DE19847304A1 - Elektromagnetisch betätigbares Druckregelventil - Google Patents
Elektromagnetisch betätigbares DruckregelventilInfo
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Abstract
Es wird ein elektromagnetisch betätigbares Druckregelventil (10) vorgeschlagen, dessen Kennlinien weitgehend unabhängig von der Temperatur im Druckmittel sind. Dies wird durch eine spezielle Drosselvorrichtung (62) im Zulauf (52) ermöglicht, die bei hohen Druckmitteltemperaturen einen verhältnismäßig hohen und bei tiefen Temperaturen einen verhältnismäßig kleinen Druckmitteldurchfluß erlaubt. Das Druckregelventil (10) hat dadurch gegenüber bekannten Druckregelventilen einen erweiterten Druckregelbereich, ohne teurer in seiner Herstellung zu sein. Zudem verbessert die erfindungsgemäße Drosselvorrichtung (62) die Adaption des Druckregelventils (10) an die Bedingungen des jeweiligen Einsatzfalles.
Description
Die Erfindung geht aus von einem elektromagnetisch
betätigbaren Druckregelventil entsprechend der Gattung des
Anspruchs 1. Ein derartiges Druckregelventil ist
beispielsweise aus der DE 44 31 457 C2 bereits bekannt.
Damit sich die Kennlinien dieses bekannten
Druckregelventils möglichst unabhängig von der Temperatur
und damit der Viskosität des Druckmittels verhalten, ist
dessen Ventilanschlußelement mit einer Drosselbohrung im
Zulauf versehen, die Abschnitte unterschiedlicher
Querschnittsform aufweist. Eine derartige Blende stellt für
das Druckmittel einen Strömungswiderstand dar, der den am
Ventilsitz anliegenden Druck verringert. Dadurch vergrößert
sich der regelbare Druckbereich bei gleichzeitiger
Verringerung des temperaturabhängigen Widerstandsanteils
des Ventilsitzes. Das Druckregelventil weist dadurch einen
geringeren Restdruck, d. h. geringe Abweichungen zwischen
den Kennlinien bei warmem bzw. bei kaltem Druckmittel auf.
Für einen minimalen Restdruck muß die Blende bei tiefen
Temperaturen des Druckmittels einen hohen Druckabbau
bewirken. Dies geht allerdings mit einem geringen Durchfluß
einher. Bei hohen Temperaturen, d. h. bei niedrigviskosem,
Druckmittel ist die Leckage im angeschlossenen
Hydraulikkreis derart hoch, daß zu deren Kompensation aber
ein hoher Durchfluß der Blende nötig ist, wenn Einbrüche im
geregelten Druck vermieden werden sollen. Um diese
gegenläufigen Forderungen möglichst optimal zu erfüllen,
sollte ein Druckregelventil daher ein möglichst hohes
Verhältnis zwischen dem Durchfluß bei hohen und bei tiefen
Druckmitteltemperaturen aufweisen. Die Werte des bekannten
Druckregelventils sind diesbezüglich noch nicht für alle
Anwendungsfälle voll zufriedenstellend.
Demgegenüber weist ein erfindungsgemäßes Druckregelventil
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 den
Vorteil auf, daß das Verhältnis zwischen seinem Durchfluß
bei hoher bzw. niederer Druckmitteltemperatur durch eine
speziell ausgebildete Drosselvorrichtung verbessert ist.
Hierfür wurde die bisher verwendete Blende größeren
Durchmessers durch mehrere voneinander beabstandete und
hydraulisch parallel zueinander geschaltete Einzelblenden
kleineren Durchmessers ersetzt. Kleinere Einzelblenden
haben eine höhere Drosselwirkung und geringere
Durchflußwerte bei tiefen Temperaturen. Für hohe
Temperaturen lassen sich die benötigten Durchflußwerte
durch die Anzahl der Einzelblenden einstellen.
Weitere Vorteile oder vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
Beschreibung.
So lassen sich die Einzelblenden strömungsgünstig über den
gesamten Umfang der den Zulaufkanal umgebenden Wandung
plazieren und mit verschiedenen Querschnittsflächen und
-formen ausbilden. Das Druckregelventil kann dadurch leicht
an die verschiedenen Anforderungen der Einsatzfälle
angepaßt werden. Bei einer spritzgußtechnischen Herstellung
des Ventilteils in Kunststoff entstehen für die
Einzelblenden kaum Mehrkosten. Besonders Automatikgetriebe
von Kraftfahrzeugen lassen sich mit derartigen
Druckregelventilen in ihren Schalteigenschaften verbessern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt das erfindungsgemäße
Druckregelventil im Längsschnitt.
Das dargestellte Druckregelventil 10, besteht aus einem
Magnetteil 12 und einem mit diesem koaxial verbundenen
Ventilteil 14. Das Magnetteil 12 hat ein hülsenförmiges
Gehäuse 16, das in seinem Inneren eine auf einem
Spulenkörper 18 gewickelte Spule 20 aufnimmt. Diese ist
ebenfalls hülsenförmig ausgebildet und weist einen radial
abstehenden, aus Kunststoff angespritzten Kontaktstecker 22
auf. Der Kontaktstecker 22 ist mit Kontakten 24 versehen,
die zur Spannungsversorgung der Spule 20 über nicht
erkennbare, umspritze Leitungen mit dieser verbunden sind.
Das stirnseitige Ende der Spule 20 ist von einem Spulenkern
26 verschlossen, der teilweise in das Innere der Spule 20
hineinragt. Zentrisch im Spulenkern 26 ist eine von außen
einstellbare Gewindebuchse 28 vorgesehen. Am
gegenüberliegenden zweiten Ende der Spule 20 befindet sich
ein Anker 30, der im wesentlichen t-förmig geformt ist und
der einen in die Spule 20 hineinragenden Schaft 30a und
einen die Stirnseite der Spule 20 überdeckenden Kopf 30b
hat. Der Anker 30 ist beweglich in der Spule 20 geführt. In
der gezeichneten Grundstellung des Druckregelventils 10
besteht zwischen dem Schaft 30a des Ankers 30 und dem
Spulenkern 26 ein Abstand, der den Arbeitsluftspalt 32 für
das Druckregelventil 10 bildet.
Der Anker weist eine Durchgangsbohrung 34 entlang seiner
Längsachse auf. In diese Durchgangsbohrung 34 ist ein Stift
36 abschnittsweise eingepreßt, der den Anker 30 auf dessen
dem Spulenkern 26 zugewandten Seite überragt. Der Stift 36
wirkt dort zur Führung des Ankers 30 mit einer
Gleitlagerbuchse 38 zusammen, die in einer Sacklochbohrung
der Gewindebuchse 28 angeordnet ist. Zudem dient der Stift
36 zur Zentrierung einer Rückstellfeder 40, die sich an der
Gewindebuchse 28 einerseits und am Anker 30 andererseits
abstützt. Über die Einschraublänge der Gewindebuchse 28 ist
die Vorspannung dieser Rückstellfeder 40 einstellbar.
Das dem Ventilteil 14 zugewandte Ende des Ankers 30 ist mit
einem zentrischen Fortsatz versehen, an dem ein
Schließglied 42 anliegt, Letzteres ist als massiver Kolben
ausgebildet, der in einer Kolbenführung 44 des Ventilteils
14 verschiebbar gelagert ist. Dieses Ventilteil 14 ist
spritzgußtechnisch aus Kunststoff hergestellt und mit einem
metallischen Halter 46 versehen. Mit Hilfe dieses, das
Ventilteil 14 überragenden Halters 46 ist das Ventilteil 14
am Gehäuse 16 des Magnetteils 12 festgelegt. Der Halter 46
ist in seinem vom Ventilteil 14 umspritzten Bereich im
Außendurchmesser mehrfach abgesetzt, wobei die Innenseite
des Abschnitts mit dem kleinsten Außendurchmesser eine
Aufnahme für die Kolbenführung 44 bildet.
Das Ventilteil 14 ist mit einer durchgehenden Ausnehmung in
Längsrichtung versehen, deren Mündung am stirnseitigen Ende
des Ventilteils 14 mit einem nicht dargestellten
hydraulischen Verbraucher verbunden ist. Die Ausnehmung
bildet demzufolge den Verbraucherkanal 48 des
Druckregelventils 10. Dieser Verbraucherkanal 48 ist zur
Ausbildung eines Ventilsitzes 50 an seinem dem Schließglied
42 zugewandten Ende im Innendurchmesser einmal abgesetzt,
wobei der Durchmesser des Schließglieds 42 an der Stelle
des Ventilsitzes 50 größer als der des Verbraucherkanals 48
ist.
Quer zum Verbraucherkanal 48 verlaufend sind im Ventilteil
14 ein Zulaufkanal 52 und ein Ablaufkanal 54 vorgesehen.
Diese münden jeweils rechtwinklig in den Verbraucherkanal
48 ein, wobei auf die Art der Einmündung des Zulaufkanals
52 an späterer Stelle explizit eingegangen wird. Der
Ablaufkanal 54 liegt auf der dem Magnetteil 12 zugewandten
Seite, während der Zulaufkanal 52 dem stirnseitigen Ende
des Ventilteils 14 zugewandt ist. Eine
Druckmittelverbindung vom Verbraucherkanal 48 zum
Ablaufkanal 54 ist vom Schließglied 42 gesteuert, das im
nicht bestromten Zustand der Spule 20 von der Kraft der
Rückstellfeder 40 auf den Ventilsitz 50 gedrückt wird und
diesen dadurch druckdicht verschließt.
Um das Innere des Druckregelventils 10 und den
angeschlossenen Verbraucher gegen Verschmutzungen aus dem
Druckmittel zu schützen, ist das Ventilteil 14 mit einem
Filterkäfig 56 ausgestattet. Dieses Filterkäfig 56 ist
topfförmig ausgeführt und auf das freie Ende des
Ventilteils 14 aufgepreßt. Im Bereich des Zulaufkanals 52
und des Verbraucherkanals 48 weist das Filterkäfig 56 ein
freiliegendes Filtergewebe 58 auf. Letzteres ist als
durchgehende Filtergewebebahn ausgeführt. Das Filterkäfig
56 wird durch eine Umspritzung dieser Filtergewebebahn mit
Kunststoffmaterial hergestellt. Am Umfang des Filterkäfigs
56 sind Aufnahmenuten für Dichtringe 60 vorgesehen, die den
Zulaufkanal 52 gegenüber dem Ablaufkanal 54 bzw. gegenüber
dem Verbraucherkanal 48 abdichten.
Die Druckregelung im Verbraucherkanal 48 erfolgt auf an
sich bekannte Weise durch eine Bestromung der Spule 20.
Entsprechend der Stromstärke wirkt diese mit einer
veränderlichen Magnetkraft auf den Anker 30 ein, die
zusammen mit der Kraft der Rückstellfeder 40 die
Öffnungskraft für das Schließglied 42 bestimmt. Dieser
Kraft steht die Druckkraft des Druckmittels im
Verbraucherkanal 48 gegenüber. Im Falle eines
Kräftegleichgewichts öffnet das Schließglied 42 die
Druckmittelverbindung vom Verbraucherkanal 48 zum
Ablaufkanal 54 und regelt damit den Druckmitteldruck im
Verbraucherkanal 48 auf das entsprechende Druckniveau.
Um dabei einen möglichst großen Druckbereich regeln zu
können, ist es bekannt, im Zulauf eines Druckregelventils
10 eine Drosselvorrichtung 62 vorzusehen, die das von der
nicht gezeichneten Versorgungspumpe gelieferte Druckniveau
im Bereich vor dem Ventilsitz 50 reduziert. Dies geht
zwangsweise mit einem geringeren Volumenstrom durch die
Drosselvorrichtung 62 einher. Im Falle von niedrigviskosem
Druckmittel, beispielsweise bei hoher
Druckmitteltemperatur, kann dies aber zum Zusammenbrechen
des Druckniveaus am Verbraucher führen, weil die
unvermeidliche Druckmittelleckage im angeschlossenen
Hydrauliksystem aufgrund des kleinen Durchsatzes der
Drosselvorrichtung 62 nicht ausgeglichen werden kann. Große
Unterschiede in den Kennlinien eines Druckregelventils 10
bei unterschiedlichen Medientemperaturen sind die
unerwünschte Folge.
Zur Vermeidung dieses Nachteils wird daher erfindungsgemäß
vorgeschlagen, im Zulaufkanal 52 eine Drosselvorrichtung 62
aus mehreren kleineren Drosselbohrungen 66 vorzusehen, die
hydraulisch parallel zueinander geschaltet sind. Hierzu
mündet der Zulaufkanal 52 zunächst in einen Ringkanal 64 am
Umfang des Ventilkörpers 14 ein, von dem aus mehrere
zueinander beabstandete Drosselbohrungen 66 Verbindungen
zum Verbraucherkanal 48 herstellen. Die Drosselbohrungen 66
verlaufen im Ausführungsbeispiel im wesentlichen
rechtwinklig zum Verbraucherkanal 48, was jedoch nicht
zwangsweise erforderlich ist. Die Drosselbohrungen 66 haben
jeweils ein Lägen-Durchmesser-Verhältnis, das wesentlich
größer als 2 : 1 ist und stellen dadurch laminare
Strömungswiderstände dar, die einen Druckabbau bewirken.
Der bei hohen Druckmitteltemperaturen benötigte
Druckmitteldurchsatz läßt sich durch die Anzahl der
vorhandenen Drosselbohrungen 66 in weiten Bereichen
einstellen, ohne Einfluß auf das niedere Druckniveau am
Ventilsitz 50 zu nehmen. Die Drosselbohrungen 66 können an
der den Ringkanal 64 begrenzenden Wandung nahezu beliebig
angeordnet werden, so daß strömungstechnische Einflüsse
berücksichtigt werden können. Ebenso lassen sich
Drosselbohrungen 66 mit unterschiedlichen
Querschnittsflächen und -formen paaren. Das
erfindungsgemäße Druckregelventil 10 läßt somit
unterschiedlichste Kennlinienverläufe zu und kann an die
jeweiligen Einsatzbedingungen besonders leicht adaptiert
werden. Da das Ventilteil 14 aus Kunststoff in einem
Spritzgießverfahren hergestellt wird, bei dem eine spanende
Nachbearbeitung der Bohrungen weitgehend vermieden wird,
sind derartig angeordnete und ausgebildete Drosselbohrungen
66 kostenneutral herzustellen. Das Druckregelventil 10
verhält sich unabhängig gegenüber Temperaturschwankungen im
Druckmittel und weist allenfalls einen geringen Restdruck,
d. h. geringe temperaturbedingte Unterschiede im
Kennlinienverlauf auf.
Selbstverständlich sind Änderungen oder Ergänzungen
gegenüber dem erläuterten Auführungsbeispiel möglich, ohne
vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
Claims (6)
1. Elektromagnetisch betätigbares Druckregelventil (10) mit
einem Magnetteil (12), in dem eine Magnetspule (20) und ein
von der Kraft der Magnetspule (20) entgegen der Kraft einer
Rückstellfeder (40) beaufschlagter Anker (30) beweglich
geführt ist, mit einem, mit dem Magnetteil (12) verbundenen
Ventilteil (14), das jeweils wenigstens einen Zulaufkanal
(52), einen Rücklaufkanal (54) und einen Verbraucherkanal
(48) aufweist, deren hydraulische Verbindung miteinander
von einem mit dem Anker (30) zusammenwirkenden Schließglied
(42) zur Regelung des Drucks im Verbraucherkanal (48)
gesteuert ist und mit einer im Zulaufkanal (52)
angeordneten Drosselvorrichtung (62) zur Absenkung des am
Schließglied (42) anstehenden Druckmitteldrucks, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (62) aus
wenigstens zwei hydraulisch parallel zueinander
geschalteten Drosselbohrungen (66) besteht, die
Druckmittelverbindungen vom Zulaufkanal (52) zum
Verbraucherkanal (48) herstellen und die jeweils ein
Längen-/Durchmesser-Verhältnis von mindestens 2 : 1 haben.
2. Elektromagnetisch betätigbares Druckregelventil nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drosselbohrungen (66) im wesentlichen radial zum
Verbraucherkanal (48) geführt und über die Umfangsfläche
der den Verbraucherkanal (48) umschließenden Wandung
verteilt angeordnet sind.
3. Elektromagnetisch betätigbares Druckregelventil nach
einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Querschnittsflächen der Drosselbohrungen (66)
unterschiedlich groß sind.
4. Elektromagnetisch betätigbares Druckregelventil nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosselbohrungen (66) unterschiedliche
Querschnittsformen haben.
5. Elektromagnetisch betätigbares Druckregelventil nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventilteil (14) aus Kunststoff in einem
Spritzgießverfahren hergestellt ist und einsatzfertig
geformte Zulaufkanäle (52), Rücklaufkanäle (54),
Verbraucherkanäle (48) und Drosselkanäle (66) aufweist.
6. Automatikgetriebe für Kraftfahrzeuge mit wenigstens
einer elektrohydraulischen Steuereinheit, in der u. a.
Druckregelventile (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5
eingesetzt sind.
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