DE19850492A1 - Verfahren und Einrichtung zum Warmwalzen dünner Stahlbänder - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Warmwalzen dünner StahlbänderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Einrichtung
zum Walzen dünner Stahlbänder mit einer Walzstraße mit zumin
dest einem Walzgerüst.
Zum Walzen dünner Stahlbänder werden Warm- und Kaltwalzstra
ßen eingesetzt, wobei die Kaltwalzstraßen den Warmwalzstraßen
nachgeordnet sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Kosten für das Walzen von
dünnen Stahlbändern zu verringern bzw. zu optimieren.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß
Anspruch 1 bzw. eine Einrichtung gemäß Anspruch 14 gelöst.
Dabei wird zum Warmwalzen eines dünnen Stahlbandes mittels
einer Walzstraße mit zumindest einem Walzgerüst die Walzstra
ße derart eingestellt, daß das Stahlband mit einer Auslauf
dicke, die kleiner ist als 0,75 mm, aus dem Walzgerüst aus
läuft. Auf diese Weise ist es möglich, eine Kaltwalzstraße
einzusparen. Dieses stellt einen enormen Kostenvorteil gegen
über bekannten Walzstraßen dar, die zumindest eine Warm- und
eine Kaltwalzstraße umfassen. Entgegen der einhelligen Mei
nung der Fachwelt ist somit eine nachgeschaltete Kaltwalz
straße zum Walzen dünner Stahlbänder nicht notwendig. Neben
der deutlichen Einsparung von Infrastrukturkosten durch den
Wegfall einer Kaltwalzstraße werden zudem durch die Erfindung
auch die Betriebskosten einer Walzstraße drastisch reduziert,
da der mit dem Kaltwalzen verbundene Energieverbrauch einge
spart wird. Ferner vereinfacht sich der Walzbetrieb.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Auslauf
dicke kleiner als 0,6 mm, was die Produktpalette der mit ei
ner erfindungsgemäß ausgestalteten Walzstraße zu walzenden
Stahlbänder noch einmal deutlich erhöht.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
die Auslaufdicke größer als 0,5 mm.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
die Auslaufdicke größer als 0,4 min.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
die Auslaufdicke größer als 0,3 mm.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
die Einlaufdicke mit der das Stahlband in das Walzgerüst ein
läuft, größer als 1 mm.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist
die Walzstraße mehrere Walzgerüste auf, wobei die Einlaufdic
ke in das erste Walzgerüst einer Gruppe von Walzgerüsten grö
ßer als 1 mm und daß die Auslaufdicke des Stahlbandes bei
Auslauf aus dem letzten Walzgerüst dieser Gruppe kleiner als
0,75 mm, insbesondere kleiner als 0,6 mm, ist.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung läuft
das Stahlband mit einer Temperatur, die größer ist als 800°C,
aus dem Walzgerüst aus. Auf diese Weise wird die Möglichkeit
zur Einstellung eines gewünschten Gefüges im Stahlband ge
währleistet. Dies gilt um so mehr bei einer weiterhin vor
teilhaften Ausgestaltung der Erfindung, gemäß der das Stahl
band mit einer Temperatur, die größer ist als 1000°C, aus dem
Walzgerüst ausläuft.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird
die Walzstraße vor dem Walzen des Stahlbandes voreingestellt,
wobei die Voreinstellung der Walzstraße in Abhängigkeit von
Sollwerten für Profil und/oder Planheit für Walzgerüste der
Walzstraße erfolgt.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird
der Zugregelung zur Regelung des Zuges zwischen den einzelnen
Walzgerüsten ein zulässiger Geschwindigkeits-Grenzwert
und/oder Zug-Grenzwert vorgegeben.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfin
dung. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Walzstraße mit einem hierarchisch aufgebauten
Steuerungskonzept,
Fig. 2 eine beispielhafte Ausgestaltung eines Optimierers
zur Implementierung der Erfindung,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Optimierers
zur Implementierung der Erfindung,
Fig. 4 das Zusammenwirken eines Optimierers mit einer
Zugregelung und einer Voreinstellung, und
Fig. 5 eine Optimierung mittels genetischer Algorithmen.
Fig. 1 zeigt eine mehrgerüstige Walzstraße 1 zum Walzen eines
Metallbandes 2. Zur Steuerung bzw. der Regelung der Walzstra
ße 1 ist ein Steuerungssystem 3 vorgesehen, das Stellwerte ST
für die Stellglieder der Walzstraße 1, z. B. in Abhängigkeit
von Bandparametern BP oder Gerüstparametern GP, ermittelt.
Das Steuerungssystem 3 umfaßt eine Zugregelung und/oder eine
Voreinstellung der Walzstraße 1. Eingangsgrößen in das
Steuerungssystem 3 sind u. a. Prozeßparameter VG, die Ausgangsgrö
ßen einer Stichplanberechnung 4 sind. Zur Implementierung der
Erfindung ist ein Optimierer 5 vorgesehen, der Ausgangsgrößen
OA in Abhängigkeit von Eingangsgrößen OE ermittelt, die von
der Stichplanberechnung 4 vorgegeben werden.
Fig. 2 zeigt eine detaillierte Darstellung des Optimierers 5
mit seinen Eingangsgrößen OE und seinen Ausgangsgrößen OA.
Dabei sind als Eingangsgrößen OE des Optimierers 5 Sollwerte
PR*, PL* und DI*
für das Profil, die Planheit und die Dicke
des Metallbandes 2 bei Auslaufen aus der Walzstraße 1 vorge
sehen. Ferner sind als Eingangsgrößen OE des Optimierers 5
Parameter MB des Stahlbandes vorgesehen. Diese Parameter MB
des Stahlbandes können u. a. die geometrischen Abmessungen so
wie die chemischen Eigenschaften und Gefügeeigenschaften des
Stahlbandes bei Einlauf in die Walzstraße 1 umfassen. In Ab
hängigkeit der Eingangsgrößen OE ermittelt der. Optimierer 5
Sollwerte PRi* und/oder PLi* für Profil und/oder Planheit hin
ter den einzelnen Gerüsten der Walzstraße 1. Es kann vorgese
hen werden, daß nur Sollwerte PRi* und/oder PLi* für Profil
und/oder Planheit des Stahlbandes 2 hinter den Walzgerüsten
der Walzstraße ermittelt werden. Ferner umfassen die Aus
gangsgrößen OA des Optimierers 5 einen Geschwindigkeits-
Grenzwert VT und/oder einen Zug-Grenzwert σTi für den Zug im
Stahlband 2 hinter dem i-ten Walzgerüst. Der Geschwindig
keits-Grenzwert VT stellt eine Mindestgeschwindigkeit für das
Stahlband bei Auslauf aus dem letzten Gerüst der Walzstraße 1
dar. Der Zug-Grenzwert σTi stellt einen zulässigen Maximal
wert für den Zug im Stahlband 2 hinter dem i-ten Walzgerüst
dar.
Ferner ist vorgesehen, daß der Optimierer 5 den Reduktions
grad ϕi für die einzelnen i Walzgerüste ausgibt.
Fig. 3 zeigt ein besonders vorteilhaftes alternatives Ausfüh
rungsbeispiel eines Optimierers. Dabei sind als zusätzliche
Eingangsgrößen des Optimierers 6 Sollwerte GF* für die Mate
rial- bzw. Gefügeeigenschaften des aus der Walzstraße 1 aus
laufenden Stahlbandes 2 vorgesehen. Diese können u. a. Zugfe
stigkeit und Härte des Stahlbandes 2 umfassen.
Fig. 4 zeigt das Zusammenwirken eines Optimierers 5 mit einer
Zugregelung 10 und einer Voreinstellung 11. Dabei ist ein Op
timierer 5 vorgesehen, der in besonders vorteilhafter alter
nativer Ausgestaltung auch durch einen Optimierer 6 gemäß
Fig. 3 ersetzt werden kann. Das Steuerungssystem 3 umfaßt die
Zugregelung 10 der Walzstraße 1 sowie die Voreinstellung 11
der Walzstraße 1. Die Zugregelung 10 kann als Minimalzugrege
lung oder als Zugregelung mit Schlingenhebern ausgeführt
sein. Eingangsgrößen in die Zugregelung sind u. a. Zuggrenz
werte σTi für den Zug hinter den i-ten Walzgerüsten sowie ein
Geschwindigkeits-Grenzwert VT für die Geschwindigkeit des aus
der Walzstraße 1 auslaufenden Stahlbandes 2. Ferner ist der
Strom Ii für den Antrieb des i-ten Walzgerüstes Eingangsgröße
in die Zugregelung 10. Ausgangsgröße ist ein Stromsollwert Ii*
für den Strom des Antriebs für das i-te Walzgerüst. Im vor
liegenden Ausführungsbeispiel ist eine Drehzahlregelung mit
in der Zugregelung 10 implementiert. Es kann aber auch vorge
sehen werden, daß die Zugregelung 10 Drehzahl- und/oder Mo
mentensollwerte für eine unterlagerte Regelung ausgibt. Bei
Ausgestaltung der Zugregelung 10 als Zugregelung mit Schlin
genheber ist ferner vorgesehen, daß ein Schlingenheberwinkel
αi eines Schlingenhebers hinter einem i-ten Walzgerüst Ein
gangsgröße in die Zugregelung 10 ist.
Eingangsgrößen in die Voreinstellung 11 sind das Sollprofil
PRi* hinter dem i-ten Walzgerüst, die Sollplanheit PLi* hinter
dem i-ten Walzgerüst sowie die Reduktionsgrade ϕi an den i
Walzgerüsten. Eingangsgrößen in die Voreinstellung 11 sind
ferner die Prozeßparameter VG sowie Bandparameter BP und Ge
rüstparameter GP. Die Bandparameter umfassen z. B. Istwerte
für Profil PR und Planheit PL. Die Gerüstparameter umfassen
z. B. Istwerte für Walzkraft WK und Biegekraft BK. Ausgangs
größe der Voreinstellung 11 sind Voreinstellungswerte VO. Es
kann vorgesehen werden, die Funktionalität der Voreinstellung
mit in den Optimierer 5 zu integrieren, wodurch die Ausgangs
größen eines solchen Optimierers entsprechend Voreinstel
lungswerte VO sind.
Die Ermittlung der Ausgangsgrößen OA des Optimierers in Ab
hängigkeit seiner Eingangsgrößen OE erfolgt vorteilhafterwei
se iterativ. Dazu werden vorteilhafterweise genetische Algo
rithmen verwendet. Fig. 5 zeigt vereinfacht das Vorgehen bei
der Optimierung mittels genetischer Algorithmen. Die Optimie
rung erfolgt derart,
- - daß Werte für die zu optimierenden Parameter (d. h. in die sem Fall die Ausgangsgrößen OA des Optimierers) in soge nannten Genen 40 angeordnet sind, denen wiederum Individuen 41 einer sogenannten Population zugeordnet sind,
- - daß eine bestimmte Anzahl von Individuen eine sogenannte Initialpopulation 34 bildet,
- - daß einige oder alle Werte in den Genen um einen Zufalls wert, insbesondere einen Zufallswert aus einer Auswahl nor malverteilter Zufallszahlen, verändert und rekombiniert werden, so daß sich eine veränderte Population 39 und 43 ergibt (Schritt 35 in Fig. 5),
- - daß zusammengehörige Gene auf sogenannten Chromosomen zu sammengefaßt werden, die bei der Rekombination gemeinsam vererbt werden,
- - daß die Individuen mit ihren Genen, d. h. den Werten für die entsprechenden Parameter, in einen Bewerter 32 mittels ei ner Optimierungsfunktion bewertet werden und aufgrund die ser Bewertung eine Auswahl von Individuen für eine neue Po pulation erfolgt, wobei Individuen statistisch bevorzugt werden, die die Optimierungsfunktion besser erfüllen als andere Individuen,
- - daß die verbleibenden Individuen 31 nicht weiter berück sichtigt werden,
- - daß der Optimierungszyklus mit der neuen Population 41 (d. h. die Population 34 wird in einem Schritt 33 durch die Population 42 ersetzt) solange wiederholt wird, bis eine als optimal erachtete Lösung erreicht ist.
Die Ausbildung einer neuen Population 39 im Schritt 35 er
folgt wie ausgeführt derart, daß zugehörige Gene auf soge
nannten Chromosomen zusammengefaßt werden, die bei der Kombi
nation gemeinsam vererbt werden. Dies erfolgt derart, daß ei
ne Rekombination und eine Veränderung von Modellparametern
(gilt auch für die Individuen 43) nur insofern erfolgt, als
daß folgender Zusammenhang gilt:
Dabei wird ki z. B. gemäß dem Artikel "High Accuracy and Ra
pid-Response-Hot Strip Mill", TECHNO Japan Vol. 20.-No9,
Sept. 1987, Seiten 54-59 durch
mit
berechnet.
Außerdem sind
PRi-1: das Profil des Stahlbandes vor dem i-ten Walzgerüst
PRi: das Profil des Stahlbandes hinter dem i-ten Walzge rüst
DIi-1: die Dicke des Stahlbandes vor dem i-ten Walzgerüst
DIi: die Dicke des Stahlbandes hinter dem i-ten Walzge rüst
Πi: das Lastwalzspaltprofil des i-ten Walzgerüstes
Di: der Arbeitswalzendurchmesser des i-ten Walzgerüstes
B: die Breite des Stahlbandes und
ci1, ci2: Modellparameter.
PRi-1: das Profil des Stahlbandes vor dem i-ten Walzgerüst
PRi: das Profil des Stahlbandes hinter dem i-ten Walzge rüst
DIi-1: die Dicke des Stahlbandes vor dem i-ten Walzgerüst
DIi: die Dicke des Stahlbandes hinter dem i-ten Walzge rüst
Πi: das Lastwalzspaltprofil des i-ten Walzgerüstes
Di: der Arbeitswalzendurchmesser des i-ten Walzgerüstes
B: die Breite des Stahlbandes und
ci1, ci2: Modellparameter.
Der Faktor ki wird also aus analytischen Zusammenhängen be
stimmt, in die bestimmte Eigenschaften des Walzgerüstes und
des Walzgutes eingehen.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, das Profil ei
nes Stahlbandes hinter einem Walzgerüst mittels der Gleichung
(1), und ki mittels einer auf neuronalen Netzen basierenden
Informationsverarbeitung entsprechend der
DE-OS 196 42 918 zu bestimmen.
Neben der Auswahl von Profil- und Dickenwerten, die unterein
ander (z. B. gemäß Gleichung (1)) modellkonsistent sind, wird
außerdem gewährleistet, daß für das Profil keine Werte einge
setzt werden, die die in der EP 0 591 291 oder in dem Artikel
"Strip Profile Control with Flexible Edge Backup Rolls", V.B.
Ginzburg, Iron and Steel Engineer, July 1987, Seiten 23 bis
34, formulierten Grenzen verletzen.
Bei Veränderung der Parameter auf den Genen zur Erlangung der
Populationen 39 und 43 wird im Schnitt 35 z. B. entsprechend
sichergestellt, daß gilt:
Ein Individuum, dessen Parameter nach Veränderung und/oder
Rekombination die Gleichung (4) nicht erfüllen, werden ver
worfen und durch ein neues Individuum mit anderen Parametern
ersetzt.
Zur Bewertung der Populationen 39 und 43 mittels des Bewer
ters 32 werden Modelle und Verfahren eingesetzt, wie sie z. B.
aus DE 197 38 943, dem Artikel "Recrystallisation and grain
growth in hot rolling" von C. M. Sellers und J. A. Whiteman,
Material Science, März/April 1979, Seiten 187 bis 193, dem
Artikel "Controlling the Mechanical Properties of Hot Roll
Strip" von J. Andorfer, D. Auzinger, M. Hirsch, G. Hubmer, R.
Pichler, MPT International 5/1997, Seiten 104 bis 110 und "An
AI System for the Prediction of Flow Response in Hot Working"
von J.J.M. Too, K. Ide, P. Maheral, N. Pussegoda, E.G. Sher
wood und T. Gomi, 37th MWSP Conf. Prod., Vol. XXXIII, 1996,
Seiten 785 bis 790 offenbart sind. Mittels dieser Modelle
werden (das Gefüge und) die Eigenschaften des Stahlbandes bei
Verwendung der Parameter gemäß der Population 39 und 43 be
stimmt. Aus diesen Eigenschaften wird eine Qualität abgelei
tet und entsprechend der Qualität den Individuen eine Überle
benswahrscheinlichkeit zugeordnet. Anschließend werden die
mit ihrer Überlebenswahrscheinlichkeit gewichteten Individuen
statisch selektiert in überlebende Individuen 42 und nicht
überlebende Individuen 31. Um eine Ausgangsdicke von weniger
als 0,75 mm, insbesondere eine Ausgangsdicke von 0,6 mm, zu
erzielen, ist es besonders vorteilhaft, eine gleichzeitige
Profil- und Gefügeoptimierung durchzuführen. Oben bezeichne
tes Vorgehen mittels genetischer Algorithmen ist dabei nur
ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel. Es kommen
jedoch auch andere Optimierungsverfahren zur gleichzeitigen
Optimierung von Profil und Gefüge in Frage. Unter Gefügeopti
mierung ist dabei z. B. vorstehend beschriebenes Verfahren
oder ein Verfahren gemäß "An AI System for the Prediction of
Flow Kesponse in Hot Working" von J.J.M. Too, K. Ide, P. Ma
heral, N. Pussegoda, E.G. Sherwood und T. Gomi, 37th MWSP
Conf. Prod., Vol. XXXIII, 1996, Seiten 785 bis 790, zu ver
stehen. Dabei wird z. B. das Gefüge mittels genetischer Algo
rithmen oder gemäß dem Artikel "An AI System for the Pre
diction of Flow Response in Hot Working" von J.J.M. Too, K.
Ide, P. Maheral, N. Pussegoda, E.G. Sherwood und T. Gomi,
37th MWSP Conf. Prod., Vol. XXXIII, 1996, Seiten 785 bis 790,
unter den Nebenbedingungen optimiert, die sich für das Profil
gemäß Gleichung (1) und (4) ergeben. Auf diese Weise ist es
möglich, beim Warmwalzen, insbesondere oberhalb einer Tempe
ratur von 800°C, eine Ausgangsdicke zu erzielen, die kleiner
ist als 0,75 mm, insbesondere eine Ausgangsdicke zu erzielen,
die kleiner ist als 0,6 mm. Als flankierende Maßnahme ist es
dabei besonders vorteilhaft, die Zugregelung und die Profi
leinstellung zu verknüpfen, wie dies z. B. in Fig. 4 beschrie
ben ist. D.h., von besonderem Vorteil ist die ergänzende Be
stimmung eines Zug-Grenzwertes und/oder eines Geschwindig
keits-Grenzwertes. Dieses Merkmal ist von besonderem Vorteil
als flankierende Maßnahme zur gleichzeitigen Optimierung von
Gefüge und Profil. Es ermöglicht jedoch auch für sich genom
men beim Warmwalzen, d. h. insbesondere oberhalb einer Tempe
ratur von 800°C, eine Auslaufdicke von weniger als 0,75 mm zu
erreichen.
Besonders vorteilhaft ist es, weitere Parameter, insbesondere
Optimierungskriterien, wie Energieverbrauch oder Walzenabnut
zung, mit in die Optimierung mit einzubeziehen. Entsprechend
sind die Gene, die diesen Parametern entsprechen, vorzusehen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Warmwalzen eines Stahlbandes mittels einer
Walzstraße mit zumindest einem Walzgerüst,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stahlband mit einer Auslaufdicke, die kleiner ist als
0,75 mm, aus dem Walzgerüst ausläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufdicke kleiner als 0,6 mm ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufdicke größer als 0,3 mm ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufdicke größer als 0,4 mm ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufdicke größer als 0,5 mm ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaufdicke mit der das Stahlband in das Walzgerüst
einläuft, größer als 1 mm ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Walzstraße mit mehrere Walzgerüste aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaufdicke in das erste Walzgerüst eine Gruppe von
Walzgerüsten größer als 1 mm und daß die Auslaufdicke des
Stahlbandes bei Auslauf aus dem letzten Walzgerüst dieser
Gruppe kleiner als 0,75 mm, insbesondere kleiner als 0,6 mm,
ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stahlband mit einer Temperatur, die größer ist als
800°C, aus dem Walzgerüst ausläuft.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stahlband mit einer Temperatur, die größer ist als
1000°C, aus dem Walzgerüst ausläuft.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Walzstraße vor dem Walzen des Stahlbandes voreingestellt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Voreinstellung der Walzstraße in Abhängigkeit von
Sollwerten für Profil und/oder Planheit für Walzgerüste der
Walzstraße erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Zug im Stahlband geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugregelung ein zulässiger Geschwindigkeits-Grenzwert
für das aus laufende Stahlband und/oder ein Zug-Grenzwert vor
gegeben wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Profil und Gefüge des Stahlbandes gleichzeitig optimiert
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefüge des Stahlbandes unter der Nebenbedingung eines
vorgegebenen Profils optimiert wird.
14. Einrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche zum Warmwalzen eines dünnen
Stahlbandes mit einer Walzstraße mit zumindest einem Walzge
rüst,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaufdicke, mit der das Stahlband aus dem Walzge
rüst ausläuft, kleiner ist als 0,75 mm.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19850492A DE19850492A1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-02 | Verfahren und Einrichtung zum Warmwalzen dünner Stahlbänder |
PCT/DE1998/003275 WO1999024180A1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-09 | Verfahren und einrichtung zum warmwalzen dünner stahlbänder |
EP98962232A EP1030747B1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-09 | Verfahren und einrichtung zum warmwalzen dünner stahlbänder |
DE59810295T DE59810295D1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-09 | Verfahren und einrichtung zum warmwalzen dünner stahlbänder |
AT98962232T ATE254968T1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-09 | Verfahren und einrichtung zum warmwalzen dünner stahlbänder |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19749614 | 1997-11-10 | ||
DE19850492A DE19850492A1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-02 | Verfahren und Einrichtung zum Warmwalzen dünner Stahlbänder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19850492A1 true DE19850492A1 (de) | 1999-05-12 |
Family
ID=7848170
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19850492A Withdrawn DE19850492A1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-02 | Verfahren und Einrichtung zum Warmwalzen dünner Stahlbänder |
DE59810295T Expired - Lifetime DE59810295D1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-09 | Verfahren und einrichtung zum warmwalzen dünner stahlbänder |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE59810295T Expired - Lifetime DE59810295D1 (de) | 1997-11-10 | 1998-11-09 | Verfahren und einrichtung zum warmwalzen dünner stahlbänder |
Country Status (1)
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---|---|
DE (2) | DE19850492A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1998
- 1998-11-02 DE DE19850492A patent/DE19850492A1/de not_active Withdrawn
- 1998-11-09 DE DE59810295T patent/DE59810295D1/de not_active Expired - Lifetime
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