DE19843100A1 - Drehstromkabel - Google Patents
DrehstromkabelInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Drehstromkabel mit isolierten und geschirmten Kabeladern. An mindestens einer Stelle des Drehstromkabels ist jede Kabelader (2) zu einer mindestens einwindigen Wicklung geformt und die Wicklung liegt im Fenster eines Eisenkerns (1). Die Wicklung der Kabelader bildet somit die Primärwicklung einer Drosselspule. Mit der Erfindung läßt sich der Spannungsabfall über die Kabellänge kompensieren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Drehstromkabel.
Die Kabeltechnik ist so weit fortgeschritten, daß für die meisten Spannungsebenen erprobte
Drehstromkabel angeboten werden können.
Allen Drehstromkabeln ist gemeinsam, daß sie je Längenelement einen im Vergleich zu Frei
leitungen hohen Verschiebungsstrom (oder auch Ladestrom genannt) verursachen. Selbstver
ständlich muß die Summe dieser je Längenelement auftretenden Verschiebungsströme am An
fang des Kabels eingespeist werden. Damit kann bei längeren Drehstromkabeln der Fall ein
treten, daß das Kabel alleine durch den einzuspeisenden Verschiebungsstrom am Kabelanfang
thermisch überfordert ist.
Würde dieser Verschiebungsstrom ganz oder zumindest teilweise kompensiert, so könnte das
entsprechende Drehstromkabel entweder höhere Leistungen transportieren oder bei gleich
bleibenden Übertragungsleistungen größere Entfernungen überbrücken. Aus diesem Grunde
ist vor längerer Zeit bereits vorgeschlagen worden, parallel zum Verbraucher eine konstante
induktive Last zu schalten. Siehe dazu z. B. Rasquin, W. "Natürlich gekühlte Kunststoffkabel
für große Systemlängen" in etzArchiv 2 (1980) S. 315-320 und Rasquin, W. "Drehstrom-
Kabel mit angepaßten Querdrosseln" in etzArchiv 3 (1981) S. 371-376.
Diese bekannte Kompensationsart zielt demnach auf eine Verminderung des Betrags des
Transportstromes, um damit die thermische Grenzleistung des Kabels nicht zu überschreiten.
Werden große Übertragungsentfernungen angestrebt, so gibt es aber noch eine weitere Be
grenzung: Der Betrag der Spannung darf sich nur in engen Grenzen längs des Kabels verän
dern. Die oben genannte Kompensation parallel zum Verbraucher hilft zwar auch, die Span
nungsveränderung in engeren Grenzen zu halten, es wäre aber zweckdienlich, auch im Zuge
des Kabels eine Spannungskompensation vorzunehmen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Ausgestaltung eines Drehstromkabels vorzuschlagen, bei
der eine Kompensation des Spannungsabfalls über die Kabellänge vorgenommen ist.
Die Lösung wird in den Merkmalen des Hauptanspruchs wiedergegeben. Weitergehende Aus
gestaltungen sind in den Unteransprüchen zu finden.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in den Figuren dargestellt. Sie zeigen im
Einzelnen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform und
Fig. 3 eine Ausführungsform mit Trennstelle.
Die Fig. 1 zeigt die einfachste Lösung. Auf jede Kabelader 2 eines Drehstromkabels mit dem
Kabelleiter 2a, der elektrischen Isolierung 2b, der elektrischen Abschirmung 2c und dem äu
ßeren Mantel 2d wird ein geblechter Kern geschoben.
Für den normalen Betriebsfall, daß der Schirm des Drehstromkabels einen gegenüber dem
Leiterstrom vernachlässigbaren Strom führt, baut der Leiterstrom in dem Blechpaket ein ent
sprechendes Magnetfeld auf. Mit dem Auf- und Abbau dieses Magnetfeldes ist eine induktive
Wirkung verbunden, so daß das aufgeschobene Blechpaket dem Einbau einer Spule in den
Kabelleiter entspricht, ohne jedoch das Kabel in seinem Aufbau zu verändern.
Die Induktivität dieser Spule kann durch Hinzufügen von weiteren Blechen zu dem Blechpa
ket 1 erhöht werden, so daß damit eine Optimierung der Spannungskompensation erreicht
werden kann.
Selbstverständlich kann das Blechpaket auch anders ausgestattet sein. Beispielsweise wäre ein
Ringbandkern denkbar.
Wesentlich wirkungsvoller kann die Induktivität vergrößert werden, wenn die Kabelader
mehrfach durch das Fenster des Kerns geführt wird (siehe dazu Fig. 2).
Bei dieser letztgenannten Anordnung kommt es allerdings zu einer Kabeladeranhäufung in
dem Fenster des Blechpaketes und damit zu einem erhöhten Verlustleistungsaufkommen. Die
Kabeladern werden demnach überhitzt.
Als weitere Ausgestaltung der Erfindung wird daher vorgeschlagen, im Bereich der Optimie
rungsdrossel eine Zwangskühlung einzuführen.
Die Ausführungsform der Zwangskühlung könnte wie folgt aussehen: Auf das Blechpaket 1
wird eine Hilfswicklung aufgebracht, so daß proportional zum Transportstrom in der Kabela
der in dieser Hilfswicklung eine Wechselspannung induziert wird. Da in einem Drehstromsy
stem drei Adern mit derartigen Blechpaketen versehen werden müssen, stehen an dem Ort der
Optimierungsdrosseln drei Hilfsspannungen mit jeweils 120° Phasenverschiebung zur Verfil
gung, so daß ein Drehstrommotor mit einer angekoppelten Pumpe angeschlossen werden
kann. Die Pumpe wälzt dann ein zweckdienliches Kühlmedium durch eine (gegebenfalls pas
sive) Kühleinrichtung.
Das System könnte ohne jede Überwachung betrieben werden.
Die Konstruktionen der Fig. 1 und 2 können vorteilhaft wie folgt umgestaltet werden, um
noch eine weitere Aufgabe, nämlich die Kurzschlußstrombegrenzung, übernehmen zu können.
Wird, wie in Fig. 3 geschehen, der Schirm des Kabels über isolierende Trennstellen unter
brochen, und wird dem Schirmstrom dafür die Verbindung 3 angeboten, die das Fenster des
Blechpaketes nicht durchdringt, dann wirkt die Induktivität des Blechpaketes voll auf den
Kurzschlußstrom zurück. D. h. der Kurzschlußstrom wird stark begrenzt.
Auch in diesem Fall kann eine Zwangskühlung der oben erwähnten Art eingesetzt werden.
Claims (8)
1. Drehstromkabel mit isolierten und geschirmten Kabeladern, dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens einer Stelle des Drehstromkabels jede Kabelader zu einer mindestens
einwindigen Wicklung geformt ist und in die Wicklung im Fenster eines Eisenkerns (1)
liegt.
2. Drehstromkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eisenkern (1) als
Ringbandkern ausgeführt ist.
3. Drehstromkabel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Eisenkern (1) als Blechpaket ausgeführt ist.
4. Drehstromkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Windungszahl der Wicklung und die Größe des Eisenkerns (1) so gewählt ist,
daß durch die so gebildete Induktivität der Verschiebungsstrom im Drehstromkabel kom
pensierbar ist.
5. Drehstromkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kabelschirm (2c) jeder Kabelader vor und hinter dem Eisenkern (1) an zwei
Stellen unterbrochen und die Unterbrechung mit einer Wicklung überbrückt ist und die
Wicklung (ebenfalls als Primärwicklung) den Eisenkern (1) umschlingt.
6. Drehstromkabel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kabelschirm (2c) jeder Kabelader (2) vor und hinter dem Eisenkern (1) an zwei Stellen (4)
unterbrochen und die beiden Stellen mit einem elektrischen Leiter (3) verbunden sind, der
nicht durch das Fenster des Eisenkerns (1) verläuft.
7. Drehstromkabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Wicklung geformten Kabeladern (2) mit einem Kühlmedium zwangsgekühlt
sind.
8. Drehstromkabel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeden Eisenkern
(1) sekundärseitig eine Wicklung aufgebracht ist und die in dieser Wicklung induzierte
Spannung zum Antrieb eines Drehstrommotors für eine Pumpe zum Transport des Kühl
mediums verwendet wird.
Priority Applications (1)
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DE1998143100 DE19843100B4 (de) | 1998-09-21 | 1998-09-21 | Drehstromkabel |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE19843100B4 DE19843100B4 (de) | 2004-11-04 |
Family
ID=7881617
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998143100 Expired - Fee Related DE19843100B4 (de) | 1998-09-21 | 1998-09-21 | Drehstromkabel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19843100B4 (de) |
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1998
- 1998-09-21 DE DE1998143100 patent/DE19843100B4/de not_active Expired - Fee Related
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DE19843100B4 (de) | 2004-11-04 |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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