DE19826365A1 - Verwendung von Benzomorphanderivaten als Analgetikum - Google Patents
Verwendung von Benzomorphanderivaten als AnalgetikumInfo
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Abstract
Verwendung von Benzomorphanderivaten der allgemeinen Formel I: DOLLAR F1 worin R·1· bis R·8· die Bedeutung gemäß Anspruch 1 besitzen, als Analgetika.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Benzomorphan
derivaten der allgemeinen Formel I,
worin:
X Sauerstoff oder Schwefel;
R1 C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6-Alkinyl, Aryl;
R2 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6- Alkinyl, Aryl, Aralkyl;
R3 Wasserstoff, C1-C6-Alkyl;
R4 C1-C8-Alkyl;
R5 C1-C8-Alkyl;
R6 C1-C8-Alkyl;
R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C8- Alkyl, Halogen, OH, C1-C8-Alkoxy, -O-Acyl, -CN, -NO2, -NH2, -NH(C1-C8-Alkyl), -N(C1-C8-Alkyl)2, wobei die Al kylreste gleich sein können, -NH-Acyl oder -N-Acyl- (C1-C8-Alkyl) bedeuten können, oder in Form ihrer Diastereomeren, Enantiomeren, Basen oder Salze von physiologisch verträglichen Säuren, als Analgetikum.
X Sauerstoff oder Schwefel;
R1 C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6-Alkinyl, Aryl;
R2 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6- Alkinyl, Aryl, Aralkyl;
R3 Wasserstoff, C1-C6-Alkyl;
R4 C1-C8-Alkyl;
R5 C1-C8-Alkyl;
R6 C1-C8-Alkyl;
R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C8- Alkyl, Halogen, OH, C1-C8-Alkoxy, -O-Acyl, -CN, -NO2, -NH2, -NH(C1-C8-Alkyl), -N(C1-C8-Alkyl)2, wobei die Al kylreste gleich sein können, -NH-Acyl oder -N-Acyl- (C1-C8-Alkyl) bedeuten können, oder in Form ihrer Diastereomeren, Enantiomeren, Basen oder Salze von physiologisch verträglichen Säuren, als Analgetikum.
Schmerz ist ein subjektives Sinneserlebnis, das aus einer
sensorischen und einer affektiven Komponente besteht. Die
physiologischen Aspekte der Schmerzentstehung umfassen die
Rezeption eines jeden physikalisch-chemischen Reizes in
potentiell gewebebedrohender Intensität mit Aktivierung
der sogenannten Nociceptoren, speziellen uni- oder
polymodalen Nocisensoren hochschwelliger primärer
aszendierender Nervenbahnen. Bei der Betrachtung der
pathophysiologischen Aspekte der Schmerzentstehung können
generell alle Anteile des nociceptiven Systems verändert
sein: die Rezeption durch die Nocisensoren, die
Weiterleitung auf spinaler Ebene, die Wahrnehmung,
Bewußtwerdung und Verarbeitung auf supraspinaler Ebene. Zu
plastischen Veränderungen und Chronifizierungen kann es
durch Störungen im afferenten System, aber auch durch
gestörte Wahrnehmung und Verarbeitung sowie durch
Störungen im deszendierenden, kontrollierenden, endogenen
schmerzhemmenden System kommen. Bei chronischem oder
neuropathischem Schmerz kommt es unter anderem zur
Sensibilisierung der Nocisensoren durch endogene oder
exogene Substanzen. Bei anhaltendem Reizeinfluß oder durch
Störung der Integrität des Nociceptors kann es dann auf
spinaler Ebene zu sekundärer und auch zentraler
Sensibilisierung kommen. Bekannt sind solche Phänomene
insbesondere bei chronischen Entzündungsvorgängen z. B. bei
rheumatoider Arthritis. Die im Bereich des Nocisensors von
lokalen Entzündungszellen ausgeschütteten
entzündungsfördernden Gewebshormone und Transmitter
(Histamin, Serotonin, Prostaglandine, Interleukin 1)
können zur Sensibilisierung der Nociceptoren mit
erniedrigter Reizschwelle und erhöhter Spontanaktivität
führen, wobei anhaltende Entzündungsvorgänge mit
permanentem Reizeinstrom letztlich zum Aufschaukeln
adaptiver Prozesse auch auf spinaler und supraspinaler
Ebenen führen.
Klassische Opioide wie Morphin sind bei der Therapie star
ker bis stärkster Schmerzen gut wirksam. Ihr Einsatz wird
jedoch durch die bekannten Nebenwirkungen z. B. Atemde
pression, Erbrechen, Sedierung, Obstipation und Toleranz
entwicklung limitiert. Außerdem sind sie bei neuropathi
schen oder inzidentiellen Schmerzen, unter denen insbeson
dere Tumorpatienten leiden, weniger wirksam.
Opioide entfalten ihre analgetische Wirkung durch Bindung
an membranständige Rezeptoren, die zur Familie der soge
nannten G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gehören. Die bio
chemische und pharmakologische Charakterisierung von Sub
typen dieser Rezeptoren hat nun die Hoffnung geweckt, daß
subtypenspezifische Opioide über ein anderes Wirkungs-
/Nebenwirkungsprofil als z. B. Morphin verfügen. Weitere
pharmakologische Untersuchungen haben inzwischen die Exi
stenz mehrerer Subtypen dieser Opioidrezeptoren (µ1, µ2,
κ1, κ2, κ3, δ1 und δ2) wahrscheinlich gemacht.
Daneben gibt es weitere Rezeptoren und Ionenkanäle, die
wesentlich an dem System der Schmerzentstehung und
Schmerzweiterleitung beteiligt sind. Besonders wichtig ist
dabei der NMDA-Ionenkanal: Über Ihn läuft ein wesentlicher
Teil der Kommunikation von Synapsen ab. Durch diesen Kanal
wird der Calcium-Ionenaustausch zwischen neuronaler Zelle
und seiner Umgebung gesteuert.
Kenntnisse über die physiologische Bedeutung von
Ionenkanal-selektiven Substanzen sind durch die
Entwicklung der patch-clamp-Technik gewonnen worden. So
läßt sich eindeutig die Wirkung von NMDA-Antagonisten auf
den Einfluß von Cacium-Ionen in das Zellinnere nachweisen.
Es stellte sich auch dabei heraus, daß diese Substanzen
über ein eigenständiges antinociceptives Potential
verfügen (z. B. Ketamin). Wichtig dabei ist, daß der
Wirkmechanismus ein ganz anderer ist, wie beispielsweise
bei Opiaten, denn durch NMDA-Antagonisten wird direkt in
den entscheidenden Calciumhaushalt der Zellen bei der
Schmerzweiterleitung eingegriffen. Daher besteht erstmalig
die Möglichkeit, die Behandlung von neuropathischen
Schmerzformen erfolgreich durchzuführen.
Neben diesem erweiterten Wirkprofil könnte sich das
Nebenwirkungsprofil der kombinierten NMDA-Agonisten und µ-Agonisten
von den der reinen µ-Agonisten unterscheiden
(z. B. verminderte Atemdepression, verminderte
Obstipation.)
Potentiell therapeutisch einsetzbar sind diese Verbindun
gen als Analgetika.
Die Substanzklasse zeigt eine deutliche Affinität zur µ-
und NMDA-Bindungstelle. Die Gewichtung der Affinität bei
der Komponenten kann sehr unterschiedlich sein. Eine Fest
legung auf einen bestimmten Bereich gibt es nicht. Er
reicht vom hohen µM bis in den sub nM-Bereich bei beiden
Rezeptoren, wie im J. Med. Chem, 1997, 40, 2922-2930 be
schrieben.
In der EP-A-0 004 960 sind für eine Reihe von 5.9-Dime
thyl-6.7-Benzomorphanderivaten analgetisch wirksame Effek
te beschrieben. Diese Verbindungen werden als Morphin-
Antagonisten beschrieben.
Benzomorphanderivate sind aus der EP-0 521 422 B bekannt.
Diese Verbindungen werden als Arzneimittel für die
Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen aus der
Gruppe von Gehirnischämie verschiedener Genese, z. B.
Status epileptikus, Hypoglykämie, Hypoxie, Anoxie,
Gehirntrauma, Gehirnoedem, amyotrope late
rale Sklerose, Huntington's Disease, Morbus Alzheimer,
Hypotonie, Herzinfarkt, Gehirnschlaganfall oder perina
tale Asphyxie beschrieben.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese
Verbindungen darüber hinaus eine antinociceptive Wirkung
besitzen, die sich aus der bisher bekannten Wirkung bei
neurodegenerativen Erkrankungen nicht ableiten läßt.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Benzomor
phanderivaten der allgemeinen Formel I:
worin
X Sauerstoff oder Schwefel;
R1 C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6-Alkinyl, Aryl;
R2 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6- Alkinyl, Aryl, Aralkyl;
R3 Wasserstoff, C1-C6-Alkyl;
R4 C1-C8-Alkyl;
R5 C1-C8-Alkyl;
R6 C1-C8-Alkyl;
R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C8- Alkyl, Halogen, OH, C1-C8-Alkoxy, -O-Acyl, -CN, -NO2, -NH2, -NH(C1-C8-Alkyl), -N(C1-C8-Alkyl)2, wobei die Alkylreste gleich sein können, -NH-Acyl oder -N-Acyl- (C1-C8-Alkyl) bedeuten, oder in Form ihrer Diastereomeren, Enantiomeren, Basen oder Salze von physiologisch verträglichen Säuren, als Analgetikum.
X Sauerstoff oder Schwefel;
R1 C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6-Alkinyl, Aryl;
R2 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6- Alkinyl, Aryl, Aralkyl;
R3 Wasserstoff, C1-C6-Alkyl;
R4 C1-C8-Alkyl;
R5 C1-C8-Alkyl;
R6 C1-C8-Alkyl;
R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C8- Alkyl, Halogen, OH, C1-C8-Alkoxy, -O-Acyl, -CN, -NO2, -NH2, -NH(C1-C8-Alkyl), -N(C1-C8-Alkyl)2, wobei die Alkylreste gleich sein können, -NH-Acyl oder -N-Acyl- (C1-C8-Alkyl) bedeuten, oder in Form ihrer Diastereomeren, Enantiomeren, Basen oder Salze von physiologisch verträglichen Säuren, als Analgetikum.
Bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel I,
worin X Sauerstoff, Schwefel; R1 Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Phenyl; R2 Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Allyl, Propargyl, Phenyl, Benzyl; R3 Wasserstoff, C1-C14-
Alkyl; R4 und R5 Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl; R6
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Phenyl; R7 Fluor, Chlor,
Hydroxy, Niederalkyl, Niederalkoxy, Acyloxy; R8 Wasser
stoff, Niederalkyl, Hydroxy oder Alkoxy bedeuten können.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen
Formel I, worin X Sauerstoff; R1 und R2 Methyl, Ethyl, R3
Wasserstoff; R4 bis R6 Methyl, Ethyl; R7 Hydroxy, Methyl,
Methoxy, Acyloxy; R8 Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Hydroxy
oder Niederalkoxy bedeuten können.
Unter dem Begriff "C1-C8-Alkyl" wird im Rahmen der vorlie
genden Erfindung gesättigte verzweigte oder unverzweigte
Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen verstan
den. Der Alkylrest kann gegebenenfalls mit einem oder
mehreren Halogenatomen, hierbei handelt es sich vorzugs
weise um Fluor, substituiert sein, die untereinander
gleich oder verschieden sein können. Beispielhaft seien
folgende Kohlenwasserstoffreste wie Methyl, Ethyl, Propyl,
1-Methylethyl, Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl,
1,1-Dimethylethyl, Pentyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,2-Di
methylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl, Hexyl oder 1-Methyl
pentyl erwähnt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck
"Alkenyl" geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoff
reste mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, mit einer oder
mehreren Doppelbindungen, die gegebenenfalls mit einem
Halogenatom, hierbei handelt es sich vorzugsweise um
Fluor, substituiert sein kann, die untereinander gleich
oder verschieden können. Beispielhaft seien 2-Propenyl, 2-
Butenyl, 1-Methyl-2-propenyl, 2-Methyl-2-propenyl, 2-
Pentenyl, 3-Pentenyl, 4-Pentenyl, 1-Methyl-2-butenyl, 2-
Methyl-2-butenyl, 3-Methyl-2-butenyl, 1-Methyl-3-butenyl,
2-Methyl-3-butenyl, 3-Methyl-3-butenyl, 1,1-Dimethyl-2-
propenyl, 1,2-Diemthyl-2-propenyl, 2-Hexenyl, 3-Hexenyl,
4-Hexenyl, 5-Hexenyl, 1-Methyl-2-pentenyl oder 1,3-
Dimethyl-3-butenyl erwähnt.
Unter dem Begriff "Alkinyl" wird im Rahmen der vorliegen
den Erfindung geradkettige oder verzweigte Kohlenwasser
stoffreste mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und mit einer
oder mehreren Dreifachbindungen verstanden. Bevorzugt ist
der Niederalkinrest (Propargyl) mit 3 Kohlenstoffatomen
und mit einer Dreifachbindung, der gegebenenfalls mit
einem Halogenrest, die vorzugsweise Fluor oder mehreren
Halogenatomen substituiert sein können.
Unter dem Begriff "Acyl" versteht man im Rahmen der vor
liegenden Erfindung Alkylcarbonylreste mit geradkettigen
oder verzweigten Niederalkylresten mit 1 bis 6 Kohlenstoff
atomen, die über eine Carbonylgruppe gebunden sind. Die
Alkylrest können mit einem oder mehreren Halogenatomen
substituiert sein, die untereinander gleich oder verschie
den sein können. Bevorzugt sind Alkylreste mit bis zu 4
Kohlenstoffatomen. Beispielhaft seien Acetyl, Trifluorace
tyl, Ethylcarbonyl, Propylcarbonyl, Isopropylcarbonyl,
Butylcarbonyl oder Isobutylcarbonyl aufgeführt.
Unter dem Begriff "Acyloxy" versteht man im Rahmen der
vorliegenden Erfindung über ein Sauerstoff gebundene Acyl
gruppe, wobei Acyl die o. a. Bedeutung besitzt.
Der Ausdruck "Aryl" bedeutet im Rahmen der vorliegenden
Erfindung aromatischen Rest mit 6 bis 10 Kohlenstoffato
men, wobei der Aromat mit einer oder mehreren Nieder
alkylgruppen, Alkoxygruppen, Nitrogruppen und/oder einem
oder mehreren Halogenatomen, die untereinander gleich oder
verschieden sein können.
Der Ausdruck "Aralkyl" bedeutet im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Alkylenketten mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen,
die an Arylrest gebunden sind, wobei der Aromat mit einer
oder mehreren Niederalkylgruppen, Alkoxygruppen, Nitro
gruppen, Aminogruppen und/oder mehreren Halogenatomen, die
untereinander gleich oder verschieden substituiert sein
können.
Unter dem Ausdruck "Alkoxy" versteht man im Rahmen der
vorliegenden Erfindung über ein Sauerstoffatom gebundenen
geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 1
bis 8 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist ein Niederalkoxy
rest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
Unter dem Ausdruck "Amino" versteht man im Rahmen der vor
liegenden Erfindung für eine NH2-Funktion, die gegebenen
falls durch eine oder zwei C1-C8-Alkyl-Aryl- oder Aralkyl
reste, die gleich oder verschieden substituiert sein kann.
Unter dem Ausdruck "Alkoxy" versteht man im Rahmen der
vorliegenden Erfindung über ein Sauerstoffatom gebundenen
Alkylamino steht zum Beispiel für Methylamino, Ethylamino,
Propylamino, 1-Methylethylamino, Butylamino, 1-Methylpro
pylamino, 2-Methylamino oder 1,1-Dimethylethylamino.
Unter dem Ausdruck "Dialkylamino" versteht man im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Dimethylamino, Diethylamino,
Dipropylamino, Dibutylamino, Di-(1-methylethyl)amino, Di-
(1-methylpropyl)amino, Di-2-methylpropylamino, Ethylmethyl
amino oder Methylpropylamino, die beispielhaft erwähnt
seien.
Unter dem Ausdruck "Halogen" versteht man im Rahmen der
vorliegenden Erfindung Fluor, Chlor, Brom und Iod.
Besonders interessant sind die folgenden Verbindungen:
Die erfindungsgemäßen Analgetika enthalten neben min
destens einem substituierten Benzomorphanderivat der all
gemeinen Formel I Trägermaterialien, Füllstoffe, Lösemit
tel, Verdünnungsmittel, Farbstoffe und/oder Bindemittel
und können als flüssige Arzneiformen in Form von Injek
tionslösungen, Tropfen oder Säfte, als halbfeste Arznei
formen in Form von Mundgelen, Salben, Cremes, Gelen oder
Zäpfchen oder als feste Arzneiformen in Form von Granu
laten, Tabletten, Pellets, Patches, Kapseln, Pflaster oder
Aerosolen verabreicht werden. Die Auswahl der Hilfsstoffe
sowie die einzusetzenden Mengen derselben hängt davon ab,
ob das Arzneimittel oral, peroral, parenteral, intravenös,
intraperitoneal, intradermal, intramuskulär, intranasal,
buccal, rectal oder örtlich, zum Beispiel auf Infektionen
an der Haut, der Schleimhäute und an den Augen, appliziert
werden soll. Für die orale Applikation eignen sich Zube
reitungen in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Granu
laten, Tropfen, Säften und Sirupen, für die parenterale,
topische und inhalative Applikation Lösungen, Suspensi
onen, leicht rekonstituierbare Trockenzubereitungen sowie
Sprays. Erfindungsgemäße Verbindungen der Formel I in
einem Depot in gelöster Form oder in einem Pflaster, gege
benenfalls unter Zusatz von die Hautpenetration fördernden
Mitteln, sind geeignete perkutane Applikationszubereitun
gen. Oral oder perkutan anwendbare Zubereitungsformen kön
nen die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I verzö
gert freisetzen.
Die an den Patienten zu verabreichende Wirkstoffmenge
variiert in Abhängigkeit vom Gewicht des Patienten, von
der Applikationsart, der Indikation und dem Schweregrad
der Erkrankung. Üblicherweise werden 5 bis 500 mg/kg
wenigstens einer substituierten Benzomorphan-Verbindung
der allgemeinen Formel I appliziert.
Die antinociceptive Wirksamkeit wurde im Phenylchinonindu
zierten Writhing an der Maus, modifiziert nach I. C.
Hendershot, J. Forsaith, J. Pharmacol. Exp. Ther. 125,
237-240 (1959) untersucht. Dazu wurden männliche NMRI-
Mäuse mit einem Gewicht Von 25-30 g eingesetzt. Gruppen
von 10 Tieren pro Substanzdosis wurden 10 Minuten nach
intravenöser Gabe einer erfindungsgemäßen Verbindung
0,3 ml/Maus einer 0,02%igen wäßrigen Lösung von Phenyl
chinon (Phenylbenzochinon, Fa. Sigma, Deisenhofen; Her
stellung der Lösung unter Zusatz von 5% Ethanol und Auf
bewahrung im Wasserbad bei 45°C) intraperitoneal appli
ziert. Die Tiere wurden einzeln in Beobachtungskäfige ge
setzt. Mittels eines Drucktastenzählers wurde die Anzahl
der schmerzinduzierten Streckbewegungen (sogenannte
Writhingreaktionen = Durchdrücken des Körpers mit Ab
strecken der Hinterextremitäten) 5-20 Minuten nach der
Phenylchinon-Gabe ausgezählt.
Aus der dosisabhänigigen Abnahme der Writhingreaktionen im
Vergleich zu parallel untersuchten Tiergruppen, denen man
keine erfindungsgemäße Verbindung applizierte, wurde
mittels Regressionsanalyse (Auswerteprogramm Martens EDV
Service, Eckental) die ED50-Werte der Writhingreaktion
berechnet.
Claims (1)
- Verwendung von Benzomorphanderivaten der allgemeinen Formel I:
worin:
X Sauerstoff oder Schwefel;
R1 C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6-Alkinyl, Aryl;
R2 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C3-C6- Alkinyl, Aryl, Aralkyl;
R3 Wasserstoff, C1-C6-Alkyl;
R4 C1-C8-Alkyl;
R5 C1-C8-Alkyl;
R6 C1-C8-Alkyl;
R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1-C8- Alkyl, Halogen, OH, C1-C8-Alkoxy, -O-Acyl, -CN, -NO2, -NH2, -NH(C1-C8-Alkyl), -N(C1-C8-Alkyl)2, wobei die Alkylreste gleich sein können, -NH- Acyl oder -N-Acyl-(C1-C8-Alkyl) bedeuten, oder in Form ihrer Diastereomeren, Enantiomeren, Basen oder Salze von physiologisch verträglichen Säuren, als Analgetika.
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EP99931054A EP1085866A1 (de) | 1998-06-12 | 1999-06-11 | Verwendung von benzomorphanderivaten als analgetikum |
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AU47712/99A AU4771299A (en) | 1998-06-12 | 1999-06-11 | Use of benzomorphan derivatives as an analgesic |
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DE1998126365 Withdrawn DE19826365A1 (de) | 1998-06-12 | 1998-06-12 | Verwendung von Benzomorphanderivaten als Analgetikum |
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AU (1) | AU4771299A (de) |
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WO2013167963A1 (en) * | 2012-05-11 | 2013-11-14 | Purdue Pharma L.P. | Benzomorphan compounds as opioid receptors modulators |
EP2917182B1 (de) * | 2012-11-09 | 2018-01-03 | Purdue Pharma LP | Benzomorphan-analoge und ihre verwendung |
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NL7804509A (nl) * | 1978-04-26 | 1979-10-30 | Acf Chemiefarma Nv | Nieuwe 6,7-benzomorfanderivaten en zuuradditiezouten daarvan. |
DE4121821A1 (de) * | 1991-07-02 | 1993-01-14 | Boehringer Ingelheim Kg | Neue benzomorphane und ihre verwendung als arzneimittel |
DE19528472A1 (de) * | 1995-08-03 | 1997-02-06 | Boehringer Ingelheim Kg | Neues Verfahren zur Herstellung von Norbenzomorphan einer Zwischenstufe bei Herstellung von pharmazeutisch wertvollen Benzomorphanderivaten, insbesondere von (-)-(1R,5S,S"R)-3'-Hydroxy-2-(2-methoxypropyl-)-5,9,9-trimethyl-6,7 benzomorphan |
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-
1998
- 1998-06-12 DE DE1998126365 patent/DE19826365A1/de not_active Withdrawn
-
1999
- 1999-06-11 EP EP99931054A patent/EP1085866A1/de not_active Withdrawn
- 1999-06-11 AU AU47712/99A patent/AU4771299A/en not_active Abandoned
- 1999-06-11 WO PCT/EP1999/004020 patent/WO1999065485A1/de not_active Application Discontinuation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10153345A1 (de) * | 2001-10-29 | 2003-05-08 | Gruenenthal Gmbh | Substituierte 1H-Chinoxalin-2-on-Verbindungen und substituierte 4-Aryl- und 4-Heteroarylcyclohexan-Verbindungen |
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---|---|
EP1085866A1 (de) | 2001-03-28 |
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WO1999065485A1 (de) | 1999-12-23 |
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