DE19830520A1 - Verfahren und Reaktor zum Gewinnen mindestens eines Nichteisen-Metalls durch ein direktes, chargenweise betriebenes Schmelzverfahren - Google Patents
Verfahren und Reaktor zum Gewinnen mindestens eines Nichteisen-Metalls durch ein direktes, chargenweise betriebenes SchmelzverfahrenInfo
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Abstract
Das metallhaltige Rohmaterial wird zusammen mit kohlenstoffhaltigem Brennstoff in einen Reaktor chargiert, wobei man sauerstoffhaltiges Gas von unten in ein aus dem Rohmaterial gebildetes Metallschmelzebad leitet. Das Schmelzebad weist Temperaturen im Bereich von 1000 bis 1500 DEG C auf und ist von einer Schlackenphase aus Metalloxiden bedeckt. Während einer Einschmelzperiode wird brennstoffhaltiges Rohmaterial in den Reaktor chargiert, und unter Einleiten von O¶2¶-haltigem Gas durch den Bodenbereich des Reaktors wird Metallschmelze unter oxidierenden Bedingungen im Reaktor erzeugt. In der anschließenden Einschmelzperiode leitet man Brennstoff und O¶2¶-haltiges Gas durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete Düsen aufwärts in die Schlackenphase, wobei die Schlackenphase gleichzeitig geheizt und reduziert wird. Nach der Reduktionsperiode leitet man in einer anschließenden Verflüchtigungsperiode Brennstoff und O¶2¶-haltiges Gas vom unteren Bereich des Reaktors aufwärts in die Schlackenphase und trennt aus der Schlackenphase mindestens ein Nichteisen-Metall staubförmig ab, welches mit dem Abgas aus dem Reaktor abgezogen wird. Nach der Verflüchtigungsperiode wird die Schlackenphase mindestens teilweise aus dem Reaktor abgezogen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen mindestens
eines NE-Metalls aus einem NE-Metalle enthaltenden Rohmaterial,
welches man mit kohlenstoffhaltigem Brennstoff mischt und in
einen Reaktor chargiert, wobei man sauerstoffhaltiges Gas von
unten in ein aus dem Rohmaterial gebildetes Metallschmelzebad
leitet, welches Temperaturen im Bereich von 1000 bis 1500°C
aufweist, wobei sich auf dem Metallschmelzebad eine Metalloxide
enthaltende Schlackenphase sammelt, sowie einen Reaktor hierzu.
Ein Verfahren dieser Art ist in EP-B-0 276 032 beschrieben.
Hierbei wird in einem Reaktor mit nebeneinander liegender
Oxidationszone und Reduktionszone kontinuierlich gearbeitet. Die
in der Oxidationszone gebildete Schlackenphase wird in der
Reduktionszone weiterbehandelt, entstehende Metallschmelze
fließt zurück in die Oxidationszone und wird dort abgezogen.
Mehrstoffdüsen zum Einblasen von unter anderem
sauerstoffhaltigem Gas und Brennstoffen in ein Metallschmelzebad
sind aus dem US-Patent 4 435 211 und aus DE-A-41 12 836 bekannt.
In CIM-Bulletin (Mai 1980), Seiten 131 bis 136, wird die
Behandlung eines bleihaltigen Flugstaubs aus einer Kupferhütte
beschrieben. Der pelletierte Flugstaub wird hierbei zusammen mit
bleiarmer Schlacke und Calcium-Hydroxid in einem
Aufblas-Rotationskonverter bei Temperaturen von etwa 1150°C mit
Hilfe eines auf die Charge gerichteten Öl-Sauerstoff-Brenners
geschmolzen. In einer anschließenden Reduktionsphase bläst man
Koksgrus in die Schmelze und zieht danach bleiarme Schlacke ab.
Die Schlacke wird in einer separaten Anlage weiterbehandelt, um
Zink zu verflüchtigen und zu gewinnen. Das entstandene Rohblei
wird dann noch einer Raffinationsbehandlung unter Zugabe von
Eisengranulat unterzogen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte
Verfahren mit geringem apparativem Aufwand chargenweise
durchzuführen. Dabei soll das Verfahren auch dafür geeignet
sein, relativ geringe Mengen an Rohmaterial in einfacher und
betriebssicherer Weise behandeln zu können.
Die Aufgabe wird beim eingangs genannten Verfahren
erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- a) daß während einer Einschmelzperiode brennstoffhaltiges Rohmaterial in den Reaktor chargiert wird, daß man unter Einleiten von O2-haltigem Gas durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete Düsen Metallschmelze im Reaktor unter oxidierenden Bedingungen erzeugt und daß die Menge der Schlackenphase im Reaktor vergrößert wird,
- b) daß nach der Einschmelzperiode während einer sich anschließenden Reduktionsperiode Brennstoff und O2-haltiges Gas durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete Düsen aufwärts in die Schlackenphase geleitet werden und die Schlackenphase gleichzeitig geheizt und reduziert wird,
- c) daß nach der Reduktionsperiode in einer anschließenden Verflüchtigungsperiode Brennstoff und O2-haltiges Gas durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete Düsen aufwärts in die Schlackenphase geleitet werden und aus der Schlackenphase mindestens ein NE-Metall staubförmig abgetrennt und mit dem Abgas aus dem Reaktor abgezogen wird und
- d) daß nach der Verflüchtigungsperiode die Schlackenphase mindestens teilweise aus dem Reaktor abgezogen wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der gleiche Reaktor sowohl
während der Einschmelzperiode als auch während der
Reduktionsperiode und der Verflüchtigungsperiode benutzt. Die zu
gewinnenden Metalle sind Blei, Zink, Kupfer, Zinn und Nickel.
Das Rohmaterial kann unterschiedlicher Art sein, und es kann
sich zum Beispiel um ein Erz, ein Erzkonzentrat, Abfälle,
Schrottmaterial, Rückstände, Flugstaub oder auch wasserhaltige
Schlämme sowie Gemische dieser Stoffe handeln. Im Reaktor kann
man feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe verwenden, auch
gleichzeitig, so zum Beispiel Kohle, Koks, Leicht- oder Schweröl
oder Erdgas. Als sauerstoffhaltiges Gas kommt nicht nur
technisch reiner Sauerstoff, sondern auch Luft oder mit
O2-angereicherte Luft in Frage. Da sich der Rohstoff sowohl
während des Einschmelzens als auch während der Reduktions- und
Verflüchtigungsperiode im gleichen Reaktor befindet, ergibt sich
daraus eine wärmewirtschaftlich günstige Arbeitsweise.
Es kann vorteilhaft sein, während der Einschmelzperiode die
Metallschmelze mindestens teilweise aus dem Reaktor abzuziehen,
doch ist dies nicht in allen Fällen nötig. Insbesondere dann,
wenn während des Einschmelzens nur eine relativ geringe Menge an
Metallschmelze gebildet wird, zum Beispiel bei einem zinkreichen
Rohmaterial, kann die Metallschmelze im Reaktor bleiben,
möglicherweise auch noch während der anschließenden Reduktions-
und Verflüchtigungsperiode.
Die Einschmelzperiode wird zweckmäßigerweise dann beendet, wenn
der Reaktor mit der gebildeten Schlackenphase weitgehend gefüllt
ist. In der anschließenden Reduktionsperiode wird die
Schlackenphase gleichzeitig geheizt und reduziert. Zu Beginn der
Reduktionsperiode wird die Brennstoffzufuhr gesteigert und
zweckmäßigerweise die O2-Zuspeisung gedrosselt. Während der
Reduktionsperiode werden Wertmetalle, nämlich Blei, Kupfer, Zinn
und Nickel in flüssiger Form aus der Schlacke herausreduziert.
Zink verbleibt hierbei vorzugsweise in der Schlackenphase. Die
in der Reduktionsperiode gebildete Metallschmelze braucht nicht
unbedingt aus dem Reaktor abgezogen zu werden und kann
insbesondere dann im Reaktor bleiben, wenn es sich um eine
unreine Metallphase handelt. Wichtig ist, daß durch die
Reduktionsbehandlung eine an den Wertmetallen Blei, Zinn, Kupfer
und Nickel verarmte Schlacke gebildet wird.
Die Verflüchtigungsperiode dient dazu, insbesondere das Zink aus
der Schlackenphase zu verflüchtigen. Ferner wird hierbei
restliches Blei aus der Schlacke entfernt und in das Abgas
eingebracht. Bei Einsatz eines zinnhaltigen Rohmaterials kann
restliches Zinn als Suboxid oder durch Sulfidieren der Schlacke,
z. B. durch Pyritzusatz, unter reduzierenden Bedingungen
verflüchtigt werden. Die Verflüchtigungsperiode arbeitet
normalerweise gegenüber der Reduktionsperiode noch mehr unter
reduzierenden Bedingungen. Dies kann zum Beispiel durch höhere
Temperaturen erreicht werden, wobei die Temperatur in der
Schlackenphase um 30 bis 200°C höher ist als während der
Reduktionsperiode. Ferner kann man während der
Verflüchtigungsperiode pro Nm3 O2 und pro Zeiteinheit mehr
Brennstoff als während der Reduktionsperiode in den Reaktor
einleiten, auch ist es möglich, gleichzeitig die Temperatur
anzuheben. Das während der Verflüchtigungsperiode gebildete
Abgas enthält Staub, der reich an Zink ist und gegebenenfalls
auch Blei enthalten kann. Beim Verarbeiten eines zinnhaltigen
Rohmaterials entsteht zinnhaltiger Staub. Am Ende der
Verflüchtigungsperiode wird eine an den NE-Metallen arme
Schlacke aus dem Reaktor abgezogen, die man zum Beispiel als
Baustoff verwerten oder aber problemlos deponieren kann. Wenn
man am Ende der Verflüchtigungsperiode den Reaktor erneut mit
Rohmaterial beschicken will, ist es möglich, die zuvor gebildete
Metallschmelze ganz oder teilweise im Reaktor für die neue
Einschmelzperiode zu belassen.
Wenn das Rohmaterial Blei und/oder Bleiverbindungen enthält,
wird während der Einschmelzperiode eine erste bleireiche
Schmelze gebildet, die man aus dem Reaktor abziehen kann.
Gleichzeitig entsteht eine bleihaltige Schlackenphase, wobei man
während der anschließenden Reduktionsphase eine zweite
bleichreiche Schmelze bildet, die man vor der
Verflüchtigungsperiode absticht.
Als Reaktoren eignen sich zum Beispiel Drehöfen oder
Trommelöfen. Es ist vorteilhaft, den Reaktor um eine etwa
horizontale Achse drehbar auszubilden und die Reduktions-
und/oder Verflüchtigungsperiode in gedrehter Lage gegenüber der
Lage während der Einschmelzperiode durchzuführen. Der Vorteil
hierbei ist, daß jede der beiden Operationen mit einem speziell
ausgelegten Satz Düsen durchgeführt werden kann. Die bei der
betreffenden Operation gerade nicht benötigten Düsen und
Versorgungssysteme können bei laufendem Betrieb gewartet werden.
Während der Behandlung innerhalb einer Periode braucht der
Reaktor normalerweise jedoch nicht bewegt zu werden.
Ausgestaltungsmöglichkeiten des Verfahrens und des Reaktors
werden mit Hilfe der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Fließschema des Verfahrens,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch eine Reaktorvariante
in schematischer Darstellung und
Fig. 3 den Reaktor der Fig. 2 in gedrehter Lage.
Bei der Verfahrensdurchführung gemäß Fig. 1 gibt man einem
Mischer (1) durch die Leitung (2) Rohmaterial auf, welches
mindestens eines der Nichteisen-Metalle Blei, Zink, Kupfer, Zinn
oder Nickel enthält. Kohlenstoffhaltiger, fester Brennstoff wird
durch die Leitung (3) und Zuschläge werden durch die Leitung (4)
herangeführt. Metallhaltiger Staub, der im Verfahren
abgeschieden und rückgeführt sein kann, wird gegebenenfalls
durch die Leitung (5) aufgegeben. Es ist nicht störend, wenn
eine gewisse Menge Wasser zusammen mit den Feststoffen dem
Mischer (1) zugeführt wird. Der Mischer erzeugt in an sich
bekannter Weise Granulat oder Pellets, die vorzugsweise durch
mehrere Zufuhrstellen (7) und (8) in den Reaktor (10) chargiert
werden. Der Reaktor ist mit mindestens einem Hilfsbrenner (11)
versehen, der über eine nicht dargestellte Leitung vorzugsweise
mit flüssigem oder gasförmigen Brennstoff versorgt wird.
Durch mehrere, im Bodenbereich des Reaktors (10) angeordnete
Düsen (12) wird sauerstoffhaltiges Gas, zum Beispiel Luft, mit O2
angereicherte Luft oder technisch reiner Sauerstoff eingeblasen.
Die Düsen (12) sind vorzugsweise als an sich bekannte
Mehrstoffdüsen ausgeführt, durch welche zusätzlich auch noch
Brennstoff und ein Schutzgas, zum Beispiel Stickstoff oder
Wasserdampf eingeleitet werden können. In den feststofffreien
Raum im oberen Bereich des Reaktors (10) kann man durch die
Leitung (13) bei Bedarf sauerstoffhaltiges Gas, zum Beispiel
Luft, zum Verbrennen von Abgas zuführen.
Der Reaktor (10) ist mit einer Abzugsleitung (15) für
Metallschmelze und mit einer Ableitung (16) für Schlacke
versehen. Durch Leitung (17) zieht man Abgas ab und führt es
zunächst durch eine Nachbrennkammer (18), die aber nicht in
allen Fällen erforderlich ist. Das Gebläse (19) saugt das Abgas
durch eine Einrichtung (20) zum Kühlen, Entstauben und Reinigen
des Gases. Gereinigtes Abgas strömt in der Leitung (21) ab.
Anfallender Staub, der metallhaltig ist, kann, falls gewünscht,
auf dem gestrichelt eingezeichneten Transportweg (5a)
rezirkuliert werden.
Der Reaktor (10) wird während der Einschmelzperiode mit
brennstoffhaltigem Rohmaterial durch die Aufgabestellen (7) und
(8) beschickt. Bei Temperaturen im Reaktor von 1000 bis 1500°C
entsteht im Bodenbereich des Reaktors ein Metallschmelzebad und
darüber eine Metalloxide enthaltende Schlackenphase. Bei Bedarf
kann man während der Einschmelzperiode Metallschmelze abstechen,
und man sorgt dafür, daß die Menge der Schlackenphase im Reakaor
(10) immer mehr zunimmt. Wenn sich genügend Schlacke angesammelt
hat, beginnt man mit der Reduktionsperiode und geht schließlich
in die Verflüchtigungsperiode über.
Der Reaktor kann zum Beispiel als liegender Zylinder ausgebildet
sein, wie er im Querschnitt in schematischer Darstellung in
Fig. 2 gezeigt wird. Die Innenseite ist mit einer Ausmauerung
versehen, die in Fig. 2 und 3 zur Vereinfachung weggelassen
wurde. Der Reaktor ist um seine horizontale Achse drehbar
ausgebildet. In Fig. 2 ist die Lage des Reaktors (10) während
der Einschmelzperiode dargestellt, wobei durch die Düsen (12)
O2-haltiges Gas in die Metallschmelze (25) geblasen wird. Die
Düsen (12a) sind währenddessen nicht in Betrieb. Während der
Verflüchtigungsperiode ist der Reaktor (10) um 90°C in die in
Fig. 3 dargestellte Lage gedreht, wobei nur die Düsen (12a) in
Betrieb sind.
In der in der Zeichnung dargestellten Anordnung wird ein
Bleisulfat-Rückstand behandelt, der aus einer schwefelsauren
Laugung kommt. Gelaugt wurde ein Zink-Blei-Mischoxid, das durch
Wälzen des Neutralrückstandes einer konventionellen
Zinkblende-Röstgutlaugung gewonnen wurde. Pro Charge werden 85 t
Bleisulfat-Rückstand (trocken gerechnet) eingesetzt, der
20 Gew.-% Wasser enthält. Pro Charge werden 10,2 t Kalkstein,
14 t Koksgrus, 8 t Kohlestaub und 30200 Nm3 Sauerstoff
verbraucht. Die Hauptbestandteile des Rückstands sind folgende:
Pb | 46,3 Gew.-% |
Zn | 7,4 Gew.-% |
Fe | 8,2 Gew.-% |
Sulfat | 24,0 Gew.-% |
SiO2 | 7,2 Gew.-% |
hinzu kommen weitere untergeordnete Bestandteile. Als Reaktor
(10) dient ein Trommelofen von 10 m äußerer Länge und 4 m
Außendurchmesser, er ist mit Chrommagnesitsteinen ausgemauert.
Dem Ofen aufgegeben wird der feuchte Bleisulfat-Rückstand
gemischt mit körnigem Kalkstein, Koksgrus und der zinkarmen
Fraktion eines Flugstaubs, der aus einer früheren Behandlung
stammt. Die rieselfähige Rohmaterial-Mischung wird dem auf etwa
1000°C vorgeheizten Ofenkontinuierlich und dosiert zugeführt.
Im Ofen befindet sich bereits ein flüssiger Sumpf aus Blei und
reduzierter Schlacke vom vorausgegangenen Arbeitszyklus, in den
kontinuierlich Sauerstoff und Kohlestaub eingeblasen werden.
Dabei entsteht Schlacke, die Bleioxid enthält. Die Temperatur im
Sumpf wird auf 1150°C gehalten, es sammelt sich dort
geschmolzenes Blei, welches fast frei von As, Sb, S und Sn ist.
Der Flugstaub enthält Pb und Cd, vorzugsweise als Oxide. Die
Chargierung wird beendet, wenn der Ofen mit flüssigen Produkten
gefüllt ist, danach wird Blei abgestochen.
Zu Beginn der Reduktionsperiode wird die Zufuhr von Kohlestaub
zu den Unterbaddüsen gesteigert und die O2-Zufuhr gedrosselt, so
daß ein halbstöchiometrischer Umsatz zu Kohlenmonoxid möglich
wird. In der Schlacke werden Bleioxid und andere
Schwermetalloxide reduziert, die partielle Kohleverbrennung hält
die Badtemperatur auf 1200°C. Die selektive Reduktion, bei der
vorwiegend metallisches Blei entsteht, wird beendet, wenn der
Bleioxidgehalt der Schlacke auf unter 10 Gew.-% gesunken ist.
Die Gasphase, die anfangs hauptsächlich aus CO2 besteht, reichert
sich im Laufe der Reduktionsperiode an CO an. Hierbei wird auch
ein Teil des in der Schlacke enthaltenen Zinkoxids reduziert,
und Zink destilliert ab. Überschüssiges CO und verflüchtigte
Metalle werden durch dosiertes Einleiten von Luft in den Gasraum
des Ofens nachverbrannt. Mit dem Abgas ausgetragene Metalloxide
und -chloride sammeln sich im Flugstaub. Erzeugtes Blei wird bis
auf einen Rest abgestochen, der als Sumpf für den nächsten
Arbeitszyklus im Ofen verbleibt.
Verflüchtigung von Zink: Vor Beginn der Verflüchtigungsphase
wird der Ofen um einen solchen Winkel gedreht, so daß die
Unterbaddüsen direkt in die Schlacke und nicht durch die
Metallschmelze blasen. Dadurch kann man die Reemulgation und
Verdampfung von bereits abgesetztem Blei weitgehend verhindern.
Während der Reduktion des Zinkoxids zu Zinkdampf wird die
Badtemperatur auf 1250°C gehalten. Eine Nachverbrennung
geschieht durch Luftzufuhr in den Gasraum des Ofens. Nach dem
Ausbringen von 80% des Zinks wird die Schlacke, die noch 7
Gew.-% Zinkoxid enthält, bis auf einen Rest abgestochen.
Kühlung und Entstaubung des Abgases: Zunächst wird in der
Nachverbrennkammer (18) bei gleichzeitiger indirekter Kühlung
mit Siedewasser Sattdampf erzeugt. Die Gastemperatur sinkt dabei
auf 730°C ab. Danach wird das Gas z. B. durch Einspritzen von
Wasser weiter abgekühlt. In einem Gewebefilter wird der
enthaltene Staub abgeschieden. Der während der Einschmelz- und
Bleireduktionsphase abgeschiedene zinkarme Staub wird
größtenteils in den Ofen rezirkuliert.
Menge und Zusammensetzung der Produkte, die pro Charge anfallen:
Werkblei: | 37,7 t |
Zink-Blei-Mischoxid: | 9,4 t (80 Gew.-% Pb + Zn) |
Endschlacke: | 22,0 t (0,2 Gew.-% Pb; |
5,7 Gew.-% Zn) |
Claims (13)
1. Verfahren zum Gewinnen mindestens eines NE-Metalls aus einem
NE-Metalle enthaltenden Rohmaterial, welches man mit
kohlenstoffhaltigem Brennstoff mischt und in einen Reaktor
chargiert, wobei man sauerstoffhaltiges Gas von unten in ein
aus dem Rohmaterial gebildetes Metallschmelzebad leitet,
welches Temperaturen im Bereich von 1000 bis 1500°C aufweist,
wobei sich auf dem Metallschmelzebad eine Metalloxide
enthaltende Schlackenphase sammelt, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß während einer Einschmelzperiode brennstoffhaltiges Rohmaterial in den Reaktor chargiert wird, daß man unter Einleiten von O2-haltigem Gas durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete Düsen Metallschmelze im Reaktor unter oxidierenden Bedingungen erzeugt und daß die Menge der Schlackenphase im Reaktor vergrößert wird,
- b) daß nach der Einschmelzperiode während einer sich anschließenden Reduktionsperiode Brennstoff und O2-haltiges Gas durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete Düsen aufwärts in die Schlackenphase geleitet werden und die Schlackenphase gleichzeitig geheizt und reduziert wird,
- c) daß nach der Reduktionsperiode in einer anschließenden Verflüchtigungsperiode Brennstoff und O2-haltiges Gas durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete Düsen aufwärts in die Schlackenphase geleitet werden und aus der Schlackenphase mindestens ein NE-Metall staubförmig abgetrennt und mit dem Abgas aus dem Reaktor abgezogen wird und
- d) daß nach der Verflüchtigungsperiode die Schlackenphase mindestens teilweise aus dem Reaktor abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Verflüchtigungsperiode die Temperatur in der
Schlackenphase um 30 bis 200°C höher ist als während der
Reduktionsperiode.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Verflüchtigungsperiode pro Nm3 O2 und pro
Zeiteinheit mehr Brennstoff als während der Reduktionsperiode
in den Reaktor geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Einschmelzperiode die
Metallschmelze mindestens teilweise aus dem Reaktor abgezogen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß man während der Einschmelzperiode
Brennstoff durch im Bodenbereich des Reaktors angeordnete
Düsen in das Metallschmelzebad leitet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß man brennstoff- und wasserhaltiges
Rohmaterial während der Einschmelzperiode in den Reaktor
chargiert.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnete, daß aus dem Reaktor abgezogenes Abgas gekühlt
und entstaubt wird und der abgetrennte Staub mindestens
teilweise mit dem zu chargierenden Rohmaterial gemischt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das sich im Reaktor über der
Schlackenphase sammelnde Abgas unter Zugabe von O2-haltigem
Gas verbrannt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohmaterial Blei und/oder
Bleiverbindungen enthält, daß während der Einschmelzperiode
eine erste bleireiche Schmelze aus dem Reaktor abgezogen und
eine bleihaltige Schlackenphase gebildet wird und daß während
der Reduktionsperiode eine zweite bleireiche Schmelze
gebildet und aus dem Reaktor abgezogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohmaterial Zink und/oder
Zinkverbindungen enthält, daß während der Einschmelzperiode
eine zinkhaltige Schlacke gebildet wird und daß während der
Verflüchtigungsperiode zinkhaltiger Staub mit dem Abgas.aus
dem Reaktor abgezogen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktor um seine etwa horizontale
Achse drehbar ausgebildet ist und daß er während der
Reduktionsperiode und/oder Verflüchtigungsperiode gegenüber
der Einschmelzperiode gedreht betrieben wird.
12. Reaktor zum Durchführen des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor
um eine etwa horizontale Achse drehbar ausgebildet und mit
Mehrstoffdüsen ausgerüstet ist.
13. Reaktor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reaktor mit mindestens einem Warmhaltebrenner versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19830520A DE19830520A1 (de) | 1998-07-08 | 1998-07-08 | Verfahren und Reaktor zum Gewinnen mindestens eines Nichteisen-Metalls durch ein direktes, chargenweise betriebenes Schmelzverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19830520A DE19830520A1 (de) | 1998-07-08 | 1998-07-08 | Verfahren und Reaktor zum Gewinnen mindestens eines Nichteisen-Metalls durch ein direktes, chargenweise betriebenes Schmelzverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830520A1 true DE19830520A1 (de) | 2000-01-13 |
Family
ID=7873349
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19830520A Withdrawn DE19830520A1 (de) | 1998-07-08 | 1998-07-08 | Verfahren und Reaktor zum Gewinnen mindestens eines Nichteisen-Metalls durch ein direktes, chargenweise betriebenes Schmelzverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19830520A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007120026A1 (fr) * | 2006-07-24 | 2007-10-25 | State Affiliate 'the Eastern Mining And Metallurgical Research Institut For Non - Ferrous Metals' Republic State Affiliate 'national Enterprise Of Complex Processing For Mineral And Raw Material Of Th | Installation de traitement de matières premières contenant du plomb et du zinc |
-
1998
- 1998-07-08 DE DE19830520A patent/DE19830520A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007120026A1 (fr) * | 2006-07-24 | 2007-10-25 | State Affiliate 'the Eastern Mining And Metallurgical Research Institut For Non - Ferrous Metals' Republic State Affiliate 'national Enterprise Of Complex Processing For Mineral And Raw Material Of Th | Installation de traitement de matières premières contenant du plomb et du zinc |
CN101317067B (zh) * | 2006-07-24 | 2012-03-21 | 哈萨克斯坦共和国矿物原料复合加工国有企业东方有色金属矿业冶金研究 | 加工粉状含铅和锌的原材料的装置 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |