DE19827378A1 - Waffensystem - Google Patents
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- F42C17/00—Fuze-setting apparatus
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Waffensystem mit einer Feuerleitanlage (1) und einer aus einer Waffe verschließbaren Munitionseinheit (3) mit mindestens einer durch die Feuerleitanlage (1) ansteuerbaren elektronischen Schaltungsvorrichtung (8). DOLLAR A Um auf einfache Weise eine ständige sichere Überprüfung der Verbindung des Feuerleitrechners (1) zu der ansteuerbaren elektronischen Schaltungsvorrichtung (8) der jeweiligen Munitionseinheit (3) zu erreichen, schlägt die Erfindung vor, eine bidirektionale Datenübertragung über die beiden zur Spannungs- bzw. Stromversorgung der elektronischen Schaltungsvorrichtung (8) der jeweiligen Munitionseinheit (3) benötigten Versorgungsleitungen (15, 16) vorzunehmen. Hierzu erfolgt die Datenübertragung von der Feuerleitanlage (1) zu der elektronischen Schaltungsvorrichtung (8) über eine Spannungsmodulation der Versorgungsspannung und die Datenübertragung von der Schaltungsvorrichtung (8) zu der Feuerleitanlage (1) über eine Strommodulation des Betriebsstromes.
Description
Die Erfindung betrifft ein Waffensystem mit einer Feuerleit
anlage und einer aus einer Waffe verschießbaren Munitions
einheit.
Bei derartigen Waffensystemen ist es bekannt, zur Munitions
identifizierung die munitionsspezifischen Daten, wie Muniti
onsart, Losnummer, Herstellungsdatum etc., direkt auf einem
in der Munition angeordneten Datenspeicher abzulegen (vgl.
z. B. die DE 41 37 819 A1). Diese Daten werden nach Einbrin
gen der jeweiligen Patrone in den Ladungsraum der Waffe mit
tels einer Lesevorrichtung automatisch gelesen und in die
Feuerleitanlage übertragen. Die Feuerleitanlage erzeugt an
schließend unter Berücksichtigung dieser sowie zielspezifi
scher Daten Richtsignale für die Richtanlage der Waffe sowie
gegebenenfalls Steuersignale zur Aktivierung eines in der je
weiligen Patrone angeordneten elektronisch programmierbaren
Zünders. Dieser ist hierzu mit einer in der Patrone angeord
neten und einen Mikrocontroller umfassenden elektronischen
Schaltungsvorrichtung verbunden.
Bei den bekannten Waffensystemen erfolgt die Übertragung der
Steuersignale von dem Feuerleitrechner auf die dem Zünder zu
geordnete elektronische Schaltungsvorrichtung entweder durch
induktive Einspeisung oder durch Spannungsmodulation der Ver
sorgungsspannung der Baugruppe. In beiden Fällen findet eine
Rückmeldung an den Feuerleitrechner, ob die Daten tatsächlich
(richtig) übertragen wurden, nicht statt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Waffensystem zu offenbaren, mit dem eine ständige sichere
Überprüfung der Verbindung des Feuerleitrechners zu den an
steuerbaren Baugruppen der jeweiligen Munitionseinheit auf
einfache Weise möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde,
eine bidirektionale Datenübertragung über die beiden zur
Spannungs- bzw. Stromversorgung der elektronischen Schal
tungsvorrichtung der jeweiligen Munitionseinheit benötigten
Leitungen vorzunehmen. Hierzu erfolgt die Datenübertragung
von der Feuerleitanlage zu der elektronischen Schaltungsvor
richtung mittels einer Spannungsmodulation der Versorgungs
spannung und die Datenübertragung von der Schaltungsvorrich
tung zu dem Feuerleitrechner mittels einer Strommodulation
des Betriebsstromes.
Eine derartige bidirektionale Datenübertragung erlaubt außer
dem die kontinuierliche Überwachung des Betriebsstromes und
der Übertragungsspannung zur sicheren Detektion von Unterbre
chungen bzw. Kurzschlüssen der Verbindungsleitungen. Dieses
ist insbesondere deshalb von Vorteil, weil die Kontaktierung
zur Munition über eine mechanische Kontaktierung erfolgt und
damit durch Vibration und andere Beeinflussungen beeinträch
tigt werden kann.
Zur Modulation der Versorgungsspannung sowie zur Demodulation
des Betriebsstromes ist ein zwischen Feuerleitanlage und Mu
nitionseinheit geschalteter Umsetzer vorgesehen. In der Muni
tionseinheit erfolgt die Demodulation der modulierten Versor
gungsspannung sowie die Modulation des Betriebsstromes dann
durch Interface-Bausteine und den Mikrocontroller der elek
tronischen Schaltungsvorrichtung.
Der Umsetzer und die elektronische Schaltungsvorrichtung der
jeweiligen Munitionseinheit arbeiten dabei im Master-Slave
Betrieb zusammen, wobei der Umsetzer die Master Funktion
übernimmt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs
beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Waffensystems mit einem Feuerleitrechner, einem Umset
zer und einer Munitionseinheit mit einer elektronischen
Schaltungsvorrichtung und
Fig. 2 das Blockschaltbild der in Fig. 1 mit 8 bezeichneten
elektronischen Schaltungsvorrichtung.
In Fig. 1 sind mit 1 eine Feuerleitanlage, z. B. eines Kampf
panzers, mit 2 ein Umsetzer und mit 3 eine in dem nicht dar
gestellten Waffenrohr des Panzers befindliche Patrone be
zeichnet. Die Feuerleitanlage 1 ist sowohl über einen bidi
rektionalen CAN-Daten-Bus (ISO-IS 11898) 4 als auch über ein,
z. B. zweiadriges, Kabel 5 zur Strom- und Spannungsversorgung
mit dem Umsetzer 2 verbunden. Dabei ist die in der Feuerleit
anlage 1 integrierte Strom-/Spannungsversorgungseinheit mit
dem Bezugszeichen 6 und die CAN-Bus-Schnittstelle mit dem
Bezugszeichen 7 gekennzeichnet.
In der Patrone 3 ist eine durch die Feuerleitanlage 1 an
steuerbare elektronische Schaltungsvorrichtung 8 angeordnet,
die zwei Baugruppen 80 und 81 (Fig. 2) umfaßt. Die erste Bau
gruppe 80 enthält einen Mikrocontroller 9 mit Datenspeicher
zur Speicherung munitionsspezifischer Daten (Schußtafelpara
meter). Die zweite elektronische Baugruppe 81 dient zur Akti
vierung des aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten
Geschoßzünders.
Der zwischen der Patrone 3 und der Feuerleitanlage 1 ange
ordnete Umsetzer 2 dient sowohl der Spannungsversorgung der
Schaltungsvorrichtung 8 als auch zur Modulation der Versor
gungsspannung mit den von der Feuerleitanlage 1 kommenden
Steuersignalen. Dabei beinhalten die Steuersignale z. B. auch
die Anforderung der Schußtafelparameter aus der Baugruppe 80
und die Eingabe der Tempierdaten für die Baugruppe 81 in der
Patrone 3.
Zur Spannungsversorgung der Schaltungsvorrichtung 8 wird in
dem Umsetzer 2 mit Hilfe eines Spannungswandlers 11 und eines
diesem nachgeschalteten Leistungsverstärkers 12 eine Aus
gangsspannung von z. B. 30 V erzeugt. Sofern kein Datentransfer
in der Munition stattfindet, ist die Ausgangsspannung kon
stant und unabhängig vom Stromverbrauch der Schaltungsvor
richtung 8.
Zur Spannungsmodulation wandelt ein in dem Umsetzer 2
angeordneter Mikrocontroller 10 die Signalpegel und das Pro
tokoll der CAN-Bus-Schnittstelle 7 in Signalpegel und Proto
kolle einer RS232-Schnittstelle um. Die High- und Low-Pegel
der R5232-Schnittstelle werden in eine ± 5 V Spannung gewan
delt und werden der Versorgungsspannung in dem Leistungsver
stärker 12 aufmoduliert.
Für die Übertragung von Tempierdaten in die Baugruppe 81 er
folgt die Umsetzung der CAN-Bus-Daten in dem Mikrocontroller
10 in zeitabhängige Spannungspulse mit negativer Spannung
(z. B. -10 V). Hierzu wird mit Hilfe des Leistungsverstärkers
12 die Versorgungsspannung von ca. +30 V kurzzeitig auf -10 V
geschaltet. Dabei ist das Zeitmaß zwischen Start-Stop-Impuls
proportional zu der zu übertragenden Zünderzeit.
Während der gesamten Übertragungszeit wird der Stromfluß
kontinuierlich über einen Meßwiderstand 13 mit nachgeschal
tetem Stromverstärker 14 überwacht, um Leitungsunterbre
chungen, die z. B. durch die galvanische Kontaktierung zur
Munition oder Leitungskurzschlüsse verursacht werden, zu
detektieren.
Die modulierte Versorgungsspannung wird anschließend über die
Versorgungsleitungen 15 und 16 den Baugruppen 80, 81 der
elektronischen Schaltungsvorrichtung 8 zugeführt und von
diesen demoduliert. In der Baugruppe 80 wird die modulierte
Versorgungsspannung (von z. B. 30 V ± 5 V) über einen Spannungs
teiler 17 mit einer Referenzspannung verglichen und wieder in
einen High/Low-Pegel zur Einspeisung als RS232-Signal in den
Mikrocontroller gewandelt.
Die Baugruppe 81 reagiert nur auf zeitlich gesteuerte nega
tive Spannungspulse (-10 V) über Signaleingang 21 und wird
durch Übertragung von Daten in die Baugruppe 80 nicht
beeinflußt. Allerdings
erkennt die Baugruppe 80 durch einen Spannungsfenster-
Komperator, daß die Spannungsmodulation im Minusbereich nur
Daten für die Baugruppe 81 enthält.
Mit Hilfe der Dioden 18 und 19 und zusätzlicher Komponenten
wird erreicht, daß eine Modulation der Versorgungsspannung
keine Auswirkungen auf die Funktionsbereitschaft der Bau
gruppen 80 und 81 hat.
Die demodulierten Signalwerte werden zur Ansteuerung der Bau
gruppen 80 und 81 genutzt. So wird z. B. der Mikrocontroller 9
der Baugruppe 80 aufgefordert, die gespeicherten Schußtafel
parameter auf den Umsetzer 2 zu übertragen. Dabei werden die
abgerufenen Signalwerte des Mikrocontrollers 9 mit Hilfe
einer Strommodulation auf den Umsetzer 2 übertragen. Hierzu
steuern die (TTL-) Signale des Mikrocontrollers 9 einen ver
änderbaren Lastwiderstand 20 an, so daß z. B. ein High-Signal
eine Erhöhung des Betriebsstromes und ein Low-Signal eine
Verringerung des Betriebsstromes der Baugruppe 80 bewirkt.
Der derart modulierte Betriebsstrom wird anschließend in dem
Umsetzer 2 demoduliert. Dabei erfolgt die Demodulation des
Betriebsstromes von Baugruppe 80 - unabhängig von der Größe
der Versorgungsspannung - durch den Meßwiderstand 13 und den
Stromverstärker 14. Die durch die Datenmodulation in der
Baueinheit 80 hervorgerufene Plus-Minus-Betriebsstromver
änderung ergibt an dem Meßwiderstand 13 des Umsetzers 2 eine
proportionale Spannung, die mit einem in dem Mikrocontroller
10 enthaltenen Spannungskomperator in entsprechende (TTL)
Signale gewandelt werden. Diese Signale werden aufgrund der
verwendeten RS232-Datenprotokolle erkannt
und im Controller 10 konvertiert in das CAN-Bus-Datenproto
koll zum schnelleren Datentransfer über die Leitung 4 zur
CAN-Bus-Schnittstelle 7 in dem Feuerleitrechner 1 übertragen.
Im Gegensatz zur Baugruppe 80 enthält die Baugruppe 81
(Fig. 2) keinen Mikrocontroller. Die Übertragung der Tempier
zeit erfolgt durch einen negativen Start-Stop-Spannungsim
puls. Die Zeit zwischen Start- und Stopimpuls ist ein ana
loges Maß und proportional der einzustellenden Tempierzeit.
Ein bidirektionaler Datenverkehr findet mit der Baugruppe 81
nur eingeschränkt statt. Die richtig erfolgte Tempierung wird
quittiert durch eine kurzzeitige Erhöhung des Betriebsstro
mes. Die Decodierung erfolgt hier auch durch die Stromerfas
sung mit Hilfe des Meßwiderstandes 13 in dem Umsetzer 2.
1
Feuerleitanlage
2
Umsetzer
3
Patrone, Munitionseinheit
4
Daten-Bus, Leitung
5
Kabel
6
Strom-/Spannungsversorgungseinheit
7
CAN-Bus-Schnittstelle
8
Schaltungsvorrichtung
80
erste Baugruppe
81
zweite Baugruppe
9
,
10
Mikrocontroller
11
Spannungswandler
12
Leistungsverstärker
13
Meßwiderstand
14
Stromverstärker
15
,
16
Versorgungsleitungen
17
Spannungsteiler
18
,
19
Dioden
20
Lastwiderstand
21
Signaleingang
Claims (4)
1. Waffensystem mit einer Feuerleitanlage (1) und einer aus
einer Waffe verschießbaren Munitionseinheit (3) mit den
Merkmalen:
- a) die Munitionseinheit (3) umfaßt mindestens eine durch die Feuerleitanlage (1) ansteuerbare und einen Mikrocontroller (9) enthaltende elektronische Schaltungsvorrichtung (8), die mit einer externen Strom-/Spannungsversorgungseinheit (6) verbunden ist;
- b) zwischen der Munitionseinheit (3) und der Feuer leitanlage (1) ist ein Umsetzer (2) zur Modulation der Versorgungsspannung der elektronischen Schal tungsvorrichtung (8) mit den von der Feuerleit anlage (1) kommenden und von der elektronischen Schaltungsvorrichtung (8) demodulierbaren Steuer signalen angeordnet;
- c) die elektronische Schaltungsvorrichtung (8) und der Umsetzer (2) sind derart aufgebaut, daß die der Feuerleitanlage (1) von der elektronischen Schal tungsvorrichtung (8) zu übermittelnden Signale von der Schaltungsvorrichtung dem Versorgungsstrom aufmoduliert und von dem Umsetzer (2) demoduliert werden.
2. Waffensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronische Schaltungsvorrichtung (8) einen
Datenspeicher zur Speicherung munitionsspezifischer
Daten umfaßt, die vor Übertragung auf die Feuerleitan
lage (1) durch den Mikrocontroller (9) einer Datenvor
verarbeitung unterzogen werden.
3. Waffensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronische Schaltungsvorrichtung (8) eine
elektronische Baugruppe (81) zur Aktivierung des Ge
schoßzünders der Munitionseinheit (3) umfaßt.
4. Waffensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Munitionseinheit (3) zwei durch die Feuerleit
anlage (1) ansteuerbare elektronische Baugruppen (80, 81)
umfaßt, wobei die erste Baugruppe (80) einen Mikrocon
troller (9) mit bidirektionaler Schnittstelle und einen
Datenspeicher zur Speicherung munitionsspezifischer Da
ten und die zweite Baugruppe (81) eine Elektronik zur
Aktivierung des Geschoßzünders enthält.
Priority Applications (6)
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