DE19843581A1 - Kratzfester Sol-Gel-Überzug für Pulverslurry-Klarlacke - Google Patents
Kratzfester Sol-Gel-Überzug für Pulverslurry-KlarlackeInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lackierten Substraten, insbesondere von lackierten Automobilkarosserien, Coils und Möbeln, bei dem auf ein gegebenenfalls vorlackiertes Substrat zunächst ein Pulverslurry-Klarlack und dann ein Sol-Gel-Klarlack aufgetragen und anschließend gemeinsam gehärtet werden.
Description
Die vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lackierten
Substraten, insbesondere von lackierten Automobilkarosserien, bei dem auf ein
gegebenenfalls vorlackiertes Substrat zunächst ein Pulverslurry-Klarlack und dann ein
Sol-Gel-Klarlack aufgetragen und anschließend gemeinsam gehärtet werden.
Automobilkarosserien sind größtenteils mit einem mehrschichtigen Lackaufbau versehen.
Als letzte Überzugsschicht werden häufig Klarlacke aufgetragen. Hierfür können
neuerdings auch sogenannte Pulverslurry-Klarlacke eingesetzt werden.
Bei Pulverslurry-Lacken handelt es sich um Pulverlacke in Form wäßriger Dispersionen.
Derartige Slurries sind beispielsweise in der US Patentschrift US-A-4,268,542 und den
nicht veröffentlichten deutschen Anmeldungen DE-A-195 18 392.4 und 198 14 471.7
beschrieben.
In neuerer Zeit wurden sogenannte Sol-Gel-Klarlacke auf Basis von siloxanhaltigen Lack
formulierungen entwickelt, die durch Hydrolyse und Kondensation von
Silanverbindungen erhalten werden. Diese Lacke, die als Überzugsmittel für
Beschichtungen von Kunststoffen verwendet werden, werden beispielsweise in den
deutschen Patentschriften DE-A-43 03 570, 34 07 087, 40 11 045, 40 25 215, 38 28 098,
40 20 316 oder 41 22 743 beschrieben.
Sol-Gel-Klarlacke verleihen Kunststoff-Substraten wie z. B. Brillengläsern oder
Motorradhelm-Visieren eine sehr gute Kratzfestigkeit. Diese Kratzfestigkeit wird von den
OEM (Original Equipment Manufacturing)-Klarlacken, die üblicherweise bei der
Erstlackierung von Fahrzeugen verwendet werden, nicht erreicht. Seitens der
Automobilindustrie wird nun die Anforderung gestellt, diese verbesserte Kratzfestigkeit
auch auf die bei der Lackierung von Automobilen verwendeten Klarlackschichten zu
übertragen.
Der Ersatz der üblicherweise in der Automobillackierung eingesetzten OEM-Klarlacke
oder OEM-Pulverslurry-Klarlacke durch Sol-Gel-Klarlacke ist nicht möglich, da diese
hierfür z. B. zu spröde sind und schlechte optische Eigenschaften (appearance) aufweisen.
Vor allem sind die Sol-Gel-Klarlacke zu teuer. Der ökonomisch günstigere Einsatz der
Sol-Gel-Klarlacke als zusätzliche Überzugsschicht über die bisher verwendeten Klarlacke
bzw. Pulverslurry-Klarlacke ergibt Haftungsprobleme zwischen dem Klarlack und der
Sol-Gel-Schicht, die insbesondere nach Steinschlag und bei Belastung durch
Schwitzwasser auftreten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines eine Klarlack
schicht enthaltenden Lackaufbaus, der gleichzeitig eine sehr gute Kratzfestigkeit und Haf
tung aufweist und ein Verfahren zur Herstellung dieses Lackaufbaus.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch das erfindungsgemäße Verfahren zur
Herstellung eines lackierten Substrats gelöst, bei dem auf ein Substrat, auf das
gegebenenfalls zunächst ein oder mehrere Überzugsmittel aufgetragen werden, ein
Pulverslurry-Klarlack und anschließend ein Sol-Gel-Klarlack aufgetragen werden, wobei
- A) der Pulverslurry-Klarlack nach dem Auftrag bei einer Temperatur, die oberhalb der Filmbildungstemperatur des Pulverslurry-Klarlacks liegt und die unterhalb der Temperatur liegt, bei der die Vernetzung dieses Pulverslurry-Klarlacks vollständig ist, vorgetrocknet wird und zur Filmbildung gebracht wird,
- B) anschließend der Sol-Gel-Klarlack aufgetragen wird, und
- C) schließlich beide Überzüge gemeinsam gehärtet werden,
wobei der Pulverslurry-Klarlack bei Schritt A) nur teilweise ausgehärtet wird und der Pul
verslurry-Klarlack und der Sol-Gel-Klarlack so gewählt sind, daß eine chemische
Bindung zwischen ihnen möglich ist.
Es zeigt sich, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Automobillackierungen eine sehr gute Kratzfestigkeit aufweisen, die mit den
üblicherweise eingesetzten Klarlacksystemen nicht zu erreichen ist. Weiterhin ergab sich
gegenüber den Klarlack/Sol-Gel-Klarlack-Systemen nach dem Stand der Technik eine
hervorragende Haftung der Schichten, sogar bei Steinschlag oder nach der Belastung im
Schwitzwasser, d. h. eine zehntätige Belastung der Schichten in einer Atmosphäre von 40°C
und 100% relativer Luftfeuchtigkeit. Auch die optischen Eigenschaften der so
hergestellten Lackierungen sind gut, und es werden keine Risse im Kratzfest-Überzug
festgestellt.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann jedes denkbare Substrat verwendet werden.
Beispielhaft seien Substrate aus Metall, Kunststoff, Glas oder Keramik genannt. Das
bevorzugt eingesetzte Substrat ist ein Substrat aus Kunststoff oder insbesondere aus
Metall. Das erfindungsgemäß eingesetzte Substrat kann jede denkbare Form, etwa die
Form einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere einer Autokarosserie, aufweisen. Weiter
kann das Substrat auch einer Oberflächenbehandlung unterzogen worden sein,
beispielsweise einer Galvanisierung oder einer Phosphatierung.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Substrat gegebenenfalls mit einer
oder mehreren Überzugsschichten versehen werden. Bei den hierfür eingesetzten
Überzugsmitteln kann es sich um jedes nach dem Stand der Technik verwendete
Überzugsmittel handeln. Es kann sich beispielsweise um wäßrige oder organische
Lösemittel enthaltende flüssige Überzugsmittel oder um Überzugsmittel in Pulverform
oder in Form einer Pulverslurry handeln. Sie können nach den nach dem Stand der
Technik bekannten Verfahren, wie z. B. Walzen, Spritzen, Tauchen, Streuen oder mittels
Elektrotauchlackierung aufgebracht werden.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren bei der für die Lackierung von
Automobilen üblichen Mehrschichtlackierung verwendet. Bei dieser üblichen
Mehrschichtlackierung werden beispielsweise eine Grundierung, ein Füllerschicht sowie
Basis-, Decklack- und Klarlackschichten auf die Automobilkarosserie aufgetragen. Die
für die jeweiligen Schichten eingesetzten Überzugsmittel sind dem Fachmann bekannt.
Der Auftrag der Schichten auf die Karosserie kann so erfolgen, daß nach Auftrag einer
Schicht diese getrocknet und/oder gehärtet wird, bevor die nächste Schicht aufgetragen
wird, oder zwei oder mehrere Schichten werden im sogenannten Naß-in-Naß-Verfahren,
bei dem diese Schichten gemeinsam getrocknet und/oder gehärtet werden, aufgetragen.
Bei dem bevorzugten Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt also eine für die
Automobillackierung übliche Mehrschichtlackierung, wobei die Klarlackschicht aus dem
erfindungsgemäß eingesetzten Pulverslurry-Klarlack/Sol-Gel-Klarlack gebildet wird.
Bevorzugt wird das Pulverslurry-Klarlack/Sol-Gel-Klarlack-System als Überzug von
Basislacken, die vorzugsweise als Bestandteil einer Mehrschichtlackierung, insbesondere
in der Automobilindustrie, vorliegen, verwendet. Besonders geeignet als Basislackschicht
sind Wasserbasislacke auf Basis eines Polyesters, Polyurethanharzes und eines
Aminoplastharzes. Üblicherweise werden hierbei die Basislacke, ohne zu vernetzen,
angetrocknet, wonach die Pulverslurry-Klarlackschicht naß-in-naß aufgetragen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird außerdem bevorzugt für die kontinuierliche Be
schichtung von Blechen oder Metallbändern nach dem Coil-Coating-Verfahren
verwendet. Hierbei kann das Pulverslurry-Klarlack/Sol-Gel-Klarlack-System direkt auf
die Metalloberfläche oder auf eine hierauf befindliche übliche und bekannte Primer-
Schicht aufgetragen werden. Nicht zuletzt kommt das erfindungsgemäße Verfahren auch
für die Beschichtung von folienbeschichteten Blechen und Substraten aus Holz oder Glas
in Betracht. Demgemäß läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren mit Vorteil nicht nur
auf dem Automobilsektor, sondern auch auf den Gebieten der industriellen Lackierung
und der Möbellackierung anwenden.
Bei Pulverslurry-Lacken handelt es sich um Pulverlacke in Form wäßriger Dispersionen.
Pulverlacke, also Lacke in Pulverform, sind entwickelt worden, um die heutzutage bei der
Beschichtung von Automobilkarosserien vorzugsweise eingesetzten Flüssiglacke, die
zahlreiche Umweltprobleme verursachen, zu ersetzen. Der Einsatz von Pulverlacken
erfordert eine andere Applikationstechnologie als der Einsatz von Flüssiglacken. Daher
wurden Pulverlacke in Form wäßriger Dispersionen entwickelt, die sich mit der
Flüssiglacktechnologie verarbeiten lassen.
Bei Pulverslurry-Lacken (auch als Pulverlack-Slurry bezeichnet) handelt es sich um
Pulverlacke in Form wäßriger Dispersionen. Pulverslurry-Klarlacke sind
dementsprechend Pulverklarlacke in Form wäßriger Dispersionen.
Im folgenden sind mit Pulverslurry-Lacken auch immer Pulverslurry-Klarlacke und mit
Pulverlacke auch immer Pulverklarlacke gemeint.
Ein Pulverslurry-Lack besteht üblicherweise aus zwei Komponenten, nämlich dem
Pulverlack I und einer wäßrigen Dispersion II. Die beiden Komponenten können erst auf
dem Substrat zusammengebracht werden, z. B. indem der Pulverlack I auf das
gegebenenfalls beschichtete Substrat aufgetragen und anschließend die wäßrige
Dispersion II zugegeben wird, vorzugsweise wird der Pulverslurry-Lack durch
Zusammengeben der beiden Komponenten vor dem Auftrag auf das Substrat gebildet.
Bei der ersten Komponente des erfindungsgemäß eingesetzten Pulverslurry-Klarlacks
handelt es sich um einen Pulverklarlack I. Es können dabei alle dem Fachmann bekannten
Pulverlacke eingesetzt werden, die sich zur Ausbildung einer Klarlackschicht eignen.
Erfindungsgemäß ist es von Vorteil, wenn der Pulverklarlack I in einer ersten Variante
- a) mindestens ein epoxidhaltiges Bindemittel mit einem Gehalt von, bezogen auf das Bindemittel, 0,5 bis 40 Gew.-% an einpolymerisierten glycidylgruppenhaltigen Monomeren und
- b) als Vernetzungsmittel mindestens eine Polycarbonsäure, insbesondere eine geradkettige Dicarbonsäure, und/oder einen carboxyfunktionellen Polyester sowie gegebenenfalls mindestens ein Tris(alkoxicarbonylamino)triazin und/oder mindestens ein weiteres übliches und bekanntes Vernetzungsmittel
oder alternativ
- 1. mindestens ein oligomeres oder polymeres epoxidhaltiges Vernetzungsmittel mit einem Gehalt von, bezogen auf das Vernetzungsmittel, 0,5 bis 40 Gew.-% an einpolymerisierten glycidylgruppenhaltigen Monomeren und/oder ein niedermolekulares epoxidhaltiges Vernetzungsmittel sowie gegebenenfalls mindestens ein Tris(alkoxicarbonylamino)triazin und/oder mindestens ein weiteres übliches und bekanntes Vernetzungsmittel und
- 2. mindestens ein Carboxylgruppen enthaltendes Polymer als Bindemittel enthält, wobei beide Varianten
- 3. mindestens ein Polyol enthalten können.
Die Zusammensetzung des Pulverklarlacks I kann breit variieren und dem jeweiligen Ver
wendungszweck optimal angepaßt werden. Erfindungsgemäß ist es von Vorteil, wenn der
Pulverklarlack I, bezogen auf den jeweiligen Festkörper, die Bestandteile a), b) und c) in
den folgenden Mengen enthält:
- a) 55 bis 80, besonders bevorzugt 60 bis 78 und insbesondere 62 bis 75 Gew.-%,
- b) 14 bis 30, besonders bevorzugt 17 bis 25 und insbesondere 18 bis 23 Gew.-% sowie
- c) 0 bis 22, besonders bevorzugt 2 bis 22 und insbesondere 4 bis 20 Gew.-%.
Als epoxyfunktionelles Bindemittel a) für den Pulverklarlack I sind beispielsweise
epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharze geeignet, welche durch Copolymerisation von
mindestens einem ethylenisch ungesättigten Monomer, das mindestens eine
Epoxidgruppe in Molekül enthält, mit mindestens einem weiteren ethylenisch
ungesättigten Monomer, das keine Epoxidgruppe im Molekül enthält, herstellbar sind,
wobei mindestens eines der Monomere ein Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure ist.
Derartige epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharze sind beispielsweise aus den
Patentschriften EP-A-02 99 420, DE-B-22 14 650, DE-B-27 49 576, US-A-4,091,048
oder US-A-3,781,379 bekannt.
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender Monomere, welche keine
Epoxidgruppe im Molekül enthalten, sind Alkylester der Acryl- und Methacrylsäure,
insbesondere Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-
Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, sekundär-Butylacrylat, sekundär-Butylmethacrylat,
tert.-Butylacrylat, tert.-Butylmethacrylat, Neopentylacrylat, Neopentylmethacrylat, 2-
Ethylhexylacrylat oder 2-Ethylhexylmethacrylat; Amide der Acrylsäure und
Methacrylsäure, insbesondere Acrylamid und Methacrylsäureamid; vinylaromatische
Verbindungen, insbesondere Styrol, Methylstyrol oder Vinyltoluol; die Nitrile der
Acrylsäure und Methacrylsäure; Vinyl- und Vinylidenhalogenide, insbesondere
Vinylchlorid oder Vinylidenfluorid; Vinylester, insbesondere Vinylacetat und
Vinylpropionat; Vinylether, insbesondere n-Butylvinylether; oder hydroxylgruppenhaltige
Monomere, insbesondere Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropy
lacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat oder 4-Hydroxybu
tylmethacrylat.
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender epoxyfunktioneller Monomerer
sind Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat oder Allylglycidylether.
Das epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharz weist üblicherweise ein
Epoxidäquivalentgewicht von 400 bis 2500, vorzugsweise 420 bis 700, ein
zahlenmittleres Molekulargewicht Mn (gelpermeationschromatographisch unter
Verwendung eines Polystyrolstandards bestimmt) von 2000 bis 20000, vorzugsweise
3000 bis 10000, und eine Glasübergangstemperatur Tg von 30 bis 80, vorzugsweise 40
bis 70, besonders bevorzugt 40 bis 60 und insbesondere 48 bis 52°C (gemessen mit Hilfe
der Differential Scanning Calorimetry (DSC)) auf.
Die Herstellung des epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharzes weist keine Besonderheiten
auf, sondern erfolgt nach den üblichen und bekannten Polymerisationsmethoden.
Der weitere wesentliche Bestandteil des Pulverklarlacks I ist das Vernetzungsmittel a)
oder b).
Bei dem Vernetzungsmittel b) handelt es sich um Carbonsäuren, insbesondere gesättigte,
geradkettige, aliphatische Dicarbonsäuren mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül.
An ihrer Stelle oder zusätzlich zu ihnen können auch carboxyfunktionelle Polyester
verwendet werden. Ganz besonders bevorzugt wird Dodecan-1,12-dicarbonsäure
verwendet.
Um die Eigenschaften der Pulverlacke I zu modifizieren, können noch andere
Carboxylgruppen enthaltende Vernetzungsmittel b) in untergeordneten Mengen
verwendet werden. Beispiele geeigneter zusätzlicher Vernetzungsmittel dieser Art sind
gesättigte verzweigte oder ungesättigte geradkettige Di- und Polycarbonsäuren sowie die
nachstehend als Bindemittel b) im Detail beschriebenen Polymere mit Carboxylgruppen.
Neben diesen Carboxylgruppen enthaltenden Vernetzungsmitteln b) können noch weitere
Vernetzungsmittel vorhanden sein.
Hierbei handelt es sich vor allem um Tris(alkoxicarbonylamino)triazine und deren
Derivate. Beispiele geeigneter Tris(alkoxycarbonylamino)triazine werden in den
Patentschriften US-A-4,939,213, US-A-5,084,541 oder der EP-A-06 24 577 beschrieben.
Insbesondere werden die Tris(methoxi-, Tris(butoxi- und/oder Tris(2-
ethylhexoxicarbonylamino)triazine verwendet.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Methyl-Butyl-Mischester, die Butyl-2-Ethylhexyl-
Mischester und die Butylester. Diese haben gegenüber dem reinen Methylester den
Vorzug der besseren Löslichkeit in Polymerschmelzen.
Die Tris(alkoxicarbonylamino)triazine und deren Derivate können auch im Gemisch mit
weiteren herkömmlichen Vernetzungsmitteln verwendet werden. Hierfür kommen vor
allem blockierte Polyisocyanate oder aminogruppenhaltige Vernetzer in Betracht.
Ebenso sind Aminoplastharze, beispielsweise Melaminharze, verwendbar. Hierbei kann
jedes für transparente Decklacke oder Klarlacke geeignete Aminoplastharz oder eine
Mischung aus solchen Aminoplastharzen verwendet werden.
Erfindungsgemäß können die Pulverklarlacke I in einer zweiten Variante ein
epoxyfunktionelles Vernetzungsmittel a) und ein Carboxylgruppen enthaltendes
Bindemittel b) enthalten.
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender Carboxylgruppen enthaltender
Bindemittel b) sind beispielsweise Polyacrylatharze, welche durch Copolymerisation von
mindestens einem ethylenisch ungesättigten Monomer, das mindestens eine Säuregruppe
im Molekül enthält, mit mindestens einem weiteren ethylenisch ungesättigten Monomer,
das keine Säuregruppen im Molekül enthält, hergestellt werden.
Beispiele gut geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender, Carboxylgruppen
enthaltender Bindemittel b) sind die nachstehend unter der Ziffer 1. sowie den Ziffern 1.1
bis 1.4 beschriebenen Polyacrylate und Polymethacrylate mit einem Gehalt an
einpolymerisierter Acrylsäure und/oder Methacrylsäure < 0 Gew.-%.
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender oligomerer und polymerer
epoxyfunktioneller Vernetzungsmittel a) sind die vorstehend beschriebenen
epoxidgruppenhaltigen Bindemittel a).
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender niedermolekularer
epoxyfunktioneller Vernetzungsmittel a) sind niedermolekulare, mindestens zwei
Glycidylgruppen enthaltende Verbindungen, insbesondere Pentaerythrit-tetraglycidylether
oder Triglycidylisocyanurat.
Neben den epoxyfunktionellen Vernetzungsmitteln a) können die vorstehend
beschriebenen sonstigen Vernetzungsmittel vorhanden sein.
Das epoxidgruppenhaltige Bindemittel a) und das Carboxylgruppen enthaltende Vernet
zungsmittel b) der ersten erfindungsgemäßen Variante bzw. das Carboxylgruppen enthal
tende Bindemittel b) und das epoxyfunktionelle Vernetzungsmittel a) der zweiten erfin
dungsgemäßen Variante werden im allgemeinen in einem solchen Verhältnis eingesetzt,
daß pro Äquivalent Epoxidgruppen 0,5 bis 1,5, vorzugsweise 0,75 bis 1,25 Äquivalente
Carboxylgruppen vorliegen. Die Menge der vorliegenden Carboxylgruppen kann in
einfacher Weise durch Titration mit einer alkoholischen KOH-Lösung ermittelt werden.
Erfindungsgemäß enthält das epoxyfunktionelle Bindemittel a) oder das oligomere oder
polymere epoxyfunktionelle Vernetzungsmittel a) vinylaromatische Verbindungen wie
Styrol einpolymerisiert. Um die Gefahr der Rißbildung bei der Bewitterung zu begrenzen,
liegt der Gehalt indes nicht über 35 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel a) oder das
Vernetzungsmittel a). Bevorzugt werden 10 bis 25 Gew.-% einpolymerisiert.
Der Pulverklarlack I kann mindestens ein Polyol c) enthalten.
Als erfindungsgemäß zu verwendende Polyole c) kommen alle niedermolekularen
Verbindungen, Oligomere und Polymere in Betracht, welche mindestens zwei,
vorzugsweise mindestens drei primäre und/oder sekundäre Hydroxylgruppen aufweisen
und den festen Zustand des Pulverklarlacks I nicht zerstören.
Beispiele geeigneter Oligomere und Polymere c) sind lineare und/oder verzweigte
und/oder blockartig, kammartig und/oder statistisch aufgebaute Poly(meth)acrylate,
Polyester, Polyurethane, acrylierte Polyurethane, acrylierte Polyester, Polylactone,
Polycarbonate, Polyether, (Meth)Acrylatdiole, Polyharnstoffe oder oligomere Polyole.
Werden diese Oligomere und Polymere als Polyole c) verwendet, enthalten sie
vorzugsweise keine Carboxylgruppen.
Diese Oligomere und Polymere sind dem Fachmann bekannt, und zahlreiche geeignete
Verbindungen sind am Markt erhältlich.
Von diesen Oligomeren und Polymeren c) sind die Polyacrylate, die Polyester und/oder
die acrylierten Polyurethane von Vorteil und werden deshalb bevorzugt verwendet.
Beispiele für besonders bevorzugte erfindungsgemäß zu verwendende Oligomere und
Polymere c) sind
- 1. Polyacrylate mit einer Hydroxylzahl von 40 bis 240, vorzugsweise 60 bis 210,
insbesondere 100 bis 200, einer Säurezahl von 0 bis 35, Glasübergangstemperatu
ren von -35 bis + 85°C und zahlenmittleren Molekulargewichten Mn von 1500 bis
300.000.
Die Glasübergangstemperatur der Polyacrylate wird bekanntermaßen durch Art und Menge der eingesetzten Monomere bestimmt. Die Auswahl der Monomeren kann vom Fachmann unter Zuhilfenahme der folgenden Formel (A) getroffen wer den, nach welcher die Glasübergangstemperaturen näherungsweise berechnet werden können.
Tg = Glasübergangstemperatur des Polyacrylatharzes
Wn = Gewichtsanteil des n-ten Monomers
Tgn = Glasübergangstemperatur des Homopolymers aus dem n-ten Mono mer
x = Anzahl der verschiedenen Monomeren
Maßnahmen zur Steuerung des Molekulargewichts (z. B. Auswahl entsprechender Polymerisationsinitiatoren, Verwendung von Kettenübertragungsmitteln oder spe zieller Verfahren der Polymerisation usw.) gehören zum Fachwissen und müssen hier nicht näher erläutert werden.- 1. 1.1 Besonders bevorzugte Polyacrylate sind herstellbar indem (a1) 10 bis 92, vorzugs
weise 20 bis 60 Gew.-%, eines Alkyl- oder Cycloalkylmethacrylats mit 1 bis 18,
vorzugsweise 4 bis 13 Kohlenstoffatomen im Alkyl- oder Cycloalkylrest oder
Mischungen aus solchen Monomeren, (a2) 8 bis 60, vorzugsweise 12,5 bis 50,0
Gew.-%, eines Hydroxyalkylacrylats oder eines Hydroxyalkylmethacrylats mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen im Hydroxyalkylrest oder Mischungen aus solchen Mo
nomeren, (a3) 0 bis 5, vorzugsweise 0,7 bis 3 Gew.-% Acrylsäure oder Methacryl
säure oder Mischungen aus diesen Monomeren und (a4) 0 bis 50, vorzugsweise bis
zu 30 Gew.-%, von (a1), (a2) und (a3) verschiedenen, mit (a1), (a2) und (a3)
copolymerisierbaren ethylenisch ungesättigten Monomeren oder Mischungen aus
solchen Monomeren zu Polyacrylaten der vorstehend angegebenen Spezifikation
polymerisiert werden.
Beispiele geeigneter (a1)-Komponenten sind Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, tert.-Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl- oder 2-Ethylhexylacrylat oder -methacrylat sowie Cyclohexyl-, tert.-Butylcyclohexyl- oder Isobornylacrylat oder -methacrylat.
Beispiele geeigneter (a2)-Komponenten sind Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl- oder Hydroxybutyl- oder Hydroxymethylcyclohexylacrylat oder -methacrylat oder Addukte von (Meth)Acrylsäure und Epoxiden wie Versaticsäure®-glycidylester.
Beispiele geeigneter (a4)-Komponenten sind Vinylaromaten wie Styrol, Vinylto luol, alpha-Methylstyrol, alpha-Ethylstyrol, kernsubstituierte Diethylstyrole, Iso propylstyrol, Butylstyrol und Methoxystyrole; Vinylether wie Ethylvinylether, n- Propylvinylether, Isopropylvinylether, n-Butylvinylether oder Isobutylvinylether; Vinylester wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylpivalat oder der Vinylester der 2-Methyl-2-ethylheptansäure; oder Allylether wie Trimethylolpro panmono-, -di- oder triallylether oder ethoxilierter oder propoxilierter Allylalko hol. - 2. 1.2 Weitere Beispiele besonders bevorzugter Polyacrylate werden in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 767 185 und den amerikanischen Patentschriften US-A- 54 80 493, 54 75 073 oder 55 34 598 beschrieben.
- 3. 1.3 Weitere Beispiele besonders bevorzugter Polyacrylate werden unter der Marke Joncryl® vertrieben, wie etwa Joncryl® SCX 912 und 922,5.
- 4. 1.4 Weitere Beispiele für besonders bevorzugte Polyacrylate sind solche, welche er
hältlich sind, indem (a1) 10 bis 51 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 41 Gew.-%, 4-
Hydroxy-n-butylacrylat oder -methacrylat oder eine Mischung hiervon, insbeson
dere aber 4-Hydroxy-n-butylacrylat, (a2) 0 bis 36 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
20 Gew.-%, eines von (a1) verschiedenen hydroxylgruppenhaltigen Esters der
Acrylsäure oder der Methacrylsäure oder eines Gemisches hiervon, (a3) 28 bis 85
Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 70 Gew.-%, eines von (a1) und (a2) verschiedenen,
aliphatischen oder cycloaliphatischen Esters der Methacrylsäure mit mindestens
vier Kohlenstoffatomen im Alkoholrest oder eines Gemisches solcher Monome
ren, (a4) 0 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-%, einer ethylenisch unge
sättigten Carbonsäure oder einer Mischung aus solchen Säuren und (a5) 0 bis 20
Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%, eines von (a1), (a3) und (a4) verschiede
nen ungesättigten Monomeren oder einer Mischung aus solchen Monomeren zu
einem Polyacrylat mit einer Hydroxylzahl von 60 bis 200, vorzugsweise von 100
bis 160, einer Säurezahl von 0 bis 35 und einem zahlenmittleren Molekularge
wicht Mn von 1500 bis 10000 polymerisiert werden, wobei die Zusammensetzung
der Komponente (a3) so gewählt wird, daß bei alleiniger Polymerisation dieser
Komponente (a3) ein Polymethacrylat einer Glasübergangstemperatur von + 10
bis + 100°C, vorzugsweise von + 20 bis + 60°C, erhalten wird.
Beispiele geeigneter Komponenten (a2) sind Hydroxyalkylester der Acrylsäure und Methacrylsäure wie Hydroxyethyl- oder Hydroxypropylacrylat oder -methacrylat, wobei die Wahl so zu treffen ist, daß bei alleiniger Polymerisation dieser Komponente (a2) ein Polyacrylat einer Glasübergangstemperatur von 0 bis + 80°C, vorzugsweise von + 20 bis + 60°C erhalten wird.
Beispiele geeigneter Komponenten (a3) sind aliphatische Ester der Methacrylsäure mit vier bis 20 Kohlenstoffatomen in Alkoholrest wie n-Butyl-, Isobutyl-, tert.- Butyl-, 2-Ethylhexyl-, Stearyl- und Laurylmethacrylat; oder cycloaliphatische Ester der Methacrylsäure wegen Cyclohexylmethacrylat.
Beispiele geeigneter Komponenten (a4) sind Acrylsäure und/oder Methacrylsäure.
Beispiele geeigneter Komponenten (a5) sind vinylaromatische Kohlenwasserstoffe wie Styrol, alpha-Alkylstyrol oder Vinyltoluol; Amide der Acrylsäure und Methacrylsäure wie Methacrylamid und Acrylamid; Nitrile der Acrylsäure und Methacrylsäure; Vinylether oder Vinylester, wobei die Zusammensetzung dieser Komponente (a5) vorzugsweise so zutreffend ist, daß bei alleiniger Polymerisation der Komponenten (a5) ein Polyacrylat mit einer Glasübergangstemperatur von + 70 bis + 120°C, insbesondere von + 80 bis + 100°C resultiert. - 5. 1.5 Die Herstellung dieser Polyacrylate ist allgemein bekannt und wird beispielsweise in dem Standardwerk Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auf lage, Band 14/1, Seiten 24 bis 255, 1961, beschrieben.
- 1. 1.1 Besonders bevorzugte Polyacrylate sind herstellbar indem (a1) 10 bis 92, vorzugs
weise 20 bis 60 Gew.-%, eines Alkyl- oder Cycloalkylmethacrylats mit 1 bis 18,
vorzugsweise 4 bis 13 Kohlenstoffatomen im Alkyl- oder Cycloalkylrest oder
Mischungen aus solchen Monomeren, (a2) 8 bis 60, vorzugsweise 12,5 bis 50,0
Gew.-%, eines Hydroxyalkylacrylats oder eines Hydroxyalkylmethacrylats mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen im Hydroxyalkylrest oder Mischungen aus solchen Mo
nomeren, (a3) 0 bis 5, vorzugsweise 0,7 bis 3 Gew.-% Acrylsäure oder Methacryl
säure oder Mischungen aus diesen Monomeren und (a4) 0 bis 50, vorzugsweise bis
zu 30 Gew.-%, von (a1), (a2) und (a3) verschiedenen, mit (a1), (a2) und (a3)
copolymerisierbaren ethylenisch ungesättigten Monomeren oder Mischungen aus
solchen Monomeren zu Polyacrylaten der vorstehend angegebenen Spezifikation
polymerisiert werden.
- 2. Polyesterharze, welche herstellbar sind, indem (a1) mindestens eine cycloaliphati
sche oder aliphatische Polycarbonsäure, (a2) mindestens ein aliphatisches oder cy
cloaliphatisches Polyol mit mehr als zwei Hydroxylgruppen im Molekül, (a3)
mindestens ein aliphatisches oder cycloaliphatisches Diol und (a4) mindestens
eine aliphatische, lineare oder verzweigte gesättigte Monocarbonsäure in einem
molaren Verhältnis von (a1) : (a2) : (a3) : (a4) = 1,0 : 0,2 bis 1,3 : 0,0 bis 1,1 : 0,0
bis 1,4, vorzugsweise 1,0 : 0,5 bis 1,2 : 0,0 bis 0,6 : 0,2 bis 0,9 zu einem Polyester
oder Alkydharz umgesetzt werden.
Beispiele geeigneter Komponenten (a1) sind Hexahydrophthalsäure, 1,4-Cyclo hexandicarbonsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure oder Sebacinsäure.
Beispiele geeigneter Komponenten (a2) sind Pentaerythrit, Trimethylolpropan, Triethylolethan und Glycerin.
Beispiele geeigneter Komponenten (a3) sind Ethylenglykol, Diethylenglykol, Pro pylenglykol, Neopentylglykol, 2-Methyl-2-propylpropandiol-1,3, 2-Methyl-2-bu tylpropandiol-1,3, 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,5, 2,2,5-Trimethylhexandiol-1,6, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester oder Dimethylolcyclohexan.
Beispiele geeigneter Komponenten (a4) sind 2-Ethylenhexansäure, Laurinsäure, Isooctansäure, Isononansäure oder Monocarbonsäuremischungen, welche aus Ko kosfett oder Palmkernfett gewonnen werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten Polyester und Al kydharze ist allgemein bekannt und wird beispielsweise in dem Standardwerk Ull manns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Band 14, Urban & Schwarzenberg, München, Berlin, 1963, Seiten 80 bis 89 und Seiten 99 bis 105, sowie in den Büchern: "Résines Alkydes-Polyesters" von J. Bourry, Paris, Verlag Dunod, 1952, "Alkyd Resins" von C. R. Martens, Reinhold Publishing Corpora tion, New York, 1961, sowie "Alkyd Resin Technology" von T. C. Patton, Intersi ence Publishers, 1962, beschrieben. - 3. Polyurethane, wie sie in den Patentschriften EP-A-07 08 788, DE-A-44 01 544 oder DE-A-195 34 361 beschrieben werden.
Weitere Beispiele für geeignete Oligomere c) sind oligomere Polyole, welche aus oli
gomeren Zwischenprodukten, die durch Metathesereaktionen von acyclischen
Monoolefinen und cyclischen Monoolefinen gewonnen werden, durch Hydroformylierung
und anschließender Hydrierung erhältlich sind; Beispiele geeigneter cyclischer
Monoolefine sind Cyclobuten, Cyclopenten, Cyclohexen, Cycloocten, Cyclohepten,
Norbonen oder 7-Oxanorbonen; Beispiele geeigneter acyclischer Monoolefine sind in
Kohlenwasserstoffgemischen enthalten, die in der Erdölverarbeitung durch Cracken
erhalten werden (C5-Schnitt); Beispiele geeigneter, erfindungsgemäß zu verwendender
oligomerer Polyole weisen eine Hydroxylzahl (OHZ) von 200 bis 450, ein zahlenmittleres
Molekulargewicht Mn von 400 bis 1000 und ein massenmittleres Molekulargewicht Mw
von 600 bis 1100 auf.
Beispiele geeigneter niedermolekularer Verbindungen c) sind verzweigte, cyclische
und/oder acyclische C9-C16-Alkane, die mit mindestens zwei Hydroxylgruppen
funktionalisiert sind, insbesondere Diethyloctandiole, sowie Cyclohexandimethanol,
Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, Neopentylglykol, Trimethylolpropan oder
Pentaerythrit.
Von den vorstehend beschriebenen Polyolen c) sind die carboxylgruppenfreien
Polyacrylate und Polymethacrylate, welche vorstehend unter der Ziffer 1.1 beschrieben
werden, von ganz besonderem Vorteil und werden deshalb ganz besonders bevorzugt
verwendet.
Die Pulverklarlacke I können einen oder mehrere geeignete Katalysatoren für die Aushär
tung der Epoxidharze enthalten. Beispiele geeigneter Katalysatoren sind Phosphonium-
und Tetraalkylammoniumsalze organischer und anorganischer Säuren, Amine, Imidazol
und Imidazolderivate. Die Katalysatoren werden im allgemeinen in Mengen von 0,001 bis
2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Epoxidgruppen enthaltenden Komponente
a) oder b) sowie der Carboxylgruppen enthaltenden Komponente b) oder a), verwendet.
Beispiele geeigneter Phosphoniumsalze sind Ethyltriphenylphosphoniumiodid,
Ethyltriphenylphosphoniumchlorid, Ethyltriphenylphosphoniumthiocyanat,
Ethyltriphenylphosphonium-Acetat-Essigsäurekomplex, Tetrabutylphosphoniumiodid,
Tetrabutylphosphoniumbromid oder Tetrabutylphosphonium-Acetat-Essigsäurekomplex.
Diese und andere geeignete Phosphonium-Katalysatoren werden beispielsweise in den
Patentschriften US-A- 3,477,990 oder der US-A-3,341,580 beschrieben.
Beispiele geeigneter Tetraalkylammoniumsalze sind Cetyltrimethylammonium- und Dice
tyldimethylammoniumbromid.
Beispiele geeigneter Imidazol-Katalysatoren sind 2-Styrylimidazol, 1-Benzyl-2-
methylimidazol, 2-Methylimidazol oder 2-Butylimidazol. Diese und weitere geeignete
Imidazol-Katalysatoren werden in dem belgischen Patent Nr. 756 693 beschrieben.
Der Pulverklarlack I kann des weiteren Entgasungsmittel wie Benzoin, Verlaufsmittel auf
der Basis von Polyacrylaten, Polysiloxanen oder Fluorverbindungen, UV-Absorber wie
Triazine und Benztriazole, Radikalfänger wie 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-Derivate,
und/oder Antioxidantien wie Hydrazine, Phosphorverbindungen als Reduktionsmittel und
2,6-Di-tert-butylphenol-Derivate als Radikalfänger sowie weitere geeignete Hilfsstoffe
und Additive enthalten.
Die Pulverklarlack-Slurry enthält, bezogen auf ihre Gesamtmenge, die Komponente I in
einer Menge von 5 bis 80, vorzugsweise 10 bis 70, besonders bevorzugt 15 bis 60 und
insbesondere 20 bis 50 Gew.-%.
Die Komponente II besteht im wesentlichen aus Wasser; vorteilhafterweise ist sie indes
selbst eine Dispersion, welche
- 1. wenigstens einen nicht-ionischen Verdicker und ein Dispergiermittel sowie gegebenenfalls
- 2. Katalysatoren, Hilfsstoffe, Entschäumungsmittel, vorzugsweise carboxyfunktionelle Dispergiermittel, Netzmittel, Antioxidantien, UV-Absorber, Radikalfänger, geringe Mengen an Lösemitteln, Verlaufsmittel, Biozide, Vernetzungsmittel und/oder Wasserrückhaltemittel enthält.
Erfindungsgemäß enthält die Komponente II, bezogen auf ihre Gesamtmenge,
0,01 bis 20, vorzugsweise 1 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 10 und insbesondere 5 bis 9 Gew.-% der Komponente IIa) sowie
0,001 bis 20, vorzugsweise 0,01 bis 15, besonders bevorzugt 0,1 bis 10 und insbesondere 1 bis 9 Gew.-% der Komponente IIb).
0,01 bis 20, vorzugsweise 1 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 10 und insbesondere 5 bis 9 Gew.-% der Komponente IIa) sowie
0,001 bis 20, vorzugsweise 0,01 bis 15, besonders bevorzugt 0,1 bis 10 und insbesondere 1 bis 9 Gew.-% der Komponente IIb).
Die geeigneten nicht-ionischen Assoziativ-Verdicker weisen die folgenden
Strukturmerkmale auf:
- 1. ein hydrophiles Gerüst, das eine ausreichende Wasserlöslichkeit sicherstellt und
- 2. hydrophobe Gruppen, die zu einer assoziativen Wechselwirkung im wäßrigen Me dium befähigt sind.
Beispiele geeigneter hydrophober Gruppen IIab) sind langkettige Alkylreste wie Dodecyl-,
Hexadecyl- oder Octadecyl-Reste oder Alkylarylreste wie Octylphenyl- oder
Nonylphenyl-Reste.
Beispiele geeigneter hydrophiler Gerüste IIaa) sind Polyacrylate, Celluloseether oder,
insbesondere, Polyurethane, welche die hydrophilen Gruppen als Polymerbausteine
enthalten. Hierbei sind als hydrophile Gerüste Polyurethane besonders bevorzugt, welche
Polyetherketten, vorzugsweise aus Polyethylenoxid, als Bausteine enthalten.
Als Dispergiermittel IIa) werden bevorzugt Polyurethanharze eingesetzt.
Die bevorzugt eingesetzten Polyurethanharze IIa) bestehen vorzugsweise aus
- 1. wenigstens einer organischen Komponente mit wenigstens zwei reaktiven Wasserstoffatomen,
- 2. einem monofunktionalen Ether und
- 3. einem Polyisocyanat.
Die organische Komponente der Polyurethanzusammensetzung IIa) umfaßt ein
Polyesterpolyol, ein niedermolekulares Diol und/oder Triol oder Gemische davon.
Gegebenenfalls kann ein trifunktionales Hydroxylgruppen enthaltendes Monomer mit
verwendet werden.
In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Polyurethan IIa)
- 1. wenigstens eine organische Komponente mit wenigstens zwei reaktiven Wasserstoffatomen,
- 2. einen nicht-ionischen Stabilisator, der hergestellt wird durch Reaktion
- a) eines monofunktionalen Polyethers mit einer Polyisocyanat enthaltenden Komponente zur Erzeugung eines Isocyanatzwischenproduktes und
- b) einer Komponente mit wenigstens einer aktiven Amin- und wenigstens zwei aktiven Hydroxylgruppen und
- 3. wenigstens einer Polyisocyanate enthaltenden Komponente.
Die organische Komponente umfaßt vorzugsweise ein Polyetherpolyesterpolyol, ein
niedermolekulares Diol und/oder Triol oder Gemische davon.
Die Polyesterkomponente kann hergestellt werden durch Reaktion wenigstens einer
Dicarbonsäure und wenigstens einer Alkoholkomponente, wobei der Alkohol wenigstens
zwei Hydroxylgruppen enthält. Die Carbonsäurekomponente enthält zwei oder mehr
Carboxylgruppen.
Zusätzlich zu den Carbonsäuren kann das Polyesterharz auch ein oder mehrere
niedermolekulare Diole oder Triole enthalten. Einsetzbar ist grundsätzlich jedes Polyol.
Die eingesetzten Polyesterharze oder Gemische der Polyesterharze enthalten
vorzugsweise endständige Hydroxylgruppen. Dies wird bewirkt durch Zusatz eines
Überschusses an Polyolen.
Zur Synthese der Polyester können sowohl Monocarbonsäuren als auch Monoalkohole
eingesetzt werden. Vorzugsweise sind die Monocarbonsäuren und/oder Monoalkohole
jedoch in einer sehr geringen Gewichtsmenge in dem Polyesterharz enthalten.
Die vorzugsweise eingesetzten Polyesterdiolkomponenten umfassen zwischen 20 und 80
Gew.-% des Polyurethanharzes IIa). Vorzugsweise liegen die Mengen zwischen 50 und
70 Gew.-%. Ganz besonders bevorzugt werden 55 bis 65 Gew.-%.
Zur Herstellung des Polyurethans IIa) werden Polyesterpolyole mit einem
Molekulargewicht zwischen 500 und 5000 eingesetzt. Bevorzugt werden
Molekulargewichte zwischen 1000 und 3500.
Zusätzlich zu den Polyesterdiolen können die Polyurethanharze IIa) weitere organische
Komponenten mit wenigstens zwei reaktiven Wasserstoffatomen enthalten. Hierbei
handelt es sich vorzugsweise um Diole und Triole, Thiole und/oder Amine oder Gemische
dieser Stoffe. Die Komponenten, die zur Synthese der Polyesterkomponente eingesetzt
werden, können auch als separate Komponenten hier zum Einsatz kommen. D. h., als
zusätzliche organische Komponente in dem Polyurethan IIa) kommen auch Di- oder
Trialkohole, wie z. B. Neopentylglykol oder 1,6-Hexandiol in Betracht.
Das Molekulargewicht der eingesetzten Diole und/oder Triole in dem Polyurethanharz
IIa) liegt zwischen 0 und 20 Gew.-%. Bevorzugt werden 1 bis 6 Gew.-%.
Das Polyurethanharz IIa) enthält ferner Polyisocyanate, insbesondere Diisocyanate. Die
Isocyanate liegen zwischen 5 und 40 Gew.-% bezogen auf die Polyurethanmasse.
Besonders bevorzugt werden 10 bis 30 Gew.-% und ganz besonders 10 bis 20 Gew.-%.
Zur Herstellung des Polyurethans IIa) wird schließlich ein monofunktioneller Polyether
eingesetzt.
In einer zweiten Variante wird ein nicht-ionisches Dispergiermittel IIa) hergestellt, indem
vorzugsweise ein monofunktionaler Polyether mit einem Diisocyanat zur Reaktion
gebracht wird. Das entstandene Reaktionsprodukt wird sodann mit einer Komponente
umgesetzt, die wenigstens eine aktive Amingruppe und wenigstens zwei aktive
Hydroxylgruppen enthält.
In einer besonderen Ausführungsform umfaßt das Polyurethan IIa) ein Reaktionsprodukt
aus
- 1. einem Polyesterpolyol, welches seinerseits ein Reaktionsprodukt aus einer Carbonsäure mit wenigstens zwei Carboxylgruppen und einer Komponente mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen,
- 2. wenigstens einer niedermolekularen Komponente mit wenigstens zwei Hydroxyl gruppen,
- 3. wenigstens einer polyisocyanathaltigen Komponente,
- 4. einem nicht-ionischen Stabilisator, hergestellt durch Reaktion eines monofunktionalen Ethers mit einem Polyisocyanat und anschließender Umsetzung des erhaltenen Reaktionsprodukts mit einer Komponente, die wenigstens eine aktive Amin- und wenigstens zwei aktive Hydroxylgruppen enthält.
In einer vierten Variante umfaßt das Polyurethan ein Reaktionsprodukt aus
- 1. einem Polyesterpolyol,
- 2. wenigstens einem niedermolekularen Diol oder Triol,
- 3. einem Polyisocyanat,
- 4. einem Trihydroxygruppen enthaltenden Monomer und
- 5. einem monofunktionalen Hydroxygruppen enthaltenden Polyether.
Die Polyester werden synthetisiert mit den oben beschriebenen Carbonsäurekomponenten
und einem Überschuß an Polyolen. Der Überschuß an Polyolen wird so gewählt, daß vor
zugsweise endständige Hydroxylgruppen entstehen. Die Polyole haben vorzugsweise eine
Hydroxylfunktionalität von wenigstens zwei.
Das Polyesterharz besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren Polyolen, vorzugsweise
aus einem Diol. Vorzugsweise eingesetzte Diole sind Alkylenglykole, wie Ethylenglykol,
Propylenglykol, Butylenglykol und Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol oder andere Glykole,
wie Bisphenol-A, Cyclohexandimethanol, Caprolactondiol, hydroxyalkyliertes Bisphenol
und ähnliche Verbindungen.
Die erfindungsgemäß vorzugsweise eingesetzten niedermolekularen Diole sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Hierzu zählen aliphatische Diole, vorzugsweise
Alkylenpolyole mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen. Beispiele hierfür sind 1,4-Butandiol,
cycloaliphatische Diole, wie 1,2-Cyclohexandiol und Cyclohexandimethanol.
Als organische Polyisocyanate kommen erfindungsgemäß vorzugsweise solche in
Betracht, die wenigstens zwei Isocyanatgruppen umfassen. Insbesondere werden die
Diisocyanate bevorzugt, z. B. p-Phenylendiisocyanat, Biphenyl-4,4'-diisocyanat,
Toluoldiisocyanate (TDI), 3,3'-Dimethyl-4,4' Biphenylendiisocyanat, 1,4-
Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI), 2,2,4-Trimethylhexan-
1,6-diisocyanat, Methylen-bis-(phenylisocyanate), 1,5-Naphthalindiisocyanat,
Bis(isocyanatoethylfumarat), Isophorondiisocyanat (IPDI) und Methylen-bis-(4-
cyclohexylisocyanat).
Neben den genannten Diisocyanaten werden auch andere multifunktionale Isocyanate ver
wendet. Beispiele sind 1,2,4 Benzoltriisocyanat und
Polymethylenpolyphenylenpolyisocyanat.
Besonders bevorzugt ist der Einsatz von aliphatischen Diisocyanaten, z. B. 1,6-
Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Butylendiisocyanat, Methylen-bis-(4-
cyclohexylisocyanat), Isophorondiisocyanat und 2,4-Toluoldiisocyanat.
Längerkettige Polyurethanharze IIa) können erhalten werden durch Kettenverlängerung
mit diol- und/oder triolgruppenenthaltenden Komponenten. Besonders bevorzugt werden
Kettenverlängerungsmittel mit wenigstens zwei reaktiven Wasserstoffatomen, z. B.
Diolen, Thiolen, Diaminen, Alkanolaminen, Aminoalkylmercaptanen oder
Hydroxyalkylmercaptanen oder Gemischen dieser Stoffe.
Beispiele für als Kettenverlängerungsmittel eingesetzte Diole sind 1,6-Hexandiol, Cyclo
hexandimethylol und 1,4-Butandiol. Ein besonders bevorzugtes Diol ist Neopentylglykol.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyether sind vorzugsweise mono- oder
difunktionelle Polyether. Zu den monofunktionellen zählen beispielsweise solche,
hergestellt werden durch Polymerisation von Ethylenoxiden, Propylenoxiden oder
Gemischen hiervon.
Das beschriebene Polyurethan IIa) kann mit herkömmlichen Vernetzern vermischt
werden. Hierzu zählen vorzugsweise Aminoplastharze, z. B. Melamin. Ebenso können
Kondensationsprodukte anderer Amine und Amide eingesetzt werden, z. B.
Aldehydkondensate von Triazinen, Diazinen, Triazolen, Guanidinen, Guanaminen oder
alkyl- und arylsubstituierte Derivate solcher Komponenten. Eine Beispiele solcher
Komponenten sind N,N'-Dimethylharnstoff, Dicyandiamid, 2-Chloro-4,6-diamino-1,3,5-
triazin, 6-Methyl-2,4-diamino-1,3,5-triazin, 3,5-Diamino-triazol, Triaminopyrimidin, 2-
Mercapto-4,6-diaminopyrimidin, 2,4,6-Triethyltriamino-1,3,5-triazin und ähnliche Stoffe.
Als Aldehyd kommen vorzugsweise Formaldehyde in Betracht. Ebenso können Acetalde
hyde, Crotonaldehyde, Acrolein, Benzaldehyde, Furfural zum Einsatz kommen.
Die Amin-Aldeyhdkondensationsprodukte können Methylol oder ähnliche
Alkoholgruppen enthalten. Beispiele für einsetzbare Alkohole sind Methanol, Ethanol,
Propanol, Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol, Benzylalkohol und aromatische
Alkohole, cyclische Alkohole, wie Cyclohexanol, Monoether oder Glykole sowie
substituierte Alkohole, z. B. 3-Chloropropanol.
Neben den genannten Isocyanaten können auch blockierte Polyisocyanate als
Vernetzungsmittel eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise organische
Polyisocyanate wie Trimethylen-, Tetramethylen-, Hexamethylen-, 1,2-Propylen-, 1,2-
Butylen- und 2,3-Butylendiisocyanat. Ebenso sind einsetzbare Cycloalkankomponenten
wie 1,3-Cyclopentan-, 1,4-Cyclohexan- und 1,2-Cyclohexandiisocyanate. Ferner sind
aromatische Komponenten wie Phenylen-, p-Phenylen-, 4,4'-Diphenyl-, 1,5-Naphthalen-
und 1,4-Naphthalendiisocyanate verwendbar. Darüber hinaus kommen aliphatisch
aromatische Komponenten wie 4,4'-Diphenylenmethan, 2,4- oder 2,6- Toluylen- oder
Gemische hiervon, 4,4'-Toluidin- und 1,4 Xylylendiisocyanate in Betracht. Weitere
Beispiele sind kernsubstituierte aromatische Komponenten wie 4,4'-
Diphenyletherdiisocyanat und Chlordiphenylendiisocyanate. Einsetzbare Triisocyanate
sind Triphenylmethan-4,4', 4"-triisocyanat, 1,3,5-Triisocyanatobenzol und 2,4,6-
Triisocyanatotoluol. Verwendbare Tetraisocyanate sind schließlich 4,4'-Diphenyl-di
methylmethan-2,2',5,5'-tetraisocyanat.
Als Blockierungsmittel können aliphatische, cycloaliphatische aromatische
Alkylmonoalkohole eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise Methyl-, Ethyl-,
Chlorethyl-, Propyl-, Butyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, 3,3,5-
Trimethylhexanol-, Decyl- und Lauryl-Alkohol. Als phenolische Komponenten sind z. B.
Phenole oder substituierte Phenole verwendbar. Beispiele hierfür sind Kresol, Xylenol,
Nitrophenol, Chlorphenol, Ethylphenol, 1-Butylphenol und 2,5-Di-t-butyl-4-
hydroxytoluol.
Weitere geeignete Blockierungsmittel sind tertiäre Hydroxylamine, z. B.
Diethylethanolamin und Oxime, wie Methylethylketonoxim, Acetonoxim und
Cyclohexanonoxim.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden außerdem besonders bevorzugt die
Pulverklarlack-Slurries der nicht vorveröffentlichten deutschen Anmeldung 198 14 471.7
verwendet; sie werden hiermit ausdrücklich in das erfindungsgemäße Verfahren
einbezogen.
Die Herstellung der festen Pulverlacke I erfolgt nach den bekannten Methoden (vgl. z. B.
Produkt-Information der Firma BASF Lacke + Farben AG, "Pulverlacke", 1990) durch
Homogenisieren und Dispergieren, beispielsweise mittels eines Extruders,
Schneckenkneters u. ä. Nach Herstellung der Pulverlacke werden diese durch Vermahlen
und gegebenenfalls durch Schichten und Sieben für die Dispergierung vorbereitet.
Aus dem Pulverlack I als erster Komponente und der wäßrigen Dispersion II als zweiter
Komponente kann schließlich durch Naßvermahlung oder durch Einrühren von trocken
vermahlenem Pulverlack I in die wäßrige Dispersion II der wäßrige Pulverslurry-Klarlack
oder die Pulverklarlackdispersion erhalten werden. Die Naßvermahlung wird bevorzugt.
Nach der Dispergierung der Komponente I in der Komponente II wird gegebenenfalls ver
mahlen, der pH-Wert auf 4,0 bis 7,0, vorzugsweise 5,5 bis 6,5 eingestellt und filtriert.
Die mittlere Korngröße liegt beispielsweise zwischen 1 und 25 µm, vorzugsweise unter
20 µm, besonders bevorzugt zwischen 3 und 10 µm.
Der Dispersion II können vor oder nach der Naßvermahlung bzw. dem Eintragen des
trockenen Pulverlacks I in Wasser, das gegebenenfalls schon Bestandteile der wäßrigen
Dispersion enthält, ein Entschäumergemisch, ein Ammonium- und/oder Alkalisalz, ein
Dispergiermittel IIa) auf der Basis von Polyurethanen, ein carboxyfunktionelles
Dispergiermittel, Netzmittel und/oder ein Verdickergemisch sowie die anderen Additive
zugesetzt werden. Vorzugsweise werden Entschäumer, Dispergier-, Netz- und/oder
Verdickungsmittel zunächst in Wasser dispergiert. Dann werden kleine Portionen des
Pulverklarlackes I eingerührt. Anschließend werden noch einmal Entschäumer,
Dispergier-, Netz- und/oder Verdickungsmittel eindispergiert. Abschließend wird
nochmals in kleinen Portionen Pulverklarlack I eingerührt.
Die Einstellung des pH-Wertes erfolgt erfindungsgemäß vorzugsweise mit Ammoniak
oder Aminen. Der pH-Wert kann hierbei zunächst ansteigen, so daß eine stark basische
Dispersion entsteht. Der pH-Wert fällt jedoch innerhalb mehrerer Stunden oder Tage
wieder auf die oben angeführten Werte.
Der Pulverslurry-Klarlack läßt sich auf das gegebenenfalls beschichtete Substrat mit den
aus der Flüssiglacktechnologie bekannten Methoden (z. B. Spritzen, Walzen, Sprühen
oder Tauchen) auftragen. Insbesondere wird er mittels Spritzverfahren aufgetragen.
Üblicherweise werden für Beschichtungen Überzugsmittel auf Basis von organischen
Polymeren verwendet. Dabei versteht man unter organischen Polymeren solche, die im
wesentlichen aus Kohlenstoffatome enthaltenden Monomeren gebildet werden, wobei die
Kohlenstoffatome in die entstehende Polymerkette eingebaut sind. Auch der Pulverslurry-
Klarlack ist in diesem Sinne ein Überzugsmittel auf Basis organischer Polymere.
Im Vergleich dazu handelt es sich bei den sogenannten Sol-Gel-Klarlacken, welche für
das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich sind, um siloxanhaltige Lackformulierungen,
die durch Umsetzung von hydrolysierbaren Siliciumverbindungen mit Wasser oder
Wasser abspaltende Mitteln hergestellt werden können und die zur Verbesserung
bestimmter Eigenschaften organische Bestandteile enthalten. Eine allgemeine
Beschreibung von solchen Systemen findet sich beispielsweise in dem Artikel von Bruce
M. Novak, "Hybrid Nanocomposite Materials-Between Inorganic Glasses and Organic
Polymers", in Advanced Materials, 1993, 5, Nr. 6, S. 422-433, oder in dem Vortrag von R.
Kasemann, H. Schmidt, 15. International Conference, International Centre for Coatings
Technology, Paper 7, "Coatings for mechanical and chemical protection based on
organic-inorganic Sol-Gel Nanocomposites", 1993.
Die Basisreaktionen finden in einem Sol-Gel-Prozeß statt, bei dem Tetraorthosilikate
gegebenenfalls in Gegenwart eines Co-Lösemittels hydrolisiert und kondensiert werden:
Hydrolyse
Si(OR)4 + H2O → (RO)3Si-OH + ROH
Si(OR)4 + H2O → (RO)3Si-OH + ROH
Kondensation
-Si-OH + HO-Si- → -Si-O-Si- + H2O
-Si-OH + RO-Si- → -Si-O-Si- + ROH
-Si-OH + HO-Si- → -Si-O-Si- + H2O
-Si-OH + RO-Si- → -Si-O-Si- + ROH
wobei R eine Alkylgruppe, wie Methyl oder Ethyl sein kann. Häufig werden Tetramethy
lorthosilikat (TMOS) oder Tetraethylorthosilikat (TEOS) eingesetzt. Zur Katalyse der Re
aktionen werden Säuren, Basen oder Fluoridionen eingesetzt.
Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Sol-Gel-Klarlacken handelt es sich um
siloxanhaltige Strukturen, die mit organischen Bestandteilen modifiziert sind (Ormocer =
Organically Modified Ceramic).
Durch gezielte Hydrolyse und Kondensation von Kieselsäureestern und gegebenenfalls
von Metallakoholaten werden Grundmaterialien für Beschichtungen hergestellt. Spezielle
Eigenschaften erhalten die Systeme durch Einbau organisch modifizierter
Kieselsäurederivate in das silicatische Netzwerk. Sie erlauben den Aufbau eines
organischen Polymernetzwerks zusätzlich zum anorganischen Grundgerüst, wenn
polymerisierbare organische Reste (z. B. Olefine, Epoxide) eingesetzt werden.
Die Modifizierung kann z. B. dadurch erfolgen, daß während der Hydrolyse und
Kondensation der Ausgangsprodukte oder im Sol ein fertiges organisches Polymer
anwesend ist (Typ I).
Enthält das anwesende Polymer funktionelle Gruppen, wie beispielsweise
Trialkoxisilyleinheiten, -CH2Si(OR)3, die mit der anorganischen Phase reagieren können,
erhält man ein Material, das kovalente Bindungen zwischen der anorganischen und der
organischen Phase enthält (Typ II).
Desweiteren werden die organisch modifizierten Sol-Gel-Systeme durch gleichzeitige
Polymerisation der anorganischen und organischen Phase erhalten (Typ III).
Auch bei diesen Typen können durch geeignete funktionelle Gruppen chemische
Bindungen zwischen der anorganischen und der organischen Phase erhalten werden (Typ
IV).
Es können aber auch Sol-Gel-Klarlacke eingesetzt werden, die durch Einbau von
organisch modifizierten Kieselsäurederivaten in das silicatische Netzwerk erhalten
werden, ohne daß polymerisierbare organische Reste zugegeben werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Sol-Gel-Klarlacke können beispielsweise durch
kontrollierte Hydrolyse und Kondensation von organisch modifiziertem hydrolysierbarem
Silan erhalten werden. Dies kann gegebenenfalls in Anwesenheit von organischen
Monomeren, Lösemitteln, organisch modifizierten hydrolysierbaren Metallalkoxiden
sowie Metalloxiden in Form von Nanopartikeln durchgeführt werden.
Bei dem hydrolysierbaren Silan handelt es sich um Verbindungen der allgemeinen Formel
(B),
SiR4 (B)
worin die Reste R, die gleich oder verschieden sein können, ausgewählt sind aus
hydrolysierbaren Gruppen, Hydroxygruppen und nicht hydrolysierbaren Gruppen.
Die nicht hydrolysierbaren Gruppen R in der allgemeinen Formel (B) werden
vorzugsweise ausgewählt aus Alkyl, insbesondere mit 1 bis 4 C-Atomen, wie z. B.
Methyl, Ethyl, Propyl und Butyl, Alkenyl, insbesondere mit 2 bis 4 C-Atomen wie z. B.
Vinyl, 1-Propenyl, 2-Propenyl und Butenyl, Alkinyl, insbesondere mit 2 bis 4 C-Atomen
wie Acetylenyl und Propargyl und Aryl, insbesondere mit 6 bis 10 C-Atomen, wie z. B.
Phenyl und Naphthyl. Als nicht hydrolysierbare Gruppen R werden bevorzugt
Alkylgruppen eingesetzt.
Beispiele für hydrolysierbare Gruppen R in der vorstehend genannten Formel (B) sind Al
koxy, insbesondere mit 1 bis 4 C-Atomen, wie z. B. Methoxi, Ethoxi, n-Propoxi, i-Propoxi
und Butoxi, Aryloxi, insbesondere mit 6 bis 10 C-Atomen, z. B. Phenoxi, Acyloxi,
insbesondere mit 1 bis 4 C-Atomen wie z. B. Acetoxi und Propionyloxi und Alkylcarbonyl
wie z. B. Acetyl.
Neben den oben genannten bevorzugten hydrolysierbaren Gruppen R können als weitere,
ebenfalls geeignete Gruppen erwähnt werden: Wasserstoff und Alkoxireste mit 5 bis 20,
insbesondere 5 bis 10 Kohlenstoffatomen und alkoxisubstituierte Alkoxigruppen, wie z. B.
beta-Methoxi-ethoxi. Besonders bevorzugte hydrolysierbare Gruppen R sind solche, die
keinen Substituenten tragen und zu Hydrolyseprodukten mit niedrigem
Molekulargewicht, wie z. B. niederen Alkoholen, wie Methanol, Ethanol, Propanol, n-
Butanol, i-Butanol, sec-Butanol und tert-Butanol führen.
Wenigstens eine Gruppe R der Formel (B) muß eine hydrolysierbare Gruppe sein, Verbin
dungen der Formel (B) mit drei oder vier hydrolysierbaren Gruppen R sind besonders
bevorzugt.
Weiterhin enthalten die hydrolysierbaren Silane bevorzugt eine nicht hydrolysierbare
Gruppe R, die eine funktionelle Gruppe enthält. Bei diesen funktionellen Gruppen kann es
sich beispielsweise um Epoxidgruppen, Aminogruppen, olefinisch ungesättigte Gruppen
wie Vinyl- oder (Meth)acrylgruppen, Mercaptogruppen, Isocyanatgrupppen und/oder
deren Umsetzungsprodukte mit weiteren reaktiven Verbindungen handeln.
Beispiele für gut geeignete erfindungsgemäß zu verwendende hydrolysierbare Silane sind
Methyltriethoxisilan, Methyltrimethoxisilan, Tetramethylorthosilikat,
Tetraethylorthosilikat, 3-Glycidyloxipropyltrimethoxysilan oder 3-
Aminopropyltriethoxisilan.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (B) können ganz oder teilweise in Form von
Vorkondensaten eingesetzt werden, d. h. Verbindungen, die durch teilweise Hydrolyse der
Verbindungen der Formel (B), entweder allein oder im Gemisch mit anderen
hydrolysierbaren Verbindungen entstanden sind.
Als verwendbare organische Monomere kommen alle dem Fachmann bekannten Mono
meren zur Bildung von Polymeren in Betracht.
Beispiele geeigneter Monomere sind die vorstehend beschriebenen Monomere, welche
der Herstellung von Polyacrylaten, Polyestern oder Polyurethanen dienen.
Gegebenenfalls kann zu den hydrolysierbaren Silanverbindungen auch ein organisches
Lösungsmittel wie ein aliphatischer Alkohol, wie Methanol, Ethanol, Propanol,
Isopropanol oder Butanol, ein Ether wie Dimethoxiethan, ein Ester wie
Dimethylglycolacetat oder Methoxipropylacetat und/oder 2-Ethoxiethanol oder ein Keton
wie Aceton oder Methylethylketon hinzugegeben werden.
Gegebenenfalls sind auch organisch modifizierte Metallalkoxide enthalten. Hierbei
handelt es sich um hydrolysierbare Metallalkoxide, wobei hinsichtlich der Definition der
hydrolysierbaren Gruppen auf die entsprechenden vorstehend genannten Gruppen R für
die Silane verwiesen werden kann. Bevorzugt werden als Metallalkoxide Aluminium-,
Titan- oder Zirconiumalkoxide eingesetzt.
Gegebenenfalls sind in dem Sol-Gel-Klarlack Metalloxide als Nanopartikel enthalten.
Diese Nanopartikel sind < 50 nm. Es kann sich beispielsweise um Al2O3, ZrO2 und/oder
TiO2 handeln.
Zur Herstellung des Sol-Gel-Klarlackes werden beispielsweise die Ausgangskompo
nenten im gewünschten Mischungsverhältnis mit einer geringeren Wassermenge als der
zur vollständigen Hydrolyse aller eingesetzten hydrolysierbaren Gruppen stöchiometrisch
erforderlichen Menge vorkondensiert. Die unterstöchiometrische Wassermenge wird so
zudosiert, daß lokale Überkonzentrationen vermieden werden. Dies gelingt z. B. durch
Eintragen der Wassermenge in das Reaktionsgemisch mit Hilfe von
feuchtigkeitsbeladenen Adsorbentien, z. B. Kieselgel oder Molekularsieben,
wasserhaltigen organischen Lösungsmitteln, z. B. 80%igem Ethanol, oder Salzhydraten,
z. B. CaCl2 × 6H2O. Vorzugsweise erfolgt die Vorkondensation in Gegenwart eines
Kondensationskatalysators jedoch in Abwesenheit eines organischen Lösungsmittels.
Als Kondensationskatalysatoren eignen sich protonen- oder hydroxylionenabspaltende
Verbindungen und Amine. Spezielle Beispiele sind organisch oder anorganische Säuren,
wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure oder Essigsäure sowie
organische oder anorganische Basen wie Ammoniak, Alkali- oder
Erdalkalimetallhydroxide, z. B. Natrium, Kalium- oder Calciumhydroxid und im
Reaktionsmedium lösliche Amine, z. B. niedere Alkylamine oder Alkanolamine. Hierbei
sind flüchtige Säuren und Basen, insbesonder Salzsäure, Ammoniak und Triethylamin,
sowie Essigsäure besonders bevorzugt.
Die Vorkondensation wird z. B. so weit geführt, daß das entstehende Vorkondensat noch
flüssige Konsistenz hat. Da der erhaltene Vorkondensatlack hydrolyseempfindlich ist,
sollte er, falls dies notwendig werden sollte, unter Feuchtigkeitsausschluß aufbewahrt
werden.
Die anschließende hydrolytische Weiterkondensation des Vorkondensats kann in Gegen
wart mindestens der Wassermenge, die zur Hydrolyse der noch verbliebenen
hydrolysierbaren Gruppen stöchiometrisch erforderlich ist, vorzugsweise jedoch mit einer
überstöchiometrischen Wassermenge, erfolgen. Die Weiterkondensation erfolgt
vorzugsweise in Gegenwart eines der vorstehend genannten Kondensationskatalysatoren.
Der Vorkondensatlack bzw. der durch Weiterkondensieren erhaltene Lack ist als solcher
verwendungsfähig. Gegebenenfalls können jedoch übliche Lackadditive zugesetzt
werden, z. B. organische Verdünnungsmittel, Verlaufsmittel, UV-Stabilisatoren,
Viskositätsregler oder Antioxidantien. Es können dieselben Additive eingesetzt werden,
die auch für übliche Überzugsmittel eingesetzt werden; beispielhaft sei auf die für den
Pulverslurry-Klarlack genannten Verbindungen verwiesen.
Falls in der Mischung auch organische Monomere enthalten sind, wird die Reaktion
bevorzugt so durchgeführt, daß sich aus den organischen Monomeren die entsprechenden
Polymere bilden. Hierfür können die üblichen und bekannten Initiatoren eingesetzt
werden.
Zwischen dem eingesetzten Pulverslurry-Klarlack und dem Sol-Gel-Klarlack ist eine
chemische Bindung möglich, d. h. sowohl der Pulverslurry-Klarlack als auch das Sol-Gel-
System enthalten jeweils funktionelle Gruppen, die miteinander reagieren können (Prinzip
der "korrespondierenden funktionellen Gruppen"). Im Pulverslurry-Klarlack kann sich die
korrespondierende funktionelle Gruppe z. B. im Vernetzungsmittel oder bevorzugt im
Bindemittel befinden.
Als funktionelle Gruppen kommen beispielsweise Hydroxy-, Siloxan-, Anhydrid-,
Isocyanat-, Amin-, Epoxy- und Carboxylgruppen in Betracht. Wesentlich ist, daß
einerseits im Pulverslurry-Klarlack eine funktionelle Gruppe vorliegt und andererseits im
Sol-Gel-Klarlack, wobei zwischen diesen beiden eine chemische Bindung möglich ist.
Beispiele für solche eine chemische Reaktion ermöglichende funktionellen Gruppenpaare
sind Epoxidgruppen/Carboxylgruppen, Epoxidgruppen/Hydroxygruppen, funktionelle
Gruppen mit reaktivem H-Atom/Isocyanatgruppe, wie Amingruppen/Isocyanatgruppen
und Hydroxylgruppen/Isocyanatgruppen. Bevorzugt werden als korrespondierende
funktionelle Gruppen das Paar Epoxidgruppe/Carboxylgruppe verwendet.
Erfindungsgemäß ist es hierbei von Vorteil, wenn ein gewisser Anteil des
Carboxylgruppen enthaltenden Vernetzungsmittels b) oder Bindemittels b) der
Pulverklarlackschicht mit einem gewissen Anteil der Epoxidgruppen im Sol-Gel-Klarlack
reagiert.
Die Einführung der korrespondierenden funktionellen Gruppe in den Sol-Gel-Klarlack
kann in der organischen oder in der anorganischen Phase stattfinden. Die
korrespondierende funktionelle Gruppe ist so zu wählen, daß sie auch noch im fertigen
Sol-Gel-Klarlack vorliegt.
So kann die korrespondierende funktionelle Gruppe z. B. durch den nicht
hydrolysierbaren Rest R des Silans (B) eingeführt werden. Ein Beispiel für ein geeignetes
Silan (B) ist 3-Glycidyloxipropyltrimethoxysilan. Die funktionelle Gruppe kann z. B.
auch über die organische Phase eingeführt werden, indem entsprechende Monomere
zugefügt werden. So kann eine Epoxidgruppe bei Monomeren mit ethylenisch
ungesättigten Doppelbindungen für die organische Phase des Sol-Gel-Klarlacks z. B. über
Methacrylsäure-2,3-epoxypropylester eingeführt werden.
Bereits durch die Reaktion eines kleinen Teils der korrespondierenden funktionellen
Gruppen miteinander wird ein zwar grobmaschiges aber für den erfindungsgemäßen
Zweck völlig ausreichendes Netzwerk erhalten.
Nach dem Auftrag des Pulverslurry-Klarlacks wird dieser vorgetrocknet und zur Filmbil
dung gebracht. Dies geschieht bei einer Temperatur, die einerseits oberhalb der
Filmbildungstemperatur des Pulverslurry-Klarlacks und andererseits unterhalb der
Temperatur liegt, bei der die Vernetzung dieses Pulverslurry-Klarlacks vollständig ist. Ist
TF die Temperatur, bei der der Pulverslurry-Klarlack beginnt, einen Film zu bilden und TV
die Temperatur, bei der der Pulverslurry-Klarlack vollständig vernetzt ist, so gilt für die
Temperatur T, bei der gemäß Schritt A die Vortrocknung und auch die Filmbildung
stattfindet:
TF < T < TV
Die Temperatur T kann dabei beispielsweise zwischen 60°C und 150°C, bevorzugt zwi
schen 120°C und 140°C und insbesondere bei 130°C liegen, wobei ein Zeitraum von 5
bis 30 min. vorzugsweise 5 bis 15 min und insbesondere 10 min für die vor
Vortrocknung und Filmbildung erfindungsgemäß von Vorteil ist. Gegebenenfalls wird vor
dieser Vortrocknung und Filmbildung bei der Temperatur T eine Vorlüftung des
aufgetragenen Pulverslurry-Klarlacks während 5 bis 30 min. vorzugsweise 5 bis 15 min
und insbesondere 10 min bei 30 bis 60°C, vorzugsweise 40 bis 50°C und insbesondere
50°C durchgeführt.
Erfindungsgemäß ist es wesentlich, daß die Temperatur T nicht so hoch ist, daß die
Vernetzung des Pulverslurry-Klarlacks beendet ist, d. h., der Pulverslurry-Klarlack wird
in Schritt A) nicht vollständig, sondern nur teilweise ausgehärtet.
Anschließend wird der Sol-Gel-Klarlack auf diesen vorgetrockneten und zur Filmbildung
gebrachten Pulverslurry-Klarlack aufgetragen. Der Auftrag kann nach jedem dem
Fachmann bekannten Verfahren durchgeführt werden. Bevorzugt wird der Sol-Gel-
Klarlack mittels Spritzen aufgetragen. Dabei wird der Sol-Gel-Klarlack bevorzugt als sehr
dünner Überzug, z. B. < 10 µm, appliziert.
Anschließend werden die Pulverslurry-Klarlackschicht und die Sol-Gel-Klarlackschicht
gemeinsam gehärtet. Dies kann beispielsweise bei Temperaturen von über 85°C,
bevorzugt über 130°C und unter 170°C, bevorzugt unter 160°C durchgeführt werden.
Die Dauer des Einbrennens kann breit variieren und dem jeweils vorliegenden
Lackaufbau hervorragend angepaßt werden. Im allgemeinen liegt die Einbrennendauer
zwischen 10 min und 5 Stunden, bevorzugt liegt sie zwischen 15 min und einer Stunde.
Wird als Vernetzungsmittel für den Pulverslurry-Klarlack Dodecan-1,12-dicarbonsäure
verwendet, so ist es vorteilhaft, wenn die in Schritt A) verwendete Temperatur etwa dem
Schmelzpunkt der Dodecan-1,12-Dicarbonsäure entspricht. Bevorzugt unterscheidet sich
die in Schritt A) verwendete Temperatur dann um nicht mehr als 5°C von dem
Schmelzpunkt der Dodecan-1,12-dicarbonsäure.
Die lackierten Substrate, die durch das erfindungsgemäße Verfahren entstehen, zeichnen
sich durch eine sehr gute Kratzfestigkeit bei sehr guter Haftung, auch nach der Belastung
mit Schwitzwasser, zwischen Pulverslurry-Klarlack und Sol-Gel-Klarlackschicht aus.
Auch das Aussehen ist gut. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher
insbesondere für die Lackierung von Fahrzeugkarosserien, insbesondere von
Automobilkarosserien, mit Mehrschichtlackierungen, die industrielle Lackierung,
inklusive das Coil-Coating-Verfahren, und die Möbellackierung.
21,1 Teile Xylol wurden in einem geeigneten Reaktionsgefäß vorgelegt und auf 130°C
erwärmt. Zu dieser Vorlage wurden bei 130°C innerhalb vier Stunden über zwei getrennte
Zulaufbehälter der Initiator, bestehend aus 4,5 Teilen TBPEH (tert.-
Butylperethylhexanoat) und 4,86 Teilen Xylol, und die Monomerenmischung, bestehend
aus 10,78 Teilen Methylmethacrylat, 25,5 Teilen n-Butylmethacrylat, 17,39 Teilen Styrol
und 23,95 Teilen Glycidylmethacrylat zudosiert. Anschließend wurde die resultierende
Mischung auf 180°C erwärmt, und im Vakuum wurde bei unter 100 mbar das Lösemittel
abgezogen. Es resultierte das Acrylatharz 1.1.
23,83 Teile Xylol wurden in einem geeigneten Reaktionsgefäß vorgelegt und auf 130°C
erwärmt. Zu dieser Vorlage wurden bei 130°C binnen vier Stunden über zwei getrennte
Zulaufbehälter der Initiator, bestehend aus 4,03 TBPEH (tert.-Butylperethylhexanoat) und
4,03 Teilen Xylol, und die Monomerenmischung, bestehend aus 17,45 Teilen
Methylmethacrylat, 14,09 Teilen n-Butylmethacrylat, 16,78 Teilen Styrol und 18,79
Teilen Hydroxypropylmethacrylat zudosiert. Hiernach wurden die beiden Zulaufbehälter
mit 0,5 Teilen Xylol nachgespült. Anschließend wurde die resultierende
Reaktionsmischung auf 180°C erwärmt, und im Vakuum wurde bei 100 mbar das
Lösemittel abgezogen. Es resultierte das Acrylatharz 1.2.
62,8 Teile des Acrylatharzes 1.1, 13,5 Teile Dodecandicarbonsäure, 5,0 Teile lösemittel
freies Tris(alkoxicarbonylamino)triazin, 14,8 Teile Acrylatharz 1.2, 2,0 Teile Tinuvin
1130 (UV-Absorber der Firma Ciba-Geigy), 0,9 Teile Tinuvin 144 (Lichtstabilisator auf
der Basis eines gehinderten Amins (HALS) der Firma Ciba-Geigy), 0,4 Teile Additol XL
(Verlaufsmittel der Firma Hoechst AG) und 0,4 Teile Benzoin (Entgasungsmittel) wurden
innig in einem Henschel-Fluidmischer vermischt, auf einem BUSS PLK 46 Extruder
extrudiert und auf einer Hosokawa ACM 2-Mühle vermahlen. Der Pulverklarlack wurde
er über einem 125 mikrometer Sieb abgesiebt.
Das lösemittelfreie Tris(alkoxicarbonylamino)triazin selbst wurde erhalten, indem man
aus der käuflichen Harzlösung (51%-ig in n- Butanol von Firma Cytec) unter Vakuum bei
50 bis 130°C das Lösemittel abdestillierte und die resultierende Harzschmelze auf ein
Pelletierkühlband oder in eine Kühlwanne austrägt.
Es resultierte der Pulverklarlack 2.
In 400 Teile entsalztes Wasser wurden 0,6 Teile Troykyd D777 (Entschäumer der Firma
Troy Chemical Company), 0,6 Teile Orotan 731K (Dispergierhilfsmittel der Firma Rohm
& Haas), 0,06 Teile Surfynol TMN 6 (Netzmittel der Firma Air Products) und 16,5 Teile
RM8 (nicht-ionischer Assoziativ-Verdicker auf der Basis von Polyurethanen der Firma
Rohm & Haas) dispergiert. Anschließend wurden im kleinen Portionen 94 Teile des
Pulverklarlacks 2. eingerührt. Anschließend wurden noch einmal 0,6 Teile Troykyd
D777, 0,6 Teile Orotan 731K, 0,06 Teile Surfynol TMN 6 und 16,5 Teile RM8
eindispergiert. Anschließend wurden in kleinen Portionen weitere 94 Teile des
Pulverklarlacks 2. eingerührt.
Die resultierenden Mischung wurde während 3,5 Stunden in einer Sandmühle gemahlen.
Die anschließend gemessene durchschnittliche Teilchengröße lag bei 4 µm. Die Pulver
klarlack-Slurry wurden durch einen 50 µm Filter filtriert und mit 0,05 Gew.-%, bezogen
auf ihrer Gesamtmenge, Byk 345 (Verlaufsmittel der Firma Byk) versetzt.
Es resultiert die Pulverklarlack-Slurry 3.
In einem geeigneten Reaktionsgefäß wurden 30 Teile vollentsalzten Wassers, 40 Teile
Ethylglykol, 5 Teile Essigsäure (100%ig), 66,5 Teile Methyltriethoxisilan und 3,5 Teile
3-Glycidyloxidpropyl-trimethoxisilan vorgelegt und unter Rühren auf 60°C erhitzt. Nach
weiteren 3 Stunden bei 60°C wurde die Reaktionsmischung unter Rühren auf 90°C
erhitzt und während 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurden 70 Teile
der Reaktionsmischung azeotrop abdestilliert. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur
wurden der Reaktionsmischung 5 Teile Methoxipropylacetat und 0,1 Teile BYK 301
(Verlaufsmittel der Firma BYK) zugesetzt. Es resultierte der Stammlack 4.1.
5 Teil der Acrylsäure, 95 Teile Methylmethacrylat und 4 Teile des Initiators TBPEH
(tert.-Butylperethylhexanoat) wurden in 420 Teilen Ethylglykol bei 110°C während zwei
Stunden polymerisiert. Es resultierte die Lösung zur organischen Modifikation 4.2.
15 Teile Ethylglykol, 2 Teile Methacrylsäure-2,3-epoxypropylester, 7,5 Teile 3-Glycidy
loxipropyl-trimethoxisilan, 0,5 Teile eines Addukts aus Maleinsäureanhydrid und 3-
Aminopropyl-triethoxisilan sowie 0,1 Teile Azodicarbonsäurediamid (GenitronR AZDN-
M) wurden unter Rühren während sechs Stunden bei 100°C miteinander vermischt. Es
resultierte der Primer 4.3.
Das Addukt selbst wurde hergestellt, indem man 220 Teile 3-Aminopropyl-triethoxisilan
und 100 Teile Maleinsäureanhydrid miteinander umsetzte.
Der Sol-Gel-Klarlack 4. wurde erhalten, indem man 14,3 Teile des Stammlacks 4.1 (36%ig
in Ethylglykol), 2,14 Teil der der Lösung 4.2, 2,7 Teile Methoxipropylacetat, 0,014
Teile BYK 301, 0,3 Teile des Primers 4.3 und 0,15 Teile Tinuvin 329 (30%ig in Toluol,
Lichtstabilisator der Firma Ciba-Geigy) miteinander vermischte.
Zur Applikation der Pulverklarlack-Slurry 3. wurde ein sogenannter "integrierter Aufbau"
vorbereitet, welcher nachfolgend für den Metallicfarbton Dschungelgrün beschrieben
wird.
Auf mit einem handelsüblichen Elektrotauchlack kathodisch beschichteten Stahltafeln
wurden mit einer Becherpistole zunächst eine Funktionsschicht aus dem Lack Ecoprime®
von BASF Coatings AG appliziert. Nach fünfminütigem Ablüften bei Raumtemperatur
wurde auf diese Schicht in gleicher Weise ein grüner Metallic-Wasserbasislack (Ecostar®
Dschungelgrün der Firma BASF Coatings AG) appliziert und anschließend während 10
min bei 80°C vorgetrocknet.
Nach dem Kühlen der Tafeln wurden die Pulverklarlack-Slurry 3. in gleicher Weise
aufgetragen und während 10 min bei 50°C vorgetrocknet und während 10 min bei 130°C
teilvernetzt (Beispiel).
Dieser Verfahrensschritt wurde mit weiteren Tafeln wiederholt, nur daß der
Mehrschichtaufbau während 30 min bei 150°C eingebrannt wurde, so daß eine
vollständige Vernetzung resultierte (Vergleichsversuch V1).
Auf die Tafeln des Beispiels und des Vergleichsversuchs V1 wurde anschließend der Sol-
Gel-Klarlack 4. appliziert, während 10 min bei 50°C vorgetrocknet. Anschließend
wurden die Lackschichten während 30 Minuten bei 150°C eingebrannt.
Es resultieren zwei Metallic-Gesamtlackierungen in dem Farbton Dschungelgrün auf den
erfindungsgemäßen und den nicht erfindungsgemäßen Prüftafeln 5.
Die Stärke der Naßschichten wurde so gewählt, daß nach dem Einbrennen die Trocken
schichtdicken der Funktionsschicht und des Metallic-Wasserbasislacks jeweils bei 15 mi
krometer lagen; die Schichtdicke des Klarlacks lag bei 44 µm und die des Sol-Gel-
Klarlacks bei 8 µm.
Die Tabelle gibt einen Überblick über die mechanisch-technologischen Tests und die
hierbei erhaltenen Ergebnisse.
Auf Klarlacken, welche vor ihrer Überschichtung mit dem Sol-Gel-Überzug vollständig
eingebrannt worden waren (Vergleichsversuch V1), erfolgte somit vollständige
Enthaltung des Sol-Gel-Klarlacks.
Die Kratzfestigkeit des Sol-Gel-Klarlacks auf den erfindungsgemäßen Prüftafeln 5.
wurde mit Hilfe des in Fig. 2 auf Seite 28 des Artikels von P. Betz und A. Bartelt,
Progress in Organic Coatings, 22 (1993), Seiten 27-37, beschriebenen BASF-
Bürstentests, der allerdings bezüglich des verwendeten Gewichts (2000 g statt der dort
genannten 280 g) abgewandelt wurde, folgendermaßen beurteilt:
Bei dem Test wurde die Lackoberfläche mit einem Siebgewebe, welches mit einer Masse belastet wurde, geschädigt. Das Siebgewebe und die Lackoberfläche wurden mit einer Waschmittel-Lösung reichlich benetzt. Die Prüftafel wurde mittels eines Motorantriebs in Hubbewegungen unter dem Siebgewebe vor- und zurückgeschoben.
Bei dem Test wurde die Lackoberfläche mit einem Siebgewebe, welches mit einer Masse belastet wurde, geschädigt. Das Siebgewebe und die Lackoberfläche wurden mit einer Waschmittel-Lösung reichlich benetzt. Die Prüftafel wurde mittels eines Motorantriebs in Hubbewegungen unter dem Siebgewebe vor- und zurückgeschoben.
Zur Herstellung der Prüftafeln wurden zunächst eine Elektrotauchlackierung mit einer
Schichtdicke von 18-22 µm, dann ein Füller mit einer Schichtdicke von 35-40 µm,
dann ein schwarzer Basislack mit einer Schichtdicke von 20-25 µm und abschließend in
erfindungsgemäßer Verfahrensweise der Pulverslurry-Klarlack mit einer Schichtdicke von
40-45 µm und der Sol-Gel-Klarlack mit einer Schichtdicke von 8 µm appliziert und je
weils gehärtet. Die Tafeln wurden nach Applikation der Lacke mindestens 2 Wochen bei
Raumtemperatur gelagert, bevor die Prüfung durchgeführt wurde.
Der Prüfkörper war mit Nylon-Siebgewebe (Nr. 11, 31 µm Maschenweite, Tg 50°C) be
spanntes Radiergummi (4,5 × 2,0 cm, breite Seite senkrecht zur Kratzrichtung). Das
Auflagegewicht betrugt 2000 g.
Vor jeder Prüfung wurde das Siebgewebe erneuert, dabei war die Laufrichtung der Gewe
bemaschen parallel zur Kratzrichtung. Mit einer Pipette wurde ca. 1 ml einer frisch aufge
rührten 0,25%igen Persil-Lösung vor dem Radiergummi aufgebracht. Die Umdre
hungszahl des Motors wurde so eingestellt, daß in einer Zeit von 80 s 80 Doppelhübe
ausgeführt wurden. Nach der Prüfung wurde die verbleibende Waschflüssigkeit mit kal
tem Leitungswasser abgespült und die Prüftafel mit Druckluft trockengeblasen. Gemessen
wurde der Glanz nach DIN 67530 vor und nach Beschädigung (Meßrichtung senkrecht
zur Kratzrichtung).
Hierbei zeigte es sich, daß sich der Glanz durch die Belastung überhaupt nicht änderte,
was ein überzeugender Beleg für die außerordentlich hohe Kratzfestigkeit des
erfindungsgemäßen Klarlacks ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines lackierten Substrats, bei dem auf das Substrat, auf
das gegebenenfalls zunächst ein oder mehrere Überzugsmittel aufgetragen worden
sind, ein Pulverslurry-Klarlack und anschließend ein Sol-Gel-Klarlack aufgetragen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- A) der Pulverslurry-Klarlack nach dem Auftrag bei einer Temperatur, die einerseits oberhalb der Filmbildungstemperatur des Pulverslurry-Klarlacks und andererseits unterhalb der Temperatur liegt, bei der die Vernetzung dieses Pulverslurry-Klarlacks vollständig ist, vorgetrocknet und zur Filmbildung gebracht wird,
- B) anschließend der Sol-Gel-Klarlack aufgetragen wird, und
- C) schließlich beide Überzüge gemeinsam gehärtet werden,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulverslurry-
Klarlack, der Epoxidgruppen und Carboxylgruppen als funktionelle Gruppen
enthält, und ein Sol-Gel-Klarlack, der Epoxidgruppen als funktionelle Gruppen
enthält, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulverslurry-
Klarlack verwendet wird, der aus einem Pulver-Klarlack, der wenigstens ein
epoxidgruppenhaltiges Bindemittel, insbesondere ein epoxidgruppenhaltiges
Polyacrylatharz, und wenigstens ein carboxylgruppenhaltiges Vernetzungsmittel,
insbesondere geradkettige, aliphatische Dicarbonsäuren und/oder
carboxyfunktionelle Polyester, enthält, und einer wäßrigen Dispersion, die
wenigstens einen nichtionischen Verdicker und ein Dispergiermittel in Form einer
nichtionischen Polyurethandispersion enthält, besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Vernetzungsmittel
Dodecan-1,12-dicarbonsäure eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Schritt A)
verwendete Temperatur etwa dem Schmelzpunkt der Dodecan-1,12-dicarbonsäure
entspricht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis S. dadurch gekennzeichnet, daß die Sol-
Gel-Klarlackschicht in einer Schichtdicke von höchstens 10 µm aufgetragen wird.
7. Lackiertes Substrat, erhältlich nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1
bis 6.
8. Lackiertes Substrat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem
lackierten Substrat um eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere eine
Automobilkarosserie, mit Mehrschichtlackierung handelt.
9. Verwendung des lackierten Substrats nach Anspruch 7 oder 8 für Fahrzeuge, insbe
sondere Automobile.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19843581A DE19843581C2 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Verfahren zur Herstellung lackierter Substrate sowie entsprechend lackierte Substrate und deren Verwendung |
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EP99946141A EP1115504B1 (de) | 1998-09-23 | 1999-09-08 | Kratzfester sol-gel-überzug für pulverslurry-klarlacke |
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ES99946141T ES2192861T3 (es) | 1998-09-23 | 1999-09-08 | Revestimiento de sol-gel resistente al rayado para lacas transparentes en polvo en suspension. |
DE59904290T DE59904290D1 (de) | 1998-09-23 | 1999-09-08 | Kratzfester sol-gel-überzug für pulverslurry-klarlacke |
Applications Claiming Priority (1)
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