DE19826916A1 - Lager für eine aus Unterbeck und Oberbeck bestehende Schere oder Zange - Google Patents
Lager für eine aus Unterbeck und Oberbeck bestehende Schere oder ZangeInfo
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Abstract
Um ein Lager für eine aus Unterbeck (1.1) und Oberbeck (1.2) bestehende Schere (1) oder Zange (3), deren Griffteil (1.4, 1.5, 3.3) und Funktionsteil (1.3, 3.4) umfassende Hälften im Bereich eines Gewerbes relativ zueinander mittels einer einen einstellbaren Anpreßdruck erzeugenden Schraubverbindung verschwenkbar miteinander verbunden sind, dahingehend weiterzubilden, daß sich bei einfacher konstruktiver Gestaltung ein innerhalb gewisser Toleranzen über den gesamten Arbeitsbereich gleichbleibender, einstellbarer Anpreßdruck und eine gute Führung erreichen läßt, wird ein Lagerring (5) mit einer an einer im Oberbeck (1.2) ausgebildeten Lauffläche (1.2.1) begrenzt gelenkig anliegenden Lagerfläche (5.2) vorgeschlagen, durch den der von der Schraubverbindung erzeugte Anpreßdruck zwischen Ober- (1.2) und Unterbeck (1.1) übertragbar ist und der zugleich eine sich um die Lagerachse taumelnd einstellende Führung bildet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Lager für eine aus Unterbeck und Oberbeck beste
hende Schere oder Zange, deren Griffteil und Funktionsteil umfassende Hälf
ten im Bereich eines Gewerbes relativ zueinander mittels einer einen einstell
baren Anpreßdruck erzeugenden Schraubverbindung verschwenkbar miteinan
der verbunden sind.
Insbesondere bei Haarscheren ist es bekannt, das Lagerspiel, das heißt die
Kraft, mit der Ober- und Unterbeck gegeneinander verspannt werden, indivi
duell nach den Wünschen des Benutzers einstellen zu können, um den An
preßdruck im Arbeitsbereich, das heißt über den gesamten Schneidenteil der
Schere festzulegen. Voraussetzung für eine hohe Bewegungspräzision der
Schere ist dabei, daß die im Bereich des Gewerbes plangeschliffenen Sche
renhälften in höchstem Maße parallel zueinander verlaufen, und zwar minde
stens über den etwa 90° betragenden Arbeitswinkel. Dies erfordert eine
gleichbleibend exakte Lagerführung, die bereits durch geringe Fertigungsunge
nauigkeiten, beispielsweise von Bohrungen und Gewinde, beeinträchtigt wird.
Vor allem bei hochwertigen, durch Schmieden gefertigten Haarscheren ist eine
solche geringe Fertigungstoleranz nur schwer und mit hohem Aufwand, bei
spielsweise durch eine individuell korrigierende Nachbearbeitung einer jeden
einzelnen Schere, zu erzielen.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 94 05 674.9 ist ein Lager bekannt,
bei dem im Oberbeck eine zylindrische Lagerfläche ausgebildet ist. Bereits ge
ringe Fertigungsungenauigkeiten rufen eine leichte Schrägstellung der Lager
achse im Verhältnis zu den zusammenwirkenden Flächen des Gewerbes her
vor, so daß sich ein über den Arbeitsbereich unterschiedlicher Anpreßdruck
ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lager für eine aus Un
terbeck und Oberbeck bestehende Schere oder Zange derart weiterzubilden,
daß sich bei einfacher konstruktiver Gestaltung ein innerhalb gewisser Tole
ranzen über den gesamten Arbeitsbereich gleichbleibender, einstellbarer An
preßdruck und eine gute Führung erreichen lassen.
Diese Aufgabe wird bei einem Lager der eingangs genannten Art erfindungs
gemäß durch einen Lagerring mit einer an einer im Oberbeck ausgebildeten
Lauffläche begrenzt gelenkig anliegende Lagerfläche gelöst, durch den der von
der Schraubverbindung erzeugte Anpreßdruck zwischen Ober- und Unterbeck
übertragbar ist und der zugleich eine sich um die Lagerachse taumelnd einstel
lende Führung für die Schraubverbindung bildet.
Ein solchermaßen ausgebildetes Lager weist eine einfache Konstruktion auf,
die zugleich einen über den gesamten Arbeitsbereich gleichbleibenden, ein
stellbaren Anpreßdruck und eine gute Führung gewährleistet. Ursächlich hier
für ist, daß durch die begrenzt gelenkig an der im Oberbeck ausgebildeten
Lauffläche anliegende Lagerfläche des Lagerrings eine um die Lagerachse, das
heißt rechtwinklig zur Lagertrennebene, taumelnde Ausgleichsbewegung für
die Führung zwischen Ober- und Unterbeck innerhalb gewisser Toleranzen
möglich ist, wodurch Fertigungsungenauigkeiten, beispielsweise der das Lager
aufnehmenden Bohrung, kompensierbar sind. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß in fertigungstechnischer Hinsicht eine Entkoppelung der Toleranz
abhängigkeit vom Lager einerseits und von den Funktionselementen der Sche
re oder Zange andererseits stattfindet, wodurch sich eine kostengünstigere
Fertigung erzielen läßt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Lagerring ein
stückig an der Schraube oder der Mutter der Schraubverbindung ausgebildet.
Bedingt durch die damit verbundene geringe Teilezahl bietet dies den Vorteil
einer einfachen und schnellen Montage. In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung ist der Lagerring als separates Bauteil aus Kunststoff, Stahl oder
Lagermetall ausgebildet. Auf diese Weise lassen sich für den jeweiligen An
wendungszweck optimale Gleiteigenschaften zwischen Ober- und Unterbeck
erzielen. Zweckmäßigerweise ist das Lagermetall dabei ein mit eingebetteten
Schmierpartikeln versehener Sinterwerkstoff, der eine wartungsfreie Lebens
dauer gewährleistet.
Von besonderem Vorteil ist es, die Lagerfläche des Lagerrings kugelringförmig
auszubilden und an einer konisch, kugelpfannenförmig oder rotationshyperbo
loidisch ausgebildeten Lauffläche im Oberbeck anliegend anzuordnen, so daß
sich unabhängig von einer etwaigen Schrägstellung der Lagerachse stets die
gleiche Flächenberührung zwischen Lager- und Lauffläche und damit der glei
che Anpreßdruck ergibt. Von besonderem Vorteil ist es ferner, wenn eine ku
gelpfannenförmig oder rotationshyperboloidisch ausgebildete Lauffläche eine
betragsmäßig annähernd gleiche Krümmung aufweist wie die kugelringförmige
Lauffläche des Lagerringes, um eine taumelnde Ausgleichsbewegung bei
größtmöglicher Flächenberührung sicherzustellen. In einer alternativen Ausfüh
rungsform der Erfindung ist die Lagerfläche des Lagerrings konisch ausgebildet
und an einer rotationshyperboloidisch ausgebildeten Lauffläche im Oberbeck
anliegend angeordnet. Dies bietet den Vorteil einer besonders reibungsarmen
Lagerung, wofür eine annähernd linienförmige Berührung von Lager- und
Lauffläche verantwortlich ist.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen Schraubenkopf
oder Mutter der Schraubverbindung und dem Lagerring eine Feder-, Fächer-
oder Spannscheibe angeordnet, die neben einer zusätzlichen Sicherung gegen
Losdrehen der Schraubverbindung zusätzlich einen gleichbleibenden Druck auf
den Lagerring gewährleistet.
Um eine Losdrehsicherung der Schraubverbindung zu erzielen, ist gemäß ei
nem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung der Schraubenschaft der
Schraubverbindung zumindest im Bereich seines Gewindes mit einem axialen
Querschlitz versehen. Indem beim Einschrauben des Schraubenschaftes in die
Mutter dieser leicht zusammengedrückt wird, entsteht eine radiale Klemm
kraft, die einem Losdrehen der Schraubverbindung entgegenwirkt. Zu diesem
Zweck wird in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weiterhin vorgeschla
gen, das konzentrisch zum Gewinde des Schraubenschafts der Schraubver
bindung ein verformbares Ringelement reibschlüssig angeordnet ist. Das bei
spielsweise aus Kunststoff oder als O-Ring ausgebildete Ringelement ruft auf
grund des reibschlüssigen Eingriffs mit den Gewindeflanken eine Losdreh
hemmung der Schraubverbindung hervor und gestattet dadurch zugleich, das
Gewinde als ein eine präzise Justierung ermöglichendes Feingewinde auszu
bilden.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein sich in axialer Richtung
an einen an der Außenseite des Unterbecks anliegenden Abschnitt des
Schraubenkopfes oder der Mutter der Schraubverbindung anschließender Teil
derselben verdrehfest im Unterbeck angeordnet, so daß eine relative Gleitbe
wegung zwischen Ober- und Unterbeck ausschließlich an der kugelringförmi
gen Lagerfläche des Lagerrings auftritt, wodurch die taumelnde Ausgleichs
bewegung für die Führung zwischen Ober- und Unterbeck sichergestellt ist.
Vorteilhafterweise ist zu diesem Zweck der verdrehfest angeordnete Teil von
Schraubenkopf oder Mutter in den Unterbeck eingepreßt und/oder form
schlüssig gehalten.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, daß
der Schraubenkopf oder die Mutter der Schraubverbindung auf der äußeren
Mantelfläche gerändelt sind, um ein ergonomisches Einstellen zu gewährlei
sten. Schließlich wird vorgeschlagen, daß der Schraubenkopf oder die Mutter
der Schraubverbindung ein Unterteil aufweisen, auf das ein Aufsetzteil aufge
preßt ist. Dies ermöglicht ein Anpassen des zum Einstellen verwendeten
Schraubenkopfes oder Mutter auf einfache Art und Weise an unterschiedliche
Anwendungsfälle, indem diesen durch beispielsweise unterschiedliche Mate
rialien, Form- oder Farbgebung Rechnung getragen wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungs
beispiele, die in den Zeichnungen dargestellt sind, und zwar zeigen im einzel
nen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Schere;
Fig. 1a eine Draufsicht auf die Schere gemäß Fig. 1;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Zange;
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform eines La
gers für die Schere oder Zange gemäß den Fig. 1 bis 2;
Fig. 3a eine Explosionsdarstellung einer zweiten Ausführungsform des La
gers;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform des Lagers;
Fig. 4a einen Längsschnitt durch eine vierte Ausführungsform des Lagers;
Fig. 4b einen Längsschnitt durch eine fünfte Ausführungsform des Lagers;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine sechste Ausführungsform des Lagers;
Fig. 5a einen Längsschnitt durch eine siebte Ausführungsform des Lagers;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine achte Ausführungsform des Lagers;
Fig. 6a einen Längsschnitt durch eine neunte Ausführungsform des Lagers
und
Fig. 6b einen Längsschnitt durch eine zehnte Ausführungsform des Lagers.
Die in den Fig. 1 und 1a zu erkennende Schere 1 besteht aus einem Unter
beck 1.1 und einem Oberbeck 1.2, die jeweils ein Scherenblatt 1.3 und ein
mit diesem über einen Scherenhalm 1.4 verbundenes Scherenauge 1.5 umfas
sen. Im Bereich des zwischen Scherenblatt 1.3 und Scherenhalm 1.4 ausge
bildeten Gewerbes sind Unterbeck 1.1 und Oberbeck 1.2 mittels eines ein
stellbaren Lagers 2 verschwenkbar miteinander verbunden. Die in Fig. 2 dar
gestellte Zange 3 setzt sich ebenfalls aus einem Unterbeck 3.1 und einem
Oberbeck 3.2 zusammen, die jeweils ein Griffteil 3.3 und ein Funktionsteil 3.4
aufweisen und im Bereich des Gewerbes durch das Lager 2 relativ zueinander
verschwenkbar miteinander verbunden sind. Unterschiedliche Ausführungs
formen des Lagers 2 sind den Fig. 3 bis 6a zu entnehmen.
Die in Fig. 3 gezeigte erste Ausführungsform des Lagers 2 wird durch eine
Schraubverbindung gebildet, die einen Schraubenbolzen 4, einen Lagerring 5
sowie eine Mutter 6 umfaßt. Der Schraubenbolzen 4 weist einen zylindrischen
Schraubenkopf 4.1 mit Schlitz und einen mit einem axialen Querschlitz 4.2
versehenen Schraubenschaft 4.3 auf. Der Querschlitz 4.2 erstreckt sich vom
stirnseitigen Gewindeende des Schraubenschafts 4.3 über den Bereich des
Gewindes hinaus bis in einen Bolzenabschnitt 4.4 unterhalb eines Absatzes
4.5 des Schraubenkopfes 4.1. Der Lagerring 5 weist einen zylindrischen obe
ren Abschnitt 5.1 und einen sich in axialer Richtung anschließende kugelring
förmige Lagerfläche 5.2 auf. Die mittige Öffnung 5.3 des Lagerrings 5 ent
spricht dem Durchmesser des Bolzenabschnitts 4.4. Die Mutter 6 weist einen
mit einem Innengewinde versehenen zylindrischen Abschnitt 6.1 auf, dessen
Außendurchmesser mit Übermaß gegenüber einer Bohrung 1.1.1 im Unterbeck
1.1 ausgebildet ist und an den sich in axialer Richtung ein annähernd zylindri
scher Mutterkopf 6.2 anschließt, dessen Durchmesser größer ist als der
Durchmesser der Bohrung 1.1.1.
Im zusammengebauten Zustand liegt der Mutterkopf 6.2 an der Außenseite
des Unterbecks 1.1 an, und der zylindrische Abschnitt 6.1 wird mit Preßsitz in
der Bohrung 1.1.1 gehalten. Die Lagerfläche 5.2 des Lagerrings 5 liegt dabei
an einer kugelpfannenförmig ausgebildeten Lauffläche 1.2.1 im Oberbeck 1.2
an und wird von dem Schraubenschaft 4.3 des Schraubenbolzens 4
durchragt, der in das Innengewinde des zylindrischen Abschnitts 6.1 der
Mutter 6 eingreift. Beim Anziehen des Schraubenbolzens 4 wird der Absatz
4.5 auf den oberen Abschnitt 5.1 des Lagerrings 5 gedrückt und der auf diese
Weise erzeugte Anpreßdruck zwischen Ober- 1.2 und Unterbeck 1.1 durch die
Lagerfläche 5.2 und die Lauffläche 1.2.1 übertragen. Da die Mutter 6 auf
grund ihres Preßsitzes in der Bohrung 1.1.1 unverdrehbar in dem Unterbeck
1.1 angeordnet ist und eine Drehung des Schraubenbolzens 4 aufgrund der
durch den Querschlitz 4.2 hervorgerufenen Hemmung verhindert wird, ergibt
sich sowohl eine axiale als auch radiale Lagerung an der Lagerfläche 5.2 re
spektive Lauffläche 1.2.1. Die für die axiale Lagerung erforderliche Gegenflä
che stellt die im Bereich des Gewerbes plangeschliffene Berührungsfläche zwi
schen Oberbeck 1.2 und Unterbeck 1.1 dar. Dies hat zur Folge, daß bei ferti
gungsbedingten Ungenauigkeiten, beispielsweise einer leichten Schrägstellung
der Bohrung 1.1.1 bezüglich der Lagertrennebene 7, eine um die Lagerachse
taumelnde Ausgleichsbewegung für die Führung zwischen Ober- 1.2 und Un
terbeck 1.1 auftritt, wenn das Oberbeck 1.2 relativ zum Unterbeck 1.1 ver
schwenkt wird. Die taumelnde Ausgleichsbewegung findet durch eine relative
Lageveränderung von Lagerfläche 5.2 und Lauffläche 1.2.1 statt. Aufgrund
gleicher Krümmung der vorgenannten Flächen ist der Berührungsbereich zwi
schen Lagerfläche 5.2 und Lauffläche 1.2.1 stets gleich groß, wodurch ein
gleichbleibender Anpreßdruck über den gesamten Arbeitsbereich, das heißt
vom Gewerbe bis zur Spitze des Scherenblattes 1.3 beziehungsweise des
Funktionsteils 3.4 sowie über den gesamten Verschwenkbereich erzielt wird.
Die in Fig. 3a gezeigte zweite Ausführungsform des Lagers 2 weist anstelle
des Absatzes 4.5 des Schraubenbolzens 4 eine Federscheibe 8 auf, durch die
der Lagerring 5 druckbeaufschlagt wird. Durch die Federscheibe 8 werden da
bei Setzverluste des Schraubenbolzens 4 kompensiert. Im Unterschied zur er
sten Ausführungsform gemäß Fig. 3 weist die zweite Ausführungsform des
Lagers 2 eine sich in Richtung des Unterbecks 1.1 konisch verjüngende Lauf
fläche 1.2.1 auf. Um eine der taumelnden Ausgleichsbewegung aufgrund der
auftretenden Flächenpressung entgegenwirkende Abplattung der Lagerfläche
5.2 zu vermeiden, ist der Lagerring 5 aus gehärtetem Stahl gefertigt, während
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 der Lagerring 5 als selbstschmierendes
Sinterelement aus Graphitbronze ausgebildet ist. Um eine möglichst einfache
und schnelle Montage des Lagers 2 zu erreichen, stellt die Mutter 6 bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 3a eine Gewindebohrung im Unterbeck 1.1 dar.
Den Fig. 4 bis 4b sind weitere Ausführungsformen des Lagers 2 zu entneh
men, die im folgenden nur noch für das Beispiel der Schere 1 gemäß den Fig.
1 und 1a erörtert werden. Bei den vorgenannten Ausführungsformen ist der
Schraubenbolzen 4 verdrehfest in der Bohrung 1.1.1 im Unterbeck 1.1 ange
ordnet, wobei der Schraubenkopf 4.1 an der Außenseite des Unterbecks 1.1
anliegt. In den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 und 4a wird der Schrau
benbolzen 4 mittels Paßflächen 4.6 formschlüssig fixiert, während bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 4b der Schraubenbolzen 4 in die Bohrung 1.1.1
eingepreßt ist. Die Mutter 6 setzt sich bei den Ausführungsformen gemäß den
Fig. 4 bis 4b aus einem mit einem Innengewinde versehenen Unterteil 6.3 und
einem aufgepreßten Aufsatzteil 6.4 zusammen. Durch das Aufsetzteil 6.4 ist
auf einfache Art und Weise eine unterschiedliche Farb- oder Formgebung ent
sprechend den jeweiligen Einsatzzwecken möglich. So läßt sich beispielsweise
die Mantelfläche 6.4.1 des Aufsetzteils 6.4 gemäß den Fig. 4 und 4b mit einer
Riffelung oder Rändelung versehen, während das kappenartige Aufsetzteil 6.4
gemäß Fig. 4a kostengünstig aus Kunststoff fertigbar ist. Das Einstellen des
Lagerspiels erfolgt bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 bis 4b durch
die Mutter 6, die entweder unmittelbar auf dem Lagerring 5 anliegt, wie Fig.
4a zu erkennen gibt, oder den Lagerring 5 durch die Federscheibe 8 beauf
schlagt, wie in den Fig. 4 und 4b dargestellt ist. Die Lauffläche 1.2.1 ist bei
den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 bis 4b jeweils als sich zum Unter
beck 1.1 hin verjüngender Konus ausgestaltet. Demzufolge ist der Lagerring 5
aus einem eine Abplattung verhindernden gehärteten Stahl gefertigt. Eine prä
zise und leichtgängige taumelnde Ausgleichsbewegung wird durch Polieren
der Oberfläche des Lagerrings 5 sichergestellt. Während bei den Ausführungs
formen gemäß den Fig. 4 und 4b die Verdrehsicherung des Schraubenbolzens
4 durch den eine radiale Klemmkraft hervorrufenden Querschlitz 4.2 erzielt
wird, ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4a ein konzentrisch zum Ge
winde des Schraubenbolzens 4 angeordnetes verformbares Ringelement 9
vorgesehen, das im reibschlüssigen Eingriff mit dem Gewinde steht. Das aus
Kunststoff gefertigte Ringelement 9 ist dabei in einer Ausnehmung 10 ange
ordnet, die durch das Aufsetzteil 6.4 gebildet wird.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist das Ringelement 9 in der
Bohrung 1.1.1 im Unterbeck 1.1 zwischen dem stirnseitigen Ende 6.5 der
Mutter 6 und der Innenfläche des Oberbecks 1.2 angeordnet, wodurch sich
ebenfalls eine einfache Montage ergibt. Fig. 5 ist weiterhin zu entnehmen, daß
der Schraubenkopf 4.1 mit einer Rändelung versehen ist. Der Schraubenkopf
4.1 in der Ausführungsform gemäß Fig. 5a hingegen ist mit einem aufgepreß
ten Aufsetzteil 4.7 versehen, wodurch einer den jeweiligen Einsatzzwecken
entsprechenden Farb- oder Formgebung auf einfachste Art und Weise Rech
nung getragen werden kann.
Schließlich sind in den Fig. 6 bis 6b Ausführungsformen des Lagers 2 zu er
kennen, bei denen der Lagerring 5 einstückiger Bestandteil des Schraubenbol
zens 4 ist. Während die Lauffläche 1.2.1 bei der Ausführungsform gemäß Fig.
6 in gleicher Richtung gekrümmt ist wie die kugelringförmige Lagerfläche 5.2
des Lagerrings 5, ist die rotationshyperboloidische Lauffläche 1.2.1 bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 6a von betragsmäßig zwar gleicher aber entge
gengesetzt orientierter Krümmung. Letzteres bietet analog zu der konisch aus
gebildeten Lagerfläche 5.2 in der Ausführungsform gemäß Fig. 6b, eine rei
bungsarme, annähernd linienförmige Berührung zwischen Lagerfläche 5.2 und
Lauffläche 1.2.1.
Den zuvor beschriebenen Ausführungsformen des Lagers 2 gemäß den Fig. 3
bis 6a ist gemeinsam, daß ein innerhalb gewisser Toleranzen über den gesam
ten Arbeitsbereich gleichbleibender, einstellbarer Anpreßdruck sichergestellt
ist, indem etwaige fertigungstechnisch bedingte Ungenauigkeiten durch eine
taumelnde Ausgleichsbewegung für die Führung zwischen Oberbeck 1.2 und
Unterbeck 1.1 kompensiert werden. Eine präzise Funktion, die eine individuelle
stufenlose Einstellung des Anpreßdrucks von Hand erlaubt, sowie eine einfa
che und kostengünstige Herstellung ist somit sichergestellt. Hinsichtlich letzte
rem trägt nicht zuletzt auch der einfache konstruktive Aufbau bei, der mit ei
ner einfachen und schnellen Montage einhergeht.
1
Schere
1.1
Unterbeck
1.1.1
Bohrung
1.2
Oberbeck
1.2.1
Lauffläche
1.3
Scherenblatt
1.4
Scherenhalm
1.5
Scherenauge
2
Lager
3
Zange
3.1
Unterbeck
3.2
Oberbeck
3.3
Griffteil
3.4
Funktionsteil
4
Schraubenbolzen
4.1
Schraubenkopf
4.2
Querschlitz
4.3
Schraubenschaft
4.4
Bolzenabschnitt
4.5
Absatz
4.6
Paßfläche
4.7
Aufsetzteil
5
Lagerring
5.1
oberer Abschnitt
5.2
Lagerfläche
5.3
Öffnung
6
Mutter
6.1
zylindrischer Abschnitt
6.2
Mutterkopf
6.3
Unterteil
6.4
Aufsetzteil
6.4.1
Mantelfläche
6.5
stirnseitiges Ende
7
Lagertrennebene
8
Federscheibe
9
Ringelement
10
Ausnehmung
Claims (14)
1. Lager für eine aus Unterbeck (1.1) und Oberbeck (1.2) bestehende Sche
re (1) oder Zange (3), deren Griffteil (1.4, 1.5, 3.3) und Funktionsteil
(1.3, 3.4) umfassende Hälften im Bereich eines Gewerbes relativ zuein
ander mittels einer einen einstellbaren Anpreßdruck erzeugenden
Schraubverbindung verschwenkbar miteinander verbunden sind,
gekennzeichnet durch
einen Lagerring (5) mit einer an einer im Oberbeck (1.2) ausgebildeten
Lauffläche (1.2.1) begrenzt gelenkig anliegenden Lagerfläche (5.2), durch
den der von der Schraubverbindung erzeugte Anpreßdruck zwischen
Ober- (1.2) und Unterbeck (1.1) übertragbar ist und der zugleich eine
sich um die Lagerachse taumelnd einstellende Führung bildet.
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerring (5)
einstückig an der Schraube (4) oder der Mutter (6) der Schraubverbin
dung ausgebildet ist.
3. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerring (5)
als separates Bauteil aus Kunststoff, Stahl oder Lagermetall ausgebildet
ist.
4. Lager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagermetall
ein mit eingebetteten Schmierpartikeln versehener Sinterwerkstoff ist.
5. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerfläche (5.2) des Lagerrings (5) kugelringförmig ausgebildet und
an einer konisch, kugelpfannenförmig oder rotationshyperboloidisch
ausgebildeten Lauffläche (1.2.1) im Oberbeck (1.2) anliegend angeordnet
ist.
6. Lager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine kugelpfannen
förmig oder rotationshyperboloidisch ausgebildete Lauffläche (1.2.1) eine
betragsmäßig annähernd gleiche Krümmung aufweist wie die kugelring
förmige Lagerfläche (5.2) des Lagerrings (5).
7. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerfläche (5.2) des Lagerrings (5) konisch ausgebildet und an einer
rotationshyperboloidisch ausgebildeten Lauffläche (1.2.1) im Oberbeck
(1.2) anliegend angeordnet ist.
8. Lager nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Schraubenkopf (4.1) oder Mutter (6) der Schraubverbindung
und Lagerring (5) eine Feder-, Fächer- oder Spannscheibe (S) angeordnet
ist.
9. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schraubenschaft (4.3) der Schraubverbindung zumindest im Bereich
seines Gewindes mit einem axialen Querschlitz (4.2) versehen ist.
10. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
konzentrisch zum Gewinde des Schraubenschafts (4.3) der Schraubver
bindung ein verformbares Ringelement (9) reibschlüssig angeordnet ist.
11. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein sich in axialer Richtung an einen an der Außenseite des Unterbecks
(1.1) anliegenden Abschnitt des Schraubenkopfs (4.1) oder der Mutter
(6) der Schraubverbindung anschließender Teil (4.6, 6.1) derselben ver
drehfest im Unterbeck (1.1) angeordnet ist.
12. Lager nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der verdrehfest
angeordnete Teil (4.6, 6.1) von Schraubenkopf (4.1) oder Mutter (6) in
den Unterbeck (1.1) eingepreßt und/oder formschlüssig gehalten ist.
13. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Schraubenkopf (4.1) oder die Mutter (6) der Schraubverbin
dung auf der äußeren Mantelfläche (6.4.1) gerändelt sind.
14. Lager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Schraubenkopf (4.1) oder die Mutter (6) der Schraubverbin
dung ein Unterteil (6.3) aufweisen, auf das ein Aufsetzteil (4.7, 6.4) auf
gepreßt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998126916 DE19826916C2 (de) | 1998-06-17 | 1998-06-17 | Lager für eine aus Unterbeck und Oberbeck bestehende Schere oder Zange |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998126916 DE19826916C2 (de) | 1998-06-17 | 1998-06-17 | Lager für eine aus Unterbeck und Oberbeck bestehende Schere oder Zange |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19826916A1 true DE19826916A1 (de) | 1999-12-30 |
DE19826916C2 DE19826916C2 (de) | 2000-05-11 |
Family
ID=7871120
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998126916 Expired - Fee Related DE19826916C2 (de) | 1998-06-17 | 1998-06-17 | Lager für eine aus Unterbeck und Oberbeck bestehende Schere oder Zange |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19826916C2 (de) |
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