DE19827595A1 - Laminierter Wickelschmelzleiter - Google Patents
Laminierter WickelschmelzleiterInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Sicherungselement mit einem im wesentlichen keramischen, im ungebrannten Zustand um mindestens einen Schmelzleiter herum geschlossenen Gehäuse. DOLLAR A Zur Verbesserung der Eigenschaften eines derartigen Sicherungselementes gegenüber den bei Abschaltung auftretenden extrem hohen Innendrücken sowie bei Einwirkung eines Lichtbogens wird ein Sicherungselement (5) vorgeschlagen, bei dem der Schmelzleiter (1) eine elektrisch leitende Komponente, insbesondere einen metallischen Draht (2), und eine isolierende, poröse Komponente aufweist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Siche
rungselement mit einem im wesentlichen keramischen, im un
gebrannten Zustand um mindestens einen Schmelzleiter herum
geschlossenen Gehäuse.
Derartige elektrische Sicherungselemente werden auch als
Chip-Sicherungselemente bezeichnet und als SMD-bestückbare Bau
elemente ausgeführt. Sicherungselemente der genannten Art sind
beispielsweise aus der WO 96/08832 bekannt. Diese Schrift
offenbart ein Verfahren zur Herstellung elektrischer Siche
rungselemente, bei dem Schmelzleiter zwischen mindestens einer
oberen und mindestens einer vorbereiteten, unteren ungebrann
ten keramischen Schicht in einem Preßschritt hermetisch einge
schlossen werden. An das Zerteilen in einzelne Schmelzleiter
abschnitte mit umgebendem Gehäuse anschließend sieht das Ver
fahren einen Sinterschritt und das Anbringen von Außenkontak
ten an den Endbereichen der Schmelzleiterabschnitte vor. Bei
den nach diesem Herstellverfahren produzierten Sicherungs
elementen hat sich insbesondere als nachteilig erwiesen, daß
das keramische Gehäuse des Sicherungselementes im Augenblick
der Abschaltung so extrem hohen Innendrücken durch verdampfen
des Schmelzleitermaterial bzw. im Plasma eines Lichtbogens
ausgesetzt ist, daß es aufbrechen kann.
Es besteht daher die Aufgabe, ein gattungsgemäßes Sicherungs
element in fertigungstechnisch einfacher Weise unter Vermei
dung der vorstehend aufgeführten Nachteile weiterzubilden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
- - der Schmelzleiter eine elektrisch leitende Komponente, insbesondere einen metallischen Draht,
- - und eine isolierende, poröse Komponente aufweist.
Ein erfindungsgemäßes Sicherungselement nutzt in seiner Her
stellung die Eigenschaft grüner, ungebrannter Keramikschich
ten, miteinander zu verkleben und dabei einen Schmelzleiter
hermetisch abdichtend zu umschließen. Ohne eine zusätzliche
mechanische Behandlung des Materials ist es folglich kaum
möglich, abgeschlossene Druckausgleichskammern mit definierten
Eigenschaften bereitzustellen. Das gilt insbesondere, da in
bekannten Herstellverfahren zum sicheren Verkleben aufein
anderliegend angeordnet er grüner Keramikschichten vorzugsweise
ein Preßschritt eingesetzt wird. Dabei kommen auch Isostati
sche Pressen oder konventionelle Pressen mit besonders profi
lierten Preßplatten zum Einsatz, die eine innige Verbindung
zwischen den Keramikschichten zur Steigerung der Innendruck
beständigkeit der Gehäuse bewirken.
Erfindungsgemäß wird, unabhängig von der Ausführung des Ver
pressens, der Einsatz eines Schmelzleiters aus zwei Komponen
ten vorgeschlagen, wobei eine elektrisch leitend, die andere
hingegen isolierend ist. Die isolierende Komponente ist dabei
porös. In Anpassung an übliche Bauformen elektrischer Siche
rungselemente kann diese poröse Komponente länglich ausge
bildet sein. Der Schmelzleiter ist damit durch eine seiner
Komponenten porös und fängt beim Abschalten metallische Dämpfe
und Überdruck selber auf. Beim Einsatz eines Schmelzleiters
der vorstehend beschriebenen Art und dem Verpressen zwischen
zwei ungebrannten, grünen Keramikschichten wird auch dieser
Schmelzleiter weiter an seiner Außenseite hermetisch abdich
tend umschlossen. Versuche haben jedoch bestätigt, daß die in
der Komponente des Schmelzleitermaterials vorhandene Eigen
schaft einer definierten Porosität durch das Verpressen mit
den keramischen Schichten nicht verloren geht. In einfacher
Weise kann daher durch das Material eine genau bestimmbare
Porosität zur Aufnahme metallischer Dämpfe bereitgestellt
werden. Diese Hohlräume befinden sich dabei vorteilhafterweise
in unmittelbarer Nähe des aufzuschmelzenden, elektrisch lei
tenden Schmelzleitermaterials.
Bei Einsatz von Schmelzleiterelementen mit größeren Durch
messern ergibt sich durch das Umschließen mit zwei grünen
Keramikschichten eine Auswölbung des späteren Keramikgehäuses.
Einer zu starken Erhöhung einer aus zwei grünen keramischen
Schichten gebildeten Laminatstruktur im Bereich des Schmelz
leiters kann insbesondere dadurch vorgebeugt werden, daß der
Schmelzleiter beim Verlegen auf einer ersten grünen kerami
schen Schicht in diese mindestens teilweise eingedrückt wird.
Bei Verwendung einer Isostatischen Presse oder einer Presse
mit mindestens einer profilierten Pressenplatte kann so die
Erhöhung um den Schmelzleiter herum ohne negative Einflüsse
auf die Stabilität des keramischen Gehäuses gemindert werden.
Durch diese Maßnahme oder auch durch das Aufbringen parallel
zum Schmelzleiter auf einer zweiten, abdeckenden grünen Kera
mikschicht verlaufender Streifen grüner Keramik können die
Oberflächen des keramischen Gehäuses so gestaltet werden, daß
es auch in SMD-Prozessen bestückt werden kann und dabei ins
besondere keine bevorzugten Bestückungsoberflächen aufweist.
Vorteilhafterweise ist die isolierende Komponente gemäß An
spruch 2 faserig und besteht insbesondere aus Filamenten einer
oder mehrerer elektrisch isolierenden Substanzen. Für den
erfindungsgemäßen Einsatz können prinzipiell alle Materialien
ausgewählt werden, die eine gute elektrische Isolationswirkung
aufweisen, ohne daß bei Langzeiterwärmung oder durch Alterung
die Gefahr der Ausbildung leitfähiger Kohlenstoffbrücken be
steht. Gegenüber anderen Materialien vergleichbarer Isola
tionswirkung zeichnet sich ein poröses keramisches Material
jedoch insbesondere dadurch aus, daß es auch bei den hohen
Temperaturen im Schaltaugenblick viele Hohlräume zur Aufnahme
metallischer Dämpfe bietet. Die isolierende Komponente besteht
aber vorzugsweise aus keramischen Filamenten, da ein kera
misches Fasermaterial bei großer Oberfläche durch seinen ex
trem hohen Schmelzpunkt einem Lichtbogen viel thermische Ener
gie entzieht. Weiter dienen die z. B. zwischen den Filamenten
oder auch in einem keramischen Papier gebildeten Kammern im
Schaltaugenblick in dem sonst druckdicht geschlossenen Gehäuse
als Überdruckabdämpfung.
In einer Weiterbildung der Erfindung besteht der Schmelzleiter
aus einem Kern und einem Mantel. Gemäß Anspruch 5 kann der
Kern aus keramischen Filamenten gebildet wird. Der Mantel
besteht aus einem elektrisch leitfähigen Material. In einer
bevorzugten Ausführungsform bildet die isolierende Komponente
einen insbesondere länglichen Kern, um den der Draht herum
gewickelt ist. Der Schmelzleiter kann damit insgesamt die Form
eines nach bekanntem Verfahren hergestellten Wickelschmelzlei
ters haben, wie er beispielsweise im Bereich der Röhrchensi
cherungen bzw. G-Sicherungen eingesetzt wird. Damit wird vor
teilhafterweise auch die effektive Schmelzleiterlänge erhöht,
so daß sich erfindungsgemäße Sicherungselement über einen
großen Bereich von Stromstufen hinweg einsetzen lassen. Die
bei der Herstellung eines derartigen Wickelschmelzleiters
auftretenden Probleme der Fertigungstechnik bei hoher Her
stellungsgenauigkeit sowie Einhaltung vorgegebener Schmelzlei
tercharakteristiken sind dementsprechend seit langem bekannt
und gelöst. Die keramischen Filamente übernehmen demnach bei -
einem erfindungsgemäßen Einsatz eine Mehrfachfunktion. Einer
seits dienen sie bei der Herstellung des Wickelschmelzleiters
als Träger für den dünnen Schmelzleiterdraht und definieren
den Durchmesser der Drahtwendel, andererseits übernehmen sie
innerhalb der fertigen Sicherung die Aufgabe eines Löschmit
tels und wirken somit in ähnlicher Weise wie es z. B. von einer
Sandverfüllung bei Röhrchen-Sicherungen her bekannt ist. Im
Unterschied zu der Röhrchensicherung sind die keramischen
Filamente jedoch im Inneren des eigentlichen Schmelzleiters
angeordnet und können somit durch Wärmeleitung zum Außengehäu
se des Sicherungselementes keinen negativen Einfluß auf die
Abschaltcharakteristik des Sicherungselementes ausüben.
In einer alternativen Ausführungsform ist der Draht in der
isolierenden Komponente eingebettet, insbesondere von den
Filamenten schlauchförmig umgeben. Somit kann vorteilhafter
weise auch ein glatter Draht eingesetzt werden, der insbeson
dere nur im Bereich des Hot-spot der Schmelzsicherung, also in
einem definierten Abschnitt, von thermisch isolierenden Fila
menten umgeben ist. Außerhalb dieses Bereiches ist die Wahr
scheinlichkeit eines Auslösens der Sicherung extrem gering, so
daß der Draht-Schmelzleiter hier durch das Keramikmaterial
gasdicht umschlossen sein kann. In dieser Weise kann eine
sicher abgedichtete elektrische Sicherung in einfacher Weise
hergestellt werden.
Vorteilhafterweise werden die Filamente gemäß Anspruch 7 mit
einander verseilt, verwoben oder in anderer Weise miteinander
insbesondere flexibel verbunden. So können bei der Fertigung
auch Mantelabschnitte hergestellt werden, die einzeln über
einen Schmelzleiter oder einen Abschnitt des Schmelzleiters
geschoben werden können. Dabei ist z. B. von mantelartig ver
seilten Fasern her bekannt, daß sich durch Stauchung eines
Abschnittes derart beeinflussen lassen, daß sich die Öffnung
des Mantels bei gleichzeitiger Verkürzung des Abschnitts wei
tet. Auch keramische Filamente sind in einem ausreichenden
Bereich flexibel, so daß sie sich z. B. wie Glasfasern o. ä.
Isoliermaterialfasern verarbeiten lassen. Eine Stauchung des
Abschnitts kann das Einführen eines Schmelzdrahtes zum Aufbau
eines erfindungsgemäßen Schmelzelementes also auch bei der
Verwendung keramischer Fasern sehr erleichtert. Durch
Streckung umschließt der Mantel den Leiter dann sehr dicht,
wobei diese Streckung vorteilhafterweise auch beim Verpressen
der Anordnung automatisch herbeigeführt werden kann.
In einer Weiterbildung ist der Schmelzleiter unter Verwirkli
chung einer oder mehrerer vorstehend beschriebener Merkmale
derart zwischen einer Basisschicht und einer gelochten Abdeck
schicht angeordnet, daß sich mindestens ein Loch einer kera
mischen Schicht im Bereich des Schmelzleiters befindet. Zur
Bildung eines Außenkontaktes führt das Loch mit einer cofi
ring-fähigen Leitpaste verfüllt. Nach einem Sinterschritt
bildet es eine elektrische Verbindung von der Außenfläche des
Keramikgehäuses zum Schmelzleiter hin. Dabei dient die Leitpa
ste z. B. in Form einer Resinat-Paste bzw. einer metallischen
Tinte gleichzeitig auch der Abdichtung bzw. Verschließen des
ansonsten nach dem Verpressen bereits hermetisch abdichtenden,
noch ungebrannten Keramikgehäuses. Unter Einsatz bekannter
Pasten sind somit bereits nach dem Sinterschritt komplett
ausgebildete, lötbare Außenkontakte in sehr wenigen Ferti
gungsschritten hergestellt worden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung werden gemäß Anspruch 9
im Bereich der Längsachse des Schmelzleiters übereinanderlie
gend je ein Loch einer keramischen Basisschicht und der kera
mischen Basisschicht zur Bildung eines Außenkontaktes angeord
net. Hierdurch werden im Bereich der Abdeckschicht wie auch an
der Basisschicht prinzipiell gleichartige Außenkontakte ge
schaffen. Das Sicherungselement kann somit in mehr als nur
einer Position beispielsweise durch Löten kontaktiert und auch
in seiner Lage fixiert werden.
Vorteilhafterweise ist auf der keramischen Abdeckschicht und/
oder der keramischen Basisschicht im Bereich des Loches ein
Streifen einer cofiring-fähigen Leitpaste auf dem ungebrannten
Material im wesentlichen senkrecht zu der Achse des Schmelz
leiters angeordnet. Beim Verpressen der Anordnung und dem
nachfolgenden Sinterschritt wird durch den Streifen eine elek
trisch leitfähige Kontaktfläche vom Schmelzleiter hin zu dem
jeweiligen Außenkontakt gebildet. Durch die Anschlußfläche
wird insbesondere die Stromdichteverteilung vom Außenkontakt
zum Schmelzleiter hin nahezu stetig eingeengt. So ergeben sich
Bereiche mit einer hohen Stromdichte und idealen thermischen
Voraussetzungen erst weit im Inneren des geschlossenen Kera
mikgehäuses. Das Gehäuse ist nach dem Sinterschritt auch her
metisch dicht sowie durch die Keramik mechanisch besonders
stabil. In diesem Gehäusebereich werden dementsprechend auch
die zum Abschalten eines erfindungsgemäßen Sicherungselementes
notwendigen Temperaturen erreicht. Dieser Bereich wird im
allgemeinen als "Hot-spot" bezeichnet. Unter Verwirklichung
des voranstehend genannten Merkmales wird der Hot-spot sicher
in einen zentralen Bereich des keramischen Sicherungskörpers
verschoben, so daß auch die beim Abschalten auftretenden hohen
Innendrücke durch das Gehäuse in jedem Fall sicher aufgefangen
werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Löcher in der
keramischen Abdeckschicht und der keramischen Basisschicht als
Durchkontaktierungen ausgeführt, wobei die entsprechenden
Durchgangslochungen vorzugsweise nach dem Verpressen bei
spielsweise durch Stanzen in die ungebrannte Anordnung einge
bracht werden. Bei der Verwendung einer Presse mit profilier
ten Platten kann dieser Stanzschritt auch gleichzeitig mit dem
Verpressen erfolgen.
Vorteilhafterweise wird die Länge eines erfindungsgemäßen
Schmelzleiterelementes durch den Abstand zwischen den Löchern
in axialer Richtung des Schmelzleiters festgelegt. Durch die
frei wählbare Länge kann somit ein wesentlicher Einfluß auch
auf die Sicherungseigenschaften ausgeübt werden. Ferner kann
ein erfindungsgemäßes Sicherungselement durch diese Festlegung
unter Berücksichtigung der Materialschrumpfung beim Sintern an
vorgegebene Gehäuseaußenmaße angepaßt werden.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung wird als unge
branntes Keramikmaterial der Abdeckschicht und/oder der Basis
schicht ein Glaskeramikmaterial oder ein anderes Material mit
einer sehr geringen Wärmeleitfähigkeit im gesinterten Zustand
eingesetzt. Durch eine derartige Materialwahl wird vorzugs
weise der Hot-spot im Zentrum eines erfindungsgemäßen elek
trischen Sicherungselementes konzentriert, wobei über das
Gehäuse eine vergleichsweise geringe Wärmeableitung auftritt.
Vorteilhafterweise bestehen die keramische Abdeckschicht und/
oder die Basisschicht aus grünem Keramikmaterial in Form von
Endlosstreifen und/oder Platten, die insbesondere handels
übliche Abmessungen aufweisen. Durch diese Art der Material
vorauswahl kann die Herstellung erfindungsgemäßer Sicherungs
elemente insbesondere unter Verwirklichung der Merkmale von
Anspruch 3 und/oder Anspruch 8 in einem kontinuierlichen Fer
tigungsprozeß im Mehrfachnutzen in Form eines langen Streifens
durchgeführt werden. Verfahrenstechnisch bedingte Stillstands
zeiten werden damit extrem minimiert, so daß durch die erfin
dungsgemäße Bauform des beschriebenen elektrischen Sicherungs
elementes zusammen mit einer streifenförmigen Fertigung und
integriertem Aufbau der späteren Endkontakte ein sehr effi
zientes Fertigungsverfahren verwirklicht werden. Eine Verein
zelung der Sicherungselemente kann dabei insbesondere auch
erst nach dem Sinterschritt beispielsweise durch Brechen an
einer Achse senkrecht zur Längsachse des Sicherungselementes
durch das Loch mit der kontaktierenden Sinterbeschichtung
erfolgen. Damit ist vorteilhafterweise auch im Bereich der
Trenn- bzw. Bruchkanten eines erfindungsgemäßen Sicherungs
elementes keine Nachbehandlung notwendig.
Weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug
auf zwei Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher er
läutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Schmelzleiter in skizzierter Darstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Sicherungs
element,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein fertig gesintertes Sicherungs
element,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Schmelzleiters und
Fig. 5 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Sicherungs
element unter Verwendung des Schmelzleiters von
Fig. 4.
Fig. 1 zeigt als dreidimensionale Skizze den prinzipiellen
Aufbau eines Schmelzleiters 1, wie er in einem elektrischen
Sicherungselement gemäß vorliegender Erfindung eingesetzt
wird. Der Schmelzleiter 1 besteht aus einem Draht 2, der um
einen Kern 3 herum unter genauer Festlegung der Zahl der Um
windungen je Längeneinheit des Kerns 3 aufgewickelt ist. Der
Kern 3 selber besteht aus keramischen Filamenten 4, die auch
bei extrem enger Wicklung des Drahtes 2 um den Kern 3 herum
zwischen den einzelnen Filamenten 4 noch Hohlräume aufweisen.
Je nach Führung des Prozesses zur Herstellung der keramischen
Filamente 4 kann ein Kern 3 hergestellt werden, der durch die
Hohlräume zwischen den Filamenten eine fest vorgebbare Porösi
tät aufweist. Dabei zeichnet sich das keramische Material der
Filamente 4 durch zwei besondere Eigenschaften aus, nämlich
gute elektrische Isolation und hohe thermische Beständigkeit.
Die Isolationseigenschaften der Keramik sind dabei generell
keinen negativen Alterungseinflüssen unterworfen. Durch die
hohe thermische Stabilität sind die Filamente 4 auch im Be
reich eines Schaltlichtbogens beim Auslösen des Sicherungs
elementes und dementsprechend dem Verdampfen des Drahtes 2
unter Ausbildung eines Lichtbogens mindestens teilweise resi
stent, so daß zwischen den Filamenten 4 die metallischen Dämp
fe aufgenommen und eingefangen werden können und zudem die
Hohlräume als Druckausgleichspuffer dienen.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt senkrecht durch eine bevorzugte
Ausführungsform eines elektrischen Sicherungselementes 5 in
einer Ebene A-A (siehe Fig. 3) senkrecht zur Achse des
Schmelzleiters 1. Der auf dem Kern 3 aufgewickelte Draht 2 des
Schmelzleiters 1 ist nach außen hermetisch abdichtend von zwei
keramischen Schichten 6 umgeben, einer Basisschicht 7 und
einer Abdeckschicht 8. In einem bevorzugten Herstellverfahren
wird der Schmelzleiter 1 bereits teilweise in die Basisschicht
7 eingedrückt, bevor er durch die Abdeckschicht 8 mindestens
im Bereich seines Hot-spot abgedeckt wird. So kann erreicht
werden, daß sich auch im Bereich des Schmelzleiters 1 keine zu
starke Erhöhung in der Laminatstruktur aus den beiden Keramik
schichten 6 ergibt.
Unter Verwendung einer isostatischen Presse wird die Abdeck
schicht 8 abdichtend um den Schmelzleiter 1 herum angedrückt,
so daß auch eine Grenzebene 9 zwischen den keramischen Schich
ten 8 nach dem Verpressen nicht mehr existiert. Sie ist daher
in Fig. 2 nur in Form einer gestrichelten Linie dargestellt.
Die keramischen Schichten 6 bilden nach dem Verpressen bereits
ein hermetisch abdichtendes Gehäuse um den Schmelzleiter 1,
das durch einen nachfolgenden Sinterschritt mechanisch stark
stabilisiert wird und auch durch hohe Innendrücke stark bela
stet werden kann.
In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungs
form eines elektrischen Sicherungselementes 5 während des
letzten Schrittes eines Herstellverfahrens skizziert. Dabei
ist in Fig. 3 auch eine der Darstellung von Fig. 2 entspre
chende Schnittebene A-A miteingezeichnet worden. In dem dar
gestellten Produktionsstadium sind noch mehrere Schmelzel
emente 5 miteinander in Form eines Riegels verbunden, der an
vorbestimmten Stellen auf einer Achse 10 parallel zu dem
Schmelzleiter 1 in fest eingestellten Abständen d Löcher 11
aufweist, die durch beide keramischen Schichten 6 des Schmel
zelementes 5 hindurchlaufen. Die Löcher 11 sind an ihren In
nenflächen 12 durchgehend mit einer cofiring-fähigen Leitpaste
ausgekleidet, die sich beim Sintern elektrisch leitend mit dem
Schmelzleiter 1 verbindet. Senkrecht zu der Achse 10 verläuft
eine Trennebene 13 durch jedes der Löcher 11. Nach einem ab
schließenden Vereinzelungsschritt durch Brechen, Lasern oder
auch Sägen der gesinterten Anordnung bilden die halbierten
Innenflächen 12 eines jeden Loches 11 einen vollwertigen,
elektrisch gut leitenden sowie lötbaren Außenkontakt 14 an
gegenüberliegenden Stirnseiten eines jeden Schmelzelementes 5.
Im Bereich eines Loches 11 wird vor dem Zusammenlegen und
Verpressen der vorstehend beschriebenen Anordnung ein Streifen
15 einer leitfähigen und ebenfalls cofiring-fähigen Leitpaste
auf der Basisschicht 7 aufgedruckt, die nachfolgend in direk
tem Kontakt mit dem Schmelzleiter 1 steht. Das Loch 11 kann in
diesem Bereich beispielsweise durch Stanzen auch nach dem
Verpressen oder während des Verpressens in die Anordnung ein
gebracht werden. Der Streifen 15 dient einer stetig und mög
lichst monoton verlaufenden Stromdichteverteilung vom Außen
kontakt 14 zum Schmelzleiter 1 im Inneren des Schmelzelementes
5 hin. Der Streifen 15 übernimmt damit die Funktion einer
Anschlußfläche. Dadurch wird sichergestellt, daß bei gutem
Kontakt ein Maximum der Stromdichte erst im drucksicheren
Inneren des Schmelzelementes 5 erreicht wird, d. h. daß auch
erst im Inneren des Schmelzelementes 5 ausgelöst werden kann,
und nicht im Bereich seiner Stirnseiten oder zu nahe der Au
ßenkontakte 14 der Schmelzleiter 1.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schmelzleiters
1. Hierbei bildet in dieser Ausführungsform ein glatter Draht
2 den Kern 3, der um seine Längsachse herum von keramischen
Filamenten 4 umschlossen ist. Die Filamente 4 bilden somit
einen porösen Mantel um den Draht 3. Dabei sind z. B. aus dem
Bereich der Kabeltechnik, insbesondere der optischen Nach
richtentechnik, Verseilverfahren zum Ummanteln bzw. Handhaben
empfindlicher Materialien bekannt, die auch bei der Ausfüh
rungsform von Fig. 4 die Herstellung eines Schmelzleiters 1
als vorgefertigtes Endlosmaterial erlauben.
Der Mantel des Schmelzleiters 1 kann auch mit größerem Durch
messer gewählt werden. Dann ist der Abstand einer äußeren
Manteloberfläche zu einem Lichtbogen im Abschaltaugenblick so
groß, daß hier auch chemische Hilfsmittel zum vorübergehenden
Fixieren der Filamente ohne die Gefahr des Ausbildens von
Kohlenstoffbrücken oder einer Rückwirkung auf das Drahtmateri
al eingesetzt werden können.
In Fig. 5 ist ein Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Siche
rungselement 5 unter Verwendung des Schmelzleiters 1 von Fig.
4 dargestellt. Die Anordnung entspricht im wesentlichen der
von Fig. 2, wobei jedoch die gute Anpassbarkeit dieser zweiten
Ausführungsform an Querschnittsänderungen beim Verpressen
zwischen den keramischen Schichten 6 auch zeichnerisch hervor
gehoben wird.
In dieser Ausführungsform ist es auch leicht möglich, den
keramischen Mantel der Filamente 4 abschnittsweise zu entfer
nen bzw. Mantelabschnitte auf dem Draht 2 anzubringen. So kann
der Mantel aus Filamenten 4 gezielt auch nur im Bereich des
Hot-spot angeordnet werden, während der Draht 3 zu den Außen
kontakten hin direkt zwischen der Basisschicht 6 und der Ab
deckschicht 7 gasdicht umschlossen wird. Für die eigentliche
Kontaktierung des Drahtes 3 gilt prinzipiell alles, was be
reits in der Beschreibung von Fig. 3 gesagt wurde.
1
Schmelzleiter
2
Draht
3
Kern
4
Filament
5
Schmelzelement
6
keramische Schicht
7
Basisschicht
8
Abdeckschicht
9
Grenzebene
10
Achse
11
Loch
12
Innenfläche
13
Trennebene/Bruchkante
14
Außenkontakt
15
Streifen
d Abstand
d Abstand
Claims (14)
1. Elektrisches Sicherungselement mit einem im wesentlichen
keramischen, im ungebrannten Zustand um mindestens einen
Schmelzleiter herum geschlossenen Gehäuse,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Schmelzleiter (1) eine elektrisch leitende Kompo nente, insbesondere einen metallischen Draht (2),
- - und eine isolierende, poröse Komponente aufweist.
2. Elektrisches Sicherungselement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die isolierende Komponente faserig
ist und insbesondere aus Filamenten (4) einer oder mehre
rer elektrisch isolierenden Substanzen besteht.
3. Elektrisches Sicherungselement nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die iso
lierende Komponente aus keramischen Filamenten (4) be
steht.
4. Elektrisches Sicherungselement nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmelzleiter (1) aus einem Kern (3) und einem Mantel
besteht.
5. Elektrisches Sicherungselement nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die iso
lierende Komponente einen insbesondere länglichen Kern
(3) bildet, um den der Draht (2) herum gewickelt ist.
6. Elektrisches Sicherungselement nach einem der vorher
gehenden Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Draht (2) in der isolierenden Komponente eingebettet ist,
insbesondere von den Filamenten (4) schlauchförmig umge
ben ist.
7. Elektrisches Sicherungselement nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filamente (4) miteinander verwo
ben oder verseilt bzw. in anderer Weise miteinander ins
besondere flexibel verbunden sind.
8. Elektrisches Sicherungselement nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich im
Bereich des Schmelzleiters (1) mindestens ein Loch (11)
in einer keramischen Schicht (6) befindet, das zur Bil
dung eines Außenkontaktes (14) mit einer cofiring-fähigen
Leitpaste verfüllt ist und nach einem Sinterschritt eine
elektrische Verbindung zum Schmelzleiter (1) hin bildet.
9. Elektrisches Sicherungselement nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des Schmelzleiters (1)
übereinanderliegend je ein Loch (11) in einer keramischen
Abdeckschicht (8) und einer keramischen Basisschicht (7)
zur Bildung eines Außenkontaktes (14) angeordnet ist.
10. Elektrisches Sicherungselement nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 8-9, dadurch gekennzeich
net, daß auf der keramischen Abdeckschicht (8) und/oder
der Basisschicht (7) im Bereich des Loches (11) ein
Streifen (15) einer cofiring-fähigen Leitpaste im wesent
lichen senkrecht zur Achse (10) des Schmelzleiters (1)
angeordnet ist.
11. Elektrisches Sicherungselement nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeich
net, daß die Löcher (11) in der keramischen Abdeckschicht
(8) und der keramischen Basisschicht (7) als Durchkontak
tierungen ausgeführt sind, vorzugsweise bei oder nach dem
Verpressen.
12. Elektrisches Sicherungselement nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 8-11, dadurch gekennzeich
net, daß der Abstand (d) zwischen den Löchern (11) in
axialer Richtung des Schmelzleiters (1) die Länge des
Schmelzelementes (5) festlegt.
13. Elektrisches Sicherungselement nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Abdeckschicht (8) und/oder die Basisschicht (7)
aus einem ungebrannten Glaskeramik-Material bestehen oder
aus einem anderen Material mit einer sehr geringen Wärme
leitfähigkeit.
14. Elektrisches Sicherungselement nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die keramische Abdeckschicht (8) und/oder die Basis
schicht (7) aus grünem Keramikmaterial in Form von
Endlos-Streifen und/oder Platten bestehen.
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