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Die
Erfindung befasst sich mit einer Lagerbuchse mit einem umlaufenden
ersten Bund an ihrem ersten Ende, die in radialer Richtung dadurch
elastisch verformbar ist, dass der Mantel einen Längsschlitz
aufweist, der unterhalb des ersten Bundes beginnt und im Wesentlichen
parallel zur Mantelachse ausgerichtet oder gewendelt ist. Darüber hinaus
befasst sich die Erfindung mit einer Gleitlagerung für eine rotatorische
Bewegung zwischen einem ersten Teil und einem zweiten Teil, die über eine
Lagerbuchse sowie einen darin eingeführten Achsbolzen miteinander
verbunden sind.
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Es
sind Lagerstellen bekannt, die zwei Hebel miteinander verbinden,
die zueinander rotatorisch gelagert sind. Dazu weisen die beiden
Hebel jeweils eine Durchbrechung auf, die fluchtend übereinander gelegt
sind. In einen der beiden Hebel ist ein Axiallager in Form einer
Lagerbuchse eingesetzt. In diese Lagerbuchse ist ein Achsbolzen
eingeführt,
der auch die Durchbrechung im anderen Hebel durchstößt. Sein
Gewinde schaut über
diese Durchbrechung hinaus und wird mittels einer Mutter am zweiten
Hebel so fixiert, dass er mit diesem bei einer Rotation mitgenommen
wird. Der Achsbolzen bewegt sich somit relativ zum ersten Hebel
innerhalb der Lagerbuchse. Solche Lagerstellen haben eine ganze
Reihe von Nachteilen. Bei der Verwendung einfacher Stanzteile als
Hebel existiert nur eine reduzierte tragende Lagerfläche in der
Einbauposition der Lagerbuchse aufgrund des Einzugs- und Ausbruchsbereichs
der Durchbrechung. Aufgrund einer benötigten Einführungsfase an der Lagerbuchse
muss ein Verlust der Tragfähigkeit
hingenommen werden. Dieser vergrößert sich
sogar noch dadurch, dass am Achsbolzen eine Einführungsfase ausgeprägt sein
muss. Aufgrund der benötigten
Einführungsfase
an der Lagerbuchse erfolgt die Axiallagerung nur auf dem Buchsenrand.
Darüber
hinaus wird Schmiermittel beim Fügevorgang
des Achsbolzens in der Lagerbuchse abgestreift. Es erfolgt auch
ein Eindringen von Lösungsmittel
durch Kapillarwirkung (Badentfettung) und von Farbe bei Tauchlackierverfahren.
Die axiale Sicherung der Lagerbuchse erfolgt über einen Kraftschluss. Eine
mittels Übermaß aufgebrachte
Vorspannung bewirkt dabei einen Setzvorgang unter Wärmeeinwirkung
im KTL-Prozess. Die Lagerbuchse schrumpft hierbei auf den Achsbolzen
und dreht somit im Lagersitz. Das Problem bei kleinen tragenden Flächenanteilen
des Lagersitzes ist, dass sich dadurch ein stärkeres „setzen" der Kunststofflagerbuchse ergibt, daraus
resultiert eine Spielzunahme. Außerdem wird ein vorzeitiger
Verschleiß durch
eine größere Flächenpressung
verursacht. Einige der vorgenannten Nachteile können dadurch reduziert werden,
dass im Lagersitz eine spanabhebende Nacharbeit erfolgt, zum Beispiel
durch Reiben. Dadurch erhöht
sich der Traganteil der Lagerbuchse im Lagersitz. Die Verwendung
von Feinstanzteilen beinhaltet immer den Fluchtungsfehler bei auf
gedoppelten Lagerstellen. Allerdings ist für das Einbringen der Lagerbuchse
in den Lagersitz ein Sonderwerkzeug nötig, beispielsweise ein Kalibrierdorn.
Eine höhere
Flächenpressung
führt zu
einem erhöhten
Verschleiß. Bei
feingestanzten Teilen wird ein größerer Fertigungsaufwand benötigt, wodurch
höhere
Kosten entstehen; dasselbe gilt auch bei einer Nachbearbeitung der
Hebel.
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Darüber hinaus
ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 303 051 eine selbstnachstellende Lagerhülse für Wellenlager
bekannt, die eine teilweise konische Innenfläche bei gleichzeitig teilweise
zylindrischer Außenfläche aufweist.
Wenn ein Zapfen in sie eingeführt
wird, entsteht eine Verbiegung des konischen Teils und man erhält nur eine
einzige Lagerstelle. Desweiteren verjüngt sich die kegelstumpfförmige Innenfläche vom
umlaufenden ersten Bund weg. Mit der bekannten Lagerhülse ist
keine leichte Montage möglich
und die Spielfreiheit ist lediglich auf einer Kreislinie gegeben,
dagegen nicht über
den gesamten Bereich der kegelstumpfförmigen Innenfläche. Schließlich ist
der Längsschlitz
am zweiten Ende in Richtung der Längsachse der Lagerbuchse gerade ausgebildet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deswegen, eine Lagerstelle – beziehungsweise eine in einem
Lagersitz eingesetzte Lagerbuchse und einen darin montierten Achsbolzen – vorzustellen,
die spielarm ist und leicht montiert werden kann.
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Die
Aufgabe wird durch eine Lagerbuchse mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Eine
solche Lagerbuchse ist aufgrund ihrer Elastizität in radialer Richtung sehr
einfach in einen Lagersitz in einem ersten Hebel einführbar. Aufgrund
der kegelstumpfförmigen
Innenfläche
des Mantels, die sich zum umlaufenden Bund hin verjüngt, kann
ein Achsbolzen sehr einfach auch ohne dass an diesem eine Einführungsfase
ausgebildet ist, in die Lagerbuchse eingeführt werden. Aufgrund des umlaufenden
ersten Bundes wird vermieden, dass Lösungsmittel durch Kapillarwirkung
und Farbe bei Tauchlackierungsverfahren in die Lagerstelle eindringen. Darüber hinaus
ist eine Montage der Lagerbuchse im Lagersitz mit Spiel möglich, wodurch
Werkstoffabtrag an der Lagerbuchse verhindert wird. Durch die kegelstumpfförmige Innenform
ist darüber
hinaus kein kraftunterstützendes
Eindrückwerkzeug
und auch kein Kalibrierdorn notwendig, um die Lagerbuchse in den
Lagersitz einzudrücken.
Durch den erfindungsgemäßen Längsschlitz
im Mantel, der unterhalb des ersten Bundes beginnt und im Wesentlichen
parallel zur Mantelachse ausgerichtet ist oder gewendelt ausgeführt ist,
wird eine sehr einfache Art des Einfügens der Lagerbuchse in den
Lagersitz ermöglicht, da
durch ein Zusammendrücken
des Mantels sich automatisch auch der Durchmesser der Lagerbuchse verringert
und diese somit gut in den Lagersitz eingesetzt werden kann. Dies
wird insbesondere durch die Ausbildung des Längsschlitzes als S-förmige Tasche am
zweiten Ende der Lagerbuchse unterstützt. Befindet sich die Lagerbuchse
dann im Lagersitz und der radiale Druck wird von ihr genommen, so
drückt
sie sich mit einer Vorspannung gegen den Lagersitz.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass am zweiten
Ende der Lagerbuchse eine Ausnehmung ausgebildet ist, die sich im
Wesentlichen parallel zur Längsachse
der Lagerbuchse erstreckt. Wenn dann zwischen dem Längsschlitz und
der Ausnehmung ein Steg ausgebildet ist, kann dieser Steg beim Zusammendrücken und
Einsetzen der Lagerbuchse in den Lagersitz in die S-Form hineingedrückt werden,
bis sie an ihrem natürlichen
Anschlag anstößt.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Längsschlitz
am zweiten Ende der Lagerbuchse einen durchgängigen Ring stehen lässt. Dadurch
wird während
des Einführens
des Achsbolzens in die Lagerbuchse gewährleistet, dass diese nicht
in axialer Richtung mit dem Achsbolzen verschoben wird. Dieser zweite
Bund hat somit eine Wirkung als axiale Sicherung der Buchsenposition
im Fügeprozess.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der zweite umlaufende Bund eine Einführungsfase aufweist. Dadurch
kann die Lagerbuchse noch einfacher in den Lagersitz eingeführt werden,
ohne dass – wie
aus dem Stand der Technik bekannt – durch das Vorhandensein der
Einführungsfase
sowohl die tragende Fläche
als auch eine Verminderung der Axiallagerung wegen eines dünnen Buchsenrandes
gegeben sind.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
im ersten Bund eine Aussparung vorhanden ist, die sich von der Innenfläche der
Lagerbuchse zum ersten Ende erstreckt. Besonders bevorzugt ist die
Aussparung dabei in der Verlängerung
des Längsschlitzes
angeordnet. Dadurch wird ein Zusammendrücken der Lagerbuchse in radialer
Richtung beim Einsetzen in den Lagersitz erleichtert, da der sehr
massiv ausgebildete erste Bund durch das Herausnehmen von Material
ebenfalls elastisch verformt werden kann.
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Bevorzugt
besteht die Lagerbuchse aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem
Polyamid. Dadurch kann die Lagerbuchse auf das jeweilige Anwendungsgebiet
beziehungsweise den konkreten Anwendungsfall abgestimmt werden und
führt in
Verbindung mit einem entsprechenden Achsbolzen immer zu optimalen
Ergebnissen.
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Die
Aufgabe wird auch durch eine Gleitlagerung für eine rotatorische Bewegung
zwischen einem ersten Hebel und einem zweiten Hebel gelöst, wobei in
einer ersten Durchbrechung im ersten Hebel eine erfindungsgemäße Lagerbuchse
eingesetzt ist und in der zweiten Durchbrechung im zweiten Teil
ein Achsbolzen mit kegelstumpfförmig
ausgebildeter Lagerstelle festgelegt ist. In Verbindung mit der
kegelstumpfförmigen
Innenfläche
der Lagerbuchse ist somit ein sehr guter Sitz im gefügten Zustand
gewährleistet.
Die Lagerstelle des Achsbolzens schließt dann formschlüssig mit
der Innenfläche
der Lagerbuchse ab. Außerdem
ist aufgrund des kleineren Durchmessers des Achsbolzens an seinem
oberen Ende der Lagerstelle im Vergleich zum unteren Ende des Kegelstumpfes
der Innenfläche
der Lagerbuchse ein Spalt vorhanden, so dass eine Zentrierung beim Einführen des
Achsbolzens in die Lagerbuchse nicht nötig ist.
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Vorteilhafterweise
kann auf eine Einführungsfase
beim Achsbolzen verzichtet werden. Ein solcher Achsbolzen ist bedeutend
preiswerter herzustellen als ein Achsbolzen, der mit einer Einführungsfase
ausgebildet ist.
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Bevorzugt
besteht der Achsbolzen aus einem metallischen Werkstoff. Dessen
genaue Zusammensetzung hängt
vom Anwendungsfall und von der Lagerbuchse, mit der er zusammenwirkt
ab. Auf alle Fälle
kann somit für
jeden Anwendungsfall eine optimale Gleitlagerung erzielt werden.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
im Folgenden beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Lagerbuchse,
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2 einen
Längsschnitt
durch die Lagerbuchse der 1,
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3 eine
perspektivische Ansicht der Lagerbuchse aus den 1 und 2
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4 eine
weitere perspektivische Ansicht der Lagerbuchse aus den 1 und 2,
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5 ein
Detail des Längsschnittes
aus 2,
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6 einen
Schnitt durch eine erfindungsgemäße Gleitlagerung
mit einer Lagerbuchse gemäß den 1 bis 5,
einem erfindungsgemäßen Achsbolzen
und zwei zueinander rotierbaren Hebeln,
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7 die
Gleitlagerung aus 6 zu einem späteren Zeitpunkt
während
des Fügeprozesses
und
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8 die
Gleitlagerung gemäß den 6 und 7 im
gefügten
Zustand.
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In
den 1 bis 5 ist eine erfindungsgemäße Ausgestaltung
einer Lagerbuchse 1 in unterschiedlichen Ansichten und
Schnitten dargestellt.
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Die 1 und 2 stellen
eine Seitenansicht beziehungsweise einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Lagerbuchse 1 dar.
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Die
Lagerbuchse 1 weist einen Mantel 3 auf, dessen
Außenfläche 4 zylindrisch
um die Mittelachse M ausgebildet ist. An ihrem ersten Ende, in der
Darstellung oben, ist ein erster Bund 2 ausgebildet, der über die
zylindrische Außenfläche 4 des
Mantels 3 herausragt. Somit ergibt sich ein nach unten
gerichteter erster radialer Anschlag 25. Dessen Funktionsweise
wird anhand der 6 bis 8 näher erläutert. An
ihrem zweiten Ende ist ein zweiter Bund 10 ausgebildet,
der ebenfalls über
die zylinderförmige Außenfläche 4 des
Mantels 3 heraussteht.
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Eines
der beiden erfindungswesentlichen Merkmale ist, dass die Innenfläche 5 nicht
wie bei bekannten Lagerbuchsen zylinderförmig ausgebildet ist, sondern
die Form eines Kegelstumpfes aufweist. Der Durchmesser verjüngt sich
dabei vom zweiten Ende (unten) zum ersten Ende (oben), an dem der erste
Bund 2 ausgebildet ist. Die kegelstumpfförmige Innenfläche 5 des
Mantels 3 hat einen halben Öffnungswinkel von ca. 2°. Dies ist
ausreichend, um die Vorteile im Fügeprozesses gemäß den Ausführungen
zu den 6 bis 8 zu erhalten.
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Das
zweite erfindungswesentliche Merkmal einer elastischen Verformbarkeit
in radialer Richtung wird durch einen Längsschlitz 6 erreicht.
Dieser Längsschlitz 6 verläuft parallel
zur Mittelachse M der Lagerbuchse 1. Er beginnt unterhalb
des ersten Bundes 2, direkt anschließend an diesen, und erstreckt sich
bis oberhalb des zweiten Bundes 10, so dass er diesen nicht
durchstößt. In seinem
unteren Bereich, angrenzend an den zweiten Bund 10 weicht
der Längsschlitz 6 S-förmig aus,
so dass eine Tasche 9 gebildet wird, die sich zum zweiten
Bund 10 hin verjüngt.
Vom zweiten Ende her, den zweiten Bund 10 durchbrechend,
ist eine Ausnehmung 7 im Mantel 3 ausgebildet.
Diese Ausnehmung 7 ist der Tasche 9 gegenüber angeordnet,
so dass zwischen diesen beiden materiallosen Teilen ein Steg 8 ausgebildet ist.
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In
den 3 und 4 ist eine perspektivische Darstellung
der erfindungsgemäßen Lagerbuchse 1 aus
unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt. Hier ist insbesondere
die Ausprägung
des Längsschlitzes 6 mit
seiner Tasche 9 sowie die runde; dagegen laufende Ausnehmung 7 und
der dazwischen angeordnete Steg 8 gut zu erkennen. Darüber hinaus
ist eine Aussparung 12 im ersten Bund 2 ausgebildet,
die fluchtend mit dem Längsschlitz 6 angeordnet
ist. Die Ausnehmung 12 hat im dargestellten Beispiel die
Form eines Teils eines Zylinders, der in radialer Richtung angeordnet
ist. Sie erstreckt sich somit von der Innenfläche 5 bis zur Oberseite
des ersten Bundes 2.
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Die
dargestellte Lagerbuchse 1 ist aus einem Polyamid gefertigt.
Welcher konkrete Werkstoff verwendet wird, hängt vom Einzelfall ab, in dem
die Lagerbuchse 1 verwendet werden soll und was für ein Achsbolzen 13 (siehe 6 bis 8)
in diese eingeführt
werden soll. Damit kann für
jeden Anwendungsfall ein optimales Gleitlager erzielt werden.
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Die
Elemente Längsschlitz 6,
Tasche 9, Ausnehmung 7, Steg 8 und Aussparung 12 dienen
dazu, dass eine radiale Verformung der Lagerbuchse 1 ermöglicht wird.
Durch das Zusammendrücken
der Lagerbuchse 1 in radialer Richtung wird deren Durchmesser
verkleinert und sie kann somit sehr einfach ohne zur Hilfenahme
von Montierwerkzeugen in einen Lagersitz 14 (siehe 6 bis 8)
eingesetzt werden. Nachdem die Lagerbuchse 1 in den Lagersitz 14 eingeführt wurde,
drückt
sie in radialer Richtung gegen den Lagersitz 14, so dass
sie mit einer gewissen Vorspannung in diesem festsitzt. Die Aussparung 12 im
ersten Bund 2 dient dabei als Sollknickstelle, da an ihr
Material aus dem ansonsten sehr massiven ersten Bund 2 herausgenommen
wurde. Der Steg 8 wird bei einem radialen Zusammendrücken der
Lagerbuchse 1 in die Tasche 9 beziehungsweise
die Ausnehmung 7 gedrückt.
Dadurch kann die gesamte Lagerbuchse sehr gut zusammengedrückt werden.
Wird der radiale Druck von der Lagerbuchse 1 weggenommen,
so wirkt der Steg 8 als eine Art „Restfeder" und drückt die beiden Enden des zweiten
Bundes 10 auseinander.
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In 5 ist
ein vergrößertes Detail
des zweiten Bundes 10 dargestellt. Der zweite Bund 10 steht über die
Außenfläche 4 geringfügig heraus,
so dass in Richtung auf den ersten Bund 2 und den daran ausgebildeten
ersten radialen Anschlag 25 ein zweiter radialer Anschlag 26 ausgebildet
ist. Zum zweiten Ende hin weist der zweite Bund 10 eine
Einführungsfase 11 auf,
so dass er sich vom zweiten radialen Anschlag 26 aus verjüngt. Die
sich daraus ergebenden Vorteile werden anhand des in den 6 bis 8 beschriebenen
Fügeprozesses
erläutert.
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In
den 6 bis 8 ist ein Fügeprozess in unterschiedlichen
Verfahrensstadien dargestellt.
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Bevor
das Stadium der 6 erreicht wird, wurde die Lagerbuchse 1 in
eine erste Durchbrechung 21 in einem ersten Hebel 19 eingeführt. Hierfür wurde
die Lagerbuchse 1 in radialer Richtung zusammengedrückt und
von oben her in die erste Durchbrechung 21 eingeführt. Für das Einführen der
Lagerbuchse 1 in den Lagersitz 14 sind keine Montagehilfen
nötig,
da dies mit Spiel (gegen den radialen Druck erfolgt. Nachdem der
radiale Druck wegfällt,
drückt die
Außenfläche 4 des
Mantels 3 gegen den Lagersitz 14 mit einer gewissen
Vorspannung.
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Die
Lagerbuchse 1 liegt dann mit ihrem ersten radialen Anschlag 25 am
ersten Hebel 19 an. Da die Länge der Lagerbuchse 1 auf
die Dicke des ersten Hebels 19 abgestimmt ist, liegt sie
an ihrem unteren Ende im vorgespannten Zustand mit ihrem zweiten
radialen Anschlag 26 ebenfalls in radialer Richtung am
ersten Hebel 19 an. Der erste Bund 2 und der zweite
Bund 10 in Verbindung mit dem Mantel 3 greift
somit formschlüssig
durch die erste Durchbrechung 21 des ersten Hebels 19 ein.
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Es
wird dann ein zweiter Hebel 20 mit einer zweiten Durchbrechung 22 fluchtend
zur ersten Durchbrechung 21 angeordnet. In die Lagerbuchse 1 wird
von unten ein Achsbolzen 13 eingeführt. Er ist so ausgebildet,
dass seine Lagerstelle 14 eine kegelstumpfförmige Form
aufweist. Diese kegelstumpfförmige
Form weist denselben halben Öffnungswinkel auf,
wie die Innenfläche 5 der
Lagerbuchse 1. Der obere Durchmesser der Lagerstelle 17 ist
deswegen kleiner als der untere Durchmesser der Lagerbuchse 1.
Somit ist zwischen der Lagerbuchse 1 und dem Achsbolzen 13 ein
Spalt 23 ausgebildet. Dadurch ist es nicht nötig, eine
Einführfase
am Achsbolzen 13 vorzusehen, da ein Einführen des
Achsbolzens 13 in die Lagerbuchse 1 problemlos
erfolgen kann.
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Da
die Lagerbuchse 1 bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
mit Spiel im Lagersitz 14 angeordnet ist, wird ein Herausschieben
der Lagerbuchse 1 aus dem Lagersitz 14 beim Einführen des Achsbolzens 13 durch
den zweiten Bund 10 mit seinem zweiten radialen Anschlag 26 vermieden.
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Da
keine Einführungsfase
an der Lagerbuchse 1 im herkömmlichen Sinne notwendig ist,
um eine einfache Montage zu gewährleisten,
sondern das zweite Ende sogar noch mit einem zweiten Bund 10 versehen
ist, ergibt sich kein Verlust an tragender Fläche. Dies gilt trotz der in 5 dargestellten
leichten Einführungsfase 11 am
zweiten Bund 10, da die Auflagefläche der Lagerbuchse 1 an
ihrem zweiten Ende nicht verkleinert ist gegenüber dem Bereich des Mantels 3.
Da der Achsbolzen 13 keine Einführungsfase aufweist, ergibt
sich auch dadurch kein Traganteilverlust.
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Durch
die kegelstumpfförmige
Ausbildung sowohl der Lagerstelle 17 des Achsbolzens 13 als auch
der Innenfläche 5 der
Lagerbuchse 1, kann eine Schmiermitteleinbringung an der
Lagerstelle 17 bis tief in den Lagerbereich ohne ein Abstreifen
erfolgen. Das Material des Achsbolzens 13 wird regelmäßig ein
Metall sein. Die exakten Parameter für die Kegelsteigung hängen dabei
individuell von den benutzen Werkstoffpaarungen des Achsbolzens 13 und
der Lagerbuchse 1 ab, sowie vom Anforderungsprofil und der
Einsatzart der Gleitlagerung. Die Wahl des Steigungswinkels, des
Lagerwerkstoffs und gegebenenfalls des Schmiermittels beeinflussen
das Eindrehmoment so, das eine feststellbare Differenz zum Anzugmoment
besteht.
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Gemäß 7 ist
der Achsbolzen 13 soweit durch die zweite Durchbrechung 22 hindurch
getreten, dass auf ein an seinem Gewinde 16 eine Mutter 18 gesetzt
werden kann. Durch das Anziehen der Mutter 18 bewegt sich
der Achsbolzen 13 in axialer Richtung nach oben in die
Lagerbuchse 1 hinein. Dadurch wirkt eine sich ständig erhöhende radiale
Kraft (durch Pfeile angedeutet) auf die Lagerbuchse 1,
so dass deren Vorspannung erhöht
wird. Der zweite Bund 10 dient auch während des dargestellten Fügeprozesses
weiterhin zur axialen Sicherung der Position der Lagerbuchse 1 im
Lagersitz 14.
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In 8 ist
die gesamte Gleitlagerung nach beendetem Fügeprozess dargestellt. Die
Mutter 18 ist so fest auf das Gewinde 16 des Achsbolzens 13 aufgeschraubt,
dass dieser fest mit dem zweiten Hebel 20 verbunden ist.
Der erste radiale Anschlag 15 des Achsbolzens 13 schlägt in diesem
Zustand am zweiten Bund 10 an.
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Es
hat schon ein Wärmeeinfluss
auf die Lagerbuchse 1 stattgefunden, durch die diese plastisch verformt
wurde. Durch den Setz- und Fließvorgang des
Lagerbuchsenwerkstoffs ergibt sich ein absoluter Formschluss zur
ersten Durchbrechung 21, was regelmäßig ein Stanzloch ist, so dass
ein Mitdrehen und -wandern nicht möglich ist. Die elastische Vorspannung
der Lagerbuchse 1 dichtet dabei die Lagerstelle 17 innen
und außen
gegen den Zutritt von Flüssigkeiten
ab, wie beispielsweise Entfettungsmittel oder Farben im Lackierprozess.
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Der
Wärmeeinfluss
kann entweder durch eine Prozesswärme im Korrosionsschutzprozess, beispielsweise
bei einer Kataphorese Tauchlackierung mit Ofentrocknung, erfolgen
oder auch mittels einem separaten Ofenprozess. Darüber hinaus ist
es auch möglich,
die Prozesswärme
durch Reibungswärme
zu ersetzen. Bei der geeigneten Wahl des Werkstoffs der Lagerbuchse 1 ist
es auch möglich,
gänzlich
auf einen Wärmeprozess
zu verzichten, da sich geeignete Werkstoffe unter Vorspannung setzen
beziehungsweise fließen.
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Aufgrund
der beiden Bunde 2, 10 ist eine axiale Wirkung
in beiden Richtungen gegeben. Augrund der radialen Sicherung durch
den gänzlichen
Formschluss der Lagerbuchse 1 in der ersten Durchbrechung 21 wird
ein Mitdrehen der Lagerbuchse 1 beim Drehen des Achsbolzens 13 vermieden.
Durch die erfindungsgemäße Gleitlagerung
wird eine maximale tragende Fläche 24 erreicht,
die eine gleichmäßige Kraftdurchleitung
ohne Spannungsspitzen aufweist. Da alle Lagerelemente optimal aufeinander
positioniert sind, gibt es kein Kantentragen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht der erste Hebel 19 aus aufgedoppelten Konstruktionsteilen.
Bei solchen aufgedoppelten Konstruktionsteilen wird dabei auch noch
der Fluchtungsfehler ausgeglichen.
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Als
alternative Anwendungsformen kann die erfindungsgemäße Gleitlagerung
auch bei Niet- und Schließringbolzen
als Lagerelement angewandt werden, so dass sie nicht nur auf Schraublösungen beschränkt ist.
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Es
sind somit auch einfache Stanzteile mit reduzierter Anfangstragfähigkeit
wegen verfahrensbedingter Einzugs- und Ausbruchbereichen verwendbar.
Bei diesen ergibt sich gerade aufgrund der Setz- und Fließvorgänge des
Werkstoffs der Lagerbuchse 1 eine sich über die gesamte Länge des
Lagersitzes 14 erstreckende tragende Fläche 24.
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Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass mittels der Erfindung wertige, spielarme
Lagerstellen für
rotierende Bewegungsabläufe
sehr preiswert hergestellt werden können. Insbesondere wenn Konstruktionsteile,
beziehungsweise Baugruppen, als Träger dieser Lagerstellen mit
einem Korrosionsschutz oder optisch wertigen Oberflächen versehen werden,
ist die Lagerstelle immer prozessbeeinflussend. Der Lagerwerkstoff
der üblichen
Kunststoffbuchsen bestimmt dabei die Prozessfolge. Die Werkstücke müssen dann
als Einzelteile eine Farbbeschichtung bekommen und die Lagerstellen
werden mit dem entsprechenden Aufwand bearbeitet unter der Berücksichtigung
der Oberfläche
der gesamten Baugruppe. Bisher negative Einflüsse bei den bekannten Gleitlagerungen
für einfach
gestanzte Lagersitze mit entsprechendem Traganteil werden bei der
Erfindung zur Lagersicherung mit bewusstem Formschluss genutzt.
Dadurch erhält
man hochwertige, dauerfeste und absolut spielarme Lagerstellen. Der
Eintritt von Reinigungsmitteln und Farbe wird durch eine elastische
Vorspannung in Verbindung mit dem Steg 8 der Lagerbuchse 1 wirkungsvoll
verhindert. Ein Abstreifen oder Auswaschen eingebrachter Schmiermittel
findet nicht mehr statt. Setzvorgänge in der Lagerbuchse 1 verursachen
durch eingebrachte Prozesswärme
im Farbbeschichtungsprozess eine positive Wirkung, indem ein toleranzkettenfreies
Lagersystem entsteht, welches individuell von den Einzelteilen mit
ihren jeweils eigenen Parametern wechselseitig beeinflusst wird.
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- 1
- Lagerbuchse
- 2
- erster
Bund
- 3
- Mantel
- 4
- Außenfläche
- 5
- Innenfläche
- 6
- Längsschlitz
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Steg
- 9
- Tasche
- 10
- zweiter
Bund
- 11
- Einführungsfase
- 12
- Aussparung
- 13
- Achsbolzen
- 14
- Lagersitz
- 15
- radialer
Anschlag des Achsbolzens
- 16
- Gewinde
- 17
- Lagerstelle
- 18
- Mutter
- 19
- erster
Hebel
- 20
- zweiter
Hebel
- 21
- erste
Durchbrechung
- 22
- zweite
Durchbrechung
- 23
- Spalt
- 24
- tragende
Fläche
- 25
- erster
radialer Anschlag der Lagerbuchse
- 26
- zweiter
radialer Anschlag der Lagerbuchse
- M
- Mittelachse