DE19817833A1 - Geschirrspülmittel mit spezifischem Viskositätsprofil - Google Patents
Geschirrspülmittel mit spezifischem ViskositätsprofilInfo
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Abstract
Gießfähige lagerstabile Handgeschirrspülmittel mit einem spezifischen Viskositätsprofil enthalten Tensidmischungen aus anionischen Tensiden und/oder nichtionischen Tensiden und/oder Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und 5 Gew.-% Polymere und weisen darüber hinaus (1) bei 20 DEG C und einer Scherrate von 10 s·-1· eine Viskosität zwischen 1300 und 9000 mPa·.·s, besonders bevorzugt zwischen 1500 und 7000 mPa·.·s, bzw. bei 20 DEG C und einer Scherrate von 30 s·-1· eine Viskosität zwischen 500 und 8000 mPa·.·s, vorzugsweise zwischen 900 und 7000 mPa·.·s, besonders bevorzugt zwischen 1100 und 6000 mPa·.·s, oder (2) 0,2 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 55 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 50 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis 45 Gew.-% Tensidmischung oder (3) 0,2 bis 49,8 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%, anionische Tenside, insbesondere Fettalkoholethersulfate, 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 8 Gew.-%, nichtionische Tenside, insbesondere Alkylpolyglucoside, und 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, Betaintenside, insbesondere Alkylamidobetaine, auf.
Description
Die Erfindung ist ein Zusatz zur deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
P 197 52 454.0 und betrifft Geschirrspülmittel mit spezifischem Viskositätsprofil, bestehend aus
einer verdickten Tensidmischung, die nicht durch flüssig kristalline Strukturen hervorgerufen
wird.
Versucht man, mit herkömmlichen Mitteln ein genau dosierbares, ausgezeichnet reinigendes,
handverträgliches, temperatur- und lagerstabiles, gießfähiges und ökologisch besonders ver
trägliches Handgeschirrspülmittel herzustellen, stößt man schnell an die Leistungsgrenze der
Produkte. Aufgabe der Erfindung war es nun, ein Handgeschirrspülmittel zu formulieren, das
neben der sonst für diese Produktgruppe üblichen Tensidmischungen eine Komponente zur
Einstellung eines spezifischen Viskositätsprofils enthält.
Verdickte Reinigungsmittel sind im Stand der Technik bekannt. Es werden u. a. Polymere, Kie
selsäuren, Tone und Silikate sowie andere Inhaltsstoffe verwendet.
Die WO 95/20027 beschreibt flüssige oder gelförmige Handgeschirrspülmittel, die durch Zuga
be von Aminoxid verdickt sind.
Die WO 95/07971 beschreibt gelförmige Geschirrspülmittel mit einem Gehalt an Protease
enzym, welches die Handmildheit sicherstellen soll.
Die WO 95/06108 beschreibt konzentrierte oder gelförmige Geschirrspülmittel, die durch Zu
satz von Calciumsalzen und Xylolsulfonaten verdickt werden. Der Zusatz von zweiwertigen
Ionen zu Tensiden führt häufig zur Dimerisierung von Tensiden und damit zur Ausbildung flüs
sigkristalliner Strukturen in Handgeschirrspülmitteln.
Die GB 2280682 beschreibt Harnstoff enthaltende gelförmige Mittel, die in der hexagonal flüs
sigkristallinen Phase vorliegen. Die Viskosität solcher flüssigkristallinen Zusammensetzungen in
der Produktion, Lagerung und Anwendung ist aber nur sehr schwer zu kontrollieren.
In der WO 94/09100 wird vorgeschlagen, durch Zusatz von Borsäure gelförmige Hand
geschirrspülmittel auf Basis von Polyhydroxyfettsäureamiden zu stabilisieren.
Die in vielen Publikationen erwähnten gelförmigen Maschinengeschirrspülmittel aus Builder
(wie Phosphat), Alkali (wie Soda), wenig (in der Regel bis 5 Gew.-%)Tensid sind u. a. wegen
des hohen Alkalianteils für Handgeschirrspülmittel nicht geeignet.
Arbeitet man hohe Mengen typischer Tensidmischungen aus anionischen Tendsiden, wie Fet
talkoholethersulfat oder Fettalkoholsulfat, nichtionischen Tensiden, wie Alkylpolyglykosid und
zwitterionischen Tensiden, wie z. B. Betaine, in Handgeschirrspülmittel ein, so erhält man -
vermutlich wegen der Bildung flüssigkristalliner Phasen - häufig hochviskose, schlecht dosier
bare und schlecht lösliche Produkte. Versucht man, mit zusätzlichen Lösemitteln die Erniedri
gung der Viskosität zu gewährleisten, so verschlechtert sich zum einen in manchen Fällen die
Lagerstabilität der Mittel, zum anderen ist ein niedrigviskoses Produkt weniger genau dosierbar.
Auch können bei getrocknetem angebranntem Schmutz sehr gezielt Schmutzflecken behandelt
werden. Hier hat ein verdicktes Produkt deutliche Vorteile in der Anwendung.
Keine im Stand der Technik vorgeschlagenen Zusammensetzungen eignet sich aber als genau
dosierbares, ausgezeichnet reinigendes, handverträgliches, temperatur- und lagerstabiles,
gießfähiges und ökologisch besonders verträgliches Handgeschirrspülmittel mit spezifischem
Viskositätsprofil.
Genau dosierbare, lichtechte, ausgezeichnet reinigende, handverträgliche, temperatur- und
lagerstabile, gießfähige und ökologisch besonders verträgliche Produkte mit guten Gießeigen
schaften und hervorragenden Reinigungsleistungen erhält man, wenn man ein Gemisch aus
Fettalkoholethersulfat, ggf. Fettalkoholsulfat, Alkylpolyglykosid und Betain zusammen mit einem
Polymer bereitstellt.
In der deutschen Patentanmeldung P 197 52 454.0 werden Handgeschirrspülmittel beschrie
ben, welche Tensidmischungen aus anionischen Tensiden und/oder nichtionischen Tensiden
und/oder Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und 5 Gew.-% Polymere enthalten.
Demgegenüber ist Gegenstand der vorliegenden Zusatzerfindung ein gießfähiges lagerstabiles
Handgeschirrspülmittel nach der Patentanmeldung des Aktenzeichens P 197 52 454.0 enthal
tend Tensidmischungen aus anionischen Tensiden und/oder nichtionischen Tensiden und/oder
Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und 5 Gew.-% Polymere, das 0,2 bis 60 Gew.-%, bevor
zugt 1 bis 55 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 50 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis
45 Gew.-% Tensidmischung enthält.
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Zusatzerfindung ist ein gießfähiges lagerstabiles
Handgeschirrspülmittel nach der Patentanmeldung des Aktenzeichens P 197 52 454.0 enthal
tend Tensidmischungen aus an ionischen Tensiden und/oder nichtionischen Tensiden und/oder
Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und 5 Gew.-% Polymere, das
- (a) 0,2 bis 49,8 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%, anionische Tenside, insbesondere Fettalkoholethersulfate,
- (b) 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 8 Gew.-%, nichtionische Tenside, insbesondere Al kylpolyglucoside, und
- (c) 0,1 bis 14,9, Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, Betaintenside, insbesondere Alkylami dobetaine,
enthält.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Zusatzerfindung ist ein gießfähiges lagerstabiles
Handgeschirrspülmittel nach der Patentanmeldung des Aktenzeichens P 197 52 454.0 enthal
tend Tensidmischungen aus anionischen Tensiden und/oder nichtionischen Tensiden und/oder
Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und 5 Gew.-% Polymere, das bei 20°C und einer Scher
rate von 10 s-1 eine Viskosität zwischen 1300 und 9000 mPa.s, besonders bevorzugt zwi
schen 1500 und 7000 mPa.s bzw. bei 20°C und einer Scherrate von 30 s-1 eine Viskosität
zwischen 500 und 8000 mPa.s, vorzugsweise zwischen 900 und 7000 mPa.s, besonders be
vorzugt zwischen 1100 und 6000 mPa.s aufweist.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren Deri
vate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte Car
bonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlicher Basis als auf nachwachsenden Rohstoffen
basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt, ohne jedoch die erfindungsgemäße Lehre auf
sie zu beschränken. Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der ROELENschen
Oxo-Synthese erhältlichen Oxo-Alkohole bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
Als Tensidmischungen eignen sich besonders jene aus anionischen und nichtionischen Tensi
den. Aber auch die zusätzliche Verwendung von Betaintensiden im Gemisch kann für viele
Anwendungen sehr sinnvoll sein. Insgesamt verwendet man die Tenside in Mengen von 0,2 bis
60 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 55 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 50 Gew.-% und äu
ßerst bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%.
Polymere im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Polycarboxylate bzw. Carboxyvinylpolyme
re, vorzugsweise Homo- und Copolymerisate der Acrylsäure, insbesondere Acrylsäure-Polymere
und Acrylsäure-Methacrylsäure Copolymere, Heteropolysaccaride (Xanthan, Guar, propoxy
liertes Guar) und etwas weniger bevorzugt andere im Markt bekannte polymere Verdicker.
Anionische Tenside gemäß der vorliegenden Erfindung können aliphatische Sulfate wie Fettal
koholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Dialkylethersulfate, Monoglyceridsulfate und aliphatische
Sulfonate wie Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Ethersulfonate, n-Alkylethersulfonate, Estersul
fonate und Lingninsulfonate sein. Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind Fettsäurecyanamide, Sulfobernsteinsäureester, Fettsäureisethionate, Acylaminoalkan
sulfonate. (Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate, Ethercarbonsäuren und Al
kyl(ether)phosphate.
Besonders bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind die Fettalkoholethersulfate.
Fettalkoholethersulfate sind Produkte von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen. Dabei
versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktionsprodukte von Al
kylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne der vorliegenden Erfindung bevor
zugt mit längerkettigen Alkoholen. In der Regel entsteht aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol
Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen, ein komplexes Gemisch von Additionspro
dukten unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade. Eine weitere Ausführungsform der Alkoxylierung
besteht im Einsatz von Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylen
oxid und Propylenoxid. Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
niederethoxylierte Fettalkohole mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten (EO), insbesondere 1 bis 2 EO,
beispielsweise 1,3 EO.
Bevorzugt werden die an ionischen Tenside in Mengen zwischen 0,2 und 49,8 Gew.-% einge
setzt, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mittel 0,5 bis 15 Gew.-%
Fettalkoholsulfate.
Nichtionische Tenside im Rahmen der vorliegenden Erfindung können Alkoxylate sein wie Po
lyglycolether, Fettalkoholpolygycolether, Alkylphenolpolyglycolether, endgruppenverschlossene
Polyglycolether, Mischether und Hydroxymischether und Fettsäurepolyglycolester. Ebenfalls
verwendbar sind Ethylenoxid, Propylenoxid, Blockpolymere und Fettsäurealkanolamide und
Fettsäurepolyglycolether. Eine wichtige Klasse nichtionischer Tenside, die erfindungsgemäß
verwendet werden kann, sind die Polyol-Tenside und hier besonders die Glucotenside, wie
Alkylpolyglykosid und Fettsäureglucamide. Besonders bevorzugt sind die Alkylpolyglucoside.
Alkylpolyglykoside sind Tenside, die durch die Reaktion von Zuckern und Alkoholen nach den
einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können, wobei
es je nach Art der Herstellung zu einem Gemisch monoalkylierter, oligomerer oder polymerer
Zucker kommt. Bevorzugte Alkylpolyglykoside können Alkylpolyglucoside sein, wobei beson
ders bevorzugt der Alkohol ein langkettiger Fettalkohol oder ein Gemisch langkettiger Fettalko
hole mit verzweigten oder unverzweigten C8- bis C18-Alkylketten ist und der Oligomerisierungs
grad (DP) der Zucker zwischen 1 und 10, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1,1 bis 3, äu
ßerst bevorzugt 1,1 bis 1,7, beträgt.
Vorzugsweise verwendet man die Alkylpolyglykoside in Mengen zwischen 0,1 bis 14,9 Gew.-%,
insbesondere 1 bis 8 Gew.-% und äußerst bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%.
Zu den zwitterionischen Tensiden oder Amphotensiden, die erfindungsgemäß eingesetzt wer
den können, zählen die Alkylbetaine, die Alkylamidobetaine, die Imidazoliniumbetaine und die
Aminopropionate genauso wie die Aminooxide, Sulfobetaine und Biotenside. Ein bevorzugter
Inhaltsstoff ist hierbei Alkylamidobetain.
Vorzugsweise werden diese zwitterionischen Tenside in Mengen zwischen 0,1 bis
14,9 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,5 bis 10 Gew.-%, äußerst bevorzugt zwischen 1 bis
8 Gew.-%, eingesetzt.
Als Lösungsvermittler, etwa für Farbstoffe und Parfümöle können beispielsweise Alkanolamine,
Polyole wie Ethylenglycol, 1,2-Propylenglycol, Glycerin und andere ein- und mehrwertige Alko
hole sowie Alkylbenzolsulfonate mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest dienen.
Die für die erfindungsgemäßen Mittel günstige Viskosität nach Brookfield (mit der für den jewei
ligen Viskositätsbereich empfohlenen Spindel gemessen) liegt bei 20°C und einer Scherrate
von 10 s-1 zwischen 1000 und 10 000 mPa.s, vorzugsweise zwischen 1300 und 9000 mPa.s
und besonders bevorzugt zwischen 1500 und 7000 mPa.s bzw. bei 20°C und einer Scherrate
von 30 s-1 zwischen 500 und 8000 mPa.s, vorzugsweise zwischen 900 und 7000 mPa.s und
besonders bevorzugt zwischen 1100 und 6000 mPa.s.
Für günstige Lagereigenschaften bevorzugte Werte der Nullscherviskosität η0 liegen zwischen
1000 bis 10 000 mPa.s, bevorzugt zwischen 1000 und 5000 mPa.s.
Die Viskosität der erfindungsgemäßen Mittel kann durch Polymermengen zwischen 0,01 und
5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,02 und 4 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,05
und 3 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,1 und 1,5 Gew.-% und äußerst bevorzugt zwischen
0,2 und 0,9 Gew.-%, eingestellt werden. Die Mengen können von Polymer zu Polymer unter
schiedlich sein. Auch die verwendete Tensidzusammensetzung spielt in der Mengenwahl eine
Rolle. Als besonders geeignet haben sich hierbei Methacrylsäure-Acrylsäure-Copolymere wie
auch Acrylsäure-Polymere erwiesen.
Es wurde überraschend gefunden, daß besonders geeignete Polymere insbesondere ein Acrylsäu
repolymer der Fa. Goodrich (Carbopo® EX 473), ein Acrylsäurecopolymer der Fa. 3V Sigma
(Polygel® W30) und ein Methacrylsäure-Acrylsäure-Copolymer der Fa. PolymerLatex (Roha
git® SD 15) sind. Natürliche Polymere, wie Guar oder Xanthan, befriedigen nicht in allen Punk
ten die hohen Anforderungen an Löslichkeit und Lagerstabilität, die der Verbraucher heute an
ein modernes Handgeschirrspülmittel stellt und sind deshalb weniger bevorzugt.
Besonders ins Gewicht fällt hierbei - insbesondere aus der Sicht des Anwenders - die Klarheit
der Produkte. Ein Absetzen von Phasen oder Inhaltsstoffen sowie ein trübes Aussehen ist in
der Regel nicht erwünscht.
Diesbezüglich besondere Vorteile erhält man, wenn man den verdickten Mischungen eine oder
mehrere Dicarbonsäuren und/oder deren Salze, allein oder in Mischung, insbesondere eine
Zusammensetzung aus Na-Salzen der Adipin-, Bernstein- und Glutarsäure beimengt, wie sie
z. B. unter dem Handelsnamen Sokalan® DSC Na erhältlich ist. Als besonders günstig hat sich
hierbei der Einsatz von 0,1 bis 8 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 7 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,8 bis 6 Gew.-% und äußerst bevorzugt 1 bis 4 Gew.-%, gezeigt.
Eine Veränderung des Dicarbonsäure(salz)-Gehaltes kann - insbesondere in Mengen oberhalb
2 Gew.-% - zu einer klaren Lösung der Inhaltsstoffe beitragen. Ebenfalls ist innerhalb gewisser
Grenzen eine Beeinflussung der Viskosität der Mischung durch dieses Mittel möglich. Weiterhin
beeinflußt diese Komponente die Löslichkeit der Mischung.
Anstelle oder zusätzlich zu den Dicarbonsäuren und/oder deren Salzen können auch andere
Salze einzeln oder in Mischungen vorteilhaft eingesetzt werden, wie beispielsweise Natri
um-Formiat, Natrium-Acetat, Natrium-Tartrat, Natrium-Chlorid und Magnesium-Chlorid oder auch
Salze der vorgenannten Anionen mit anderen Alkali- bzw. Erdalkalimetallen.
Die Dicarbonsäure- bzw. Salzkomponente dient dem Erreichen klarer, homogener Formulie
rungen und beeinflußt die Viskosität sowie das Kälte- und Auflöseverhalten. Ohne diese Hilfs
komponente können die Mittel ein opakes bis leicht getrübtes Aussehen zeigen. Die Kombina
tion von Polymer mit dieser Hilfskomponente ermöglicht die Herstellung von klaren gelförmigen
Mitteln mit gutem Kälte- und Auflöseverhalten.
Eine weitere günstige Komponente der erfindungsgemäßen Mittel sind Lösungsmittel (z. B. Al
kohole, wie Ethanol). Sie tragen zur Einarbeitung von Parfum und Farbstoff bei, verhindern die
Ausbildung flüssigkristalliner Phasen und haben Anteil an der Bildung klarer Produkte. Zuviel
Lösungsmittel bewirkt jedoch ein zu starkes Absinken der Viskosität. Daher sind erfindungsge
mäß zwischen 3 und 12 Gew.-% Lösungsmittel enthalten, bevorzugt zwischen 4 und
10 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 5 und 10 Gew.-%.
Auch die Lösungsmittelmenge hat einen Einfluß auf die Homogenität und die Viskosität der
erfindungsgemäßen Mittel. Bei niedrigen Mengen an Lösungsmittel, insbesondere unterhalb 3
Gew.-%, können je nach Zusammensetzung des Mittels Inhomogenitäten auftreten. Die Visko
sität kann gesenkt werden, indem man die Lösemittelmenge erhöht.
Ein entscheidender Faktor ist die Löslichkeit. Erfindungsgemäße Mittel haben naturgemäß ein
anderes Löseverhalten als herkömmliche Handgeschirrspülmittel. Auf eine genügend schnelle
Auflösezeit muß daher geachtet werden.
Erfindungsgemäße Mittel lösen sich in üblicher Verdünnung im Handgeschirrspülbecken zwi
schen 10 und 240 Sekunden, vorzugsweise zwischen 15 und 120 Sekunden, besonders be
vorzugt zwischen 20 und 100 Sekunden, auf. Die Auflösezeit ist von der Verdickung und den
gewählten Tensidkombinationen abhängig.
Die Lichtechtheit der Produkte ist ein besonders wichtiger Faktor. Der Verbraucher bevorzugt
farbige - d. h. farbstoffhaltige - Produkte in durchscheinenden Flaschen. Dadurch ergeben sich
hohe Anforderungen an die Lichtechtheit der Mittel. Besonders geeignet ist hierbei die Verwen
dung von Acrylsäure-Polymeren wie auch von Acrylsäure-Methacrylsäure-Copolymeren.
In diesem Zusammenhang kann erfindungsgemäß auch der Einsatz von UV-Stabilisatoren er
folgen. Besonders günstig vom Standpunkt der Produktionskosten ist aber ein Verzicht auf der
artige Mittel, da sie häufig zur Reinigungsleistung nicht beitragen.
Viele der erfindungsgemäß untersuchten Mischungen zeigen ein zeitlich veränderliches Visko
sitätsprofil. Dies ist besonders wünschenswert, da beim Produktionsprozeß einedünnflüssigere
Masse bevorzugt wird, im Punkte Lagerstabilität und Verwendungskomfort aber auf höhervis
kose Produkte Wert gelegt wird.
Eine weiterhin verbesserte Reinigungsleistung, besonders bei angebranntem Schmutz, erhält
man bei der Verwendung von Abrasivstoffen, bevorzugt wasserlöslichen Abrasivstoffen, insbe
sondere Alkalimetallbicarbonat, Alkalimetallsulfat u.ä.
Daneben können noch weitere in Handgeschirrspülmitteln übliche Inhaltstoffe, wie z. B. Ent
schäumer, Strukturierungsmittel, Parfumstoffe, Farbstoffe, Korrosionsinhibitoren sowie Konser
vierungsmittel, in Mengen von bis zu 5 Gew.-% enthalten sein.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel kann mittels üblicher pH-Regulatoren, beispielswei
se Citronensäure oder NaOH, eingestellt werden, wobei - im wesentlichen wegen der gefor
derten Handverträglichkeit - ein Bereich von 5,5 bis 8, vorzugsweise 6 bis 7,5, insbesondere
6,5 bis 7,1, bevorzugt ist.
Die erfindungsgemäßen Handgeschirrspülmittel lassen sich durch durch Zusammenrühren der
einzelnen Bestandteile in beliebiger Reihenfolge und Stehenlassen des Gemisches bis zur Bla
senfreiheit herstellen. Die Ansatzreihenfolge ist für die Herstellung des Mittels nicht entschei
dend.
Vorzugsweise werden hierbei Wasser, Tenside und gegebenenfalls weitere der zuvor genann
ten Inhaltsstoffe zusammengerührt. Insofern Parfüm und/oder Farbstoff eingesetzt werden,
erfolgt anschließend deren Zugabe zur erhaltenen Lösung. Schließlich wird das Polymer zuge
geben, gegebenenfalls in Form einer wäßrigen Lösung, um dessen homogenes Auflösen zu
erleichtern. Zuletzt wird der pH-Wert wie zuvor beschrieben eingestellt.
Die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E30 wurden wie zuvor beschrieben hergestellt und ihr
pH-Wert, ihre Viskosität, ihr Kältetrübungs- bzw. Klarpunkt sowie ihre Auflösezeit bestimmt.
Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E30 in Gew.-% sowie die be
stimmten Eigenschaften sind in den Tabellen 1 bis 4 wiedergegeben. Zusätzlich enthielten die
erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E30 Spuren von Farbstoff. Der pH-Wert der erfindungsge
mäßen Mittel E1 bis E30 wurde mit Citronensäure auf Werte zwischen 6,5 und 7,1 eingestellt.
Die Viskosität wurde bei 20°C nach Brookfield bestimmt (Viskosimeter Brookfield LV DV II+;
Spindel 25; Scherrate 30 min-1).
Der Kältetrübungspunkt wurde durch Abkühlung einer Probe im Kryostaten mit einer Abkühl
rate von 0,2°C.min-1 bestimmt, wobei als Kältetrübungspunkt die Temperatur angegeben ist,
bei der zuerst eine leichte Trübung erkannt wurde. Nachdem die Probe völlig ausgetrübt war,
wurde mit einer Aufheizrate von 0,2°C.min-1 erwärmt. Als Klarpunkt wird die Temperatur an
gegeben, bei der die Probe erstmals völlig klar vorliegt.
Zur Bestimmung der Auflösezeit wurden 1 ml des Mittels unter Rühren mit
325 Umdrehungen.min-1 in 900 ml 40°C warmen Leitungswassers gegeben und die Zeit bis
zur völligen Auflösung des Spülmittels gemessen.
Die Spülleistung der erfindungsgemäßen Rezepturen wurde größtenteils ebenfalls ermittelt.
Die Bestimmung wurde in einer halbautomatischen Tellertest-Apparatur unter Einsatz von
zwei verschiedenen reinen Fettanschmutzungen (angegeben ist der Mittelwert) und einer fett
haltigen Mischanschmutzung bestimmt. Dabei wurden bei einer konstanten Temperatur von
40 bzw. 45°C in 5 l Wasser einer Härte von 16 unter konstanten Bedingungen im Vergleich
zu einem hochwertigen klassischen Handgeschirrspülmittel als Laborstandard mit dem Test
schmutz angeschmutzte Teller gespült, bis der - vor Versuchbeginn gebildete - Schaum zer
stört war und die Teller nicht mehr sauber wurden. Die Konzentration des Mittels betrug hier
bei 2 ml pro 5 l Wasser bzw. im Falle der Mittel E25 bis E28 4 ml pro 5 l Wasser. Die Anzahl
der gespülten Teller ist in Relation zum Laborstandard mit einer Spülleistung von 100% ge
setzt.
Claims (15)
1. Gießfähiges lagerstabiles Handgeschirrspülmittel nach der Patentanmeldung des Akten
zeichens P 197 52 454.0 enthaltend Tensidmischungen aus anionischen Tensiden
und/oder nichtionischen Tensiden und/oder Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und
5 Gew.-% Polymere, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,2 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 1 bis
55 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 50 Gew.-%, äußerst bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%
Tensidmischung enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es bei 20 °C und einer Scherrate
von 10 s-1 eine Viskosität zwischen 1000 und 10 000 mPa.s, vorzugsweise zwischen
1300 und 9000 mPa.s, besonders bevorzugt zwischen 1500 und 7000 mPa.s bzw. bei
20°C und einer Scherrate von 30 s-1 eine Viskosität zwischen 500 und 8000 mPa.s, vor
zugsweise zwischen 900 und 7000 mPa.s, besonders bevorzugt zwischen 1100 und
6000 mPa.s aufweist.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
- (a) 0,2 bis 49,8 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%, anionische Tenside, insbesondere Fettalkoholethersulfate,
- (b) 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 8 Gew.-%, nichtionische Tenside, insbesondere Alkylpolyglucoside, und
- (c) 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, Betaintenside, insbesondere Al kylamidobetaine,
4. Gießfähiges lagerstabiles Handgeschirrspülmittel nach der Patentanmeldung des Akten
zeichens P 197 52 454.0 enthaltend Tensidmischungen aus anionischen Tensiden
und/oder nichtionischen Tensiden und/oder Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und
5 Gew.-% Polymere, dadurch gekennzeichnet, daß es
- (a) 0,2 bis 49,8 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-%, anionische Tenside, insbesondere Fettalkoholethersulfate,
- (b) 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 8 Gew.-%, nichtionische Tenside, insbesondere Alkylpolyglucoside, und
- (c) 0,1 bis 14,9 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, Betaintenside, insbesondere Al kylamidobetaine,
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es bei 20°C und einer Scherrate
von 10 s-1 eine Viskosität zwischen 1000 und 10 000 mPa.s, vorzugsweise zwischen
1300 und 9000 mPa.s, besonders bevorzugt zwischen 1500 und 7000 mPa.s bzw. bei
20°C und einer Scherrate von 30 s-1 eine Viskosität zwischen 500 und 8000 mPa.s, vor
zugsweise zwischen 900 und 7000 mPa.s, besonders bevorzugt zwischen 1100 und
6000 mPa.s aufweist.
6. Gießfähiges lagerstabiles Handgeschirrspülmittel nach der Patentanmeldung des Akten
zeichens P 197 52454.0 enthaltend Tensidmischungen aus anionischen Tensiden
und/oder nichtionischen Tensiden und/oder Betaintensiden sowie zwischen 0,01 und
5 Gew.-% Polymere, dadurch gekennzeichnet, daß es bei 20°C und einer Scherrate von
10 s-1 eine Viskosität zwischen 1300 und 9000 mPa.s, besonders bevorzugt zwischen
1500 und 7000 mPa.s bzw. bei 20°C und einer Scherrate von 30 s-1 eine Viskosität zwi
schen 500 und 8000 mPa.s, vorzugsweise zwischen 900 und 7000 mPa.s, besonders
bevorzugt zwischen 1100 und 6000 mPa.s aufweist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tensid
mischungen anionische und nichtionische Tenside enthalten.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich noch Betaintenside
enthält.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1, 2, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß es als
ein nichtionisches Tensid Alkylpolyglykoside, bevorzugt Alkylpolyglucoside, enthält.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es zwischen 0,05
und 3 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 1,5 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 0,2 und
0,9 Gew.-% Polymere enthält.
11. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymere
ausgewählt sind aus der Gruppe der Acrylsäure-Polymere, der Acrylsäure-
Methacrylsäure-Polymere und der Carboxyvinylpolymere.
12. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zwi
schen 0,5 und 15 Gew.-% Fettalkoholsulfate enthalten sind.
13. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer
Inhaltsstoff eine oder mehrere Dicarbonsäuren und/oder deren Salze oder Natrium-For
miat, Natrium-Acetat, Natrium-Tartrat, Natrium-Chlorid oder Magnesium-Chlorid oder
Salze der vorgenannten Anionen mit anderen Alkali- bzw. Erdalkalimetallen, allein oder in
Mischung, bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen
0,5 und 7 Gew.-%, enthalten ist.
14. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lösungs
mittel, beispielsweise ein oder mehrere niedermolekulare Alkohole, z. B. Ethanol, in Men
gen bevorzugt zwischen 3 und 12 Gew.-%, insbesondere zwischen 4 und 10 Gew.-%,
enthalten ist.
15. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß es weitere in
Handgeschirrspülmitteln übliche Inhaltsstoffe, wie UV-Stabilisatoren, Entschäumer, Lö
sungsmittel, Strukturierungsmittel, Parfumstoffe, Farbstoffe, Korrosionsinhibitoren, Kon
servierungsmitteln o. ä., enthält.
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