DE19822512A1 - Verfahren zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-Bauteilen - Google Patents
Verfahren zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-BauteilenInfo
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Abstract
Die Bauteile (1) werden aus einer Wafer-Scheibe (S) vereinzelt, die mit einer Seite, bevorzugt ihrer Frontscheibe (2) lösbar auf einer Trägerfolie (5) aufgebracht ist. Die Wafer-Scheibe wird von der Rückseite (8) her vereinzelt z. B. gesägt. Die Trägerfolie (5) wird mit den Bauteilen (1) anschließend derart positioniert, daß sich zumindest ein Bauteil (13) über einem zugeordneten Bauteilträger (14) befindet. Das Bauteil (13) wird mit einem auf die Trägerfolie (5) wirkenden Stempel (18) auf den Bauteilträger (14) gedrückt.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Endmontage von Halb
leiter-Bauteilen und betrifft das Vereinzeln und Positionie
ren derartiger Bauteile, insbesondere sog. ultradünne Halb
leiter-Bauteile (chips), die aus einer Wafer-Scheibe mit ei
ner sehr geringen Dicke von beispielsweise weniger als 150 µm
hergestellt werden.
Derartige Halbleiter-Bauteile werden bekanntermaßen (EP-0 565
781 A1) zunächst gemeinsam auf einer Wafer-Scheibe ausgebil
det und strukturiert. Erst anschließend werden die Bauteile
zur individuellen Weiterverarbeitung und z. B. Bildung einzel
ner Halbleitermodule voneinander getrennt. Dazu wird die Wa
fer-Scheibe in einem Sägerahmen angeordnet, in dem eine adhä
sive Folie gespannt ist. Die Wafer-Scheibe haftet mit ihrer
Rückseite auf der Folie, so daß auch die Bauteile nach einem
anschließenden Sägevorgang - durch mit dem Sägevorgang er
zeugte Fugen voneinander getrennt - auf der Folie haften
bleiben. Anschließend müssen die vereinzelten Bauteile von
der Folie abgenommen und auf einem Bauteilträger positioniert
bzw. fixiert werden. Diese Schritte bezeichnet man auch als
"Pick and Place" bzw. "Die-Bonden". Dabei besteht die
Schwierigkeit, das Bauteil unter möglichst geringer mechani
scher Belastung zu handhaben und die Funktionsfähigkeit be
einträchtigende mechanische Beschädigungen zu vermeiden. Dazu
wird beispielsweise ein Vakuum-Saugrüssel verwendet.
Aus der EP-0 565 781 A1 geht in diesem Zusammenhang die Ver
wendung einer Pickup-Nadel vor, die durch eine Adhäsivfolie
eines Sägerahmens zur Verminderung der Adhäsionskräfte gegen
die Unterseite oder Rückseite eines Bauteiles drückt, das zu
vor durch Sägen von der Frontseite der Wafer-Scheibe her aus
dem Scheibenverband vereinzelt wurde. Das Bauteil wird aus
der gemeinsamen Ebene der übrigen Bauteile herausgehoben, wo
bei sich die Trägerfolie löst und ein Saugrüssel mit ver
gleichsweise geringer Saugkraft zum Weitertransport und zum
Positionieren des Bauteiles ausreicht.
Im Hinblick auf die durch die Pickup-Nadel zu befürchtende
Beschädigung der Bauteilrückseite wird in der älteren
Deutschen Patentanmeldung vom 20. 11. 1996 mit dem amtlichen
Aktenzeichen 196 48 072.8 vorgeschlagen, auf der der Träger
folie zugewandten Rückseite des Halbleiter-Bauteils bzw. der
ursprünglichen Wafer-Scheibe eine Schutzschicht aufzutragen.
Dies erhöht den Fertigungsaufwand zusätzlich und ist insbe
sondere im Hinblick auf den Trend zu immer dünner werdenden
Bauteilen (ultradünne chips) problematisch. Weiterhin erfor
dern die vorbeschriebenen bekannten Verfahren ein zeitaufwen
diges Greifen, Transportieren und Plazieren der vereinzelten
Halbleiter-Bauteile. Dies erhöht die Taktzeiten und setzt die
Bauteile zusätzlichen mechanischen Belastungen aus.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Ver
fahrens zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-Bau
teilen, das bei einer einfachen und kostengünstigen Verfah
rensdurchführung insbesondere auch für besonders dünne Halb
leiter-Bauteile geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-Bauteilen,
die zunächst im Verbund in einer Wafer-Scheibe gemeinsam be
arbeitet wurden, bei dem die bereits strukturierte Frontseite
der Wafer-Scheibe lösbar auf einer Trägerfolie befestigt
wird, die Wafer-Scheibe von der Rückseite her zur Vereinze
lung der Halbleiter-Bauteile gesägt wird, die Wafer-Scheibe
derart positioniert wird, daß sich zumindest jeweils ein Bau
teil über einem zugeordneten Bauteilträger befindet, und das
jeweilige Bauteil mit einem auf die Trägerfolie wirkenden
Stempel auf den Bauteilträger gedrückt wird.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß eine weitestgehend umfassende Behandlung der
Wafer-Scheibe ausschließlich auf einem einzigen Träger - näm
lich mit der Trägerfolie - von der Rückseite aus ermöglicht
wird. Besonders vorteilhaft kann die Rückseite der mit ihrer
Frontseite bereits auf der Trägerfolie befestigten Wafer-
Scheibe abgeschliffen werden, um die Dicke der Wafer-Scheibe
weiter zu vermindern (sog. Wafer-Dünnen). Dieser Prozeß wird
allgemein auch als Wafer-Schleifen oder Grinden bezeichnet.
Danach kann die bereits fixierte Wafer-Scheibe von der Rück
seite her zur Vereinzelung der Halbleiter-Bauteile gesägt
werden, ohne daß es einer erneuten Scheibenfixierung bedarf.
Anschließend erfolgt der gegenüber den vorbeschriebenen Ver
fahren wesentlich vereinfachte Prozeß des Die-Bondens, indem
die Wafer-Scheibe vorzugsweise oberhalb eines Modulträgerban
des (Leadframe-Band), das als Substrat dient, präzise gemäß
der Anordnung der Bauteile in der Wafer-Scheibe
"wafermapgerecht" positioniert wird. Anschließend wird das
individuelle Halbleiter-Bauteil mit dem auf die andere, freie
Seite der Folie wirkenden Stempel auf das Substrat gedrückt.
Dabei ist ein Durchstoßen der Trägerfolie nicht erforderlich,
so daß keine punktuelle, zum Bruch dünner chips führende me
chanische Belastung auftritt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf das jeweilige Bauteil mit einer ebenen
Kontaktfläche des Stempels gedrückt. Dies hat eine weitere
Vergleichmäßigung der auf das Halbleiter-Bauteil ausgeübten
Druckkräfte zur Folge, so daß eine besonders schonende Ablö
sung des Bauteils von der Trägerfolie und ein belastungsarmer
Transfer auf den Bauteilträger ermöglicht wird. Besonders be
vorzugt kann dazu der Bauteilträger mit einer Adhäsions
schicht beschichtet sein, deren Adhäsion größer als die der
Trägerfolie ist.
In diesem Zusammenhang sieht eine besonders bevorzugte Ausge
staltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß die Trä
gerfolie auf ihrer dem Bauteil zugewandten Seite mit einer
Klebstoffschicht versehen ist, deren Adhäsion bedarfsweise
durch Lichtzufuhr vermindert werden kann. Dadurch kann näm
lich das Ablösen des Halbleiter-Bauteils von der Trägerfolie
bedarfsgerecht unterstützt werden.
Eine fertigungstechnisch besonders bevorzugte Fortbildung des
Verfahren sieht dabei vor, daß das Licht durch den Stempel
zugeführt wird.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei
spielhaft nachfolgend anhand einer Figur weiter erläutert.
Die Figur zeigt mehrere Halbleiter-Bauteile 1, die ursprüng
lich Bestandteil einer gemeinsame Wafer-Scheibe S waren und
in dieser zunächst gemeinsam bearbeitet und strukturiert wor
den sind. Die Frontseite der bearbeiteten ursprünglichen Wa
fer-Scheibe und damit die Frontseiten 2 der Halbleiter-Bau
teile (chips) 1 sind lösbar auf einer gemeinsamen Trägerfolie
5 befestigt. Die zwischen den Chips 1 bestehenden Fugen 7
sind zuvor zwecks Vereinzelung der Bauteile 1 durch an sich
bekanntes Sägen oder Trennen z. B. mittels Laser der (nicht
vollständig gezeigten) Wafer-Scheibe S erzeugt worden. Ein
dazu geeignetes Sägeverfahren ist beispielsweise in der EP 0 734 824 A2
offenbart. Dabei wurde die Wafer-Scheibe S von ih
rer Rückseite 8 her zur Erzeugung der Fugen 7 zwecks Verein
zelung der Bauteile gesägt.
Die Trägerfolie 5 wird anschließend (wie durch Pfeile A-B an
gedeutet) derart positioniert, daß sich zumindest ein Bauteil
13 über einem ihm zugeordneten Bauteilträger 14 befindet. Der
Bauteilträger kann in an sich bekannter Weise Bestandteil
(Insel) eines Leadframes oder eines Substrats sein, das Teil
eines Leadframebandes oder Modulträgerbandes 15 sein kann.
Die Positionierung des Bauteils 13 erfolgt entsprechend sei
ner individuellen, bekannten Position in der ursprünglichen
Wafer-Scheibe (d. h. sog. wafermapgerecht). Das Bauteil 13
wird von oben mit der ebenen Kontaktseite 16 eines auf die
Trägerfolie 5 wirkenden Stempels 18 mit seiner Unterseite 19
auf eine Klebstoffschicht 22 des Bauteilträgers 14 gedrückt.
Der Stempel 18 ist dazu - wie durch Pfeile C-D angedeutet -
relativ zu dem Bauteilträger 14 vertikal verfahrbar. Dabei
wird dafür gesorgt, daß die Adhäsion zwischen der Klebstoff
schicht 22 und der Rückseite 19 größer ist als die Adhäsion,
die zwischen der Trägerfolie 5 und der Frontseite 2 des Bau
teils 13 besteht.
Besonders bevorzugt kann eine Trägerfolie 5 mit einer Kleb
stoffschicht 23 verwendet werden, deren Adhäsion gegenüber
dem Bauteil 13 dadurch vermindert werden kann, daß die Folie
5 mit Licht 24 einer geeigneten Wellenlänge (z. B. UV-Licht)
bestrahlt wird. Die Lichtbestrahlung führt zu einer zum Zeit
punkt des Bauteiltransfers von der Trägerfolie 5 auf das
Substrat 14 gewünschten Verminderung der Adhäsion und damit
zu einem besonders einfachen Ablösen der Trägerfolie 5 von
der Frontseite 2 des Bauteils 13. Besonders bevorzugt kann
das Licht 24 durch Lichtwellenleiter 26 zugeführt werden, die
durch dem Stempel 18 führen und an der Kontaktfläche 16 en
den.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorteilhafterweise
die Anzahl der notwendigen Prozeßschritte vom Wafer-Dünnen
bis zum Die-Bonden minimiert. Dies führt zu erheblichen Ein
sparungen bei den Prozeßkosten, insbesondere weil Prozeß
schritte für das Laminieren und wieder Abtrennen der Wafer-
Scheibe von weiteren Träger- oder Schutzfolien vor dem Wafer
sägen eingespart werden können. Die Verfahrwege und Bewegun
gen für das Die-Bonden werden minimiert. Das bei bekannten
Verfahren notwendige Abnehmen und Positionieren des Bauteiles
("Pick and Place") entfällt, wodurch weitere Kosteneinsparun
gen realisiert werden können. Das ganzflächige Herabdrücken
des Bauteils auf das Substrat unter vollständiger Zwischen
lage der Trägerfolie ermöglicht eine besonders schonende
Handhabung der Bauteile. Insbesondere ist kein Durchstoßen
der Trägerfolie mit Nadeln oder ähnlichen Ablösehilfen erfor
derlich. Insgesamt führt das erfindungsgemäße Verfahrens da
mit zu einer erheblichen Verkürzung der Gesamtdurchlaufzeit,
verminderten Ausrüstungskosten und einer besonders schonenden
Bauteilbehandlung, aus der eine Erhöhung der Ausbeute und
Qualität vor allem bei dünnen Wafer-Scheiben bzw. Bauteilen
resultiert.
Claims (4)
1. Verfahren zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-
Bauteilen (1), die zunächst im Verbund in einer Wafer-Scheibe
(S) gemeinsam bearbeitet wurden, bei dem:
- - die bereits strukturierte Frontseite (2) der Wafer-Scheibe (S) lösbar auf einer Trägerfolie (5) befestigt wird,
- - die Wafer-Scheibe (S) von der Rückseite (8) her zur Verein zelung der Bauteile (1) gesägt wird,
- - die Wafer-Scheibe (S) derart positioniert wird, daß sich zumindest jeweils ein Bauteil (13) über einem zugeordneten Bauteilträger (14) befindet, und
- - das jeweilige Bauteil (13) mit einem auf die Trägerfolie (5) wirkenden Stempel (18) auf den Bauteilträger (14) ge drückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei
- - das jeweilige Bauteil (1) mit einer ebenen Kontaktfläche (16) des Stempels (18) auf den Bauteilträger (14) gedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- - die Trägerfolie (5) auf ihrer dem Bauteil (1) zugewandten Seite mit einer Klebstoffschicht (23) versehen ist, deren Adhäsion bedarfsweise durch Energiezufuhr vermindert werden kann.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei
- - die Energie durch den Stempel (18) zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998122512 DE19822512A1 (de) | 1998-05-19 | 1998-05-19 | Verfahren zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-Bauteilen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998122512 DE19822512A1 (de) | 1998-05-19 | 1998-05-19 | Verfahren zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-Bauteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19822512A1 true DE19822512A1 (de) | 1999-10-21 |
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ID=7868325
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998122512 Ceased DE19822512A1 (de) | 1998-05-19 | 1998-05-19 | Verfahren zum Vereinzeln und Positionieren von Halbleiter-Bauteilen |
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Date | Code | Title | Description |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |