DE19828093A1 - Einrichtung zum Messen physikalischer Größen von ein- oder mehrkomponentigen Flüssigkeiten - Google Patents
Einrichtung zum Messen physikalischer Größen von ein- oder mehrkomponentigen FlüssigkeitenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Messen physikalischer Größen von Flüssigkeiten, insbesondere Mischungen von Flüssigkeiten. Hierzu dient erfindungsgemäß mindestens ein auf die Meßgröße sensibles oder sensibilisiertes polymeres Netzwerk (1) als Meßgrößen-Aufnehmer (Sensor).
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Messen physikali
scher Größen von ein- oder mehrkomponentigen Flüssigkeiten,
insbesondere Lösungen, auf der Basis eines Festkörpersensors.
Nach DIN 1319-1 ist ein (Meßgrößen-)Aufnehmer oder Sensor der
Teil eines Meßgerätes oder einer Meßeinrichtung, der auf eine
Meßgröße unmittelbar anspricht und er ist das erste Element
einer Meßkette. Er hat die Aufgabe, einen zu untersuchenden
Zustand der Umwelt zu erfassen und einer Auswertung zugäng
lich zu machen.
In der Sensortechnik werden zwei Sensorprinzipe unterschie
den: Die aktiven Sensoren erzeugen ohne externe Energiequel
len unmittelbar z. B. Spannungs-, Ladungs oder Stromsignale
und geben Leistung an das nachfolgende Meßglied in der Meß
kette ab. Bei passiven Sensoren beeinflußt die Meßgröße zu
nächst eine Zustandsgröße, z. B. einen elektrischen Wider
stand, eine Kapazität, eine Induktivität oder den Kopplungs
faktor eines Übertragers. Der die Meßinformation enthaltende
Zustand ist dabei nicht an einen Energietransport gebunden.
Es existieren eine Vielzahl von Sensorprinzipen. Als beson
ders zukunftsträchtig werden dabei Festkörpersensoren ange
sehen. Diese Sensoren enthalten keine beweglichen Einzelteile
und formen die Erscheinungen der Umwelt, z. B. physikalische
und chemische Größen, räumliche Anordnungen usw., in äquiva
lente Meßsignale um. Für Festkörpersensoren werden Stoffe
eingesetzt, bei denen unter Ausnutzung bestimmter physikali
scher Gesetzmäßigkeiten die Veränderung mindestens einer ih
rer Parameter bezüglich der Signalumformung am günstigsten
ist. Dies setzt die Kenntnis und Beherrschung dieser Gesetz
mäßigkeiten voraus. Eine für solche Anwendungen besonders in
teressante Stoffklasse sind die polymeren Kunststoffe.
Bekannte Sensorlösungen auf Basis von Polymeren beruhen auf
reversiblen chemischen Reaktionen oder Sorptionsvorgängen.
Beim Nachweis von Gasen und Dämpfen mit polymeren Sensor
schichten wird als Primärschritt der Sorptionsvorgang
(Chemisorption oder Physisorption) genutzt, bei dem sich das
Sensorsignal proportional zum Partialdruck des gasförmigen
Meßobjektes bis zum Erreichen der Sensorsättigung verhält.
Diese Effekte und damit die Empfindlichkeit des Sensors kön
nen dadurch verstärkt werden, daß auf den Primärschritt eine
chemische Reaktion folgt, durch die der Analyt in der Schicht
angereichert wird. Als Umwandlungsmethoden in ein elektri
sches Signal werden Kapazitäts-, Widerstands-, Massen-(Re
sonanzfrequenz-) sowie optische Absorptionsmessungen ange
wandt.
Kapazitive Feuchtesensoren beruhen auf der Änderung der di
elektrischen Eigenschaften eines Polymers infolge eindiffun
dierenden Wassers, so daß sich die Kondensatorkapazität der
Elektrodenanordnung ändert. Der zugrundeliegende Effekt ist
eine selektive Sorptionsfähigkeit des Kunststoffes, welcher
Wassermoleküle eindringen läßt, was anderen Molekülen, wie
etwa denen organischer Lösungsmittel, nicht möglich ist. Ver
wendet werden diese Sensortypen z. B. zur Luftfeuchtebestim
mung. Die eingesetzten Polymere basieren weitgehend auf für
in der Elektrotechnik lange Zeit genutzten Kunststoffen wie
Polyimid.
Für Feuchtesensoren auf Basis von Polymeren zum Aufnehmen von
Luftfeuchte oder Wasserdampfgehalten sind Applikationen mit
einer wärmebehandelten Polyvinylalkoholfolie als feuchtesen
sitive Schicht bekannt (DE 34 29 115 A1), die neben der oben
beschriebenen kapazitiven Kondensatorplattenanordnung auch
als Feldeffekt-Transistor ausgeführt sein können, der zwi
schen Tor-Elektrode und Tor-Isolator eine Schicht aus Polyvi
nylalkohol aufweist, in der sich Wassermoleküle aus der
Dampfphase durch ihre ausgeprägten Dipolmomente anlagern kön
nen und die als Folge der Sorption von Wasserdampf eine Ände
rung der Masse-Dielektrizitätskonstanten erfährt und dadurch
eine meßbare Änderung der elektrischen Leitfähigkeit im Drain-
Source-Kanal des Transistors bewirkt (DE 34 29 115 A1).
Flüssigkeiten können mit Feuchtesensoren nicht ausgemessen
werden, da der Zustand "naß" bzw. "flüssig" des Meßobjektes
ohnehin bekannt ist und insoweit nicht interessiert.
Der Erfindung liegt der Anspruch zugrunde, hier Abhilfe zu
schaffen, weshalb sich die Aufgabe stellt, kostengünstige,
empfindliche und langzeitstabile Festkörpersensoren zu ent
wickeln, die in Abhängigkeit der jeweiligen Meßgröße des Meß
objektes "Flüssigkeit" direkt oder indirekt ein sowohl quali
tatives als auch quantitatives Ergebnis unter Verwendung ei
nes möglichst geringen apparativen Aufwandes liefern.
Erfindungsgemäß werden hierzu Sensoren mit polymeren Netzwer
ken als eigentliches meßgrößenempfindliches Element einge
setzt, die in der Lage sind oder hierzu befähigt wurden, ge
zielt auf physikalische Größen von Flüssigkeiten unter Verän
derung ihrer Volumina, ihrer dielektrischen Eigenschaften
oder ihrer elektrischen Leitfähigkeit zu reagieren.
Anders als beim angeführten Stand der Technik werden bei po
lymeren Netzwerken keine reversiblen chemischen Reaktionen
oder Oberflächeneffekte wie Adsorptionsvorgänge als Sensoref
fekte genutzt, sondern physikalische Wechselwirkungen eines
eindiffundierten Lösungs- (Quell-) Mittels mit dem gesamten
polymeren Netzwerk. Polymere Netzwerke werden von Lösungsmit
teln - im Gegensatz zu den Adsorptionseffekten - in der Flüs
sigkeitsphase vollständig durchdrungen. Dabei ändern sie ihre
physikalischen Eigenschaften, wie die räumliche Ausdehnung
oder die elektrische Permeabilität. Die physikalischen Eigen
schaften der polymeren Netzwerke werden im Gegensatz zu den
chemischen Sorptionsvorgängen bekannter Sensorlösungen durch
ein Gleichgewicht physikalischer Wechselwirkungen innerhalb
der Netzwerke bestimmt. Die Lage dieses Gleichgewichtes kann
z. B. durch Konzentrationen von Stoffen oder Ionen beeinflußt
werden, indem diese in Wechselwirkung mit einer der das Netz
werk-Gleichgewicht bestimmenden Kräfte treten, so daß sich
ein neues Gleichgewicht einstellt.
Zur Lösung einer sensorischen Aufgabe muß die Meßgröße be
kannt sein. Für polymere Netzwerke ist eine Meßgröße die
Wechselwirkung, welche deren Gleichgewichtszustände verändern
kann. Die Kenntnis der möglichen Wechselwirkung ermöglicht
die Synthese von quellfähigen polymeren Netzwerken mit einge
bauten Gruppen, die von der Meßgröße derartig beeinflußbar
sind, daß das Netzwerk-Gleichgewicht eine Funktion des Zu
standes der Meßgröße ist.
Meßgrößen können sein die Temperatur, der pH-Wert, Ionen
konzentrationen oder Stoffkonzentrationen. Für Stoffkonzen
trationen stehen Konzentrationen von Lösungsmitteln, wie zum
Beispiel Alkohole, Ketone, Aromate oder andere organische
oder anorganische Flüssigkeiten, Enzymen, Tensiden, Toxiden,
Schadstoffen, Gehalte von Metallen, insbesondere Schwermetal
len oder gelöste und ungelöste organische Materialien in be
liebigen Mischungsverhältnissen und mit beliebigen Komponen
ten. Ein Beispiel ist die Bestimmung des Alkoholgehaltes in
einer Spirituose, ein anderes Beispiel die Bestimmung des
Schadstoffgehaltes im Trinkwasser. Eine Vielzahl von Anwen
dungenmöglichkeiten sind in der Halbleiterfertigung, der
chemischen Prozeßtechnik, der Kraftfahrzeugtechnik, der medi
zinischen Diagnosetechnik, der Biologie oder der Umweltüber
wachung und -simulation anzutreffen.
Die Bemühungen zur Verfügungstellung einfacher und preiswer
ter Festkörpersensoren auf der Basis von Polymeren scheiter
ten bisher unter anderem daran, weil anhand vorhandener Ei
genschaften von Standardpolymeren, hauptsächlich der Sorp
tionsfähigkeit, versucht wurde, bestimmte Meßaufgaben zu rea
lisieren, für diese aber die physikalischen Gesetzmäßigkeiten
der Eigenschaftsänderungen nur unzureichend bekannt und des
halb nicht beherrschbar sind. Werden erfindungsgemäß die po
lymeren Netzwerke mindestens anteilmäßig durch Vernetzung von
Polymermolekülen synthetisiert, die durch ihre chemische Zu
sammensetzung gegenüber der Meßgröße sensitiv sind und auf
diese Weise funktionalisiert, so lassen sich nahezu alle Flüs
sigkeiten untersuchen und die gewünschten Meßgrößen ermit
teln.
Die eine Änderung der physikalischen Eigenschaften der poly
meren Netzwerke hervorrufende Lösungsmittelaufnahme kann
durch Wahl der chemischen Zusammensetzung der das Netzwerk
bildenden Polymermoleküle und dessen Aufbau, z. B. der Vernet
zungsdichte, an die sensorische Aufgabenstellung sehr genau
angepaßt werden. Die zweckmäßige Funktionalisierung der poly
meren Netzwerke kann z. B. durch Vernetzung von Polymermolekü
len, die durch ihre chemische Zusammensetzung sensitiv sind,
erfolgen. Die Sensitivität ist beispielsweise durch Copolyme
risation oder Anbinden sensitiver Gruppen, d. h. Gruppen, die
mit der aufzunehmenden Konzentration eines Mediums in Wech
selwirkung treten können, erreichbar. Eine weitere Möglich
keit besteht in der Vernetzung von sensitiven Polymermolekü
len mit nichtsensitiven Polymermolekülen, wobei letztere z. B.
die Festigkeitseigenschaften der Polymerstrukturen verbessern
können.
Durch die Synthese lassen sich nicht nur die Art und der Grad
der sensitiven Eigenschaften der polymeren Netzwerke für viel
fältige Meßaufgaben einstellen, sondern es kann auch Einfluß
auf deren Querempfindlichkeit (mittels selektiver Diffusions
eigenschaften oder Auswahl von Wechselwirkungen, die nur für
diese Meßgröße typisch ist), den Verlauf der Sensor-Kennlinie
(z. B. Steilheit, Linearität mittels Quellungsgrad) oder die
Sensordynamik (Geschwindigkeit des Einstellens vom neuen
Netzwerkgleichgewicht bei Zustandsänderungen der Meßgröße
über die Geometrie oder die Mikrostruktur und Beeinflussen
der Diffusionseigenschaften) genommen werden.
Die Auswertung und/oder Visualisierung der erhaltenen Meßsig
nale kann im einfachsten Falle mit mechanischen Systemen er
folgen, indem beispielsweise ein stark quellendes Polymer ei
nen Zeiger beaufschlagt. Ebenso kann die Auswertung und/oder
Visualisierung mit optischen, elektrischen und/oder elektro
nischen Systemen erfolgen. Beeinflußt die Meßgröße beispiels
weise die Volumen- und/oder dielektrischen Eigenschaften ei
nes polymeren Netzwerkes, so kann dieser Effekt unter Aufbau
eines Kondensators oder Feldeffekttransistors genutzt werden.
Auch kann es sich für andere Meßgrößen anbieten, die Änderung
der elektrischen Leitfähigkeit des polymeren Netzwerkes aus
zuwerten.
Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen näher er
läutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ausführung mit direkter, hilfsenergiefreier Aus
gabe bzw. Anzeige einer Meßgröße,
Fig. 2 eine Ausführung nach Art eines Kondensators mit verän
derlichem Dielektrikum,
Fig. 3 eine Ausführung nach Art eines Kondensators mit verän
derlichem Plattenabstand,
Fig. 4 eine Ausführung für einen resistiven Dehnmeßstreifen,
Fig. 5 eine Ausführung für einen kapazitiv steuerbaren FET
und
Fig. 6 eine Ausführung nach Art eines Kondensators mit verän
derlichem Dielektrikum zwischen zwei verdrillten Drähten.
Sensoren, die auf den beschriebenen sensitiven Polymermate
rialien beruhen, haben den Vorteil der direkten Umsetzung der
Meßgröße in ein Meßsignal. Es wird keine physikalische Zwi
schengröße benötigt wie bei indirekten Meßverfahren, z. B. bei
der Oberflächenspannungsmessung zur Bestimmung von Flüssig
keitskonzentrationen. Die Umsetzung erfolgt hilfsenergiefrei
und ist deshalb unabhängig von einer elektrischer Stromver
sorgung. Einige besonders quellfreudige polymere Netzwerke
sind dabei in der Lage, eine gewisse nutzbare mechanische Ar
beit zu verrichten, die zum Auswerten und Visualisieren des
Zustandes der Meßgröße ohne elektrische Größen verwendbar
ist.
In Fig. 1 ist eine solche mögliche Anordnung dargestellt. Die
Apparatur, beispielsweise zur pH-Wert-Messung, besteht aus
einem z. B. streifenförmigen Polyacrylsäure-basierten Netzwerk
1, dem eine mechanische Anzeigeeinheit nachgeschaltet ist.
Das PAS-basierte Netzwerk stellt sein Quellungsgleichgewicht
entsprechend dem pH-Wert des Meßobjektes, z. B. einer Säure,
ein und bewirkt eine entsprechende Auslenkung des Zeigers 2.
Ändert sich der pH-Wert, wird der Zeiger entsprechend ausge
lenkt.
Fig. 2 zeigt beispielhaft die Messung des Methanolgehaltes in
einer Flüssigkeit mit einem Sensor auf kapazitiver Basis. Ein
sensitiviertes Polymernetzwerk 1 befindet sich auf einer die
kammförmig ineinandergreifenden Elektroden 4 und 13 isolie
renden Schicht 11. Die Meßgröße Methanol kann in das Kunst
stoff-Dielektrikum 1, welches z. B. aus einer N-Isopropylacryl
amid-Netzwerkfolie besteht, eindiffundieren. Dadurch wird
dessen elektrische Permeabilität verändert, so daß sich die
Kapazität der Kammkondensatoranordnung ändert, welche elek
trisch ausgewertet werden kann.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Elektroden-Dielektrikum-Anordnung
wie Fig. 2. Es handelt sich hier ebenfalls um ein kapazitives
Prinzip. Jedoch wird hier die räumliche Anordnung der Elek
troden 3, 4 detektiert. Bewirkt eine einwirkende Meßgröße,
z. B. eine Aromatkonzentration, einen Entquell-/Quellvorgang
des Dielektrikums 1, beispielsweise einer Silikon-Netzwerk
schicht, so wird der Abstand zwischen den Kondensatorplatten
3, 4 verändert, was mit einer entsprechenden Verringerung
bzw. Erhöhung der Kapazität des Kondensators verbunden ist.
Fig. 4 stellt eine Polymernetzwerk-Dehnmeßstreifen-Anordnung
dar. Wirkt als Meßgröße beispielsweise eine Tensidkonzentra
tion auf die Polymerschicht 1, welche unter anderem aus einem
auf Polysäuren basierenden Netzwerk bestehen kann, kommt es
zu einer Volumenänderung der Polymerschicht 1, welche am
Dehnmeßstreifen 5 eine Änderung seiner Länge und/oder seines
Durchmessers verursacht und als Ergebnis dessen seinen resul
tierenden Widerstand ändert. Auf einen derartigen Polymer-
Dehnmeßstreifen kann verzichtet werden, wenn als Polymer
schicht ein leitfähiges Polymernetzwerk eingesetzt wird, wel
ches infolge der Meßgrößenänderung seine Leitfähigkeit än
dert.
In Fig. 5 ist ein Feldeffekttransistor dargestellt, der
letztlich ebenfalls ein kapazitives Prinzip nutzt, um die Ei
genschaftsänderung einer Schicht aus quellfähigem polymeren
Netzwerken infolge der Einwirkung der Meßgröße in ein elek
trisches Signal umzusetzen. Bei diesem Feldeffekttransistor
sind zwei z. B. n-dotierte Silizium-Bereiche 8, 9 durch einen
p-dotierten Silizium-Bereich 10 getrennt. Unter diesen Bedin
gungen fließt zwischen dem Source-Drain-Anschluß kein Strom.
Auf diese Halbmaterialanordnung ist eine Isolierschicht 7,
z. B. aus SiO2 aufgebracht, auf der sich wiederum eine dünne
Schicht 1 aus einem quellfähigen polymeren Netzwerk, bei
spielsweise auf Polyacrylamidbasis befindet, die anschließend
mit der Gate-Elektrode 6 bedeckt ist. Durch Anlegen einer
Spannung an die Gate-Elektrode 6 wird durch die Polymernetz
werk- und Oxidschicht hindurch ein Drain-Source-Strom im Halb
leitermaterial initiiert. Durch eine vom Zustand der Meßgrö
ße z. B. einer Acetonkonzentration 1 infolge einer Veränderung
des Abstandes der Gate-Elektrode von der Halbleiteranordnung
bzw. der Änderung seiner elektrischen Permeabilität wird die
Kennlinie des Feldeffekttransistors modifiziert.
Eine sehr einfache kapazitive Anordnung zeigt Fig. 6. Zwei
miteinander verdrillte Drähte 14, 15, welche mit Isolator
schichten 16, 17 versehen sind, sind mit einem polymeren
Netzwerk 1, beispielsweise Polyvinylmethylether, beschichtet.
Bei Änderung z. B. der Flüssigkeitstemperatur verändern sich
aufgrund des Quellvorganges am Polyvinylmethylether dessen
dielektrische Eigenschaften, infolgedessen sich die Kondensa
torkapazität ändert.
Claims (18)
1. Einrichtung zum Messen physikalischer Größen von ein- oder
mehrkomponentigen Flüssigkeiten, insbesondere Lösungen, ge
kennzeichnet durch mindestens ein auf die Meßgröße sensibles
oder sensibilisiertes polymeres Netzwerk als Meßgrößen-Auf
nehmer (Sensor).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Aus
wertung des Quell-Verhaltens eines sensiblen oder sensibili
sierten polymeren Netzwerkes.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Aus
wertung des Dielektrizitäts-Verhaltens eines sensiblen oder
sensibilisierten polymeren Netzwerkes.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Aus
wertung des Leitfähigkeits-Verhaltens eines sensiblen oder
sensibilisierten polymeren Netzwerkes.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Aus
wertung einer Kombination von nach einem oder mehreren der
Ansprüche 2 bis 4 sensiblen oder sensibilisierten polymeren
Netzwerken.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßwert-Ausgabe mit mechani
schen, optischen, elektr(on)ischen Mitteln oder einer Kombi
nation hiervon erfolgt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umwandlung der Meßsignale in elektrische Signale mittels
Dehnmeßstreifen oder ähnlich resistiver Prinzipe erfolgt.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umwandlung der Meßsignale in elektrische Signale mittels
einer Anordnung erfolgt, bei der eine Schicht aus polymerem
Netzwerk das Dielektrikum eines Kondensators darstellt.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umwandlung der Meßsignale in elektrische Signale nach dem
Prinzip eines Feldeffekttransistors erfolgt, indem zwischen
der Gate-Elektrode und dem Source-Drain-Anschluß eine Schicht
aus polymerem Netzwerk angeordnet ist.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die aufzunehmende physikalische
Größe die Temperatur ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die aufzunehmende physikalische
Größe der pH-Wert ist.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die aufzunehmenden physikalischen
Größen Ionen-Konzentrationen sind.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die aufzunehmenden physikalischen
Größen Stoff-Konzentrationen sind.
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die aufzunehmenden physikalischen
Größen Gehalte von gelösten, ungelösten oder dispergierten
organischen oder anorganischen Materialien sind.
15. Sensor für eine Einrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Netzwerk
durch Vernetzung von Polymermolekülen synthetisiert wird, die
durch ihre chemische Zusammensetzung gegenüber der Meßgröße
sensitiv sind.
16. Sensor nach Anspruch 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die gegenüber der Meßgröße sensitiven Polymermoleküle
durch Copolymerisation und/oder durch Anbinden sensitiver
Gruppen an die Polymerkette sensitiv gemacht werden.
17. Sensor für eine Einrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Netzwerk
durch Vernetzung von gegenüber der Meßgröße sensitiven und
nichtsensitiven Polymermolekülen synthetisiert ist.
18. Sensor nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch eine Synthese von polymeren Netzwer
ken mit eingebauten Gruppen eine bestimmte Querempfindlich
keit, ein bestimmter Kennlinienverlauf und/oder eine bestimm
te Sensordynamik voreingestellt ist.
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