Die Erfindung betrifft einen Torsionsschwingungsdämpfer gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Aus der DE 196 20 698 A1 ist ein Torsionsschwingungsdämpfer mit einem antriebsseiti
gen Dämpferelement bekannt, das einen einem Antrieb, wie beispielsweise der Kurbel
welle einer Brennkraftmaschine, zugewandten Radialflansch aufweist. Dieser Radial
flansch ist über Befestigungsmittel in Form von Schrauben an einem Kurbelwellen
flansch befestigt und dient zur koaxialen Führung eines abtriebsseitigen Dämpferele
mentes, das gegenüber dem antriebsseitigen Dämpferelement relativ drehbar angeord
net und mit dem besagten Dämpferelement über eine Dämpfungseinrichtung mit in
Umfangsrichtung wirksamen elastischen Elementen verbunden ist.
Kurbelwellen an Brennkraftmaschinen sind im Betrieb Biegeschwingungen unterworfen,
die zu Taumelbewegungen des antriebsseitigen Dämpferelementes und hierbei natürlich
auch des Radialflansches führen. Im Hinblick auf diese Taumelbewegungen macht sich
die hohe Trägheit des antriebsseitigen Dämpferelementes, die durch Zusatzmassen so
wie einen Zahnkranz erheblich beeinflußt ist, negativ bemerkbar, indem dieses Dämpfe
relement mit seinen Taumelbewegungen den am Kurbelwellenflansch anliegenden Be
wegungen nacheilt und dadurch im radial äußeren Bereich des Kurbelwellenflansches
hohe axiale Kräfte entstehen läßt die trotz ebenfalls hoher Vorspannung, mit welcher
der Radialflansch am Kurbelwellenflansch befestigt ist, zu hochfrequenten axialen Mi
krobewegungen zwischen den besagten Bauteilen führen, aber auch zwischen dem
Radialflansch und einem benachbarten Distanzhalter, der durch die Befestigungsmittel
in Anlage am Radialflansch gehalten ist, und diesen in vorbestimmtem Abstand zum
abtriebsseitigen Dämpferelement hält. Diese Mikrobewegungen haben eine lokale Er
wärmung des Radialflansches des antriebsseitigen Dämpferelementes zur Folge, wobei
diese Erwärmung im wesentlichen auf den radial äußeren Bereich der Befestigungsflä
che des Radialflansches am Kurbelwellenflansch einerseits und am Distanzhalter ande
rerseits beschränkt ist. Diese Erwärmung führt zum einen dazu, daß eine mikroskopische
Verschweißung der einander zugewandten Befestigungsflächen dieser Bauteile und
damit eine Materialschädigung stattfindet und zum anderen adhäsiver Verschleiß durch
Herausreißen von Oberflächenpartikeln begünstigt ist. Diese Partikel oxidieren und bil
den damit den sogenannten Reibrost. Durch das Herausreißen dieser Partikel sind die
verbliebenen Befestigungsflächen der Bauteile beschädigt, woraufhin sich Mikrorisse
auszubilden beginnen. Dies kann zu einem späteren Zeitpunkt zum Bruch insbesondere
des Radialflansches führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verbindung eines antriebsseitigen Dämp
ferelementes eines Torsionsschwingungsdämpfers mit zumindest einem benachbarten
Bauteil so auszubilden, daß axiale, hochfrequente Mikrobewegungen zwischen den Be
festigungsflächen nicht zu Schäden führen können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen der Ansprüche 1 oder
14 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch Zuordnung einer Schutzeinrichtung gegen durch Mikrobewegungen bedingte
Schäden zu einem Antrieb, hierbei insbesondere einem Kurbelwellenflansch, zu einem
Radialflansch eines antriebsseitigen Dämpferelementes eines Torsionsschwingungs
dämpfers oder zu einem ebenfalls am Radialflansch befestigten Bauteil, wie einem Di
stanzhalter zwischen dem Radialflansch und dem abtriebsseitigen Dämpferelement,
wird erreicht, daß der vergleichsweise stark gefährdete Radialflansch mit zumindest ei
ner seiner Befestigungsflächen aus dem durch hochfrequente axiale Mikrobewegungen
gefährdeten Verbindungsbereich mit dem Kurbelwellenflansch und/oder dem Distanz
halter, herausgenommen wird. Dies kann durch Einsetzen wenigstens eines Rings als
Schutzeinrichtung erfolgen, wobei einerseits die Möglichkeit besteht, diesen Ring durch
entsprechende Materialauswahl mit einer wesentlich höheren Festigkeit als den Radial
flansch auszubilden, so daß er beim Auftreten von hochfrequenten axialen Mikrobewe
gungen im Hinblick auf die Gefahr einer Oberflächenzerstörung wesentlich besser ge
eignet ist, als dies der Radialflansch wäre. Als Material für einen derartigen Ring ist vor
zugsweise Federband verwendbar, das mit einer Festigkeit von ca. 1500 N/mm2 aufwar
ten kann, mithin eines Mehrfachen der Festigkeit des Radialflansches, der bei Ausbil
dung mit dem üblichen Werkstoff eine Festigkeit von 300-400 N/mm2 erreicht. Alterna
tiv zur höheren Festigkeit eines solchen Rings oder auch ergänzend hierzu besteht die
Möglichkeit, eine Optimierung der Befestigungsfläche am Ring an dessen dem jeweils
benachbarten Bauteil zugewandter Seite vorzunehmen, indem konstruktiv für eine
gleichmäßigere Flächenpressungsverteilung gesorgt wird. Hierbei ist von folgender
Überlegung auszugehen: Die Relativbewegungen des Radialflansches gegenüber dem
jeweils benachbarten Bauteil erfolgen im wesentlichen in Form von Kipp- und Biegebe
wegungen. Diese sind in den radial äußeren Bereichen der Befestigungsflächen der Bau
teile sowie des Radialflansches am stärksten wirksam und nehmen hinsichtlich der Flä
chenpressung Spitzenwerte am Rande des Druckkegelbereiches jedes Befestigungsmit
tels an, das zur Verbindung des antriebsseitigen Dämpferelementes mit der Kurbelwelle
vorgesehen ist. Folglich ist im Erstreckungsbereich jedes solchen Befestigungsmittels die
eingangs erwähnte Reibrostbildung und Anrißgefahr am größten. Gleichzeitig ist wegen
des Steifigkeitssprungs beim Verlassen des radialen Erstreckungsbereichs des Kurbelwel
lenflansches oder des Distanzhalters die Biege- und Druckspannung am größten. Zur
Erzielung einer insgesamt gleichmäßigeren Flächenpressung werden die jeweiligen Be
reiche der maximalen Flächenpressung am Ring der Schutzeinrichtung umformtechnisch
so gestaltet, daß an der dem jeweils benachbarten Bauteil zugewandten Befestigungs
fläche des Rings zumindest im Erstreckungsbereich des jeweiligen Befestigungsmittels
eine Flächenunterbrechung vorhanden ist. Diese kann dadurch erzeugt werden, daß
jeweils im Erstreckungsbereich eines Befestigungsmittels ein gegenüber der Befesti
gungsfläche des Rings zurückversetzter Flächenanteil ausgebildet ist. Hierbei genügt
eine Zurückversetzung dieses Flächenanteils um Spaltbreite, beispielsweise in der Grö
ßenordnung von wenigen 100stel mm Abstand. Die Folge davon ist, daß bei am Kur
belwellenflansch montiertem antriebsseitigen Dämpferelement der Ring im Bereich sei
ner jeweiligen Flächenunterbrechung den Kurbelwellenflansch und/oder den Distanzhal
ter in umbelastetem Zustand nicht berührt. Erst bei eintreten der Biegebelastung kann es
zu einem Kontakt kommen. Die Folge davon ist, daß die bisher weniger belasteten Flä
chenbereiche jetzt zuerst und damit höher belastet werden, während die Belastung der
bisher besonders hoch belasteten Flächenbereiche reduziert ist.
Der Ring der Schutzeinrichtung kann axial zwischen Kurbelwellenflansch und Radial
flansch einerseits sowie axial zwischen dem letztgenannten und dem Distanzhalter an
dererseits lose positioniert werden, kann aber ebenso in eine entsprechende Ausspa
rung im Radialflansch eingepreßt sein. Im letztgenannten Fall ist der Radialflansch des
antriebsseitigen Dämpferelementes gleichzeitig als Verliersicherung wirksam. Hierbei ist
darauf zu achten, daß die dadurch entstehende Kerbe im radialen Übergangsbereich
des Rings zum Radialflansch radial soweit außen angeordnet ist, daß an dieser Kerbe
keine höhere Spannung als in dem im Erstreckungsbereich des Kurbelwellenflansches
oder des Distanzhalters verlaufenden Teil des Radialflansches entsteht. Ergänzend ist
anzumerken, daß durch Einpressen des Rings in den Radialflansch die Ausbildung des
Torsionsschwingungsdämpfers mit wenigstens einer Schutzeinrichtung gegen durch
Mikrobewegungen bedingte Schäden ohne eine Zunahme der axialen Baugröße erziel
bar ist. Bei Positionierung des Rings der Schutzeinrichtung ohne Einpressen in den Ra
dialflansch ist der Ring im Bereich seines Außendurchmessers vorzugsweise abzurunden,
damit bei Taumelbewegungen des antriebsseitigen Dämpferelementes ein Eingraben
des Ringes in den Radialflansch vermieden wird. Diese Abrundung kann beispielsweise
dadurch erfolgen, daß der radial äußere Rand des Rings in Richtung zum Antrieb oder
zum Distanzhalter eine Umbiegung erfährt.
Abweichend von der Ausbildung der Schutzeinrichtung gegen durch Mikrobewegungen
bedingte Schäden mittels eines Rings besteht ebenso die Möglichkeit, an zumindest ei
nem der miteinander zu verbindenden Bauteile, wie Kurbelwellenflansch und Radial
flansch oder Radialflansch und Distanzhalter, eine Trennschicht aufzubringen, beispiels
weise durch chemische oder elektrolytische Vernickelung. Damit tritt die Wirkung der
Schutzeinrichtung bereits mit Schichtdicken ein, die kleiner als 0,05 mm sind. Eine sol
che Trennschicht kann ebenso durch Nitrieren erreicht werden. In beiden Fällen werden
Trennschichten, vorzugsweise nur partiell am Radialflansch, aufgebrächt, und zwar im
wesentlichen im Bereich des Kurbelwellenflansches und/oder des entsprechenden Be
reichs am Radialflansch und/oder am Distanzhalter. Sowohl bei Vernickelung als auch
bei Nitrierung entsteht eine sehr harte Schicht, die wegen ihrer geringen Dicke nicht
durch Mehrgewicht oder einen erhöhten Bauraumbedarf am Torsionsschwingungs
dämpfer erkauft werden muß. Ein ähnlich vorteilhafter Effekt ergibt sich durch eine
zumindest partielle Teflonbeschichtung, wobei diese Beschichtung eingewalzt oder als
Schicht aufgebracht werden kann. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Befestigungsflä
che des jeweiligen Bauteils durch Verchromen oder durch Beschichtung mit Karbid zu
schützen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine radial hälftige Darstellung eines Torsionsschwingungsdämpfers, bei dem ein
Radialflansch eines antriebsseitigen Dämpferelementes durch Befestigungsmittel
an einen Kurbelwellenflansch eines Antriebs befestigt ist;
Fig. 2 eine vergrößerte Herauszeichnung von Kurbelwellen- und Radialflansch im radia
len Erstreckungsbereich der Befestigungsmittel mit einer Schutzeinrichtung axial
zwischen den beiden Flanschen, die Unterbrechungen in der dem Antrieb zuge
wandten Befestigungsfläche aufweist;
Fig. 3 wie Fig. 2, aber ohne Unterbrechung in der Befestigungsfläche der Schutzeinrich
tung, die sich in einer Aussparung des Radialflansches befindet;
Fig. 4 wie Fig. 3, aber mit Axialversatz der Schutzeinrichtung gegenüber dem Radial
flansch;
Fig. 5 wie Fig. 2, aber mit einer an einem der Bauteile - Kurbelwellen- oder Radial
flansch - aufgebrachten Trennschicht;
Fig. 6 wie Fig. 2, aber mit einer zweiten Schutzeinrichtung zwischen dem Radialflansch
und einem Distanzhalter zum abtriebsseitigen Dämpferelement;
Fig. 7 wie Fig. 6, aber ohne Unterbrechung in der Befestigungsfläche der zweiten
Schutzeinrichtung, die sich in einer Aussparung des Radialflansches befindet;
Fig. 8 wie Fig. 7, aber mit Axialversatz der zweiten Schutzeinrichtung gegenüber dem
Radialflansch;
Fig. 9 wie Fig. 6, aber mit einer Trennschicht als zweite Schutzeinrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Torsionsschwingungsdämpfer mit einem Antrieb 1 in Form einer Kur
belwelle 3 einer Brennkraftmaschine, wobei die Kurbelwelle 3 um eine Mittenachse 47
drehbar ist. An der Kurbelwelle 3 ist ein Kurbelwellenflansch 5 ausgebildet, an welchem
über Befestigungsmittel 6 in Form von Schrauben ein Radialflansch 7 befestigt ist, der
im Umfangsbereich in eine Umfangswand 9 übergeht und eine Zusatzmasse 11 sowie
einen Zahnkranz 13 trägt, wobei der letztgenannte zum Eingriff mit einem in üblicher
Weise ausgebildeten und daher nicht gezeigten Starterritzel dient. An der Umfangs
wand 9 ist eine nach radial innen geführte Dichtwand 15 vorgesehen, an deren radial
innerem Ende eine Axialfeder 17 zur Anlage kommt, die sich anderenends an einer Na
benscheibe 31 abstützt und als Abdichtung 19 für eine Kammer 21 wirksam ist, die
axial durch den Radialflansch 7 und die Dichtwand 15 begrenzt und zumindest teilweise
mit viskosem Medium befüllt ist. Die Kammer 21 dient zur Aufnahme einer Dämp
fungseinrichtung 23 mit sich in Umfangsrichtung erstreckenden elastischen Elemen
ten 24, die sich nach radial außen an Gleitelementen 25 abstützen, die an der radialen
Innenseite der Umfangswand 9 geführt sind. Sowohl am Radialflansch 7 als auch an der
Dichtwand 15 sind, jeweils an deren der Kammer 21 zugewandten Seiten, antriebsseiti
ge Ansteuerelemente 27 für die elastischen Elemente 24 vorgesehen, wobei die letztge
nannten sich mit ihren in Umfangsrichtung entgegengesetzten Enden an einem ab
triebsseitigen Ansteuerelement 29 abstützen, das in Form von nach radial außen grei
fenden Fingern an der Nabenscheibe 31 vorgesehen ist. Die Nabenscheibe 31 ist wei
terhin mit einer Innenverzahnung ausgebildet und daher als Hohlrad 33 eines Planeten
getriebes 35 wirksam, wobei dieses Hohlrad 33 mit zumindest einem Planetenrad 37 in
Eingriff steht, das an einem Lagerelement 39 des Radialflansches 7 aufgenommen ist
Der Radialflansch 7 ist somit als Planetenträger 41 wirksam.
Zurückkommend auf die Nabenscheibe 31, ist diese über einen Distanzhalter 43, der
über die Befestigungsmittel 6 in Anlage am Radialflansch 7 gehalten wird, sowie eine
vom Distanzhalter 43 beaufschlagte Axiallagerung 45 in vorbestimmtem axialen Ab
stand zum Radialflansch 7 gehalten. Für die Zentrierung der Nabenscheibe 31 gegen
über dem Radialflansch 7 ist an dem letztgenannten eine Primärnabe 51 ausgebildet,
die sich in Richtung zur Nabenscheibe 31 erstreckt und eine Lagerung 53 in Form eines
radialen Gleitlagers 55 umschließt. Die Lagerung 53 umgreift weiterhin eine an der Na
benscheibe 31 ausgebildete Sekundärnabe 57, die sich in Richtung zur Kurbelwelle 3
erstreckt.
Die Nabenscheibe 31 nimmt im radial mittleren Bereich eine Schwungmasse 59 auf, die
mittels Nieten 61 an der Nabenscheibe 31 befestigt ist. Radial außerhalb dieses Be
reichs ist die Schwungmasse 59 an ihrer von der Nabenscheibe 31 abgewandten Seite
mit einer Reibfläche 85 versehen, die zur Anlage eines Reibbelages 81 einer Kupplungs
scheibe 75 dient, die außerdem über einen zweiten Reibbelag 83 mit einer Anpreßplat
te 73 in Wirkverbindung bringbar ist, wobei diese Anpreßplatte gegenüber einem mit
tels einer Verschraubung 63 an der Schwungmasse 59 befestigten Kupplungsgehäu
se 65 verdrehfest, aber axial bewegbar aufgenommen ist. Auf die Anpreßplatte 73 wirkt
eine Membranfeder 69 ein, die mittels Federaufnahmen 67 am Kupplungsgehäuse 65
aufgenommen ist und nach radial innen greifende Federzungen 71 aufweist, die mit
einem in üblicher Weise ausgebildeten und daher nicht gezeigten Ausrücker zum Schal
ten der zuvor beschriebenen Reibungskupplung dient.
Sobald durch die Membranfeder 69 eine reibschlüssige Verbindung zwischen der
Schwungmasse 59, der Kupplungsscheibe 75 und der Anpreßplatte 73 über die Reibbe
läge 81, 83 hergestellt ist, folgt die Kupplungsscheibe 75 den Bewegungen der
Schwungmasse 59 und überträgt diese Bewegungen über eine Nabe 77 auf eine Ge
triebeeingangswelle 79, die über eine Verzahnung 80 mit der Nabe 77 in drehfester
Verbindung steht. Andererseits ist, bei Beaufschlagung der Membranfeder 69, die über
die Anpreßplatte 73 übertragene Anpreßkraft aufhebbar, so daß an der Schwung
masse 59 anliegende Bewegungen nicht auf die Kupplungsscheibe 75 und somit auf die
Getriebeeingangswelle 79 übertragen werden.
In Fig. 2 ist der Bereich zur Verbindung des Radialflansches 7 des antriebsseitigen Dämp
ferelementes 87 mit dem Kurbelwellenflansch 5 des Antriebs 1 vergrößert herausge
zeichnet, um eine Schutzeinrichtung 100 gegen durch Mikrobewegungen bedingte
Schäden axial zwischen dem Kurbelwellenflansch 5 und dem Radialflansch 7 deutlich
darstellen zu können. Die Schutzeinrichtung 100 wird durch einen Ring 102 gebildet,
der aus einem Werkstoff extrem hoher Festigkeit, wie beispielsweise einem Federband,
bestehen kann. Der Ring 102 ist mit Durchgängen 104 für jeweils eines der Befesti
gungsmittel 6 versehen und kommt über eine dem Antrieb 1 zugewandte Befesti
gungsfläche 106 an einer Befestigungsfläche 112 am Kurbelwellenflansch 5 zur Anlage.
Die Befestigungsfläche 106 des Rings 102 weist hierbei im Erstreckungsbereich jedes
Befestigungsmittels 6 sowie im benachbarten Bereich desselben jeweils eine Flächenun
terbrechung 108 auf, die durch einen um einen Spalt 114 zurückversetzten Flächenan
teil 110 gebildet wird. Diese Flächenunterbrechung 108 kann beispielsweise umform
technisch in die Befestigungsfläche 106 eingebracht sein, und kann sich auf die Tiefe
von wenigen 100stel mm beschränken. Hintergrund dieser Flächenunterbrechung 8
liegt darin, daß die Biegespannungen auf den Ring 102 jeweils im Angrenzungsbereich
an je ein Befestigungsmittel 6 am höchsten ist, wobei durch die Flächenunterbre
chung 108 diese Spannungsüberhöhung vermieden wird. Statt dessen werden bei an
gezogenem Befestigungsmittel 6, das im vorliegenden Fall durch eine Schraube gebildet
ist, die Bereiche der Befestigungsfläche 106 des Rings 102 radial benachbart zur Flä
chenunterbrechung 108 stärker belastet und erst beim Auftreten von Taumelbewegun
gen am antriebsseitigen Dämpferelement 87 kann der Spalt 114 aufgebraucht werden,
so daß der Kurbelwellenflansch 5 mit seiner Befestigungsfläche 112 am zurückversetz
ten Flächenanteil 110 der Flächenunterbrechung 108 zumindest kurzzeitig in Anlage
gelangen kann.
Die dann im Angrenzungsbereich des Befestigungsmittels am Ring 102 wirksamen
Spannungen sind allerdings nicht höher als in dem radial benachbarten Bereich der Be
festigungsfläche 106.
Fig. 3 zeigt ebenfalls eine Schutzeinrichtung 100 in Form eines Rings 102, der einen
Durchgang 104 für ein nicht gezeigtes Befestigungsmittel aufweist. Der Radialflansch 7
des antriebsseitigen Dämpferelementes 87 ist mit einer Aussparung 116 zur Aufnahme
des Rings 102 versehen. Der Ring 102 wird vorzugsweise durch Einpressen in die Aus
sparung 116 mit dem Radialflansch 7 fest verbunden, wobei allerdings radial außerhalb
des Kurbelwellenflansches 5 eine Kerbe 118 entsteht, die in der Einzelheit X vergrößert
herausgezeichnet ist. Diese Kerbe wird radial so weit nach außen gelegt daß die dort
wirkenden Spannungen nicht höher sind als im kerbungsfreien Erstreckungsbereich der
Befestigungsflächen 106 und 112 von Radialflansch 7 und Nabenflansch 5.
Fig. 4 zeigt die Anordnung einer als Ring 102 ausgebildeten Schutzeinrichtung 100 axial
zwischen dem Kurbelwellenflansch 5 und dem Radialflansch 7. Wie die vergrößert her
ausgezeichnete Einzelheit Y deutlich zeigt, ist der Ring 102 im Bereich seines Außenran
des 122 an der Seite 124 des Rings 102, mithin also an der vom Antrieb 1 abgewandten
Vorderseite 102 des Radialflansches 7 zugewandten Seite, mit einer Abrundung 126
versehen, die beispielsweise durch Biegen des Außenrandes 122 des Rings 102 in Rich
tung zum Antrieb 1 erzeugt werden kann. Durch diese Abrundung 126 soll verhindert
werden, daß sich bei Taumelbewegungen des antriebsseitigen Dämpferelementes 87
der Ring 102 mit seinem Außenrand 122 in den Radialflansch 7 eingräbt.
Fig. 5 zeigt eine Schutzeinrichtung 100 anderer Art als bislang beschrieben, indem an
statt eines Ringes 102 eine Trennschicht 128 an wenigstens einem der Bauteile - Kur
belwellenflansch 5, Radialflansch 7 - aufgebracht ist. Eine derartige Trennschicht kann
beispielsweise durch Vernickeln, Verchromen oder Karbidbeschichten erzeugt werden,
ist aber ebenso durch Nitrieren erzeugbar. Ebenso ist denkbar, eine Teflonbeschichtung
aufzubringen, die aber auch eingewalzt werden kann.
Fig. 6 zeigt die bereits zu Fig. 2 beschriebene Anordnung, allerdings jetzt mit einer zwei
ten Schutzreinrichtung 130 in Form eines Rings 134, der an der Rückseite 132 des Ra
dialflansches 7 vorgesehen ist und den letztgenannten somit vom benachbarten Di
stanzhalter 43 trennt. Ebenso wie auch der Ring 102 zwischen Kurbelwellenflansch 5
und Radialflansch 7 ist auch der Ring 134 im Erstreckungsbereich jedes Befestigungsmit
tels 6 jeweils mit einer Flächenunterbrechung 138 ausgebildet, die durch einen gegen
über der restlichen Befestigungsfläche 136 zurückversetzten Flächenanteil 140 gebildet
wird. Die Flächenunterbrechung 138 ist an der als Befestigungsfläche 152 wirksamen
Rückseite 132 des Radialflansches 7 abgewandten Seite ausgebildet, mithin also an der
dem Distanzhalter 43 zugewandten Seite des Rings 134. Der Flächenanteil 140 ist ge
genüber der Befestigungsfläche 136 um einen Spalt 142 zurückversetzt.
In Fig. 7 ist die zweite Schutzeinrichtung 130 in einer Aussparung 144 der Rücksei
te 132 des Radialflansches 7 eingepreßt, wodurch sich im radial äußeren Bereich des
Ringes 134 eine Kerbe 146 ergibt. Diese liegt radial außerhalb der Befestigungsflä
che 152 des Distanzhalters 43 an dessen dem Radialflansch 7 zugewandter Seite.
Abweichend von Fig. 7 ist in Fig. 8 der Ring 134 der zweiten Schutzeinrichtung 130
axial zwischen der Rückseite 132 des Radialflansches 7 und der Befestigungsfläche 152
des Distanzhalters 43 angeordnet. Auch hier ist der Ring 134 radial weiter nach außen
gezogen, als sich die Befestigungsfläche 152 am Distanzhalter 43 erstreckt, und der Au
ßenrand 148 des Rings 134 ist mit einer Abrundung 150 ausgebildet, die durch Biegen
des Außenrandes 148 in Richtung zum Distanzhalter 43 gebildet ist.
Fig. 9 zeigt die zweite Schutzeinrichtung 130 in Form einer Trennschicht 154, die ent
weder an der Rückseite 132 des Radialflansches 7 oder an der dem Radialflansch 7 zu
gewandten Befestigungsfläche 153 des Distanzhalters 43 aufgebracht ist, und zwar bei
spielsweise durch Vernickeln, Verchromen oder Karbidbeschichten erzeugt werden
kann, ebenso aber auch durch Nitrieren. Auch eine Teflonbeschichtung an dieser Stelle
ist denkbar, die aber auch eingewalzt werden kann.
Bezugszeichenliste
1
Antrieb
3
Kurbelwelle
5
Kurbelwellenflansch
6
Befestigungsmittel
7
Radialflansch
9
Umfangswand
11
Zusatzmasse
13
Zahnkranz
15
Dichtwand
17
Axialfeder
19
Abdichtung
21
Kammer
23
Dämpfungseinrichtung
24
elastische Elemente
25
Gleitelemente
27
antriebsseitige Ansteuerelemente
29
abtriebsseitige Ansteuerelemente
31
Nabenscheibe
33
Hohlrad
35
Planetengetriebe
37
Planetenrad
39
Lagerelement
41
Planetenträger
43
Distanzhalter
45
Axiallagerung
47
Mittenachse
49
Durchgangsöffnung
51
Primärnabe
53
Lagerung
55
radiales Gleitlager
57
Sekundärnabe
59
Schwungmasse
61
Niete
63
Verschraubung
65
Kupplungsgehäuse
67
Federaufnahme
69
Membranfeder
71
Federzungen
73
Anpreßplatte
75
Kupplungsscheibe
77
Nabe
79
Getriebeeingangswelle
80
Verzahnung
81
,
83
Reibbeläge
85
Reibfläche
87
antriebsseitiges Dämpferelement
89
abtriebsseitiges Dämpferelement
100
Schutzeinrichtung
102
Ring
104
Durchgang
106
Befestigungsfläche z. Antrieb
108
Flächenunterbrechung
110
zurückversetzter Flächenanteil
112
Befestigungsfläche am Antrieb
114
Spalt
116
Aussparung
118
Kerbe
120
Vorderseite Radialflansch
122
Außenrand Ring
124
Seite d. Rings z. Radialflansch
126
Abrundung
128
Trennschicht
130
zweite Schutzeinrichtung
132
Rückseite Radialflansch