DE19850235A1 - Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus sauren Prozeßlösungen der Oberflächentechnik metallischer Werkstoffe - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus sauren Prozeßlösungen der Oberflächentechnik metallischer WerkstoffeInfo
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- C25C5/02—Electrolytic production, recovery or refining of metal powders or porous metal masses from solutions
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus Pro
zeßlösungen, die bei der Oberflächenbehandlung von Metallen, insbesondere bei der
Galvanotechnik und bei abtragenden Verfahren wie Beizen, Ätzen, Brennen u. a., aber
auch bei der Aufarbeitung von metallhaltigen Reststoffen aus Chemie, Metallurgie und
Umwelttechnik anfallen und die sich mit Kationen der eingelösten Metalle oder stören
der Fremdmetalle anreichern. Durch diese Metallanreicherung haben solche Prozeßlö
sungen nur eine begrenzte Standzeit bzw. Aufnahmekapazität.
Die periodisch erforderliche Erneuerung solcher Bäder ist mit erheblichen Aufwendun
gen verbunden, sowohl für den Ersatz der eingesetzten Chemikalien als auch zur um
weltgerechten Aufarbeitung bzw. Entsorgung der verbrauchten Prozeßlösungen.
Schließlich ist eine solche Aufarbeitung und/oder Entsorgung mit verbleibenden Um
weltbelastungen verbunden, sei es durch die Deponie anfallender metallhaltiger
Schlämme, sei es durch Salzfrachten im Abwasser.
Zunehmend werden deshalb Verfahren zur Regenerierung solcher Prozeßlösungen
vorgeschlagen und angewandt. Durch Retardations- und Elektrodialyseverfahren ge
lingt es, z. B. aus verbrauchten Beizlösungen überschüssige Beizsäuren rückzugewin
nen und die Metallionen in einer auszukreisenden Metallsalzlösung anzureichern. Dar
aus können durch geeignete Verfahren die Metalle als Hydroxide oder in metallischer
Form rückgewonnen werden. Bei Beizlösungen für Werkstoffe aus Kupfer und edleren
Metallen können die sauren Prozeßlösungen direkt in ungeteilten Metallrückgewin
nungszellen unter Rückbildung der Beizsäuren regeneriert werden. Bei Verwendung
von schwefelsauren Peroxodisulfatbeizlösungen sind Verfahren zur Regeneration der
erschöpften Beizlösungen bekannt, bei denen in geteilten Zellen kathodisch das einge
löste Kupfer in Form von Kupferpulver abgeschieden, ausgetragen und rückgewonnen
wird und in der so vorbehandelten Beizlösung beim Durchlaufen der Anodenräume das
Beizmittel Peroxodisulfat an Platinanoden regeneriert wird (z. B. DE 195 06 832, Me
talloberfläche 50 (1996) 273). Mit diesem Peroxodisulfat-Recycling-Verfahren ist des
halb eine vollständige Kreislaufschließung bei Rückgewinnung sowohl der eingelösten
Metalle, als auch der Regenerierung der Beizchemikalien möglich. Umweltbelastungen
können so auf ein Minimum reduziert werden und es ist eine gute Wirtschaftlichkeit er
reichbar, da der Elektrolysestrom anodisch und kathodisch praktisch doppelt ausgenutzt
werden kann.
Mit der bei diesem Verfahren zur Anwendung kommenden Metallpulverabscheidung
können aus sauren Prozeßlösungen neben Kupfer auch edlere Metalle wie Silber, Pla
tinmetalle und Gold direkt rückgewonnen werden. Unedlere Metalle, wie z. B. Zink, Nickel,
Kobalt, Eisen, Mangan, Chrom u. a., die z. B. als Legierungsbestandteile in Kup
ferwerkstoffen neben Kupfer in die Beizlösungen gelangen oder die sich als uner
wünschte Verunreinigen in Galvanikbädern anreichern, können auf diese Weise aus
sauren Prozeßlösungen nicht direkt zurückgewonnen werden. Vorwiegend werden die
se Metalle als Hydroxide gefällt und rückgewonnen. Es ist aber auch eine Rückgewin
nung als Metall möglich, wenn eine vorherige Neutralisation bzw. Einstellung eines zur
direkten kathodischen Abscheidung des betreffenden Metalls erforderlichen pH-Wertes
vorgenommen wird. In beiden Fällen ist aber wiederum ein hoher Chemikalienver
brauch erforderlich und es fällt ein Abwasser mit großer Neutralsalzfracht an.
Nach einem in der DE 44 08 337 beschriebenen Elektrodialyseverfahren ist eine Abrei
cherung von Metallen aus Galvanikbädern und Beizbädern dadurch möglich, daß Elek
trodialysezellen mit porösen Kunststoffdiaphragmen, die 5 bis 10 mm Wandstärke und
einen Porendurchmesser von 4 bis 10 µm haben, verwendet werden und die Anoden
räume von der zu regenerierenden Prozeßlösung, die Kathodenräume von einer alkali
schen Lösung durchströmt wird, wodurch die elektrochemisch überführten Metalle als
Hydroxide ausgefällt werden. Auch bei diesem Verfahren wird durch Zudosierung von
Alkalien in den Katholytkreislauf der zur Ausfällung der betreffenden Metalle erforderli
che pH Wert eingestellt. Die Hydroxide können über einen separaten, über ein Filter ge
führten Kreislauf abgetrennt und rückgewonnen werden. Auch bei diesem Verfahren
bleiben also die Nachteile der Rückgewinnung der Metalle nur als Hydroxide und des
Verbrauches von Alkalien zur Neutralisation bestehen.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, aus Pro
zeßlösungen der Oberflächentechnik und Metallchemie ohne vorherige Neutralisation
der überschüssigen Säure auch Metalle, die unedler als Kupfer sind, gegebenenfalls
neben Kupfer und edleren Metallen, in metallischer Form abzuscheiden und rückzuge
winnen.
Mit dem in den Erfindungsansprüchen dargelegten Verfahren wird dieses Problem da
durch gelöst, daß ein stationärer Katholyt über die Kathodenräume einer durch Sepa
ratoren mindestens zweigeteilten Recycling-Elektrolysezelle und einer äußeren Trenn
vorrichtung im Kreislauf gefördert wird und in diesen Kreislauf eine saure Prozeßlösung
mit einer solchen Dosiergeschwindigkeit eingespeist wird, daß der zur kathodischen
Abscheidung der darin enthaltenen Metalle erforderliche pH-Wert im stationären Ka
tholyten eingehalten wird und diese bei Stromdichten von 0,05 bis 0,5 A/cm2 und Strö
mungsgeschwindigkeiten entlang der Kathode zwischen 0,05 und 0,5 m/s in Form von
Metallpulver an der Kathodenoberfläche abgeschieden, mit dem umlaufenden Katholy
ten ausgetragen und in der äußeren Trennvorrichtung abgetrennt und rückgewonnen
werden. Dabei können die Metalle, die unedler im Vergleich zu Kupfer sind wie Nickel,
Kobalt, Eisen, Zink, Chrom, Mangan u. a., entweder allein oder zusammen mit den ed
leren Metallen wie Kupfer, Silber, Palladium, Platin, Gold u. a. abgeschieden werden.
Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Anodenräume gleich
zeitig zur Rückgewinnung von Säuren und/oder zur anodischen Reoxidation von Oxida
tions- und Beizmitteln genutzt werden können, indem sie von den Prozeßlösungen
durchströmt werden, z. B. zu regenerierende Prozeßlösungen der Oberflächentechnik,
wie Beiz- oder Galvaniklösungen, die direkt aus dem Behandlungsbad über die An
odenräume der Recycling-Elektrolysezellen und von dort zurück in das Bad geleitet
werden, während lediglich der zur Aufrechterhaltung des gewünschten pH-Wertes er
forderliche Teilstrom dieser Prozeßlösung in den Katholytkreislauf eingespeist wird. Der
an Metallkationen abgereicherte Teilstrom kann dann entweder ausgekreist oder zurück
in das Prozeßbad bzw. in den Anolyten, je nach den Erfordernissen einer optimalen
Prozeßführung, eingeleitet werden.
Als Separatoren können vorteilhafterweise Anionenaustauschermembranen eingesetzt
werden. Damit gelingt es, sowohl die überschüssige freie Säure, als auch die bei der
Metallabscheidung freigesetzte Säure direkt durch Überführung der Anionen in den An
odenraum abzureichern und dadurch rückzugewinnen. Entweder wird die überführte
Säuremenge im Anolyten angereichert und diese Säure dem Prozeß wieder zugeführt
oder sie wird direkt der als Anolyt eingespeisten Prozeßlösung wieder zugeführt.
Ein weiterer Vorteil ist, daß durch die kathodische Reduktion von höherwertigen Metall
kationen in eine niederwertige Form sowie durch deren Abscheidung in metallischer
Form auch komplex gebundene Anionen freigesetzt und durch die Anionenaustau
schermembran abgereichert werden können. Letzteres ist beispielsweise bei flußsäure
haltigen Beizlösungen für Edelstähle von Bedeutung. Komplex an die Eisen-III-Ionen
gebundene Flußsäure wird dadurch freigesetzt und kann ebenfalls rückgewonnen wer
den.
Als Separatoren können aber auch poröse Diaphragmen mit einer Stärke von 0,2 bis 10 mm
und einem Porendurchmesser zwischen 0,1 und 10 µm eingesetzt werden. Neben
der Überführung von Anionen in den Anodenraum kommt es hierbei auch zu einer Ab
reicherung von Kationen im Anodenraum. Der Eintrag von rückgewinnbaren Metallka
tionen erfolgt dann nicht nur durch die Zudosierung von Prozeßlösungen in den im
Kreislauf geführten stationären Katholyten, sondern zusätzlich auch durch die Überfüh
rung vom Anodenraum in den Kathodenraum.
Auch die Verwendung von Kationenaustauschermembranen kann für eine Reihe von
Anwendungen vorteilhaft sein. In diesem Fall kommt es zwar nicht zu einer Abreiche
rung von Anionen durch Überführung aus dem Anodenraum, um so größer ist aber der
Metallioneneintrag. In diesem Fall muß der Abbau der überschüssigen und durch die
kathodische Abscheidung von Metallen frei werdenden Säure durch Überführung ka
thodisch nicht abscheidbarer Metallkationen erfolgen. Eine ausreichend große Abrei
cherung der überschüssigen Säure ist vor allen Dingen dann erreichbar, wenn der
Anolyt einen hohen Gehalt von Salzen der Alkalimetalle, des Ammoniums und anderer
in wässriger Lösung kathodisch nicht in metallischer Form abscheidbarer Metallkationen
enthält. Letzteres können vor allen Dingen Salze der Erdalkalimetalle, des Aluminiums,
Titans, der Lanthanide und anderer unedler Metalle sein.
Eine solche Verfahrensweise unter Verwendung von Kationenaustauschermembranen
ist besonders dann erforderlich, wenn anodisch stärkere Oxidationsmittel generiert oder
regeneriert werden, da Anionenaustauschermembranen gegen diese meist nicht aus
reichend oxidationsbeständig sind. So können oxidationsbeständige Kationenaustau
schermembranen z. B. vorteilhaft bei anodischer Regeneration von Peroxodisulfat ent
haltenden Beizlösungen mit hohen Gehalten an Natriumsulfat eingesetzt werden. Durch
die Überführung von nicht kathodisch abscheidbaren Natriumionen und kathodische
Abscheidung von Protonen gelingt es hierbei, überschüssige Säureanteile in situ ohne
Zusatz von Alkalien zu neutralisieren und dadurch den zur Abscheidung der eingelösten
Metalle erforderlichen pH-Wert einzustellen bzw. trotz Einspeisung saurer Prozeßlö
sungen stabil einzuhalten.
Bei Prozeßlösungen mit einem großen Überschuß an freien Säuren kann es auch von
Vorteil sein, eine Abreicherung und Rückgewinnung eines Teils dieser freien Säure vor
Einspeisung in den Kathodenraum der Recycling-Zelle durch bekannte Verfahren wie
Retardation, Elektrodialyse oder Diffusionsdialyse zu erreichen. Dabei ist es zur Errei
chung ausreichender Stromausbeuten bei der Metallabscheidung anzustreben, den
Säureüberschuß so weit zu reduzieren, daß das Verhältnis der Anionen-Äquivalente zu
dem der Kationen-Äquivalente 1 bis 2 : 1 beträgt.
Eine solche Abreicherung eines zu großen Säureüberschusses kann aber auch direkt in
der Recycling-Elektrolysezelle selbst vorgenommen werden, indem eine oder mehrere
Zwischenkammern angeordnet werden, die gegen die Anoden- und Kathodenkammern
sowie gegeneinander durch Anionen-, Kationen- und/oder bipolare Membranen abge
grenzt sind. Damit kann eine Kombination von Elektrolyse und Elektrodialyse realisiert
werden, die gegenüber getrennten Elektrodialyse- und Elektrolysezellen eine bessere
Nutzung der Elektrodenprozesse bei insgesamt geringeren Stromverbräuchen ermög
licht.
Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kupfer und/oder edleren Metallen neben unedleren
Metallen ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung von Vorteil, durch Vorbe
handlung der sauren Prozeßlösung in einer Metallrückgewinnungszelle zunächst die
Hauptmenge der edleren Metalle abzuscheiden und rückzugewinnen, ehe sie in den
Katholytkreislauf der Recycling-Elektrolysezelle zur kathodischen Abscheidung der un
edleren Metalle eindosiert wird. Die dazu verwendete Metallrückgewinnungszelle kann
ungeteilt oder geteilt sein. Bei Verwendung einer durch Anionenaustauschermembra
nen geteilten Zelle mit separat durchströmten Anodenräumen kann die Überführung von
Anionen in den Anodenraum zusätzlich auch dazu genutzt werden, den Überschuß an
Säuren abzubauen und damit günstigere Voraussetzungen für die Abscheidung der
unedleren Metalle in den Kathodenräumen der Recycling-Elektrolysezelle zu schaffen.
Das Verfahrensprinzip soll anhand des vereinfachten Verfahrensschemas Fig. 1, wel
ches eine von mehreren Möglichkeiten der Realisierung des Erfindungsgedankens dar
stellt, näher erläutert werden. Aus dem Beizbad 1 wird erschöpfte, mit den eingelösten
Metallen angereicherte Beizlösung mittels der Umlaufpumpe 2 durch die Anodenräume
4 der Recycling-Elektrolysezelle 3 und über den Gasabscheider 5 zurück in die Beiz
wanne gefördert. In der Regenerations-Elektrolysezelle kann je nach der zum Einsatz
gelangenden Beizlösung ein Oxidationsmittel, z. B. ein Peroxodisulfat oder Eisen-III-
sulfat generiert bzw. regeneriert werden. Über die als Separatoren eingesetzten Katio
nenaustauschermembranen 6 werden aus der Beizlösung eingelöste Metallkationen in
die Kathodenräume 8 überführt. Mittels der Umlaufpumpe 7 wird ein stationärer Katholyt
über die Kathodenräume und den Trennzyklon 9 im Kreislauf umgepumpt. Der Trenn
zyklon dient gleichzeitig als Gasabscheider für den kathodisch gebildeten Wasserstoff.
Im Katholytkreislauf erfolgt eine Abreicherung an Säure durch die Überführung von Ka
tionen und die Abscheidung von Wasserstoff. Dadurch steigt der pH-Wert an und es
kommt zur Abscheidung der eingelösten Metalle. Unter den gewählten Strömungs- und
Potentialverhältnissen scheiden sich die Metalle in Form von Metallpulver ab und wer
den mit dem Katholyten in den Trennzyklon überführt. Durch Zudosierung eines Teil
stromes der erschöpften Beizlösung mittels der Dosierpumpe 10 in den Katholytkreis
lauf wird im umlaufenden, stationären Katholyten der für die Metallabscheidung erfor
derliche pH-Wert aufrechterhalten. Mit der Pumpe 11 wird ein das Metallpulver enthal
tender Teilstrom des Katholyten über den Filter 12 zurück in den Trennzyklon gepumpt.
Das im Filter abgetrennte Metallpulver wird in ein Vorratsgefäß 13 abgelassen und von
dort einer Wiederverwertung zugeführt. Durch den in den Katholytkreislauf eingespei
sten Teilstrom der Beizlösung und durch die Überführung von Wasser aus dem Anoly
ten in den Katholyten kommt es zu einer Volumenzunahme im Katholytkreislauf. Der
Volumenausgleich erfolgt in der dargestellten Variante durch den Überlauf zurück in das
Beizbad. Aber auch eine Rückführung direkt in die Ansaugleitung für die Anolytdosie
rung (Saugseite der Pumpe 2) ist möglich.
In einer Technikumsanlage gemäß Fig. 1 wurde eine erschöpfte Persulfat-Entmetalli
sierungslösung für mit chemisch Nickel beschichtete Kunststoffteile regeneriert. Diese
Lösung enthielt neben Nickel auch geringe Mengen an Palladium und besonders von
Kupfer. Die Abscheidung der Hauptmenge dieser aus der sauren Lösung direkt rück
gewinnbaren Metalle erfolgte neben der kathodischen Reduktion von Restmengen an
Peroxomonosulfat durch Vorbehandlung in einer mittels Anionenaustauschermembra
nen geteilten Metallrückgewinnungszelle. Dabei wurde gleichzeitig der Überschuß an
freier Schwefelsäure über die Anionenaustauschermembran auf 44 g/l abgereichert.
Ein Teilstrom der so vorbehandelten Lösung mit einem Restgehalt an Kupfer von 0,3 g/l
und einem Nickelgehalt von ca. 20 g/l wurde direkt den Anodenräumen einer Peroxodi
sulfat-Regenerationszelle zugeführt, ein Teilstrom wurde in den Katholyten eindosiert,
der mittels Umlaufpumpe über die Kathodenräume und den äußeren Trennzyklon im
Kreislauf geführt wurde. Der Überlauf aus dem Katholytkreislauf gelangte ebenfalls in
die Anodenräume der Peroxodisulfat Recyclingzelle und wurde dort mittels Platinan
oden mit Peroxodisulfat angereichert. Die Peroxodisulfat Recyclingzelle bestand aus
zwei bipolar in Reihe geschalteten Einzelzellen mit Graphitkathoden und Platinfolienan
oden der Bauart, wie sie in der DE 44 19 683 beschrieben ist. Elektrolysiert wurde mit
einer Stromstärke von 300 A je Einzelzelle.
Der Volumenstrom der in den Katholytkreislauf eingespeisten Lösung wurde so einre
guliert, daß im sich einstellenden stationären Zustand bei gleichzeitiger Nickelpulverab
scheidung die Schwefelsäure auf etwa 10 g/l abgereichert wurde. Diese Abreicherung
erfolgte durch Neutralisation mittels der aus dem Anodenraum überführten Natriumio
nen bei gleichzeitiger kathodischer Wasserstoffentwicklung. Das in der eingespeisten
Beizlösung enthaltene und das durch die Kationenaustauschermembran in den Katho
denraum überführte Nickel wurde an der Kathode in Form von Metallpulver abgeschie
den. Durch periodische kurzzeitige Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des um
laufenden Katholyten erfolgte der Austrag des Metallpulvers in den Trennzyklon. Das
sich dort absetzende Metallpulver wurde mit einem geringen Teilstrom des Katholyten
kontinuierlich abgesaugt und über ein Filter rückgewonnen. Das Filtrat wurde zurück in
den Katholytkreislauf geleitet.
Im stationären Betriebszustand stellte sich bei einer Katholytdosierung von 7 l/h eine
Schwefelsäurekonzentration von ca. 10 g/l und ein Restnickelgehalt von ca. 5 g/l ein.
Etwa 150 g/h Nickel wurden als Metallpulver ausgekreist.
Claims (16)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus Prozeßlösungen der Oberflächen
technik oder Metallchemie, dadurch gekennzeichnet, daß in einen im Kreislauf über
die Kathodenräume einer durch Separatoren mindestens zweigeteilten Recycling-
Elektrolysezelle und eine äußere Trennvorrichtung umgepumpten Katholyten die
neutrale bis schwach saure Prozeßlösung in einer solchen Menge eindosiert wird,
daß der zur Abscheidung der eingelösten Metalle erforderliche pH-Wert eingestellt
wird und die Metalle bei Stromdichten zwischen 0,05 und 0,5 A/cm2 und Strö
mungsgeschwindigkeiten entlang der Kathode zwischen 0,05 und 0,5 m/s in Form
von Metallpulver an den Kathodenoberflächen abgeschieden, mit dem umlaufenden
Katholyten ausgetragen und in der äußeren Trennvorrichtung abgetrennt und rück
gewonnen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abzuscheidenden
Metalle, die unedler sind als Kupfer wie Nickel, Kobalt, Eisen, Zink, Chrom, Mangan
u. a. in der Prozeßlösung entweder allein oder im Gemisch mit edleren Metallen wie
Kupfer, Silber, Palladium, Platin, Gold u. a. vorliegen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die An
odenräume gleichzeitig zur Rückgewinnung von Säuren und/oder zur anodischen
Regenerierung von Oxidations- und Beizmitteln genutzt und von den entsprechend
zusammengesetzten Prozeßlösungen separat durchströmt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Haupt
strom der zu regenerierenden Prozeßlösungen der Oberflächentechnik direkt vom
Bad durch die Anodenräume der Recycling-Elektrolyse und zurück in das Bad ge
leitet werden, während nur ein Teilstrom, ausreichend zur Aufrechterhaltung des
erforderlichen pH-Wertes, in den Katholytkreislauf eingespeist wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Sepa
ratoren Anionenaustauschermembranen eingesetzt werden und während der Elek
trolyse gleichzeitig Anionen aus dem Kathodenraum in den Anodenraum überführt
und rückgewonnen werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Abscheidung von Metallen und/oder deren Überführung in eine niedrigere Wertig
keitsstufe komplex gebundene Anionen freigesetzt, über die Anionenaustauscher
membran abgereichert und aus dem Anodenraum rückgewonnen werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das abzu
scheidende und/oder in die niedrigere Wertigkeitsstufe zu überführende Metall Ei
sen und das aus dem komplex gebundenen Zustand freizusetzende und durch die
Anionenaustauschermembran in den Anodenraum zu überführende Anion Fluorid
ist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Sepa
ratoren poröse Diaphragmen mit einer Stärke von 0,2 bis 10 mm und einem mittle
ren Porendurchmesser zwischen 0,1 und 10 µm eingesetzt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Sepa
ratoren Kationenaustauschermembranen eingesetzt werden und zusätzlich Metall
kationen aus dem Anodenraum in den Kathodenraum überführt werden und die im
Kathodenraum durch die Metallabscheidung freiwerdende Säure durch gleichzeitige
Überführung von unter Elektrolysebedingungen nicht kathodisch abscheidbare Ka
tionen, wie Alkali-, Ammonium und/oder Erdalkaliionen aus dem Anodenraum in
den Kathodenraum neutralisiert werden.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß stark säure
haltige Prozeßlösungen vor Einspeisung in den Kathodenraum durch bekannte
Verfahren wie Retardation, Elektrodialyse, Dialyse der Säureüberschuß abge
reichert werden, bis das Verhältnis der Äquivalente der Anionen zu denen der Me
tallkationen 1 bis 2 : 1 beträgt.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine sol
che Abreicherung des Säureüberschusses direkt in der Recycling-Elektrolysezelle
vorgenommen wird, indem zwischen Anoden- und Kathodenraum eine oder mehre
re Zwischenkammern angeordnet sind, gegeneinander und gegen den Anoden- und
Kathodenraum abgegrenzt durch Anionen- und/oder Kationenaustauschermembra
nen und/oder bipolaren Membranen.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pro
zeßlösung mit Kationen edlerer und unedlerer Metalle zuerst in einer vorgeschalte
ten Metallrückgewinnungszelle von der Hauptmenge der edleren Metalle befreit
wird, ehe sie in den Katholytkreislauf der Recycling-Elektrolysezelle eindosiert wird.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die vorge
schaltete Metallrückgewinnungszelle durch Anionenaustauschermembranen abge
teilte, separat durchströmte Anodenräume besitzt und eine Abreicherung an freier
Säure durch Überführung vom Kathodenraum in den Anodenraum erfolgt.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den zu behandelnden Prozeßlösungen um erschöpfte Beizlösungen für Kupferlegie
rungen, Edelstähle, Eisen, Nickel, Kobalt, Zink, Chrom und deren Legierungen han
delt.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den zu behandelnden Prozeßlösungen um verbrauchte Bäder aus der Galvano
technik mit den genannten Metallen handelt.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den zu behandelnden Prozeßlösungen um Extrakte handelt, die bei der Behandlung
von Metallschlämmen und metallhaltigen Reststoffen aus der Metallurgie, der che
mischen Industrie und der Umwelttechnik mit Säuren erhalten werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998150235 DE19850235A1 (de) | 1998-10-31 | 1998-10-31 | Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus sauren Prozeßlösungen der Oberflächentechnik metallischer Werkstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998150235 DE19850235A1 (de) | 1998-10-31 | 1998-10-31 | Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus sauren Prozeßlösungen der Oberflächentechnik metallischer Werkstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19850235A1 true DE19850235A1 (de) | 2000-05-04 |
Family
ID=7886260
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998150235 Withdrawn DE19850235A1 (de) | 1998-10-31 | 1998-10-31 | Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus sauren Prozeßlösungen der Oberflächentechnik metallischer Werkstoffe |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19850235A1 (de) |
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