DE19845621A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende VersteifungsmaterialienInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem der Einsatz chemischer Bindemittel und die damit verbundene Kosten- und Umweltbelastung vermieden wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß eine Zement und Wasser enthaltende frisch angerührte Schlemme auf das flächige Material aufgetragen und unmittelbar danach getrocknet wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltenden Versteifungsmaterialien, wobei ein Bindemittel enthaltendes Gemisch auf ein flächiges Material aufgebracht wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien, wobei ein
das Bindemittel enthaltendes Gemisch auf ein flächiges Material aufgebracht
wird.
Im Stand der Technik sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen der
eingangsgenannten Art bekannt. Insbesondere werden diese Verfahren und
Vorrichtungen zur Herstellung von Gipsbinden angewendet. Gipsbinden
werden in großem Umfang für orthopädisch-medizinische Zwecke sowie im
Bauwesen benötigt.
Gipsbinden werden bisher üblicherweise hergestellt, indem man dehydrati
sierten Gips mit einem in Methylenchlorid gelösten Bindemittel, z. B. auf der
Basis modifizierter Cellulosen, anteigt und diese Paste auf Bindenmaterial,
z. B. Baumwollgewebe, aufrakelt. Dann wird das Methylenchlorid durch Ver
dampfung entfernt, wodurch der Gips durch das Bindemittel an das Binden
material gebunden wird. Nunmehr kann das Gips enthaltende Bindenmaterial
geschnitten und gerollt werden, ohne daß der Gips abfällt. Das in Streifen
geschnittene Gips enthaltende Bindemittel wird dann auf perforierte, rohrar
tige Mittelhülsen aufgerollt. Die so entstandene Gipsbinde wird aktiviert,
indem man sie in Wasser eintaucht. Hierbei dringt das Wasser von den
Seiten, von der Mantelfläche und über das perforierte Kernrohr in den
Wickel ein, der hydrophil gebundene Gips bildet einen Gipsleim, verfestigt
dann die Binde nach der Applikation und ergibt einen sogenannten Gipsver
band.
Dieses Herstellungsverfahren für Gipsbinden weist den Nachteil auf, daß
Lösungsmittel verwendet werden müssen, insbesondere halogenierte
Kohlenwasserstoffe, die aus ökologischer Sicht bedenklich sind und deren
Entfernung auch aus der Abluft sehr aufwendig und teuer ist.
Nach DE 40 19 310 ist ein Verfahren zur Herstellung von hydraulischen
Bindemittel enthaltenden Versteifungsmaterialen bekannt, bei dem ein
hydraulisches Bindemittel in Pulverform mit einem hydrophilen Bindemittel,
dessen Schmelzpunkt zwischen 30° und 110° Celsius liegt, vermischt, diese
Mischung auf ein flächiges Material aufgebracht und auf eine Temperatur
oberhalb des Schmelzpunktes des hydrophilen Bindemittels erhitzt wird.
Als hydrophiler Bindemittel kommen wasserlösliche oder wasserquellbare
anorganische oder organische Bindemittel zur Anwendung, die einen
Schmelzpunkt zwischen 30° und 110° Celsius aufweisen. Mit dem dort
beschriebenen Verfahren soll erreicht werden, daß es nur im trockenem
Zustand bearbeitet werden kann, d. h. das keine Lösungsmittel benötigt
werden. Nachteilig ist dabei, daß ein aufwendiges Bindemittelgemisch
benötigt wird, welches über einen Zeitraum von mehreren Stunden miteinan
der vermahlen werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anord
nung der eingangsgenannten Art anzugeben, bei dem der Einsatz chemischer
Bindemittel und die damit verbundene Kosten- und Umweltbelastung
vermieden wird.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Patentanspruch 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Unteransprüchen 2 bis 5 angegeben.
Eine geeignete Vorrichtung ist in den Ansprüchen 6 bis 12 beschrieben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das zu beschichtende Material
mit einer Zementschlemme versehen und anschließend sofort wieder
getrocknet. Dabei wird der frisch angerührten Zementschlemme das Wasser
sofort wieder entzogen, bevor die Abbindereaktion des Zementes beginnen
kann.
Es gelingt mit diesem Verfahren eine äußerst kostengünstige und einfache
Herstellung von Versteifungsmaterialien, insbesondere von Zementbinden,
die in vielfältiger Weise eingesetzt werden können.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
Das Ausführungsbeispiel beschreibt die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens an einer Vorrichtung zur Herstellung einer Zementbinde.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung
in einem Längsschnitt.
Beschichtet wird ein Band, das vorzugsweise aus Polyester- oder Polyamid
gewebe besteht. Es können jedoch auch Bänder aus Baumwolle oder andere
textile Substanzen verwendet werden. Das Rohmaterialband wird von einer
Abwickeleinrichtung 1 abgezogen, die zweckmäßiger Weise in Form einer
Spule ausgebildet ist. Auf dieser Spule können längere Bänder, beispiels
weise Bänder von 1000 m, aufgewickelt sein. Das Band wird über einen
Bindenanfeuchter 2 gezogen und mit einer unteren Rolle umgelenkt und
nach oben geführt. Die Anordnung ist an einem Gestell 5 montiert.
Das Beschichten des Bandes erfolgt in einem kontinuierlich verlaufenden
Vorgang nachdem es die untere Umlenkrollen passiert hat. Es durchläuft
hierzu die Beschichtungseinrichtung 3, die ständig mit frischen Beschich
tungsmaterial 15 befüllt wird. Das Befüllen kann dabei kontinuierlich oder
diskontinuierlich vorgenommen werden. Das zu beschichtende Material wird
von oben in die Beschichtungseinrichtung 3 eingefüllt. Diese enthält im
Inneren eine trichterförmige Anordnung. Diese trichterförmige Anordnung
gewährleistet, daß das aufgefüllte Material sofort weiterverarbeitet wird,
ohne daß es zu einem schädlichen Stau dieses Materials kommen kann.
Anschließend durchläuft das Band den Abstreifer 4, der mit einem einstellba
ren Spalt versehen ist, so daß die jeweils gewünschte Beschichtungsstärke
erzeugt werden kann. Das so mit einer gleichmäßigen Schichtstärke verse
hene Band wird anschließend der Trocknungseinrichtung 6 zugeführt, in der
der Zementschlemme sofort das Wasser wieder entzogen wird, bevor der
Abbindevorgang des Zementes beginnen kann.
Die Trocknungseinrichtung 6 ist in einer Umhausung mit Dämmungsschicht
16 angeordnet. Sie enthält auf beiden Seiten des durchlaufenden Bandes
Heißluftverteiler 8. In die Heißluftverteiler 8 wird über im oberem Bereich
befindliche Zuführungen die Heißluft eingeblasen. Auf der dem Band
zugewandten Seite sind an den Heißluftverteilern 10 Ausströmöffnungen
angebracht, aus denen die heiße Luft ausströmt und so an das vorbeilaufende
Band strömt und die Trocknung der Zementschlemme in kurzer Zeit ermög
licht. Aus der Umhausung der Trocknungseinrichtung 6 wird die heiße
verbrauchte Luft mit einem Ventilator 7 abgesaugt. Die abgeführte Luft
kann vorteilhafterweise einem Kondensor zugeführt werden, mit dem die
Feuchtigkeit der Luft ausgeschieden wird und die Luft wiederum über den
Luftkanal 9 dem elektrischen Heizregister 10 zugeführt werden kann. Neben
der hier beschriebenen Form der Trocknung sind natürlich auch andere
Trocknungsmöglichkeiten anwendbar. Insbesondere vorteilhaft ist das
Trocknen mit einer Mikrowelleneinrichtung, die dann in der Trocknungsein
richtung 6 angeordnet sein kann.
Das oben angeordnete Antriebsrad 11 wirkt wiederum als Umlenkrolle und
ist mit einem Antriebsmotor 12 verbunden. Das beschichtete Band 13 wird
auf die unten angeordnete Aufwickeleinrichtung 17 geführt, die von dem
Aufwickelmotor 14 angetrieben wird. Der Aufwickelmotor 14 kann so
geregelt werden, daß das beschichtete Band 13 mit einer jeweils gewünsch
ten Zugkraft aufgewickelt wird.
Zweckmäßigerweise erfolgt die weitere Verarbeitung durch Aufwickeln von
mehreren Lagen der so hergestellten beschichteten Bänder zu einer Zement
binde, wobei es auch möglich ist beim Aufwickeln zwischen die Lagen
zusätzliche Materialien einzustreuen, insbesondere Beschleuniger, mit denen
ein beschleunigtes Abbinden des Zementes bei der Anwendung der Zement
binde erreicht werden kann.
Die so hergestellten Zementbinden werden mit einer Vakuumverpackung aus
Kunststofffolie versehen. Mit dieser Verpackung wird gewährleistet, daß
keine Beeinträchtigung der Qualität der Binde beim Transport infolge von
Erschütterungen oder infolge von auftretender Feuchtigkeit erfolgen kann.
1
Abwickeleinrichtung
2
Bindenanfeuchter mit Umlenkrolle
3
Beschichtungseinrichtung
4
Abstreifer
5
Gesteil
6
Trocknungseinrichtung
7
Ventilator
8
Heißluftverteiler
9
Luftkanal
10
Heizregister
11
Antriebsrad
12
Antriebsmotor
13
beschichtetes Band
14
Wickelmotor
15
Beschichtungsmaterial
16
Dämmungsschicht
17
Aufwickeleinrichtung
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende
Versteifungsmaterialien, bei dem ein das Bindemittel enthaltendes Gemisch
auf ein flächiges Material aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Zement und Wasser enthaltende frisch angerührte Schlemme auf das
flächige Material aufgetragen und unmittelbar danach getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige
Material in einem kontinuierlich verlaufenden Prozeß beschichtet und
getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlemme Zusatzstoffe und Bindemittel zugefügt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das flächige Material in Form von Binden aufgewickelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Binden
vakuumverpackt werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestes einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Vorrichtung Mittel zum Auf-und Abwickeln eines Bandes enthält,
- - das Band eine Beschickungseinrichtung durchläuft, die eine trichterförmige Kammer zur Aufnahme der Schlemme enthält und hinter der Beschickungseinrichtung eine Trocknungseinrichtung angeord net ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Beschickungseinrichtung ein Abstreifer angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung zwei Motoren enthält, wobei ein Motor hinter der Trocknungs
einrichtung angeordnet ist und ein zweiter Motor mit der Aufwickeleinrich
tung gekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der
Aufwickeleinheit gekoppelte Motor so steuerbar ist, daß eine wählbare
Aufwickelkraft einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß als Trocknungseinrichtung eine elektrisch beheizte Heißluftanlage
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß als Trocknungseinheit eine Mikrowellenanordnung verwendet wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Abstreifvorrichtung einen kontinuierlich einstellbaren Spalt
enthält.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorrichtung eine Zusatzeinrichtung nachgeordnet ist, mit der
mehrere beschichtete Binden in einer Mehrlagenanordnung aufgewickelt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998145621 DE19845621A1 (de) | 1998-10-05 | 1998-10-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998145621 DE19845621A1 (de) | 1998-10-05 | 1998-10-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19845621A1 true DE19845621A1 (de) | 2000-04-13 |
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ID=7883314
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998145621 Ceased DE19845621A1 (de) | 1998-10-05 | 1998-10-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19845621A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE4036200A1 (de) * | 1990-11-14 | 1992-05-21 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von hydraulischen bindemitteln enthaltenden versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden |
DE4121626A1 (de) * | 1991-06-29 | 1993-01-14 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden |
-
1998
- 1998-10-05 DE DE1998145621 patent/DE19845621A1/de not_active Ceased
Patent Citations (5)
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