DE19823843A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Zudosierung von Additiven bei Poylurethansystemen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Zudosierung von Additiven bei PoylurethansystemenInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Herstellung einer aushärtbaren, mindestens zwei Komponenten umfassenden Polyurethan-Zusammensetzung sieht vor, daß flüssige und/oder pulverförmige Additive beigemischt werden. Die Beimischung oder Zudosierung der Additive in das PUR Gemisch erfolgt hierbei zum spätestmöglichen Zeitpunkt vor der Verarbeitung im Mischtopf. In einer zweiten Ausführung wird das einzubringende Additiv über ein zusätzliches Additiv (Trägeradditiv) im Huckepack-Verfahren in die PUR-Zusammensetzung eingebracht.
Description
Die Verarbeitung von flüssigen, mehrkomponentigen Polyurethansystemen
bestehend aus Polyolen, Isocyanaten und unterschiedlich vielen Zusatzstoffen
mittels verschiedenartigster Maschinenanlagen ist Stand der Technik.
Es ist ebenfalls Stand der Technik, weitere Additive, welche den
Polyurethansystemen spezifische Eigenschaftsprofile verleihen, den
Polyurethankomponenten beizumischen.
Ein Additiv, welches zum Beispiel die Reduzierung von Dichten, die Fliessfähigkeit,
die Verhinderung von sich bildenden Luftblasen, die Minderung der Bildung von
Farbschlieren, die Ausbildung einer Hautstruktur bei Esthersystemen ermöglicht
ist bekannt und beispielhaft zu benennen.
Weiter ist z. B. ein internes Trennmittel - IMR - (Internal Mould Release als Additiv
bekannt, welches in verschiedenen PUR Systemen Anwendung findet.
Die vorgenannten beispielhaften Additive wurden bisher entweder einer der beiden
Grundkomponenten der PUR Formulierung oder einem dafür erforderlichen
Zusatzstoff, z. B. einem Vernetzer beigemischt.
Die vorgenannten beispielhaften Additive sind z. B. flüssiger oder pulverförmiger
Natur und werden deswegen in einem Misch-Rührvorgang beigefügt.
Bei den vorgenannten beispielhaften Additiven werden dieselben normalerweise
bereits bei der Herstellung der PUR Systeme beigefügt, mindestens jedoch geraume
Zeit vor der Verarbeitung derselben.
Bereits die Tatsache, dass zum Beispiel pulverförmige Additive ihrer Natur nach
leicht sedimentieren, zeigt die Schwierigkeit, solche PUR Systeme mit derartigen
Additiven stabil zu halten.
Je nach Verweildauer im "vorgefertigten" PUR System mit Additiven kann es
darüber hinaus zu mehr oder minder starken Beeinträchtigungen des Gemisches
kommen. So ist bekannt, dass die Eigenschaften des zuerst benannten
beispielhaften Additives um so mehr abfallen, je länger die Verweildauer im Gemisch
ist.
Es ist weiter bekannt, dass solche Gemische negative Auswirkungen auf die
Eigenschaften des PUR Systems bzw. des Endproduktes haben.
Beeinträchtigungen des PUR Systems oder des Endproduktes ergeben sich auch
bei der Verwendung des beispielhaft benannten zweiten Additives dergestalt, dass
solche IMR zum Beispiel den Polyolbestandteil negativ beeinflussen, dabei ihre
Eigenschaft teilweise verlieren und deswegen in höherem Masse beigegeben
werden müssen um den gewünschten Erfolg zu haben, dadurch aber wiederum die
mechanischen Eigenschaften oder physikalischen Werte des Endproduktes
verschlechtern.
Im einzelnen sind die dabei auftretenden Mechanismen/Vorgänge noch nicht
endgültig geklärt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß die Zuführung des Additivs auf einfachere
Weise ohne Beeinträchtigung der PUR-Zusammensetzung erfolgen kann.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt gemäß der technischen Lehre des
Anspruches 1.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist also, daß die vorgenannten Nachteile
dadurch behoben werden, daß die Additive erst zum letztmöglichen Zeitpunkt auf
einfachste Weise dem PUR Gemisch hinzuzugefügt bzw. beizudosiert werden und
dabei ein weiteres Additiv als "Träger" benutzt wird.
Zwar ist es bekannt derartige Additive der PUR-Zusammensetzung erst bei der
Verarbeitung hinzuzufügen. Es ist aber nicht bekannt, dieses Additiv als "Huckepack-Träger"
für das eigentliche Additiv selbst zu verwenden.
Ein beispielhaftes derartiges "Trägeradditiv" kann die Farbpaste sein, welche in
vielfältigsten Varianten bei PUR Systemen eingesetzt und wenn nötig erst ganz
zuletzt dem PUR Gemisch beigefügt oder noch geeigneter zum Beispiel mittels eines
Dosiergerätes erst zum Zeitpunkt der eigentlichen Vermischung der PUR
Komponenten im Mischkopf zudosiert wird. Eine derartige Farbpaste besteht aus
einer Dispersion von Farb- (oder Ruß-)Partikeln und einem Kunststoffträger in
flüssiger oder halbflüssiger Form.
In Versuchsreihen, Musterproduktionen und Serienproduktionen konnte seit Beginn
derselben bereits 1996 nachgewiesen werden, dass die vorbeschriebenen negativen
Aspekte ganz, zumindestens zum überwiegenden Teile nicht auftreten wenn unter
Berücksichtigung des Erfindungsgedankens gehandelt wird. Das vorgenannte
beispielhafte erste Additiv kann demnach leicht der Farbpaste beigemischt werden,
beeinflusst diese nicht oder nur in zu vernachlässigendem Masse und ist in flüssiger
Form mit dem "Trägeradditiv" dem PUR Gemisch zum spätest denkbaren Zeitpunkt
leicht beizudosieren.
Im zweiten Anwendungsfall des beispielhaft erwähnten Additivs ist das IMR in
einfachster Form dem "Trägeradditiv" beizumischen - beide sind flüssig und dieses
Gemisch wird während der "Lagerzeit" nicht oder nur in zu vernachlässigendem
Masse beeinflusst und kann ebenso zum spätestmöglichen Zeitpunkt dem PUR
Gemisch beidosiert werden.
In beiden Fällen wird dadurch das Endprodukt und dessen
mechanische/physikalische Eigenschaften weitaus weniger negativ beeinflusst, aber
vor allem wird die gewünschte Eigenschaft der z. B. vorgenannten Additive in bisher
nicht bekannter Weise dem Endprodukt mitgegeben oder dessen gewünschte
Eigenschaft ermöglicht.
Des weiteren ermöglicht der Erfindungsgedanke durch die Zudosierung der
"Trägeradditive" mit den vorgenannten beispielhaften Additiven im Mischkopf die
Anteile derselben während der Verarbeitung auf einer Produktionsanlage durch
höhere oder kleinere Dosiermengen zu verändern, was bei fertigen Vorgemischen
nicht möglich ist. Dadurch können unterschiedliche Anforderungs- oder
Eigenschaftsprofile auf einfachste Weise ermöglicht werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer aushärtbaren, mindestens zwei Komponenten
umfassenden Polyurethan-Zusammensetzung, der flüssige und/oder pulverförmige
Additive beigemischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beimischung oder Zudosierung der Additive in das PUR Gemisch zum
spätestmöglichen Zeitpunkt vor der Verarbeitung im Mischkopf erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beimischung
oder Zudosierung im Mischkopf selbst unmittelbar vor der Verarbeitung der
PUR-Zusammensetzung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv
pulverförmig ist und eine Dichtereduzierung des PU-Schaumes bewirkt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv
flüssig ist und aus einem der PUR-Zusammensetzung vor der Verarbeitung
bei gegebenen Trennmittel - IMR - besteht, welches die leichte Entformbarkeit des
PUR Endproduktes ermöglicht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 14, dadurch gekennzeichnet, dass das
oder die Additive in einem separaten Arbeitsgang mit einem anderen, als Träger
fungierenden Additiv (Trägeradditiv) vermischt werden und dann erst dem PUR
Gemisch beigegeben oder beidosiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägeradditiv
eine Farbpaste ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Additiv, welches dem Trägeradditiv beigegeben wird, wahlweise ein Additiv zur
Reduzierung der Dichte der Zusammensetzung, zur Verbesserung der Fließfähigkeit
der zu verarbeitenden PUR-Zusammensetzung, zur Verhinderung von Luftblasen
der PUR-Zusammensetzung und/oder zur Minderung der Farbschlieren-Bildung ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass das
Trägeradditiv nicht nur ein weiteres Additiv ist, sondern beliebig viele Additive
aufnimmt und/oder beinhaltet.
9. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägeradditiv mit Additiv/Additiven mittels einer
Zudosieranlage erst beim Eintragen der PUR Komponenten in den Mischkopf
zudosiert wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der
Zudosierung des Trägeradditivs mit Additiv/Additiven mittels einer Zudosierung im
Mischkopf, auf einer Produktionsanlage variabel ist und somit verschiedenartige
Anforderungs- oder Eigenschaftsprofile auf dieser produzierbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998123843 DE19823843A1 (de) | 1998-05-29 | 1998-05-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Zudosierung von Additiven bei Poylurethansystemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998123843 DE19823843A1 (de) | 1998-05-29 | 1998-05-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Zudosierung von Additiven bei Poylurethansystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19823843A1 true DE19823843A1 (de) | 1999-12-02 |
Family
ID=7869167
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998123843 Withdrawn DE19823843A1 (de) | 1998-05-29 | 1998-05-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Zudosierung von Additiven bei Poylurethansystemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19823843A1 (de) |
Cited By (3)
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DE102005044972A1 (de) * | 2005-09-20 | 2007-03-22 | Endress + Hauser Flowtec Ag | Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffes, insb. eines Polyurethans sowie Verfahren zum Herstellen eines aus solch einem Kunststoff bestehenden Liners für ein Meßrohr eines In-Line-Meßgeräts |
US7627939B2 (en) | 2004-12-21 | 2009-12-08 | Endress + Hauser Flowtec Ag | In-line measuring device with measuring tube and method for manufacture thereof |
US8464595B2 (en) | 2005-09-20 | 2013-06-18 | Endress + Hauser Flowtec Ag | Method for manufacturing a plastic, especially a polyurethane, as well as method for manufacturing, with such plastic, a liner for a measuring tube of an in-line measuring device |
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DE4418506A1 (de) * | 1994-05-27 | 1995-11-30 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Zweikomponenten-Reaktivsystemen mit hohem Füllstoffgehalt |
-
1998
- 1998-05-29 DE DE1998123843 patent/DE19823843A1/de not_active Withdrawn
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