DE19848678C2 - Verfahren und Anordnung zur Herstellung von mindestens teilweise hohlen Kunststoff-Formteilen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Herstellung von mindestens teilweise hohlen Kunststoff-FormteilenInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/1703—Introducing an auxiliary fluid into the mould
- B29C45/1732—Control circuits therefor
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Injection Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
- Moulds For Moulding Plastics Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren und ande
rerseits eine Anordnung zur Herstellung von mindestens
teilweise hohlen Kunststoff-Formteilen gemäß den Merkma
len in den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 4.
Die Herstellung von Kunststoff-Formteilen mit gezielten
Hohlräumen, insbesondere durch das sogenannte Gasinnen
druckverfahren, zählt seit längerem zum Stand der Tech
nik. Bei diesem Verfahren wird ein kompressibles Fluid,
z. B. ein inertes Gas wie Stickstoff, gleichzeitig mit
oder kurz nach der Kunststoffschmelze in ein Formwerkzeug
eingeleitet. Das kompressible Fluid strömt bevorzugt in
Bereiche des geringsten Widerstands, wie z. B. Verdickun
gen oder Rippen, in denen sich eine Kunststoffschmelze
mit einem plastischen Kern befindet. Die Kunststoff
schmelze wird aus diesen Bereichen verdrängt und gelangt
somit in zuvor nur teilgefüllte Kavitäten des Formwerk
zeugs.
Man unterscheidet bei der Injektion des kompressiblen
Fluids zwischen kontinuierlicher und diskontinuierlicher
Druckerzeugung.
Bei der diskontinuierlichen Druckerzeugung werden zwei
miteinander verbundene Zylinder in Form eines Drucküber
setzers verwendet, wobei zunächst einer der Zylinder mit
einem kompressiblen Fluid gefüllt wird. Anschließend wird
die Austrittsöffnung des Zylinders verschlossen und das
kompressible Fluid mit Hilfe des mit Öl beaufschlagbaren
größeren Zylinders komprimiert. Bei Erreichen des für die
Einspritzung des kompressiblen Fluids erforderlichen
Drucks wird ein Ventil zur Düse geöffnet, so dass das
kompressible Fluid in die Kunststoffschmelze eingespritzt
werden kann. Nach dem Einspritzvorgang fällt der Druck
des kompressiblen Fluids ab. Hat der Kolben seine vordere
Endlage erreicht, ist ein Aufrechterhalten des Drucks
nicht mehr möglich, der Druck des kompressiblen Fluids
baut sich langsam ab. Der Druckverlauf kann hierbei mit
Hilfe von Geschwindigkeitssteuerungen und Regelungen des
Kolbenverlaufs optimiert werden. Bei diesem Verfahren
wird ein bestimmtes Volumen des Fluids durch eine ent
sprechende Positionierung des Kolbens im Zylinder
dosiert.
Eine Dosierung des Volumens ist bei der kontinuierlichen
Druckerzeugung nicht erforderlich. Bei diesem Verfahren
steht der Druck unmittelbar nach Öffnung des Ventils zum
Formwerkzeug zur Verfügung. Hierbei besteht die Möglich
keit, durch Verwendung mehrerer Ventile den Druck des
Fluids in Form eines Druckprofils zu beeinflussen. Es ist
mit diesem Verfahren möglich, den Hohlraum mit einem nie
deren Druck zu befüllen und den Druck erhöhen, nachdem
die Kunststoffschmelze alle Kavitäten des Formwerkzeugs
ausgefüllt hat, den Druck erhöhen. Hierbei sind hohe und
konstante Nachdrücke bei dickwandigen Kunststoff-Formtei
len realisierbar.
Es zählt weiterhin zum Stand der Technik, bei Gasinnen
druckverfahren eine Gasrückgewinnung vorzunehmen. Hier
durch können bis zu 90% des Gases wieder verwendet wer
den, wodurch eine erhebliche Kosteneinsparung möglich
ist.
Die DE 295 06 870 U1 offenbart eine Spritzgießmaschine
zum Herstellen von Kunststoff-Formteilen mittels des
Gasinnendruckverfahrens. Hierbei sind zwischen einer
Druckversorgungseinheit für das kompressible Fluid und
Fluideinspritzdüsen Ventilmittel angeordnet, mit denen
der Druck und/oder das Volumen des in die Kavität des
Formwerkzeugs einzugebenden Fluids beeinflusst werden
kann. Die Druck- und/oder Volumenwerte werden den Ventil
mitteln von Steuer- oder Regelmitteln vorgegeben.
Problematisch bei allen Gasinnendruckverfahren ist die
Dosierung des Gases. Wird zuviel Gasmasse in das Form
werkzeug eingeleitet, besteht die Gefahr, dass das Gas an
der Seitenwand des Kunststoff-Formteils entweicht, wo
durch starke Qualitätseinbußen bzw. Ausschussteile ent
stehen.
Nach Beendigung des Spritzvorgangs strömt das Gas aus dem
Kunststoff-Formteil zurück. Hierbei ist es möglich, dass
das Kunststoff-Formteil explodiert, wenn der Druck in ge
schlossenen Hohlräumen nicht vollständig abgebaut wurde.
Auch hier besteht die Gefahr von Ausschussteilen bzw.
Qualitätseinbußen wie z. B. Ausbeulungen durch erhöhten
Innendruck.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung zur
Herstellung von mindestens teilweise hohlen Kunststoff-
Formteilen derart weiterzubilden, dass die Qualität der
Kunststoff-Formteile verbessert wird und insbesondere
eine qualitative Beeinträchtigung durch falsch dosierte
Fluidmengen zuverlässig bedienerunabhängig vermieden wer
den kann.
Die Erfindung löst den verfahrensmäßigen Teil der Aufgabe
durch die in Anspruch 1 vorgeschlagenen Maßnahmen.
Kernpunkt der Erfindung bildet die kontinuierliche senso
rische Erfassung des in das Formwerkzeug einströmenden
und zurückströmenden Massenstroms des kompressiblen
Fluids. Das ist besonders dann günstig, wenn es darauf
ankommt, kompressible Fluide unter hohem Druck mit hoher
Genauigkeit mengenmäßig zu dosieren.
Die sensorische Erfassung erfolgt bevorzugt durch einen
Massenstromsensor, welcher jeweils den einströmenden und
den zurückströmenden Massenstrom ermittelt. Hierdurch
werden Veränderungen bzw. Schwankungen des Füllvolumens
schnell erkannt und können der Prozeßüberwachung mitge
teilt werden. Dadurch kann schnell auf den Herstellungs
prozeß eingewirkt werden, um Ausschuß und qualitativ
schlechte Teile zu vermeiden.
Nach Anspruch 2 erfolgt die sensorische Erfassung des
Massenstroms zwischen der Spritzgießmaschine und einem
Regelmodul. Das Regelmodul ist hierbei bevorzugt ein 3/3-
Wege-Proportionalventil, das sich durch schnelles Regel
verhalten bei gleichzeitig hoher Reproduzierbarkeit aus
zeichnet.
Gemäß Anspruch 3 vergleicht eine Auswerteeinheit den in
das Formwerkzeug einströmenden und ausströmenden Massen
strom und stellt Informationen zur Prozeßoptimierung be
reit. Hierbei gibt der Massenstromsensor ein Signal an
die elektronische Auswerteeinheit, z. B. in Form einer
Frequenz. In der Auswerteeinheit wird ermittelt, ob eine
ausreichende Masse des kompressiblen Fluids aus dem
Kunststoff-Formteil zurückgeströmt ist, um daraus An
haltspunkte über die Güte des Herstellungsvorgangs und
damit des Kunststoff-Formteils zu gewinnen. Diese Information
wird zur Prozeßoptimierung beispielsweise direkt
an eine Steuerung weitergeleitet, die dann regelnd in den
Herstellungsprozeß eingreift, und/oder auf einem Bedien
feld angezeigt, wo eine, Bewertung der Information durch
den Bediener erfolgt, der gegebenenfalls Korrekturen von
Prozessparametern vornimmt.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, dass durch
die Auswertung der Massenströme ein Durchbruch des kom
pressiblen Fluids im Kunststoff-Formteil erkannt werden
kann. Eine sich anschließende Prozessoptimierung ermög
licht eine Minimierung der Kompressorleistung sowie eine
Reduzierung des für den Herstellungsprozess vorgehaltenen
Speichervolumens des kompressiblen Fluids.
Weiterhin ist vorteilhaft, dass Ausschussteile, bei
spielsweise verursacht durch einen Durchbruch des Fluids,
noch vor einer nachfolgenden Qualitätskontrolle erkannt
werden können, wodurch der Prüfungsaufwand und die
Prüfungskosten vermindert werden.
Die Lösung des auf eine Vorrichtung gerichteten Teils der Aufgabe ist, durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 4
charakterisiert. Da
nach ist, zur kontinuierlichen Erfassung des in das Form
werkzeug ein- und zurückströmenden Massenstroms des
kompressiblen Fluids ein Massenstromsensor vorgesehen,
der mit einer elektronischen Auswerteeinheit gekoppelt
ist und durch Vergleich des eingeströmten Massenstroms
und des zurückströmenden Massenstroms Informationen zur
Prozeßoptimierung bereitstellt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen
Darstellung erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Formwerkzeug 1 mit einem Formnest 2, in
das eine Kunststoffschmelze und ein kompressibles Fluid
eingebracht sind. Das kompressible Fluid gelangt dabei
über eine Leitung 3 zu einem Regelmodul 4 und weiter über
die Leitung 5 zu dem Formwerkzeug 1.
Zwischen dem Regelmodul 4 und dem Formwerkzeug 1 ist an
der Leitung 5 ein Massenstromsensor 6 angeordnet. Dieser
misst die durch die Leitung 5 fließenden Massenströme und
gibt die Information an eine Auswerteeinheit 7 weiter,
die den in das Formwerkzeug 1 einströmenden und zurück
strömenden Massenstrom vergleicht und über eine Schnitt
stelle 8 Informationen zur Prozeßoptimierung an eine
Steuereinheit 9, z. B. eine systemprogrammierbare Steue
rung, weitergibt. Die Steuereinheit 9 ist mit einem Be
dienfeld 10 verbunden, über das eine Auswertung der In
formationen über die Massenströme erfolgt. Über das Be
dienfeld 10 kann auf den Herstellungsprozeß durch Anpas
sung von Verfahrensparametern Einfluss genommen werden.
1
Formwerkzeug
2
Formnest
3
Leitung
4
Regelmodul
5
Leitung
6
Massenstromsensor
7
Auswerteeinheit
8
Schnittstelle
9
Steuereinheit
10
Bedienfeld
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von mindestens teilweise
hohlen Kunststoff-Formteilen, wobei durch eine
Spritzgießmaschine Kunststoffschmelze in ein Form
werkzeug (1) eingespritzt und ein kompressibles Fluid
druck- oder volumengeregelt in die Kunststoffschmelze
zur Erzeugung von Hohlräumen eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der
in das Formwerkzeug (1) einströmende und zurückströ
mende Massenstrom des Fluids kontinuierlich senso
risch erfasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die sensorische Er
fassung des Massenstroms zwischen der Spritzgießma
schine und einem Regelmodul (4) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Auswerteein
heit (7) den in das Formwerkzeug (1) einströmenden
und aus dem Formwerkzeug (1) zurückströmenden Massen
strom vergleicht und Informationen zur Prozeßoptimie
rung bereitstellt.
4. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3
zur Herstellung von mindestens teilweise
hohlen Kunststoff-Formteilen, wobei in einer Spritz
gießmaschine Kunststoffschmelze in ein Formwerkzeug
(1) eingespritzt ist und ein kompressibles Fluid
druck- oder volumengeregelt in die Kunststoffschmelze
zur Erzeugung von Hohlräumen eingebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zur
kontinuierlichen Erfassung des in das Formwerkzeug
(1) ein- und zurückströmenden Massenstroms des kom
pressiblen Fluids ein Massenstromsensor (4) vorgese
hen ist, welcher mit einer elektronisches Auswerte
einheit (7) gekoppelt ist, die durch Vergleich der
Massenströme Informationen zur Prozeßoptimierung be
reitstellt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148678 DE19848678C2 (de) | 1998-10-22 | 1998-10-22 | Verfahren und Anordnung zur Herstellung von mindestens teilweise hohlen Kunststoff-Formteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148678 DE19848678C2 (de) | 1998-10-22 | 1998-10-22 | Verfahren und Anordnung zur Herstellung von mindestens teilweise hohlen Kunststoff-Formteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19848678A1 DE19848678A1 (de) | 2000-04-27 |
DE19848678C2 true DE19848678C2 (de) | 2002-02-14 |
Family
ID=7885267
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998148678 Expired - Lifetime DE19848678C2 (de) | 1998-10-22 | 1998-10-22 | Verfahren und Anordnung zur Herstellung von mindestens teilweise hohlen Kunststoff-Formteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19848678C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29506870U1 (de) * | 1995-04-24 | 1995-06-29 | Battenfeld Gmbh | Spritzgießmaschine zum Herstellen von Kunststoffgegenständen |
-
1998
- 1998-10-22 DE DE1998148678 patent/DE19848678C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29506870U1 (de) * | 1995-04-24 | 1995-06-29 | Battenfeld Gmbh | Spritzgießmaschine zum Herstellen von Kunststoffgegenständen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19848678A1 (de) | 2000-04-27 |
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