Die Erfindung betrifft einen elektrischen Durchlauferhitzer mit einer Heizkammer,
die einen Zufluß und einen Abfluß für eine zu erhitzende Flüssigkeit aufweist.
Durchlauferhitzer werden im Haushaltsbereich beispielsweise für Spülmaschinen
oder Waschmaschinen verwendet oder aber werden für industrielle Anwendungen
beispielsweise zum Erhitzen von Wärmeträgerölen eingesetzt.
Üblicherweise besteht ein Durchlauferhitzer aus einem Metallrohr, das von einer
elektrisch isolierenden Schicht und einer darauf aufgebrachten Heizspirale umgeben
ist. Dieser Aufbau hat allerdings den Nachteil, daß zwischen der Heizspirale
und dem Metallrohr ein verhältnismäßig hoher Wärmewiderstand besteht, so daß
mitunter erhebliche Temperaturdifferenzen zwischen der Heizspirale und dem Metallrohr
auftreten.
Aus der DE 297 02 813 U1 ist ein Kochfeld bekannt, das eine Kochplatte aus
Hochleistungskeramik aufweist. Auf der Unterseite der Kochplatte ist ein Heizleiter
aufgebracht, der mit der Kochplatte einen Flächenkontakt bildet. Als Hochleistungskeramiken
werden insbesondere Siliziumnitrit oder Siliziumcarbit genannt. Für tiefere
Temperaturen im Bereich von 250°C können auch andere elektrisch isolierende
Keramiken wie zum Beispiel Aluminiumoxid verwendet werden. Diese Hochleistungskeramiken
sind aufgrund ihrer Wärmeleitfähigkeit, ihrer Wärmeausdehnungszahl,
ihrer zulässigen Oberflächenbelastung und ihres spezifischen elektrischen
Widerstandes zur Verwendung als Kochplatten besonders geeignet. Die
Wärmeleitfähigkeit dieser Materialien liegt in einem mittleren Bereich zwischen
4-50W/mK. Es wurde festgestellt, daß mit derartigen mittleren Wärmeleitfähigkeiten
ein guter Kompromiß zwischen der Wärmeisolierung gegenüber dem Gehäuse und
der Wärmedurchführung gegenüber dem Heizelement erzielt werden kann. Gleichzeitig
ist die Wärmeausdehnungszahl derartiger Hochleistungskeramiken sehr gering
und liegt im Bereich von 10-61/K, so daß die Verspannungen und Verkrümmungen
der Hochleistungskeramik aufgrund unterschiedlicher Erwärmung gering
bleiben. Der spezifische elektrische Widerstand der verwendeten Hochleistungskeramiken
liegt im Bereich von 1013 Ohm/cm und ist damit so hoch, daß unmittelbar
auf der Unterseite der Kochplatte entsprechende elektrische Heizleiter aufgebracht
werden können.
Ausgehend von einem mit einem Metallrohr aufgebauten elektrischen Durchlauferhitzer
ist es Aufgabe der Erfindung, einen elektrischen Durchlauferhitzer mit einem
möglichst hohen Wirkungsgrad zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Lösung besteht darin, daß mindestens ein Teil der Wandung der
Heizkammer aus einer Hochleistungskeramik besteht und daß außerhalb der Heizkammer
ein Heizleiter vorgesehen ist, der mit der Außenseite der Hochleistungskeramik
einen Flächenkontakt bildet.
Aufgrund des direkten Kontaktes des Heizleiters gegenüber der Hochleistungskeramik
wird ein hoher Wirkungsgrad des Durchlauferhitzers erzielt, da sich zwischen
dem Heizleiter und der Hochleistungskeramik nur ein geringer Temperaturunterschied
ausbildet. Gleichzeitig werden damit lokale Überhitzungen an dem Durchlauferhitzer
vermieden, die insbesondere bei Wärmeträgerölen zu einer Zersetzung
des Öls führen können. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Durchlauferhitzers
besteht darin, daß dieser eine geringe Baugröße aufweist, da wegen der vorteilhaften
Eigenschaften der Hochleistungskeramik eine hohe Leistungsdichte bei
niedrigem Temperaturniveau des Heizleiters erreicht werden kann.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Heizkammer ein
Innenrohr aus Hochleistungskeramik mit einer umgebenden Isolationsschicht ist,
wobei zwischen der Isolationsschicht und dem Innenrohr der Heizleiter eingebracht
ist. Die Ausbildung der Heizkammer in Form einer rohrförmigen Hochleistungskeramik
hat den Vorteil, daß die zu erhitzende Flüssigkeit allseitig von einer Heizkammerwandung
umgeben ist. Auf diese Weise ist eine besonders platzsparende
Ausbildung des Durchlauferhitzers möglich.
Da die Fertigung von plattenförmigen Hochleistungskeramiken allerdings kostengünstiger
ist, ist es ebenso möglich, daß mindestens eine Wandung der Heizkammer
aus einer Platte aus Hochleistungskeramik besteht, die auf der Außenseite
durch eine Isolationsschicht abgedeckt ist, wobei zwischen der Isolationsschicht
und dem Innenrohr der Heizleiter eingebracht ist. Insbesondere kann vorgesehen
sein, daß zwei parallele Wandungen der Heizkammer jeweils aus einer Platte aus
Hochleistungskeramik bestehen. Auf diese Weise kann ein kostengünstiger Durchlauferhitzer
geschaffen werden, mit dem annähernd die gleich installierte Leistung
bezogen auf die Baugröße gegenüber dem Durchlauferhitzer mit Innenrohr erreicht
werden kann.
Die als Hochleistungskeramiken verwendeten Keramiken sind vorzugsweise Siliziumnitrit,
Siliziumcarbit oder Aluminiumnitrit. Diese Keramiken weisen die oben erwähnten
Vorteile von Hochleistungskeramiken auf.
Hinsichtlich der Ausbildung des Heizleiters kommen verschiedene Ausführungen in
Betracht. Eine Möglichkeit besteht darin, daß der Heizleiter aus einer Metallfolie
besteht, die mittels einer Isolierschicht auf die Außenwandung der Hochleistungskeramik
gedrückt wird. Eine meanderförmige Form des Heizleiters kann dabei dadurch
gebildet werden, indem der Heizleiter aus einer Metallfolie mit einem geeigneten
Schneidgerät, zum Beispiel mit einem Laserschneidgerät, ausgeschnitten
wird.
Andere Möglichkeiten zur Ausbildung des Heizleiters bestehen darin, Widerstandsschichten
bzw. Metallschichten in Dickschichttechnologie oder Dünnschichttechnologie
auf die Außenwandung der Hochleistungskeramik aufzubringen. Ferner können
auch Flammenspritzverfahren angewandt werden, mit denen eine Zwischenschicht
aus einem als Haftvermittler und/oder elektrische Isolation dienenden Material
aufgebracht werden kann. Beispielsweise kann Aluminiumoxid als elektrische
Isolation aufgespritzt werden, was insbesondere dann notwendig ist, wenn eine
elektrisch leitfähige Hochleistungskeramik, wie beispielsweise Siliziumcarbit, verwendet
wird.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Heizleiter in Form einer Widerstandspaste
direkt oder mittels Haftvermittler auf die Außenwandung der Hochleistungskeramik
aufzubringen. Hierbei eigenen sich insbesondere Widerstandspasten
bzw. Heizwiderstände mit sogenannter PTC-Charakteristik, d. h. mit einer
ausgeprägt positiven Temperaturcharakteristik ihres Widerstandes. Die PTC-Charakteristik
führt dazu, daß bei Erreichen einer bestimmten Temperatur sich der
Widerstand des jeweiligen Heizwiderstandes sprunghaft erhöht, so daß in diesem
Bereich die Temperatur bzw. die in dem Heizwiderstand umgesetzte Leistung konstant
bleibt. Vorzugsweise wird die entsprechende Sprungtemperatur des Heizwiderstandes
dabei auf die Maximaltemperatur eingestellt, die an der Hochleistungskeramik
auftreten soll.
Unabhängig von dem Material des Heizleiters ist der Verlauf des Heizleiters auf der
Hochleistungskeramik zweckmäßigerweise meanderförmig ausgebildet. In Abhängigkeit
von der Breite, der Dicke, der sich über die Hochleistungskeramik erstreckende
Länge des Heizleiters sowie des verwendeten Materials läßt sich der präsentierende
Widerstand des Heizleiters einstellen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die die
Heizkammer umgebende Isolationsschicht von einem Gehäuse umgeben ist. Für
den Fall, daß der Heizleiter aus einer Metallfolie besteht, kann das Gehäuse gegenüber
der Heizkammer derart verspannt sein, daß die Metallfolie in geeigneter
Weise auf die Außenwandung der Hochleistungskeramik gedrückt wird.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß auf der
Hochleistungskeramik ein Temperatursensor aufgebracht ist, der mit einer Regeleinrichtung
zur Regelung der gemessenen Temperatur verbunden ist. Aufgrund der
guten Wärmeleitfähigkeit der Hochleistungskeramik läßt sich eine effektive und
einfache Regelung der Temperatur an der Hochleistungskeramik erzielen, da nur
eine geringe Zeit zwischen der Leistungserhöhung am Heizleiter und der daraus
resultierenden Temperaturerhöhung an der Hochleistungskeramik vorliegt.
Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Teil der Wandung der Heizkammer
des elektrischen Durchlauferhitzers, der aus Hochleistungskeramik besteht,
folgendermaßen hergestellt werden. Die formbare Keramikausgangsmasse
wird durch Spritzgießen in die gewünschte Form gebracht. Dieser so gebildete
Grünkörper wird dann in an sich bekannter Weise zur Hochleistungskeramik weiterverarbeitet.
Das Spritzgießen zur Formgebung des Grünkörpers bietet sich insbesondere
bei der Bildung kurzer Innenrohre an. Soweit es sich um Grünkörper in
der Form längerer Rohre handelt, hat sich eine Formung der formbaren Ausgangsmasse
durch Extrudieren als besonders vorteilhaft erwiesen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die aus einer Figur bestehende
Zeichnung zeigt dabei einen Querschnitt durch einen rohrförmigen Durchlauferhitzer.
Das Innenrohr 1 des Durchlauferhitzers besteht aus einer Siliziumnitrit-Hochleistungskeramik.
Das Innenrohr 1 ist von einer Isolationsschicht 3 umgeben,
die wiederum von einem geeignet ausgestalteten Gehäuse 4 gegen die Außenwandung
des Innenrohrs 1 gedrückt wird. Zwischen dem Innenrohr 1 und der Isolationsschicht
3 befindet sich ein Heizleiter 2, der meanderförmig auf die Außenwandung
des Innenrohrs in Form einer Widerstandspaste aufgebracht ist. Die Widerstandspaste
weist eine PTC-Charakteristik auf, die dazu führt, daß bei Erreichen
einer bestimmten Temperatur sich der Widerstand des jeweiligen Heizwiderstandes
sprunghaft erhöht. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß sich die Hochleistungskeramik
nicht in unzulässiger Weise überhitzt. Das Innenrohr 1 weist einen Zufluß 5
und einen Abfluß 6 für eine zu erhitzende Flüssigkeit auf Mit der Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit kann ebenfalls die auf die Flüssigkeit übertragene Leistung
variiert werden. Soweit erforderlich, können statt Flüssigkeiten zu erwärmende
Gase durch den Durchlauferhitzer durchgeleitet werden.