DE19829005A1 - Verfahren zum Transport molekularer Substanz in vorgegebene Bereiche eukaryontischer Zellen - Google Patents
Verfahren zum Transport molekularer Substanz in vorgegebene Bereiche eukaryontischer ZellenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vehikels zum Transport von molekularer Substanz, wie DNA, RNA, Protein, PNA, Arzneistoffe lipophilen und lipophoben Charakters, in einen vorgegebenen Bereich ZK, ZM, ZY innerhalb einer eukaryontischen Zelle Z, wobei DOLLAR A a) die molekulare Substanz mit einem Biopolymer gekoppelt, damit assoziiert oder darin eingeschlossen wird, DOLLAR A b) mindestens ein virales Protein modifiziert wird oder ein Protein von einem Virus abgeleitet wird, so daß das modifizierte oder abgeleitete virale Protein spezifisch für den Transport in den vorgegebenen Bereich ist und DOLLAR A c) das modifizierte oder abgeleitete virale Protein mit dem Biopolymer gekoppelt oder assoziiert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Vehikels sowie ein Vehikel zum Transport von molekularer Sub
stanz, wie DNA, RNA, Protein, PNA, Arzneistoffe lipophilen
und lipophoben Charakters, in einen vorgegebenen Bereich in
nerhalb einer eukaryontischen Zelle.
Aus der WO 97/43431 ist es bekannt, molekulare Substanz zum
Transport in eukaryontische Zellen mit einem von einem Virus
abgeleiteten oder stammenden Kapsomer zu koppeln. Mit einem
solchen Konstrukt kann die molekulare Substanz mit einer ho
hen Aufnahmerate in eukaryontische Zellen transportiert wer
den. Nachteiligerweise ist es mit einem solchen Konstrukt al
lerdings nicht möglich, die molekulare Substanz in einen vor
gegebenen Bereich innerhalb der Zelle, z. B. den Zellkern, das
Zytoplasma, die Mitochondrien, das endoplsmatische Retikulum,
die zytoplasmatischen Vesikel oder den Golgi-Apparat, zu
transportieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Stands der
Technik zu beseitigen. Insbesondere sollen ein Verfahren zur
Herstellung eines Vehikels sowie ein Vehikel zum Transport
von molekularer Substanz angegeben werden, mit denen ein ge
zielter Transport der molekularen Substanz in einen vorgege
benen Bereich einer eukaryontischen Zelle durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 25
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 24 und 26 bis 48.
Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Vehikels zum Transport von molekularer Substanz, wie
DNA, RNA, Protein, PNA, Arzneistoffe lipophilen und lipo
phoben Charakters, in einen vorgegebenen Bereich innerhalb
einer eukaryontischen Zelle vorgesehen, wobei
- a) die molekulare Substanz mit einem Biopolymer gekoppelt, damit assoziiert oder darin eingeschlossen wird,
- b) mindestens ein virales Protein modifiziert wird oder ein Protein von einem Virus abgeleitet wird, so daß das modifi zierte oder abgeleitete virale Protein spezifisch für den Transport in den vorgegebenen Bereich ist und
- c) das modifizierte oder abgeleitete virale Protein mit dem Biopolymer gekoppelt oder assoziiert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß damit die
molekulare Substanz in einen vorgegebenen Bereich innerhalb
einer eukaryontischen Zelle gezielt transportiert werden
kann. Das ermöglicht eine schonende und besonders wirkungs
volle Beeinflussung von Zellfunktionen. Es kann mit geringen
Dosen an molekularer Substanz eine hocheffiziente, z. B. mole
kulartherapeutische Wirkung, erzielt werden.
Vorteilhafterweise wird beim Schritt lit. b ein aminotermina
ler Abschnitt des viralen Proteins modifiziert, wobei daran
mindestens ein, vorzugsweise sechs, Histidin-Rest/e gekoppelt
werden kann/können. An den aminoterminalen Abschnitt kann
auch Polylysin und/oder Polyasparagin und/oder Polyarginin
gekoppelt werden. Mit einer Kopplung von Histidin-Resten an
den aminoterminalen Abschnitt, insbesondere das aminotermina
le Ende von VP1, wird beispielsweise ein gezielter Transport
der molekularen Substanz in den Zellkern eukaryontischer Zel
len erreicht.
Als molekulare Substanz kann ein zelltyp- oder differenzie
rungsspezifisches Enzym, vorzugsweise Telomerase verwendet
werden. Es kann auch ein Enzym, vorzugsweise zur Substitution
bei lysosomalen Erkrankungen, vorzugsweise bei Mukopolysacha
ridose, vorzugsweise der Sanfilippo-Krankheit, und/oder ein
Protein, vorzugsweise ein Antikörper verwendet werden. Des
weiteren kann ein Peptid zur Immunisierung, insbesondere zur
T-zellspezifischen Immunisierung, verwendet werden. Weiterhin
als molekulare Substanz kommt das Bone Morphogenic Protein-6
(BMP-6) oder eine Mutante oder eine Modifikation davon in Be
tracht. Zweckmäßigerweise kann als molekulare Substanz ein
Transkriptionsfaktor, vorzugsweise NFκB, verwendet werden.
Auch die Verwendung eines phosphorothionatderivatisierten
Oligonukleotids, PNA, eines Chimärs aus PNA und DNA oder ei
nes DNA-Peptid-Komplexes ist denkbar.
Zweckmäßigerweise ist das Vehikel so ausgebildet, daß es in
einen spezifischen Zelltyp, vorzugsweise in Chondrozyten,
einschleusbar ist.
Das virale Protein kann vorteilhafterweise synthetisiert,
aufgereinigt und isoliert werden. Sodann kann das virale Pro
tein mit der molekularen Substanz komplexiert werden. Beim
Biopolymer handelt es sich vorteilhafterweise um ein virales
oder ein nicht-virales, vorzugsweise Liposomen aufweisendes,
Transfersystem.
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, daß das virale
Protein das Virus Protein 1 (VP1) eines Papovavirus, vorzugs
weise des Polyomavirus, ist. Nach einem Ausgestaltungsmerkmal
kann das VP1 Bestandteil eines VP1-Pentamers sein, wobei die
molekulare Substanz zweckmäßigerweise an eine Seite des VP1-
Pentamers gekoppelt oder damit assoziiert wird und/oder unter
Verwendung mindestens eines weiteren Kapsomers in ein Kapsid
oder ein kapsidartiges Gebilde eingeschlossen wird, so daß
die eine Seite der Innenseite des Kapsids oder des kapsidar
tigen Gebildes entspricht. - Insbesondere der Einschluß der
molekularen Substanz in ein Kapsid bewirkt eine verbesserte
Aufnahme von molekularer Substanz in die Zelle.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die molekulare Substanz
über bifunktionelle Gruppen an auf der einen Seite des VP1-
Pentamers befindliche Cystein-Reste zu binden. Das kapsidar
tige Gebilde kann mindestens ein Virus-Protein 2 (VP2)
und/oder Virus-Protein 3 (VP3) und/oder vom VP2 oder VP3 ab
geleitete und/oder modifizierte Proteine umfassen. Es ist
aber auch möglich, daß die Kopplung der molekularen Substanz
über das N-terminale Ende von VP2 oder VP3 oder ein Fragment
davon erfolgt und das C-terminale Ende an die Innenseite des
VP1-Pentamers bindet. - Die vorgenannten Maßnahmen erhöhen
die Stabilität eines aus der molekularen Substanz und dem mo
difizierten VP1 gebildeten Konstrukts.
Durch Zugabe bifunktioneller Kopplungsreagenzien kann eine
kovalente Bindung zwischen dem Biopolymer und den Oligonu
kleotiden gefördert werden. Eine mit der molekularen Substanz
zur Kopplung oder zur Assoziierung in Wechselwirkung tretende
Struktur des VP1-Pentamers umfaßt zweckmäßigerweise affini
tätserhöhende Gruppen, wie 4-Iodoacetamido-salicylsäure
und/oder p-Arsonsäure-phenyldiazonium-fluoroborat und/oder
Derivate davon. Die mit der molekularen Substanz in Wechsel
wirkung tretende Struktur kann insbesondere durch Epitope des
VP1-Pentamers gebildet sein.
Nach weiterer Maßgabe der Erfindung ist ein Vehikel zum
Transport von molekularer Substanz, wie DNA, RNA, Protein,
PNA, Arzneistoffe lipophilen und lipophoben Charakters, in
einen vorgegebenen Bereich innerhalb einer eukaryontischen
Zelle, wobei die molekulare Substanz mit einem Biopolymer ge
koppelt, damit assoziiert oder darin eingeschlossen ist und
wobei mindestens ein modifiziertes virales Protein oder ein
von einem Virus abgeleitetes Protein, welches spezifisch für
den Transport in den vorgegebenen Bereich ist, mit dem Biopo
lymer gekoppelt oder assoziiert ist.
Das Vehikel hat den Vorteil, daß damit molekulare Substanz in
vorgegebene Bereiche eukaryontischer Zellen transportiert
werden kann. Wegen des zielgerichteten Transports können ge
ringere Mengen an molekularer Substanz eingesetzt werden. Die
Anwendung des erfindungsgemäßen Vehikels ermöglicht eine
hochwirksame Molekulartherapie.
Die in bezug auf die verfahrensseitige Lösung beschriebenen
Ausgestaltungsmerkmale sind auf das Vehikel gleichermaßen an
wendbar.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele und Dar
stellungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen, wel
che mit einem modifizierten VP1-Oligonukleotid-
Konstrukt behandelt worden sind,
Fig. 2 eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen, wel
che mit Oligonukleotiden behandelt worden sind,
Fig. 3 eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen, wel
che mit einem nicht modifizierten VP1-
Oligonukleotid-Konstrukt behandelt worden sind,
Fig. 4 eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen, wel
che mit Oligonukleotiden behandelt worden sind und
Fig. 5 eine Sequenz zur Modifikation von VP1.
Fig. 1 zeigt eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen,
welche mit einem Konstrukt aus modifiziertem VP1 und Fluore
sceinisothiozyanath-markiertem Oligonukleotid behandelt wor
den sind. Mit ZK ist der Zellkern, mit ZM die Zellmembran und
mit ZY das Zytoplasma einer Zelle Z bezeichnet. Im Zellkern
ZK ist deutlich erkennbar das fluoreszenzmarkierte Oligonu
kleotid angereichert. In diesem Fall ist VP1 mit einem soge
nannten "His-Tag" benutzt worden. Bei dem "His-Tag" handelt
es sich um eine aus sechs Histidin-Resten bestehende artifi
zielle Sequenz, welche an das aminoterminale Ende von VP1 ge
koppelt ist.
Fig. 2 zeigt eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen,
welche mit fluoreszenzmarkiertem Oligonukleotid behandelt
worden sind. Es ist keine spezifische Anreicherung des Oligo
nukleotids erkennbar.
Fig. 3 zeigt eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen,
welche mit einem aus nicht modifiziertem VP1 und fluoreszenz
markiertem Oligonukleotid bestehenden Konstrukt behandelt
worden sind. Es ist erkennbar, daß bei der Verwendung von
nicht modifiziertem VP1 das Oligonukleotid deutlich unspezi
fischer in der Zelle Z verteilt ist. Das Oligonukleotid ist
sowohl im Zytoplasma ZY als auch in im Zellkern ZK befindli
chen Nukleoli N angereichert.
In Fig. 4 ist eine lichtmikroskopische Aufnahme von Zellen
gezeigt, welche mit fluoreszenzmarkiertem Oligonukleotid be
handelt worden sind. Wie in Fig. 2 zeigt sich auch hier, daß
keine spezifische Anreicherung der Oligonukleotide feststell
bar ist.
In Fig. 5 ist beispielhaft eine zur Modifikation von VP1 ge
eignete sogenannte "His-Tag"-Sequenz wiedergegeben.
Für die in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ergebnisse wurden re
kombinant exprimierte (E.coli), in vitro assemblierte, leere
Polyoma VP1-Kaspide benutzt. Zur Herstellung dieser VP1-
Kapside wurden sowohl VP1-Proteine mit His-Tag als auch VP1-
Proteine ohne His-Tag verwendet. Der verwendete His-Tag ist
in Fig. 5 wiedergegeben.
Zur Beladung lagen die VP1-Kapside in einem Puffer mit fol
gender Zusammensetzung vor: 10 mM Natriumacetat, 150 mM Na
triumchlorid, 5% Glyerol (pH-Wert = 5). Es wurde Fluorescei
nisothiocyanat-markierte Oligonukleotide eingesetzt. Die in
vitro Einführung der Oligonukleotide in die VP1-Kapside mit
His-Tag bzw. ohne His-Tag wurde mittels eines osmotischen
Verfahrens durchgeführt (Barr S.M., Keck K., Aposhian H.V.,
1979, Cell-free assembly of a polyoma-like particle from emp
ty capside and DNA, Virology 96(2); 656-659). Das molare Ver
hältnis von VP1-Kapsid zu Oligonukleotid betrug 1 zu 439,3.
Zu 95 µl der VP1 haltigen Lösung wurden 5 µl der fluoreszenz
markierten Oligonukleotid-Lösung zugesetzt. Diese Lösung wur
de für 20 Minuten bei 37°C inkubiert. Der osmotische Schock
erfolgte durch Zugabe von 350 µl destillierten Wassers und
erneuter Inkubation für 40 Minuten bei 37°C. Für die Zellauf
nahme wurde der Wasseranteil des Beladungsansatzes mit Manni
tol isotonisiert.
Die Zellaufnahme der mit Oligonukleotiden beladenen Kapside
mit His-Tag bzw. ohne His-Tag wurde in embryonalen Mausfi
broblasten, nämlich NIH 3T3-Zellen getestet. Dazu wurde der
Beladungsansatz für 1 Stunde bei 37°C inkubiert, im Anschluß
daran durch 500 µl neues Zellkulturmedium ausgetauscht, für 3
Stunden bei 37°C inkubiert und erneut durch 500 µl neues
Zellkulturmedium ersetzt. Nach einer Gesamtinkubationszeit
von 24 Stunden bei 37°C wurden die für den Beladungsansatz
verwendeten NIH 3T3-Zellen mit Methanol fixiert. Die spätere
Betrachtung erfolgte im konfokalen Laser-Scanning-Mikroskop.
Dazu wurden die Membranen der NIH 3T3-Zellen mit Rhodamin
markiertem Concanavalin A gegengefärbt.
Z Zelle
ZK Zellkern
ZM Zellmembran
ZY Zytoplasma
N Nukleoli
ZK Zellkern
ZM Zellmembran
ZY Zytoplasma
N Nukleoli
Claims (48)
1. Verfahren zur Herstellung eines Vehikels zum Transport
von molekularer Substanz, wie DNA, RNA, Protein, PNA,
Arzneistoffe lipophilen und lipophoben Charakters, in
einen vorgegebenen Bereich (ZK, ZY, N) innerhalb einer
eukaryontischen Zelle (Z), wobei
- a) die molekulare Substanz mit einem Biopolymer gekop pelt, damit assoziiert oder darin eingeschlossen wird,
- b) mindestens ein virales Protein modifiziert wird oder ein Protein von einem Virus abgeleitet wird, so daß das modifizierte oder abgeleitete virale Protein spezifisch für den Transport in den vorgegebenen Be reich (ZK, ZY, N) ist und
- c) das modifizierte oder abgeleitete virale Protein mit dem Biopolymer gekoppelt oder assoziiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei beim Schritt lit. b
ein aminoterminaler Abschnitt des viralen Proteins mo
difiziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei an den aminoterminalen
Abschnitt mindestens ein, vorzugsweise sechs, Histidin-
Rest/e gekoppelt wird/werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei an den aminoterminalen Abschnitt Polylysin und/oder
Polyasparagin und/oder Polyarginin gekoppelt
wird/werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als molekulare Substanz ein zelltyp- oder differenzie
rungsspezifisches Enzym, vorzugsweise Telomerase, ver
wendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als molekulare Substanz ein Enzym, vorzugsweise zur Sub
stitution bei lysosomalen Erkrankungen, vorzugsweise Mu
kopolysacharidose, vorzugsweise der Sanfilippo-
Krankheit, verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als molekulare Substanz ein Protein, vorzugsweise ein
Antikörper, verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als molekulare Substanz ein Peptid zur Immunisierierung,
insbesondere zur T-zellspezifischen Immunisierung, ver
wendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als molekulare Substanz das Bone Morphogenic Protein-6
(BMP-6) oder eine Mutante oder eine Modifikation davon
verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als molekulare Substanz ein Transkriptionsfaktor, vor
zugsweise NFκB, verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
als molekulare Substanz ein phosphorothionatderivati
sierte Oligonukleotid, PNA, ein Chimär aus PNA und DNA
oder DNA-Peptid-Komplex verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Vehikel so ausgebildet ist, daß es in eine spezifi
schen Zelltyp, vorzugsweise Chondrozyten, einschleusbar
ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das virale Protein synthetisiert, aufgereinigt und iso
liert wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das virale Protein mit der molekularen Substanz
komplexiert wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das Biopolymer ein virales oder ein nicht-virales,
vorzugsweise Liposomen aufweisendes, Transfersystem
ist.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das virale Protein das Virus Protein 1 (VP1) eines
Papovavirus, vorzugsweise des Polyomavirus, ist.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das VP1 Bestandteil eines VP1-Pentamers ist.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei die molekulare Substanz an eine Seite des VP1-
Pentamers gekoppelt oder damit assoziiert wird und/oder
unter Verwendung mindestens eines weiteren Kapsomers in
ein Kapsid oder ein kapsidartiges Gebildes eingeschlos
sen wird, so daß die eine Seite der Innenseite des Kap
sids oder des kapsidartigen Gebildes entspricht.
19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei die molekulare Sub
stanz über bifunktionelle Gruppen an auf der einen Sei
te des VP1-Pentamers befindliche Cystein-Reste gebunden
wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei das kapsidartige Gebilde mindestens ein Virus-
Protein 2 (VP2) und/oder Virus-Protein 3 (VP3) und/oder
vom VP2 oder VP3 abgeleitete und/oder modifizierte Pro
teine umfaßt.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Kopplung der molekularen Substanz über das N-
terminale Ende von VP2 oder VP3 oder ein Fragment davon
erfolgt und das C-terminale Ende an die Innenseite des
VP1-Pentamers bindet.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei durch Zugabe bifunktioneller Kopplungsreagenzien
eine kovalente Bindung zwischen dem Biopolymer und den
Oligonukleotiden erreicht wird.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei eine mit der molekularen Substanz zur Kopplung oder
Assozierung in Wechselwirkung tretende Struktur des
VP1-Pentamers affinitätserhöhende Gruppen, wie 4-
Iodoacetamido-salicylsäure und/oder p-Arsonsäure
phenyldiazonium-fluoroborat und/oder Derivate davon,
umfaßt.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
bei die mit der molekularen Substanz in Wechselwirkung
tretende Struktur durch Epitope des VP1-Pentamers ge
bildet ist.
25. Vehikel zum Transport von molekularer Substanz, wie
DNA, RNA, Protein, PNA, Arzneistoffe lipophilen und li
pophoben Charakters, in einen vorgegebenen Bereich (ZK,
ZY, N) innerhalb einer eukaryontischen Zelle (Z), wobei
die molekulare Substanz mit einem Biopolymer gekoppelt,
damit assoziiert oder darin eingeschlossen ist und wo
bei mindestens ein modifiziertes virales Protein oder
ein von einem Virus abgeleitetes Protein, welches spe
zifisch für den Transport in den vorgegebenen Bereich
ist, mit dem Biopolymer gekoppelt oder assoziiert ist.
26. Vehikel nach Anspruch 25, wobei ein aminoterminaler Ab
schnitt des viralen Proteins modifiziert ist.
27. Vehikel nach Anspruch 26, wobei an den aminoterminalen
Abschnitt mindestens ein, vorzugsweise sechs, Histidin-
Rest/e gekoppelt ist/sind.
28. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 27, wobei an
den aminoterminalen Abschnitt Polylysin und/oder Po
lyasparagin und/oder Polyarginin gekoppelt ist/sind.
29. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 28, wobei die
molekulare Substanz ein zelltyp- oder differenzierungs
spezifisches Enzym, vorzugsweise Telomerase, ist.
30. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 29, wobei die
molekulare Substanz ein Enzym, vorzugsweise zur Substi
tution bei lysosomalen Erkrankungen, vorzugsweise Muko
polysacharidose, vorzugsweise der Sanfilippo-Krankheit,
ist.
31. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 30, wobei die
molekulare Substanz ein Protein, vorzugsweise ein Anti
körper, ist.
32. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 31, wobei die
molekulare Substanz ein Peptid zur Immunisierierung,
insbesondere zur T-zellspezifischen Immunisierung, ist.
33. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 32, wobei die
molekulare Substanz das Bone Morphogenic Protein-6 (BMP-
6) oder eine Mutante oder eine Modifikation ist.
34. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 33, wobei die
molekulare Substanz ein Transkriptionsfaktor, vorzugs
weise NFκB, ist.
35. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 34, wobei die
molekulare Substanz ein phosphorothionatderivatisiertes
Oligonukleotid, PNA, ein Chimär aus PNA und DNA oder ein
DNA-Peptid-Komplex ist.
36. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 35, wobei das
Vehikel so ausgebildet ist, daß es in eine spezifischen
Zelltyp, vorzugsweise Chondrozyten, einschleusbar ist.
37. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 36, wobei das
virale Protein synthetisch hergestellt, aufgereinigt und
isoliert ist.
38. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 37, wobei das
virale Protein mit der molekularen Substanz komplexiert
ist.
39. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 38, wobei das
Biopolymer ein virales oder ein nicht-virales, vorzugs
weise Liposomen aufweisendes, Transfersystem ist.
40. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 39, wobei das
virale Protein das Virus Protein 1 (VP1) eines Papova
virus, vorzugsweise des Polyomavirus, ist.
41. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 40, wobei das
VP1 Bestandteil eines VP1-Pentamers ist.
42. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 41, wobei die
molekulare Substanz an eine Seite des VP1-Pentamers ge
koppelt oder damit assoziiert ist und/oder unter Ver
wendung mindestens eines weiteren Kapsomers in ein Kap
sid oder ein kapsidartiges Gebildes eingeschlossen ist,
so daß die eine Seite der Innenseite des Kapsids oder
des kapsidartigen Gebildes entspricht.
43. Vehikel nach Anspruch 42, wobei die molekulare Substanz
über bifunktionelle Gruppen an auf der einen Seite des
VP1-Pentamers befindliche Cystein-Reste gebunden ist.
44. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 43, wobei das
kapsidartige Gebilde mindestens ein Virus-Protein 2
(VP2) und/oder Virus-Protein 3 (VP3) und/oder vom VP2
oder VP3 abgeleitete und/oder modifizierte Proteine um
faßt.
45. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 44, wobei die
Kopplung der molekularen Substanz über das N-terminale
Ende von VP2 oder VP3 oder ein Fragment davon erfolgt
und das C-terminale Ende an die Innenseite des VP1-
Pentamers bindet.
46. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 45, wobei durch
Zugabe bifunktioneller Kopplungsreagenzien eine kova
lente Bindung zwischen dem Biopolymer und den Oligonu
kleotiden erreicht wird.
47. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 46, wobei eine
mit der molekularen Substanz zur Kopplung oder Assozie
rung in Wechselwirkung tretende Struktur des VP1-
Pentamers affinitätserhöhende Gruppen, wie 4-
Iodoacetamido-salicylsäure und/oder p-Arsonsäure
phenyldiazonium-fluoroborat und/oder Derivate davon,
umfaßt.
48. Vehikel nach einem der Ansprüche 25 bis 47, wobei die
mit der molekularen Substanz in Wechselwirkung tretende
Struktur durch Epitope des VP1-Pentamers gebildet ist.
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