DE19833114A1 - Rolle, insbesondere Druckrolle für Textilmaschinen - Google Patents
Rolle, insbesondere Druckrolle für TextilmaschinenInfo
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Abstract
Eine Rolle, insbesondere Druckrolle für Textilmaschinen, weist einen Rollenkörper (1) auf, der über ein Lager gegenüber einer Tragachse (4) drehbar gelagert und quer zu der Tragachse (4) schwenkbar angeordnet ist. Es wird eine Rolle vorgeschlagen, bei der ein Hohlkörper, insbesondere Hülse (8), vorgesehen ist, die an der Tragachse (4) schwenkbar gehalten ist, wobei in dem Hohlkörper ein Außenring (6) des Lagers, insbesondere Radialrillenkugellager (3), aufgenommen ist. Ein zur Rotationsachse der Rolle konzentrisch angeordneter Drehzapfen (9) des Rollenkörpers (1) nimmt einen Innenring (5) des Lagers auf.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Rollen, insbesondere Druckrollen für
Textilmaschinen. Sie sind in Textilmaschinen so angeordnet, daß sie mit ihrem
Bezug gegen eine angetriebene Walze gedrückt werden, wobei zwischen dieser
Walze und dem Bezug ein Faden oder Faserstrang hindurchgeführt wird. Diese
Einrichtung kann entweder nur zum Transport des Fadens, oder - wie in
Spinnmaschinen - auch zum Verziehen des Faserstrangs genutzt werden.
Aus der DE 29 23 871 A1 beispielsweise ist eine wälzgelagerte Druckrolle für
Textilmaschinen bekanntgeworden. Der mit einem Bezug versehene Außenring
eines doppelreihigen Rillenkugellagers ist über Kugeln an dem Innenring drehbar
gelagert, wobei der Innenring quer zu der Tragachse schwenkbar angeordnet ist.
Dies wird dadurch erreicht, daß ein durch eine Querbohrung der Tragachse
hindurchgeführter Bolzen mit seinen Enden in Radialbohrungen des Innenrings
aufgenommen ist. Das Schwenken um die Querachse ermöglicht eine
einwandfreie Ausrichtung dieser Druckrollen an den angetriebenen Walzen. Bei
der Herstellung derartiger Druckrollen ist eine Bearbeitung sowohl des Innenringes
als auch des Außenringes des Radialrillenkugellagers erforderlich. Der Außenring
wird mit dem Bezug und der Innenring muß mit Radialbohrungen zur Aufnahme
des Bolzens versehen werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Rolle nach den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs i anzugeben, bei der weder der Außenring noch
der Innenring für die Verwendung in der Rolle bearbeitet werden muß.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Hohlkörper,
insbesondere Hülse, an der Tragachse schwenkbar gehalten ist, in welchem
Hohlkörper ein Außenring eines Lagers, insbesondere Radialrillenkugellager,
aufgenommen ist, wobei ein zur Rotationsachse der Rolle konzentrisch
angeordneter Drehzapfen des Rollenkörpers einen Innenring des Lagers
aufnimmt. Bei der erfindungsgemäßen Rolle kann das Lager problemlos mit dem
Hohlkörper und dem Drehzapfen verbunden werden. Im Lagersitz sind der
Außendurchmesser des Drehzapfens und der Innendurchmesser des Hohlkörpers
für einen sicheren Sitz aufeinander abgestimmt. Bei der erfindungsgemäßen Rolle
können beispielsweise Standardrillenkugellager verwendet werden. Ein
ausgefallenes Lager kann problemlos gegen ein anderes Lager ausgetauscht
werden, ohne daß irgendwelche zusätzlichen Bearbeitungsschritte an dem Innen-
oder Außenring des Lagers erforderlich wäre. Mit dieser erfindungsgemäßen Rolle
können daher erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden.
Während bei den bekannten Druckrollen der Innenring mit der feststehenden
Tragachse und der Außenring mit dem rotierenden Rollenkörper verbunden sind,
ist es bei der Erfindung gerade umgekehrt. Auf diese Weise ist die
Rotationsgeschwindigkeit der Wälzkörper gegenüber dem bekannten
Ausführungen reduziert, wobei eine Reduzierung der benötigten Antriebsleistung
für die Druckrollen erreicht wird. Demzufolge können die Kosten für
bereitzustellende Antriebsleistung ebenfalls reduziert werden.
Der Hohlkörper und/oder die Tragachse sind vorzugsweise aus Kunststoff im
Spritzverfahren hergestellt. Einerseits kann die endgültige Form bereits in der
Spritzform vorgegeben werden, andererseits können Kunststoffe ausgewählt
werden, deren federelastische Eigenschaften in vorteilhafter Weise für die
Erfindung eingesetzt werden können, wie weiter unten ausgeführt wird.
Der Hohlkörper kann zwischen Gabelarmen der Tragachse angeordnet und an
den Gabelarmen schwenkbar aufgenommen sein. Diese Anordnung kann sich in
besonders günstiger Weise für die automatisierte Montage erfindungsgemäßer
Rollen eigenen, da das Positionieren und evtl. Einrasten des Hohlkörpers mit den
Gabelarmen einfach zu bewerkstelligen ist. Vorzugsweise ist der Hohlkörper mit
quer zu der Tragachse angeordneten Schwenkzapfen versehen, die in
Lageraugen der Gabelarme gelagert sind. Sowohl der Schwenkzapfen als auch
die Lageraugen können auf einfache Weise bereits in den Spritzformen
berücksichtigt werden. Ein oder beide Schwenkzapfen können mit je einem
Vorsprung versehen sein und das Lagerauge kann durch einen Schlitz radial
geöffnet sein. Der Vorsprung greift dann in den Schlitz mit Spiel in den
Schwenkrichtungen des Schwenkzapfens ein. Auf diese Weise ist ein Anschlag
gebildet, der einen Schwenkwinkel des Hohlkörpers und damit der Rolle quer zu
der Tragachse begrenzt. Vorzugsweise ist der Schlitz in Umfangsrichtung des
Lagerauges gesehen enger als der Durchmesser des Schwenkzapfens, wobei der
Schlitz zumindest auf den Durchmesser des Schwenkzapfens federelastisch
aufweitbar ist. Damit ergibt sich ein weiterer Vorteil für den Zusammenbau der
erfindungsgemäßen Rolle: Zunächst werden die Tragachse und der Hohlkörper
koaxial zueinander ausgerichtet, sodann wird durch lediglich axiales Verschieben
der Hohlkörper zwischen die Gabelarme eingeführt, wobei die Schwenkzapfen
durch die Schlitze hindurchgedrückt werden, bis schließlich die Schwenkzapfen
ihren endgültigen Sitz durch den Lageraugen erreicht haben. Die federelastisch
aufgeweiteten Schlitze verengen sich wieder, so daß der Hohlkörper verliersicher
mit der Tragachse verbunden ist. Bei dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung ist
demzufolge auf einfache Weise nicht nur der beschriebene Anschlag gebildet,
sondern gleichzeitig eine einfache und ggf. automatisierte Montage ermöglicht.
Weitere Kostenvorteile können erreicht werden, indem der Rollenkörper aus Blech
gebildet und im Tiefziehverfahren hergestellt ist, wobei der Drehzapfen im
Durchmesser zu seinem freien Ende hin unter Bildung einer Schulter abgestuft ist.
Diese Schulter dient als Axialanschlag für den Innenring, so daß auf einfache Art
und Weise die vorgesehene Position des Innenrings auf dem Drehzapfen erreicht
ist.
Vorzugsweise ist der Hohlkörper durch eine Hülse gebildet, die den Außenring
aufnimmt, wobei der Außenring stirnseitig von Haltern hintergriffen wird, die an der
Hülse befestigt sind. Solche Halter können beispielsweise Schnappnasen sein, die
von dem Außenring während des Einschiebens in die Hülse weggedrückt werden
und die nach dem Passieren des Außenrings rückfedern und somit den Außenring
stirnseitig hintergreifen. Anstelle der Schnappnasen kann aber auch ein
dünnwandiger um laufender Bord vorgesehen sein, der ebenfalls elastisch
verformbar ist, und der nach dem Passieren des Außenrings diesen stirnseitig
hintergreift. Die so hergestellte Axialsicherung kann aber auch durch einen in einer
Nut der Hülse eingesetzten Sicherungsring vorgesehen werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von zwei in insgesamt drei Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Rolle;
Fig. 2 die Rolle aus der Fig. 1 mit Tragachse und Hülse in einer
Ansicht und
Fig. 3 in gebrochener Darstellung eine modifizierte
erfindungsgemäße Rolle in einem Schnitt wie in Fig. 1.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine erfindungsgemäße Rolle. Ein aus Blech im
Tiefziehverfahren gebildeter Rollenkörper 1 ist mit einem Bezug 2 zum Andruck an
eine nicht dargestellte Walze versehen. Der Rollenkörper 1 ist über ein
Radialrillenkugellager 3 gegenüber einer Tragachse 4 drehbar gelagert. Das
Radialrillenkugellager 3 weist einen Innenring 5, einen Außenring 6 und zwischen
dem Außenring 6 und dem Innenring 5 angeordnete Kugeln 7 auf.
Der Außenring 6 ist in einer aus Kunststoff gebildeten Hülse 8 aufgenommen, und
der Innenring 5 sitzt auf einem konzentrisch zur Rotationsachse der Rolle
angeordneten Drehzapfen 9 des Rollenkörpers 1. Der Drehzapfen 9 ist mit einer
Schulter 10 versehen, an der der Innenring 5 anliegt. Das freie Ende des
Drehzapfens ist aufgebördelt, so daß der Innenring 5 zwischen der Schulter 10
und der Aufbördelung axial fixiert ist. Der Außenring ist in der Hülse 8 axial fixiert.
Dies wird durch einen Radialbord 11 der Hülse 8 und durch einen in einer Nut 12
der Hülse 8 eingesetzten Sicherungsring 13 erreicht. Der Sicherungsring 13 und
der Radialbord 11 hintergreifen den Außenring 6 stirnseitig. Die Hülse 8 ist
schwenkbar an der Tragachse 4 gehalten, wobei ein Schwenken der Hülse 8 und
damit auch ein Schwenken der Rolle quer zu der Tragachse 4 - also um eine quer
zur Tragachse 4 ausgerichtete Querachse - möglich ist. Zum Nachschleifen des
Bezuges 2 kann die Bohrung des Drehzapfens 9 als Aufnahme einer
Spannvorrichtung, vorzugsweise Spanndorn, verwendet werden.
Fig. 2 zeigt deutlich, wie die Hülse 8 an der Tragachse 4 schwenkbar gehalten
ist. Die Tragachse 4 weist zwei Gabelarme 14 auf, von denen in der gezeigten
Darstellung nur einer sichtbar ist. Zwischen diesen zwei Gabelarmen 14 ist die
Hülse 8 angeordnet. Die Hülse 8 weist zwei Schwenkzapfen 15 auf, die in
Lageraugen 16 der Gabelarme 14 sitzen. Die Lageraugen 16 sind jeweils durch
einen Schlitz radial geöffnet, wobei je ein Vorsprung 18 des Schwenkzapfens 15
in den Schlitz 17 mit Spiel in den Schwenkrichtungen des Schwenkzapfens 15
eingreift. Auf diese Weise ist ein Anschlag gebildet, der einen Schwenkwinkel der
Hülse 8 und damit der Rolle quer zu der Tragachse 4 begrenzt.
Das Zusammenfügen der Hülse 8 und der Tragachse 4 kann bei der gezeigten
Rolle durch einfache axiale Relativverschiebung bewerkstelligt werden. Während
der Relativverschiebung wird die Hülse 8 zwischen die beiden Gabelarme 14
eingeführt, wobei die Schwenkzapfen 15 durch die Schlitze 17 hindurch in das
Lagerauge 16 hineingedrückt werden. Wenn die Schwenkzapfen 15 ihren
endgültigen Sitz im Lagerauge 16 erreicht haben, verengt sich der federelastisch
aufgeweitete Schlitz 17 wieder, so daß die Hülse 8 und die Tragachse 4
verliersicher miteinander verbunden sind. Die Tragachse 4 und die einstückig
angeformten Gabelarme 14 sind aus Kunststoff im Spritzverfahren hergestellt,
wobei der verwendete Kunststoff hinreichend große federelastische Eigenschaften
aufweist, damit der Schlitz 17 federelastisch aufweitbar ist.
Fig. 3 zeigt lediglich einen Ausschnitt einer weiteren erfindungsgemäßen Rolle in
einem Schnitt wie Fig. 1. Diese erfindungsgemäße Rolle unterscheidet sich von
der oben beschriebenen durch eine modifizierte Hülse 19. Anstelle des
Sicherungsringes ist ein einstückig angeformter Boden 20 vorgesehen. An dem
anderen axialen Ende der Hülse 19 ist ein umlaufender Wulst 21 vorgesehen, der
federelastisch nachgiebig ausgelegt ist, und der nach Einführen des
Radialrillenkugellagers 3 rückfedert und den Außenring 6 stirnseitig hintergreift.
Weiterhin ist eine Tragachse 22 vorgesehen, die durch eine massive Rolle oder
Nadel gebildet ist, wie sie beispielsweise in Wälzlagern verwendet werden. Der
Rollenkörper 1 ist auf die Tragachse 22 aufgezogen. Die Tragachse 22 nimmt den
Innenring 5 des Radialrillenkugellagers 3 auf.
1
Rollenkörper
2
Bezug
3
Radialrillenkugellager
4
Tragachse
5
Innenring
6
Außenring
7
Kugel
8
Hülse
9
Drehzapfen
10
Schulter
11
Radialbord
12
Nut
13
Sicherungsring
14
Gabelarm
15
Schwenkzapfen
16
Lagerauge
17
Schlitz
18
Vorsprung
19
Hülse
20
Boden
21
Wulst
22
Tragachse
Claims (8)
1. Rolle, insbesondere Druckrolle für Textilmaschinen, deren Rollenkörper (1)
über ein Lager gegenüber einer Tragachse (4) drehbar gelagert und quer zu
der Tragachse (4) schwenkbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Hohlkörper, insbesondere Hülse (8), an der Tragachse (4) schwenkbar
gehalten ist, in welchem Hohlkörper ein Außenring (6) des Lagers,
insbesondere Radialrillenkugellager (3), aufgenommen ist, wobei ein zur
Rotationsachse der Rolle konzentrisch angeordneter Drehzapfen (9) des
Rollenkörpers (1) einen Innenring (5) des Lagers aufnimmt.
2. Rolle nach Anspruch 1, bei der der Hohlkörper zwischen Gabelarmen (14)
der Tragachse (4) angeordnet und an den Gabelarmen (14) schwenkbar
aufgenommen ist.
3. Rolle nach Anspruch 2, bei der der Hohlkörper mit quer zu der Tragachse (4)
angeordneten Schwenkzapfen (15) versehen ist, die in Lageraugen (16) der
Gabelarme (14) gelagert sind.
4. Rolle nach den Ansprüchen 3, bei der wenigstens einer der Schwenkzapfen
(15) mit einem Vorsprung (18) versehen ist, und bei der das Lagerauge (16)
durch einen Schlitz (17) radial geöffnet ist, wobei der Vorsprung (18) in den
Schlitz (17) mit Spiel in den Schwenkrichtungen des Schwenkzapfens (15)
eingreift.
5. Rolle nach Anspruch 5, bei der der Schlitz (17) in Umfangsrichtung des
Lagerauges (16) gesehen enger als der Durchmesser des Schwenkzapfens
(15) ist, wobei der Schlitz (17) zumindest auf den Durchmesser des
Schwenkzapfens (15) federelastisch aufweitbar ist.
6. Rolle nach Anspruch 1, deren Rollenkörper (1) aus Blech gebildet und im
Tiefziehverfahren hergestellt ist, wobei der Drehzapfen (9) im Durchmesser zu
seinem freien Ende hin unter Bildung einer Schulter (10) abgestuft ist.
7. Rolle nach Anspruch 1, bei der der Außenring (6) stirnseitig von Haltern
hintergriffen wird, die an der Hülse (8) befestigt sind.
8. Rolle nach Anspruch 7, bei der ein Radialbord (11) der Hülse (8) den
Außenring (6) stirnseitig hintergreift.
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