DE19829931A1 - Bohrfutter - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrfutter mit einem
Futterkörper, in dem endseitig eine Spindelaufnahme
für die Befestigung auf der Spindel einer Bohrmaschine
sowie am entgegengesetzten Ende eine Werkzeugaufnahme
ausgebildet sind, mit Spannbacken, die in die
Werkzeugaufnahme vorstehen und die zur Anpassung an
den Durchmesser des in die Werkzeugaufnahme
eingesetzten, einzuspannenden Werkzeugs verstellbar
gelagert sind.
Derartige Bohrfutter sind in der Praxis weit
verbreitet, wobei die konkrete konstruktive Gestaltung
in vielerlei Form realisiert ist. So ist aus der DE 34 37 792 C1
ein Bohrfutter bekannt, bei dem an dem
Futterkörper ein Spannbackenhalter angeschlossen ist,
in dem die Spannbacken an zur Futterachse geneigten,
zum werkzeugseitigen Futterende hin zusammenlaufenden
Spannflächen und außerdem mit dem spindelseitigen
Backenende radial verschiebbar an zur Betätigung der
Spannbacken axial verstellbaren Stellbolzen geführt
sind. Die Verstellung der Spannbacken erfolgt durch
einen am Futterkörper drehbar und axial unverschiebbar
gelagerten Stellring, der über einen an den
Futterkörper anzusetzenden Futterschlüssel verdreht
werden kann.
Weiterhin sind auch schlüssellos zu spannende
Bohrfutter bekannt, die es in selbstspannender und
nicht-selbstspannender Ausführungsformen gibt. Ein
Bohrfutter in selbstspannender Ausführungsform mit
einem am Futterkörper ausgebildeten Spanngewinde, in
das die in Führungsaufnahmen eines Backenführungsteils
geführten Spannbacken mit einer am Backenschaft
angeordneten Zahnreihe eingreifen, ist in DE 42 03 200 A1
beschrieben; ein Bohrfutter in
nicht-selbstspannender Ausführungsform ist in EP 96 120 313 A1
gezeigt, bei dem die Spannbacken in im
Futterkörper ausgebildeten Führungsaufnahmen geführt
sind und mittels eines am Futterkörper gelagerten
Gewinderinges, der über eine Stellhülse manuell zum
Futterkörper verdreht werden kann, verstellt werden.
Die Bauteile dieser Bohrfutter, insbesondere der
Futterkörper weisen eine relativ komplizierte Gestalt auf,
wobei jedoch infolge des für die Bohrfutter verwendeten
metallischen Werkstoffes mit den zur Verfügung stehenden
Methoden der Metallbearbeitung Einschränkungen
hinsichtlich der Formgebung bestehen und eine technisch
wünschenswerte Formgebung nicht immer oder nicht in
kostengünstiger Weise realisiert werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Bohrfutter der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
die bestehenden Beschränkungen bei der Formgebung der
Teile des Bohrfutters überwunden werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Bohrfutter der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß der Futterkörper aus
einem faserverstärkten Kunststoff besteht.
Der Futterkörper stellt den Kern eines Bohrfutters dar und
ist ein massives Bauteil, das schwieriger zu fertigen ist,
als die übrigen, den Futterkörper umgebenden, in der Regel
als Hülsen oder Ringe ausgebildeten übrigen Bauteile. Der
Futterkörper ist daher der begrenzende Faktor, was eine
größere Variabilität der Formgebung betrifft. Durch die
Erfindung sind nun auch bei Bohrfuttern die Vorteile
nutzbar, die bei der Kunststoffverarbeitung existieren.
Der Futterkörper kann als Spritzgußteil hergestellt
werden, wodurch keine oder nur noch geringe
Einschränkungen hinsichtlich der Formgebung existieren,
weil der Kunststoff das gesamte, ihm vorgegebene Volumen
einnehmen kann und diese Fertigung nicht mehr lediglich
durch drehende Bearbeitung mit rotationssymmetrischen
Arbeitsergebnis erfolgen muß. Erfindungsgemäß ist
weiterhin vorgesehen, daß der Kunststoff faserverstärkt
ist, damit der Futterkörper eine ausreichende
Belastbarkeit erhält.
Vorzugsweise ist der Kunststoff ein durch Glasfasern
verstärkter Polyamid. Durch diese Materialwahl ergibt sich
eine Härte, Belastbarkeit und Verschleißfestigkeit, die
denen der bisher verwendeten metallischen Werkstoffe nahe
kommt.
Eine weitere Verbesserung der vorstehend genannten
Eigenschaften läßt sich dadurch erreichen, daß der
Kunststoff durch Kohlefasern verstärkt ist. Dabei besteht
die Möglichkeit, daß die Faserverstärkung gezielt auf die
zu erwartende Belastung des Bohrfutters abgestimmt wird,
da diese in weiten Bereichen variieren kann, je nachdem,
ob das Bohrfutter an einem relativ leistungsschwachen
Akkuschrauber oder einer leistungsstarken Bohrmaschine für
den professionellen Einsatz verwendet werden soll. Als
günstig hat sich dabei gezeigt, wenn der Glasfasergehalt
zwischen 5% und 35% und der Kohlefasergehalt zwischen
5%
und 25% beträgt.
Aus der Praxis ist es bekannt, daß der Futterkörper nicht
in allen Abschnitten einer gleichmäßigen Belastung
unterliegt, sondern daß Bereiche existieren, in denen eine
besonders hohe Belastung gegeben ist oder
Belastungsspitzen auftreten können. Im Rahmen der
Erfindung ist daher vorgesehen, daß der Futterkörper
bezüglich der Zusammensetzung des Kunststoffes inhomogen
ausgebildet ist und in unterschiedlicher Beanspruchung
ausgesetzten Abschnitten eine entsprechend der
Beanspruchung angepaßte Beimengung von Glasfasern und/oder
Kohlefasern aufweist. Hinsichtlich dieses Merkmales wird
wiederum in vorteilhafter Weise von der durch die Wahl des
Werkstoffes gegebenen einfachen Verarbeitungsmöglichkeit
Gebrauch gemacht, da es bei einem aus Kunststoff
gefertigten Spritzgußteil bekannt ist, dieses aus
einzelnen nacheinander folgenden Verfahrensschritten
aufzubauen, bis die gewünschte Zusammensetzung oder
Formgebung erreicht ist.
Die sich aus der Wahl des Werkstoffes ergebenden Vorteile
lassen sich bei einem Bohrfutter mit geneigt zur
Futterachse verlaufenden, in einer Backenführungshülse
ausgebildeten Führungsaufnahmen für die Spannbacken und
mit am Futterkörper angeordneten Spanngewinde auch dadurch
nutzen, daß die Backenführungshülse aus dem Kunststoff
gefertigt ist.
Die Vorteile zeigen sich auch bei einem Bohrfutter mit
geneigt zur Futterachse verlaufenden, im Futterkörper oder
der Backenführungshülse ausgebildeten Führungsaufnahen für
die Spannbacken, da dann in einfacher Weise die
Möglichkeit besteht, daß in Längsrichtung der
Führungsaufnahmen Führungsstege für die Spannbacken
ausgebildet sind. Gegenüber den bisher aus dem Stand der
Technik bekannten Führungsaufnahmen in zylindrischer
Gestalt mit kreisrundem Querschnitt ergibt sich durch die
Führungsstege eine deutlich verbesserte Führung der
Spannbacken in ihren Führungsaufnahmen, wobei die mit den
Führungsstegen verbundene Verbesserung der Führung für den
Fachmann vorhersehbar ist, dieser jedoch bisher keine
Möglichkeit hatte, die durch die Führungsstege
komplizierter gestaltete Oberfläche der Führungsaufnahmen
in kostengünstiger Weise herzustellen.
Neben der Anordnung von Führungsstegen in den
Führungsaufnahmen ist es auch möglich, daß in den
Führungsaufnahmen Entstaubungsnuten ausgebildet sind. Bei
konventionellen Bohrfuttern ist die Fertigung von Nuten in
den Führungsaufnahmen mit den gleichen Schwierigkeiten wie
die Fertigung von Führungsstegen verbunden, während bei
dem erfindungsgemäßen Bohrfutter diese Schwierigkeiten
vollständig überwunden sind. Die Entstaubungsnuten dienen
dazu, den beim Bohrbetrieb anfallenden Staub besser und
schneller aus dem Bohrfutter und insbesondere aus der
Werkzeugaufnahme abzuführen, wodurch sich deutlich der
Verschleiß des Bohrfutters reduziert und die Standzeit
erhöhen läßt.
Diesem Ziel dient auch, wenn am Boden der Werkzeugaufnahme
eine Staubsammelrinne ausgebildet ist, in die die
Entstaubungsnuten münden. Diese Staubsammelrinne läßt sich
im Spritzgußverfahren ohne zusätzliche Kosten im
Futterkörper ausbilden, während bei einem Futterkörper aus
metallischem Werkstoff für die Ausbildung der
Staubsammelrinne ein zusätzlicher, die Kosten erhöhender
Bearbeitungsschritt erforderlich wäre.
Bei bisher bekannten Bohrfuttern haben die
Führungsaufnahmen infolge der zur Verfügung stehenden
Arbeitsmethoden einen kreisrunden Querschnitt. Durch die
Erfindung besteht diese Beschränkung nicht mehr und man
ist grundsätzlich in der Wahl der Form der
Führungsaufnahmen frei. Hinsichtlich einer besseren
Führung der Spannbacken in den Führungsaufnahmen ist es
günstig, wenn die Führungsaufnahme einen
nicht-kreisrunden, insbesondere eckigen Querschnitt und
die Spannbacken eine dazu korrespondierende Gestalt
aufweisen. Besonders bevorzugt ist dabei, daß die
Führungsaufnahmen und die Spannbacken im Querschnitt die
Gestalt eines Mehrkants, vorzugsweise eines Dreikants,
Vierkants oder Fünfkants aufweisen. Bei dieser Gestalt der
Führungsaufnahmen haben die Spannbacken eine Führung in
unterschiedlichen, nicht parallel zueinander stehenden
Ebenen, wobei die fehlende Rotationssymmetrie der
Führungsaufnahmen verhindert, daß die Spannbacken sich in
den Führungsaufnahmen verdrehen können. Zweckmäßigerweise
ist dabei die Orientierung der Führungsaufnahmen so
getroffen, daß die Führungsaufnahmen sich zum Aufnahmerand
hin verjüngen, und daß die Spannbacken eine gegenüber
ihrer maximalen Breite schmalere Verzahnung aufweisen. Bei
dieser Gestaltung der Spannbacken und Führungsaufnahmen
hat die an den Backenschäften der Spannbacken ausgebildete
Zahnreihe nur eine geringe Breite, so daß die Zahnreihe
nicht mehr gefräst werden muß, sondern spanlos hergestellt
werden kann.
Eine weitere Vereinfachung der Fertigung ergibt sich
dadurch, daß die Spannbacken aus dem an die spezifische
Belastung angepaßten Kunststoff bestehen, daß also nicht
nur der Futterkörper oder die die Führungsaufnahmen eines
selbstspannenden Bohrfutters enthaltende
Backenführungshülse, sondern weitere Teile des Bohrfutters
aus dem faserverstärkten Kunststoff mit geeignet gewähltem
Faseranteil gebildet sind.
Im Hinblick auf eine besonders kostengünstige Fertigung
ist dabei vorgesehen, daß die Verzahnung für das Gewinde
der Spannbacken in diese eingeprägt ist und zur Aufnahme
der beim Prägen entstehenden Grate beiderseitig an den
Führungsaufnahmen in Längsrichtung verlaufende Rinnen
ausgebildet sind. Der Kostenvorteil ergibt sich dabei zum
einen durch die einfachere Fertigung der Verzahnung, wobei
zum anderen auf eine Entfernung der dabei gebildeten Grate
verzichtet werden kann, weil die relativ komplizierte
Oberflächenform der Führungsaufnahmen bei dem aus
Kunststoff gefertigten Futterkörper in einfacher Weise
herzustellen ist.
Auch bezüglich der Spindelaufnahme ist es nicht zwingend,
an der rotationssymmetrischen Gestalt festzuhalten. Die
Erfindung schlägt daher vor, daß die Spindelaufnahme einen
nicht-runden, vorzugsweise einen mehrkantigen Querschnitt
und die Spindel eine dazu korrespondierende
Querschnittsgehalt besitzt. Dadurch ist es möglich, eine
sichere Befestigung der Spindel in der Spindelaufnahme zu
erreichen, und zwar unabhängig davon, ob das Bohrfutter
rechtsdrehend oder linksdrehend eingesetzt wird, da das
Bohrfutter auf die Spindel aufgesteckt und nicht
aufgeschraubt wird und weiterhin auch eine Relativdrehung
von Bohrfutter und Spindel nicht mehr möglich ist. Zur
axialen Sicherung der Spindel ist in der Spindelaufnahme
im Futterkörper ein Stiftkanal zur Aufnahme eines in die
Spindel einzusetzenden Sicherungsstiftes ausgebildet. Die
vereinfachte Formgebung des Futterkörpers läßt sich auch
bei einem Bohrfutter mit einer in Umfangsrichtung des
Futterkörpers verlaufenden, den Gewindering zur
Verstellung der Spannbacken enthaltenden Ringnut dadurch
ausnutzen, daß an mindestens einer Nutwand der Ringnut die
Verdrehung des Gewinderings in Richtung zum Öffnen des
Bohrfutters hemmende Schuppen ausgebildet sind. Diese
Ausführungsform, bei der die Schuppen zweckmäßigerweise
keilförmig und sich nach Art von Ziegeln überlappend in
einem Ring angeordnet sind, bietet den Vorteil, daß der
Gewindering zum Schließen des Bohrfutters relativ leicht
verdreht werden kann, beim Bohrbetrieb aber ein
selbsttätiges Öffnen erschwert ist.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß stark belastete Bereiche
durch Verstärkungen aus Metall, vorzugsweise Stahl,
ergänzt sind. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, in den
Anwendungsfällen, in denen ein metallischer Werkstoff mit
seinen Eigenschaften dem faserverstärkten Kunststoff
überlegen ist, die Vorteile beider Werkstoffe zu
kombinieren.
Da die Kraftübertragung von der Spindel auf das Bohrfutter
über die Spindelaufnahme erfolgt, ist es bei der
Verwendung von besonders leistungsstarken Bohrmaschinen
günstig, wenn in die Spindelaufnahme eine Metallhülse
eingesetzt ist. Diese eine Metallhülse kann auch dazu
genutzt werden, andere stark belastete Stellen des
Futterkörpers zu verstärken. So ist es möglich, daß die
Metallhülse auf der axial der Werkzeugaufnahme zugewandten
Seite radial nach außen abstehende Hülsenzungen aufweist,
die den Rand oder die Ränder einer in Umfangsrichtung des
Futterkörpers verlaufenden, den Gewindering zur
Verstellung der Spannbacken enthaltenden Ringnut
verstärken. Weiterhin ist es möglich, daß die Metallhülse
einen an dem axial rückwärtigen Ende der Werkzeugaufnahme
anliegenden Anschlag für das Werkzeug bildet, das sich
somit nicht nur an dem faserverstärkten Kunststoff
abstützen muß.
Durch die Metallhülse ergeben sich weitere
Variationsmöglichkeiten und Ansatzpunkte für andere nicht
aus Kunststoff gefertigte Bauteile am Bohrfutter. So ist
es möglich, daß eine metallene Haltehülse am axial
hinteren Bereich des Futterkörpers gehalten ist, die das
Ende des Futterkörpers übergreift und einstückig mit der
in der Gewindeaufnahme eingesetzten Metallhülse gebildet
ist. Zumindest im hinteren Bereich des Bohrfutters ergibt
sich dabei der optische Eindruck eines konventionellen
Bohrfutters.
Eine alternative Möglichkeit der Verstärkung des
Futterkörpers ergibt sich durch die kostengünstig zu
fertigende Ausführungsform, bei der zur Verstärkung des in
der Spindelaufnahme im Futterkörper ausgebildeten Gewindes
eine metallene Spiralfeder in den Gewindeflanken des
Futterkörpers eingespritzt ist.
Diese Art der Verstärkung ist auch bei anderen belasteten,
mit einem Gewinde versehenen Teil des Bohrfutters möglich.
So ist im Rahmen der Erfindung weiterhin vorgesehen, daß
zur Verstärkung des Gewindes an dem aus dem Kunststoff
bestehenden Gewindering in dessen Gewindeflanken eine
metallene Spiralfeder eingespritzt ist, oder daß zur
Verstärkung des Spanngewindes in dessen Gewindeflanken
eine metallene Spiralfeder eingespritzt ist. Bei diesen
Ausführungsformen bildet die Spiralfeder die Laufflächen
der Gewindeflanken, wobei die Gewindeflanken bei
kreisrundem Querschnitt der Spiralfeder die Tangente zum
Federdraht bilden.
Günstiger ist es, wenn der Querschnitt des Federdrahtes
der Form der Gewindeflanken angepaßt ist, da dann nicht
nur eine im wesentlichen linienhafte Berührung bzw.
Abstützung der Gewindeflanken vorliegt, sondern eine
flächenhafte.
Eine weitere Verstärkung des Futterkörpers bei einem
Bohrfutter mit einem Schlüssel zum Spannen ist dadurch
möglich, daß die Buchse im Futterkörper zur Abstützung des
Schlüssels einen Metalleinsatz aufweist.
Um Radialkräfte besser aufnehmen zu können, ist der axial
vordere, die Werkzeugaufnahme aufweisende Bereich des
Futterkörpers in einer Blechhülse angeordnet. Die
Blechhülse kann im Bereich der Buchse ein Loch aufweisen,
dessen Ränder auch eine Abstützung des Schlüssels
bewirken. Mit der Blechhülse ergibt sich auch im vorderen
Bereich der optische Eindruck eines konventionellen
Bohrfutters.
Neben dem Futterkörper, der Backenführungshülse, dem
Gewindering und den Spannbacken besteht auch die
Möglichkeit, daß die Stellhülse zur Verstellung der
Spannbacken aus dem Kunststoff gefertigt ist,
insbesondere, da die Stellhülse nur relativ geringen
Belastungen beim Spannen bzw. Lösen des Bohrfutters
ausgesetzt ist. Wenn auch der Gewindering aus dem
Kunststoff besteht, kann die Stellhülse einstückig mit dem
Gewindering ausgebildet sein.
Besteht die Stellhülse aus dem Kunststoff, ist eine axiale
Sicherung der Stellhülse gegenüber dem Futterkörper in
besonders einfacher Weise dadurch erreichbar, daß zur
axialen Sicherung an der Stellhülse ein mit einer am
Futterkörper ausgebildeten Nut zusammenwirkender, als
Schnappverschluß fungierender Ringbund ausgebildet ist.
Bei einem Bohrfutter mit aus dem faserverstärkten
Kunststoff gebildeten Futterkörper bestehen keine zu einem
metallischen Futterkörper vergleichbare Beschränkungen der
Formgebung. Allerdings sind auch bei der Erfindung
Nebenbedingungen zu beachten, da ein Spritzgußteil
entformt werden muß, wobei sich bei einem in erster
Näherung zylinderförmigem Futterkörper eine Entformung in
axialer Richtung anbietet. Es ist aber auch möglich, den
Futterkörper radial zu entformen, beispielsweise aus einer
dreiteiligen Form, wenn das Bohrfutter drei gleichmäßig
über den Umfang verteilte Spannbacken und zugeordnete
Führungsaufnahmen aufweist. Die Formteile können radial
abgezogen werden, wobei dann allerdings die
Führungsaufnahmen radial offen sind. Zur Führung der
Spannbacken ist dann vorgesehen, daß eine auf den axial
vorderen Bereich des Futterkörpers aufgesetzte Kappe die
Führungsaufnahmen verschließt.
Im folgenden soll die Erfindung an in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden; es zeigen:
Fig. 1 ein Längsschnitt durch ein schlüsselloses
Bohrfutter in nicht-selbstspannender
Ausführungsform,
Fig. 2 der Schnitt II-II aus Fig. 1,
Fig. 3 ein Bohrfutter mit einer in die Spindelaufnahme
eingesetzten Metallhülse sowie der am vorderen
Bereich des Futterkörpers angeordneten Blechhülse,
in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellungsweise,
Fig. 4 der Schnitt IV-IV aus Fig. 3 mit den in den
Führungsaufnahmen angeordneten Führungsstegen für
die Spannbacken,
Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines
Bohrfutters in selbstspannender Ausführungsform,
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellungsweise
eines Bohrfutters mit modifizierter
Querschnittsgestalt der Führungsaufnahmen,
Fig. 7 der Schnitt VII-VII aus Fig. 6,
Fig. 8 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellungsweise
eines Bohrfutters mit anderer Querschnittsgestalt
der Führungsaufnahmen,
Fig. 9 der Schnitt IX-IX aus Fig. 8,
Fig. 10 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellungsweise
eines Bohrfutters mit nochmals anderer
Querschnittsgestalt der Führungsaufnahmen,
Fig. 11 der Schnitt XI-XI aus Fig. 10,
Fig. 12 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung eines
Bohrfutters mit nochmals anderer
Querschnittsgestalt der Führungsaufnahmen,
Fig. 13 der Schnitt XIII-XIII aus Fig. 12,
Fig. 14 das Bohrfutter aus Fig. 1 mit einer
Spindelaufnahme mit mehrkantigem Querschnitt,
Fig. 15 der Schnitt XV-XV aus Fig. 14,
Fig. 16 ein mit einem Schlüssel zu spannendes Bohrfutter
in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellungsweise,
Fig. 17 der Schnitt XVII-XVII aus Fig. 16,
Fig. 18 ein mit einem Schlüssel zu spannendes Bohrfutter
in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellungsweise, mit einer in die
Spindelaufnahme eingesetzten Metallhülse, die am
axial rückwärtigen Ende der Werkzeugaufnahme einen
Anschlag für das Werkzeug und eine Verstärkung der
Buchse bietet,
Fig. 19 der Schnitt XIX-XIX aus Fig. 18,
Fig. 20 eine alternative Ausführungsform zu dem Bohrfutter
gemäß Fig. 18, mit einer in die Spindelaufnahme
eingesetzte Metallhülse und einer über das axial
vordere Ende des Futterkörpers gesteckte
Blechhülse,
Fig. 21 ein Bohrfutter in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellungsweise mit einer einstückig mit der
Metallhülse ausgebildeten Haltehülse,
Fig. 22 ein Bohrfutter in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellungsweise mit einer in der Spindelaufnahme
in den Futterkörper eingespritzten Spiralfeder,
Fig. 23 das Detail XXIII aus Fig. 22,
Fig. 24 ein Bohrfutter mit einer einstückig mit dem
Gewindering ausgebildeten Stellhülse mit als
Schnappverschluß fungierendem Ringbund und einer
in die Gewindeflanken des Gewinderinges
eingespritzten Spiralfeder,
Fig. 25a, 25b zwei Alternativen des Querschnittes des
Federdrahtes der Spiralfeder,
Fig. 26 ein Bohrfutter mit einem Futterkörper aus
faserverstärktem Kunststoff, der radial entformbar
ist,
Fig. 27 der Schnitt XXVII-XXVII aus Fig. 26,
Fig. 28 ein Bohrfutter gemäß Fig. 26 mit Führungsaufnahmen
für die Spannbacken in unterschiedlicher
Querschnittsgestalt,
Fig. 29 der Schnitt XXIX-XXIX aus Fig. 28,
Fig. 30a bis 30c der Schnitt XXX-XXX aus Fig. 28 mit
drei Alternativen für die Querschnittsgestalt der
Führungsaufnahmen,
Fig. 31 ein weiteres Bohrfutter gemäß Fig. 26 mit
Varianten für die Querschnittsgestalt der
Führungsaufnahmen,
Fig. 32a der Schnitt XXXIIa-XXXIIa aus Fig. 31,
Fig. 32b der Schnitt XXXIIb-XXXIIb aus Fig. 31,
Fig. 33 eine nochmals andere Ausführungsform eines
Bohrfutters in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellungsweise,
Fig. 34 der Schnitt XXXIV-XXXIV aus Fig. 33,
Fig. 35 der Schnitt XXXV-XXXV aus Fig. 33, und
Fig. 36 der Schnitt XXXVI-XXXVI aus Fig. 33.
In Fig. 1 ist ein schlüssellos zu spannendes Bohrfutter
gezeigt, das einen Futterkörper 1 aufweist, an dessen
axial hinterem Ende eine Spindelaufnahme 2 ausgebildet
ist, über die das Bohrfutter an der in der Zeichnung nicht
dargestellten Spindel einer ebenfalls nicht gezeigten
Bohrmaschine befestigt werden kann. Am entgegen
gesetzten, axial vorderen Ende des Futterkörpers 1 ist
eine Werkzeugaufnahme 3 ausgebildet. Der Futterkörper 1
weist drei gleichmäßig über den Umfang verteilt
angeordnete Führungsaufnahmen 4 auf, die geneigt zur
Futterachse 5 ausgerichtet sind. In den
Führungsaufnahmen 4 sind Spannbacken 6 verstellbar
gelagert. Die Spannbacken 6 stehen in die
Werkzeugaufnahme 3 vor und können in Längsrichtung der
Führungsaufnahmen 4 verstellt werden, wodurch die
Spannbacken 6 sich zum Spannen eines in die
Werkzeugaufnahme 3 eingesetzten Werkzeuges auf die
Futterachse 5 zustellen bzw. zum Lösen des Bohrfutters von
dieser entfernen lassen. Zur Verstellung weisen die
Spannbacken 6 an ihren Backenschäften 7 ausgebildete
Zahnreihen 8 auf, in die ein Gewindering 9 eingreift, der
axial unverschieblich und drehbar in einer in
Umfangsrichtung des Futterkörpers 1 verlaufenden
Ringnut 10 gelagert ist. Der Gewindering 9 ist drehfest
mit einer Zwischenhülse 11 verbunden, die ihrerseits mit
einer Spannhülse 12 gekoppelt ist, so daß eine Verdrehung
der Spannhülse 12 in eine Verdrehung des Gewinderinges 9
resultiert und so die Verstellung der Spannbacken 6
bewirkt wird. Um den bei diesem Bohrfutter verwendeten
Futterkörper 1 mit seiner relativ komplizierten Form
kostengünstig herstellen zu können, ist der Futterkörper 1
aus einem faserverstärkten Kunststoff gefertigt, nämlich
aus einem durch Glasfasern und Kohlefasern verstärkten
Polyamid. Hinsichtlich der Materialeigenschaften des
Polyamids hat sich ein Glasfasergehalt von 20% und ein
Kohlefasergehalt von 10% als besonders günstig gezeigt,
je nach Anforderung an den Werkstoff und die zu
erwartenden Belastungen kann der Glasfasergehalt aber auch
zwischen 5 und 35%, insbesondere zwischen 10 und 25%,
betragen, während der
Kohlefasergehalt zwischen 5 und 25%, insbesondere
zwischen 5 und 15%, liegen kann.
Durch die Verwendung des neuen Werkstoffes für einen
Futterkörper 1 stehen andere Fertigungsverfahren als bei
konventionellen metallenen Futterkörpern 1 zur Verfügung
und es ist möglich, den Futterkörper durch Spritzguß
herzustellen und dabei auch kompliziertere Formen sowie
einen uneinheitlichen Aufbau des Futterkörpers 1 zu
erreichen. Nach einer nicht in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform ist der Futterkörper 1 bezüglich der
Zusammensetzung des Kunststoffes inhomogen ausgebildet,
wobei die unterschiedlicher Beanspruchung ausgesetzten
Abschnitte des Futterkörpers 1 eine darauf abgestimmte
Beimengung von Glasfasern und/oder Kohlefasern aufweisen.
Bei dem durch das Spritzgußverfahren hergestellten
Futterkörper 1 ist eine komplexere Formgebung möglich. So
ist in Fig. 2 eine Ausführungsform gezeigt, bei der in den
Führungsaufnahmen 4 Entstaubungsnuten 13 vorhanden sind,
die in der Werkzeugaufnahme 3 in einer Staubsammelrinne 14
münden. Der beim Bohrbetrieb in das Bohrfutter eintretende
Bohrstaub wird durch die beim Bohren auftretenden
Erschütterungen in die Staubsammelrinne 14 transportiert
und von dort durch die Entstaubungsnuten 13 zum axial
rückwärtigen Ende des Futterkörpers 1 gefördert, wo er aus
dem Futterkörper 1 austritt und das Bohrfutter wieder
verläßt.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der in den
Führungsaufnahmen 4 Führungsstege 15 ausgebildet sind, auf
denen die Spannbacken 6 geführt sind.
Aus den Fig. 2 und 4 ist bereits ersichtlich, daß die
Führungsaufnahmen 4 bei dem aus Kunststoff gefertigten
Futterkörper 1 keinen kreisrunden Querschnitt und die
Spannbacken 6 entsprechend keine zylindrische Form
aufweisen müssen. Vielmehr besitzen die
Führungsaufnahmen 4 gemäß der Erfindung einen
nicht-kreisrunden, insbesondere eckigen Querschnitt und
die Spannbacken 6 eine dazu korrespondierende Gestalt. In
den Fig. 7 bis 12 ist ein ebenfalls schlüssellos zu
spannendes Bohrfutter in selbstspannender Ausführungsform
gezeigt, bei dem die Führungsaufnahmen 4 in der
Backenführungshülse 16 ausgebildet sind, die gleichfalls
aus dem Kunststoff gefertigt ist. Anhand dieser Fig. 7 bis
13 werden unterschiedliche Querschnittsgestalten der
Führungsaufnahmen 4 erläutert, wobei die
Querschnittsgestalt unabhängig davon gewählt werden kann,
ob die Führungsaufnahmen 4 in der Backenführungshülse 16
oder im Futterkörper 1 selber ausgebildet sind. In Fig. 7
ist eine Führungsaufnahme 4 mit quadratischem Querschnitt
gezeigt, in der die Spannbacken 6 mit quadratischen
Backenschäften 7 geführt sind, wobei auf der radial
inneren Seite die Zahnreihe 8 ausgebildet ist, die in das
am Futterkörper 1 angeordnete Spanngewinde 17 eingreift.
Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 10 und 11 liegt
gleichfalls eine Führungsaufnahme 4 mit quadratischer
Querschnittsgestalt vor, bei der allerdings das Quadrat so
orientiert ist, daß es mit einer Spitze und nicht mit
einer Seitenfläche zum Spanngewinde 17 weist, daß also die
Führungsaufnahmen 4 sich zu ihrem Aufnahmerand 18 hin
verjüngen und die Spannbacken 6 daher eine gegenüber ihrer
maximalen Breite schmalere Verzahnung aufweisen. Wegen der
geringen Breite eines Zahnes der Zahnreihe 8 muß in die
Backenschäfte 7 der Spannbacken 6 keine Schraubenlinie
mehr gefräst werden, sondern die Zahnreihe 8 kann auch
spanlos hergestellt werden, beispielsweise durch
Einprägen. Damit nach dem Einprägen keine weitere
Bearbeitung der Spannbacken 6 mit dem Entfernen der
entstandenen Prägegrate erfolgen muß, sind beiderseitig an
den Führungsaufnahmen 4 in Längsrichtung verlaufende
Rinnen 19 ausgebildet, in die die Prägegrate eintreten
können. In Fig. 13 ist eine weitere Ausführungsform
gezeigt mit dreieckiger Querschnittsgestalt der
Führungsaufnahmen 4, bei der der Vorteil geringer
Zahnbreite besonders ausgeprägt ist. Neben den in den Fig.
7, 11 und 13 gezeigten Querschnittsgestalten der
Spannbacke 6 in Form eines Dreikants bzw. eines Vierkants
sind auch Formen in Gestalt eines beliebigen Mehrkants
möglich (Fig. 9). All diesen Ausführungsformen ist
gemeinsam, daß die Führungsaufnahmen 4 keine
Rotationssymmetrie mehr aufweisen und eine
Verdrehsicherung der Spannbacken 6 in den
Führungsaufnahmen 4 gegeben ist. Im übrigen können auch
die Spannbacken 6 aus dem an die spezifische Belastung
angepaßten Kunststoff bestehen.
In den Fig. 14 und 15 ist eine Ausführungsform gezeigt,
bei der die Spindelaufnahme 2 einen nicht-runden,
sechskantigen Querschnitt aufweist, in die in axialer
Richtung die korrespondierend geformte Spindel eingesteckt
wird, so daß eine Befestigung des Bohrfutters an der
Spindel der Bohrmaschine nicht über ein Gewinde erfolgt,
also unabhängig von der Drehrichtung des Bohrfutters eine
sichere Befestigung des Futterkörpers 1 an der Spindel
sowie eine gute Kraftübertragung gegeben ist. Die axiale
Sicherung der Spindel in der Spindelaufnahme 2 erfolgt
über einen Sicherungsstift 20, der in einen Stiftkanal 21
des Futterkörpers 1 eingesteckt wird und die Spindel
durchsetzt. Nach einer nicht in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsform sind an einer Nutwand der
Ringnut 10 die Verdrehung des Gewinderings 9 in Richtung
zum Öffnen des Bohrfutters hemmende Schuppen ausgebildet.
Bei den in den Fig. 1 bis 4 sowie 16 bis 21 dargestellten
Ausführungsformen ist in die Spindelaufnahme 2 eine
Metallhülse 22 eingesetzt bzw. eingespritzt, die dazu
dient, diesen besonders stark belasteten Bereich des
Bohrfutters zu verstärken. Die Metallhülse 22 weist auf
der axial der Werkzeugaufnahme 3 zugewandten Seite radial
nach außen abstehende Hülsenzungen 23 auf, die in Fig. 16
den axial rückwärtigen Rand der Ringnut 10 verstärken.
Fig. 33 zeigt eine Ausführungsform, bei der die
Hülsenzungen 23 am axial vorderen Rand der Ringnut 10
anliegt und eine benachbarte Hülsenzunge 23 auf der axial
rückwärtigen Seite der Ringnut 10 einen Ring 24 für die
Lauffläche der Kugel 25 eines Kugellagers abstützt.
Auch andere Bereiche des aus Kunststoff gefertigten
Futterkörpers 1 sind durch Verstärkungen aus Metall
ergänzt. Fig. 18 zeigt eine Ausführungsform, bei der die
in die Spindelaufnahme 2 eingesetzte bzw. eingespritzte
Metallhülse 22 am axial rückwärtigen Ende der
Werkzeugaufnahme 3 einen Anschlag 26 für ein in die
Werkzeugaufnahme eingesetztes Werkzeug bildet. In Fig. 18
ist die dafür vorgesehene Hülsenzunge 23 axial weiter nach
vorne gezogen und verstärkt so auch die vordere Hälfte des
Futterkörpers 1, insbesondere den Rand der Buchse 27, in
die ein Schlüssel eingesetzt werden kann, der mit seinem
Gewinde in die Randverzahnung 28 des Gewinderinges 9
eingreift, um diesen zu verdrehen. Fig. 16 zeigt ein
Bohrfutter, bei der in der Buchse 27 selber ein
Metalleinsatz 29 eingesetzt ist. Bei dem Bohrfutter gemäß
Fig. 20 ist der axial vordere, die Werkzeugaufnahme 3
aufweisende Bereich des Futterkörpers 1 in einer
Blechhülse 30 angeordnet; bei dem Bohrfutter gemäß Fig. 21
ist der axial hintere Bereich des Futterkörpers 1 durch
eine metallene Haltehülse 31 geschützt, die das Ende des
Futterkörpers 1 übergreift und einstückig mit der in der
Spindelaufnahme 2 eingesetzten Metallhülse 22 gebildet
ist.
Eine alternative Möglichkeit der Verstärkung der
Spindelaufnahme 2 ist in Fig. 22 gezeigt. Bei diesem
Bohrfutter ist in den in der Spindelaufnahme 2
ausgebildeten Gewindeflanken 33 eine metallene
Spiralfeder 32 eingespritzt. Dabei besteht die
grundsätzliche Möglichkeit, jedes in einem Bauteil aus
Kunststoff ausgebildete Gewinde durch eine derartige
metallene Spiralfeder 32 zu verstärken, so auch das
Gewinde bei einem aus dem Kunststoff gefertigten
Gewindering 9 bzw. das Spanngewinde 17 bei dem Bohrfutter
gemäß Fig. 6. Fig. 25b zeigt dabei einen Schnitt durch
eine Spiralfeder 32, deren Federdraht 34 eine an die Form
der Gewindeflanken 33 angepaßte Querschnittsgestalt
aufweist, so daß eine flächige Abstützung der
Gewindeflanken 33 erfolgt, während bei den in den Fig. 23
und 25a gezeigten Ausführungsformen mit einem
Federdraht 34 mit kreisrunder Querschnittsgestalt die
Gewindeflanken 33 im wesentlichen tangential dem
Federdraht 34 anliegen, so daß eine linienhafte Abstützung
erfolgt.
Fig. 24 zeigt ein Bohrfutter, bei dem der aus Kunststoff
gefertigte Gewindering 9 einstückig mit der ebenfalls aus
Kunststoff gefertigten Stellhülse 35 gefertigt ist, wobei
zur axialen Sicherung der Stellhülse 35 am Futterkörper 1
dieser eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut 36
aufweist, in die ein Ringbund 37 eintritt, der am axial
vorderen Ende der Stellhülse 35 als Schnappverschluß
ausgebildet ist.
In den Fig. 26 bis 30c ist ein Bohrfutter gezeigt, dessen
aus Kunststoff gefertigter Futterkörper 1 nach dem
Spritzgießen in radialer Richtung entformt werden kann,
d. h. daß die die Gestalt des Futterkörpers 1 bestimmende
Form in radialer Richtung von dem ausgehärteten
Futterkörper 1 abgezogen wird, wobei bei dem in der
Zeichnung dargestellten Bohrfutter mit drei gleichmäßig
über den Umfang verteilten Führungsaufnahmen 4 die Form
dreiteilig gestaltet ist. Die bei dieser Art der
Entformung entstehenden Führungsaufnahmen 4 sind radial
nach außen offen und werden durch eine auf den axial
vorderen Bereich des Futterkörpers 1 aufgesetzte Kappe 38
verschlossen, die durch einen Sprengring 39 axial am
Futterkörper 1 gesichert ist. Die Fig. 30a bis 30c zeigen
dabei, daß auch bei diesem Futterkörper 1 eine nicht
rotationssymmetrische Gestalt der Führungsaufnahmen 4
gefertigt werden kann.
Die Fig. 33 bis 36 zeigen ein Bohrfutter, bei denen die
Backenschäfte 7 der Spannbacken 6 gleichfalls eine von der
Zylinderform abweichende Gestalt haben und in sich über
einen kleinen Umfangswinkel erstreckenden Schlitzen 38
geführt sind, die eine entsprechend geringe Schwächung des
Futterkörpers 1 bewirken, während die die Zahnreihe 8
aufweisenden Teile der Backenschäfte 7 demgegenüber
verbreitert sind.
Claims (33)
1. Bohrfutter mit einem Futterkörper (1), in dem
endseitig eine Spindelaufnahme (2) für die Befestigung
auf der Spindel einer Bohrmaschine sowie am
entgegengesetzten Ende eine Werkzeugaufnahme (3)
ausgebildet sind, mit Spannbacken (6), die in die
Werkzeugaufnahme (3) vorstehen und die zur Anpassung
an den Durchmesser des in die Werkzeugaufnahme
eingesetzten, einzuspannenden Werkzeugs verstellbar
gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß der
Futterkörper (1) aus einem faserverstärkten Kunststoff
besteht
2. Bohrfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff ein durch Glasfasern verstärkter
Kunststoff, insbesondere ein durch Glasfasern
verstärkter
Polyamid ist.
3. Bohrfutter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoff durch Kohlefasern
verstärkt ist.
4. Bohrfutter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Glasfasergehalt zwischen 5%
und 35% beträgt.
5. Bohrfutter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kohlefasergehalt zwischen 5%
und 25% beträgt.
6. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Futterkörper (1) bezüglich der
Zusammensetzung des Kunststoffes inhomogen ausgebildet
ist und in unterschiedlicher Beanspruchung
ausgesetzten Abschnitten eine entsprechend der
Beanspruchung angepaßte Beimengung von Glasfasern
und/oder Kohlefasern aufweist.
7. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit
geneigt zur Futterachse (5) verlaufenden, in einer
Backenführungshülse (16) ausgebildeten
Führungsaufnahmen (4) für die Spannbacken (6) und mit
am Futterkörper (1) angeordnetem Spanngewinde (17),
dadurch gekennzeichnet, daß die
Backenführungshülse (16) aus dem Kunststoff gefertigt
ist.
8. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit
geneigt zur Futterachse (5) verlaufenden, im
Futterkörper (1) oder der Backenführungshülse (16)
ausgebildeten Führungsaufnahmen (4) für die
Spannbacken (6), dadurch gekennzeichnet, daß in
Längsrichtung der Führungsaufnahmen (4)
Führungsstege (15) für die Spannbacken (6) ausgebildet
sind.
9. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit
geneigt zur Futterachse (5) verlaufenden, im
Futterkörper (1) oder der Backenführungshülse (16)
ausgebildeten Führungsaufnahmen (4) für die
Spannbacken (6), dadurch gekennzeichnet, daß in den
Führungsaufnahmen (4) Entstaubungsnuten (13)
ausgebildet sind.
10. Bohrfutter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß am Boden der Werkzeugaufnahme (3) eine
Staubsammelrinne (14) ausgebildet ist, in die die
Entstaubungsnuten (13) münden.
11. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsaufnahmen (4) einen
nicht-kreisrunden, insbesondere eckigen Querschnitt
und die Spannbacken (6) eine dazu korrespondierende
Gestalt aufweisen.
12. Bohrfutter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsaufnahmen (4) und die Spannbacken (6)
im Querschnitt die Gestalt eines Mehrkants,
vorzugsweise eines Dreikants, Vierkants oder Fünfkants
aufweisen.
13. Bohrfutter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsaufnahmen (4) sich zum
Aufnahmerand (18) hin verjüngen, und daß die
Spannbacken (6) eine gegenüber ihrer maximalen Breite
schmalere Verzahnung aufweisen.
14. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannbacken (6) aus dem an die
spezifische Belastung angepaßten Kunststoff bestehen.
15. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzahnung für das Gewinde der
Spannbacken (6) in diese eingeprägt ist und zur
Aufnahme der beim Prägen entstehenden Grate
beiderseitig an den Führungsaufnahmen (4) in
Längsrichtung verlaufende Rinnen (19) ausgebildet
sind.
16. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spindelaufnahme (2) einen
nicht-runden, vorzugsweise einen mehrkantigen
Querschnitt und die Spindel eine dazu
korrespondierende Querschnittsgestalt besitzt.
17. Bohrfutter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß zur axialen Sicherung der Spindel in der
Spindelaufnahme (2) im Futterkörper (1) ein
Stiftkanal (21) zur Aufnahme eines in die Spindel
einzusetzenden Sicherungsstiftes (20) ausgebildet ist.
18. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1-6, mit einer in
Umfangsrichtung des Futterkörpers (1) verlaufenden,
den Gewindering (9) zur Verstellung der
Spannbacken (6) enthaltenden Ringnut (10), dadurch
gekennzeichnet, daß an mindestens einer Nutwand der
Ringnut (10) die Verdrehung des Gewinderings (9) in
Richtung zum Öffnen des Bohrfutters hemmende Schuppen
ausgebildet sind.
19. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß stark belastete Bereiche durch
Verstärkungen aus Metall, vorzugsweise Stahl, ergänzt
sind.
20. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Spindelaufnahme (2) eine
Metallhülse (22) eingesetzt ist.
21. Bohrfutter nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallhülse (22) auf der axial der
Werkzeugaufnahme (3) zugewandten Seite radial nach
außen abstehende Hülsenzungen (23) aufweist, die den
Rand oder die Ränder der in Umfangsrichtung des
Futterkörpers (1) verlaufenden, den Gewindering (9)
zur Verstellung der Spannbacken (6) enthaltenden
Ringnut (10) verstärken.
22. Bohrfutter nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallhülse (22) einen an dem
axial rückwärtigen Ende der Werkzeugaufnahme (3)
anliegenden Anschlag (26) für das Werkzeug bildet.
23. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß eine metallene Haltehülse (31) am
axial hinteren Bereich des Futterkörpers (1) gehalten
ist, die das Ende des Futterkörpers (1) übergreift und
einstückig mit der in der Spindelaufnahme (2)
eingesetzten Metallhülse (22) gebildet ist.
24. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verstärkung des in der
Spindelaufnahme (2) im Futterkörper (1) ausgebildeten
Gewindes eine metallene Spiralfeder (32) in den
Gewindeflanken (33) des Futterkörpers (1) eingespritzt
ist.
25. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 8 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verstärkung des Gewindes an
dem aus dem Kunststoff bestehenden Gewindering (9) in
dessen Gewindeflanken (33) eine metallene
Spiralfeder (32) eingespritzt ist.
26. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 7 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verstärkung des
Spanngewindes (17) in dessen Gewindeflanken (33) eine
metallene Spiralfeder (32) eingespritzt ist.
27. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
Federdrahtes (34) der Form der Gewindeflanken (33)
angepaßt ist.
28. Bohrfutter mit einem Schlüssel zum Spannen, nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Buchse (27) im Futterkörper (1) zur Abstützung des
Schlüssels einen Metalleinsatz aufweist.
29. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, daß der axial vordere, die
Werkzeugaufnahme (3) aufweisende Bereich des
Futterkörpers (1) in einer Blechhülse (30) angeordnet
ist.
30. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 8 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellhülse (35) zur
Verstellung der Spannbacken (6) aus dem Kunststoff
gefertigt ist.
31. Bohrfutter nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellhülse (35) einstückig mit dem
Gewindering (9) ausgebildet ist.
31. Bohrfutter nach Anspruch 30 oder 31, dadurch
gekennzeichnet, daß zur axialen Sicherung an der
Stellhülse (35) ein mit einer am Futterkörper (1)
ausgebildeten Nut (36) zusammenwirkender, als
Schnappverschluß fungierender Ringbund (37)
ausgebildet ist.
33. Bohrfutter nach einem der Ansprüche 7 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Futterkörper (1)
ausgebildeten Führungsaufnahmen (4) radial nach außen
offen sind, und daß eine auf den axial vorderen
Bereich des Futterkörper (1) aufgesetzte Kappe (38)
die Führungsaufnahmen (4) verschließt.
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