DE19830025A1 - Verfahren zum Druckgießen von Leichtmetalllegierungen - Google Patents
Verfahren zum Druckgießen von LeichtmetalllegierungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Druckgießen von Leichtmetallegierungen in einer Gießform mit einer ersten, durch einen Formantrieb beweglichen Gießformhälfte (1) und einer zweiten, festen Gießformhälfte (2), die beide im geschlossenen Zustand eine Kavität (11) entsprechend der Form eines Gußwerkstücks (3) einschließen. Der zweiten Gießformhälfte (2) ist eine Gießkolbenanordnung und der ersten Gießformhälfte (1) eine Auswerferanordnung zugeordnet. In einem ersten Verfahrensschritt wird mittels des Gießkolbens (6) schmelzflüssiges Metall in an sich bekannter Weise in die Kavität (11) der geschlossenen Gießform (1, 2) gedrückt. In einem zweiten Verfahrensschritt wird erfindungsgemäß die Gießform (1, 2) durch Ansteuerung des Formantriebs bereits geöffnet, während noch nicht voll erstarrte, labile Teile des Gußwerkstücks (3) und/oder des Gießsystems vorliegen, wobei das Gußwerkstück (3) in einer Gießformhälfte (2) verbleibt. Dazu erfolgt eine Gasdruckbeaufschlagung auf die der ersten Gießformhälfte (1) zugewandten Gußwerkstückseite. In dieser Position wird das teilflüssige Gußwerkstück (3) gehalten, bis es völlig erstarrt ist, und anschließend wird es aus der Gießform (1, 2) entnommen. Mit dieser Öffnung, vorzugsweise einer zweistufigen Öffnung der Gießform (1, 2), wird erreicht, daß auch großflächige, dünnwandige Teile ohne besonders verstärkte Auswerferdruckpunkte gegossen werden können und keine unzulässigen Spannungen bei der Erstarrung von Materialanhäufungen ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Druckgießen von Leichtmetall
legierungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Verfahren zum Druckgießen von Leichtmetalllegierungen sind allgemein
bekannt. Dazu wird jeweils eine Gießform mit einer ersten, durch einen
Formantrieb gesteuert beweglichen Gießformhälfte und einer zweiten
festen Gießformhälfte verwendet, die beide im geschlossenen Zustand eine
Kavität entsprechend der Form eines Gußwerkstücks einschließen. Der
zweiten Gießformhälfte ist dabei regelmäßig eine Gießkolbenanordnung
und der ersten Gießformhälfte eine Auswerferanordnung zugeordnet.
Beim Gießvorgang wird das schmelzflüssige Metall in die Kavität gedrückt,
wo es bei geschlossener Gießform erstarrt. Die Gießformhälften bleiben
dabei solange geschlossen, bis alle Partien des Werkstücks und seines
Gießsystems, wie Verteiler, Läufer, Überläufer und ein Preßrest am Gieß
kolben erstarrt sind.
Während eines Teils des Öffnungsvorgangs der Gießformhälften, die z. B.
um etwa 400 bis 1000 mm öffenbar sind, wird der Gießkolben synchron
mit dem Öffnungsvorgang bewegt und hält das Gußwerkstück mittels
Druckbeaufschlagung des Preßrestes in der Kavität der bewegten ersten
Gießformhälfte. Diese bewegte erste Gießformhälfte dient üblicherweise als
die aufschrumpfende Formhälfte.
Der ersten beweglichen Gießformhälfte ist ein Auswerferkasten zugeordnet,
mit einer betätigten Auswerferplatte und damit verbundenen, in Auswer
ferbohrungen bewegbaren Auswerferstangen. Nach dem Öffnen der Gieß
formhälften und nachdem der Gießkolben zurückgezogen worden ist, wird
das Gußwerkstück mit den zusammenhängenden Angüssen, Läufern und
Überläufen von den Kavitäten der ersten bewegten Gießformhälfte zum
weiteren Handling durch ein üblicherweise installiertes Robotersystem ab
gedrückt.
Auswerferanordnungen für bereits völlig erstarrte Gußwerkstücke sind in
unterschiedlichen Ausführungen bekannt: Beispielsweise sind aus der
DE 40 03 371 C2 zweistufig arbeitende Auswerfer bekannt, bei denen das
Gußwerkstück in einer ersten Stufe für einen ersten Teilhub mit geringer
Geschwindigkeit bereits während der Öffnungsbewegung der Gießform
oder während der Einfahrbewegung eines Greifwerkzeugs abgedrückt wird.
In einem zweiten Teilhub mit größerer Geschwindigkeit wird dann das
Gußwerkstück außerhalb der Formvertiefung in eine Entnahmestellung
bewegt. Damit soll der Auswerf- und Entnahmevorgang durch eine Koordi
nation der Bewegungsabläufe schnell durchführbar werden. Zudem ist eine
Anordnung mit einer Druckspeicher-Auswerferhülse bekannt
(DE 32 00 015 A1).
Bei all diesen Auswerferanordnungen ist die konstruktive Freiheit durch
die Notwendigkeit eingeengt, für die Auswerferelemente druckbeanspruch
bare Werkstückbereiche als Angriffspunkte bereitzustellen. Diese Angriffs
punkte müssen durch außerhalb des fertigen Werkstücks liegende, stärker
angebundene Überläufer zur Verfügung gestellt werden, oder, falls diese
nicht genügen, in der Werkstückkonstruktion mitberücksichtigt werden.
Dazu werden Auswerferangriffspunkte üblicherweise auf Rippenkreu
zungspunkten angebracht. Dies stellt eine ungünstige, zusätzliche Massen
anhäufung dar, die sich häufig durch Neigung zu inneren Lunkern und
Einfallstellen auf der Gegenseite des Werkstücks negativ bemerkbar macht.
Falls die Möglichkeit nicht besteht, stabile Auswerferdruckpunkte anzu
bringen, können selbst großflächige Auswerferkontakte zu Verformungen
des Gußwerkstücks führen. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn großflä
chige, verrippte Werkstücke auf der bewegten Gießformhälfte durch ein
notwendiges, langes Zuhalten der Gießformhälften aufschrumpfen.
Allgemein können Gußwerkstücke aus verschiedenen Gründen schwierig
entformbar bzw. auswerfbar sein:
- - formbedingte Gründe sind Längenausdehnungen und dadurch bedingt große Schrumpfwege, die zu starkem Aufschrumpfen auf Elemente der Kavität bis zum Reißen des Bauteils führen können;
- - legierungsbedingte Gründe sind große Schrumpfwege bei der Erstarrung, die große Vorspannungen liefern, die erhöht um die unvermeidbaren Spannungen der weiteren Abkühlung in der Gießform zu Rissen führen können;
- - bei Werkstücken von großem Entwicklungspotential, die sowohl die Auf gabe der Großintegration als auch die Forderung nach besseren Verfor mungseigenschaften durch Wahl entsprechender Legierungen erfüllen, können sich die vorstehend genannten form- und legierungsbedingten Gründe hinsichtlich einer schwierigen Entformbarkeit addieren. Dies kann in ungünstigen Situationen dazu führen, daß mit der bisherigen Gießtechnologie solche Werkstücke nicht herstellbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, die Entformung gießtechnisch
schwierig herstellbarer Gußwerkstücke zu ermöglichen oder wenigstens zu
vereinfachen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dazu werden die Gießformhälften bereits geöffnet, bevor die größeren
Materialanhäufungen erstarrt sind und noch bevor dadurch entstehende
Spannungen zu Schädigungen bzw. zur Zerstörung des Gußwerkstücks ge
führt haben. Insbesondere können damit auch großflächige, dünnwandige
Gußteile ohne besonders verstärkte Auswerferdruckpunkte gegossen wer
den.
Vorzugsweise wird dazu eine Druckbeaufschlagung auf die der ersten Gieß
formhälfte zugewandten Gußwerkstückseite durchgeführt, so daß das
Gußwerkstück während der völligen Erstarrung in der zweiten festen Gieß
formhälfte verbleibt. Dort wird das Gußwerkstück durch den vor dem Gieß
kolben befindlichen Preßrest gehalten und kann frei abkühlen, wobei der
Gießkolben noch in der letzten Gießposition verbleibt. Der zu dem frühen
Öffnungszeitpunkt noch teilweise schmelzflüssige Preßrest bleibt dann im
Füllkammerende vor dem Gießkolben und kann während der Abkühlung
des entspannten Gußwerkstücks völlig erstarren.
Gemäß Anspruch 2 ist es vorteilhaft, den Öffnungsvorgang der Gießform in
zwei Stufen mit zwei Teilhüben durchzuführen, wobei in der ersten Stufe
nur ein Teilhub um vorzugsweise 2 bis 5 mm erfolgt. Damit kann der teil
flüssige Preßrest nicht ausfließen. Auch sind damit zu große, schrump
fungsbedingte Verzüge in den nun erreichten Freiheiten des Gußwerk
stücks zu vermeiden. Erst nach dem vollständigen Erstarren des Metalls er
folgt eine vollständige Öffnung der Gießform und eine Entnahme des Guß
werkstücks durch ein Entnahmesystem.
In einer bevorzugten Ausführung nach Anspruch 3 wird das teilerstarrte
Gußwerkstück mittels einer Gasdruckbeaufschlagung auf eine Gießform
hälfte, bevorzugt auf die zweite feste Gießformhälfte, gedrückt und dort bis
zur völligen Erstarrung festgelegt.
Bei besonders schwierigen Entformungsvorgängen kann eine geeignete
Entformung nach Anspruch 4 ggfs. durch einen oszillierenden Druckauf
bau erreicht werden. Dieser kann nach Anspruch 5 aus einem Pendeln zwi
schen Vakuum und Hochdruck bestehen.
Eine Druckbeaufschlagung ist nach Anspruch 6 unter Verwendung von
Elementen einer an sich bekannten Auswerferanordnung möglich.
Nach Anspruch 7 können dabei zumindest teilweise und ggfs. in Verbin
dung mit einer Gasdruckbeaufschlagung ein Druckaufbau und eine Druck
beaufschlagung über Auswerferstangen durchgeführt werden, die beim
Öffnungsvorgang, insbesondere während des ersten Teilhubs der ersten
Öffnungsstufe am Gußwerkstück anliegen und dieses während des Erstar
rungsvorgangs festlegen. Vorzugsweise sind dabei die Stangen der zurück
gefahrenen Grundstellung in kegeligen Ventilsitzen an den Öffnungen der
Auswerferbohrungen gehalten.
In einer alternativen Ausführungsform nach Anspruch 8 kann der Druck
aufbau indirekt über Auswerferstangen ausgeführt sein, die in den zuge
ordneten Auswerferbohrungen als Ventilelemente je ein Auswerferventil
bilden, das jeweils bei einer Ansteuerung der Auswerferstange eine Gas
wegverbindung zum Auswerferkasten schaltet. Dadurch wird das teiler
starrte Gußwerkstück durch eine Gasdruckbeaufschlagung bis zur völligen
Erstarrung in der Gegenform festgelegt. Eine solche Gasdruckbeaufschla
gung ist ggfs. auch in Kombination mit der Druckbeaufschlagung durch
Auswerferstangen nach Anspruch 7 möglich, wobei durch den dortigen
kegeligen Ventilsitz ebenfalls eine Gaswegverbindung, insbesondere zu
einem druckbeaufschlagten Auswerferkasten, schaltbar sein kann.
Ein solcher Auswerferkasten wird zweckmäßig für einen oszillierenden
Druckaufbau nach Anspruch 9 über ein Schaltventil mit einer Hochdruck
leitung und einer Vakuumleitung verbunden, wobei das Schaltventil wech
selweise umschaltbar ist.
Je nach den Gegebenheiten, insbesondere je nach den geometrischen For
men und Forderungen, kann ein Druckaufbau für die Druckbeaufschlagung
nach Anspruch 10 bereits vor dem Öffnen der Gießform vorteilhaft sein,
der dann zumindest während eines Teils des Öffnungsvorgangs aufrecht
zuerhalten ist. Andererseits können gute Entformungsergebnisse auch
ggfs. dann erreicht werden, wenn der Druckaufbau nach Anspruch 11 erst
nach der ersten Öffnungsstufe, vorzugsweise nach 2 bis 5 mm erfolgt und
in dieser Position das Gußwerkstück völlig erstarrt, sofern die erste Öff
nungsstufe ohne bleibende Verformung des Gußwerkstücks möglich ist.
In einem weiterführenden Aspekt nach Anspruch 12 wird vorgeschlagen,
auf das auszuwerfende Gußwerkstück gekühltes und/oder durch Flüssig
keitsnebel angereichertes Gas aufzubringen, welches in der Lage ist, eine
gezielte Abschreckung auf das gerade erstarrte Gußwerkstück auszuüben.
Der aufgebaute Druck soll nach Anspruch 13 erst nach einem völlig aus
der Gießform ausgeworfenen Gußwerkstück abgebaut werden, so daß auch
während des Entnahmevorgangs noch definierte Festlegungen erfolgen. Als
Auswurfsensor kann dabei nach Anspruch 14 einfach eine Drucküber
wachung und/oder Durchflußüberwachung eines Auswerfergasdrucks
durchgeführt werden.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Teils einer Druckgießvorrich
tung zum Druckgießen von Leichtmetalllegierungen,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Bereichs A aus Fig. 1 in einer
ersten Ausführungsform und
Fig. 3 eine entsprechende vergrößerte Darstellung A in einer zweiten Aus
führungsform.
In Fig. 1 ist eine Druckgießvorrichtung mit einer Gießform gezeigt, die aus
einer ersten beweglichen Gießformhälfte 1 und einer zweiten beweglichen
Gießformhälfte 2 besteht, die beide im geschlossenen Zustand eine Kavität
11 entsprechend der Form eines Gußwerkstücks 3 einschließen. Die erste
Gießformhälfte 1 ist über einen Formantrieb mit Zuhaltungen 12 entspre
chend einem gesamten Öffnungshub (d) verschiebbar. Dem Formantrieb
mit den Zuhaltungen 12 ist eine Auswerfereinheit vorgeschaltet, die aus
einem gasdichten Auswerferkasten 7 besteht, in dem eine betätigbare
Auswerferplatte 5 angebracht ist. Mit dieser sind zwei Auswerferstangen 4
verbunden, die in zugeordneten Auswerferbohrungen längsverschiebbar
gelagert sind. Der Auswerferkasten 7 ist über ein Schaltventil 8 mit einem
Hochdruckgasanschluß 9 und einem Vakuumanschluß 10 verbunden.
Die Kavität 11 hat einerseits Verbindung mit dem Zylinder eines Gießkol
bens 6, wobei schmelzflüssiges Metall über ein Saugrohr 15 aus einem
Warmhalteofen 16 zuführbar ist. Vor der letzten Gießposition des Gießkol
bens 6 verbleibt ein Preßrest 14. Andererseits hat die Kavität 11 eine
Vakuumanschlußverbindung 17.
Nachfolgend wird das Verfahren, das mit der Vorrichtung nach Fig. 1
durchführbar ist, zusammen mit einer zusätzlichen Erläuterung in der Fig.
2 und 3 beschrieben:
Zur Vorbereitung eines Druckgießvorgangs sind die beiden Gießformhälf ten 1, 2 geschlossen und in der Kavität 11 wird über den Vakuumanschluß 17 Vakuum hergestellt. Anschließend wird schmelzflüssiges Metall über das Saugrohr 15 zugeführt und mit Hilfe des Gießkolbens in die Kavität 11 eingedrückt, wobei vor dem Gießkolben 6 ein Preßrest 14 verbleibt. Bei noch nicht völlig erstarrtem Gußwerkstück 3, wobei insbesondere innere Bereiche größerer Metallansammlungen noch flüssig sind, wird die beweg liche Gießformhälfte 1 in einer ersten Öffnungsstufe um einen ersten Teil hub (c) geöffnet. Bereits vor Durchführung dieses Teilhubs (c) oder nach Ausführung des Teilhubs (c) wird auf die der ersten Gußformhälfte 1 zuge wandten Gußwerkstückseite eine Druckbeaufschlagung durchgeführt. Dazu sind in den Fig. 2 und 3 zwei alternative Möglichkeiten dargestellt.
Zur Vorbereitung eines Druckgießvorgangs sind die beiden Gießformhälf ten 1, 2 geschlossen und in der Kavität 11 wird über den Vakuumanschluß 17 Vakuum hergestellt. Anschließend wird schmelzflüssiges Metall über das Saugrohr 15 zugeführt und mit Hilfe des Gießkolbens in die Kavität 11 eingedrückt, wobei vor dem Gießkolben 6 ein Preßrest 14 verbleibt. Bei noch nicht völlig erstarrtem Gußwerkstück 3, wobei insbesondere innere Bereiche größerer Metallansammlungen noch flüssig sind, wird die beweg liche Gießformhälfte 1 in einer ersten Öffnungsstufe um einen ersten Teil hub (c) geöffnet. Bereits vor Durchführung dieses Teilhubs (c) oder nach Ausführung des Teilhubs (c) wird auf die der ersten Gußformhälfte 1 zuge wandten Gußwerkstückseite eine Druckbeaufschlagung durchgeführt. Dazu sind in den Fig. 2 und 3 zwei alternative Möglichkeiten dargestellt.
In Fig. 2 ist wiederum ein Teilausschnitt der Kavität 11 und des Gußwerk
stücks 3 dargestellt, mit bereits um den Teilhub (c) geöffneter Gießform.
Die Druckbeaufschlagung erfolgt hier über ein Auswerferventil 4', das aus
einer Auswerferstange 4 in einer zugeordneten Auswerferbohrung besteht.
Die Auswerferstange 4 liegt mit ihrem vorderen Ende während des Gieß
vorgangs in ihrer Gießposition (a), wobei das Auswerferventil 4' geschlos
sen ist. Die Auswerferstange 4 ist bereits in ihrer Öffnungsposition (b) ein
gezeichnet, wobei über eine davorliegende, konische Erweiterung ein Gas
durchgang zum Auswerferkasten 7 hergestellt ist. Dieser ist über das
Schaltventil 8 mit dem Hochdruckgasanschluß und dem Vakuumanschluß
dergestalt verbunden, daß durch oszillierende Ansteuerung des Schaltven
tils 8 über den Auswerferkasten 7 und damit das Auswerferventil 4' das
teilflüssige Gußwerkstück 3 mit oszillierendem Druck beaufschlagt wird.
In Fig. 3 ist eine ähnliche Anordnung dargestellt, wobei die Auswurfstange
4 mit einem entsprechend geformten Stangenende in einem konischen
Ventilsitz 13 während des Gießvorgangs gehalten ist. Während der ersten
Öffnungsstufe beim ersten Öffnungshub (c) wird hier die Auswurfstange 4
unter Anlage am Gußwerkstück 3 mit in ihre Öffnungsposition (b) ausge
fahren, wobei auch hier eine Gaswegverbindung zum Auswerferkasten 7
für eine Gasdruckbeaufschlagung freigegeben wird.
Nach dem völligen Erstarren des Gußwerkstücks 3 erfolgt dann eine voll
ständige Öffnung der Gießformhälften 1, 2 für eine Entnahme des Guß
werkstücks 3 durch eine (nicht dargestellte) Entnahmevorrichtung.
Claims (14)
1. Verfahren zum Druckgießen von Leichtmetalllegierungen in einer
Gießform, mit einer ersten, durch einen Formantrieb gesteuert, beweg
lichen Gießformhälfte (1) und einer zweiten, festen Gießformhälfte (2),
die beide im geschlossenen Zustand eine Kavität (11) entsprechend der
Form eines Gußwerkstücks (3) einschließen,
wobei der zweiten Gießformhälfte (2) eine Gießkolbenanordnung und der ersten Gießformhälfte (1) eine Auswerferanordnung zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensschritt mit dem Gießkolben (6) schmelzflüssiges Metall in die Kavität (11) der geschlossenen Gießform (1, 2) gedrückt wird,
daß in einem zweiten Verfahrensschritt die Gießform (1, 2) durch An steuerung des Formantriebs geöffnet wird, während noch nicht voll er starrte, labile Teile des Gußwerkstücks (3) und/oder des Gießsystems vorliegen, wobei das Gußwerkstück (3) in einer Gießformhälfte, bevor zugt durch Druckbeaufschlagung auf die der ersten Gießformhälfte (1) zugewandten Gußwerkstückseite in der zweiten festen Gießformhälfte (2) verbleibt und dort völlig erstarrt.
wobei der zweiten Gießformhälfte (2) eine Gießkolbenanordnung und der ersten Gießformhälfte (1) eine Auswerferanordnung zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensschritt mit dem Gießkolben (6) schmelzflüssiges Metall in die Kavität (11) der geschlossenen Gießform (1, 2) gedrückt wird,
daß in einem zweiten Verfahrensschritt die Gießform (1, 2) durch An steuerung des Formantriebs geöffnet wird, während noch nicht voll er starrte, labile Teile des Gußwerkstücks (3) und/oder des Gießsystems vorliegen, wobei das Gußwerkstück (3) in einer Gießformhälfte, bevor zugt durch Druckbeaufschlagung auf die der ersten Gießformhälfte (1) zugewandten Gußwerkstückseite in der zweiten festen Gießformhälfte (2) verbleibt und dort völlig erstarrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Öff
nungsvorgang der Gießform (1, 2) in zwei Stufen erfolgt, wobei in der
ersten Stufe nur ein erster Teilhub (c), vorzugsweise um 2 bis 5 mm,
erfolgt und erst nach dem vollständigen Erstarren des Gußwerkstücks
(3) eine vollständige Öffnung der Gießform (1, 2) für eine Entnahme
des Gußwerkstücks (3) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckbeaufschlagung durch einen Druckaufbau mittels einer Gas
druckbeaufschlagung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
aufbau oszillierend ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der oszillie
rende Druckaufbau aus einem Pendeln zwischen Vakuum und Hoch
druck besteht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der ersten beweglichen Gießformhälfte (1) ein gasdichter
Auswerferkasten (7) zugeordnet ist, mit einer betätigbaren Auswerfer
platte (5), mit der in Auswerferbohrungen bewegbare Auswerferstan
gen (4) verbunden sind, und die Druckbeaufschlagung teilweise direkt
oder indirekt mittels der Auswerferstangen (4) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
aufbau zumindest teilweise direkt über Auswerferstangen (4) ausge
führt ist, die beim Öffnungsvorgang, insbesondere während der ersten
Öffnungsstufe am Gußwerkstück (3) anliegen und die in ihrer Grund
stellung mit ihren Stangenenden vorzugsweise in kegeligen Ventil
sitzen (13) an den Öffnungen der Auswerferbohrungen gehalten sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckaufbau indirekt über Auswerferstangen (4) ausgeführt ist, die in
den zugeordneten Auswerferbohrungen je ein Auswerferventil (4') bil
den, das jeweils bei einer Ansteuerung der Auswerferstange (4) eine
Gaswegverbindung zum druckbeaufschlagbaren Auswerferkasten (7)
schaltet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Aus
werferkasten (7) über ein Schaltventil (8) mit einem Hochdruckgasan
schluß (9) und einem Vakuumanschluß (10) verbunden ist und durch
wechselweises Umschalten des Schaltventils (4') ein oszillierender
Druckaufbau erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Druckaufbau für die Druckbeaufschlagung bereits vor
dem Öffnen der Gießform (1, 2) durchgeführt wird und zumindest
während eines Teils des Öffnungsvorgangs der Gießform (1, 2) auf
recht erhalten wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Druckaufbau für die Druckbeaufschlagung erst nach der
ersten Öffnungsstufe, vorzugsweise nach einem Teilhub von 2 bis 5
mm, erfolgt und in dieser Position das Gußwerkstück (3) völlig er
starrt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß auf das auszuwerfende Gußwerkstück (3) Gas aufgebracht
wird, das gekühlt und/oder durch Flüssigkeitsnebel angereichert in der
Lage ist, eine gezielte Abschreckwirkung auf das gerade erstarrte
Gußwerkstück (3) auszuüben.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß der aufgebaute Druck erst nach einem völlig aus der Gieß
form (1, 2) ausgeworfenen Gießwerkstück (3) bei entsprechender Sen
sormeldung eines Auswurfsensors abgebaut wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aus
wurfsensor zur Überwachung des Werkstückauswurfs aus einer
Drucküberwachung und/oder Durchflußüberwachung eines Auswer
fergasdrucks besteht.
Priority Applications (1)
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