DE19826189A1 - Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die bekannten integrierten Kondensatoren für Schichtschaltungen bzw. entsprechende Konstruktionen mit VIAs sind insbesondere für Abblockaufgaben im Bereich sehr hoher Frequenzen (>= 20 GHz) bzw. großer Bitraten (>= 20 GBit/s) wegen des Vorhandenseins von Stoßstellen und dadurch verursachten Dämpfungen und Reflexionen sowie Resonanzeffekten nur bedingt einsetzbar. DOLLAR A Der integrierte Kondensator wird direkt in ein Schichtschaltungsstrukturelement eingebracht. Dazu wird zuerst ein Substrat 1 mit einem Durchgangsloch 3 versehen. Darin wird dann eine Grundelektrode 6, ein Dielektrikum 7, das vorzugsweise Polyimid ist, und darüber eine Deckelektrode 8 ausgebildet. DOLLAR A Das Anwendungsgebiet ist hauptsächlich die Mikrostreifenleitertechnik.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen integrierten Kondensator
für Schichtschaltungen entsprechend dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 und auf ein Verfahren zu dessen Herstellung
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2. Derartige
integrierte Kondensatoren für Schichtschaltungen sind allge
mein bekannt.
Es werden Oberflächenkondensatoren:
- a) in Dickschicht-, sowie
- b) in Dünnschichtausführung verwendet. Weiterhin werden auch
- c) hybridintegrierbare diskrete Kondensatoren eingesetzt. (siehe hierzu H. Reichl, "Hybrid-Integration", Dr. A. Hüthig Verlag, Heidelberg 1988, zu a): S. 94 ff, zu b): S. 308 f, und zu c): S. 145 ff.)
Diese bekannten Bauelemente sind jedoch für Abblockaufgaben
bei schnellen Schichtschaltungen bzw. Schichtschaltungen der
Höchstfrequenztechnik, sogenannte MIC's (Microwave Integrated
Circuits) nur bedingt geeignet. Solche Abblockaufgaben werden
nach dem Stand der Technik derzeitig entweder:
- a) mit diskreten Chipkondensatoren in Verbindung mit Durch metallisierungslöchern (Vias), bzw. auch
- b) mit in die Schichtschaltung integrierten Oberflächenkon densatoren, verbunden mit entsprechenden Vias, welche die Masseverbindung herstellen, gelöst.
Für die Verarbeitung bzw. Übertragung sehr hoher Frequenzen
(≧ 20 GHz) bzw. Bitraten (≧ 20 Gbit/s) ist es besonders
wichtig, einen störstellenfreien bzw. störstellenarmen
Schaltungsaufbau zu gewährleisten. Das kann bei Anwendung
diskreter Chipkondensatoren nicht erreicht werden. Eine
genaue geometrische Anpassung des Chipbauelementes an die
MIC-Struktur ist, nicht zuletzt wegen des 3D-Aufbaus des
Kondensators, nicht möglich. Es entstehen Stoßstellen, die
Dämpfungen und Reflexionen zur Folge haben. Außerdem zeigen
alle Kondensatoren Resonanzeffekte, d. h. ihre Impedanz wird
bei wachsender Frequenz induktiv (siehe hierzu D. Briggmann,
"Messung des Übertragungsverhaltens und Bestimmung der
Ersatzelemente von Chipwiderständen und Chipkondensatoren im
Mikrowellenbereich bis 15 GHz", Technischer Bericht der
Deutschen Bundespost LBer Nr. 565, 1990), die Höhe der
Resonanzfrequenz ist dabei etwa die obere Grenzfrequenz für
den Einsatzbereich eines Kondensators.
Ein etwas günstigeres Verhalten zeigen integrierte Oberflä
chenkondensatoren aufgrund ihrer planaren Struktur und der
Möglichkeit, ihre Geometrie in gewissen Grenzen nach höchst
frequenztechnischen Gesichtspunkten auslegen zu können.
In den zum Stand der Technik aufgeführten Lösungsvarianten
stellen jedoch auch die Vias starke Störstellen dar. Hier
können unerwünschte Reflexionen entstehen. Auch wirkt sich
der induktive Anteil dieser Durchmetallisierungen störend aus
(siehe hierzu E. Pillai u. a., "Entwicklung äquivalenter
Ersatzschaltbilder für Durchkontaktierungen im Frequenzbe
reich 1-20 GHz", Proceedings: Mikrowellen und Optronik -
7. Kongreßmesse für Höchstfrequenztechnik, Sindelfingen 1993,
S. 307-311).
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die
beschriebenen Mängel des Standes der Technik zu beseitigen
und mit Hilfe eines integrierten Dünnfilmbauelementes Ab
blockaufgaben in Mikrostreifenleiter-Schaltungen im Bereich
sehr hoher Frequenzen (≧ 20 GHz) bzw. Bitraten (≧ 20 Gbit/s)
derart zu lösen, daß nur noch vernachlässigbar geringe Stör
stellen bzw. Reflexionen auftreten und die Resonanzfrequenz
möglichst weit nach oben verschoben wird.
Diese Aufgabe wird mit einem integrierten Kondensator ent
sprechend dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten dieses
integrierten Kondensators beschreiben die Kennzeichen der
Unteransprüche 2 bis 4.
Ein geeignetes Herstellungsverfahren für einen solchen inte
grierten Kondensator ist aus dem Kennzeichen des Patentan
spruchs 5 ersichtlich.
In den Kennzeichen der Unteransprüche 6 bis 9 sind vorteil
hafte Variationsmöglichkeiten des Verfahrens angegeben.
Mit der Erfindung werden der Abblockkondensator und das Via
miteinander verknüpft und als integrierter Durchführungskon
densator ausgeführt. Dadurch werden äußerst kurze Leitungs
wege realisiert und deshalb der induktive Einfluß der Durch
metallisierung minimiert. Gegenüber dem Stand der Technik
wird somit eine wesentlich stoßstellen- und somit reflexions-
und dämpfungsärmere Anordnung erhalten, deren Eigenresonanz
zu deutlich höheren Werten hin verschoben ist.
Ein weiterer Vorteil ist der geringere Platzbedarf auf der
Schichtschaltung. Auch ist man sehr flexibel bei der Wahl des
Platzes auf der Schaltung und bei der geometrischen Ausfüh
rung des Kondensators. Diese können den jeweiligen Gegeben
heiten der Schaltung optimal angepaßt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen
anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen integrierten Kondensator im Querschnitt,
Fig. 2 den Verfahrensablauf zur Herstellung eines inte
grierten Kondensators an einem Ausschnitt einer
Mikrostreifenleiter-Schaltung.
Der in Fig. 1 gezeigte integrierte Kondensator ist in einem
kreisrunden Durchgangsloch 3, das in einem Schichtschaltungs-
Substrat 1 eingebracht und dort auf einer Wandfläche 2 des
Durchgangsloches 3 plaziert ist, aufgebaut.
Er besteht aus einer Grundelektrode 6, die auf der Wandfläche
2 aufgebracht und über die erste Kante 4a hinaus und in einen
ersten hinausreichenden Bereich 5a mündet, dem Dielektrikum 7
und einer Deckelektrode 8, die über die zweite Kante 4b
hinaus in einen zweiten hinausreichenden Bereich 5b mündet.
In Fig. 2 wird der Herstellungsprozeß des integrierten
Kondensators anhand der gezeichneten Phasen a bis k er
läutert. Als Beispiel soll ein integrierter Durchführungs
kondensator in ein Al2O3-Dünnfilmkeramiksubstrat 1 der Dicke
254 µm und dort in ein Streifenleiter-Strukturelement der
Breite 250 µm gebracht werden.
Zu diesem Zwecke wird zuerst in Phase a ein Durchgangsloch 3a
des Durchmessers d1 = 250 µm mit einem Laserschneidgerät, z. B.
mit einem Excimerlaser, in das Substrat 1 an der gewünschten
Stelle geschnitten. Dieses kann, wenn zu rauh, in Phase b
geglättet werden, wobei sich der Durchmesser auf d2 = 300 µm
vergrößert. Anschließend kann in der Phase c zunächst an der
ersten Kante 4a eine Fase oder eine Rundung angebracht
werden.
In der nachfolgenden Phase d wird einseitig von oben oder,
wie in Phase e gezeigt, beidseitig eine Sputterschicht 9a,
z. B. aus Cr/Au aufgebracht. Diese wird bei Phase e an der
Unterkante des Durchgangsloches 3 durch Fase oder Rundung
bzw. fotolithografisch/ätztechnisch unterbrochen.
Nach der Maskierung, entsprechend Phase f, mit einer Resist
folie 10a, die nach dem Entwicklungsvorgang ein Streifenlei
terstrukturelement 11 sowie eine im Durchmesser etwas ver
ringerte Durchgangsloch-Kreisfläche freigibt, werden in der
Phase g im galvanischen Aufbauverfahren das Streifenleiter
strukturelement 11, die Grundelektrode 6 sowie die Masseflä
che 12, unten, hergestellt. Dazu wird z. B. Gold aus einem zy
anidischen Elektrolyten mit einer Dicke von 5 µm abgeschieden.
In der anschließenden Phase h wird das Dielektrikum 7, z. B.
ein Polyimid, aufgebracht. Danach wird in der Phase i die
Probe ein zweites mal beidseitig mit einer Sputterschicht 9b,
z. B. aus Cr/Au, versehen.
In der letzten Phase k wird mittels Maskierung mit einer
Resistfolie 10b die Deckelektrode 8 durch galvanische Ab
scheidung, z. B. 5 µm Au, aus einem zyanidischen Elektrolyten
hergestellt. Nach Entfernen der Restleitschicht von 9b ist
der integrierte Durchführungskondensator, wie er in Fig. 1
gezeigt ist, komplett.
In Abwandlung zu dem beschriebenen Herstellungsverfahren ist
es auch möglich, die Grundelektrode 6 und die Deckelektrode 8
derart miteinander zu vertauschen, daß die Grundelektrode 6
Verbindung mit der Massefläche 12 hat und die Deckelektrode 8
mit dem Streifenleiterstrukturelement 11 verbunden ist.
Anstelle des Substratmaterials Al2O3-Dünnfilmkeramik sind
auch andere für Höchstfrequenzen geeignete Trägermaterialien
wie z. B. PTFE (Teflon) verwendbar.
Das Dielektrikum 7, das vorteilhaft Polyimid ist, kann auch
aus anderen Materialien gebildet werden.
Anstelle von Cr/Au sind auch alle anderen geeigneten Leiter
materialien anwendbar.
Die Polyimid-Dielektrikumsschicht 7 kann vorteilhaft durch
Vakuumdurchsaugen eines aufgetragenen Polyimidlösungstropfens
durch das Durchgangsloch 3 oder auch durch Transfer mit einem
mit Polyimidlösung benetzten Draht geringfügig kleineren
Durchmessers als das Durchgangsloch 3 mit jeweils an
schließender Wärmebehandlung erzeugt werden.
in
Fig.
1:
1
Substrat
2
Wandfläche
3
Durchgangsloch
4
a erste Kante
4
b zweite Kante
5
a erster hinausreichender Bereich
5
b zweiter hinausreichender Bereich
6
Grundelektrode
7
Dielektrikum
8
Deckelektrode
dazu in
dazu in
Fig.
2:
3
a Durchgangsloch - unbearbeitet
9
a Sputterschicht a
9
b Sputterschicht b
10
a Resistfolie a
10
b Resistfolie b
11
Streifenleiterstrukturelement
12
Massefläche
Claims (9)
1. Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen,
dadurch gekennzeichnet, daß
er auf der Wandfläche (2) eines Durchgangsloches (3) der
Schichtschaltung aufgebaut ist und aus:
- - einer ersten Metallbeschichtung (6), welche die Wandfläche des Durchgangsloches (3) bedeckt und einen über eine erste Kante (4a) des Durchgangsloches (3) hinausreichenden Bereich (5a) aufweist, als Grundelektrode,
- - einer isolierenden Schicht (7), welche die erste Metallbe schichtung (6) überlappend, und dabei den über die erste Kante (4a) hinausreichenden Bereich (5a) freilassend, bedeckt, als Dielektrikum,
- - einer zweiten Metallbeschichtung (8), welche die isolie rende Schicht (7), auf der einen Seite berührungslos ge genüber der ersten Metallbeschichtung (6), auf der anderen Seite überlappend und einen über die zweite Kante (4b) des Durchgangsloches (3) hinausreichenden Bereich (5b) bildend bedeckt, als Deckelektrode, besteht.
2. Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der Kanten (4a; 4b) in Form einer Fase bzw. Rundung
ausgeführt ist.
3. Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er innerhalb
eines Streifenleiterstrukturelementes (11) angeordnet und
dieses mit einer der Metallbeschichtungen (6; 8)
elektrisch leitend verbunden ist.
4. Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die andere der
Metallbeschichtungen (8; 6) mit einer Massefläche (12)
elektrisch leitend verbunden ist.
5. Verfahren zur Herstellung integrierter Kondensatoren für
Schichtschaltungen, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - zuerst ein Durchgangsloch (3) vorzugsweise mittels Laser strahl, erzeugt und erforderlichenfalls geglättet und entgratet wird,
- - danach schichttechnisch, verbunden mit Strukturiertechnik
- - eine erste Metallbeschichtung für die Grundelektrode (6) erzeugt wird,
- - dann darüber lokal begrenzt mittels Beschichtungstechnik ein Dielektrikum (7) aufgetragen wird und
- - abschließend eine zweite Metallbeschichtung für die Deck elektrode (8) schichttechnisch, verbunden mit Strukturier technik, darüber erzeugt wird.
6. Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausbildung des Dielektrikums (7) im Durchgangs
loch (3) ein Polyimid benutzt wird, das in flüssiger Form
aufgetragen und anschließend wärmegetrocknet wird.
7. Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dielektrikumsschicht (7) durch Vakuumdurchsaugen
einer lokal auf das Durchgangsloch (3) in dessen Zentrum
aufgetragenen Lösung eines Dielektrikummaterials mit
anschließender Wärmebehandlung gebildet wird.
8. Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dielektrikumsschicht (7) durch Transfer eines mit
der Lösung eines Dielektrikummaterials benetzten Drahtes,
der einen geringfügig kleineren Durchmesser als das
Durchgangsloch (3) hat, und der durch das Durchgangsloch
(3) hindurchgezogen wird, wobei sich dieser Film in das
Durchgangsloch (3) überträgt.
9. Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dielektrikumsschicht (7) durch Aufschleudern
einer vorher auf das Durchgangsloch (3) aufgetragenen
Lösung eines Dielektrikummaterials mittels Zentrifugal
kraft radial in das Durchgangsloch (3) gedrückt wird und
somit die Wandfläche (2) beschichtet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998126189 DE19826189C2 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen und Verfahren zu dessen Herstellung |
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---|---|---|---|
DE1998126189 DE19826189C2 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Integrierter Kondensator für Schichtschaltungen und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (2)
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---|---|
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ID=7870683
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---|---|---|---|
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19826189C2 (de) |
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1998
- 1998-06-04 DE DE1998126189 patent/DE19826189C2/de not_active Expired - Fee Related
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