DE19843677A1 - Vorrichtung zum mechanischen Entfernen von Unkraut innerhalb einer Pflanzenreihe - Google Patents
Vorrichtung zum mechanischen Entfernen von Unkraut innerhalb einer PflanzenreiheInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01B—SOIL WORKING IN AGRICULTURE OR FORESTRY; PARTS, DETAILS, OR ACCESSORIES OF AGRICULTURAL MACHINES OR IMPLEMENTS, IN GENERAL
- A01B39/00—Other machines specially adapted for working soil on which crops are growing
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01B—SOIL WORKING IN AGRICULTURE OR FORESTRY; PARTS, DETAILS, OR ACCESSORIES OF AGRICULTURAL MACHINES OR IMPLEMENTS, IN GENERAL
- A01B39/00—Other machines specially adapted for working soil on which crops are growing
- A01B39/12—Other machines specially adapted for working soil on which crops are growing for special purposes, e.g. for special culture
- A01B39/18—Other machines specially adapted for working soil on which crops are growing for special purposes, e.g. for special culture for weeding
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen
Entfernen von Unkraut zwischen den Nutzpflanzen innerhalb einer Pflanzreihe
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Einschränkung bzw. gänzliche Vermeidung von chemischen
Unkrautregulierungsmaßnahmen in Sonderkulturen wie zum Beispiel dem
Heilpflanzenanbau oder dem ökologischen Landbau führen zu einer Zunahme
von Unkrautpflanzen [1]. Alternativen bieten thermische und mechanische
Verfahren. Besonders thermische Verfahren wie z. B. Abflammen oder
Heißwasser verursachen hohe Investitions- und Betriebskosten und schädigen
Nutzpflanzen stark.
Bekannte Vorrichtungen zur mechanischen Unkrautregulierung, wie z. B.
Hacken und Striegel, haben sich als wenig selektiv erwiesen, d. h. die
Nutzpflanzen werden stark geschädigt. Bekannte Fingerhacken [2, 3] besitzen
eine ungenügende Jätwirkung, da zur Vermeidung von Schäden an den
Nutzpflanzen relativ große Abstände zu diesen eingehalten werden müssen.
Die Entfernung von Unkraut zwischen den Pflanzen innerhalb einer Pflanzreihe
ist somit unmöglich. Weiterhin dringen sie auf verkrusteten Böden nicht tief
genug ein, um die Schadpflanzen zu lockern. Außerdem verschleißen die
verwendeten flexiblen Gummifinger innerhalb kurzer Zeit [2] und sind
außerdem zu starr.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin,
Unkraut zwischen den einzelnen Nutzpflanzen innerhalb einer Pflanzreihe
mechanisch zu entfernen, ohne die Nutzpflanze zu schädigen.
Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
dadurch gelöst, daß unterschiedliche starre, flexible und gebogene Werkzeuge
radial auf einer drehbaren Metallscheibe befestigt sind, die bei der
Vorwärtsbewegung gegenüber über dem Erdboden unterschiedlichen Schlupf
aufweisen. Für die Anpassung an unterschiedliche Gegebenheiten wie z. B.
Bodenbeschaffenheit, Stadium und Art der Nutzpflanze bzw. der Unkräuter
können unterschiedliche Werkzeuge montiert werden sowie Neigungs- und
Anstellwinkel unabhängig voneinander variiert werden.
Die neuartige Vorrichtung verbessert das bekannte Prinzip der Fingerhacken
[2, 3] und ermöglicht im Gegensatz zu bekannten Verfahren, auch innerhalb
der Pflanzreihe zwischen den Nutzpflanzen stehendes Unkraut effektiv zu
beseitigen. Im Feldversuch wurden Behandlungseffekte bis zu 80% gemessen.
Die neuartige Bodenhacke ist für verschiedene Kulturen geeignet.
Bei Hackmaschinen beruht die Hackwirkung auf der horizontalen Scherwirkung
der flexiblen Werkzeuge im Boden. Unterstützt wird dies durch die tief in den
Boden eingreifenden starren Werkzeuge. Für die prinzipielle Funktion aller
beschriebenen Hacken sind der Radius der Werkzeuge und der Radius der
Antriebszinken ausschlaggebend. Der negative Schlupf der Antriebszinken
wird durch die Differenz des Radius der Zinken zu denen der flexiblen
Werkzeuge in positiven Schlupf gewandelt. Dies ist auf eine größere
Umfangsgeschwindigkeit der Werkzeugspitzen zurückzuführen. Mit steigendem
Schlupf der Werkzeuge nimmt der Hackeffekt zu. Je geringer der Schlupf der
Antriebszinken, desto besser ist der Arbeitseffekt. Über den Neigungswinkel α
der rotierenden Scheiben und über die Länge der flexiblen Werkzeuge kann
man den Schlupf direkt beeinflussen. Eine Aufhebung des Hackeffektes tritt
auf, wenn die Werkzeuge keinen positiven Schlupf mehr aufweisen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Hackmaschine (10) handelt es sich
um ein mehrreihiges Gerät mit mehreren bodengetriebenen Werkzeugen zur
Unkrautbekämpfung innerhalb der Pflanzreihe. Ein Hackelement der Maschine
besteht aus zwei Hackkörpern (3), die von beiden Seiten in die Pflanzreihe (1)
eingreifen. Ein einzelner Hackkörper besteht aus einer drehbar gelagerten
Scheibe, die radial mit starren (4) und flexiblen (5) Werkzeugen ausgestattet
ist. Vorzugsweise sind abwechselnd 32 starre und flexible Werkzeuge pro
Fingerscheibe montiert. Der Bodenantrieb erfolgt über starre Metallzinken (6),
welche in halbaxialer Richtung am Scheibenumfang angebracht sind. Diese
Metallzinken weisen zur Scheibe einen Winkel β auf und dringen von oben
möglichst senkrecht in den Boden ein. Die Scheibe ist um einen bestimmten
Winkel α in Richtung der Pflanzenreihe geneigt, wodurch ein definierter Teil
der Antriebszinken in den Boden (2) eindringt und bei Vorwärtsbewegung der
Hacke ein gegensinniges Abrollen der Scheiben bewirkt. Bild 1 zeigt eine
schematische Zeichnung der Hacke.
Von jeder Seite greifen flexiblen Werkzeuge (5) abwechselnd in die
Pflanzenreihe ein. Die starren Werkzeuge (4) bearbeiten den Boden in der
Peripherie der Wurzel (1a). In Fahrtrichtung sind die Scheiben in der
Horizontalprojektion der Scheibenachse um einen bestimmten variablen Winkel
angestellt, damit die Werkzeuge von oben in die Reihe eingreifen und nach
außen arbeiten. Dabei werden die flexiblen Werkzeuge gespannt. In der
Entspannungsphase wird das Unkraut zusammen mit losen Bodenpartikeln
zwischen die Pflanzreihen befördert. Um den gewünschten Arbeitseffekt zu
erzielen ist es eine Grundvoraussetzung, daß die Antriebszinken tiefer in den
Boden eingreifen als die starren Werkzeuge. Nur so kann sichergestellt
werden, daß die Scheiben über die Antriebszinken angetrieben werden.
Werden die Scheiben dagegen von den starren Werkzeugen angetrieben, so
geht der Hackeffekt verloren, da dann kein positiver Schlupf auftritt.
Das Stadium der Kulturpflanze kann durch Art und Einstellung der flexiblen
Werkzeuge berücksichtigt werden. Optimal einsetzbar ist die Maschine in
Pflanzungen, in denen die Kulturpflanze einen Wachstumsvorsprung zum
Unkraut aufweist. Dabei sind Behandlungseffekte bis über 80% erreicht
worden, d. h. 80% des gewachsenen Unkrautes wurde entfernt, ohne die
Nutzpflanzen zu schädigen.
Es wurden verschiedene Werkzeugbauarten sowie verschiedene starre und
flexible Werkzeuge getestet:
- - der Gummifinger der bekannten Fingerhacke [2],
- - Stahlseil mit 8 mm Durchmesser,
- - ummanteltes Stahlseil mit 8 mm Durchmesser,
- - Federstrang mit 8 mm Durchmesser und
- - Federstrang mit 13 mm Durchmesser.
Polyamidrundmaterial, Rundstahl (St37) und Federstahl wurden für den Einsatz
in starren Werkzeugen untersucht, um ein Werkzeugmaterial zu selektieren,
das selbst unter widrigen Bodenverhältnissen die Bearbeitung innerhalb der
Pflanzreihe sicherstellen kann. Gemessen wurde die die Auswirkung der
angelegten Kraft auf die Auslenkung des Werkzeugs. Dabei zeigte sich z. B.,
daß sich der Rundstahl ab einer bestimmten Belastung, 32 N bei den
durchgeführten Versuchen, gleichmäßig und irreversibel verformt. Das
Polyamidwerkzeug weist einen zunehmenden Auslenkwinkel mit steigender
Belastung auf. Allerdings bricht das Material, wenn eine bestimmte Kraft, 30 N
bei den durchgeführten Versuchen, angelegt wird. Als optimal stellte sich ein
Federstahlwerkzeug heraus, das bei den durchgeführten Versuchen Kräfte von
bis zu 92 N aufnahm, ohne sich dauerhaft zu verformen. Die Elastizität des
Federstahles ist insbesondere dann wichtig, wenn trockene Kluten die Hacke
blockieren. Dabei werden hohe Kräfte auf die Werkzeuge ausgeübt, die der
Federstahl ohne Verformung auffangen kann.
Der bekannte Gummifinger weist einen proportionalen Anstieg des
Auslenkwinkels in Abhängigkeit von der anliegenden Kraft auf. In den
Versuchen hat sich herausgestellt, daß das ummantelte Stahlseil den Werten
des Gummifingers am nächsten kommt. In Feldversuchen zeigte sich jedoch,
daß mit dieser Werkzeugvariante auch der größte Schaden in der Kultur
angerichtet wurde. Die getesteten Federstränge weisen beide einen nahezu
proportionalen Anstieg der Kurven auf. Die 8 mm Feder unterscheidet sich von
der 13 mm Feder in der Höhe der Auslenkung. Bei der 8 mm Feder ist die
Auslenkung bei geringer Kraft größer als bei der 13 mm Feder. Sowohl die 8
mm als auch die 13 mm Feder zeigen gute Hackeffekte in den Feldversuchen.
Eine Anpassung an das Stadium der Kulturpflanze kann durch unterschiedliche
Steifigkeit der Federwerkzeuge erfolgen. Die Steifigkeit kann z. B. über das
eingesetzte Materiäl sowie über den Durchmesser der Federwerkzeuge variiert
werden.
Zur Optimierung des Hackeffektes kann die Länge der Werkzeuge so
eingestellt werden, daß die starren Werkzeuge nicht in die Reihe eingreifen,
sondern nur an der Reihe arbeiten. Sie drücken den Wurzelballen der Pflanze
beim Eingreifen in den Boden an und lockern die Erde gleichmäßig nach
außen. Die Länge der flexiblen Werkzeuge kann so gewählt werden, daß sich
die Werkzeuge innerhalb der Pflanzreihe überlappen. Somit kann die
Bearbeitung der Zwischenräume sichergestellt werden. Gleichzeitig steigt
dadurch die aktive Werkzeuglänge und erhöht somit den Hackeffekt.
In den Versuchen in Labor und Feld hat sich gezeigt, daß über verschiedene
Parameter der Hackeffekt stark beeinflußt werden kann. Die Auswahl des
Materials der Werkzeuge und deren Modifizierung sorgen für eine saubere
Hackwirkung innerhalb der Pflanzreihe ohne die Nutzpflanze zu schädigen.
Über die Einstellung des Neigungswinkels α können zusätzlich die
Laufeigenschaften der Hacke verbessert werden. Durch gezielte
Reihenführung und Tiefenregulierung sind weitere Anpassungen möglich.
Auf Grund der großen Anzahl von Werkzeugen auf einer Scheibe kann die
Hacke auflaufen und erreicht somit nicht ihre gewünschte Arbeitstiefe. Um die
erforderliche Tiefenregulierung sicher zu stellen, können die Hackelemente mit
Gewichten beschwert werden. Weiterhin ist eine Kombination der Hacke mit
Gänsefußscharen, mit denen die Arbeitstiefe reguliert werden könnte, oder mit
der Sternhacke möglich.
1. Pank, F.: Chemische Unkrautbekämpfung in Arznei- und Gewürzpflanzen.
Zeitschrift für Arznei- und Gewürzpflanzen (1997) Nr. 2 S. 24/38
2. Müller, J. et al.: Untersuchung einer Bodengetriebenen, rotierenden Fingerhacke. Agrartechnische Forschung (1997) Nr. 3 S. 78/85.
3. Bezzerides, P.: A line of tools with the versatility you need for removing weeds mechanically in between plants in the row, for row crops, vineyards and orchards. Orosi, California (USA), 1991.
2. Müller, J. et al.: Untersuchung einer Bodengetriebenen, rotierenden Fingerhacke. Agrartechnische Forschung (1997) Nr. 3 S. 78/85.
3. Bezzerides, P.: A line of tools with the versatility you need for removing weeds mechanically in between plants in the row, for row crops, vineyards and orchards. Orosi, California (USA), 1991.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum mechanischen Entfernen von Unkraut zwischen den
Nutzpflanzen innerhalb einer Pflanzreihe dadurch gekennzeichnet, daß
unterschiedliche starre, flexible und gebogene Werkzeuge radial auf einer
drehbaren Metallscheibe befestigt sind, die bei der Vorwärtsbewegung
gegenüber über dem Erdboden unterschiedlichen Schlupf aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkzeuge für unterschiedliche Einsatzzwecke einfach auszuwechseln
sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anpassung der Steifigkeit der flexiblen
Werkzeuge durch verschiedene Spiralfedern realisiert ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel α und der Anstellwinkel zur
Fahrtrichtung unabhängig voneinander variabel einstellbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998143677 DE19843677A1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Vorrichtung zum mechanischen Entfernen von Unkraut innerhalb einer Pflanzenreihe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998143677 DE19843677A1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Vorrichtung zum mechanischen Entfernen von Unkraut innerhalb einer Pflanzenreihe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19843677A1 true DE19843677A1 (de) | 2000-03-30 |
Family
ID=7882004
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998143677 Withdrawn DE19843677A1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Vorrichtung zum mechanischen Entfernen von Unkraut innerhalb einer Pflanzenreihe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19843677A1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO2018001712A1 (de) | 2016-06-27 | 2018-01-04 | Saphir Maschinenbau Gmbh | Vorrichtung zur bearbeitung von auf einer bodenfläche befindlichen pflanzenteilen |
DE102017108119A1 (de) | 2017-04-13 | 2018-10-18 | Hartmut Böhner | Reiheneinheit zur mechanischen Unkrautbekämpfung, landwirtschaftliche Maschine mit zumindest zwei derartiger Reiheneinheiten und Verfahren zur mechanischen Unkrautbekämpfung |
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-
1998
- 1998-09-23 DE DE1998143677 patent/DE19843677A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |