DE19822340A1 - Thermostabile schwerflüchtige Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate und deren Verwendung als Nitrifikationsinhibitoren - Google Patents
Thermostabile schwerflüchtige Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate und deren Verwendung als NitrifikationsinhibitorenInfo
- Publication number
- DE19822340A1 DE19822340A1 DE19822340A DE19822340A DE19822340A1 DE 19822340 A1 DE19822340 A1 DE 19822340A1 DE 19822340 A DE19822340 A DE 19822340A DE 19822340 A DE19822340 A DE 19822340A DE 19822340 A1 DE19822340 A1 DE 19822340A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- alkyl
- derivatives
- pyrazolylmethanamine
- use according
- methyl
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D231/00—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings
- C07D231/02—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings
- C07D231/10—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D231/12—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hydrogen atoms, hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals, directly attached to ring carbon atoms
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05G—MIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
- C05G3/00—Mixtures of one or more fertilisers with additives not having a specially fertilising activity
- C05G3/90—Mixtures of one or more fertilisers with additives not having a specially fertilising activity for affecting the nitrification of ammonium compounds or urea in the soil
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P60/00—Technologies relating to agriculture, livestock or agroalimentary industries
- Y02P60/20—Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions in agriculture, e.g. CO2
- Y02P60/21—Dinitrogen oxide [N2O], e.g. using aquaponics, hydroponics or efficiency measures
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Soil Sciences (AREA)
- Pest Control & Pesticides (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Abstract
Es wird die Verwendung thermostabiler schwerflüchtiger Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate der allgemeinen Formel I oder deren Säureadditionsprodukte als Nitrifikationsinhibitoren für Stickstoffdüngemittel beschrieben, DOLLAR A wobei DOLLAR A R·1·, R·2· und R·3· unabhängig voneinander = H oder ein C¶1¶-C¶4¶-Alkylrest, DOLLAR A A = NR·4·R·5·, DOLLAR F1 R·4· und R·5· unabhängig voneinander = ein ggf. mit OH-Gruppen substituierter C¶1¶-C¶6¶-Alkylrest, DOLLAR A R·6· = Polyethylenimin-Endgruppe DOLLAR A n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten. DOLLAR A Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Nitrifikationsinhibitoren eignen sich hervorragend insbesondere für feste, aber auch für flüssige Stickstoffdüngemittel, vorzugsweise für ammonium- und/oder amidhaltige Düngemittel. Sie weisen eine ausgezeichnete Thermostabilität auf und können somit unter Beibehaltung der guten nitrifikationshemmenden Wirkung, insbesondere in den festen Dünger, beispielsweise vor dessen Formgebung, über den schmelzflüssigen Zustand eingebracht werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung thermostabiler schwerflüchtiger Alkyl-
1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate bzw. deren Säureadditionsprodukte als Nitrifikationsin
hibitoren für Stickstoff-Düngemittel, insbesondere für Amid- und/oder Ammoniumstickstoff
enthaltende Düngemittel.
Für den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren bei Amid- und/oder Ammoniumstickstoff
enthaltenden Düngemitteln liegen entsprechend dem Stand der Technik viele Lösungsvor
schläge vor.
Als wirksame Nitrifikationshemmer haben sich unter anderem verschiedene Pyrazolderivate
erwiesen, z. B. in US 3 635 690, US 4 969 946, US 4 523 940, EP-A 166 420.
Die in 1-Stellung unsubstituierten Pyrazole, insbesondere 3-Methyl- und
3.4-Dimethylpyrazol, nehmen dabei eine besondere Rolle ein, da sie leicht zugänglich sind
und sich durch eine starke nitrifikationshemmende Wirkung auszeichnen. Ein Problem bei
der Verwendung dieser Pyrazolverbindungen ist jedoch deren hohe Flüchtigkeit, insbeson
dere in Kombination mit Harnstoff.
Aus diesem Grund läßt sich eine Anwendung bei festen Düngemitteln nicht ohne weiteres
realisieren. Das führte dazu, daß eine Reihe von Vorschlägen zur chemischen Abwandlung
der Pyrazole unterbreitet wurde, um diesen Nachteil zu überwinden. Die bekannt gewordenen
Derivatisierungen basieren zumeist auf Umsetzungen am 1-N-Atom des Pyrazolringes. Die
vielen Lösungsvorschläge (EP-A 474 037, DE-OS 27 45 833, EP-A 508 191, DD 292 232,
DE-OS 40 18 395, DD 222 471, EP-A 160 804, DE-OS 37 04 359, SU 1470737,
DE-OS 44 46 194, EP-A 808 297) betreffen Derivate, die zwar mehr oder weniger die Flüchtig
keit des Grundpyrazols absenken, dabei aber zumeist nicht die für das Einarbeiten in Dünge
mittelschmelzen oder -slurries erforderliche chemische und thermische Stabilität aufweisen.
In nicht wenigen Fällen sinkt mit der Derivatisierung die nitrifikationshemmende Wirkung
gegenüber dem Grundpyrazol. Oft sind die Vorschläge zur Derivatisierung auch für eine
technische Lösung zu aufwendig und zu teuer.
Für die Anwendung des Nitrifikationsinhibitors ist es vorteilhafter, wenn dieser gleichmäßig
im Düngerkorn verteilt vorliegt und nicht nur oberflächig aufgebracht wird. Die Einarbeitung
des Inhibitors gewährleistet weitgehend, daß während des gesamten Lösevorganges des
Düngerkorns im feuchten Boden immer eine ausreichende Menge Wirksubstanz in der unmit
telbaren Nähe des Düngers vorhanden ist. Dadurch - verbunden mit der Nichtflüchtigkeit der
Wirksubstanz - genügen bei der Einschmelzung in den Dünger geringere Mengen an Nitrifi
kationsinhibitor zur Herbeiführung der gewünschten Wirkung als bei oberflächiger Aufbrin
gung auf die Granulate.
Die Aufbringung auf die Kornoberfläche erfordert ein weitgehend im Durchmesser gleichför
miges Granulat, um Schwankungen des Nitrifikationshemmer-Gehaltes im Ergebnis von
unvermeidlichen Segregationen beim Umschlag und der Ausbringung von losem granulier
tem Dünger in Grenzen zu halten. Dazu besteht die Gefahr des Abriebes von oberflächig
aufgebrachtem Wirkstoff.
Von Vorteil ist es außerdem, wenn der zugesetzte Nitrifikationshemmer flüssig vorliegt oder
als Feststoff leicht wasserlöslich ist, um als konzentrierte wäßrige Lösung der Dünger
schmelze oder -slurry oder dem flüssigen Dünger zudosiert werden zu können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand deshalb darin, Nitrifikationsinhibitoren zur
Verfügung zu stellen, die bei geringen Aufwandmengen wirken und dabei die vorgenannten
Anforderungen zur Einarbeitung bevorzugt in Harnstoff und harnstoffhaltige Düngemittel
erfüllen, wobei der mit dem Nitrifikationsinhibitor behandelte feste Dünger in loser Schüt
tung ohne Wirkstoffverluste umgeschlagen, gelagert und ausgebracht werden kann.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch die Verwendung der Alkyl-1H-1-pyrazolylme
thanamin-Derivate der allgemeinen Formel I als Nitrifikationsinhibitor gelöst.
Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate eine ausgezeichnete Thermostabilität aufweisen
und somit unter Beibehaltung der guten nitrifikationshemmenden Wirkung insbesondere in
den festen Dünger beispielsweise vor dessen Formgebung über den schmelzflüssigen Zustand
eingebracht werden können.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung werden somit folgende Alkyl-1H-1-pyrazolylme
thanamin-Derivate der allgemeinen Formel I oder deren Säureadditionsprodukte als Nitrifika
tionsinhibitoren für Stickstoffdüngemittel verwendet:
wobei
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4-Alkylrest,
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4-Alkylrest,
R4 und R5 unabhängig voneinander = ein ggf. mit OH-Gruppen substituierter C1-C6-
Alkylrest,
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten.
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten.
Die C1-4 bzw. C1-6-Alkylreste können hierbei linear oder aber auch verzweigt sein. Gemäß
einiger bevorzugter Ausführungsformen können R1 = Methyl und R2 = R3 = H oder R1 = R2 =
Methyl und R3 = H oder R1 = R3 = Methyl und R2 = H bedeuten.
Als Säureadditionssalze der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Alkyl-1H-1-pyrazolylmethan
amin-Derivate finden vorzugsweise die entsprechenden Umsetzungsprodukte mit Salzsäure,
Schwefelsäure oder Phosphorsäure Verwendung.
Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren neue Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-
Derivate der allgemeinen Formel I
wobei
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4-Alkylrest,
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4-Alkylrest,
R4 und R5 unabhängig voneinander = ein ggf. mit OH-Gruppen substituierter
C1-C6-Alkylrest,
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten.
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamine sind relativ
einfach und kostengünstig in einer MANNICH-Reaktion aus dem jeweiligen Pyrazol,
Formaldehyd und bevorzugt einem sekundären Amin gemäß der allgemeinen Gleichung (1)
zugänglich, wobei man die entsprechenden Basispyrazole zunächst mit wäßriger Formalde
hyd-Lösung und anschließend mit den entsprechenden sekundären Aminen im Molverhältnis
1 : 1 : 1 im Temperaturbereich von 50-100°C umsetzt.
Das Pyrazol kann auch in einer Vorreaktion mit Formaldehyd zum entsprechenden 1-Pyra
zolylmethanol umgesetzt werden, das dann in einem gesonderten Reaktionsschritt mit dem
sekundären Amin unter Wasserabspaltung zum gewünschten Endprodukt weiterreagiert.
Dabei sind sowohl aliphatische als auch cycloaliphatische sekundäre Amine einsetzbar.
Als bevorzugte Aminkomponenten werden aliphatische Dialkylamine, Dialkanolamine wie
Diethanolamin und cyclische Amine wie Piperidin, Morpholin und 5-Methyl-4,5-dihydropy
razol eingesetzt. Das Beispiel des Polyethylenimins zeigt, daß auch polymere NH-Gruppie
rungen über diese Reaktion mit Pyrazolen verknüpft werden können.
Der Konzentrationsbereich im Hinblick auf die eingesetzten Edukte Basis-Pyrazol, Formalde
hyd und sekundäres Amin kann in wäßriger Lösung in weiten Grenzen variiert werden, doch
hat es sich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit als besonders vorteilhaft erwiesen, die Umset
zung in einem Konzentrationsbereich von 50 bis 90 Gew.-% durchzuführen. Außerdem kann
man vor oder auch nach der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches weitere Zusatzstoffe, wie
z. B. Granulierhilfsmittel, Kristallisationsverzögerer, Korrosionsinhibitoren u. a., zusetzen.
Die Reaktionsprodukte stellen in den meisten Fällen destillierbare Flüssigkeiten dar, die mit
zunehmender Molekülgröße viskoser werden. Durch Zusatz von Mineralsäuren wie Salzsäu
re, Schwefelsäure oder Phosphorsäure werden schwer oder nicht lösliche Umsetzungspro
dukte wasserlöslich. Die von Dialkanolaminen abgeleiteten Derivate zeigen auch ohne Säure
zusatz gute Wasserlöslichkeit.
Die Bindung der am 1N-Atom unsubstituierten Alkylpyrazole an das Polyethylenimin führt
zu viskosen Reaktionsprodukten, die zweckmäßigerweise auf einen Kieselgelträger aufge
bracht und in dieser Form in den festen Dünger eingebracht werden. Bevorzugt eingesetzt
wurde für die Umsetzungen ein Polyethylenimin mit einer Molmasse von 25 000 und
50 mol-Äquivalenten NH.
Beim Einsatz der bevorzugten Basispyrazole 3(5)-Methylpyrazol und 3,4(4,5)-Dimethylpy
razol führt die MANNICH-Reaktion aufgrund der Aufhebung der Tautomerie zum Isomeren
gemisch aus 3-Methyl- und 5-Methyl- bzw. 3,4-Dimethyl- und 4,5-Dimethylpyrazol, wobei
die 3-Methyl- bzw. 3,4-Dimethylpyrazol-Derivate die bevorzugte Form darstellen.
Der Einsatz von 5-Methyl-4,5-dihydro-1H-pyrazol in der Verknüpfung mit 3(5)-Methylpyra
zol zum Isomerengemisch aus 3- und 5-Methyl-1-(5-methyl-4,5-dihydro-1H-1-pyrazolylme
thyl)-1H-pyrazol (Verbindung 1 und 2)
führte zu einem Nitrifikationsinhibitor, der im Vergleich zum 3(5)-Methylpyrazol als
Standard eine verbesserte nitrifikationshemmende Wirkung aufweist (bei Bezug auf den
Methylpyrazol-Anteil in Verbindung 1 und 2). Der Methyl-4,5-dihydropyrazol-Rest wird in
den Verbindungen 1 und 2 im Boden offenbar über eine oxidative Dehydrierung zum
Methylpyrazol-Rest umgewandelt und führt somit zu einer erhöhten und auch deutlich
verlängerten Wirkung gegenüber dem Vergleichsprodukt Methylpyrazol.
Die Herstellung der Verbindungen 1 und 2 ist dann vorteilhaft, wenn nicht das reine
5-Methyl-4,5-dihydropyrazol eingesetzt wird, sondern das in der Reaktionsmischung der
Umsetzung von Crotonaldehyd mit Hydrazin gebildete 5-Methyl-4,5-dihydropyrazol in situ
mit 3- und 5-Methyl-1H-1-pyrazolylmethanol zur Reaktion gebracht wird.
In den Fällen, in denen auch das 3(5)-Methylpyrazol über die Stufe des Methyl-4,5-dihydro
pyrazols erzeugt wird, ist es somit nicht erforderlich, die gesamte 4,5-Dihydropyrazol-Menge
der Vorstufe zum Methylpyrazol umzuwandeln, sondern nur die Hälfte, um dann über die
MANNICH-Reaktion die Verbindungen 1 und 2 zu erhalten und vorteilhaft einzusetzen.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate bzw.
Säureadditionsprodukte eignen sich hervorragend insbesondere für feste, aber auch für
flüssige Stickstoff-Düngemittel, und vorzugsweise für ammonium- und/oder amidhaltige
Düngemittel. Sie zeigen eine dem Basis-Pyrazol äquivalent gleiche und teilweise sogar
bessere nitrifikationshemmende Wirkung. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate in fester oder flüssiger Form,
insbesondere als wäßrige Lösung oder als in Wasser gelöstes Säureadditionsprodukt allein
oder im Gemisch mit weiteren Zusatzstoffen in die Düngemittelschmelze oder -slurry
während des Formgebungsprozesses eingebracht und liegen auf diese Weise homogen im
Dünger verteilt vor. Die nitrifikationshemmende Wirkung bleibt auch nach thermischer
Belastung, z. B. durch Einbringen in Harnstoffschmelze bei 140°C, voll erhalten. Die
Zugabe erfolgt bevorzugt in wäßriger Lösung, wobei im Bedarfsfall durch Salzbildung die
Löslichkeit verbessert wird. Infolge der geringen Aufwandmengen stört im allgemeinen die
mit dem Wirkstoff eingebrachte Wassermenge nicht. Die Hauptmenge des Wassers
verdampft beim Formgebungsprozeß.
Neben der bevorzugten Ausführungsform der Inhibitorzugabe zur Schmelze oder Slurry ist
aber auch das Aufbringen der Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate als wäßrige
Lösung, ggf. in Form der Säureadditionsprodukte, auf die Oberfläche der Düngemittelgranu
late mit anschließender Trocknung möglich, da diese Verbindungen so stabil sind, daß dabei
Verluste infolge Hydrolyse und Verflüchtigung von Wirksubstanz ausgeschlossen werden.
Der Einsatz in Flüssigdüngemitteln ist gleichermaßen möglich, wobei die Alkyl-1H-1-pyra
zolylmethanamin-Derivate oder deren Säureadditionsprodukte in Form einer wäßrigen
Lösung dem Flüssigdünger zugesetzt werden.
Die auf das Basis-Pyrazol in den erfindungsgemäßen Verbindungen bezogenen Aufwand
mengen betragen vorzugsweise 0,1-2,0 Gew.-%, insbesondere 0,2-1,0 Gew.-%, berechnet
auf den N-Gehalt des amid- und/oder ammoniumhaltigen Düngers.
Für praktische Belange hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Alkyl-1H-1-pyrazolyl
methanamin-Derivate dem Dünger im Formgebungsprozeß gemeinsam mit Granulierhilfsmit
teln oder anderen Zusätzen zugegeben werden. Dabei wird das 1-Pyrazolylmethanamin-Deri
vat nach der Umsetzung vorzugsweise auf einen Wassergehalt von 5-10% eingestellt und
mit dem Granulierhilfsmittel für die Harnstoff- und Harnstoff-Ammonsulfat-Mischdün
ger-Granulation vermischt. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Nitrifikationsinhibitoren
verhalten sich inert gegenüber den üblichen Granulierhilfsmitteln. Auf diese Weise lassen
sich diese Wirkstoffe in technisch vorteilhafter Weise verlustfrei in den Dünger einbringen.
Wegen dieser relativ einfachen Herstellung der Nitriflkationsinhibitoren enthaltenden Stick
stoff-Düngemittel und der ausgezeichneten anwendungstechnischen Eigenschaften wie
geringe Flüchtigkeit, gute Thermostabilität und nitrifikationshemmende Wirkung eignen sich
die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate hervorra
gend für den technischen Einsatz.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen beschrieben.
Das Basispyrazol (3-Methyl-, 3,4-Dimethyl- oder 3,5-Dimethylpyrazol) wird zunächst im
Molverhältnis 1 : 1 mit 37%iger Formaldehydlösung in das jeweilige Alkyl-1H-1-pyrazolyl
methanol überführt durch ca. 30 min. Rühren bei 70°C.
Für die weitere Reaktion mit dem sekundären Amin kann direkt die wäßrige Lösung der
vorgenannten Umsetzung eingesetzt werden, oder es wird zunächst durch Abziehen des
Wassers im Vakuum das Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanol kristallin erhalten.
Das sekundäre Amin wird entweder direkt oder in Methanol gelöst in äquivalenter Menge
dem Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanol-Ansatz zugegeben. Der Eintritt der Reaktion ist über
eine Temperaturkontrolle erkennbar. Die Zugabegeschwindigkeit des sekundären Amins
richtet sich nach der Exothermie der Reaktion; die Ansatztemperatur sollte nicht über 70°C
ansteigen. Zur Vervollständigung der Umsetzung wird nach Abklingen der Wärmeentwick
lung noch ca. 1 Stunde bei 70°C gerührt. Danach kann durch Wasserbestimmung im Reakti
onsgemisch die Vollständigkeit der Umsetzung kontrolliert werden.
Die Aufarbeitung des Ansatzes erfolgt durch Abdestillieren des Lösungsmittels und anschlie
ßende Vakuumdestillation.
Für den Einsatz als Nitrifikationsinhibitor genügt in den meisten Fällen das Rohprodukt nach
Abziehen des Lösungsmittels.
Im 0,5 molaren Ansatz wurden 41,0 g 3(5)-Methylpyrazol, 40,6 g 37%ige Formaldehydlö
sung mit 64,5 g Di-n-butylamin umgesetzt. Die destillative Aufarbeitung führte zu einer
farblosen leicht viskosen Flüssigkeit.
Kp. 140-141°C (20 mbar)
Ausbeute: 101 g = 90,3%
Ausbeute: 101 g = 90,3%
Nach NMR-Daten enthält das Reaktionsprodukt ca. 80% der 3-Methyl- und 20% der
5-Methylpyrazol-Verbindung
C13H25N3 berechnet: C 69,91; H 11,28; N 18,81;
(223,36) gefunden: C 69,63; H 11,10; N 18,83.
(223,36) gefunden: C 69,63; H 11,10; N 18,83.
Umgesetzt wurden im 0,5 mol-Ansatz 41,0 g 3(5)-Methylpyrazol mit 40,6 g 37%iger
Formaldehydlösung und 52,5 g Diethanolamin. Nach der destillativen Aufarbeitung fiel das
Zielprodukt als viskose farblose Flüssigkeit an, die nach eintägigem Stehen durchkristallisier
te. Das Produkt ist wasserlöslich.
Kp. 121-22°C (17 mbar), Fp. ca. 65°C
Ausbeute: 94,0 g = 94,35%
Ausbeute: 94,0 g = 94,35%
Nach NMR-Daten enthält das isolierte Produkt 88% der 3-Methylpyrazol-Verbindung und
12% des 5-Methylpyrazol-Isomeren.
C9H17N3O2 berechnet: C 54,25; H 8,60; N 21,09;
(199,25) gefunden: C 53,92; H 8,79; N 21,10.
(199,25) gefunden: C 53,92; H 8,79; N 21,10.
Beim Ansatz ohne destillative Aufarbeitung nach Abziehen des Lösungsmittels kristallisierte
das Reaktionsprodukt nicht. Nach der HPLC-Analyse enthielt das Rohprodukt 98% des
Isomerengemisches aus 3- und 5-Methylpyrazol-Verbindung.
Umsetzung analog Beispiel 2 unter Einsatz von 48,0 g 3,4(4,5)-Dimethylpyrazol, 40,6 g
37%iger Formaldehydlösung, 52,5 g Diethanolamin (0,5 mol-Ansatz) und destillative Aufar
beitung. Klare viskose Flüssigkeit, die sich leicht in Wasser löst.
Kp.131-134°C (20 mbar)
Ausbeute: 87,4 g = 82%
Ausbeute: 87,4 g = 82%
Das Isomerenverhältnis von 3,4- und 4,5-Dimethylpyrazolverbindung im destillierten
Produkt beträgt gemäß NMR-Daten ca. 70 : 30.
C10H19N3O2 berechnet: C 56,32; H 8,98; N 19,70;
(213,28) gefunden: C 56,01; H 9,25; N 19,90.
(213,28) gefunden: C 56,01; H 9,25; N 19,90.
In Analogie zu vorstehenden Beispielen wurden 48,0 g 3,5-Dimethylpyrazol, 40,6 g
37%ige Formaldehydlösung und 52,5 g Diethanolamin umgesetzt (0,5 mol-Ansatz). Nach
destillativer Aufarbeitung resultierte eine wasserlösliche klare viskose Flüssigkeit.
Kp.120-122°C (17 mbar)
Ausbeute: 88,5 g = 83%
Ausbeute: 88,5 g = 83%
C10H19N3O2 berechnet: C 56,32; H 8,98; N 19,70;
(213,28) gefunden: C 56,40; H 9,21; N 20,14;
(213,28) gefunden: C 56,40; H 9,21; N 20,14;
Im 0,5 mol-Ansatz wurden 41,0 g 3(5)-Methylpyrazol, 40,6 g 37%ige Formaldehydlösung
und 42,5 g Piperidin zur Reaktion gebracht. Das Reaktionsprodukt nach der destillativen
Aufarbeitung stellt eine klare Flüssigkeit dar, die nach Zusatz von H3PO4 wasserlöslich ist.
Kp. 120°C (17 mbar)
Ausbeute: 81,0 g = 90,4%
Ausbeute: 81,0 g = 90,4%
Das Isomerenverhältnis zwischen der 3-Methylpyrazol- und 5-Methylpyrazol-Verbindung
beträgt nach NMR-Daten 80 : 20.
C10H17N3 berechnet: C 67,00; H 9,56; N 23,44;
(179,26) gefunden: C 67,36; H 9,82; N 23,70.
(179,26) gefunden: C 67,36; H 9,82; N 23,70.
Analog der vorstehenden Beispiele wurden 41,0 g 3(5)-Methylpyrazol, 40,6 g 37%ige
Formaldehydlösung und 43,5 g Morpholin umgesetzt und destillativ aufgearbeitet. Es wurde
eine klare viskose Flüssigkeit isoliert.
Kp. 131-134°C (17 mbar)
Ausbeute: 81,0 g = 89,5%
Ausbeute: 81,0 g = 89,5%
Das Isomerenverhältnis zwischen der 3-Methyl- und 5-Methylverbindung liegt nach
NMR-Daten bei 75 : 25.
C9H15N3O berechnet: C 59,65; H 8,34; N 23,19;
(181,24) gefunden: C 59,40; H 8,55; N 23,10.
(181,24) gefunden: C 59,40; H 8,55; N 23,10.
Im 0,5 mol-Ansatz wurden 48,0 g 3,4(4,5)-Dimethylpyrazol, 40,6 g 37%iger Formaldehyd
lösung und 43,5 g Morpholin umgesetzt und destillativ aufgearbeitet, wobei eine klare
wasserlösliche viskose Flüssigkeit resultierte.
Kp. 142-144°C (20 mbar)
Ausbeute: 80,2 g = 82,1%
Ausbeute: 80,2 g = 82,1%
Das Isomerenverhältnis zwischen 3,4- und 4,5-Dimethylpyrazolylverbindung beträgt
ca. 80 : 20.
C10H17N3O berechnet: C 61,51; H 8,77; N 21,52;
(195,26) gefunden: C 61,50; H 8,93; N 21,91.
Wie in den vorhergehenden Ansätzen wurden 48,0 g 3,5-Dimethylpyrazol, 40,6 g 37%ige
Formaldehydlösung und 43,5 g Morpholin zur Reaktion gebracht und destillativ aufgearbei
tet. Dabei fällt das Zielprodukt als klare wasserlösliche viskose Flüssigkeit an.
Kp. 142°C (20 mbar)
Ausbeute: 82,6 g = 84,6%
Ausbeute: 82,6 g = 84,6%
C10H17N3O berechnet: C 61,51; H 8,77; N 21,52;
(195,26) gefunden: C 61,30; H 8,50; N 21,21.
(195,26) gefunden: C 61,30; H 8,50; N 21,21.
Hydrazinhydrat und Crotonaldehyd werden im Molverhältnis 1 : 1 dosiert, gleichzeitig in ein
Reaktionsgefäß gefördert und dort die exotherme Reaktion (Temperatur ca. 50°C) unter
N2-Deckung in einem Volumen von ca. 10 ml gehalten (bei Einsatz von 70 g Crotonaldehyd
und 50 g Hydrazinhydrat). Durch eine kontinuierliche Absaugung wird dafür gesorgt, daß das
Reaktionsvolumen konstant gehalten wird. Das exotherm abreagierte Gemisch wird in ein
nachgeschaltetes Gefäß gesaugt und dort noch ca. 1 Stunde bei 70°C nachgerührt.
Bei dieser Verfahrensweise bleibt das Reaktionsgemisch hellgelb; Verharzungsprodukte
treten nicht auf.
Der das 5-Methyl-4,5-dihydro-1H-pyrazol enthaltende Ansatz wird zur stöchiometrischen
Menge einer wäßrigen 3-Methyl-1H-1-pyrazolylmethanol-Lösung zugetropft, wobei sich die
Zielverbindung bildet. Aufgearbeitet wird durch fraktionierte Destillation. Es fällt nach
Abziehen des Wassers eine klare leicht viskose Flüssigkeit an, die wasserlöslich ist.
Kp. 130-135°C (24 mbar)
Ausbeute: 140,8 g = 79%
Ausbeute: 140,8 g = 79%
Das Reaktionsprodukt stellt nach NMR-Messungen ein Isomerengemisch aus der 3-Methyl-
und 5-Methylpyrazol-Verbindung dar, wobei letztere Verbindung in Anteilen kleiner 10%
enthalten ist.
C9H14N4 berechnet: C 60,65; H 7,92; N 31,43;
(178,24) gefunden: 60,23 7,98 31,23.
(178,24) gefunden: 60,23 7,98 31,23.
4,24 g (38 mmol) eines Gemisches aus 3-Methyl- und 5-Methyl-1H-1-pyrazolylmethanol und
2,17 g Polyethylenimin (Molmasse 25 000, 50 mol-Äquiv. NH) werden in 75 ml Methanol
12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Abdestillieren des Methanols im Vakuum
wird der Rückstand bei 3 Torr und 90°C von flüchtigen Bestandteilen befreit.
Ausbeute: 5,21 g (91%) farbloses gummiartiges Produkt
1H-NMR(D3COD): δ 2.21, 2.56 (2S, 3H, CH3), 2.58(mc 4H, NCH2CH2N), 4.91, 4.99 (2 br. s,
2H, NCH2 N), 6.04 (S, 1H, 4-CH), 7.55, 7.43 (2s, 1H, 5-CH, 3-CH), daneben Signale von
unumgesetztem -CH2CH2 N-
13C-NMR (D3COD): δ 11.4 (5-CH3),13.7 (3-CH3), 53.5, 54.2 (NCH2CH2 N), 67.0, 67.9, 68.7, 69.5, 70.4, 74.3, 78.1 (NCH2N), 105.2, 106.8, (4-CH), 132.5, 132.8 (3-CCH3), 139.6 (3-CH), 141.0 (5-CCH3), 149.6, 150.2 (5-CH) (alle Signale relativ breit)
13C-NMR (D3COD): δ 11.4 (5-CH3),13.7 (3-CH3), 53.5, 54.2 (NCH2CH2 N), 67.0, 67.9, 68.7, 69.5, 70.4, 74.3, 78.1 (NCH2N), 105.2, 106.8, (4-CH), 132.5, 132.8 (3-CCH3), 139.6 (3-CH), 141.0 (5-CCH3), 149.6, 150.2 (5-CH) (alle Signale relativ breit)
1,74 g Poly[1-(3-methylpyrazolylmethyl)ethylenimin] (und sein 5-Methylderivat) in 25 ml
Methanol werden zu einer Suspension von 25 g Kieselgel 60 (Merk) in 50 ml Essigsäure
ethylester gegeben, gut durchgemischt und am Rotationsverdampfer vom Lösungsmittel
befreit bis bei 90°C ein Druck von 7 Torr erreicht ist.
Ausbeute: 26,7 g
Als Düngemittel werden Harnstoff und Harnstoff-Ammonsulfat-Mischdünger verwendet.
250 g Harnstoff wurden aufgeschmolzen und unter kräftigem Rühren 1,13 g
2-[3-Methyl-1H-1-pyrazolylmethyl(2-hydroxyethyl)amino]-1-ethanol verdünnt mit der
gleichen Menge Wasser eingetragen und homogenisiert. Nach 5 Minuten Verweildauer bei
140°C wird die Schmelze durch Ausgießen in eine Metallschale abgeschreckt.
In gleicher Weise wird ein Gemisch aus 50% Harnstoff und 50% Ammonsulfat (insgesamt
250 g) aufgeschmolzen und in die Schmelzesuspension 0,8 g 2-[3-Methyl-1H-1-pyrazolyl
methyl(2-hydroxyethyl)amino]-1-ethanol unter Zusatz der gleichen Menge Wasser
eingetragen.
Der Nitrifikationsinhibitor 2-[3-Methyl-1H-1-pyrazolylmethyl(2-hydroxyethyl)amino]-1-
ethanol wird mit Harnstoff-Formaldehyd-(UF)-Vorkondensat vermischt. Dazu wird eine
Lösung, bestehend aus 100 g stabilisiertem UF-Vorkondensat und 18,8 g der Nitrifikationsin
hibitor-Substanz hergestellt. Von dieser flüssigen Mischung werden 7,5 g zu 500 g geschmol
zenem Harnstoff gegeben und während der 5minütigen Schmelzdauer bei 140°C durch inten
sives Rühren homogenisiert. Danach wird die Schmelze abgeschreckt.
Die nach Methode A und B hergestellten Düngemittelmuster zeigen beim Nitrifikationsinhi
bitorzusatz Wiederfindungsraten zwischen 95-100%.
Auch nach zweiwöchiger Lagerung der Düngemittehnuster in gepulverter Form im Umluft
trockenschrank bei 40°C waren keine Verluste an zugesetztem Nitrifikationsinhibitor
feststellbar. Die Bestimmung der Inhibitorsubstanz erfolgte dabei mittels HPLC.
Die Prüfung der nitrifiziden Wirkung der erfindungsgemäßen Alkyl-1H-1-pyrazolylmethan
amin-Derivate erfolgte im Vergleich zu den jeweiligen Basispyrazolen in Aufwandmengen
zwischen 0,2 Gew.-% und 0,5 Gew.-% bezogen auf das zugrundeliegende Basispyrazol in
den Verbindungen und berechnet auf den N-Gehalt im Dünger.
Die nitrifikationshemmende Wirkung wurde im Bodenmodelltest geprüft mit 10 mg
Harnstoff-N je 100 g Boden bei 50% der maximalen Wasserkapazität und 25°C unter Zusatz
der vorstehend genannten und in der Tabelle 1 detailliert aufgeführten Aufwandmengen an
Inhibitorsubstanz. Maßzahl für die Wirkung ist der t50-Wert in Tagen, der angibt, in wieviel
Tagen 50% des Amid-/Ammonium-N in Nitrat umgewandelt worden ist.
Tabelle 1 zeigt das Ergebnis der Prüfung ausgewählter Verbindungen in reiner Form und
eingeschmolzen in Harnstoff.
Claims (14)
1. Verwendung thermostabiler schwerflüchtiger Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate
der allgemeinen Formel I oder deren Säureadditionsprodukte,
wobei
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4-Alkylrest,
R4 und R5 unabhängig voneinander = ein ggf. mit OH-Gruppen substituierter C1-C6- Alkylrest,
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten,
als Nitrifikationsinhibitoren für Stickstoffdüngemittel.
wobei
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4-Alkylrest,
R4 und R5 unabhängig voneinander = ein ggf. mit OH-Gruppen substituierter C1-C6- Alkylrest,
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten,
als Nitrifikationsinhibitoren für Stickstoffdüngemittel.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 = Methyl und R2 = R3 = H
bedeuten.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 = R2 = Methyl und R3 = H
bedeuten.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 = R3 = Methyl und R2 = H
bedeuten.
5. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Säureadditionsprodukte der Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate die Umsetzungs
produkte mit Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure einsetzt.
6. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkyl-1H-
1-pyrazolylmethanamin-Derivate als Nitrifikationsinhibitoren für feste und flüssige
ammonium- und/oder amidhaltige Düngemittel eingesetzt werden.
7. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkyl-1H-
1-pyrazolylmethanamin-Derivate in fester oder flüssiger Form, insbesondere als wäßrige
Lösung oder als in Wasser gelöstes Säureadditionsprodukt allein oder im Gemisch mit
weiteren Zusatzstoffen in die Düngemittelschmelze oder -slurry während des Formge
bungsprozesses eingebracht worden sind und auf diese Weise homogen im Dünger
verteilt vorliegen.
8. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkyl-1H-
1-pyrazolylmethanamin-Derivate als wäßrige Lösung, ggf. in Form der Säureadditions
produkte, auf die Oberfläche der Düngemittelgranulate aufgebracht worden sind und
anschließend das Wasser durch Trocknung entfernt wurde.
9. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkyl-1H-
1-pyrazolylmethanamin-Derivate oder deren Säureadditionsprodukte in Form einer
wäßrigen Lösung dem Flüssigdünger zugesetzt wurden.
10. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkyl-1H-
1-pyrazolylmethanamin-Derivate in einer auf das Basispyrazol bezogenen Aufwand
menge von 0,1 bis 2,0 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 1,0 Gew.-%, im Hinblick auf den
N-Gehalt des amid- und/oder ammoniumhaltigen Düngers eingesetzt wird.
11. Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate der allgemeinen Formel I
wobei
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4 -Alkylrest,
R4 und R5 unabhängig voneinander = ein ggf. mit OH-Gruppen substituierter Cl-C6- Alkylrest,
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten.
wobei
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander = H oder ein C1-C4 -Alkylrest,
R4 und R5 unabhängig voneinander = ein ggf. mit OH-Gruppen substituierter Cl-C6- Alkylrest,
R6 = Polyethylenimin-Endgruppe
n = 100-1000, bevorzugt 500-600, bedeuten.
12. Verfahren zur Herstellung der Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate nach An
spruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die entsprechenden Basis-Pyrazole
zunächst mit wäßriger Formaldehyd-Lösung und anschließend mit den entsprechenden
aliphatischen oder cycloaliphatischen sekundären Aminen im Molverhältnis 1 : 1 : 1 im
Temperaturbereich von 50 bis 100°C zur Umsetzung bringt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einem
Konzentrationsbereich von 50 bis 90 Gewichtsprozent in wäßriger Lösung durchführt.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man vor oder während der
Aufarbeitung des Reaktionsgemisches weitere Zusatzstoffe, wie z. B. Granulierhilfsmit
tel, Kristallisationsverzögerer, Korrosionsinhibitoren u. a., zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19822340A DE19822340B4 (de) | 1998-05-19 | 1998-05-19 | Thermostabile schwerflüchtige Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate und deren Verwendung als Nitrifikationsinhibitoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19822340A DE19822340B4 (de) | 1998-05-19 | 1998-05-19 | Thermostabile schwerflüchtige Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate und deren Verwendung als Nitrifikationsinhibitoren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19822340A1 true DE19822340A1 (de) | 1999-11-25 |
DE19822340B4 DE19822340B4 (de) | 2008-02-28 |
Family
ID=7868221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19822340A Expired - Fee Related DE19822340B4 (de) | 1998-05-19 | 1998-05-19 | Thermostabile schwerflüchtige Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate und deren Verwendung als Nitrifikationsinhibitoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19822340B4 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001079178A1 (de) * | 2000-04-14 | 2001-10-25 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | 1h-pyrazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und deren verwendung zur hemmung und steuerung der nitrifikation |
WO2005035509A1 (de) | 2003-09-18 | 2005-04-21 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | 1h-azolyl-methyl-amide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als nitrifikationsinhibitoren |
WO2013079197A1 (de) | 2011-12-02 | 2013-06-06 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | N-(1h-pyrazolyl-methyl)formamide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als nitrifikationsinhibitoren |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104130189B (zh) * | 2014-07-11 | 2017-01-18 | 四川理工学院 | 吡唑啉衍生物及作为金属酸洗缓蚀剂的应用 |
CN109081809A (zh) * | 2018-07-20 | 2018-12-25 | 辽宁大学 | 一种含有3,5-二甲基吡唑的三角配体及其合成方法和应用 |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3238006A1 (de) * | 1982-10-13 | 1984-04-19 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Azolyl-methylamine, ihre herstellung und verwendung in mikrobiziden mitteln |
JP2729542B2 (ja) * | 1991-02-22 | 1998-03-18 | 富士写真フイルム株式会社 | ハロゲン化銀カラー写真感光材料用の処理液及びそれを用いた処理方法 |
-
1998
- 1998-05-19 DE DE19822340A patent/DE19822340B4/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001079178A1 (de) * | 2000-04-14 | 2001-10-25 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | 1h-pyrazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und deren verwendung zur hemmung und steuerung der nitrifikation |
WO2005035509A1 (de) | 2003-09-18 | 2005-04-21 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | 1h-azolyl-methyl-amide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als nitrifikationsinhibitoren |
WO2013079197A1 (de) | 2011-12-02 | 2013-06-06 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | N-(1h-pyrazolyl-methyl)formamide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als nitrifikationsinhibitoren |
DE102011120098A1 (de) | 2011-12-02 | 2013-06-06 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | N-(1H-Pyrazolyl-methyl)formamide, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Nitrifikationsinhibitoren |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19822340B4 (de) | 2008-02-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69133406T2 (de) | Herstellung von 1,3-disubstituierter imidazolsalzen | |
EP2785697B1 (de) | N-(1h-pyrazolyl-methyl)formamide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als nitrifikationsinhibitoren | |
EP1753729A1 (de) | Neue imidazolderivate, deren herstellung und deren verwendung als intermediate zur herstellung von arzneimitteln und pestiziden | |
DE2657578C2 (de) | (1-Imidazolyl)-alkanonoximäther | |
EP0008804A1 (de) | Imidazolylvinylether, Verfahren zu deren Herstellung, deren Verwendung und diese Ether enthaltende Arzneimittel und Pflanzenschutzmittel | |
DE19822340A1 (de) | Thermostabile schwerflüchtige Alkyl-1H-1-pyrazolylmethanamin-Derivate und deren Verwendung als Nitrifikationsinhibitoren | |
EP1663997B1 (de) | 1h-azolyl-methyl-amide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als nitrifikationsinhibitoren | |
EP0115640A2 (de) | Substituierte 4-Imidazolyl-pyrazole, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese enthaltende Arzneimittel | |
DE1921676C2 (de) | 2-Cyano-3-morpholinoacrylsäure-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2423759A1 (de) | 2-(pyrrol-1-yl)-amino-4,5-dihydro1h-imidazol-derivate | |
EP1272472B1 (de) | 1h-pyrazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und deren verwendung zur hemmung und steuerung der nitrifikation | |
DE19849496B4 (de) | Nicht-flüchtige Alkylpyrazol-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung als Nitrifikationsinhibitoren | |
EP0799168A1 (de) | Werwendung von pyrazolderivaten mit hydrophoben resten als nitrifikationsinhibitoren | |
DE102010022943A1 (de) | Mischung zur Behandlung von Düngemitteln | |
EP1309561B1 (de) | 1h-pyrazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung, und ihre verwendung als nitrifikationsinhibitoren | |
EP1106591B1 (de) | Düngemittelformulierungen die Polysulfonsäuren enthalten | |
DE4026363A1 (de) | 1-(n'-cyanoguanyl)-derivate von n-haltigen fuenfringheterozyklen | |
DE2933962A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 4,5-dichlor-imidazolen. | |
DE1957639A1 (de) | Neue heterocyclische Verbindungen und Verfahren zu deren Herstellung | |
EP1532116B1 (de) | 1h-pyrazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und deren verwendung als nitrifikationsinhibitoren | |
EP0043024B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 5-Aminoisoxazolen | |
DE19913475A1 (de) | Verwendung 2-chlorsubstituierter nicht-flüchtiger 1-Azolyl-ethanol-Derivate als Nitrifikationsinhibitoren | |
DE102008020785B4 (de) | Verwendung von einfachen Derivaten von 5-Amino-1,2,4-thiadiazol zur Hemmung bzw. Steuerung der Nitrifikation | |
DE2340378A1 (de) | Stickstoff-derivate, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zur herstellung von triazolen | |
EP0139135A1 (de) | 4-Alkylimidazol-Derivate, ihre Herstellung und Verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20141202 |