DE19846841A1 - Elektromagnetisches Ventil - Google Patents
Elektromagnetisches VentilInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Ventil zum Öffnen und Schließen eines Durchlasses (16) für ein Medium, welches Ventil einen Elektromagneten (11) mit einem weichmagnetischen Kern (12) und einer Spule (13) und einen darüber betätigbaren Anker aufweist. Es ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Durchlaß durch den Ferritkern geführt ist und in einer Stirnseite des Ferritkerns mündet, daß der Anker als Ankerblech (14) ausgebildet ist, das auf der Seite der Mündung des Durchlasses elastisch gegen die Magnetkraft gehalten und auf seiner dem Durchlaß zugekehrten Seite mit einer Dichtung (21) versehen ist, die im angezogenen Zustand des Ankerbleches den Durchlaß verschließt.
Description
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Ventil zum
öffnen und Schließen eines Durchlasses für ein Medium,
welches Ventil einen Elektromagneten mit einem
weichmagnetischen Kern und einer Spule und einen darüber
betätigbaren Anker aufweist. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Ventil für ein gasförmiges Medium, wie
Druckluft zum Betätigen einer Druckmanschette eines
Blutdruckmessgerätes. Es ist daher überwiegend von
Druckluft die Rede, ohne daß damit eine Beschränkung
verbunden sein soll. Als weichmagnetischer Kern eignet
sich unter anderem ein Ferritkern. Im folgenden ist daher
überwiegend von einem Ferritkern die Rede, ohne daß damit
eine Beschränkung verbunden sein soll.
Für eine automatische Blutdruckmessung ist es
erforderlich, eine Arm- oder Handgelenkmanschette
zunächst mit Druckluft zu füllen und anschließend den
Druck in der Regel schrittweise wieder abzulassen.
Während der einzelnen Schritte wird der Druck in der
Manschette und eventuelle Pulse gemessen, um den
Blutdruck beispielsweise nach der oszillometrischen
Methode zu ermitteln.
Für das schrittweise Ablassen der Druckluft sind in der
Regel elektromagnetische Ventile vorgesehen, die mit der
Manschette in Verbindung stehen. Insbesondere bei mobilen
Blutdruckmessgeräten, die netzunabhängig betrieben
werden, ist es zum einen erforderlich, den Stromverbrauch
so gering wie möglich zu halten. Ferner ist es zudem
wünschenswert, das Gewicht des Ventils zu minimieren.
Damit kann das Gesamtgewicht des Gerätes reduziert
werden.
Es sind elektromagnetische Ventile bekannt, die über den
Anker entgegen der Kraft einer Feder einen in einem
Ventilkörper geführten Kolben betätigen, dessen freies
Ende mit einer Dichtung versehen ist, um den Durchlaß zu
verschließen. Solche Ventile weisen eine relativ große
bewegte Masse auf, so daß der Stromverbrauch entsprechend
groß ist. Ferner sind diese Ventile relativ träge. Da
beispielsweise die Druckluft bei Blutdruckmeßgeräten nur
in kleinen Schritten abgesenkt wird, ist ein schnell
ansprechendes Ventil wünschenswert. Weiterhin befindet
sich der bewegte Anker häufig im Strömungskanal des zu
regelnden Mediums, so daß das Ventil relativ anfällig
gegen Verschmutzung ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
elektromagnetisches Ventil der eingangs geschilderten Art
so zu verbessern, daß es einen geringeren Stromverbrauch
bei geringerem Eigengewicht besitzt.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
der Durchlaß durch den magnetischen Kern geführt ist und
in einer Stirnseite des magnetischen Kerns mündet, daß
der Anker als Ankerblech ausgebildet ist, das auf der
Seite der Mündung des Durchlasses elastisch gegen die
Magnetkraft gehalten und auf seiner dem Durchlaß
zugekehrten Seite mit einer Dichtung versehen ist, die im
angezogenen Zustand des Ankerbleches den Durchlaß
verschließt. Eine solche Ausbildung hat den Vorteil, daß
der Anker unmittelbar den Durchlaß ohne weitere
Zwischenelemente verschließt. Die Masse der bewegten
Teile ist äußerst gering, so daß zum einen das Gewicht
und zum anderen der Stromverbrauch minimiert werden kann.
Ferner befinden sich der Anker nicht mehr unmittelbar im
Strömungsverlauf des zu regelnden Mediums, so daß eine
Funktionsbeeinträchtigung durch Verschmutzung nicht mehr
zu befürchten ist.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen,
daß das Ankerblech mittels wenigstens einer Halterung aus
elastischem Kunststoff elastisch gehalten ist. Dies hat
den Vorteil, daß die erforderliche Rückstellkraft des
Ankers über das Elastomer bewirkt wird, das gleichzeitig
den Anker hält. Die Anzahl der benötigten Teile kann
somit weiter reduziert werden.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die elastische
Halterung und die Dichtung einstückig ausgebildet sind.
Dabei kann vorgesehen werden, daß das Ankerblech von dem
Kunststoff zumindest teilweise umspritzt ist. Dadurch
wird die Herstellung weiter vereinfacht.
Grundsätzlich ist die Art des eingesetzten Elastomers
beliebig, solange es die gewünschten und erforderlichen
elastischen Eigenschaften aufweist. Es kann zum Beispiel
zweckmäßig sein, wenn die Halterung und/oder die Dichtung
aus Silikon besteht. Silikon weist in dem gewünschten
Temperaturbereich für mobile Blutdruckmessgeräte von etwa
0° bis 50°C die erforderlichen Elastizität auf.
Gemäß einer weitergehenden Ausführungsform ist
vorgesehen, daß der Durchlaß als Düse ausgebildet ist,
auf die der weichmagnetische Kern aufsteckbar ist und
dort gehalten wird. Dies hat zum einen den Vorteil, daß
eine separate Halterung des weichmagnetischen Kerns nicht
erforderlich ist. Zum anderen kann durch einen
gegebenenfalls vorgesehenen sich verjüngenden Querschnitt
der Düse im Dichtungsbereich der erforderliche
Stromverbrauch des Ventil weiter reduziert werden.
Weiterhin kann es zweckmäßig sein, wenn die Düse als
Vorsprung des das Ventil aufnehmenden Gehäuses oder des
Gerätegehäuses ausgebildet ist, in das das Ventil
eingebaut ist. Außerdem kann das Ankerblech in dem
Gehäuse gehalten sein. Letzlich wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß der weichmagnetischer Kern, die Spule
und das Ankerblech durch den Gehäusedeckel des das Ventil
aufnehmenden Gehäuses oder des Gerätegehäuses in das das
Ventil eingebaut ist, fixiert werden. Diese Maßnahmen
ermöglichen eine besonders einfach Montage des Ventils,
wobei die Anzahl der erforderlichen Bauelemente erheblich
reduziert wird.
Es ist offensichtlich, daß mit dem elektromagnetischen
Ventil gemäß der Erfindung ein sehr kompakt bauendes und
leichtes Ventil bereitgestellt werden kann. Durch die
geringe zu bewegende Masse wird zudem der Stromverbrauch
gesenkt. Ferner spricht das Ventil wegen der geringen
Trägheit des Dichtungselementes, Ankerblech mit Dichtung,
schnell an.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 im Schnitt ein Ventil gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Ventil,
Fig. 3 im Schnitt nur das Gehäuseunterteil des Ventils
ohne Ferritkern,
Fig. 4 das Gehäuseunterteil in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 5 die Seitenansicht des Ankerbleches mit der
Elastomerhalterung,
Fig. 6 die Draufsicht gemäß Fig. 5, und
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung des
Ankerbleches gemäß Fig. 5.
Das in der Zeichnung dargestellte Ventil weist einen
Elektromagneten 11 mit einem weichmagnetischen Kern,
beispielsweise einem Ferritkern 12, und einer
elektrischen Spule 13 auf. Es ist ein Ankerblech 14
vorgesehen, daß in Richtung des Doppelpfeiles 15
verschwenkbar gehalten ist. Die elektrischen Anschlüsse
der Spule sind der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt.
Der Ferritkern ist mit einem Durchlaß 16 für das zu
regulierende Medium, beispielsweise Druckluft, versehen.
Auf der dem Ankerblech 14 abgekehrten Seite weist das
Gehäuse 17 einen Anschlußstutzen 18 auf, mit dem das
Ventil an eine Leitung angeschlossen werden kann. Der
Durchlaß mündet auf der dem Ankerblech 14 zugekehrten
Stirnseite 19 des Ferritkerns 12.
Das Ankerblech ist auf seiner der Mündung 20 des
Durchlasses 16 in der Stirnfläche 19 zugekehrten Seite
mit einer elastischen Dichtung 21 versehen. Die Dichtung
paßt über die Mündung, so daß in der angezogenen Lage des
Ankerbleches 14 der Durchgangskanal geschlossen ist. In
der in der Zeichnung dargestellten geöffneten Lage des
Ventils kann das Medium durch den Durchlaß hindurch
strömen.
Die Spule 13 ist in üblicher Weise zylindrisch um den
Ferritkern 12 angeordnet. Grundsätzlich sind aber auch
andere Konturen ausführbar. Sobald Strom durch die Spule
fließt, wird das Ankerblech 14 in Richtung auf den
Ferritkern nach unten gezogen. Das Ventil ist
geschlossen.
Im einzelnen ist die Anordnung so getroffen, daß der
Durchlaß 16 eine Düse 26 ist, die als Vorsprung des
Gehäuseunterteils 22 ausgebildet ist. Auf diesen
Vorsprung wird der Ferritkern mit seiner
Durchgangsbohrung aufgesteckt und dort vorzugsweise
reibschlüssig gehalten. Dies kann dadurch erfolgen, daß
der Durchmesser des Vorsprunges geringfügig größer als
der lichte Durchmesser der Bohrung des Ferritkerns ist.
Der Vorsprung kann aber auch mit entsprechenden axialen
verlaufenden Vorsprüngen versehen sein, die ein
entsprechendes Außenmaß aufweisen.
Das Ankerblech wird durch eine elastische Halterung 23
aus einem elastischen Kunststoff, beispielsweise aus
Silikon, in dem Gehäuse gehalten. Die Halterung 23 wird
dazu über zwei Stifte 24 des Gehäuseunterteils 22
getragen. Im einzelnen ist die Anordnung so getroffen,
daß durch den Gehäusedeckel 25 sowohl der Ferritkern mit
Spule als auch das Ankerblech in der eingebauten Lage
fixiert werden.
Wie insbesondere aus den Fig. 5 bis 7 ersichtlich, ist
die Halterung aus Kunststoff und die Dichtung 21 für den
Durchlaß einstückig ausgebildet. Das Ankerblech aus
Metall wird in einem Schlitz der Halterung gehalten. Es
ist vorgesehen, daß bei der Herstellung das Ankerblech
durch Umspritzen mit dem elastischen Kunststoff der
Halterung mit dieser verbunden wird. Damit kann ein
robustes bewegliches Ankerblech mit Dichtung für den
Durchlaß hergestellt werden. Selbstverständlich ist es
auch möglich, die Dichtung 21 und die Halterung 23
getrennt mit dem Ankerblech 14 zu verbinden.
Vorstehend wurde ein Ventil beschrieben, das ein eigenes
Gehäuse aufweist. Es ist auch möglich, daß anstelle des
Ventilgehäuses auch das Gehäuse des Gerätes selbst, in
dem das Ventil eingesetzt wird, die erforderlichen
Befestigungseinrichtungen besitzt. Insbesondere ist es
möglich, daß die Düse Bestandteil des Gerätegehäuses ist,
auf der der Ferritkern gehalten wird.
Es ist offensichtlich, daß hierdurch die Anzahl der
Bauelemente für das Ventil als solches und insbesondere
die Anzahl der bewegten Teile sehr gering gehalten werden
kann. Das Ventil kann einfach in ein Gerätegehäuse ohne
eigenes Ventilgehäuse integriert werden, so daß der
Herstellungsaufwand gering gehalten werden kann.
Claims (9)
1. Elektromagnetisches Ventil zum öffnen und Schließen
eines Durchlasses (16) für ein Medium, welches Ventil
einen Elektromagneten (11) mit einem weichmagnetischen
Kern (12) und einer Spule (13) und einen damit
betätigbaren Anker aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchlaß (16) durch den weichmagnetischen Kern
geführt ist, daß der Anker als Ankerblech (14)
ausgebildet ist, das elastisch gegen die Magnetkraft
gehalten und auf seiner dem Durchlaß zugekehrten Seite
mit einer Dichtung (21) versehen ist, die im angezogenen
Zustand des Ankerbleches den Durchlaß verschließt.
2. Elektromagnetisches Ventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ankerblech mittels wenigstens
einer Halterung (23) aus elastischem Kunststoff elastisch
gehalten ist.
3. Elektromagnetischen Ventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Halterung (23)
und die Dichtung (21) einstückig ausgebildet sind.
4. Elektromagnetisches Ventil nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerblech (14)
von dem Kunststoff der Halterung (23) zumindest teilweise
umspritzt ist.
5. Elektromagnetisches Ventil nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff Silikon
ist.
6. Elektromagnetisches Ventil nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaß als Düse
(26) ausgebildet ist, auf die der weichmagnetische Kern
aufsteckbar ist und dort gehalten wird.
7. Elektromagnetisches Ventil nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (26) als
Vorsprung des das Ventil aufnehmenden Gehäuses (22) oder
des Gerätegehäuses ausgebildet ist, in das das Ventil
eingebaut ist.
8. Elektromagnetisches Ventil nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerblech (14) in
dem Gehäuse (22) gehalten ist.
9. Elektromagnetisches Ventil, dadurch gekennzeichnet,
daß weichmagnetischer Kern, Spule und Ankerblech durch
den Gehäusedeckel (25) des das Ventil aufnehmenden
Gehäuses oder des Gerätegehäuses in das das Ventil
eingebaut ist, fixiert werden.
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