DE19836214C2 - Landeanflugverfahren für Luftfahrzeuge und Instrumentenlandeanlage zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Landeanflugverfahren für Luftfahrzeuge und Instrumentenlandeanlage zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Landeanflugverfahren für Luftfahr
zeuge, wobei mittels eines elektronischen Navigationssystems
(Funknavigation) ein jedes Luftfahrzeug entlang eines einer
Landebahn zugeordneten elektronischen Führungsweges mit einem
vorbestimmten Gleitpfadwinkel zu einer Aufsetzschwelle auf der
Landebahn geführt wird, insbesondere auch wenn es sich um zwei
abhängige, im wesentlichen parallel zueinander angeordnete
Landebahnen handelt, sowie eine Instrumentenlandeanlage zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Wie der Zeitschrift ELO 6/1988, S. 24-32 entnommen werden
kann, wird zur Funknavigation beim Landeanflug von Luftfahr
zeugen üblicherweise ein Instrumentenlandesystem (ILS)
verwendet, bei dem im nahen Luftraum einer Landebahn ein
elektronischer Führungsweg für die horizontale und vertikale
Positionsbestimmung des Luftfahrzeugs zur Verfügung gestellt
wird. Der elektronische Führungsweg wird insbesondere von zwei
Antennensystemen am Boden durch Abstrahlung von Positionier
signalen erzeugt, die horizontale und vertikale Leitebenen
bilden. Die horizontale Leitebene wird als Gleitweg und die
vertikale als Landekurs bezeichnet. Der Neigungswinkel des
Gleitweges gegenüber der Ebene der Landebahn legt den
Gleitwinkel des Führungsweges fest. Der Sollgleitwinkel
beträgt in der Regel 3,0°. Mit einem an Bord eines Luftfahr
zeugs befindlichen Empfangsgerät lassen sich die Positionier
signale auswerten, wobei Abweichungen der Position des
Luftfahrzeugs von diesen Ebenen aus dem Anwachsen der
Signalstärke des entsprechenden Leitebenensektors identifi
ziert werden können. Die Anzeige solcher Abweichungen erfolgt
üblicherweise mit einem Kreuzzeigerinstrument, dessen
vertikaler Zeiger die Landekursebene und dessen horizontaler
Zeiger die Gleitwegebene darstellt.
In den letzten Jahren führten die steigenden Verkehrszahlen
größerer Flughäfen zu vermehrten Anstrengungen, die Kapazität
des jeweiligen Flughafens zu erhöhen. Da in den meisten Fällen
keine Möglichkeit zur geographischen Ausdehnung des Flughafens
besteht, wurde versucht, die Anflugrate ohne größere Änderun
gen am Landebahnsystem zu steigern. Dabei müssen jedoch die
sogenannten Luftwirbelschleppen berücksichtigt werden. Dieses
sind Bereiche von zum Teil hochturbulenter Luft, die sich
unmittelbar hinter einem Luftfahrzeug bilden. Wenn nun
Luftfahrzeuge geringerer Gewichtskategorien, insbesondere
solche der Kategorien "L" (Light) und "M" (Medium), Luftfahr
zeugen höherer Gewichtskategorien, insbesondere der Kategorie
"H" (Heavy), d. h. solchen mit mehr als 136 Tonnen folgen, ist
zur Vermeidung von Instabilitäten die Einhaltung eines
ausreichenden horizontalen oder vertikalen Abstands des
nachfolgenden Luftfahrzeugs erforderlich. Diese sogenannten
Wirbelschleppenstaffelung reduziert die an sich mögliche
Anflugrate einer Landebahn mit der Folge einer geringeren
Gesamtkapazitätsauslastung des Flughafens und z. B. aufgrund
von Warteschleifen erhöhter Kosten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Landean
flugverfahren der eingangs genannten Art und eine Instrumen
tenlandeanlage zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen,
bei dem durch Umgehung der Wirbelschleppenstaffelung eine
höhere Anflugrate ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der
Patentansprüche 1 und 8 gelöst. Danach ist bei einem gattungs
gemäßen Landeanflugverfahren ein erster und ein leicht
erhöhter zweiter elektronischer Führungsweg vorgesehen, wobei
der zweite höhere elektronische Führungsweg gegenüber dem
"normalen" elektronischen Führungsweg einen höheren Gleitpfad
winkel aufweist, der das Auftreten von Wirbelschleppen für das
nachfolgende, höher geführte Luftfahrzeug verhindert. Aufgrund
des auf der Landebahn vorgesehenen zweiten elektronischen
Führungsweges wird der Pilot eines Luftfahrzeuges auch bei
schlechter Flugsicht genau wie auf dem ersten elektronischen
Führungsweg sicher zur Landebahn geführt. Die Staffelungsver
antwortung liegt wie beim bisherigen Landeanflugverfahren
weiterhin beim Fluglotsen, der die Anflugsequenz perfekt
planen kann und der Flugplankoordinator kann mit dem erfin
dungsgemäßen Landeanflugverfahren die Anflugzahlen für den
Flughafen gezielt erhöhen. Das erfindungsgemäße Verfahren geht
von der Erkenntnis aus, das Luftwirbelschleppen hinter einem
vorausfliegendem Flugzeug immer absinken. Ein Luftfahrzeug
kann daher, wenn es auf dem leicht oberhalb des ersten
Gleitweges abgestrahlten zweiten Gleitweg geführt wird,
gegenüber dem vorausfliegenden Luftfahrzeug einen geringeren
Abstand einhalten, da eine Wirbelschleppenstaffelung nicht
mehr erforderlich ist.
Das Landeanflugverfahren kann erfindungsgemäß auch bei einem
Flughafen mit zwei abhängigen, im wesentlichen parallel
zueinander angeordneten Landebahnen eingesetzt werden. Dabei
sind für die erste Landebahn ein erster elektronischer
Führungsweg mit einem ersten ("normalen") Gleitpfadwinkel und
einer ersten Aufsetzschwelle und für die zur ersten Landebahn
im wesentlichen parallele zweite Landebahn ein leicht erhöhter
zweiter elektronischer Führungsweg mit einem steileren zweiten
Gleitpfadwinkel und einer zweiten Aufsetzschwelle vorgesehen.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Landeanflugverfahren werden beim
aufeinanderfolgenden Anflug mehrerer Luftfahrzeuge ein erstes
Luftfahrzeug mittels des elektronischen Navigationssystems
entlang des ersten elektronischen Führungsweges zur Aufsetz
schwelle der ersten Landebahn und das nachfolgende zweite
Luftfahrzeug entlang des etwas höheren zweiten elektronischen
Führungsweges zur Aufsetzschwelle der zweiten Landebahn
geführt. Hiermit läßt sich pro Landebahn eine geringere
Anflugdichte erreichen und die Staffelung zwischen dem ersten
und zweiten Luftfahrzeug kann erheblich reduziert werden.
Wenn der Gleitpfadwinkel des ersten elektronischen Führungs
weges in der Regel 3,0° (Sollgleitwinkel) beträgt, beträgt der
steilere Gleitpfadwinkel des zweiten elektronischen Führungs
weges gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
3,1°.
Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die
zweite Aufsetzschwelle gegenüber der ersten Aufsetzschwelle
auf der Landebahn in Landerichtung versetzt angeordnet. Beim
Landeanflug zweier aufeinanderfolgender Luftfahrzeuge läßt
sich das nachfolgende Luftfahrzeug dabei mittels des Funknavi
gationssystems elektronisch zu der versetzten zweiten
Aufsetzschwelle auf der Landebahn führen, womit die Staffelung
zwischen dem ersten und zweiten Luftfahrzeug im Endanflug
weiter reduziert werden kann.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das elektronische
Navigationssystem für den Landeanflug entlang des ersten
elektronischen Führungsweges und den Landeanflug entlang des
zweiten elektronischen Führungsweg unabhängige Funknaviga
tionssysteme sind. Die unterschiedlichen Positioniersignale
für die beiden elektronischen Führungswege können aber auch
von einem einzigen Funknavigationssystem abgestrahlt werden.
Da die Luftwirbelschleppen für Luftfahrzeuge höherer Gewichts
kategorien, insbesondere solche der Kategorie "H", weniger
problematisch sind, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
die Luftfahrzeuge dieser Gewichtskategorie nur auf dem ersten
elektronischen Führungsweg, d. h. dem niedrigeren normalen
Gleitweg geführt werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß Luftfahrzeuge geringerer Gewichtskategorien beim
Landeanflug hinter Luftfahrzeugen höherer Gewichtskategorien
stets auf dem etwas höheren zweiten elektronischen Führungs
weg, d. h. auf dem Gleitweg mit dem steileren Gleitpfadwinkel
geführt werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Instrumentenlande
anlage für den Landeanflug von Luftfahrzeugen auf einer
Aufsetzschwelle einer Landebahn, bestehend aus einer Funknavi
gationsanlage mit einer Sendeeinrichtung für Positionier
signale, die einen der Landebahn zugeordneten elektronischen
Führungsweg mit einem vorbestimmten Gleitpfadwinkel bilden.
Diese Instrumentenlandeanlage weist erfindungsgemäß wenigstens
eine Sendeeinrichtung für Positioniersignale für zwei
unabhängige elektronische Führungswege wenigstens einer
Landebahn auf, wobei der zweite elektronische Führungsweg
gegenüber dem ersten elektronischen Führungsweg höher und mit
einem steileren Gleitpfadwinkel verläuft.
Bei Flughäfen mit zwei abhängigen, im wesentlich parallel
zueinander angeordneten Landebahnen ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß auf der ersten Landebahn ein erster elektro
nischer Führungsweg mit einem ersten Gleitpfadwinkel und einer
ersten Aufsetzschwelle vorgesehen ist und daß auf der zur
ersten Landebahn im wesentlichen parallelen zweiten Landebahn
ein leicht erhöhter zweiter elektronischer Führungsweg mit
einem steileren zweiten Gleitpfadwinkel und einer zweiten
Aufsetzschwelle vorgesehen ist.
Wenn der Gleitpfadwinkel des ersten elektronischen Führungs
weges 3,0° beträgt, beträgt der steilere zweite Gleitpfadwin
kel des zweiten elektronischen Führungsweges vorzugsweise
3,1°.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Aufsetzschwelle
des zweiten elektronischen Führungsweges gegenüber der
Aufsetzschwelle des ersten elektronischen Führungsweges in
Landerichtung horizontal versetzt angeordnet ist. Damit wird
ein Luftfahrzeug auf jedem der beiden elektronischen Führungs
wege zu einer eigenen Aufsetzschwelle auf der Landebahn
geführt, wobei die zweite Aufsetzschwelle zu dem etwas höheren
elektronischen Führungsweg mit dem etwas steileren Gleitpfad
winkel gehört. Sofern es die räumlichen Gegebenheiten des
Flughafens zulassen, können beide elektronischen Führungswege
auch zu einer einzigen Aufsetzschwelle auf einer Landebahn
oder auf zwei etwa gleich angeordnete Aufsetzschwellen zweier
im wesentlichen parallelen Landebahnen geführt werden.
Die dem ersten und/oder zweiten elektronischen Führungsweg
zugeordneten Aufsetzschwellen einer Landebahn sowie die
dazugehörigen Aufsetzzonen können in Weiterbildung dieses
Erfindungsgedankens optische Markierungen und/oder Befeue
rungseinrichtungen aufweisen.
Die Sendeeinrichtung der erfindungsgemäßen Instrumentenlande
anlage weist für die Positioniersignale insbesondere einen
Landekurssender, einen Gleitwegsender und einen Einflugzei
chensender auf, wobei jeder der elektronischen Führungswege
senkrecht zueinander stehende vertikale (Landekursebene) und
horizontale (Gleitwegebene) Komponenten aufweist. Zur
Abstrahlung der Landekurskomponenten der Positioniersignale
des ersten und/oder zweiten Führungsweges sind am Endbereich
der Landebahn Landekurssendeantennen vorgesehen, die gemäß
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung seitlich
zueinander versetzt ebenerdig nebeneinander angeordnet sind.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die
Landekurssendeantennen hintereinander angeordnet, wobei die
hintere Antenne insbesondere 1 bis 2 m erhöht ist. Wenn jeder
der elektronischen Führungswege jeweils senkrecht zueinander
stehende horizontale und vertikale Gleitweg- und Landekurs
komponenten aufweist, können die üblichen Sende- und Empfangs
geräte sowie Anzeigeinstrumente auch für die Funknavigation
des einen steileren Gleitpfadwinkel aufweisenden höheren
zweiten elektronischen Führungsweg eingesetzt werden.
Zur Abstrahlung der Gleitwegkomponenten der Positioniersignale
des ersten und/oder zweiten Führungsweges sind gemäß einer
noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung seitlich zur
Landebahn angeordnete erste und zweite Gleitwegesendeantennen
vorgesehen.
Sowohl bei nur einer Landebahn als auch bei zwei oder mehreren
abhängigen, im wesentlichen parallel zueinander angeordneten
Landebahnen können als elektronisches Navigationssystem für
den Landeanflug entlang des ersten elektronischen Führungs
weges und den Landeanflug entlang des zweiten elektronischen
Führungsweges erfindungsgemäß zwei oder mehrere unabhängige
Funknavigationssysteme vorgesehen sein. Die Funksignale können
aber auch von einem einzigen Funknavigationssystem stammen,
das für beide elektronischen Führungswege getrennte Signale
aussendet.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen und der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer Seitenansicht eine schematische Dar
stellung einer erfindungsgemäßen Instrumentenlande
anlage für eine Landebahn mit einem ersten und
einem zweiten elektronischen Führungsweg,
Fig. 2 in Draufsicht eine schematische Darstellung der in
Fig. 1 gezeigten Landebahn mit der erfindungs
gemäßen Instrumentenlandeanlage bei parallelen
Anfluggrundlinien und
Fig. 3 in Draufsicht eine schematische Darstellung einer
Landebahn gemäß Fig. 2, jedoch mit gespreizten
Anfluggrundlinien.
Die in der Fig. 1 dargestellte Instrumentenlandeanlage 1 dient
dazu, einem Luftfahrzeug bei allen Sichtverhältnissen eine
sichere Landung auf einer Landebahn 2 zu ermöglichen. Die
Sendeeinrichtung 3 der Instrumentenlandeanlage 1 ist eine im
VHF- und UHF-Bereich arbeitende Funknavigationsanlage. Deren
Hauptkomponenten sind ein Landekurssender 4, ein Gleitwegsen
der 5 und ein Einflugzeichensender 6. Die den Landekurssen
der 4 enthaltende Landekursanlage liefert eine vertikale
Kursebene und die den Gleitwegsender 5 enthaltende Gleitweg
anlage eine horizontale Gleitebene. Die Trägerfrequenzen von
Landekurs- und Gleitwegsender werden mit niederfrequenten
Signalen amplitudenmoduliert. Durch die Art der Antennenein
speisung wird erreicht, daß beim Anflug auf die Instrumenten
landeanlage 1 rechts und unterhalb vom vorgeschriebenen
Flugweg die eine Komponente und links und oberhalb des
Leitstrahls die andere Komponente überwiegt. An Bord der
Luftfahrzeuge wird nun die Differenz der Modulationsgrade
gemessen und auf einem Kreuzzeigerinstrument durch einen
vertikalen Zeiger für die Landekursebene und einen horizonta
len Zeiger für die Gleitwegebene dargestellt. Im Idealfall
liegt der Schnittpunkt beider Linien in der Mitte des
Instrumentes. Die Einflugzeichensender 6 liefern zusätzlich
noch Entfernungsinformationen, die eine Höhenkontrolle
ermöglichen.
Die Instrumentenlandeanlage 1 dient dem Landeanflug von
Luftfahrzeugen 7 und 8 auf eine Aufsetzschwelle 9 bzw. 10 der
Landebahn 2. Dabei werden mittels der Sendeeinrichtung 3 der
Funknavigationsanlage Positioniersignale abgestrahlt, die
einen der Landebahn 2 zugeordneten ersten elektronischen
Führungsweg 11 und einen zweiten elektronischen Führungsweg
12 festlegen. Der Neigungswinkel des Gleitweges des ersten
elektronischen Führungsweges 11 gegenüber der Ebene der
Landebahn 2 legt den Gleitpfadwinkel α dieses Führungsweges
fest, der in der Regel 3,0° beträgt. Gegenüber diesem
Sollgleitwinkel von 3,0° weist der Gleitweg des zweiten
elektronischen Führungsweges 12, der in einer größeren Höhe
als der erste elektronische Gleitweg 11 verläuft, einen
steileren Gleitpfadwinkel β von 3,1° auf.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist die
Aufsetzschwelle 10 des zweiten elektronischen Führungsweges
12 gegenüber der Aufsetzschwelle 9 des ersten elektronischen
Führungsweges 11 in Landerichtung horizontal versetzt
angeordnet. Die dem ersten elektronischen Führungsweg 11 und
dem zweiten elektronischen Führungsweg 12 zugeordneten
Aufsetzschwellen 9 und 10 der Landebahn 2 sowie die da
zugehörigen Aufsetzzonen 13 weisen (nicht dargestellt)
optische Markierungen und entsprechende Befeuerungsein
richtungen auf.
Die erfindungsgemäße Instrumentenlandeanlage 1 läßt sich auch
bei Flughäfen mit zwei abhängigen, im wesentlichen parallel
zueinander angeordneten Landebahnen (nicht dargestellt)
einsetzen, wobei auf der ersten Landebahn ein erster elektro
nischer Führungsweg 11 mit einem ersten Gleitpfadwinkel α und
einer ersten Aufsetzschwelle 9 vorgesehen ist und auf der zur
ersten Landebahn in wesentlichen parallelen zweiten Landebahn
ein leicht erhöhter zweiter elektronischer Führungsweg 12 mit
einem steileren zweiten Gleitpfadwinkel β und einer zweiten
Aufsetzschwelle 10 vorgesehen ist.
In den Fig. 2 und 3 sind zwei Möglichkeiten der Platzierung
der Landekurssender 4 dargestellt. In der in Fig. 2 dar
gestellten Anordnung sind die Landekurssendeantennen 15 und
16 am Endbereich der Landebahn 2 hintereinander aufgestellt,
wobei die hintere Antenne 16 ca. 1 bis 2 m erhöht angeordnet
ist, um eine freie Abstrahlung zu gewährleisten. Beide
Landekurssendeantennen 15 und 16 strahlen in die gleiche
Richtung. Die Anfluggrundlinien 17 und 18 sind identisch.
Die in Fig. 3 schematisch dargestellte Anordnung führt zu
einer kreuzenden Abstrahlung der Landekurssendeantennen 19 und
20, wobei eine Spreizung der Anfluggrundlinien 21 und 22
stattfindet. Der Winkel der Spreizung wird durch geographische
bzw. flugsicherungstechnische Kriterien bestimmt. Die
Landekurssendeantennen 19 und 20 sind ebenerdig nebeneinander
aufgebaut. Bei dem oben beschriebenen Parallelbahnsystem
bringt die Spreizungslösung gemäß der Fig. 3 zusätzlich den
Vorteil eines noch größeren horizontalen Abstandes bei
Anflügen für verschiedene Landebahnen.
Als elektronisches Navigationssystem für den Landeanflug
entlang des ersten elektronischen Führungsweges 11 und den
Landeanflug entlang des zweiten elektronischen Führungsweges
12 können unabhängige Funknavigationssysteme vorgesehen sein.
Es kann aber auch eine einzige Sendeeinrichtung 3 die
Positionssignale für die beiden elektronischen Führungswege
11 und 12 gleichzeitig abstrahlen.
Auch wenn die Sendeeinrichtung 3 bei der in Fig. 1 dargestell
ten Ausführungsform das Luftfahrzeug 7 auf dem ersten elektro
nischen Führungsweg 11 mit einem ersten Gleitpfadwinkel α von
3,0° auf die erste Aufsetzschwelle 9 der Landebahn 2 führt und
die Sendeeinrichtung 3 das nachfolgende zweite Luftfahrzeug 8
entlang des leicht erhöhten zweiten elektronischen Führungs
weges 12 mit dem steileren zweiten Gleitpfadwinkel β von 3,1°
auf die auf der Landebahn nach hinten versetzt angeordnete
zweite Aufsetzschwelle 10 führt, kann bei geeigneten geogra
phischen und flugtechnischen Gegebenheiten auch vorgesehen
sein, daß die beiden elektronischen Führungswege 11 und 12
zwei nacheinander landende Luftfahrzeuge 7 und 8 auf eine
einzige Aufsetzschwelle, insbesondere die Aufsetzschwelle 9,
auf der Landebahn 2 führen.
Das durch die Instrumentenlandeanlage 1 ermöglichte Landean
flugverfahren für Luftfahrzeuge macht eine erhöhte Wirbel
schleppenstaffelung für Landeanflüge überflüssig. Bei dem
erfindungsgemäßen Landeanflugverfahren sollten Flugzeuge
geringerer Gewichtskategorien zur Kapazitätssteigerung des
Flughafens stets hinter Flugzeugen höherer Gewichtskategorien
auf dem höheren Gleitweg des zweiten elektronischen Führungs
weges 12 geführt werden. Selbst wenn die Aufsetzschwelle 10
des zweiten elektronischen Führungsweges 12 auf einer
Landebahn von etwa 4000 m gegenüber der Aufsetzschwelle 9 des
ersten elektronischen Führungsweges 11 in Landerichtung nach
hinten versetzt ist, so ist die verbleibende Restbahnlänge für
landende Flugzeuge der Kategorien "M" und "L", wenn sie hinter
Flugzeugen der Kategorie "H" geführt werden, mit etwa 3000 m
immer noch mehr als ausreichend. Den Flugzeugen der Kategorie
"H", die auf dem ersten elektronischen Führungsweg 11 geleitet
werden, steht weiterhin die volle Bahnlänge von beispielsweise
4000 m zur Verfügung.
1
Instrumentenlandeanlage
2
Landebahn
3
Sendeeinrichtung
4
Landekurssender
5
Gleitwegsender
6
Einflugzeichensender
7
erstes Luftfahrzeug
8
zweites Luftfahrzeug
9
Aufsetzschwelle (erster elektron. Führungsweg)
10
Aufsetzschwelle (zweiter elektron. Führungsweg)
11
erster elektronischer Führungsweg
12
zweiter elektronischer Führungsweg
13
Aufsetzzone
14
Aufsetzzone
15
Landekurssendeantenne
16
Landekurssendeantenne
17
Anfluggrundlinie
18
Anfluggrundlinie
19
Landekurssendeantenne
20
Landekurssendeantenne
21
Anfluggrundlinie
22
Anfluggrundlinie
α erster Gleitwinkel
β zweiter Gleitwinkel
α erster Gleitwinkel
β zweiter Gleitwinkel
Claims (16)
1. Landeanflugverfahren für Luftfahrzeuge, wobei mittels
eines elektronischen Navigationssystems, insbesondere eines
Funknavigationssystems, ein jedes Luftfahrzeug entlang eines
einer Landebahn zugeordneten elektronischen Führungsweges mit
einem vorbestimmten Gleitpfadwinkel zu einer Aufsetzschwelle
auf der Landebahn geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
beim aufeinanderfolgenden Anflug mehrerer Luftfahrzeuge ein
erstes Luftfahrzeug entlang eines der Landebahn zugeordneten
ersten elektronischen Führungsweges mit einem ersten
Gleitpfadwinkel zu einer ersten Aufsetzschwelle auf der
Landebahn geführt wird und daß das darauffolgende zweite
Luftfahrzeug entlang eines höheren zweiten elektronischen
Führungsweges mit einem zweiten Gleitpfadwinkel zu einer
zweiten Aufsetzschwelle auf der Landebahn geführt wird, wobei
der höhere Gleitweg gegenüber dem ersten Gleitweg in einem
steileren Winkel geführt ist, und daß für die Funknavigation
beim Landeanflug des ersten Luftfahrzeuges der erste elektro
nische Führungsweg und für die Funknavigation beim Landeanflug
des nachfolgenden zweiten Luftfahrzeuges der obere zweite
elektronische Führungsweg gewählt wird.
2. Landeanflugverfahren nach Anspruch 1 für Flughäfen mit
zwei abhängigen, im wesentlichen parallel zueinander an
geordneten Landebahnen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
ersten Landebahn ein erster elektronischer Führungsweg mit
einem ersten Gleitpfadwinkel und einer ersten Aufsetzschwelle
vorgesehen ist und daß auf der zur ersten Landebahn im
wesentlichen parallen zweiten Landebahn ein leicht erhöhter,
zweiter elektronischer Führungsweg mit einem steileren zweiten
Gleitpfadwinkel und einer zweiten Aufsetzschwelle vorgesehen
ist und daß beim aufeinanderfolgenden Anflug mehrere Luftfahr
zeuge ein erstes Luftfahrzeug mittels des elektronischen
Navigationssystems entlang des ersten elektronischen Führungs
weges zur Aufsetzschwelle der ersten Landebahn und das
nachfolgende zweite Luftfahrzeug entlang des etwas höheren
zweiten elektronischen Führungsweges zur Aufsetzschwelle der
zweiten Landebahn geführt werden.
3. Landeanflugverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gleitpfadwinkel α des ersten elektro
nischen Führungsweges 3,0° und der steilere Gleitpfadwinkel β
des höheren zweiten elektronischen Führungsweges 3,1°
betragen.
4. Landeanflugverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Aufsetzschwelle gegenüber der
ersten Aufsetzschwelle auf der Landebahn in Landerichtung nach
hinten versetzt angeordnet ist.
5. Landeanflugverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als elektronisches Navigations
system für den Landeanflug entlang des ersten elektronischen
Führungsweges und den Landeanflug entlang des zweiten
elektronischen Führungsweges zwei unabhängige Funknavigations
systeme vorgesehen sind.
6. Landeanflugverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß Luftfahrzeuge höherer Gewichts
kategorien auf dem ersten elektronischen Führungsweg (normaler
Gleitweg) geführt werden.
7. Landeanflugverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Luftfahrzeuge geringerer Gewichts
kategorien hinter Luftfahrzeugen höherer Gewichtskategorien
auf dem etwas höheren zweiten elektronischen Führungsweg
(höherer Gleitweg) geführt werden.
8. Instrumentenlandeanlage für den Landeanflug von Luftfahr
zeugen auf eine Aufsetzschwelle einer Landebahn bestehend aus
einer Funknavigationsanlage mit einer Sendeeinrichtung für
Positioniersignale, die einen der Landebahn zugeordneten
elektronischen Führungsweg mit einem vorbestimmten Gleitpfad
winkel bilden, dadurch gekennzeichnet, daß von wenigstens
einer Sendeeinrichtung (3) Positioniersignale für zwei
unabhängige elektronische Führungswege (11, 12) wenigstens
einer Landebahn (2) sendbar sind, wobei der zweite elektro
nische Führungsweg (12) gegenüber dem ersten elektronischen
Führungsweg (11) höher und mit einem steileren Gleitpfadwin
kel β verläuft.
9. Instrumentenlandeanlage nach Anspruch 8 für Flughäfen mit
zwei abhängigen, im wesentlichen parallel zueinander an
geordneten Landebahnen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
ersten Landebahn (2) ein erster elektronischer Führungsweg
(11) mit einem ersten Gleitpfadwinkel α und einer ersten
Aufsetzschwelle (9) vorgesehen ist und daß auf der zur ersten
Landebahn im wesentlichen parallelen zweiten Landebahn ein
leicht erhöhter zweiter elektronischer Führungsweg (12) mit
einem steileren zweiten Gleitpfadwinkel β und einer zweiten
Aufsetzschwelle (10) vorgesehen ist.
10. Instrumentenlandeanlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Gleitpfadwinkel α des ersten
elektronischen Führungsweges (11) 3,0° und der steilere zweite
Gleitpfadwinkel β des höheren zweiten elektronischen Führungs
weges (12) 3,1° betragen.
11. Instrumentenlandeanlage nach einem der Ansprüche 8 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Aufsetzschwelle
(10) gegenüber der ersten Aufsetzschwelle (9) auf der
Landebahn (2) in Landerichtung nach hinten versetzt angeordnet
ist.
12. Instrumentenlandeanlage nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die dem ersten und/oder zweiten elektro
nischen Führungsweg (11, 12) zugeordneten Aufsetzschwellen (9,
10) einer Landebahn sowie die dazugehörigen Aufsetzzonen (13,
14) optische Markierungen und/oder Befeuerungseinrichtungen
aufweisen.
13. Instrumentenlandeanlage nach einem der Ansprüche 8 bis
12, wobei die Sendeeinrichtung insbesondere aus Landekurs
sender, Gleitwegsender und Einflugzeichensender besteht und
jeder der elektronischen Führungswege senkrecht zueinander
stehende vertikale (Landekursebene) und horizontale (Gleitweg
ebene) Komponenten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Abstrahlung der Landekurskomponenten der Positionier
signale für den ersten und/oder zweiten Führungsweg (11, 12)
am Endbereich der Landebahn (2) vorgesehenen Landekurs
sendeantennen (19, 20) seitlich zueinander versetzt, ebenerdig
nebeneinander angeordnet sind.
14. Instrumentenlandeanlage nach einem der Ansprüche 8 bis
12, wobei die Sendeeinrichtung insbesondere aus Landekurs
sender, Gleitwegsender und Einflugzeichensender besteht und
jeder der elektronischen Führungswege senkrecht zueinander
stehende vertikale (Landekursebene) und horizontale (Gleitweg
ebene) Komponenten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Abstrahlung der Landekurskomponenten der Positionier
signale für den ersten und/oder zweiten Führungsweg (11, 12)
am Endbereich der Landebahn (2) vorgesehenen Landekurs
sendeantennen (15, 16) hintereinander angeordnet sind, und die
hintere Antenne (16) insbesondere 1 bis 2 m erhöht ist.
15. Instrumentenlandeanlage nach einem der Ansprüche 8 bis
14, wobei die Sendeeinrichtung insbesondere aus Landekurs
sender, Gleitwegsender und Einflugzeichensender besteht und
jeder der elektronischen Führungswege senkrecht zueinander
stehende vertikale (Landekursebene) und horizontale (Gleitweg
ebene) Komponenten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Abstrahlung der Gleitwegkomponenten der Positioniersignale für
den ersten und/oder zweiten Führungsweges (11, 12) seitlich
zur Landebahn (2) Gleitwegsender (5) angeordnet sind.
16. Instrumentenlandeanlage nach einem der Ansprüche 8 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß als elektronisches Naviga
tionssystem für den Landeanflug entlang des ersten elektro
nischen Führungsweges (11) und den Landeanflug entlang des
zweiten elektronischen Führungsweges (12) zwei unabhängige
Funknavigationssysteme vorgesehen sind.
Priority Applications (3)
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