DE19835826A1 - Herstellen von Mahlprodukten aus Feldfrüchten - Google Patents
Herstellen von Mahlprodukten aus FeldfrüchtenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B02—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
- B02B—PREPARING GRAIN FOR MILLING; REFINING GRANULAR FRUIT TO COMMERCIAL PRODUCTS BY WORKING THE SURFACE
- B02B5/00—Grain treatment not otherwise provided for
- B02B5/02—Combined processes
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B02—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
- B02C9/00—Other milling methods or mills specially adapted for grain
- B02C9/04—Systems or sequences of operations; Plant
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Crushing And Grinding (AREA)
- Adjustment And Processing Of Grains (AREA)
- Disintegrating Or Milling (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen von Mehlen,
Grieß und dergleichen Mahlprodukten aus Getreide bzw.
Feldfrüchten mit einer Reinigungs-, Schäl- und Netzungsstufe
bzw. -stufen zur Vorbereitung auf den Mahlvorgang, der
mindestens einen Walzenstuhl zum Vorbrechen und Siebe zur
Trennung in mindestens drei Fraktionen von dunklen,
schalenhaltigen und hellen endospermhaltigen
Zwischenprodukten umfaßt.
In bekannten Anlagen zum Herstellen von Mehlen wird das
Getreide zuerst gereinigt und geschält. Es schließt dann ein
Mahlvorgang mit einer großen Zahl von verschiedenen
Zerkleinerungsstufen und mit darauf folgenden Siebstufen an.
Der von den gröberen Schalen (Schrot) befreite Mehlkern wird
mittels der Siebe in feines Mehl sowie in verschieden grobe
Fraktionen, beginnend mit schalenreichen Produkten, Kleie,
dann Grieß und griffigem Mehl, aufgeteilt und diese
verschieden groben Fraktionen werden wieder verschiedenen
Zerkleinerungsstufen und darauf folgenden Siebstufen
zugeführt. Die gröberen Getreidebestandteile durchlaufen bei
den bekannten Anlagen viele Zerkleinerungsstufen. Jede der
genannten Zerkleinerungsstufen umfaßt eine Vielzahl von
Walzenstühlen mit je zwei gegenläufigen, verschieden schnell
laufenden Walzen, zwischen denen das Mahlgut zerkleinert
wird. Die Walzenstühle müssen hinsichtlich der Walzenabstände
der Parallelführung sowie der Drehzahlen individuell
eingestellt werden. Der nach den Zerkleinerungsstufen
verbleibende Grobanteil fällt als Kleie getrennt an. Die nach
Durchlaufen der Zerkleinerungsstufen vorliegenden Feinanteile
unterscheiden sich nach Qualität und Menge ihrer Gehalte an
Kohlenhydraten, Eiweiß, Enzymen, Mineralstoffen usw. und
werden am Ende des Mehlherstellungsvorganges zu einer
einzigen oder zu wenigen, verschiedenen Mehlqualitäten
vereinigt. Bekannte Anlagen zum Herstellen von Backmehlen
umfassen normalerweise etwa 18 Zerkleinerungsstufen samt
Nebeneinrichtungen und sind dementsprechend aufwendig. Um
lockere, große und knusprige Hefeteiggebäcke begehrter
Qualität herstellen zu können, wird ein solcher Aufwand für
notwendig gehalten. Ebenso aufwendig ist die Herstellung von
besonders hellen Mehlen.
Die bekannten vielstufigen modernen Anlagen mit
Doppelwalzenstühlen zum Herstellen von Mehlen, welche für die
Gebäckherstellung geeignet sind, haben sich aus den alten
Mühlanlagen entwickelt, in denen das Getreide zwischen
Mahlsteinen in Form horizontaler Scheiben gemahlen wurde.
Auch hiebei sind zur Herstellung ausreichend feinen Mehls
mehrfache Durchgänge des gröberen Mahlgutes durch die
Mahlsteine, d. h. meistens mehrere Mahlsteinpaare oder
jedenfalls mehrere Zerkleinerungsstufen erforderlich.
Es ist außerdem bekannt, in Mühlenanlagen Stiftmühlen mit auf
gegenläufigen, koaxialen Scheiben bzw. Rotoren befestigten,
zahnförmig zwischeneinandergreifenden Schlagstiften
einzusetzen. Hiebei wird das Mahlgut dem Raum zwischen den
Scheiben axial zugeführt, dort durch vielfache Schläge der
Stifte zertrümmert und nach der Zerkleinerung tangential aus
dem Mühlenraum geschleudert. Diese Stiftmühlen, die mit hohen
Umfangs- bzw. Schlaggeschwindigkeiten arbeiten, wurden bisher
vor allem zur Zerkleinerung zähen, schwer zerkleinerbaren
Mahlgutes eingesetzt, z. B. zur Herstellung von Hafermehl aus
geschältem Hafer.
Aus der EP 418 801 A1 sind ein Mahlverfahren und eine
Vorrichtung zum Mahlen bekannt, bei welchem nach einem
Walzenstuhl nur in einen Siebübergang und in einen
Siebdurchfall getrennt wird. Der Siebübergang entspricht bloß
einer Mischfraktion. Diese Mischung wird zuerst in einer
Stiftmühle vermahlen und dann separiert bzw. gesiebt und in
Walzenstühlen weitervermahlen. Durch das unseparierte
gemeinsame Mahlen in der Stiftmühle werden Grieß und Schale
gemeinsam vermahlen. Die feinen Partikel, die sich im
Anschluß daran ergeben, lassen sich wohl nach Größe und
Gewicht sortieren, jedoch ist infolge der Kleinheit eine
eindeutige Trennung von Schalenteilen und Grieß nicht
möglich.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Anlage der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, die die Herstellung von
besonders hellen Mehlen ohne dem durch mehrfache
Hintereinanderschaltung von Doppelwalzenstühlen bedingten
hohen Geräte-, Instandhaltungs- und Justieraufwand
ermöglicht. Insbesondere in Entwicklungsländern besteht ein
erhöhter Bedarf von hellen Mehlen. Es fehlt aber gerade dort
an Fachpersonal zum Betrieb der bekannten, feinjustierbaren
Anlagen, die zur Herstellung heller Mehle geeignet wären. Die
Lösung der Aufgabe wird dadurch erreicht, daß mindestens zwei
der Fraktionen je Fraktion mit mindestens einer zugeordneten
Stiftmühle in Verbindung stehen und die Stiftmühlen die
genannten Fraktionen getrennt voneinander, vorzugsweise in
nur einer Mahlstufe, vermahlen. Es wird also vor dem
Vermahlen in den Stiftmühlen in mindestens drei Fraktionen
getrennt (Siebeinrichtung) und dann werden die getrennten
Fraktionen Schale und Grieß in je einer eigenen Stiftmühle
getrennt vermahlen. Das Ergebnis fällt hier eindeutig und das
Produkt klassenrein aus, so daß die sich ergebende Qualität
infolge der klaren frühzeitigen Trennung zwischen Schale und
Grieß wesentlich besser ist.
Bei einer vorausgehenden gemeinsamen Feinvermahlung in einer
Stiftmühle, wie dies bekannt ist und einer nachfolgenden
Trennung in Schale und Grieß kann nicht annähernd das
erfindungsgemäße Ergebnis erzielt werden. Es ist je Fraktion
kein mehrfacher Aufwand an Doppelwalzenstühlen erforderlich.
Jeweils eine Stiftmühle (Schlagstiftmühle) übernimmt die
Aufgabe, wobei es natürlich möglich ist, Fraktionen bewußt
auch einer anderen Mahlstufe zuzuführen, um eine vorbestimmte
Mehlqualität zu erzielen. Die Doppelwalzenstühle im Bereich
der Vorstufe der Vermahlung sind unkritisch hinsichtlich
ihrer Einstellung. Sie dienen dem Vorbrechen, dem die
Trennung des Mahlgutes mittels Siebung in dunkle
(schalenhaltige) und helle (endospermhaltige) Produkte folgt.
Aus dem hellen Anteil werden im Zuge dieser Siebung zugleich
jene Teilchen herausgetrennt die schon eine Größe von
üblichen Mehlteilchen (< 200 µ) haben. Der verbleibend helle
und dunkle Anteil wird erfindungsgemäß anschließend getrennt
gemahlen und getrennt gesiebt, wobei ausschließlich
Stiftmühlen an Stelle einer Vielzahl von Walzenstuhlmühlen
zum Einsatz kommen. Durch diese Trennung ist aus dem hellen
Anteil sehr helles Mehl (T 450-700) und aus dem dunkeln
Anteil dunkles Mehl (T 1300-1700) herstellbar.
Es ist zweckmäßig, wenn bei Einsatz von einfach wirkenden
Stiftmühlen, insbesondere bei Schalenvermahlung, diesen eine
Kleieschleuder vorgeschaltet ist. Dadurch werden anhaftende
Mehlteilchen von der Schale losgeschlagen und zugleich von
der Schale getrennt. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn
Gebläseseparatoren bzw. Grießreinigungsmaschinen
(Grießputzmaschinen) den Sieben nachgeschaltet sind und die
Separatorfraktionen mit je einer Stiftmühle in Verbindung
stehen. Der Einsatz von Gebläseseparatoren zwischen den
Fraktionssieben (Siebmaschinen) und den Stiftmühlen
ermöglicht eine besonders gute Differenzierung der reinen
weißen Mehlbestandteil. Eine Optimierung des Mahlergebnisses
trotz Vermeidung der Walzenstühle im eigentlichen Mahlvorgang
kann dadurch erzielt werden, daß für die Vermahlung der
hellen, endospermhaltigen Fraktionen eine Stiftmühle mit
gegeneinander laufenden Rotoren vorgesehen ist, wobei die
Umfangsgeschwindigkeit der Stifte vorzugsweise 60-150 m/sec
beträgt.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt.
Eine Anlage zur Herstellung von Mahlprodukten aus
Feldfrüchten (z. B. Weizenmehl, Schrot, Grieß, Maismehl, Kleie
und Mischprodukt) umfaßt eine Stufe der Getreidevorbereitung
mit einer Reinigungsvorrichtung 1, z. B. zur Entfernung von
Fremdstoffen (Steinchen), einer Schälvorrichtung 2, die die
äußere Zelluloseschicht abreibt und eine Netzungsvorrichtung,
die das Korn für die anschließenden Vorgänge konditioniert.
Durch Abstehen für 2 bis 3 Stunden wird im Naßverfahren die
Trennung der groben Schalen erleichtert. Auf einem oder
mehreren Doppelwalzenstühlen 4 erfolgt das Vorbrechen des
Mahlgutes, dem eine mehrstufige Siebvorrichtung 5 folgt. Im
Ausführungsbeispiel schließen jeweils zwei Siebgruppen 6, 7,
8, 9 von 1000 Mµ, 560 Mµ, 315 Mµ und 150 Mµ aneinander. Jene
Fraktionen die auf Grund der Vorstufen 1 bis 4 bereits als
Mehl anfallen, können beim Ausgang 10 abgefüllt werden.
Die Fraktion der Siebstufe 6 wird einer Kleieschleuder 11
zugeführt, die grobe Schalen von Mehl abschlägt. Das Ergebnis
(z. B. Maiskleie) kann bereits als Endprodukt in Säcke 12
gefüllt werden. Bei Weizen und anderen Feldfrüchten schließt
an die Kleieschleuder 11 eine Stiftmühle 13 an. Diese weist
eine feststehende Scheibe mit Schlagstiften auf ihrer
Kreisfläche und einen gegenüberliegenden, angetriebenen Rotor
mit jeweils auf konzentrischen Kreisen der Rotor-Kreisfläche
angeordneten Schlagstiften auf. Die zugeführte Fraktion wird
infolge der hohen Umfangsgeschwindigkeit zwischen den
aneinander vorbeilaufenden Schlagstiften vermahlen, wobei das
Ergebnis durch Siebe 14, 15 (z. B. 18 Mµ) in Weizenkleie und
Weizenmehl (T 1300-1700) trennbar und in die Säcke 16, 17
abfüllbar ist.
Die Fraktion der Siebstufe 7 wird einem Gebläseseparator 18
zugeführt, in den auch die Siebstufe 8 wahlweise einmündet.
Zwei Separatorfraktionen fallen an, wobei die grobe Fraktion
der Stiftmühle 13 zugeführt und eine gereinigte feine
Fraktion entweder z. B. als Weizengrieß in Säcke 19 gefüllt
oder in einer Stiftmühle 20 mit gegeneinander laufenden, mit
Stiften besetzten Rotoren 21 vermahlen wird. Das Mahlprodukt
wird in Fraktionen durch Siebe 22, 23, 24, 25 und 26
klassiert, wobei Siebe von beispielsweise 180 Mµ bzw. 300 Mµ
eingesetzt werden. Die Produkte werden in Säcke 27 (z. B.
Weizenmehl T 650-750), 28 (z. B. Weizenmehl T-800) und 29
(Weizenmehl und feine Weizenkleie) gefüllt. Eine grobe,
allenfalls nicht gewünschte Fraktion kann dem Eingang der
Stiftmühle 21 wieder zugeführt werden.
Durch Herstellen von Querverbindungen wie etwa durch den
Förderschacht 30 lassen sich Zwischenprodukte beliebig
kombinieren und dadurch gewünschte Endqualitäten von
Mahlprodukten einstellen. Wie üblich erfolgt die Förderung
zwischen den Stationen durch Gebläse, die hier nicht
dargestellt wurden.
Da die Hauptstufe der Vermahlung nach der mehrstufigen
Siebvorrichtung 5 ausschließlich einfach- oder
doppeltwirkende Stiftmühlen 13, 20, jedoch keine
Serienanordnungen von Walzenstuhlmühlen umfaßt, ist der
Aufbau einfach und der Betrieb sowie auch das Wiederanfahren
nach Energieunterbrechungen völlig unkritisch. Eine solche
Anlage kann z. B. in Containerbauweise von angelerntem
Personal betrieben werden.
Claims (6)
1. Anlage zum Herstellen von Mahlprodukten, wie Mehlen,
Grieß und dergleichen, aus Feldfrüchten mit zumindest
einer Reinigungs-, Schäl- und Netzungsstufe (1, 2, 3) zur
Vorbereitung auf einen Mahlvorgang, der mehrere
Walzenstühle (4) zum Vorbrechen und eine Siebvorrichtung
(5) zur Trennung in mindestens drei Fraktionen von
dunklen, schalenhaltigen und hellen endospermhaltigen
Zwischenprodukten umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei der Fraktionen je Fraktion mit mindestens
einer zugeordneten Stiftmühle (13, 20) in Verbindung
stehen und die Stiftmühlen (13, 21) die Fraktionen
getrennt voneinander vorzugsweise in nur einer Mahlstufe
vermahlen.
2. Anlage nach Anspruch 1, wobei die Mühlen (13, 20) einfach
wirkende Stiftmühlen (13) sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, bei der insbesondere bei
Schalenvermahlung den Mühlen eine Kleieschleuder (11)
vorgeschaltet ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
Gebläseseparatoren (18) bzw. Grießputzmaschinen einer
mehrstufigen Siebvorrichtung (5; 6, 7, 8, 9) nachgeschaltet
sind und die Separatorfraktionen mit je einer Stiftmühle
(13, 20) in Verbindung stehen.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der für die
Vermahlung der hellen, endospermhaltigen Fraktionen eine
Stiftmühle (20) mit gegeneinander laufenden Rotoren
vorgesehen ist, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der
Stifte vorzugsweise 60 bis 150 m/sec beträgt.
6. Anlage nach Anspruch 1, bei der mehrere Reinigungs-,
Schäl- und Netzungsstufen vorgesehen sind.
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Legal Events
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