DE19825835A1 - Heizkörper für einen Warmwasserbereiter - Google Patents
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Abstract
Bei einem Heizkörper für einen Warmwasserbereiter, insbesondere Kochendwasserbereiter, mit einer Stahlplatte, die auf der wasserabgewandten Seite 8 ein Dickschichtheizelement 10 trägt, soll die Geräuschentstehung beim Aufheizvorgang von Wasser reduziert werden. Hierfür ist auf die dem Wasser zugewandte Seite 12 der Stahlplatte 6 eine hinsichtlich der Oberflächenstruktur und dem Wärmeleitwert verkalkungsähnliche Schicht 13 und/oder eine Metallage 14 mit höherem Wärmeleitwert als Stahl aufgebracht. Statt der verkalkungsähnlichen Schicht kann entsprechend einer anderen Variante auch eine Schicht mit niedriger Oberflächenenergie, also eine extrem glatte, porenfreie Schicht, aufgebracht sein.
Description
Die Erfindung betrifft einen Heizkörper für einen Warmwasserbereiter,
insbesondere Kochendwasserbereiter, mit einer Stahlplatte, die auf der
wasserabgewandten Seite ein Dickschichtheizelement trägt.
Ein Heißwassergerät mit einem derartigen Heizkörper ist in der DE
195 47 705 A1 beschrieben. Der Heizkörper besteht aus einer beidseitig
emaillierten Flanschplatte aus Stahlblech, auf deren einen Seite ein
Heizleiter in Dickschicht-Technik aufgedruckt ist. Die Emaillierung dient
als Korossionsschutz.
In der EP 0 585 015 B1 ist ein Heizkörper der genannten Art für einen
Wasserkochtopf beschrieben.
Beim Betrieb von Kochendwasserbereitern mit einem solchen
Heizkörper wurde eine beträchtliche Geräuschentwicklung festgestellt.
Diese Geräusche sind lästig, weil Kochendwasserbereiter benutzernah
installiert oder aufgestellt sind. Die Geräusche lassen sich darauf
zurückführen, daß das Dickschichtheizelement an der Stahlplatte zu
überhitzten Zonen führt, in denen das Wasser schnell siedet. Es
entstehen also schon Siedegeräusche, bevor das Wasser im
Wasserbehälter kocht, wobei die Stahlplatte, die gewöhnlich den Boden
des Kochendwasserbereiters bildet, geräuschverstärkend wirkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Heizkörper der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, bei dem die Geräuschentwicklung reduziert ist.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Eine verkalkungsähnliche Schicht mindert die Geräuschentwicklung
deutlich. Versuche haben gezeigt, daß ein an sich unerwünscht
verkalkter Kochendwasserbereiter leiser arbeitet als ein ungebrauchter
Kochendwasserbereiter.
Das in Windungen elektrisch isoliert auf die Stahlplatte aufgebrachte
elektrische Dickschichtheizelement hat neben seinen sonstigen
Vorteilen gegenüber einem Rohrheizkörper auch den Vorteil, daß es die
Stahlplatte sehr schnell aufheizt. Allerdings erfolgt diese Aufheizung
nicht über die gesamte Fläche der Stahlplatte gleichmäßig, sondern
entsprechend des Verlaufs des Dickschichtheizelements in bestimmten
Zonen voreilend. Es entstehen dabei an der Stahlplatte überhitzte
Zonen (hot spots), die wesentlich heißer sind als benachbarte Zonen,
weil die Wärmeleitung der Stahlplatte in ihrer Fläche weniger gut ist als
quer dazu, nämlich in Richtung vom Dickschichtheizelement in das
Wasser. Zonal besteht also schnell eine hohe thermische
Oberflächenbelastung, die zu Siedegeräuschen führt.
Durch die Schicht wird der Wärmeübergang von der Stahlplatte auf das
Wasser beeinflußt, insbesondere verzögert. Die Schicht führt zu einem
gezielten Wärmestau in der Stahlplatte, was eine Vergleichmäßigung
der Temperatur über die Fläche der Stahlplatte beim Aufheizvorgang zur
Folge hat. Dadurch werden zonale Überhitzungen und daraus
resultierende Siedegeräusche vor dem Kochzustand des Wassers
reduziert.
Die Schicht ist so gestaltet, daß sie das Regelverhalten von an der
Stahlplatte vorgesehenen Temperaturfühlern nicht wesentlich
beeinträchtigt.
Die Schicht führt außerdem aufgrund ihrer strukturierten Oberfläche
gegenüber einer glatten Oberfläche zu einer Vergrößerung der mit dem
Wasser in Kontakt kommenden Oberfläche, was dem Entstehen von
geräuschentwickelnden Siedeblasen entgegenwirkt. Die Schicht bildet
dem Wasser gegenüber eine Grenzschicht, die geräuschentwickelnde
Siedeblasen unterdrückt. Die Oberflächenstrukturierung kann durch an
der Oberfläche offene Poren gebildet sein.
Durch die gegebenenfalls vorgesehene Metallage, die einen höheren
Wärmeleitwert hat als Stahl, wird die Temperatur der an das Wasser
grenzenden Oberfläche vergleichmäßigt. Die infolge des
Dickschichtheizelements sich in der Stahlplatte ergebenden heißen
Zonen (hot spots) werden ausgeglichen, was das Entstehen von
geräuschentwickelnden Siedeblasen unterdrückt.
Die Metallage, insbesondere Kupferlage, kann direkt die wasserseitige
Oberfläche bilden oder sandwichartig zwischen der Stahlplatte und
einer weiteren korrosionsbeständigen Stahlplatte liegen, die die
wasserseitige Oberfläche bildet.
Bei einer weiteren Lösungsvariante wird eine vergleichsweise dünne
Schicht von 1-10 µm (Dünnschichttechnik) aufgebracht, die die
Oberflächenenergie extrem verringert. Durch diese Beschichtung wird
kein gezielter Wärmestau in der Stahlplatte bewirkt, sondern die
Benetzbarkeit der Oberfläche reduziert. Stahl hat eine relativ hohe
Oberflächenenergie von < 1000 mN/m. Spezielle
Beschichtungsmaterialien, vorzugsweise Hartstoffschichten,
Kohlenstoffschichten oder Plasmapolymerschichten, haben deutlich
geringere Oberflächenenergie und verringern dabei die Benetzbarkeit
durch Flüssigkeiten. Hierdurch entstehen bei geeigneter
Materialauswahl beim Aufheizvorgang Gasblasen, die für die
Geräuschentwicklung weniger schädlich sind.
Die nicht adhäsiven Schichtsysteme weisen aufgrund ihrer niedrigen
Oberflächenenergie Antihafteigenschaften auf, so daß neben einer
Geräuschminimierung auch Kalk- und Schmutzablagerungen reduziert
werden. Das Beschichtungsmaterial ist bekannt unter der Bezeichnung
"Easy-to-clean" bzw. "Antigraffiti Coating" des Instituts für Neue
Materialien, Saarbrücken.
Der Heizkörper kann beispielsweise bei wandmontierbaren
Kochendwasserbereitern, mobilen Kochendwassertöpfen,
Kleinspeichern und Durchlauferhitzern verwendet werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Heizkörper eines Kochendwasserbereiters,
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Querschnitts-Teilansicht,
Fig. 3 eine Alternative zu Fig. 2,
Fig. 4 eine weitere Alternative zu Fig. 2 und
Fig. 5 eine Kombination der Ausführungen nach den Fig. 2 und 4.
Ein wandmontierbarer Kochendwasserbereiter, wie er beispielsweise in
der DE 195 47 705 A1 beschrieben ist, weist einen Wasserbehälter 1
auf, dessen Boden ein Heizkörper 2 bildet. Der Heizkörper 2 trägt ein
Ein-Auslaufrohr 3 und ein Überlaufrohr 4 sowie Bolzen 5 zur Verbindung
mit einem nicht näher dargestellten Träger für den Wasserbehälter 1
und den Heizkörper 2.
Der Heizkörper 2 besteht aus einer, vorzugsweise nicht emaillierten
Edelstahlplatte 6. Auf deren dem Wasserraum 7 abgewandten
Unterseite 8 ist eine elektrisch isolierende Isolierschicht 9
(Dielektrikum) aufgebracht, auf die ein elektrisches
Dickschichtheizelement in Leiterbahnen 10 aufgedruckt ist. Als
Schutzschicht 11 für die Leiterbahnen 10 ist eine Glaspassivierung
vorgesehen. An der Unterseite 8 der Edelstahlplatte 6 ist wenigstens
ein die Temperatur erfassendes, nicht dargestelltes Element
angeordnet.
Auf die dem Wasserraum 7 zugewandte Oberseite 12 der
Edelstahlplatte 6 ist eine Schicht 13 aufgebracht. Die Schicht 13 hat
hinsichtlich der Oberflächenstruktur und der Wärmeleitung ähnliche
Eigenschaften wie eine im Betrieb eines Kochendwasserbereiters aus
dem Wasser entstehende Kalkschicht. Die Schicht 13 hat beispielsweise
an der Oberfläche offene Poren.
Anstelle dieser Schicht kann aber nach einem weiteren Vorschlag auch
eine solche aufgebracht werden, die die Benetzbarkeit mit Wasser
reduziert.
Die Schicht 13 hat eine Dicke von etwa 0,05 mm bis 0,3 mm. Die
Schicht 13 hat eine im Vergleich zur Edelstahlplatte 6 schlechte
Wärmeleitung. Der Wärmeleitwert der Schicht 13 liegt beispielsweise
zwischen 0,2 und 1,8 W/Km, wogegen der Wärmeleitwert der
Edelstahlplatte 6 etwa zwischen 20 und 50 W/Km, also deutlich höher
liegt.
Die Schicht 13 ist vorzugsweise eine keramische Schicht, überwiegend
aus Aluminiumoxid, Aluminiumtitanoxid, Zirkonoxid oder einer Mischung
hieraus.
Die Wirkungsweise der Schicht 13 ist im Heizbetrieb des Heizkörpers im
wesentlichen folgende:
Aufgrund der wasserseitig strukturierten Oberfläche der Schicht 13 besteht eine Grenzschicht zum Wasser hin, die ein Entstehen von Siedegeräusche entwickelnden Dampfbläschen reduziert.
Aufgrund der wasserseitig strukturierten Oberfläche der Schicht 13 besteht eine Grenzschicht zum Wasser hin, die ein Entstehen von Siedegeräusche entwickelnden Dampfbläschen reduziert.
Durch die im Vergleich zur Edelstahlplatte 6 schlechte
Wärmeleitfähigkeit der Schicht 13 entsteht in der Edelstahlplatte 6 ein
gewisser Wärmestau. Dieser führt dazu, daß die Edelstahlplatte 6 schon
beim Aufheizvorgang eine ziemlich gleichmäßige Temperatur annimmt,
obwohl sie an sich von dem Dickschichtheizelement zwar schnell,
entsprechend des Verlaufs der Leiterbahnen 10, jedoch zonal
unterschiedlich beheizt wird. Dadurch wird der Entstehung von solchen
Dampfblasen entgegengewirkt, die sich ungünstig auf die
Geräuschentstehung auswirken.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist auf der dem Wasserraum 7
zugewandten Oberseite 12 der Stahlplatte 6 eine Metallage 14 mit
höherem Wärmeleitwert als Stahl angeordnet. Die Metallage 14 ist
beispielsweise eine Kupferlage, die beschichtet sein und eine
strukturierte Oberfläche aufweisen kann.
Die Wirkungsweise der Metailage ist im Heizbetrieb des Heizkörpers im
wesentlichen folgende:
In der Stahlplatte 6 auftretende überhitzte Zonen (hot spots) wirken zwar auf die Metallage 14, werden in dieser aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit in der Plattenebene jedoch ausgeglichen, so daß an der Grenzschicht zum Wasser eine vergleichmäßigte Temperatur auftritt. Dadurch ist der Entstehung von solchen Dampfblasen entgegengewirkt, die sich ungünstig auf die Geräuschentwicklung auswirken.
In der Stahlplatte 6 auftretende überhitzte Zonen (hot spots) wirken zwar auf die Metallage 14, werden in dieser aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit in der Plattenebene jedoch ausgeglichen, so daß an der Grenzschicht zum Wasser eine vergleichmäßigte Temperatur auftritt. Dadurch ist der Entstehung von solchen Dampfblasen entgegengewirkt, die sich ungünstig auf die Geräuschentwicklung auswirken.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 liegt die Metallage 14,
insbesondere Kupferlage, zwischen der Stahlplatte 6 und einer weiteren
Stahlplatte 15. Die Stahlplatte 15 besteht vorzugsweise aus dem
korrosionsbeständigen Edelstahl 1.4521. Die Stahlplatte 6 besteht
vorzugsweise aus dem kostengünstigeren Edelstahl 1.4016. In der
Stahlplatte 6 entstehende überhitzte Zonen pflanzen sich nicht direkt in
die Stahlplatte 15 fort, weil die Metallage 14 zu einem
Temperaturausgleich in der Fläche führt. Dadurch ist der Entstehung
von solchen Dampfblasen entgegengewirkt, die sich ungünstig auf die
Geräuschentstehung auswirken.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist eine Kombination der
Ausführungsbeispiele der Fig. 2 und 4. Auf der Stahlplatte 15 ist die
Schicht 13 angeordnet. Dabei sind alle genannten Effekte zur
Gasblasenunterdrückung und damit Geräuschminderung eingesetzt.
Als weitere Ausführung ist auch eine Kombination der
Ausführungsbeispiele nach den Fig. 2 und 3 möglich. Die Schicht 13
ist dann wasserseitig auf die Metallage 14 aufgebracht.
Claims (12)
1. Heizkörper für einen Warmwasserbereiter, insbesondere
Kochendwasserbereiter, mit einer Stahlplatte, die auf der
wasserabgewandten Seite ein Dickschichtheizelement trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die dem Wasser zugewandte Seite (12) der Stahlplatte (6) eine
hinsichtlich der Strukturierung der Oberfläche und dem Wärmeleitwert
verkalkungsähnliche Schicht (13) aufgebracht ist und/oder an der dem
Wasser zugewandten Seite (12) der Stahlplatte (6) eine Metallage (14)
mit einem höheren Wärmeleitwert als Stahl angeordnet ist.
2. Heizkörper für einen Warmwasserbereiter, insbesondere
Kochendwasserbereiter, mit einer Stahlplatte, die auf der
wasserabgewandten Seite ein Dickschichtheizelement trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die dem Wasser zugewandte Seite (12) der Stahlplatte (6) eine
die Oberflächenenergie herabsetzende Schicht aufgebracht ist.
3. Heizkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strukturierung der Oberfläche durch an ihr offene Poren
gebildet ist.
4. Heizkörper nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (13) eine keramische Schicht ist.
5. Heizkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Schicht (13) überwiegend aus Aluminiumoxid,
Aluminiumtitanoxid, Zirkonoxid oder einer Mischung hieraus besteht.
6. Heizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeleitwert der Schicht (13) kleiner ist als der Wärmeleitwert
der Stahlplatte (6).
7. Heizkörper nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeleitwert der Schicht (13) etwa 0,2 bis 1,8 W/Km beträgt.
8. Heizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Schicht (13) etwa 0,05 mm bis 0,3 mm beträgt.
9. Heizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlplatte (6) eine, vorzugsweise nichtemaillierte,
Edelstahlplatte ist.
10. Heizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallage (14) eine Kupferlage ist.
11. Heizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallage (14) die wasserseitige Oberfläche bildet oder auf sie
die Schicht (13) aufgebracht ist.
12. Heizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallage (14) zwischen der Stahlplatte (6) und einer weiteren
Stahlplatte (15) liegt, die die wasserseitige Oberfläche bildet oder die
die Schicht (13) trägt.
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DE1998125835 DE19825835C2 (de) | 1998-06-10 | 1998-06-10 | Heizkörper für einen Warmwasserbereiter |
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