DE19846951A1 - Presse mit Kniehebelantrieb - Google Patents
Presse mit KniehebelantriebInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Presse mit einem Kniehebelantrieb, der einen mit einem Ende an einem Pressengestell (10) angelenkten Stützschenkel (15), einen mit einem Ende an einem am Pressengestell (10) geführten Arbeitsstößel (26) angelenkten Antriebsschenkel (24) sowie einen Dreieckslenker (19) aufweist, der mit einem Ende an einem Kurbelantrieb (22) angelenkt ist, und an dessen anderem Ende der Antriebsschenkel (24) arbeitsstößelseitig und der Stützschenkel (15) gestellseitig mit ihren jeweiligen anderen Ende unter Bildung von Kniegelenkpunkten (23, 18) mit Abstand zueinander angelenkt sind. Um bei einem möglichst einfachen Aufbau der Presse diese an vielfältige Arbeitsaufgaben schnell anpassen zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Länge des Dreiecklenkers (19) zwischen Kniegelenk und Kurbelantrieb (22) verstellbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Presse mit einem Kniehebelantrieb.
Bei einer bekannten Kniehebelpresse (DE-PS 38 701) wird ein Kniehebel
mit einem am Pressengestell angelenkten Stützschenkel und einem mit ei
nem Arbeitsstößel verbundenen Antriebsschenkel über einen Dreiecks
lenker von einem Kurbelantrieb angetrieben. Die kniegelenkseitigen En
den des Stützschenkels und des Antriebsschenkels sind dabei so mit Ab
stand zueinander am Dreieckslenker angelenkt, daß ihre Anlenkpunkte
zusammen mit dem Anlenkpunkt des Kurbelantriebs am Dreieckslenker
ein gleichseitiges Dreieck bilden, dessen gleiche Seiten einen am Anlenk
punkt des Kurbelantriebs liegenden spitzen Winkel einschließen.
Der Abstand des Kurbelantriebs vom Kniehebel ist in Bezug auf die Länge
des Dreieckslenkers so gewählt, daß das Kniegelenk über die Strecklage
des Kniehebels hinausbewegt wird. Hierdurch wird bei einem Arbeitszy
klus ein zweimaliger Durchgang des Kniehebels durch den unteren Tot
punkt bewirkt.
Bei einer anderen bekannten Kniehebelpresse (DE 24 07 438 C3) weist der
Kniehebelantrieb einen amPressengestell angelenkten Stützschenkel auf,
der mit seinem anderen Ende an einem stößelseitigen Anlenkpunkt eines
Dreieckslenkers angelenkt ist, während ein mit einem Arbeitsstößel
schwenkbar verbundener Antriebsschenkel mit einem gestellseitigen An
lenkpunkt des Dreieckslenkers verbunden ist, der mit Abstand zum stö
ßelseitigen Anlenkpunkt für den Stützschenkel angeordnet ist. Der
Dreieckslenker ist mit seinem anderen Ende mit einem Kurbelantrieb ver
bunden.
Das von den Anlenkpunkten am Dreieckslenker gebildete Dreieck ist dabei
in Bezug auf den Abstand des Kurbelantriebs von dem Kniehebel so ge
wählt, daß beim Niedergang des Arbeitsstößels dieser zunächst in einer
bestimmten Stellung gehalten wird, obwohl der Kurbelantrieb weiterläuft,
um dann in seinen unteren Totpunkt verschoben und anschließend zu
rück zum oberen Totpunkt bewegt zu werden.
Bei einer weiteren bekannten Kniehebelpresse (EP 0 045 948 B1) ist ein mit
einem Pressengestell schwenkbar verbundener Stützschenkel als
Dreieckslenker ausgebildet, der an seinem anderen Ende unter Bildung
des Kniegelenks mit einem Antriebsschenkel zum Antrieb eines Arbeits
stößels verbunden ist. Mit Abstand zum Kniegelenk und zum Gestellan
lenkpunkt ist eine Zugstange am Dreieckslenker schwenkbar angebracht,
die mit ihrem anderen Ende mit einem Kurbelantrieb verbunden ist.
Wird bei dieser bekannten Presse während eines Kurbelantriebsumlaufs
das Kniegelenk durch die Strecklage des Kniehebel hindurch und wieder
zurück bewegt, so durchläuft der Arbeitsstößel bei einem Umlauf zweimal
den unteren Totpunkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Presse mit einem
Kniehebelantrieb bereitzustellen, die bei einfachem Aufbau vielseitig ein
setzbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Presse nach Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den Un
teransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß ist also bei einer Presse mit einem Kniehebelantrieb ein
Dreieckslenker vorgesehen, der mit einem Ende an einem Kurbelantrieb
angelenkt ist, und an dessen anderem Ende ein Antriebsschenkel und ein
Stützschenkel des Kniehebels unter Bildung von Knieanlenkpunkten mit
Abstand zueinander angelenkt sind. Die Länge des Dreieckslenkers zwi
schen Kniegelenk und Kurbelantriebs ist dabei verstellbar. Auf diese Wei
se läßt sich die Hubhöhe und gleichzeitig die Abhängigkeit des Arbeitsstö
ßelweges von der Winkelstellung des Kurbelantriebs an verschiedene Ar
beitsaufgaben anpassen. Insbesondere läßt sich der Arbeitsstößelweg so
einstellen, daß der Arbeitsstößel während eines Arbeitszyklusses in einen
ersten und in einen zweiten unteren Totpunkt bewegt werden kann.
Um dabei zu erreichen, daß die beiden Totpunkte eines Arbeitszyklusses
entlang des Stößelweges voneinander beabstandet sind, ist zweckmäßi
gerweise vorgesehen, daß der Kurbelantrieb relativ zum Kniehebel so an
geordnet ist, daß der Dreieckslenker während eines Arbeitszyklusses im
wesentlichen auf Druck arbeitet, und daß die beiden Knieanlenkpunkte
zusammen mit dem Anlenkpunkt des Kurbelantriebs ein recht- oder
stumpfwinkliges Dreieck bilden, dessen rechter oder stumpfer Winkel an
einem der beiden Knieanlenkpunkte liegt.
Besonders einfach läßt sich die Anpassung der erfindungsgemäßen Presse
an verschiedene Arbeitsaufgaben erreichen, wenn der Dreiecklenker zur
Längenverstellung zumindest einen Lenkerabschnitt mit einer mit einem
Innengewinde versehen Bohrung aufweist, in die ein Gewindebolzen mit
seinem einen Endbereich eingreift, der mit seinem anderen Endbereich
mit dem Kurbelantrieb oder dem Kniehebel verbunden ist.
Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß der Dreieckslenker zumindest mit zwei verschiedenen Abständen
zur Drehachse des Kurbelantriebs an diesem anlenkbar ist. Hierdurch
läßt sich gezielt der Hub allein beeinflussen.
Um eine besonders gute Trennung der beiden unteren Totpunkte erzielen
zu können, ist vorgesehen, daß die Drehachse des Kurbelantriebs bezüg
lich der Lage des Knieanlenkpunktes des in seiner Streckstellung befindli
chen Stützschenkels parallel zur Richtung dieser Streckstellung in Rich
tung des Gestellanlenkpunktes versetzt ist.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß der Kurbelantrieb über ein Schneckengetriebe von einem Motor,
vorzugsweise von einem Elektromotor, insbesondere von einem in beiden
Drehrichtungen arbeitenden Elektromotor antreibbar ist.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Elektromotor für den Antrieb
des Kurbelantriebs als Schrittmotor ausgebildet ist.
Der Einsatz eines in beiden Drehrichtungen betreibbaren Elektromotors
ermöglicht es hierbei, daß der Arbeitsstößel zwei voneinander beabstan
dete untere Totpunkte in beliebiger Reihenfolge erreichen kann. Damit
wird es ermöglicht, falls dies für einen bestimmten Pressvorgang erforder
lich ist, den Arbeitsstößel zunächst in den oberen unteren Totpunkt zu be
wegen und ihn dann nach einer mehr oder weniger geringfügigen Gegenbe
wegung in den unteren unteren Totpunkt zu fahren. Andererseits kann
auch bei umgekehrter Drehrichtung zunächst der untere untere Totpunkt
angefahren werden, um dann nach einer entsprechenden Gegenbewegung
den Arbeitsstößel in den oberen unteren Totpunkt zu bewegen. Hierdurch
werden die Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Presse weiter
verbessert.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der den Kurbelantrieb antreibende
Elektromotor von einer Motorsteuerschaltung in Abhängigkeit von einem
die Drehstellung des Kurbelantriebs anzeigenden Drehstellungssignals
ansteuerbar ist, das von einem dem Kurbelantrieb zugeordneten Drehstel
lungsfühler erzeugt wird, wobei als Drehstellungsfühler ein induktiver,
ein kapazitiver, ein optischer oder ein mechanischer Fühler vorgesehen
ist.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung nä
her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Presse
mit Kniehebelantrieb,
Fig. 2a-2c verschiedene schematische Darstellungen des Kniehebelan
triebs zur Veranschaulichung der Hebellagen bei unterschiedlichen Dreh
winkelstellungen des Kurbelantriebs,
Fig. 3a-3c verschiedene Diagramme des Arbeitsstößelweges in Abhängig
keit vom Drehwinkel des Kurbelantriebs für verschiedene Längen des
Dreieckslenkers und
Fig. 4a-4c verschiedene Diagramme entsprechend den Fig. 3a bis 3c
bei vergrößerter Kurbellänge.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung werden einander entspre
chende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Entsprechend Fig. 1 weist die erfindungsgemäße Presse ein Pressenge
stell 10 mit einem Grundgestell 11, einem daran angebrachten Arbeits
tisch 12 und einem Pressenträger 13 auf, der am Grundgestell 11 in Ar
beitsrichtung A verstellbar ist, um den Arbeitsabstand der Presse einstel
len zu können.
An seinem vom Arbeitstisch 12 abgewandten Ende weist der Pressenträger
13 Stützlaschen 14 auf, zwischen denen ein Stützschenkel 15 eines Knie
hebels 16 angeordnet ist. Der Stützschenkel 15 ist dabei mit seinem in
Fig. 1 oberen Ende an den Stützlaschen 14 angelenkt, so daß ein Stützge
lenk 17 gebildet ist. Mit seinem anderen Ende ist der Stützschenkel 15 un
ter Bildung eines gestellseitigen Knieanlenkpunktes 18 an einem
Dreieckslenker 19 angelenkt, der mit seinem anderen Ende im Anlenk
punkt 20 an einer Kurbelscheibe 21 eines Kurbelantriebs 22 dreh- bzw.
schwenkbar befestigt ist. Der Kurbelantrieb 22 ist dabei an einer Befesti
gungslasche 13' gehalten. Mit Abstand zum gestellseitigen Knieanlenk
punkt 18 ist in einem arbeitsstößelseitigen Knieanlenkpunkt 23 ein An
triebsschenkel 24 gelenkig angebracht, der an seinem anderen Ende unter
Bildung eines Arbeitsgelenks 25 mit einem Arbeitsstößel 26 gelenkig ver
bunden ist.
Der Arbeitsstößel 26 ist in nicht näher dargestellter Weise in Arbeitsrich
tung A verschiebbar am Pressenträger 13 geführt und an seinem freien En
de zur Aufnahme eines Press-, Schneid- oder Prägewerkzeugs ausgebildet.
Der vorzugsweise längenverstellbare Dreieckslenker 23 weist einen kur
belseitigen Lenkerabschnitt 27 mit einer mit Innengewinde versehenen
Längsbohrung auf, in die ein Gewindebolzen 28 mit seinem einen Ende
eingeschraubt ist. Mit seinem anderen Ende ist der Gewindebolzen 28 in
eine mit Innengewinde versehene Längsbohrung eines kniegelenkseitigen
Lenkerabschnitts 29 eingeschraubt, der einen L-förmigen Fortsatz 30 auf
weist, an dem der gestellseitige Knieanlenkpunkt 18 ausgebildet ist. Der
Gewindebolzen 28 ist in seiner Mitte mit einem Betätigungsmittel 31 ver
sehen und weist an seinen Enden gegensinnige Gewinde auf, so daß seine
beiden Enden gleichzeitig in die Lenkerabschnitte 27, 29 hinein oder dar
aus herausgeschraubt werden können. Auf diese Weise ist die Länge des
Dreieckslenkers 19 und insbesondere der Abstand zwischen dem arbeits
seitigen Knieanlenkpunkt 23 und dem Anlenkpunkt 20 des Kurbelan
triebs einstellbar. Zur Sicherung einer eingestellten Länge sind auf den
entsprechenden Gewindeabschnitten des Gewindebolzens 28 Sicherungs
muttern 32 vorgesehen.
Die Kurbelscheibe 21 des Kurbelantriebs 22 weist im dargestellten Aus
führungsbeispiel drei verschiedene Anlenkpunkte 20, 20', 20" für den
Dreieckslenker auf, die mit unterschiedlichem Abstand zur Drehachse 33'
einer Antriebswelle 33 angeordnet sind, auf der die Kurbelscheibe 21 befe
stigt ist. Anstelle der die Kurbel des Kurbelantriebs 22 bildenden Kurbel
scheibe 21 kann auch eine Sektorkurbelscheibe mit zwei oder mehr An
lenkpunkten oder eine einfache Kurbel vorgesehen sein, die mehrere An
lenkpunkte aufweist oder längenverstellbar ist. Außerdem können je nach
Bedarf auch mehr als drei Anlenkpunkte für den Dreieckslenker 27 an der
Kurbelscheibe 21, einer Sektorscheibe oder dergleichen vorgesehen sein.
Die Kurbelscheibe 21 wird von einem Elektromotor 34 angetrieben, der
vorzugsweise in beiden Drehrichtungen betreibbar ist, und der über ein
nicht näher dargestelltes Schneckengetriebe 35 auf die Antriebswelle 33
wirkt. Der Elektromotor 34 wird von einer Motorsteuerschaltung 36 ge
steuert, der von einem Drehstellungsfühler 37 ein die Drehstellung der
Kurbelscheibe 21 anzeigendes Drehstellungssignal über eine Leitung 38
zugeführt wird. Der Drehstellungsfühler kann dabei ein geeigneter elek
tromagnetischer, induktiver, optischer, mechanischer oder elektrome
chanischer Fühler sein.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Presse wird im folgenden anhand
der Fig. 2a bis 2c erläutert.
Bei der Drehbewegung der Kurbelscheibe 21, an der der Dreieckslenker 19
in einem Abstand entsprechend einer Kurbellänge r von der Antriebswelle
33 angelenkt ist, wie durch die äußere gestrichelte Kreislinie angedeutet
ist, wird das von den Knieanlenkpunkten 18, 23 gebildete Kniegelenk des
Kniehebels 16 zunächst nach rechts in der Zeichnung gedrückt, bis der
Kniehebel 16 seine Strecklage S einnimmt, in der der Stützhebel 15 mit
dem Arbeitsstößel 13 fluchtend ausgerichtet ist. In dieser, in Fig. 2a mit
durchgezogenen Linien dargestellten Stellung befindet sich das Arbeitsge
lenk 25 und damit der Arbeitsstößel 26 in seiner unteren unteren Tot
punktlage uUT (siehe Fig. 3a bis 3c und Fig. 4a bis 4c).
Wird die Kurbelscheibe 21 weitergedreht, so wird der Kniehebel 16 über
seine Strecklage S hinaus in die in Fig. 2b dargestellte Lage gedrückt, in
der das Arbeitsgelenk 25 und der Arbeitsstößel 26 eine Zwischentotpunkt
lage zT einnehmen.
Anschließend wird der Kniehebel 16 zurück in seine Strecklage S gezogen,
die in Fig. 2a mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Obwohl sich nun der
Stützschenkel 15 wieder in der gleichen Stellung befindet wie oben be
schrieben, ist der Dreieckslenker 19 gegenüber der mit durchgezogenen
Linien dargestellten Lage um den Knieanlenkpunkt 18 herum ver
schwenkt, so daß das Arbeitsgelenk 25 sich in einer oberen unteren Tot
punktlage oUT befindet und den Arbeitsstößel 26 gegenüber der unteren
unteren Totpunktlage geringfügig nach oben versetzt hält. Dieser Versatz
ist durch eine geeignete Wahl von Kurbellänge r und der Länge des
Dreieckslenkers 19 einstellbar.
Bei der weiteren Drehbewegung der Kurbelscheibe 21 wird dann der Knie
hebel 16 weit aus seiner Strecklage S herausgezogen, bis der Arbeitsstößel
26 zusammen mit dem Arbeitsgelenk 25 in den oberen Totpunkt gelangt.
Hieran schließt sich ein neuer Arbeitszyklus an, bei dem der Kniehebel 16
wieder in der Weise in seine Strecklage S gedrückt wird, so daß der Arbeits
stößel zunächst die untere untere Totpunktlage uUT einnimmt.
Wird andererseits die Kurbelscheibe 21 im Uhrzeigersinn betätigt, so ge
langt der Kniehebel 16 zuerst in die in Fig. 2a gestrichelt dargestellte
Strecklage S in der der Arbeitsstößel 26 und das Arbeitsgelenk 25 die obe
re untere Totpunktlage oUT einnehmen. Nach dem Durchgang durch die
Strecklage S wird dann wieder die in Fig. 2b dargestellte Stellung er
reicht, aus der heraus der Kniehebel dann in die in Fig. 2a mit durchge
zogenen Linien dargestellte Strecklage S gezogen wird, in der der Arbeits
stößel 26 sich in der unteren unteren Totpunktlage uUT befindet.
Wird die Länge des Dreieckslenkers 19 und insbesondere der Abstand zwi
schen dem Anlenkpunkt 20 des Kurbelantriebs 22 und dem stößelseitigen
Knieanlenkpunkt 23 variiert, so ergeben sich verschiedene Abhängigkei
ten des Arbeitsstößelweges von Drehwinkel ϕ der Kurbelwellenscheibe 21.
Der Arbeitsstößelweg ist dabei als Höhe h über dem jeweils unteren unte
ren Totpunkt dargestellt.
Ist die Länge des Dreieckslenkers 19 so gewählt, daß der Kniehebel 16 ma
ximal in seine Strecklage S gedrückt werden kann, so ergibt sich die in Fig. 3a
dargestellte Hubkurve H1.1 (ϕ). Die Auslenkung des Anlenkpunkts
20 des Dreieckslenkers 19 an der Kurbelscheibe 21 ist dabei gestrichelt
dargestellt. Wird der Anlenkpunkt nach außen verlegt, also der Abstand
von der Achse der Antriebswelle 33 bzw. die Kurbellänge r vergrößert, wie
dies in Fig. 4a anhand der gestrichelten Kurve zu erkennen ist, so ergibt
sich ein vergrößerter Hub des Arbeitsstößels 26 wie die Hubkurve H2,1(ϕ)
zeigt. In beiden Fällen durchläuft der Arbeitsstößel 26 eine einzige untere
Totpunktlage UT.
Wird die Länge des Dreieckslenkers 19 vergrößert, so ergeben sich für die
unterschiedlichen Kurbellängen r die in Fig. 3b und 4b gezeigten Hub
kurven H1.2(ϕ) und H2.2(ϕ). Hierbei wird in beiden Fällen der Gesamthub
verringert, da der Schwenkbereich des Stützhebels 15 zu seiner Strecklage
S hin verlagert wird. Daneben tritt neben der unteren unteren Totpunktla
ge für den Arbeitsstößel 26 eine Zwischentotpunktlage zT (entsprechend
Fig. 2b) sowie eine obere untere Totpunktlage oUT auf.
Bei einer weiteren Verlängerung des Dreieckslenkers 19, ergeben sich die
in Fig. 3c und 4c dargestellten Hubkurven H1.3(ϕ) und H2.3(ϕ). Hierbei
ist deutlich zu erkennen, daß aufgrund der weiteren Verschiebung des
Schwenkbereichs des Stützschenkels 15 in Richtung der Strecklage S der
Gesamthub verringert wird, während die Abstände zwischen der unteren
unteren Totpunktlage uUT und der oberen unteren Totpunktlage oUT so
wie zwischen der unteren unteren Totpunktlage uUT und der Zwischentot
punktlage zT vergrößert wird. Dabei bewirkt eine Änderung der Kurbellän
ge r nicht nur eine Änderung des Gesamthubs also des Abstands zwischen
der unteren unteren Totpunktlage und der oberen Totpunktlage sondern
auch eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Abstände zwischen den
anderen Totpunktlagen uUt, oUT und zT.
Durch die vorzugsweise stufenlose Längenverstellbarkeit des Dreiecks
lenkers 19 lassen sich also unterschiedliche Hubkurven H(π) einstellen,
die an die jeweiligen Press-, Schneid- oder Prägearbeiten angepaßt sind.
Durch die gleichzeitige Änderung von Kurbellänge r und Länge des
Dreieckslenkers lassen sich Hubänderungen infolge der größeren oder
kleineren Länge des Dreieckslenkers zusätzlich vergrößern oder verklei
nern, indem die Kurbellänge r größer oder kleiner gemacht wird. Durch die
Wahl der Drehrichtung des Kurbelantriebs 22 kann dabei entweder zu
nächst ein Überpressen und anschließend ein Maßpressen, also ein Pres
sen auf das gewünschte Endmaß hin, durchgeführt werden. Umgekehrt ist
es auch möglich, bei entgegengesetzter Drehrichtung zunächst einen Vor-
Pressvorgang und anschließend eine Abschlußpressung oder -prägung
durchzuführen.
Claims (9)
1. Presse mit einem Kniehebelantrieb, der
- 1. einen mit einem Ende an einem Pressengestell (10) angelenkten Stützschenkel (15), einem mit einem Ende an einem am Pressengestell (10) geführten Ar beitsstößel (26) angelenkten Antriebsschenkel (24), sowie
- 2. einen Dreieckslenker (19) aufweist,
- 3. - der mit einem Ende an einem Kurbelantrieb (22) angelenkt ist, und
- 4. - an dessen anderem Ende der Antriebsschenkel (24) arbeitsstößelsei tig und der Stützschenkel (15) gestellseitig mit ihren jeweiligen anderen Enden unter Bildung von Kniegelenkpunkten (23, 18) mit Abstand zuein ander angelenkt sind, wobei die Länge des Dreiecklenkers (19) zwischen Kniegelenk und Kurbelantrieb (22) verstellbar ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbel
antrieb (22) relativ zum Kniehebel (16) so angeordnet ist, daß der
Dreieckslenker (19) während eines Arbeitszyklusses im wesentlichen auf
Druck arbeitet, und daß die beiden Knieanlenkpunkte (18, 23) zusammen
mit dem Anlenkpunkt (20) des Kurbelantriebs (22) ein recht- oder stumpf
winkliges Dreieck bilden, dessen rechter oder stumpfer Winkel an einem
der beiden Knieanlenkpunkte (18, 23) liegt.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dreiecklenker (19) zur Längenverstellung zumindest einen Lenkerab
schnitt (27, 29) mit einer mit einem Innengewinde versehenen Bohrung
aufweist, in die ein Gewindebolzen (28) mit seinem einen Endbereich ein
greift, der mit seinem anderen Endbereich mit dem Kurbelantrieb (22) oder
dem Kniehebel (16) verbunden ist.
4. Presse nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dreieckslenker (19) zumindest mit zwei verschiedenen Abständen zur
Drehachse (33') des Kurbelantriebs (22) an diesem anlenkbar ist.
5. Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehachse (33') des Kurbelantriebs (22) bezüglich der
Lage des Knieanlenkpunktes (18) des in seiner Streckstellung (S) befindli
chen Stützschenkels (15) parallel zur Richtung dieser Streckstellung (S) in
Richtung des Gestellanlenkpunktes versetzt ist.
6. Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kurbelantrieb (22) über ein Schneckengetriebe (35) von
einem Motor, vorzugsweise von einem Elektromotor, insbesondere von ei
nem in beiden Drehrichtungen arbeitenden Elektromotor (34) antreibbar
ist.
7. Presse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektro
motor (34) für den Antrieb des Kurbelantriebs (22) als Schrittmotor ausge
bildet ist.
8. Presse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
den Kurbelantrieb (22) antreibende Elektromotor (34) von einer Motor
steuerschaltung (36) in Abhängigkeit von einem die Drehstellung (ϕ) des
Kurbelantriebs (22) anzeigenden Drehstellungssignals ansteuerbar ist,
das von einem dem Kurbelantrieb (22) zugeordneten Drehstellungsfühler
(37) erzeugt wird.
9. Presse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Dreh
stellungsfühler (37) ein induktiver, ein kapazitiver, ein optischer oder ein
elektromechanischer Fühler vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998146951 DE19846951A1 (de) | 1998-10-12 | 1998-10-12 | Presse mit Kniehebelantrieb |
EP99120146A EP0993932A3 (de) | 1998-10-12 | 1999-10-08 | Presse mit kniehebelantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998146951 DE19846951A1 (de) | 1998-10-12 | 1998-10-12 | Presse mit Kniehebelantrieb |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19846951A1 true DE19846951A1 (de) | 2000-04-20 |
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ID=7884182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998146951 Withdrawn DE19846951A1 (de) | 1998-10-12 | 1998-10-12 | Presse mit Kniehebelantrieb |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0993932A3 (de) |
DE (1) | DE19846951A1 (de) |
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