DE19819368A1 - Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission - Google Patents
Material mit temperaturgesteuerter StrahlungstransmissionInfo
- Publication number
- DE19819368A1 DE19819368A1 DE1998119368 DE19819368A DE19819368A1 DE 19819368 A1 DE19819368 A1 DE 19819368A1 DE 1998119368 DE1998119368 DE 1998119368 DE 19819368 A DE19819368 A DE 19819368A DE 19819368 A1 DE19819368 A1 DE 19819368A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- core
- temperature
- radiation transmission
- polymer
- controlled radiation
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K9/00—Tenebrescent materials, i.e. materials for which the range of wavelengths for energy absorption is changed as a result of excitation by some form of energy
- C09K9/02—Organic tenebrescent materials
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F1/00—General methods for the manufacture of artificial filaments or the like
- D01F1/02—Addition of substances to the spinning solution or to the melt
- D01F1/10—Other agents for modifying properties
- D01F1/106—Radiation shielding agents, e.g. absorbing, reflecting agents
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F8/00—Conjugated, i.e. bi- or multicomponent, artificial filaments or the like; Manufacture thereof
- D01F8/04—Conjugated, i.e. bi- or multicomponent, artificial filaments or the like; Manufacture thereof from synthetic polymers
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Multicomponent Fibers (AREA)
- Optical Elements Other Than Lenses (AREA)
- Knitting Of Fabric (AREA)
- Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)
- Woven Fabrics (AREA)
- Control Of Temperature (AREA)
Abstract
Es wird ein Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission vorgeschlagen, das in Kern/Hülle-Fasern in einem Kern vorliegt, der von einer transparenten Hüllschicht umgeben ist. Die Kern/Hülle-Fasern werden zur Herstellung von Geweben oder Gewirken verwendet, die zur temperaturabhängigen Steuerung der Strahlungstransmission an Gebäuden, technischen Einrichtungen, insbesondere Vorrichtungen, in der Bekleidungsindustrie und/oder zu dekorativen Zwecken eingesetzt werden.
Description
Die Erfindung betrifft Materialien mit temperaturgesteuerter Strahlungstrans
mission sowie ihre Verwendung zur reversibel temperaturabhängigen Steue
rung der Strahlungstransmission an Gebäuden und technischen Einrichtungen.
Die Bestrahlung von geschlossenen Räumen oder technischen Vorrichtungen,
beispielsweise sonnenenergetischen Vorrichtungen, mit Licht führt zu deren
Aufheizung, welche je nach dem Energiegehalt und der Intensität des Lichts
unterschiedlich groß und teilweise schädlich sein kann. Zum Beispiel kommt
es aufgrund des tages- und jahreszeitlich schwankenden Energieangebots der
Sonneneinstrahlung in Gebäuden, Gewächshäusern oder Autos zu unerwünsch
ten Temperaturwerten.
Es wurden daher Materialien entwickelt, die auf Polymermischungen basie
ren, die sich temperaturgesteuert, reversibel entmischen und somit eintrüben.
Der Mechanismus dieses thermotropen Verhaltens besteht darin, daß sich
jenseits einer bestimmten Temperatur die Struktur des Polymersystems so
ändert, daß sich die Strahlungstransmission verändert. Dieses Phenomen tritt
üblicherweise dann auf, wenn sich in einer Polymermischung Komponenten
mit unterschiedlichen Brechungsindizes temperaturinduziert entmischen. Die
Temperatur, bei welcher dieser Vorgang stattfindet, wird als untere kritische
Entmischungstemperatur (LCST) bezeichnet. Grundlegende Ausführungen zum
Zusammenhang zwischen der Struktur von Polymermischungen und dem
Auftreten von LCST-Verhalten sowie die Verwendung von Polymermischun
gen in Verglasungssystemen mit temperaturgesteuerter Lichtdurchlässigkeit
sind in EP-B-0 181 485 enthalten.
Materialien mit verbesserter Reversibilität der Veränderung der Strahlungs
transmission werden in EP-B-0 559 113 sowie in DE-A 44 08 156 angege
ben.
Die Anwendung der bekannten Polymermischungen mit temperaturgesteuerter
Strahlungstransmission kann unmittelbar erfolgen, zum Beispiel durch Auf
streichen auf die zu schützenden Glasflächen oder indem zunächst ein
Verglasungssystem erzeugt wird, wobei die Polymermischung als eine trans
parente Deckschicht aufgebracht wird.
Die bekannten Polymermischungen mit temperaturgesteuerter Strahlungstrans
mission konnten jedoch bislang nicht zu Fasern mit ausreichender mechani
scher Belastbarkeit und damit zu Geweben und Gewirken verarbeitet werden.
Eine reversible Strukturänderung, die Voraussetzung für eine reversible
Änderung der Strahlungstransmission ist, kann nur mit Polymermischungen
erreicht werden, die bewegliche, migrierbare Komponenten enthält. Derartige
Mischungen sind jedoch nicht formstabil.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Materialien mit temperaturgesteuerter
Strahlungstransmission in Faserform zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Materialien mit temperatur
gesteuerter Strahlungstransmission, die in Kern/Hülle-Fasern in einem Kern
vorliegen, der von einer transparenten Hüllschicht umgeben ist.
Polymersysteme mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission, wie sie
zum Beispiel aus DE-A 44 08 156, EP-B-0 181 485 oder EP-B-0 559 113
bekannt sind, neigen besonders bei höheren Anwendungstemperaturen zum
Verkleben und die mechanische Belastbarkeit ist gering. Es wurde gefunden,
daß eine transparente Hüllschicht, die mindestens einen Kern aus einer der
bekannten thermotropen Polymermischungen vollständig umgibt einen Ver
klebungsschutz sowie eine mechanische Verfestigung bewirkt und es somit
ermöglicht, die thermotrope Polymermischung in Faserform zu bringen.
Durch die unterschiedlichen Brechungsindizes in Kern- beziehungsweise
Hüllschicht entsteht zudem der optische Eindruck eines größeren Kernquer
schnitts (Lupeneffekt). Im Kern befindet sich der teure Effektstoff. Durch
Verwendung des erfindungsgemäßen Materials in Kern/Hülle-Faserform kann
somit mit einer geringeren Menge des teuren Effektstoffes dieselbe Wirkung
erzielt werden wie mit einer größeren Menge an nicht umhülltem Effekt
stoff.
Als Kernmaterial können bekannte thermotrope Polymermischungen, wie sie
beispielsweise in EP-B-0 181 485, EP-B-0 559 113 oder DE-44 08 156
beschrieben sind, eingesetzt werden. Wesentlich ist, daß diese Materialien
eine untere kritische Entmischungstemperatur (LCST) aufweisen, die in
bekannter Weise bei Polymermischungen auftritt, deren Komponenten eine
mittlere Wechselwirkung zeigen, nach beispielsweise einem der Mechanismen
wie Salzbildung, Wasserstoffbrückenbindung, Komplexbildung, p-Elektronen
wechselwirkung oder dipolare Wechselwirkung.
Für thermotrope Polymermischungen geeignete Polymere können aus einer
Reihe von bekannten Polymeren, beispielsweise Homo- und Copolymeren
ausgewählt werden, deren Wechselwirkungen miteinander Trübungspunkte im
geeigneten Bereich aufweisen. Beispiele für geeignete Polymere sind: Poly
styrol, Polyvinylmethylether, Polymethyl(meth)acrylat, Styrol-Acrylnitril-
Copolymere, Poly-ε-caprolacton, Chlorkautschuk, Ethylen-Vinylacetat-Copoly
mere, PVC, Polycarbonat, Polyvinylidenfluorid, Polyethylacrylat, Poly-n-
butylacrylat, Poly(ethylhexylacrylat-co-acrylsäure), Poly(tetradecylmethacrylat-
co-styrol-co-3-dimethylamino-2,2-dimethylpropyl-1-methacrylat), Poly(styrol-co-
hydroxyethylmethacrylat), Polypropylenoxid.
Durch die Veränderung des relativen Gehalts der einzelnen Comonomeren
(wechselwirkende Gruppen) in einem Copolymeren kann sehr einfach die
kritische Trübungstemperatur auf einen gewünschten Wert eingestellt werden.
Der relative Gehalt der Comonomeren ist nicht kritisch. Er liegt üblicher
weise im Bereich von 0,1 bis 50 Mol-%, vorzugsweise von 0,5 bis 25
Mol-%.
Das zahlenmittlere Molekulargewicht M der Polymeren P1 oder P2 ist an
sich unkritisch, liegt aber im allgemeinen im Bereich von 500 bis
1 000 000, vorzugsweise von 1000 bis 500 000.
Das Mischungsverhältnis der Polymeren P1 und P2 richtet sich nach der
gewünschten Trübungstemperatur und kann insofern frei gewählt werden. Im
allgemeinen liegen die Mischungsverhältnisse P1 P2 im Bereich von
5 : 95 bis 95 : 5, vorzugsweise von 20 : 80 bis 80 : 20 Gew.-%.
Geeignete Polymersysteme können weiterhin bekannte Photoinitiatoren enthal
ten, die auch als Copolymere Bestandteil von Polymerketten sein können.
Der thermotropen Polymermischung können übliche Zusatzstoffe, beispiels
weise Schmiermittel, Additive, UV-Stabilisatoren, Verarbeitungsstabilisatoren
(zum Beispiel Antioxidantien) Antikorrosiva, Weichmacher, Farbstoffe oder
Pigmente zugesetzt werden.
Die thermotropen Polymermischungen werden in geeigneten Apparaten aufge
schmolzen, zum Beispiel in beheizten Behältern, die sich selbständig nach
unten entleeren. Besonders geeignet sind Faßschmelzanlagen, wie sie in der
Hotmelt-Klebstoffdosierung verwendet werden, bei denen ausschließlich der
Deckel beheizt wird und das aufzuschmelzende Polymermaterial durch einen
beheizten Schlauch direkt in die Düse geleitet wird. Diese Art der Auf
schmelzung hat den Vorteil einer kurzen Aufschmelzzeit, in der sich die
thermotrope Polymermischung nicht entmischen kann. Möglich ist es auch,
die thermotrope Polymermischung in einem Extruder aufzuschmelzen.
Die aufgeschmolzene Polymermischung wird über eine Pumpe, beispielsweise
eine Zahnradpumpe, eine Kolbenpumpe oder einen Extruder einer zur
Herstellung von Kern/Hülle-Fasern geeigneten Spinndüse zugeführt.
Die Verarbeitungstemperaturen für die thermotrope Polymermischung liegen
bei 40°C bis 250°C.
Als Hüllmaterial sind Polymere geeignet, die sich aufgrund ihrer Material
eigenschaften zu Fasern verarbeiten lassen und die mit der als Kernmaterial
eingesetzten thermotropen Polymermischung nicht mischbar sein dürfen. Als
Hüllmaterial geeignet sind beispielsweise Polyacrylnitril, Modacryl, Polyester,
Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen, Ethylenvinylacetat, Polyamid,
Aramid, Polyurethan, Hochtemperaturpolymere, wie Polyphenylensulfid,
Polyetherketon; Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylidenfluorid,
Polytetrafluorethylen, Polyethylentetrafluorethylen. Das Hüllmaterial wird in
geeigneter Weise aufgeschmolzen, zum Beispiel in einem Einschnecken- oder
Zweischneckenextruder. Die Verarbeitungstemperaturen im Extruder für das
Hüllmaterial liegen, abhängig vom Erweichungspunkt des Hüllmaterials, bei
80°C bis 250°C. Für spezielle, hochschmelzende Hüllpolymere können die
Temperaturen auch höher liegen, bis zu 400°C. Dies ist besonders bei
hochtemperaturbeständigen Polymeren und bei Fluor enthaltenden Polymeren
der Fall, zum Beispiel bei Polytetrafluorethylen und Derivaten. Das Hüll
material kann bevorzugt Hilfsmittel, wie Schmiermittel, Additive, UV-Filter,
HALS (Hindered-Amine-Light-Stabilizers), Verarbeitungsstabilisatoren wie
Antioxidantien, Farbstoffe und Pigmente enthalten.
Ein besonderer Vorteil der Kern/Hülle-Struktur der erfindungsgemäßen
Materialien ist es, daß auch solche Hilfsmittel eingesetzt werden können,
deren Verträglichkeit mit dem thermotropen Kernmaterial nicht gewährleistet
ist: für derartige Hilfsstoffe, insbesondere Farbstoffe und Pigmente, bietet
sich die Formulierung in den Hüllpolymeren an.
Ebenso werden UV-Filterstoffe vorzugsweise in Hüllpolymeren formuliert, da
dort bei gleicher Einsatzmenge eine bessere Schutzwirkung für die thermo
trope Polymermischung gegen UV-Licht gegeben ist als bei der Formulie
rung in der thermotropen Polymermischung selbst.
Die thermotrope Polymermischung sowie das Hüllpolymere werden in aufge
schmolzenem Zustand getrennt über einen Extruder einer Düse zugeführt, die
zur Herstellung von Mehrkomponentenfasern geeignet ist. Derartige Düsen
sind beispielsweise in US 5,234,650 sowie in US 5,162,074 beschrieben.
Die erhaltenen Kern/Hülle-Fasern mit thermotropem Kern- und transparentem
Hüllmaterial sind in der Anzahl und dem Querschnitt der Kerne nicht
beschränkt. Der Kern kann im einfachsten Fall einen kreisförmigen Quer
schnitt haben und konzentrisch von Hüllmaterial umgeben sein. Durch
besondere Ausgestaltung der Spinndüsen können jedoch auch verschiedenste
Kernquerschnitte sowie Kerne in unterschiedlicher Anzahl hergestellt werden.
In vorteilhafter Weise kann auch ein zusätzlicher Polymerkern aus einem
nicht-thermotropen, jedoch mechanisch hochbelastbaren Material vorgesehen
sein.
Das erfindungsgemäße Material in Faserform kann wie üblich einkomponen
tige Fasern zu Geweben oder Gewirken durch bekannte Textilverarbeitungs
techniken wie Spinnen, Weben, Flechten, und so weiter, weiterverarbeitet
werden. Mögliche Faserdurchmesser sind 0,001 mm bis 10 mm. Für Gewe
beanwendungen eignen sich insbesondere monofile Kern/Hülle-Fasern mit
Faserdurchmessern von 0,1 mm bis 2 mm.
Die Gewebe oder Textilien müssen nicht ausschließlich aus dem erflndungs
gemäßen Material in Faserform bestehen. Es ist auch möglich, die thermo
tropen Fasern zusammen mit üblichen einkomponentigen Fasern in Form von
Flächen, geometrischen Mustern oder von thermotropen Einzelfasern in
horizontaler und/oder vertikaler Ausrichtung eines Gewebes oder Textils zu
verarbeiten. Bei vollflächiger Anwendung der thermotropen Fasern ist der
erreichbare Sonnenschutz am größten, wogegen bei nur teilweise Verwendung
der thermotropen Fasern der dekorative Effekt des Umschaltens bei Wärme-
und/oder Sonneneinwirkung im Vordergrund stehen kann.
Die aus dem erfindungsgemäßen faserförmigen Material hergestellten Gewebe
oder Textilien können als thermotroper Sonnenschutz vor oder hinter Fen
stern eingesetzt werden, als Markise, Rollo oder Jalousie, zu Bekleidungs
zwecken und/oder zu dekorativen Zwecken.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und
einer Zeichnung näher erläutert.
In einen Zweischneckenextruder ZSK 25 von Werner & Pfleiderer mit 25 mm
Schneckendurchmesser wurde beispielhaft als Hüllpolymer bei einer
Drehzahl von 50 Umdrehungen/min ein Massestrom von 1 kg/h Ethylenvi
nylacetat-Copolymer (Escorene® Ultra UL 00018 mit 17,5 Gew.-% Vinyl
acetat, mittlerem Molekulargewicht von 3000 bis 50 000, und Schmelzindex
nach ASTM D 1238 von 0,37 g/10 min) in die Aufschmelzzone bei 150°C
aufgegeben. Im weiteren Verlauf wurde die Temperatur auf 180°C einge
stellt. Als Düse wurde am Ende des Extruders eine Multikomponent-Faserdü
se, die als Explosionszeichnung in Fig. 1 dargestellt ist, verwendet.
Die Multikomponent-Faserdüse besteht aus einem Paket von 4 Düsenplatten
1 bis 4, die durch Schrauben 5 zusammengehalten werden. Die 4 Düsen
platten sind fest verschraubt, so daß die Produktströme nur in den dafür
vorgesehenen Bohrungen und Aussparungen der Platten verlaufen können.
Die Düsenplatte 1 ist zum Extruder hin orientiert und an dessen Austrittsöff
nung dichtend angeschraubt. Die Platte 4 stellt das Ende des Düsenaufbaus
dar und enthält die drei Austrittsöffnungen 6 für die Kern/Hülle-Fasern. In
die Multikomponent-Faserdüse gelangen die beiden Produktströme des Kern
polymeren und des Hüllepolymeren über getrennte Öffnungen.
Das Hüllpolymer, das Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, fließt von der Aus
trittsöffnung des Extruders in die rechteckförmige Aussparung 8 der Düsen
platte 1. Von dieser Stelle aus fließt das Hüllpolymer unter dem Druck des
aus dem Extruder nachgelieferten weiteren Hüllpolymers durch die zwölf
Bohrungen 9 in die Düsenplatte 2. In der Düsenplatte 2 fließt das Hüll
polymer ebenfalls durch die an gleicher Stelle angebrachten zwölf Bohrungen
10, wie bereits in der Düsenplatte 1.
Das beispielhaft eingesetzte Kernpolymer ist eine Mischung aus 53,5
Gewichtsteilen molekular einheitlichem Styrolcopolymer bestehend aus 94
Mol.-% Styrol und 4 Mol.-% Hydroxyethylmethacrylat, mit dem mittleren
Molekulargewicht von 50 000, aus 43,2 Gewichtsteilen Propylenoxid, mit
dem mittleren Molekulargewicht von 4000, aus 2,5 Gewichtsteilen Trimethy
lolpropantriacrylat und aus 0,75 Gewichtsteilen 2,4,6-Trimethylbenzoylphen
ylphosphinoxid. Diese Mischung wird auf ca. 130°C erwärmt und schmelz
flüssig über eine Zahnradpumpe durch die Verschraubung 7 in die Öffnung
der Düsenplatte 4 dosiert. Das Kernpolymere fließt durch den Kanal 16
innerhalb der Düsenplatte 4 über die Bohrung 12 in die Bohrung 13 der
Düsenplatte 3 und weiter in die drei Kanäle 14 der Düsenplatte 2 in die
Mitte zwischen den je 4 Bohrungen 10 für das Hüllpolymere.
Von der Düsenplatte 2 fließen Hüllpolymer und Kernpolymer in die Düsen
platte 3 und werden dort in den x-förmigen Aussparungen 15 zusammen
geführt. In den x-förmigen Aussparungen 15 entsteht die Kern/Hülle-Struktur
aus den beiden Teilströmen der Polymeren. Gemeinsam verlassen das Hüll
polymer und das Kernpolymer die Multikomponent-Faserdüse durch die
Bohrungen 6 der Düsenplatte 4 als Kern/Hülle-Fasern.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Düsenplatte wurden 3 Kern/Hülle-Fasern
mit einem Außendurchmesser von ca. 4 mm erhalten. Die Fasern zeigen bei
Erwärmung eine deutliche Eintrübung durch verstärkte Lichtstreuung des
thermotropen Kerns. Der Trübungspunkt liegt bei ca 50°C.
Durch Änderung der Abziehgeschwindigkeit der gebildeten Fasern an der
Düse oder durch eine geänderte Düsengeometrie lassen sich auch dünnere
Fasern herstellen.
Claims (7)
1. Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission, dadurch
gekennzeichnet, daß es in Kern/Hülle-Fasern in einem Kern vor
liegt, der von einer transparenten Hülischicht umgeben ist.
2. Kern/Hülle-Fasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hüllschicht Filtersubstanzen enthält.
3. Kern/Hülle-Fasern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Hüllschicht transparent eingefärbt ist.
4. Kern/Hülle-Fasern nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeich
net durch zwei oder mehrere Kerne, die im wesentlichen aus
einem Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission
bestehen.
5. Kern/Hülle-Fasern nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen zusätzlichen Polymerkern aus
hochzugfestem Material enthalten.
6. Gewebe oder Gewirke enthaltend Kern/Hülle-Fasern nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
7. Verwendung der Gewebe oder Gewirke nach Anspruch 6 zur
reversibel temperaturabhängigen Steuerung der Strahlungstransmis
sion an Gebäuden, technischen Einrichtungen, insbesondere sonnen
energetischen Vorrichtungen, in der Bekleidungsindustrie und/oder
zu dekorativen Zwecken.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998119368 DE19819368A1 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission |
JP11124872A JPH11350254A (ja) | 1998-04-30 | 1999-04-30 | 温度制御された放射線透過材料 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998119368 DE19819368A1 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19819368A1 true DE19819368A1 (de) | 1999-11-04 |
Family
ID=7866310
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998119368 Withdrawn DE19819368A1 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH11350254A (de) |
DE (1) | DE19819368A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
KR100574482B1 (ko) | 1999-09-07 | 2006-04-27 | 주식회사 하이닉스반도체 | 유기 난반사 방지막용 조성물과 이의 제조방법 |
-
1998
- 1998-04-30 DE DE1998119368 patent/DE19819368A1/de not_active Withdrawn
-
1999
- 1999-04-30 JP JP11124872A patent/JPH11350254A/ja not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH11350254A (ja) | 1999-12-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69411728T2 (de) | Spritzgegossene photochemische linse und verfahren zur deren herstellung | |
EP0548822B1 (de) | IR-reflektierender Körper | |
DE3436477C2 (de) | ||
DE3752220T2 (de) | Undurchsichtige Filmzusammensetzung | |
DE3436476C2 (de) | ||
EP1270176B1 (de) | Extrusionswerkzeug zur Herstellung von Hohlkammerprofilplatten aus thermoplastischem Kunststoff mit innen liegender coextrudierter Schicht | |
DE69922829T2 (de) | Lichtfasern und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE69613815T2 (de) | Winzige strukturen zur erzeugung von farben und spinndüse für ihre herstellung | |
DE19819552A1 (de) | Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission | |
DE102004013201A1 (de) | Verfahren zur Coextrusion von Schmelzeströmen unterschiedlicher Zusammensetzung | |
DE2217632B2 (de) | Vorrichtung zum verarbeiten von thermoplastischen stoffen | |
DE1704561C3 (de) | ||
DE2916793C2 (de) | ||
DE2033156A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Kaien dem von polymerem Material | |
DE19819368A1 (de) | Material mit temperaturgesteuerter Strahlungstransmission | |
EP2832522A2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines gefüllten Polymerextrudats | |
DE3607587A1 (de) | Vielkomponentenharzmasse mit temperaturvariablem lichtdurchlaessigkeitsgrad | |
DE2035578A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung einer einen Farbstreifen aufweisen den Folie | |
DE102005005208A1 (de) | Transluzente UV-durchlässige Tafel mit IR-reflektierender Wirkung | |
DE1785145B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hohlfaden | |
EP0165981A1 (de) | Kunststoff-folie mit perlmuttartig glänzender oberfläche und verfahren zu deren herstellung | |
DE10103204A1 (de) | Profil zum Separieren eines Raumes und Verfahren zur Herstellung des Profils sowie dessen Verwendung | |
DE3912738C2 (de) | Verfahren zur Herstellung nachleuchtender synthetischer Spinnmaterialien und deren Verwendung | |
DE69607984T2 (de) | Extrudierter kunststoff | |
DE4407468B4 (de) | Verfahren zur Extrusion von Kunststofftafeln |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |