DE19822414A1 - Bremsbetätigungsvorrichtung - Google Patents
BremsbetätigungsvorrichtungInfo
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Abstract
Es wird eine Bremsbetätigungsvorrichtung, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage vom Typ "Brake-by-wire" vorgeschlagen. Die Vorrichtung verfügt über ein in einem Drehlager schwenkbar gelagertes Pedal (1), das mittels einer federbelasteten Vorrichtung entgegen der Betätigungsrichtung vorgespannt ist, sowie mit einem Faltenbalg (5) als Dämpfungsmittel zur definierten Einstellung einer vorgegebenen Kraft-Weg-Charakteristik. DOLLAR A Wesentlicher Vorteil des Faltenbalges (5) ist, daß kennlinienrelevante Größen einfach während der Herstellung variiert werden können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Faltenbalg (5) gleichzeitig als elastisches Mittel wirksam ist, so daß eine separate Feder entfallen kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsbetätigungsvor
richtung, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage
vom Typ "Brake-by-wire" mit einem, an einer Achse schwenkbar
gelagerten Pedal, das mit elastischen Mitteln entgegen der
Betätigungsrichtung vorgespannt ist, und ein Dämpfungsmittel
zur definierten Einstellung einer vorgegebenen Kraft-Weg-
Charakteristik aufweist, so daß bei Betätigung eine bestimm
te Rückwirkungskraft erzeugt wird.
Eine derartige Einrichtung ist z. B. aus der DE 195 40 705 A1
bekannt. Bei der vorbekannten Einrichtung wird die Kraft-/Weg-
Charakteristik des Betätigungspedals durch einen Tel
lerfederstapel erzeugt, der zur definierten Dämpfung mit
einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Anordnung zusammenwirkt.
Die Dämpfung erfolgt dabei durch Strömung der Luft durch
eine im Kolben vorgesehene Bohrung.
Weniger vorteilhaft ist bei der vorbekannten Einrichtung die
konstante Drosselwirkung der vorhin erwähnten Bohrung an
zusehen, die lediglich eine eingeschränkte Anpassung der
Kraft-/Weg-Charakteristik des Betätigungspedals an eine,
beispielsweise vom Fahrzeughersteller vorgegebene, eigene
"Pedalcharakteristik" ermöglicht. Als nachteilig wird außer
dem die im Tellerfederstapel auftretende Reibung empfunden,
die eine kleine Hysterese zur Folge hat.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel vor
zuschlagen, die eine veränderbare, vorzugsweise pedalweg- bzw.
pedalgeschwindigkeitsabhängige Dämpfung des Wegsimula
tors und somit eine flexiblere Anpassung der Kraft-/Weg-Cha
rakteristik des Betätigungspedals an einen vorgegebenen Ver
lauf ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
Dämpfungseinrichtung ein Faltenbalg vorgesehen ist. Der Fal
tenbalg läßt sich einfach herstellen und ein wesentlicher
Vorteil ist, daß die kennlinienrelevanten Geometriegrößen
des Faltenbalges mit geringem herstellungstechnischen Auf
wand abgeändert werden können.
In Konkretisierung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß eine progressiv ansteigende Kennlinie der Reaktionskraft
in Relation zu dem Pedalweg dadurch erzeugt wird, daß
Balgwandstärke, Balglänge, Balgdurchmesser, das Verhältnis
von Balginnendurchmesser zu Balgaußendurchmesser und
Balgfaltung einzeln unabhängig voneinander oder in Kombina
tion miteinander über den Balgkörper verändert sind.
Der Faltenbalg besteht gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform aus Metallwerkstoff und dessen duktiles Ver
halten läßt sichere Funktion der Betätigungseinrichtung
selbst für den Fall zu, daß wider Erwarten ein Riß in dem
Faltenbalg entsteht. Folglich verfügt die Betätigungsein
richtung über ausgeprägtes fail-safe-Verhalten.
Eine einfache Montage bei dem Fahrzeughersteller wird
schließlich dadurch ermöglicht, daß der Faltenbalg zusammen
mit der Achse für das Pedal in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet ist.
Die Fig. 1 und 2 zeigen stark schematisiert den Aufbau
der erfindungsgemäßen Einrichtung bei jeweils entfernter
Gehäusewandung wobei Fig. 1 der Frontansicht entspricht und
der Fig. 2 die korrespondierende Seitenansicht zu entnehmen
ist.
Ein Betätigungs- bzw. Bremspedal 1 nachstehend nur Pedal
weist eine Fußtrittplatte 2 auf, die an einem biegesteifen,
mittels einer Achse 4 drehbar gelagerten Arm 3 befestigt
ist. Die gewünschte progressive Kraft-/Weg-Charakteristik
wird durch ein das Pedal 1 entgegen der Betätigungsrichtung
vorspannendes elastisches Mittel nachgebildet, mit anderen
Worten simuliert. Der Kraftfahrzeugführer erhält dadurch den
Eindruck, daß das Pedal unter fortschreitender Verschwenkung
einen zunehmenden Widerstand entgegensetzt. Die Rück
wirkungskraft oder Reaktionskraft des elastischen Mittels
ist abhängig von der Auslenkung, welche letztendlich dem
zurückgelegten Pedalweg entspricht und es kommt beispiels
weise eine konische Schraubenfedern zum Einsatz.
Der Zeichnung ist weiter zu entnehmen, daß als Dämpfungs
mittel ein Faltenbalg 5 mit radial äußerer Wellung oder Fal
tung seiner Wandung 6 versehen ist. Der Faltenbalg 5 ist mit
einem Ende an einer Fläche 7 eines Gehäuse 8 abgestützt und
das andere Ende beaufschlagt einen abgekröpften Hebel 9,
welcher drehfest mit dem Arm 3 verbunden ist. Der Raum mit
der Achse 4 und dem daran angelenkten Arm 3 wird im wesent
lichen allseitig nach außen durch Flächen des Gehäuse 8 be
grenzt. Im Inneren des Gehäuse 8 ist ferner eine elektrische
Auswertevorrichtung 10 für mit dieser elektrisch verbundene
Einrichtungen 11 zum Erfassen des Betätigungsweges, insbe
sondere Pedalschwenkwinkels angeordnet.
Eine starke Vereinfachung des Bauaufwandes geht damit ein
her, daß der Faltenbalg 5 zugleich als elastisches Mittel
ausgebildet ist und die erforderliche Reaktionskraft und
Rückstellkraft zum Zurückstellen des Pedals 1 aus einer aus
gelenkten Stellung in eine kraftfreie Ruhelage aufbringt.
Durch diese Bauweise kann nämlich ein gesondert zu montie
rendes elastisches Mittel entfallen, was zu großen Kosten
vorteilen führt.
Für eine progressiv ansteigende Kennlinie der Reaktionskraft
in Relation zu dem Pedalweg sieht die Erfindung vor, daß
Balgwandstärke, Balglänge, Balgdurchmesser, das Verhältnis
von Balginnendurchmesser zu Balgaußendurchmesser und
Balgfaltung einzeln unabhängig voneinander oder in Kombina
tion miteinander über die Länge des Balgkörpers unterschied
lich variiert sind. So ist es beispielsweise möglich dadurch
auf die Kennlinie Einfluß zu nehmen, daß der Balgdurchmesser
konisch zulaufend von einem Ende zu dem anderen Ende aus ge
führt ist, oder daß die Wandstärke von dem einen zu dem an
deren Ende zu- bzw. abnimmt. Außerdem ist es möglich, den
Abstand zwischen den einzelnen Wellen oder Falten unter
schiedlich zu gestalten, so daß bei bestimmten Auslenkungen
Auflageeffekte von aneinander anliegenden Wellen oder Falten
zur Variation der Kennlinie ausgenutzt werden können.
In Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, daß der
Faltenbalg in seinem Inneren ein eingeschlossenes, kompres
sibles, Gasvolumen aufweist, so daß auch dadurch die Kenn
linie der Reaktionskraft beeinflußbar ist.
Für eine abgeänderte insbesondere verstärkte Dämpfungswir
kung des Faltenbalges 5 ist dieser aus mehreren, aneinander
befestigten Werkstofflagen nach Art eines Mehrschichtwerk
stoffes aufgebaut. Vorzugsweise sind die einzelnen Werk
stofflagen aus Metall und sind unter Zwischenlage eines ela
stischen Kunststoffes aneinander befestigt, so daß jede Lage
bezogen auf die zugeordnete andere Lage in bestimmtem Maße
Relativbewegungen ausführen kann, woraus der gewünschte
stärkere Dämpfungseffekt resultiert. Es ist allerdings auch
möglich durch abschnittsweise geänderte Werkstoffe, insbe
sondere Metallwerkstoffe bei der Herstellung des Faltenbalgs
5 und durch die unterschiedlichen Steifigkeiten dieser Werk
stoffe die Kennlinie abzuändern.
Schließlich wird eine besonders montagefreundliche Brems
betätigungsvorrichtung erreicht, indem der Faltenbalg 5 zu
sammen mit der Achse 4 für das Pedal 1 in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet und unmittelbar an einer Wand des Kraft
fahrzeuges befestigt wird. Das so geschaffene Betätigungs
modul ist gegen Verschmutzung geschützt an der Wand anordbar
und senkt gleichzeitig Montagekosten bei dem Kraftfahrzeug
hersteller, weil es lediglich noch mit Stellvorrichtungen
elektrisch verbunden werden muß.
Allen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ist ge
mein, daß die Betätigungsvorrichtung selbst bei einem Riß im
Bereich des Faltenbalges seine Funktion aufrechterhält, so
daß höchste Sicherheitsanforderungen ohne redundant vorzuse
hende Bauteile erfüllt werden.
Claims (8)
1. Bremsbetätigungsvorrichtung, insbesondere für eine
Kraftfahrzeug-Bremsanlage vom Typ "Brake-by-wire" mit
einem, an einer Achse (4) schwenkbar gelagerten Pedal
(1), das mit elastischen Mitteln entgegen der Betäti
gungsrichtung vorgespannt ist, und ein Dämpfungsmittel
zur definierten Einstellung einer vorgegebenen Kraft-
Weg-Charakteristik aufweist, so daß bei Betätigung eine
bestimmte Rückwirkungskraft erzeugt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Dämpfungsmittel ein Faltenbalg
(5) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faltenbalg (5) zugleich als elastisches Mittel
ausgebildet ist und die erforderliche Reaktionskraft
und Rückstellkraft zum Zurückstellen des Betätigungs
pedals (1) aus einer ausgelenkten Stellung in eine
kraftfreie Ruhelage aufbringt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine progressiv ansteigende Kennlinie der Re
aktionskraft in Relation zu dem Pedalweg dadurch er
zeugt wird, daß Balgwandstärke, Balglänge, Balgdurch
messer, das Verhältnis von Balginnendurchmesser zu Bal
gaußendurchmesser und Balgfaltung einzeln unabhängig
voneinander oder in Kombination miteinander über die
Länge des Balgkörpers unterschiedlich variiert sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg
(5) für eine Beeinflussung seines Federkennwertes ein
eingeschlossenes, kompressibles, Gasvolumen aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faltenbalg (5) für eine abgeänderte Dämpfungs
wirkung aus mehreren, aneinander befestigten Werkstoff
lagen nach Art eines Mehrschichtwerkstoffes aufgebaut
ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg
(5) aus Metallwerkstoff besteht.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg
(5) zusammen mit der Achse (4) für das Pedal (1) in
einem gemeinsamen Gehäuse (8) angeordnet ist.
8. Bremsbetätigungsvorrichtung mit einem Faltenbalg (5)
zur Reaktionskrafterzeugung, insbesondere nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch die Verwendung bei einem Kraft
fahrzeug.
Priority Applications (2)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE1998122414 DE19822414A1 (de) | 1998-05-19 | 1998-05-19 | Bremsbetätigungsvorrichtung |
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ID=7868273
Family Applications (1)
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