DE19846129C1 - Verfahren zur Herstellung von Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen von räumlichen Strukturen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen von räumlichen StrukturenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen von räumlichen Strukturen, beispielsweise mit einem Oberflächenrelief versehenen Metallteilen, wie Knöpfen oder Zierelementen. Im Rahmen der Erfindung ist dabei vorgesehen, DOLLAR A - daß von dem zu vergrößernden oder verkleinernden Originalteil ein positiver oder negatischer Siliconabguß hergestellt wird, DOLLAR A - daß unter Einsatz eines Verflüchtigungsmittels ein Schrumpf- oder Quellvorgang des Siliconabgusses vorgenommen wird, und DOLLAR A - daß von dem geschrumpften oder aufgequollenen Siliconabguß ein erneuter Abguß erstellt wird. DOLLAR A Je nach gewünschter Verkleinerung oder Vergrößerung wird dabei im Rahmen der Erfindung entweder das vorgesehene Verflüchtigungsmittel dem verwendeten Silicon zuvor zugemischt oder erst in der Folge nach der Herstellung des Siliconabgusses in ein Bad dieses Verflüchtigungsmittels eingetaucht. Durch mehrmalige Wiederholungen des beschriebenen Verfahrens können dabei beliebige Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen des verwendeten Originalteils erreicht werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen von räumlichen Strukturen,
insbesondere mit einem Oberflächenrelief versehenen Metallteilen, wie
Knöpfen oder Zierelementen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der Trachtenmode ist es sehr beliebt, wenn die entsprechenden
Kleidungsstücke mit Knöpfen versehen sind, welche auf ihrer Außenseite
das Relief einer alten Münze aufweisen. Derartige Zierknöpfe können dabei
aus Messing- oder Silberblechen unter Einsatz von Stahlstempeln gepreßt
oder sehr viel preiswerter mit Hilfe eines Druckgusses aus einer
Zinklegierung gegossen werden.
Bei derartigen Dekorationsknöpfen der Trachtenmode besteht zwangsläufig
ein Bedarf an Knöpfen unterschiedlicher Größe, so daß von einem
Originalteil entsprechende Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen
hergestellt werden müssen. Diese Notwendigkeit ergibt sich vor allem
dann, wenn die als Vorbild verwendeten Originalmünzen im Vergleich zu
normalen Knöpfen zu groß oder zu klein sind.
Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen von mit einem Oberflächen
relief versehenen Metallteilen können beispielsweise mit Hilfe photo
graphischer Ätzverfahren hergestellt werden. Derartige Verfahren haben
jedoch den Nachteil, daß dabei eine genaue Erfassung der Reliefkonturen,
insbesondere im Hinblick auf ihre Tiefe nicht möglich ist.
Es sind fernerhin Vergrößerungs- und/oder Verkleinerungsverfahren
bekannt, bei welchen eine Spanabhebung von einem vorgesehenen Metall
rohling erfolgt. Diese Spanabhebung unter Einsatz eines Fräskopfes kann
dabei entweder auf analoger Basis mit Hilfe eines die Oberfläche des
Originalteils abtastenden Abtaststiftes oder auf digitaler Basis unter Einsatz
eines über die Oberfläche des Originalteils entlanggeführten Laserstrahls
erfolgen. Derartige Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß der zur
Erzielung von Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen erforderliche
apparative Aufwand sehr hoch ist, daß für die Steuerung derartiger
Kopiermaschinen zusätzlich noch ein erheblicher Arbeit- und Zeitaufwand
erforderlich ist, und daß schließlich aufgrund der vorgesehenen Span
abhebung feine Fräsriefen und andere Abtastmerkmale entstehen, welche
das Gesamtbild der vorgenommenen Vergrößerungen und/oder Ver
kleinerungen verschlechtern.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Herstellung von Vergrößerungen und/oder Verkleinerungen von räumlichen
Strukturen zu schaffen, welches bei einem minimalen apparativen Aufwand
und einem sehr geringen Arbeitseinsatz äußerst naturgetreue Ver
größerungen und/oder Verkleinerungen von räumlichen Strukturen zuläßt.
Erfindungsgemäß wird dies durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 aufgeführten Verfahrensschritte erreicht.
Vorteilhafte Verfahrensschritte zur Herstellung von Verkleinerungen und
Vergrößerungen sind dabei in den Unteransprüchen 2 und 3 festgelegt.
Anspruch 4 beschreibt ein Verfahren, mit welchem beliebige Verklei
nerungen und/oder Vergrößerungen eines Originalteiles vorgegebener
Größe herstellbar sind.
Mit Hilfe der im Anspruch 5 aufgezeigten Verfahrensschritte lassen sich
zusätzlich beliebige Wölbungen erzielen, falls derartige Wölbungen
gewünscht sein sollten.
Die vorliegende Erfindung soll in dem Folgenden näher erläutert und
beschrieben werden, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen
wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens vorge
nommene einstufige Verkleinerung einer älteren Münze, und
Fig. 2 eine mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens vorge
nommene zweistufige Vergrößerung derselben älteren Münze.
In dem Folgenden soll zuerst der Fall beschrieben werden, bei welchem
eine Originalmünze relativ großen Durchmessers zur Verfügung steht, von
welcher aus Verkleinerungen gemacht werden sollen, um sie der Größe von
herzustellenden Trachtenknöpfen anzupassen. In diesem Fall wird von der
Originalmünze unter Einsatz eines Zwischenabgusses, welcher beispiels
weise mit Hilfe eines schnell abbindenden Kunstharzes hergestellt wird, ein
Siliconabguß gemacht. Dem verwendeten Silicon wurde dabei zuvor ein
Verflüchtigungsmittel, beispielsweise in Form von Alkohol zugemischt.
Die auf diese Weise hergestellte Kopie der Originalmünze aus Silicon mit
dem zugesetzten Verflüchtigungsmittel wird in der Folge während mehrerer
Stunden in einen Trocknungsofen eingesetzt, welcher auf einer Temperatur
von etwa 60 bis 70°C gehalten ist. Dadurch ergibt sich eine Verdampfung
des in dem Silicon befindlichen Verflüchtigungsmittels, was einen
Schrumpfungsvorgang von etwa 20% zur Folge hat. Nach Entfernung
dieses Siliconabgusses aus dem Trocknungsofen wird von dem auf diese
Weise geschrumpften Siliconabguß ein Abguß mit Hilfe eines schnell
abbindenden Kunstharzes vorgenommen, was eine zeitliche Fixierung des
geschrumpften Originalteils ergibt. Durch mehrmalige Wiederholungen des
beschriebenen Vorgangs lassen sich auf diese Weise beliebige Ver
kleinerungen des ursprünglich großen Originalteils erstellen. Fig. 1 zeigt
dabei eine einstufige Verkleinerung einer älteren Münze.
In dem Folgenden sei nunmehr der Fall beschrieben, bei welchem von einer
Originalmünze Vergrößerungen hergestellt werden sollen, um derartige
Vergrößerungen beispielsweise als Knöpfe oder Dekorationselemente für
Trachtenmoden verwenden zu können. Auch in diesem Fall wird unter
Einsatz eines Zwischenabgusses beispielsweise aus Kunstharz eine Kopie
des ursprünglichen Originals aus Silicon hergestellt. Diese Siliconkopie
wird nunmehr jedoch mehrere Stunden, beispielsweise über einen ganzen
Tag hinweg, in ein Bad mit einem Verflüchtigungsmittel eingetaucht,
worauf sich ein Aufblähvorgang des ursprünglichen Siliconabgusses ergibt.
Je nach der Art des verwendeten Verflüchtigungsmittels und der Dauer des
Eintauchvorgangs kann dabei ein Aufblähvorgang von bis zu 40% erreicht
werden. In dem Folgenden wird dann von der aufgeblähten bzw.
aufgequollenen Siliconvorlage sehr rasch ein Gipsabdruck mit einem rasch
abbindenden Gips erstellt, was eine zeitliche Fixierung der durch das
Verflüchtigungsmittel aufgeblähten Siliconvorlage ergibt. Durch mehr
malige Vornahme des beschriebenen Ablaufs lassen sich auf diese Weise
beliebige Vergrößerungen selbst sehr kleiner Originalteile erreichen. Fig.
2 zeigt dabei Vergrößerungen einer älteren Münze, welche auf diese Weise
hergestellt wurden.
Falls unter Einsatz von flachen Originalmünzen gewölbte Knöpfe
hergestellt werden sollen, besteht im Rahmen der Erfindung zusätzlich
noch die Möglichkeit, daß von der hergestellten Verkleinerungen bzw.
Vergrößerungen Kunstharzabgüsse hergestellt werden, welche im Rahmen
eines Erwärmungsvorgangs elastisch verformbar gemacht werden. In der
Folge kann dieser elastisch verformbare Kunstharzabguß unter Einsatz
eines Stempels in einem Kugelanker eingedrückt werden, wodurch sich die
gewünschte Wölbung für die spätere Fertigung von gewölbten Trachten
knöpfen ergibt.
Im Gegensatz zweidimensional wirkenden photographischen Verfahren und
auf der Basis einer Punkt-zu-Punkt-Abtastung wirkenden mechanischen oder
elektronischen Verfahren arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren auf
einem physio-chemischen Prinzip, bei welchem gewünschte Vergröße
rungen und/oder Verkleinerungen einer räumlichen Struktur mit Hilfe eines
Verdunstungsmittels erreicht werden. Da mit einem Schritt nur Ver
größerungen und Verkleinerungen um die 30% zu erzielen sind, lassen
sich beliebige Vergrößerungen und Verkleinerungen durch entsprechende
Wiederholungen erreichen, wobei in etwa 7 bis 10 Schritte erforderlich
erscheinen, um eine naturgetreue Vergrößerung oder Verkleinerung um
einen Faktor 10 zu gewährleisten.
Während die vorliegende Erfindung in Verbindung mit einer Vergrößerung
und Verkleinerung von antiken Münzen beschrieben worden ist, so lassen
sich auf diese Weise beliebige Vergrößerungen und Verkleinerungen von
räumlichen Strukturen erreichen. Die Grenzen von möglichen Anwen
dungen sind dabei heute noch nicht so recht absehbar, weil räumliche
Strukturen mit einem Wunsch für Vergrößerungen und Verkleinerungen
nicht nur in der Kunst und im Gewerbe, sondern auch in der Technik
überall auftreten. So kann beispielsweise an die Herstellung von
verkleinerten Formen für Skulpturen im Museumsbereich oder im
Modellbau gedacht werden. Möglichkeiten ergeben sich ferner in der
Medizin, indem zu Lehrzwecken sehr leicht vergrößerte und verkleinerte
Knochenstrukturen von Lebewesen zu erstellen sind. Eventuelle
Anwendungen liegen auch im Mikromaschinenbau, um beispielsweise
komplizierte Maschinenteile, wie Zahnräder, Turbinenräder und dgl. mit
Kleinstabmessungen sehr paßgenau, d. h. mit geringen Toleranzen auf
einfache Weise fertigen zu können.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Vergrößerungen und/oder Verkleine
rungen von räumlichen Strukturen, beispielsweise mit einem
Oberflächenrelief versehenen Metallteilen, wie Knöpfen oder Zier
elementen,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß von dem zu vergrößernden oder verkleinernden Origi nalteil ein positiver oder negativer Siliconabguß hergestellt wird,
- 2. daß unter Einsatz eines Verflüchtigungsmittels ein Schrumpf- oder Quellvorgang des Siliconabgusses vorgenommen wird, und
- 3. daß von dem geschrumpften oder aufgequollenen Siliconabguß ein erneuter Abguß erstellt wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer Verkleinerung einer räumlichen
Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß dem zur Herstellung des Siliconabgusses verwendeten Silicon vor dem Formungsvorgang eine gewünschte Menge eines Verflüchtigungsmittels zugemischt wird,
- 2. daß in der Folge der Siliconabguß des Originalteils hergestellt wird,
- 3. daß daraufhin innerhalb eines Trocknungsofens bei Temperaturen im Bereich zwischen 60 und 70°C ein Trock nungsvorgang vorgenommen wird, bei welchem das Verflüchtigungsmittel zum Verdampfen gebracht wird, und
- 4. daß mit Hilfe des getrockneten und dabei geschrumpften Siliconabgusses unter Einsatz eines schnell abbindenden Kunstharzes eine zeitlich fixierte Verkleinerung des Original teils hergestellt wird.
3. Verfahren zur Herstellung von Vergrößerungen einer räumlichen
Struktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß ein Siliconabguß des Originalteils erstellt wird,
- 2. daß der Siliconabguß in der Folge während mehrerer Stunden in ein Bad mit einem Verflüchtigungsmittel eingetaucht wird, bei welchem es zu einem Quellvorgang des Siliconabgusses kommt, und
- 3. daß unter Einsatz des auf diese Weise aufgequollenen Siliconabgusses mit Hilfe eines schnell abbindenden Gipses eine zeitlich fixierte Vergrößerung des Originalteils hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beschriebenen Verkleinerungs- oder Vergrößerungsschritte
mehrmals hintereinander durchgeführt werden, bis von einem
Originalteil vorgegebener Größe eine oberflächengetreue Verkleine
rung oder Vergrößerung in dem gewünschten Maßstab erzielt ist.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß von der Verkleinerung oder Vergrößerung eines mögli cherweise flachen Originalteils ein Kunstharzabguß hergestellt wird,
- 2. daß dieser Kunstharzabguß in der Folge einer Wärme behandlung ausgesetzt wird, und
- 3. daß unter Einsatz eines entsprechend geformten Kugelankers und eines Stempels dem plastisch verformbaren Kunstharz abguß eine beliebige zusätzliche Wölbung gegeben wird.
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Prospekt "Elastische Formen aus RTV-2 Silikon- kautschuk für Industrie und Handwerk" Nr. 3274. 1285 der Firma Wacker Chemie GmbH * |
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