DE19839720C1 - Drehmoment-abhängig reagierendes Sperrdifferential mit wenigen Teilen - Google Patents
Drehmoment-abhängig reagierendes Sperrdifferential mit wenigen TeilenInfo
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Abstract
Sperrdifferential mit einem um eine Achse drehbar gehaltenen Differentialkorb mit zwei mit Abstand zueinander angeordneten Seitenrädern, die um die Achse zueinander drehbar im Differentialkorb gelagert sind, und mit einem Ausgleichselement, das mit den Seitenrädern über wechselseitige Verzahnungseingriffe zusammenwirkt, wobei die beiden Seitenräder einander zugewandte Stirnverzahnungen aufweisen, und das Ausgleichselement eine Ausgleichsscheibe ist, die taumelnd so zwischen den Seitenrädern beweglich ist, daß sie mit diametral sich gegenüberliegenden Bereichen ihrer beiden Stirnverzahnungen in die zugeordneten Stirnverzahnungen der Seitenräder eingreift.
Description
Die Erfindung betrifft ein Sperrdifferential mit einem in einem
Getriebegehäuse um eine Achse drehbar gehaltenen Differential
korb mit zwei mit Abstand zueinander angeordneten Seitenrädern,
die um die Achse zueinander drehbar im Differentialkorb gelagert
sind, und mit einem Ausgleichselement, das mit den Seitenrädern
über wechselseitige Verzahnungseingriffe zusammenwirkt. Hierbei
kann das Ausgleichselement alternativ mit dem Differentialkorb
drehfest oder mit einer in den Differentialkorb rei
chenden Antriebswelle drehfest umlaufend gekoppelt sein.
Die gebräuchlichste Form von Differentialgetrieben sind Kegel
raddifferentiale. Sofern diese mit einer selbsthemmenden bzw.
selbstsperrenden Wirkung versehen werden sollen, sind Sperrvor
richtungen, bevorzugt Lamellenkupplungen, zwischen zweien der im
wesentlichen drei gegeneinander um eine Achse drehbaren Glieder
- Differentialkorb und zwei Seitenräder - anzuordnen.
Aus der WO 96/41088 ist ein Differential neuartiger Bauart be
kannt, bei dem Seitenräder mit einer bzw. zwei zueinander wei
senden Schrägscheibenflächen ausgestattet sind, an denen jeweils
taumelnd Scheibenelemente anliegen, von denen zwei drehfest
miteinander gekoppelt sind und eines mit dem Differentialkorb
umläuft. Die Formgebung dieser Anordnung ist außerordentlich
kompliziert.
Aus der EP 0 619 863 B1 ist ein Differentialgetriebe bekannt,
bei dem zwischen zwei Seitenrädern miteinander gegenüberliegen
den Stirnverzahnungen eine Vielzahl von axial gegeneinander ver
schieblichen, mit stirnseitigen Doppelkeilflächen versehenen
Gleitsteinen angeordnet sind. Die Herstellung und Montage dieses
Differentials ist hochkompliziert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Differentialgetriebe mit selbsthemmender bzw. selbst
sperrender Wirkung bei einfachem Aufbau und geringer Teilezahl
bereitzustellen.
Die Lösung hierfür besteht jeweils darin, daß die beiden Seiten
räder einander zugewandte Stirnverzahnungen aufweisen, und daß
das Ausgleichselement eine Ausgleichsscheibe ist, die an beiden
Stirnseiten Stirnverzahnungen aufweist, die jeweils mit einer
der Stirnverzahnungen der Seitenräder zusammenwirken, wobei die
Zähnezahl jeweils ineinandergreifender Stirnverzahnungen jeweils
um 1 differiert und die Verhältniszahl der Zähnezahlen beider
Verzahnungspaarungen ungleich ist, und daß die Ausgleichsscheibe
taumelnd so zwischen den Seitenrädern beweglich ist, daß sie mit
diametral sich gegenüberliegenden Bereichen ihrer beiden Stirn
verzahnungen in die zugeordneten Stirnverzahnungen der Seitenrä
der eingreift. Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich
aus den Unteransprüchen, auf deren Inhalt hiermit Bezug genommen
wird.
Die erstgenannte Bauart, bei der das Ausgleichselement mit dem
Differentialkorb drehfest umlaufend gekoppelt ist, ist bevorzugt
von symmetrischem Aufbau, wie es als Achsdifferential bevorzugt
wird. Die Seitenräder sind hierbei mit eingesteckten Seitenwel
len verbindbar. Die zweitgenannte Bauart, bei der das Aus
gleichselement mit einem Ende einer in den Differentialkorb
eingeführten Antriebswelle drehfest gekoppelt ist, stellt eine
Ausführung
dar, die für Mittendifferentiale geeignet ist. Hierbei ist eines
der Seitenräder mit einer Hohlwelle zu verbinden, die koaxial
zur Antriebswelle verläuft, wobei der Differentialkorb nur der
axialen Verbauung der Seitenräder und des Ausgleichsrades dient.
Es kann jedoch auch das eine der Seitenräder, mit dem Differen
tialkorb drehfest verbunden werden.
Der Begriff Seitenräder wird durchgehend verwendet, obwohl die
Differentiale mit ihrer Achse auch in Längsrichtung eines Fahr
zeugs eingebaut werden können.
Die drehfeste Kopplung der bezüglich der Achse taumelnden Aus
gleichsscheibe kann mittels Konstruktionen erfolgen, die Gleich
laufdrehgelenken entsprechen und insbesondere in Längsführungen
im Differentialkorb eingreifende umfangsverteilte Zapfen am Aus
gleichselement aufweisen oder eine auf der Antriebswelle be
festigte Nabe, wobei drehmomentübertragende Kugeln in Kugelril
len auf der Nabe und in der Ausgleichsscheibe gehalten sind. Auf
den genannten Zapfen können dabei Rollen oder Gleitsteine win
kelbeweglich angeordnet sein. Die erwähnten Kugeln können in
einem Kugelkäfig in einer gemeinsamen Ebene gehalten werden. Die
zuerst genannte Gelenkkonstruktion kann auch zwischen einer
Antriebswellennabe und der Ausgleichsscheibe eingesetzt werden,
ebenso wie die zweitgenannte Kugelgelenkkonstruktion auch zwi
schen der Ausgleichsscheibe und dem Differentialkorb ausgeführt
werden kann.
Die genannten Verhältnisse der Zähnezahlen sind nach einem er
sten Ausgestaltungsmuster dann erfüllt, wenn die Ausgleichs
scheibe mit Stirnverzahnungen untereinander gleicher Zähnezahl
z = n ausgestaltet ist und ein Seitenrad eine Stirnverzahnung mit
einer um 1 kleineren Zähnezahl z = n - 1 und das andere Seitenrad
eine Stirnverzahnung mit einer um 1 größeren
Zähnezahl z = n + 1 aufweist. Hiermit ist eine ungleiche Drehmoment
verteilung zwischen den Seitenrädern möglich. Nach einem zweiten
Ausgestaltungsmuster sind die Bedingungen erfüllt, wenn beide
Seitenräder mit Stirnverzahnungen mit untereinander gleicher
Zähnezahl z = n ausgestaltet sind und die Ausgleichsscheibe auf
einer Seite eine Stirnverzahnung mit einer um 1 kleineren Zähne
zahl z = n - 1 und auf der anderen Seite eine Stirnverzahnung mit
einer um 1 größeren Zahl z = n + 1 aufweist. Diese Ausführung mit
gleichen Seitenrädern reduziert die Teilvielfalt.
Bei der umlaufenden taumelnden Bewegung der Ausgleichsscheibe,
die aufgrund der jeweils unterschiedlichen Zähnezahlen gegenläu
fige Bewegungen der Seitenräder erzwingt, findet Gleitreibung an
den Verzahnungsoberflächen statt, die unter einem übereinstim
menden Gleitwinkel in Bezug auf die jeweiligen Rad- bzw. Schei
benelementen liegen, die die gewünschte drehmomentabhängige
Sperrwirkung erzeugen. Die Seitenräder stützen sich hierbei
axial am Differentialkorb ab. Durch Verwendung von Axiallagern
zwischen Seitenrädern und Differentialkorb kann die Sperrwirkung
relativ gering gehalten werden. Werden einfache Gleitscheiben
anstelle von Axiallagern eingesetzt, entsteht eine erhöhte
Sperrwirkung. Sofern anstelle von Gleitscheiben Reibscheiben
elemente zwischen den Seitenrädern und dem Differentialkorb zum
Einsatz kommen, kann die Sperrwirkung noch erhöht werden.
Wenn das Innere des Differentialkorbs mit einer viskosen Flüs
sigkeit gefüllt wird und mit Dichtungen zu einem abgeschlossenen
hydraulischen System ausgebildet wird, wirken die ineinander
greifenden Stirnverzahnungen ähnlich wie zwei Zahnradpumpen,
wobei jedoch keine Ansaug- und Druckkanäle vorhanden sind, so
daß wesentliche zusätzliche hydraulische Verlustarbeit geleistet
wird, die eine differenzdrehzahlabhängige Sperrwirkung erzeugt,
die die in den Verzahnungen entstehende drehmomentabhängige
Sperrwirkung des Differentialgetriebes erhöht.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele finden sich in den nachfolgenden
Zeichnungen.
Fig. 1a zeigt ein erfindungsgemäßes Differential in perspekti
vischer Ansicht mit teilweise weggebrochenem Gehäuse
in einer ersten Ausführung mit Rollen auf dem Zapfen;
Fig. 1b zeigt ein erfindungsgemäßes Differential in perspekti
vischer Ansicht mit teilweise weggebrochenem Gehäuse
in einer zweiten Ausführung mit Gleitsteinen auf dem
Zapfen;
Fig. 2 zeigt den Rädersatz der Differentiale nach Fig. 1 in
perspektivischer Explosionsdarstellung;
Fig. 3 zeigt ein Differential in der Ausführung nach Fig. 1a
im Längsschnitt;
Fig. 4 zeigt ein Differential ähnlich Fig. 3 in abgewandelter
Ausführung im Längsschnitt;
Fig. 5 zeigt ein erfindungsgemäßes Differential in einer
weiteren Ausführung im Längsschnitt.
Fig. 6 zeigt eine Darstellung des Rädersatzes eines Sperr
differentials anhand einer halben Abwicklung (180°)
der miteinander im Eingriff befindlichen Seitenräder
mit der dazwischenliegenden Ausgleichsscheibe in einer
ersten Ausgestaltung.
Fig. 7 zeigt eine Darstellung des Rädersatzes eines Sperr
differentials anhand einer halben Abwicklung (180°)
der miteinander im Eingriff befindlichen Seitenräder
mit der dazwischenliegenden Ausgleichsscheibe in einer
zweiten Ausgestaltung.
Die Fig. 1a und 1b werden nachstehend weitgehend gemeinsam
beschrieben. In den Figuren ist jeweils ein Differentialkorb 11
eines erfindungsgemäßen Differentials gezeigt, der aus zwei
Gehäuseteilen 12, 13 zusammengesetzt ist, die über Flanschteile
14, 15 miteinander zu verschrauben sind. Schraubenlöcher 16, 17
sind jeweils geschnitten erkennbar. Die entsprechenden Bolzen
sind nicht dargestellt. Am verspannten Flansch ist ein Tellerrad
zum Antrieb des Differentialkorbs 11 anschraubbar. Die Gehäuse
teile 12, 13 haben jeweils Hülsenansätze 18, 19, die auf der
Außenseite Lagersitze bzw. Lagerflächen zur drehbaren Lagerung
des Differentialkorbs 11 in einem Getriebegehäuse bilden. In die
Hülsenansätze 18, 19 sind Achswellen einsteckbar, die mit zwei
Seitenrädern 20, 21 verbindbar sind, die koaxial mit Abstand
zueinander im Differentialkorb 11 drehbar gehalten sind. Die
Seitenräder 20, 21 haben Stirnverzahnungen 22, 23, die in zu
geordnete Stirnverzahnungen einer Ausgleichsscheibe 25 eingrei
fen, gegenüber der die Seitenräder entgegengesetzt gerichtete
Drehbewegungen ausüben können. Die Stirnverzahnungen der Aus
gleichsscheibe 25 sind mit 28, 29 bezeichnet. Die Seitenräder
20, 21 stützen sich über Axiallager 30, 31 am Differentialkorb
11 nach außen ab. An der Ausgleichsscheibe 25 ist einer von drei
umfangsverteilten Zapfen 26 erkennbar, auf dem nach Fig. 1a
eine Rolle 27 drehbar gehalten ist bzw. nach Fig. 1b ein Gleit
stein 24 drehbar aufgesetzt ist. Der Zapfen 26 ist an einer
Seite abgeflacht, um Freigang für die Bearbeitung der Stirn
verzahnung 28 zu schaffen. Die Rolle 27 bzw. der Gleitstein 24
auf dem Zapfen ist in einer Längsführung 32 im Differentialkorb
11 geführt, so daß die Ausgleichsscheibe 25 mit dem Differenti
alkorb 11 drehzahlgleich umläuft, sich jedoch dabei taumelnd zur
Längsachse des Differentialkorbs bewegen kann.
In Fig. 2 sind die Seitenräder 20, 21 und die Ausgleichsscheibe
25 mit Abstand zueinander in koaxialer Ausrichtung dargestellt.
Eine solche koaxiale Anordnung tritt im montierten Zustand nicht
ein. An der Ausgleichsscheibe 25 sind zwei von drei Zapfen 26
sichtbar; Rollen sind nicht montiert. Die Zapfen 26 sind auf
entgegengesetzten Seiten abgeflacht, um Freigang für die Be
arbeitung der Stirnverzahnungen 28, 29 zu schaffen. Die Stirn
verzahnung 22 des ersten Seitenrades 20 hat hierbei 13 Zähne,
die damit zusammenwirkende Stirnverzahnung 28 der Ausgleichs
scheibe 25 hat 14 Zähne. Gleichfalls 14 Zähne hat die zweite
Stirnverzahnung 29 der Ausgleichsscheibe 25, die mit der Stirn
verzahnung 23 des zweiten Seitenrades 21 zusammenwirkt; diese
Stirnverzahnung 23 hat 15 Zähne. Es ist erkennbar, daß auf diese
Weise bei vollem Eingriff einer der Zähne der Stirnverzahnungen
28, 29 der Ausgleichsscheibe 25 in die Gegenverzahnungen 22, 23,
der jeweils diametral gegenüberliegende Zahn der Stirnverzahnun
gen 28, 29 auf einem Zahnkopf der Gegenverzahnungen 22, 23 Kon
takt hat, so daß zum einen die Schrägstellung der Ausgleichs
scheibe 25 im Differentialkorb und zum anderen die Möglichkeit
entgegengesetzter relativer Verdrehung der Achswellenräder 20,
21 gegenüber der Ausgleichsscheibe 25 verständlich wird.
In Fig. 3 ist der Differentialkorb 11 mit den bereits angespro
chenen Gehäusehälften 12, 13, den Flanschteilen 14, 15 und den
Hülsenansätzen 18, 19 erkennbar, weiterhin Axiallager 30, 31,
mittels derer sich die Seitenräder 20, 21 im Differentialkorb
abstützen. Im Differentialkorb 11 sind die Seitenräder 20, 21
und die Ausgleichsscheibe 25 in echter Schnittdarstellung ge
zeigt. Der Schnitt durch die Ausgleichsscheibe 25 verläuft durch
einen der Zapfen 26, auf dem die Rolle 27 erkennbar ist. Diese
ist in einer eingefrästen Längsführung 32 gehalten, an deren
Seitenwänden sie abrollen kann. Auf diese Weise läuft die Aus
gleichsscheibe 25 mit dem Differentialkorb 11 drehzahlgleich um.
Die Ausgleichsscheibe 25 ist im positiven Sinn gegenüber der
nicht eingezeichneten Längsachse des Differentialkorbs 11 ge
kippt. Bezüglich der Situation zwischen dem ersten Seitenrad 20
und der Ausgleichsscheibe ist in der oberen Bildhälfte erkenn
bar, daß zwei Zähne der Stirnverzahnungen 22, 28 sich Kopf auf
Kopf berühren (gegenüber der Bildebene leicht zurückliegend),
während sich in der unteren Bildhälfte erkennen läßt, wie einer
der Zähne der Stirnverzahnung 22 in einen Zahngrund der Stirn
verzahnung 28 eingreift. Die umgekehrte Situation ist zwischen
der Ausgleichsscheibe 25 und dem zweiten Seitenrad 21 erkennbar,
wo in der oberen Bildhälfte einer der Zähne der Stirnverzahnung
29 der Ausgleichsscheibe 25 in einen Zahngrund der Stirnver
zahnung 23 des zweiten Seitenrades 21 eingreift, während in der
unteren Bildhälfte ein Zahn der Stirnverzahnung 29 mit einem
Zahn der Stirnverzahnung 23 Kopf an Kopf aufeinanderliegen. Die
Axiallager 30, 31 reduzieren die Reibung der Seitenräder 20, 21
gegenüber dem Differentialkorb und damit die Sperrwirkung des
Differentials.
In Fig. 4 ist im wesentlichen ein ähnliches Differential wie in
Fig. 3 gezeigt. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen; auf die Beschreibung wird insoweit Bezug genommen.
Axiallager zur Abstützung der Seitenräder sind nicht vorgesehen.
Stattdessen sind einfache Gleitscheiben 34, 35 vorhanden. Da
rüber hinaus weist dieses Differential drei Dichtungen 33, 36,
37 auf, wobei erstere die beiden Gehäuseteile 12, 13 im Bereich
der Flanschteile 14, 15 gegeneinander abdichtet und letztere die
Seitenräder 20, 21 gegenüber den Gehäuseteilen 12, 13. In die
Seitenräder 20, 21 sind innen abdichtende Deckel 38, 39 einge
setzt. Somit ist der Differentialkorb 11 flüssigkeitsdruckdicht
nach außen. Die Längsführung 32 ist hier als Innennut in der
Gehäusehälfte 13 vorgesehen. Der etwas gekürzte Zapfen 26 glei
tet unmittelbar in der Längsführung 32. In der hiermit gezeigten
Ausführung ist bei Füllung des abgedichteten Innenraums mit
hinreichend viskoser Flüssigkeit stets eine zahnradpumpenähnli
che Wirkung in den beiden Verzahnungseingriffen vorhanden, die
den Widerstand gegen eine relative Drehung der Seitenräder 20,
21 relativ zueinander und zur Ausgleichscheibe 25 und damit die
Sperrwirkung des Differentials, um einen differenzdrehzahlabhän
gigen Anteil erhöht.
In Fig. 5 ist ein Differentialkorb 111 gezeigt, der im wesent
lichen aus einem napfartigen Gehäuseteil 112 und einem in dessen
Innenöffnung eingesetzten Sprengring 113 zusammengesetzt ist. Am
Gehäuseteil 112 ist ein Hülsenansatz 118 angeformt, in den eine
erste Seitenwelle 140 eingesteckt ist. Mit der Seitenwelle 140
ist ein erstes Seitenrad 120 einstückig verbunden. Am offenen
Ende des Gehäuseteils 112, das mit dem Sprengring 113 versehen
ist, ist ein zweites Seitenrad 121 eingesetzt, an dem einstückig
ein Hülsenansatz 119 angeformt ist. Durch den Hülsenansatz 119
ist eine Antriebswelle 149 eingesteckt. Die Seitenräder 120, 121
haben nach innen gerichtete Stirnverzahnungen 122, 123, die mit
jeweils zugeordneten Stirnverzahnungen einer Ausgleichsscheibe
125 zusammenwirken, gegenüber der die Seitenräder 120, 121 ent
gegengesetzt gerichtete Drehbewegungen ausüben können. Die
Stirnverzahnungen der Ausgleichsscheibe, die taumelnd zwischen
den Seitenrädern bewegbar ist, sind mit 128, 129 bezeichnet. Die
Ausgleichsscheibe 125 wird von der Antriebswelle 149 über eine
Kugelgelenkkonstruktion drehend angetrieben, wobei eine Kugelna
be 143 mit der Welle 149 verbunden ist, das Gelenkaußenteil von
der Ausgleichsscheibe 125 gebildet wird und drehmomentübertra
gende Kugeln 146 in Kugelrillen 145 des Nabenkörpers 143 und
Kugelrillen 147 des Scheibenkörpers der Ausgleichsscheibe 125 in
Umfangsrichtung formschlüssig eingreifen, wobei sie in den Ku
gelrillen abrollen und die Taumelbewegung der Ausgleichsscheibe
125 ermöglichen. Mittels eines Käfigelements 148 sind die Kugel
körper 146 in einer gemeinsamen Ebene gehalten und auf die win
kelhalbierende Ebene zwischen der Mittelebene des Nabenkörpers
143 und der Mittelebene der Ausgleichsscheibe 125 eingestellt.
Das Seitenrad 120 ist über ein Axiallager 130 gegenüber dem
Gehäuseteil 112 abgestützt, das Seitenrad 121 stützt sich un
mittelbar am Sprengring 113 ab. Hiermit umfaßt das Differential
die Funktionsteile Seitenrad 120, das über die Welle 140 an
treibbar ist, Seitenrad 121, das über die Hülse 119 mittels
einer Verzahnung 141 antreibbar ist und Ausgleichsscheibe 125,
das über die Gelenkkonstruktion von der Antriebswelle 149 an
treibbar ist. Der Differentialkorb 111 kann sich gegenüber den
genannten Teilen frei drehen und dient nur der axialen Verbauung
der Teile sowie der Lagerung in einem Gehäuse. Abweichend von
der hergestellten Ausführung ist es möglich, das Seitenrad 121
drehfest mit dem Korb 111 zu verbinden und Drehmoment über den
Korb 111 in das Seitenrad 121 einzuleiten.
In Fig. 6 haben die beiden Seitenräder 20, 21 Stirnverzahnungen
von gleicher Zähnezahl z = n, während die dazwischenliegende Aus
gleichsscheibe 25 auf einer Seite eine um 1 höhere Zähnezahl
z = n + 1 und auf der anderen Seite eine um 1 niedrigere Zähnezahl
z = n - 1 auf dem gesamten Umfang von 360° hat. In der Darstellung
ist jedoch nur ein Abschnitt von 180° abgewickelt. Die Dreh
richtung und die Taumelbewegungen der Ausgleichsscheibe und die
relativen Drehbewegungen der Seitenräder sind durch Pfeile be
zeichnet. Die Zähne jedes Rades sind laufend numeriert. Eine
Ausgleichsbewegung zwischen den Seitenrädern 20, 21 wird durch
die unterschiedlichen Zähnezahlverhältnisse zwischen Seitenrad
und Ausgleichsscheibe auf den beiden Seiten der Ausgleichsschei
be im Zusammenspiel mit einer Taumelbewegung der Ausgleichs
scheibe im Differentialkorb erzielt. Bei einer vollständig um
laufenden Taumelbewegung der Ausgleichsscheibe 25 bleibt ein
Seitenrad jeweils um einen Zahn gegenüber der Ausgleichsscheibe
zurück, während das zweite Seitenrad dieser um einen Zahn vor
auseilt. Hierdurch ist eine Ausgleichsfunktion des Getriebes
gegeben. Die Ausgleichsscheibe 25 kann mit dem Differentialkorb
oder einer Innenantriebswelle drehfest verbunden sein.
In Fig. 7 ist eine Ausgleichsscheibe 25' mit beidseitig glei
cher Zähnezahl z = n und zwei ungleich ausgeführten Seitenrädern
20', 21' mit davon abweichender Zähnezahl z = n - 1 bzw. z = n + 1 dar
gestellt. Auch hier ist nur die Hälfte des vollständigen Umfangs
der Teile von 180° abgewickelt, jeweils begrenzt durch die voll
ständigen Verzahnungseingriffe der Ausgleichsscheibe 25' mit je
einem der Seitenräder 20', 21'. Die Drehrichtung und die Taumel
bewegungen der Ausgleichsscheibe und die relativen Drehbewegun
gen der Seitenräder sind durch Pfeile bezeichnet. Die Zähne
jedes Rades sind laufend numeriert. Auch hierbei ergeben sich
ungleiche Zähnezahlverhältnisse zwischen Seitenrad und Aus
gleichsscheibe auf den beiden Seiten der Ausgleichsscheibe 25,
so daß auch hier bei einer vollständig umlaufenden Taumelbewe
gung der Ausgleichsscheibe ein Seitenrad jeweils um einen Zahn
gegenüber der Ausgleichsscheibe zurückbleibt, während das zweite
Seitenrad gegenüber dieser um einen Zahn vorauseilt. Die Aus
gleichsfunktion des Getriebes ist hierbei in der gleichen Weise
verwirklicht.
11
Differentialkorb
12
Gehäusehälfte
13
Gehäusehälfte
14
Flanschteil
15
Flanschteil
16
Schraubenloch
17
Schraubenloch
18
Hülsenansatz
19
Hülsenansatz
20
Seitenrad
21
Seitenrad
22
Stirnverzahnung (
20
)
23
Stirnverzahnung (
21
)
24
Gleitstein
25
Ausgleichsscheibe
26
Zapfen
27
Rolle
28
Stirnverzahnung (
25
)
29
Stirnverzahnung (
25
)
30
Axiallager
31
Axiallager
32
Führungsbahn
33
Dichtung
34
Gleitscheibe
35
Gleitscheibe
36
Dichtung
37
Dichtung
38
Deckel
39
Deckel
111
Differentialkorb
112
Gehäuseteil
113
Sprengring
118
Hülsenansatz
119
Hülsenansatz
120
Seitenrad
121
Seitenrad
122
Stirnverzahnung
123
Stirnverzahnung
125
Ausgleichsscheibe
130
Axiallager
140
Seitenwelle
141
Verzahnung
143
Kugelnabe
144
-
145
Rille
146
Kugel
147
Rille
148
Kugelkäfig
149
Antriebswelle
Claims (18)
1. Sperrdifferential fit einem in einem Getriebegehäuse um
eine Achse drehbar gehaltenen Differentialkorb (11) mit
zwei mit Abstand zueinander angeordneten Seitenrädern (20,
21), die um die Achse zueinander drehbar im Differential
korb (11) gelagert sind, und mit einem Ausgleichselement,
das mit den Seitenrädern (20, 21) über wechselseitige Ver
zahnungseingriffe zusammenwirkt und mit dem Differential
korb (11) drehfest gekoppelt ist, der seinerseits
drehend antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seitenräder (20, 21) einander zugewandte Stirnverzahnungen (22, 23) aufweisen, und
daß das Ausgleichselement eine Ausgleichsscheibe (25) ist, die an beiden Stirnseiten Stirnverzahnungen (28, 29) auf weist, die jeweils mit einer der Stirnverzahnungen (22, 23) der Seitenräder (20, 21) zusammenwirken, wobei die Zähne zahl jeweils ineinandergreifender Stirnverzahnungen (22/28, 23/29) jeweils um 1 voneinander differiert, und die Ver hältniszahl der Zähnezahlen beider Verzahnungspaarungen (22/28, 23/29) ungleich ist, und
daß die Ausgleichsscheibe (25) taumelnd so zwischen den Seitenrädern (20, 21) beweglich ist, daß sie mit diametral sich gegenüberliegenden Bereichen ihrer beiden Stirnverzah nungen (28, 29) in die zugeordneten Stirnverzahnungen (22, 23) der Seitenräder (20, 21) eingreift.
daß die beiden Seitenräder (20, 21) einander zugewandte Stirnverzahnungen (22, 23) aufweisen, und
daß das Ausgleichselement eine Ausgleichsscheibe (25) ist, die an beiden Stirnseiten Stirnverzahnungen (28, 29) auf weist, die jeweils mit einer der Stirnverzahnungen (22, 23) der Seitenräder (20, 21) zusammenwirken, wobei die Zähne zahl jeweils ineinandergreifender Stirnverzahnungen (22/28, 23/29) jeweils um 1 voneinander differiert, und die Ver hältniszahl der Zähnezahlen beider Verzahnungspaarungen (22/28, 23/29) ungleich ist, und
daß die Ausgleichsscheibe (25) taumelnd so zwischen den Seitenrädern (20, 21) beweglich ist, daß sie mit diametral sich gegenüberliegenden Bereichen ihrer beiden Stirnverzah nungen (28, 29) in die zugeordneten Stirnverzahnungen (22, 23) der Seitenräder (20, 21) eingreift.
2. Differential nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsscheibe (25) zumindest ein peripher an
geordnetes Mitnehmerelement aufweist, und daß im Differen
tialkorb eine außermittig verlaufende Längsführung (27)
ausgebildet ist, wobei Mitnehmerelement und Längsführung
zur drehfesten Koppelung von Ausgleichsscheibe (25) und
Differentialkorb (11) ineinandergreifen.
3. Differential nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Differentialkorb (11) einen Flansch (14, 15) zum
Anschrauben von Mitteln zum drehbaren Antrieb aufweist und
daß die Seitenräder (20, 21) jeweils mit Abtriebswellen
verbunden sind, die drehbar in den Differentialkorb (11)
eingesteckt sind.
4. Differential nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei umfangsverteilte radial nach außen weisende Zapfen
(26) als Mitnehmerelemente an der Ausgleichsscheibe (25)
befestigt sind, die in drei entsprechend umfangsverteilte
Längsführungen (27) im Differentialkorb (11) eingreifen.
5. Differential nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Zapfen (26) Rollenkörper (27) angeordnet sind.
6. Differential nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Zapfen (26) Gleitsteine (24) angeordnet sind.
7. Sperrdifferential mit einem in einem Getriebegehäuse um
eine Achse drehbar gehaltenen Differentialkorb (111) mit
zwei mit Abstand zueinander angeordneten Seitenrädern (120,
121), die um die Achse zueinander drehbar im Differential
korb (111) gelagert sind, und mit einem Ausgleichselement,
das mit den Seitenrädern (120, 121) über wechselseitige
Verzahnungseingriffe zusammenwirkt und mit einer in den
Differentialkorb (111) hineinreichenden Antriebswelle (149)
drehfest gekoppelt ist, die drehend antreibbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seitenräder (120, 121) einander zugewandte Stirnverzahnungen (122, 123) aufweisen, und
daß das Ausgleichselement eine Ausgleichsscheibe (125) ist, die an beiden Stirnseiten Stirnverzahnungen (128, 129) aufweist, die jeweils mit einer der Stirnverzahnungen (122, 123) der Seitenräder (120, 121) zusammenwirken, wobei die Zähnezahl jeweils ineinandergreifender Stirnverzahnungen (122/128; 123/129) jeweils um 1 voneinander differiert und die Verhältniszahl der Zähnezahlen beider Verzahnungspaa rungen (122/128; 123/129) ungleich ist, und
daß die Ausgleichsscheibe (125) taumelnd so zwischen den Seitenrädern (120, 121) beweglich ist, daß sie mit diame tral sich gegenüberliegenden Bereichen ihrer beiden Stirn verzahnungen (128, 129) in die zugeordneten Stirnverzahnun gen (122, 123) der Seitenräder (120, 121) eingreift.
daß die beiden Seitenräder (120, 121) einander zugewandte Stirnverzahnungen (122, 123) aufweisen, und
daß das Ausgleichselement eine Ausgleichsscheibe (125) ist, die an beiden Stirnseiten Stirnverzahnungen (128, 129) aufweist, die jeweils mit einer der Stirnverzahnungen (122, 123) der Seitenräder (120, 121) zusammenwirken, wobei die Zähnezahl jeweils ineinandergreifender Stirnverzahnungen (122/128; 123/129) jeweils um 1 voneinander differiert und die Verhältniszahl der Zähnezahlen beider Verzahnungspaa rungen (122/128; 123/129) ungleich ist, und
daß die Ausgleichsscheibe (125) taumelnd so zwischen den Seitenrädern (120, 121) beweglich ist, daß sie mit diame tral sich gegenüberliegenden Bereichen ihrer beiden Stirn verzahnungen (128, 129) in die zugeordneten Stirnverzahnun gen (122, 123) der Seitenräder (120, 121) eingreift.
8. Differential nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsscheibe (125) zumindest eine außermittige
Innenlängsführung aufweist, und daß an der Antriebswelle
(149) zumindest ein peripher angeordnetes Mitnehmerelement
ausgebildet ist, wobei Mitnehmerelement und Innenlängs
führung zur drehfesten Koppelung von Ausgleichsscheibe
(125) und Antriebswelle (149) ineinandergreifen.
9. Differential nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Differentialkorb (111) gegenüber den Seitenrädern
(120, 121) frei drehbar ist.
10. Differentialkorb nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehbar im Differentialkorb (111) gelagerten Sei
tenräder (120, 121) jeweils mit Seitenwellen verbindbar
sind, von denen eine als zur Antriebswelle (149) koaxiale
Hohlwelle ausgebildet ist.
11. Differential nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Antriebswelle (125) ein Nabenkörper mit drei
umfangsverteilten Radialzapfen angeordnet sind, die in drei
Innennuten in der Ausgleichsscheibe (125) eingreifen.
12. Differential nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Antriebswelle (149) ein Nabenkörper (143) mit
äußeren Kugelrillen (145) angeordnet ist, daß die
Ausgleichsscheibe (125) mit inneren Kugelrillen (147) ver
sehen ist und daß Nabenkörper (143) und Ausgleichsscheibe
(125) zusammen mit Kugeln (146) und einem Kugelkäfig (148)
ein Gleichlaufdrehgelenk bilden.
13. Differential nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsscheibe (25, 125) mit Stirnverzahnungen
(28, 29, 128, 129) von untereinander gleicher Zähnezahl
(z = n) ausgestaltet ist und daß ein Seitenrad (20, 120) eine
Stirnverzahnung (22, 122) mit einer um eins kleineren Zäh
nezahl (z = n - 1) und das andere Seitenrad (21, 121) eine
Stirnverzahnung (23, 123) mit einer um eins größeren Zähne
zahl (z = n + 1) aufweist.
14. Differential nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Seitenräder (20, 21, 120, 121) mit Stirnverzah
nungen (22, 23, 122, 123) mit untereinander gleicher Zähne
zahl (z = n) ausgestaltet sind und daß die Ausgleichsscheibe
(25, 125) auf einer Seite eine Stirnverzahnung (28, 128)
mit einer um eins kleineren Zähnezahl (z = n - 1) und auf der
anderen Seite eine Stirnverzahnung (29, 129) mit einer um
eins größeren Zähnezahl (z = n + 1) aufweist.
15. Differential nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zumindest ein gegenüber dem Differentialkorb (11,
111) drehbares Seitenrad (21, 121) über ein Axiallager (31)
im Differentialkorb axial abstützt.
16. Differential nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zumindest ein gegenüber dem Differentialkorb (11,
111) drehbares Seitenrad (21, 121) über eine Gleitscheibe
(35) im Differentialkorb axial abstützt.
17. Differential nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zumindest ein gegenüber dem Differentialkorb (11,
111) drehbares Seitenrad (21, 121) über Reibscheiben im
Differentialkorb axial abstützt.
18. Differential nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß Dichtungen (36, 37) zwischen dem Differentialkorb (11,
111) und den demgegenüber drehbaren Teilen (20, 21, 120,
121) vorgesehen sind, die einen abgedichteten Innenraum im
Differentialkorb (11, 111) bilden, der zumindest teilweise
mit einem viskosen Fluid gefüllt ist.
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