 und der Ausatemleitung 7 befindet. In der in der
Fig. 1 gezeigten ersten Schaltstellung der Umschalteinrichtung 4 sind die
Ventilöffnungen 11, 12 miteinander verbunden, während die Ventilöffnung
13 abgesperrt ist.
Fig. 2 veranschaulicht eine zweite Schaltstellung der Umschalteinrichtung 4,
bei der ein Teil des zuvor ausgeatmeten Gases beim nächsten Einatemhub
wieder eingeatmet wird. Hierzu werden die Ventilöffnungen 11, 13 zu Beginn
eines neuen Einatemhubes miteinander verbunden, so daß das von der Gas
zufuhreinrichtung 2 gelieferte Atemgas über den Ausatemschlauch 7, das
Y-Stück 8 und den Patientenanschluß 9 zum Patienten 10 gelangt. Die
Ventilöffnung 12 ist in der zweiten Schaltstellung der Umschalteinrichtung 4
verschlossen.
Während der Ausatemphase fließt das Atemgas über die Ausatemleitung 7
zur Ausatemeinrichtung 3. Soll beim nächsten Einatemhub ohne Rückatmung
von Ausatemgas beatmet werden, wird die Umschalteinrichtung 4 in die erste
Schaltstellung, Fig. 1, zurückgeschaltet.
Das Volumen des rückgeatmeten Gases läßt sich über die Einschaltdauer der
zweiten Schaltstellung beeinflussen. Wird beispielsweise die zweite Schalt
stellung nur während eines Teils des Einatemintervalles eingeschaltet, dann
verringert sich entsprechend das eingeatmete Rückatemvolumen. Das
maximal erzielbare Rückatemvolumen liegt vor, wenn die zweite Schalt
stellung während des gesamten Einatemintervalles vorliegt.
Claims (4)
1. Beatmungsgerät mit einer an eine Gaszufuhreinrichtung (2) ange
schlossenen Einatemleitung (5) und einer mit einer Ausatemeinrich
tung (3) verbundenen Ausatemleitung (7), einem die Einatemleitung
(5) mit der Ausatemleitung (7) verbindenden Y-Stück (8) und einem
vom Y-Stück (8) abgehenden Patientenanschluß (9), dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Einatemleitung (5) und der Gas
zufuhreinrichtung (2), sowie zwischen der Ausatemleitung (7) und
der Ausatemeinrichtung (3) eine Umschalteinrichtung (4) vorgesehen
ist, die derart bemessen ist, daß in einer ersten Schaltstellung die
Strömungsverbindung zwischen der Einatemleitung (5) und der Gaszufuhr
einrichtung (2) sowie der Ausatemleitung (7) und der Ausatemein
richtung (3) hergestellt ist, und daß in einer zweiten Schaltstellung zu
mindestens eine Strömungsverbindung zwischen der Gaszufuhrein
richtung (2) und der Ausatemleitung (7) vorliegt, wobei der Gasfluß
durch die Einatemleitung (5) in der zweiten Schaltstellung unterbunden
ist.
2. Beatmungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umschalteinrichtung (4) derart angesteuert wird, daß die zweite
Schaltstellung zumindestens während eines Zeitintervalles der Ein
atemperiode vorliegt.
3. Verfahren zur Steuerung eines Beatmungsgerätes, welches zwischen
einer Gaszufuhreinrichtung (2) und einer Einatemleitung (5) sowie
einer Ausatemleitung (7) und einer Ausatemeinrichtung (3) eine
Umschalteinrichtung (4) besitzt, gekennzeichnet durch die Schritte,
die Umschalteinrichtung (4) in einer ersten Betriebsart derart anzu
steuern, daß eine Strömungsverbindung zwischen der Einatem
leitung (5) und der Gaszufuhreinrichtung (2) sowie der Ausatem
leitung (7) und der Ausatemeinrichtung (3) besteht und, in einer zweiten
Betriebsart, die Umschalteinrichtung (4) derart zu betätigen, daß die
Ausatemleitung (7) mit der Gaszufuhreinrichtung (2) verbunden ist,
wobei der Gasfluß in der Einatemleitung (5) in der zweiten Betriebsart
abgesperrt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, die zweite
Betriebsart während einer vorbestimmten Zeitdauer der Einatemphase
einzuschalten.
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