DE19828315C1 - Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile - Google Patents

Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltresystems für entfaltbare Bauteile, wobei das Niederhaltersystem mindestens ein Niederhaltergehäuse mit einem Haltebolzen umfaßt. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Niederhaltersystem für entfaltbare Bauteile zu schaffen, die ein rationelleres Arbeiten zum Aufbringen oder Absenken der Vorspannkraft ermöglicht. DOLLAR A Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die ein Krafteinstellmittel (23), ein Kraftübertragungsmittel (24), ein Kupplungsmittel (25) und eine elektrische Signalerfassungseinrichtung (26) enthaltende Vorrichtung (22) im Bereich eines Niederhalterpunktes (4) gegenüber einem oberen Bauteil (8) abstützbar angeordnet ist und mittels Kupplungsmittel (25) mit einem Ende des Haltebolzens (1) kuppelbar ist. DOLLAR A Mit der Vorrichtung ist ein rationelleres Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft sowie eine präzisere und kostengünstigere Einstellung möglich.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vor­ spannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile, wobei das Niederhaltersystem mindestens ein Niederhaltergehäuse mit einem Haltebolzen umfaßt.
Ein Niederhaltersystem für entfaltbare Bauteile findet in der Raumfahrt Verwen­ dung, jedoch ist ein Einsatz auch in anderen technischen Branchen denkbar, wo unter Vorspannung gehaltene Bauteile zu einem späteren Zeitpunkt entfaltbar sein müssen.
Bei der Raumfahrt dient ein Niederhaltersystem am Raumflugkörper der Siche­ rung von Solargeneratoren oder Antennen vor unvorhergesehener Entfaltung während der Start- und Aufstiegsphase einer Trägerrakete in den Weltraum. In dieser Beanspruchungsphase müssen die zu ihrer Verwendung im Weltraum wei­ tausladenden Bauteile wegen des geringen Platzangebots in der Trägerrakete vorübergehend am Raumflugkörper gefaltet und fixiert werden. Um ein Entfalten der zu einem Stapel gefalteten Bauteile im Weltraum zu gewährleisten, muß das Niederhaltersystem nach der Beanspruchungsphase weiterhin zuverlässig funk­ tionieren.
Das Niederhalten der gefalteten Bauteile erfolgt beim Niederhaltersystem durch ein an einem Niederhalterpunkt vorhandenen Halteelement, das an diesem Ort die Bauteile im gefalteten Zustand positioniert. Das Halteelement kann beispiels­ weise ein Haltebolzen sein, der mit einem Niederhaltermechanismus des Nieder­ haltersystems in Verbindung steht. Dieses Halteelement steht im gefalteten Zustand der Bauteile unter Vorspannung. Die Vorspannung kann durch Spannmittel erzeugt werden, die an den Bauteilen angeordnet sind bzw. durch Spannmittel in Verbindung mit dem Hal­ teelement. Die Anzahl der Halteelemente ist abhängig von der Konstruktion und Größe der Bauteile. Um eine zuverlässige Funktion des Niederhaltersystems auch nach der Bean­ spruchungsphase zu gewährleisten, ist eine definiert, konstante Vorspannung am Halte­ element erforderlich.
Die DE 36 15 263 C2 betrifft eine Niederhaltevorrichtung für entfaltbare Strukturen an Raumflugkörpern. Der Niederhalter verwendet ein vorgespanntes, zugbelastetes Seil. Die Vorspannung am Seil wird eingestellt durch Verdrehen einer entsprechenden Stellmutter mittels Werkzeug (z. B. Ring- oder Schraubenschlüssel). Die Einstellung einer definiert, konstanten Vorspannung ist nachträglich mittels eines separat einzusetzenden Meßmittels zu kontrollieren. Während des Einstellvorganges ist die Vorspannung nicht kontrollierbar. Weiterhin muß zusätzlich ein elastisches Zwischenglied zwecks Ausgleich einer bela­ stungsbedingten bzw. temperaturbedingten Seiländerung eingesetzt werden. Dieses Zwi­ schenglied beeinflußt die Vorspannung des Seils, so daß es zu einer Verfälschung der Vor­ spannung kommen kann.
Die DE 30 18 245 C2 betrifft ebenfalls ein Niederhaltersystem für entfaltbare Trägerele­ mente an Raumflugkörpern. Die dortige Lösung lehrt, vor der Entfaltung der Trägerelemen­ te, die Niederhaltekraft zu entspannen und das Trägerelement am äußeren Trägerelement freizugeben, ohne daß die hohe Vorspannkraft Einfluß auf den Freigabevorgang gewinnen kann. Eine Messung der Vorspannkraft während des Einstellvorganges ist nicht möglich. Die notwendige Vorspannkraft im Halteelement kann durch eine dortige Abstimmplatte zusätzlich angepaßt werden. Die damit erfolgte Veränderung der Vorspannkraft liegt nicht als Meßwert vor.
Nach einem in der Praxis bekannten Niederhaltersystem erfolgt das Aufbringen oder Ab­ senken der Vorspannkraft auf einen als Halteelement ausgebildeten Haltebolzen am Nie­ derhalterpunkt des Niederhaltersystems durch das Arbeitspersonal, indem durch manuel­ les Anziehen bzw. Entlasten einer Bolzenmutter am Gewinde des Haltebolzens die notwen­ dige Vorspannkraft aufgebracht bzw. reduziert wird und durch Gegenhalten an einer zu­ sätzlich am Haltebolzen angeschweißten Haltemutter mittels Schraubenschlüssel gehalten werden muß. Die Einstellung der definiert, konstanten Vorspannung kontrolliert das Ar­ beitspersonal mittels eines separat eingesetzten Meßmittels, wobei Dehn-Meßstreifen als Meßfühler auf indirektem Weg (mittels Adapter) mit dem unter Vorspannung stehenden Haltebolzen verbunden sind.
Nachteilig ist, daß an jedem Niederhaltergehäuse eines Niederhalterpunktes die Dehn- Meßstreifen mit Verkabelung und Interface-Stecker angebracht werden müssen. Bevor mit der Meßanordnung gearbeitet werden kann, müssen die Dehn-Meßstreifen kalibriert wer­ den.
Während des Aufbringens der Vorspannkraft entstehen durch hohe Reibkräfte an der Bol­ zenmutter Torsionskräfte im Haltebolzen, die in Folge der Vibrations- und Schallbelastung während der Beanspruchungsphase eine Reduzierung der Vorspannkraft des Haltebolzens hervorrufen können.
Als nachteilig erweist sich auch, daß jeder Haltebolzen mit einer an der Krafteinleitungsei­ te des Haltebolzens zusätzlichen Haltemutter ausgerüstet sein muß, um durch Gegenhalten mit einem zweiten Schraubenschlüssel eine Bewegung der Bolzenmutter zu ermöglichen. Die Haltemutter ist deshalb mit dem Haltebolzen fest verbunden. Die Haltemutter wird mit dem Haltebolzen verschweißt. Das ist kostenaufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Niederhaltesystem für entfaltbare Bauteile zu schaffen, die ein rationelleres Arbeiten zum Aufbringen oder Absenken der Vor­ spannkraft ermöglicht.
Die Aufgabe wird gelöst nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Die Erfindung emöglicht es, auf wesentlich rationellere Art und Weise eine defi­ nierte Vorspannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile einzuleiten oder abzusenken. Bei einer Krafteinleitung auf den Haltebolzen eines Niederhaltersystems erfolgt diese nur in Zugrichtung. Es können keine Torsionskräfte in den Haltebolzen eingeleitet werden. Das erbringt eine Erhöhung der Zuverlässigkeit während der genannten Beanspruchungs­ phase.
Das Anschweißen einer Haltemutter am Haltebolzen ist nicht erforderlich, da die Bolzenmutter nach dem Aufbringen bzw. Absenken der Vorspannkraft lediglich handfest angezogen bzw. gelöst werden muß.
Bei Arbeiten am gefalteten Stapel der Bauteile ist eine Beschädigung der Bauteile ausgeschlossen, da die Vorrichtung von den Bauteilen beabstandet eingesetzt und fixierbar ist.
Die Vorrichtung ist auch weiterhin kostengünstiger, da darauf verzichtet werden kann, an jedem Niederhalterpunkt zusätzliche Dehnmeßstreifen zu plazieren. Die Vorrichtung ermöglicht es auch, die Vorspannung am Haltebolzen nach einem Test nachträglich zu überprüfen.
Die Vorrichtung hat auch als weiteren Vorteil, daß die Signalerfassungseinrich­ tung in die Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft inte­ griert ist.
Dadurch entfällt das Anbringen von Dehnmeßstreifen am Meßobjekt.
Anhand eines Ausführungsbeispiels werden Merkmale der Erfindung nachfolgend erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft nach dem Stand der Technik,
Fig. 1a Spannelement am Scharnier zweier Bauteile,
Fig. 2 schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken ei­ ner Vorspannkraft am Niederhaltersystem eines Solargenerators.
An der Wandung 20 eines Satellitenkörpers ist nach Fig. 1 ein Niederhalterge­ häuse 13 angeordnet. Das Niederhaltergehäuse 13 umfaßt einen Tragring 14. Es werden die Bauteile 8 im gefalten Zustand gezeigt. Es sind lediglich das den Tragring 14 vom Niederhaltergehäuse 13 berührende Bauteile 8 und das im Sta­ pel der Bauteile oben (bzgl. des Niederhaltergehäuses) lagernde Baulement 8 dargestellt. Dazwischenliegende Bauteile wurden aus Gründen der Vereinfachung nicht dargestellt. Je ein Bauteile 8 besteht aus einem Trägerelement 9, welches am Niederhaltepunkt 4 eine Traghülse 11 umschließt. Das Trägerelement 9 trägt ein Solarmodul 10. Zwischen den Bauteilen 8 können Spannmittel (nicht darge­ stellt) angeordnet sein, die bei Entfernung eines Haltebolzens 1 durch die Rück­ stellkraft der Spannmittel die einzelnen Bauteile so entfalten, daß beispielsweise durch das Zuordnen einzelner Bauteile eine gemeinsame Fläche gebildet wird. Diese gemeinsame Fläche kann beispielsweise Solarmodule oder Antennen tra­ gen. In Abhängigkeit der Größe des Trägerelements 9 können mehrere Nieder­ halterpunkte 4 vorhanden sein. Entsprechend der Anzahl der Niederhalterpunkte ist eine entsprechende Anzahl der Niederhaltergehäuse vorhanden. Ein Nieder­ haltersystem 21 umfaßt mindestens ein Niederhaltergehäuse 13 mit einem Hal­ tebolzen 1. Der Haltebolzen 1 wirkt mit einem Niederhaltermechanismus zu­ sammen.
Im gefalteten Zustand (Fig. 1) eines Stapels von Trägerelementen 9 wird am Nie­ derhalterpunkt 4 der Haltebolzen 1 in die Traghülsen 11 eingeführt, und das Bol­ zengewinde in die Arretiermutter 6 so eingedreht, daß das überragende, innere Bolzenende in dem Fixierboden 7 mittig justiert ist. Das äußere Ende des Halte­ bolzens 1 trägt bereits eine bewegliche Bolzenmutter 2 und eine fixierte Halte­ mutter 3. Die Haltemutter 3 ist mit dem Haltebolzen 1 fest verbunden. Das er­ folgt beispielsweise durch eine Schweißverbindung.
Fig. 1 widerspiegelt den bekannten Stand der Technik.
Am Tragring 14 des Niederhaltergehäuses 13 sind Dehn-Meßstreifen 15, in der Regel 4 Dehn-Meßstreifen, angeordnet. Diese Dehn-Meßstreifen 15 sind die Si­ gnalerfassungseinrichtung zur Erfassung der Vorspannkraft. Die Dehn-Meß­ streifen 15 werden über Kabelverbindung 16 mit einer elektronischen Auswerte­ vorrichtung 17 verbunden, die eine Anzeige besitzt. Aufgrund der Länge der Ka­ belverbindung 16 kann diese eine Interface-Steckverbindung besitzen.
Fig. 1 zeigt die Bauteile 8 in einem vorgespannten Zustand. Das Arbeitspersonal benötigt zum Aufbringen einer definierten Vorspannkraft einen Anzugsmoment­ schlüssel 18 und einen Gegenhalteschlüssel 19 in Form bekannter Ringschlüssel. Mit dem Gegenhalteschlüssel 19 wird der Haltebolzen 1 in fixierter Position ge­ halten, während mit dem Anzugsmomentschlüssel 18 die Bolzenmutter 2 in Rich­ tung einer Kalotte 5 gedreht wird. Durch diese Drehbewegung der Bolzenmutter 2 werden die Bauteile 8 weiter gespannt, d. h. sie erhalten eine weitere Vorspann­ kraft. Da das unterste Bauteile 8 form- und kraftschlüssig mit dem Tragring 14 in Verbindung steht, kann mittels der am Tragring 14 angeordneten Dehn-Meß­ streifen 15 die Vorspannkraft erfaßt werden. Die erfaßten Meßsignale werden an die Signalauswertung 17 mit Anzeige übermittelt. Das Arbeitspersonal kann sich bei Aufbringen einer Vorspannkraft an der Anzeige der separaten Signalauswer­ tung 17 informieren, welcher Wert der Vorspannkraft erreicht ist. Die Bolzen­ mutter 2 wird soweit gedreht, bis die geforderte Vorspannkraft erreicht ist. Mit Drehung der Haltemutter 3 wird nunmehr die Bolzenmutter 2 arretiert.
Fig. 1a zeigt zwei Bauteile, die im entfalteten Zustand mittels eines Scharniers S miteinander schwenkbar verbunden sind. Das Scharnier ist ein Drehgelenk, welches durch die beiden Schenkel S1, S2 gebildet wird, wobei die beiden Schenkel in jeweils ihrer Einfassung ein Bauteile 8 tragen. Am Scharnier S ist ebenfalls ein Spannmittel SM angeordnet. Bei Bewegung eines Schenkels in Rich­ tung des Pfeiles R werden die beiden Bauteile 8 gefaltet, wobei das Spannmittel SM gespannt wird und somit eine Vorspannung bildet.
Diese Darstellung verdeutlicht wie beispielsweise bei einer Faltung von Bauteilen diese selbst unter Vorspannung gebracht werden können.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung zur erfindungsgemäßen Vorrichtung und erläutert deren prinzipielle Funktionsweise. Damit soll deutlich gemacht wer­ den, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung grundsätzlich an jenen technischen Bauteilen einsetzbar ist, die zeitweise oder generell unter Vorspannung in einem gefalteten Zustand gehalten werden sollen.
Fig. 2 zeigt einen Stapel 80 gefalteter Bauteile 8. Die Bauteile 8 können mittels Scharnier S beweglich miteinander verbunden sein, jedes Scharnier kann mit ei­ nem Spannmittel SM gekoppelt sein. Dieser Stapel 80 ist unter einer definierten Vorspannung zu halten.
Unter diesem Aspekt besitzen die Bauteile 8 mindestens einen Niederhalter­ punkt. Dieser Niederhalterpunkt wird von einer Traghülse 11 gebildet, die im Bau­ teile 8 eingesetzt ist. Diese Niederhalterpunkte sind im gefalteten Zustand der Bauteile zueinander deckungsgleich und ergeben einen gemeinsamen Nieder­ halterpunkt 4. In Abhängigkeit der Größe der Bauteile 8 können mehrere Nieder­ halterpunkte vorhanden sein. Der Niederhalterpunkt 4 liegt an der untersten Sei­ te des Stapels 80 mit einer Traghülse 11 auf einem Niederhaltergehäuse 13 auf, der einen Anschlag bildet. Das Niederhaltergehäuse 13 ist Bestandteil eines Nie­ derhaltersystems 21.
In den Niederhalterpunkt 4 ist ein Haltebolzen 1 eingeführt, der mit einem Ende in einem Arretiermittel 6 (beispielsweise einer Arretiermutter) lösbar fixiert ist. Die Bolzenmutter 2 bildet für den Stapel 80 einen oberen, verstellbaren Anschlag. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 22 wird am Niederhalterpunkt 4 des oberen Bauteils 8 positioniert und mit lösbaren Verbindungsmitteln V1, V2 an dem obe­ ren Bauteile fixiert. Die Vorrichtung 22 stützt sich dabei mittels einer Stütze oder in die Vorrichtung integrierten Stützelementen im Bereich des Niederhalter­ punktes 4 ab. Die Vorrichtung 22 beinhaltet ein Krafteinstellmittel 23, ein Kraftübertragungsmittel 24, ein Kupplungsmittel 25 und eine elektrische Signal­ erfassungseinrichtung 26. Mit dem Krafteinstellmittel 23 wird beispielsweise eine Krafteinleitung oder eine Kraftentlastung vorgenommen. Das kann beispielsweise mittels Handrad erfolgen. Das Krafteinstellmittel 23 ist mit einer Kraftübertra­ gung 24 verbunden. Die Kraftübertragung 24 kann beispielsweise ein Getriebe sein. Abtriebseitig ist das Getriebe mit einem Kupplungsmittel 25 verbunden. Das Kupplungsmittel 25 kann beispielsweise eine Spannkupplung sein. Die Spann­ kupplung ist mit einem Haltebolzen 1 kuppelbar. Der Haltebolzen gehört zum Niederhaltersystem 21.
Zwischen Kraftübertragung 24 und Kupplungsmittel 25 ist eine elektrische Si­ gnalerfassungseinrichtung 26 angeordnet. Mit der Signalerfassungeinrichtung 26 werden Werte einer Kraft in ein elektrisches Signal gewandelt. Das elektrische Signal wird an eine Signalauswertung 17 übermittelt. Die Signalauswertung 17 kann integrierter Bestandteil der Vorrichtung 22 sein, vorteilhafter Weise ist ein Anzeigeinstrument über eine Kontaktstelle (Schnittstelle) mit der Signalauswer­ tung koppelbar. Die Krafteinleitung 23 ist stufenlos möglich. Ebenso kann eine Krafteinleitung bzw. eine Kraftentlastung kontinuierlich mittels Anzeige der Signalauswertung 17 verfolgt werden. Beispielsweise bei einer Krafteinleitung wird mittels der Vorrichtung 22 auf den Haltebolzen 1 eine Zugkraft übertragen. Folglich wird die als Anschlag funktionierende Bolzenmutter 2 vom oberen Bau­ teile 8 abgehoben. Es bildet sich ein Spalt. Diese Zugkraft entspricht einer defi­ niert eingestellten Vorspannung. Um diese Vorspannung zu fixieren ist die Bol­ zenmutter 2 (als beweglicher Anschlag) auf Anschlag gegenüber dem oberen Bau­ teile 8 zu drehen. Die Vorrichtung kann dann aus ihrer Fixierung V1, V2 gelöst werden.
An einem weiteren Niederhalterpunkt könnte exakt die gleiche Vorspannung auf­ gebracht werden.
Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft am Niederhaltersystem eines Solargenerators. Das bekannte Niederhaltersystem 21 besteht mindestens aus einem Niederhaltergehäuse 13 mit einem dazugehörigen Tragring 14. Das Niederhaltergehäuse 13 ist an einer Wandung 20 eines Satellitenkörpers befestigt. Die Wandung 20 ist eine Außen­ wandung an der sich beispielsweise ein Solargenerator oder eine Antenne entfal­ tet. Das Niederhaltergehäuse 13 trägt in lotrechter Position zur Wandung einen Haltebolzen 1. Bevor der Haltebolzen 1 in das Niederhaltergehäuse 13 eingeführt wird, werden die Bauteile 8 in einen gefalteten Zustand gebracht. Fig. 2 zeigt den gefalteten Zustand. Die Bauteile 8 sind nicht vollständig in ihrer Anzahl, son­ dern es ist nur eine auszugsweise Anzahl dargestellt. In der Praxis handelt es sich um einen Stapel von Bauteilen 8. Fig. 3 zeigt das unterste (unten bzgl. des Nie­ derhaltergehäuses) Bauteile 8 und das oberste (oben in bezug auf das unterste Bauteil) Bauteil 8. Die Bauteile sind nach dem vorliegenden Beispiel der Fig. 2 Trägerelemente 9 mit einer tragenden Funktion, die jeweils ein Solarmodul 10 tragen. Bei der Entfaltung der einzelnen Trägerelemente 9 fügen diese sich zu einer Gesamtfläche mit Solarmodulen 10.
Im gefalteten Zustand der Trägerelemente 9 wird in den die Trägerelemente ver­ bindenden Spannelementen eine Vorspannung aufgebaut, deren Größe abhängig ist von der Faltung. Die Faltung wird beeinflußt vom Haltebolzen 1. Dieser Halte­ bolzen 1 wird am Niederhalterpunkt 4 am oberen Trägerelement 9 in die Traghül­ sen 11 der Tragelemente 9 eingefädelt und in das Niederhaltergehäuse 13 einge­ führt und dort mit dem Gewinde seines Endes in der Arretiermutter 6 arretiert. Dieses innere Ende des Haltebolzens 1 wird dabei mittels Fixierboden 7 lagerich­ tig zentriert. Die Gegenseite des Haltebolzens 1, das äußere Ende des Haltebol­ zens 1, trägt am dortigen Gewinde eine Bolzenmutter 2. Die Bolzenmutter 2 liegt an der Kalotte 5 an. In diesem Zustand werden durch den Haltebolzen 1 die Trä­ gerelemente 9 im gefalteten Zustand gehalten. Es ist eine Vorspannkraft auf den Haltebolzen 1 gegeben, die jedoch nicht bekannt und damit nicht definiert ist. Um ein zuverlässiges Funktionieren des Niederhaltersystems 21 nach der ge­ nannten Beanspruchungsphase zu garantieren, ist ein auf der Grundlage von Be­ rechnungen und/oder Versuchen gefundener Wert der Vorspannung einzustellen. Nur dieser eingestellte Wert der Vorspannkraft garantiert die geforderte zuver­ lässige Funktion des Niederhaltersystems 21.
Erfindungsgemäß wird zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft eine entsprechende Vorrichtung 22 eingesetzt. Die Vorrichtung 22 stützt sich im Be­ reich eines Niederhalterpunktes 4 an dem oberen Trägerelement 9 eines Stapels von Trägerelementen 9 ab. Um ein Abstützen zu gewährleisten, kann die Vorrich­ tung 22 zu einer Stütze 27 ausgebildet sein oder kann einen zusätzlichen Adapter als Stütze nutzen. Nach Fig. 2 ist die Stütze topfförmig gestaltet. Und positio­ niert die Vorrichtung 22 im Niederhalterpunkt 4. Die Vorrichtung 22 beinhaltet ein Krafteinleitungsmittel 23, ein Kraftübertragungsmittel 24, ein Kupplungsmittel 25 und eine elektrische Signalerfassungseinrichtung 26. Nach einer Ausgestal­ tung der Erfindung kann das Krafteinleitungsmittel 23 als Handrad ausgebildet sein, das Kraftübertragungsmittel 24 als Untersetzungsgetriebe ausgestaltet sein, das Kupplungsmittel 25 als lösbare Spannkupplung ausgebildet sein und die elek­ trische Signalerfassungseinrichtung 26 als Kraftmeß-Sensor ausgestaltet sein. Wie Fig. 3 weiterhin zeigt, ist die Vorrichtung 22 mittels Kupplungsmittel 25 mit dem äußeren Ende des Haltebolzens 1 kuppelbar.
Beispielsweise bei einer Krafteinleitung betätigt das Arbeitspersonal das Kraftein­ leitungsmittel 23 und zieht somit mittels Kupplungsmittels 25 den Haltebolzen 1 in Richtung seiner Längsachse entgegen dem Niederhaltergehäuse 13. Damit entsteht ein Spalt zwischen Bolzenmutter 2 und Kalotte 5. Durch drehen der Bol­ zenmutter 2 mit einem Maulschlüssel wird der Spalt beseitigt. Die Bolzenmutter 2 wird in Richtung Kalotte 5 bis auf Anschlag gedreht. Damit erhöht sich die Vor­ spannung. Die dabei erzeugte Vorspannung wird durch die elektrische Signaler­ fassungseinrichtung 26 erfaßt und als elektrisches Signal an eine Signalauswer­ tung 17 geliefert, die eine Anzeige besitzt. Das Arbeitspersonal kann an der An­ zeige die stufenlose Veränderung der Vorspannkraft beobachten. Dieser Vorteil ergibt sich, da die elektrische Signalerfassungseinrichtung 26 bereits in der Vor­ richtung 22 integriert ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik werden keine zu­ sätzlichen Dehn-Meßstreifen für den einzelnen Niederhaltepunkt 4 benötigt. Es sind auch keine zusätzlichen Kalibrierarbeiten notwendig. Somit ergibt sich eine Kosten- und Zeitersparnis. Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung 22 besteht darin, daß bei der Krafteinleitung durch das Krafteinstellmittel 23 am Haltebolzen 1 le­ diglich eine Zugkraft in Längsrichtung des Haltebolzens auftritt. Es wirkt keine Torsionskraft auf den Haltebolzen 1 wie bei der Lösung nach dem Stand der Technik. Gleichfalls kann auf die bisherige Haltemutter 3 verzichtet werden. Die Vorrichtung 22 stellt einen kostengünstigen Aufbau dar, der ein rationelleres Ar­ beiten, aber auch genaueres Arbeiten zum Aufbringen oder Absenken einer Vor­ spannkraft am Niederhalterpunkt 4 eines Niederhaltersystems 21 für entfaltbare Bauteile 8 ermöglicht.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Aufbringen oder Absenken einer Vorspannkraft an einem Niederhalterpunkt eines Niederhaltersystems für entfaltbare Bauteile, wo­ bei das Niederhaltersystem mindestens ein Niederhaltergehäuse mit einem Hal­ tebolzen umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die ein Krafteinstellmittel (23), ein Kraftüber­ tragungsmittel (24), ein Kupplungsmittel (25) und eine Signalerfassungseinrich­ tung (26) enthaltende Vorrichtung (22) im Bereich eines Niederhalterpunktes (4) gegenüber einem Bauteil (8) abstützbar angeordnet ist und mittels des Kupp­ lungsmittels (25) mit einem Ende des Haltebolzens (1) kuppelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Krafteinstellmittel (23) mit dem Kraftübertragungsmittel (24) und das Kraftüber­ tragungsmittel (24) mit dem Kupplungsmittel (25) zu einem Kraftübertragungs­ weg verbunden sind, wobei die Signalerfassungseinrichtung (26) abtriebseitig mit dem Kraftübertragungsmittel (24) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine Krafteinstellung am Krafteinstellmittel (23) stufenlos einstell­ bar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mittels der Signalerfassungseinrichtung (26) eine kontinuierliche Signalerfassung erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Krafteinstellmittel (23) ein Handrad ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kraftübertragungsmittel (24) ein Untersetzungsgetriebe ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kupplungsmittel (25) eine lösbare Spannkupplung ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die elektrische Signalerfassungseinrichtung (26) ein elektrisch wir­ kender Kraftmeß-Sensor ist.
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