DE19817742C2 - Schleuderstreuer - Google Patents
SchleuderstreuerInfo
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- DE19817742C2 DE19817742C2 DE19817742A DE19817742A DE19817742C2 DE 19817742 C2 DE19817742 C2 DE 19817742C2 DE 19817742 A DE19817742 A DE 19817742A DE 19817742 A DE19817742 A DE 19817742A DE 19817742 C2 DE19817742 C2 DE 19817742C2
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C17/00—Fertilisers or seeders with centrifugal wheels
- A01C17/006—Regulating or dosing devices
- A01C17/008—Devices controlling the quantity or the distribution pattern
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C17/00—Fertilisers or seeders with centrifugal wheels
- A01C17/001—Centrifugal throwing devices with a vertical axis
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- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Soil Sciences (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Fertilizing (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Schleuderstreuer für riesel
fähiges Streugut, insbesondere Dünger, mit einem Vorrats
behälter mit wenigstens einem Auslauf mit einem Dosieror
gan, aus dem das Streugut in einstellbarer Menge im
Fallstrom austritt, und einem umlaufenden Verteilorgan,
das aus einer um eine zum Auslauf versetzte Achse ange
triebenen Schleuderscheibe und dicht unterhalb des Aus
laufs umlaufenden Wurfflügeln besteht.
Bei Schleuderstreuern, insbesondere soweit sie zum Ver
teilen von Düngern in der Landwirtschaft verwendet wer
den, kommt es entscheidend darauf an, das Streugut über
die Arbeitsbreite in einer vorbestimmten Menge gleich
mäßig zu verteilen. Diese Forderung muß für alle ein
stellbaren Arbeitsbreiten und für alle einstellbaren
Streumengen erfüllt werden, um bei Einsatz einer minimal
notwendigen Streumenge einen optimalen Pflanzenwuchs zu
erzielen.
Die Qualität des Streuergebnisses hängt dabei nicht nur
von der konstruktiven Auslegung des Schleuderstreuers,
sondern vor allem auch von den physikalischen Eigen
schaften des Düngers ab. Hierzu zählen insbesondere die
Rieselfähigkeit des Düngers beim Auslaufen aus dem Behäl
ter, die Gleiteigenschaft beim Beschleunigen auf der
Schleuderscheibe und das Flugverhalten nach Verlassen der
Schleuderscheibe. Diese physikalischen Eigenschaften
variieren von Düngersorte zu Düngersorte und innerhalb
der einzelnen Düngersorte in Abhängigkeit von dem beim
Hersteller angewandten Produktionsverfahren sowie den
Lagerungsbedingungen des Düngers und der aktuellen Witte
rung beim Streuen, insbesondere der Luftfeuchtigkeit.
Eine Vielzahl dieser Einflußfaktoren werden vom Herstel
ler des Schleuderstreuers durch Streutabellen berücksich
tigt, anhand derer der Landwirt den Streuer auf den auszu
streuenden Dünger einstellt. Damit ist aber nur eine
grobe Vorgabe möglich.
Schwankungen der physikalischen Eigenschaften bei einer
bestimmten Düngersorte, wie auch aktuelle Einflüsse auf
diese Eigenschaften lassen sich nur durch einen Test
unmittelbar vor Beginn der Streuarbeit berücksichtigen.
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei einem
ersten Verfahren, der sogenannten Abdrehprobe, wird
entweder die komplette Streuscheibe abgenommen und der im
Fallstrom austretende Dünger in einem Behälter aufgefan
gen oder werden nur die Wurfflügel von der Schleuder
scheibe abgenommen und der aus dem Auslauf auf die umlau
fende Scheibe auslaufende Dünger in einem die Scheibe
umgebenden Beutel aufgefangen. Für die gegebene Einstel
lung des Dosierorgans wird die pro Zeiteinheit aufgefan
gene Düngermenge und damit der aktuelle Massenstrom
bestimmt. Weicht dieser Massenstrom von dem für die
Einstellung der Dosieröffnung durch die Streutabelle
vorgebenen Wert ab, wird die Einstellung des Dosieror
gans entsprechend korrigiert.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird die Fließeig
enschaft des Düngers durch Ausfließen aus einer Normöff
nung festgestellt und mittels einer Tabelle bzw. einer
Kurve das Dosierorgan auf den Sollwert eingestellt.
Während die vorgenannten Verfahren im Stillstand ausge
führt werden, wird bei einem weiteren bekannten Verfahren
die Streuarbeit simuliert. Bei diesem Verfahren wird der
Vorratsbehälter nach dem Befüllen gewogen und der Streuer
mit einer ersten Grobeinstellung des Dosierorgans in
Betrieb genommen. Nach einer vorbestimmten Strecke wird
der Vorratsbehälter erneut ausgewogen. Aus dem Unter
schied der tatsächlich ausgebrachten Menge und der Soll
menge wird dann die Auslauföffnung über einen Computer
kalibriert. Dieses Verfahren ist zwar relativ genau,
jedoch konstruktiv und in der Durchführung extrem aufwen
dig, weshalb sich in der Praxis das erstgenannte Verfah
ren in seinen beiden Varianten durchgesetzt hat, während
das zweitgenannte Verfahren wegen seiner Ungenauigkeit
nur wenig Verbreitung gefunden hat.
Bei einer Abdrehprobe nach dem erstgenannten Verfahren,
wie auch bei dem zweitgenannten Verfahren zeigt sich
indes in der Praxis häufig folgendes Phänomen: Die bei
der praktischen Streuarbeit ausgetragene Menge weicht von
der aufgrund der Abdrehprobe und der danach vorgenommenen
Einstellung des Dosierorgans zu erwartenden Streumenge
ab, wobei sowohl kleinere, als auch größere Streumengen
als die zu erwartenden festzustellen sind.
Es ist bereits erkannt worden, daß für diese Abweichungen
die konstruktiven Verhältnisse im Bereich der Übergabe
des Düngers aus dem Auslauf in die Wurfflügel maßgeblich
sind. Um den sogenannten Pralleffekt, womit das unkon
trollierte Verspritzen der Düngerpartikel beim Auftreffen
auf die Wurfflügel bezeichnet wird, zu reduzieren, wird
eine zu lange freie Fallstrecke des Düngers vermieden,
indem beispielsweise an die Auslauföffnung ein Schacht
anschließt, der bis unmittelbar oberhalb der Wurfflügel
reicht, so daß der Dünger direkt in den Wurfflügel über
geben wird. Durch das "Fassen" des Düngerstrahls in dem
Schacht treten beim "Abschneiden" des Düngerstrahls durch
den vorbeilaufenden Wurfflügel jedoch immer noch Prall
verluste auf. Man hat diese durch elastische Material
streifen statt eines massiven Schachtes zu vermeiden ver
sucht (DE 39 02 000 A1). Durch einen in Drehrichtung nach
oben angestellten oberen Schenkel der Wurfflügel hat man
ferner versucht, den Düngerstrom einwandfrei abzuschnei
den. Ein anderer Vorschlag geht dahin (DE 39 06 756 A1),
dem aus dem Schacht austretenden Düngerstrom durch eine
in Drehrichtung anschließende Kammer eine Expansionsmög
lichkeit in Drehrichtung der Wurfflügel zu geben und
damit das Zerplatzen des Düngerstrahls zu vermeiden.
Diese bekannte Maßnahme trägt auch der Tatsache Rechnung,
daß bei einem großen Massenstrom der Dünger im Flügel
nicht schnell genug beschleunigt wird, sich also im oder
gar vor dem Flügel aufstaut. Schließlich sind bei dem
zuvorgenannten Stand der Technik auch eine Reihe kon
struktiver Maßnahmen am Wurfflügel selbst vorgesehen, die
sämtlich darauf abzielen, die Prallverluste zu reduzie
ren.
Trotz der vorgenannten Maßnahmen konnten die Mengenabwei
chungen bei der Streuarbeit gegenüber der Streuereinstel
lung nach einer Abdrehprobe nur unzulänglich beseitigt
werden. Hier Abhilfe zu schaffen, ist Aufgabe der Erfin
dung.
Ausgehend von einem Schleuderstreuer des eingangs genann
ten Aufbaus wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung da
durch gelöst, daß das Verteilorgan an der Rückseite der
Wurfflügel Mittel zur Reduzierung der sich bei Umlauf des
Verteilorgans hinter den Wurfflügeln und unter dem Aus
lauf bildenden Wirbel aufweist.
Diese Erfindung geht von der experimentell erlang
ten Erkenntnis aus, daß die Mengenabweichung von dem
durch eine Abdrehprobe eingestellten Sollwert um so
geringer ist, je niedriger die Drehzahl des Verteil
organs und je kleiner der Flugkreisdurchmesser der
Düngerpartikel, d. h. je kleiner der Abstand der Außen
kante des Wurfflügels von der Achse der Schleuderscheibe
ist. Hieraus wiederum ist zu schließen, daß für die
Reproduzierbarkeit der Streumenge nicht allein die Ver
hältnisse im Bereich der Übergabe des Düngers aus dem
Auslauf in den Wurfflügel, sondern auch aerodynamische
Vorgänge eine Rolle spielen. Bei Umlauf des Verteil
organs bildet sich im Windschatten der Wurfflügel eine
Wirbelwalze, die zum Aufbau eines Unterdruckfeldes hinter
dem Wurfflügel führt. Folglich tritt bei Durchlauf des
Flügels unter dem Auslauf der Dünger nicht - wie bei der
Abdrehprobe - nur unter Schwerkraft aus, sondern wird
durch den Unterdruck hinter dem Wurfflügel einer Sogwir
kung ausgesetzt, so daß also mehr Dünger, als bei der
gegebenen Einstellung zu erwarten, austritt.
Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des Verteilorgans
wird die Wirbelbildung reduziert und dadurch der Aufbau
eines Unterdruckgebietes hinter dem Wurfflügel weitgehend
vermieden. Gemäß einer Ausführungsform bestehen die
Mittel zur Reduzierung der Wirbelbildung aus einem die
Wurfflügel an ihrer Rückseite zumindest in ihrem unter
halb des Auslaufs umlaufenden Bereich verlängernden
Profil. Der Dünger tritt somit weitgehend nur unter der
Schwerkraftwirkung aus, so daß beim Betrieb des Schleu
derstreuers die gleichen Bedingungen wie bei der Abdreh
probe vorliegen.
Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Wurfflügel mit
einem an ihrer Rückseite anschließenden Profil wird die
Bildung einer Wirbelwalze großen Durchmessers vermieden.
Die Strömung reißt nicht unmittelbar hinter dem Wurfflü
gel ab, so daß an der Rückseite des Wurfflügels kein
Wirbel entsteht, folglich unmittelbar nach Durchlauf des
Wurfflügels durch den austretenden Düngerstrahl keine
Sogwirkung auf diesen wirksam wird. Hat sich der Wurfflü
gel etwas weiter bewegt, treten keine nennenswerten
Effekte mehr auf, weil aufgrund des erheblich größeren
Abstandes zwischen dem Auslauf und der Oberfläche der
Scheibe kein hohes Druckgefälle nahe dem Auslauf entste
hen kann.
Da der Aufbau des Unterdruckgebiets hinter dem Wurfflügel
umso ausgeprägter ist, je geringer der Abstand zwischen
der Oberkante des Wurfflügels und dem Auslauf ist, ent
steht der größte Unterdruck in dem Bereich des Flügels,
der unter dem meist schachtartig verlängerten Auslauf
umläuft. Es sollte deshalb das die Wirbelbildung reduzie
rende Profil zumindest in diesem Bereich des Wurfflügels
angeordnet sein, kann sich jedoch auch über die gesamte
Länge des Wurfflügels auf der Schleuderscheibe er
strecken.
Das Profil kann von einem an der Oberseite des Wurfflü
gels ansetzenden und sich im wesentlichen parallel zur
Unterkante des Auslaufs entgegen der Drehrichtung er
streckenden Leitblech gebildet sein.
Ein solches Leitblech kann als gesondertes Teil am Wurf
flügel angebracht sein, insbesondere können auch vorhan
dene Streuer nachträglich mit einem solchen Leitblech
ausgerüstet werden. Stattdessen können aber auch Wurf
flügel und Leitblech ein einstückiges Bauteil bilden.
Praktische Versuche mit einem solchen Leitblech haben
gezeigt, daß sich der durch den Sogeffekt entstehende
Fehler (Mengenabweichung) erheblich reduzieren läßt. Zwar
wird die Wirbelbildung nicht völlig vermieden, jedoch
bildet sich der Wirbel erst nach Durchlauf des Wurfflü
gels durch den Düngerstrahl und zudem weitgehend unter
halb des Leitblechs aus. Auch kann der Dünger solange
allein unter der Schwerkraft ungehindert nachfließen, wie
sich Wurfflügel und Leitblech unter dem Auslauf vorbeibe
wegen.
Das Leitblech erstreckt sich in radialer Richtung wenig
stens über die am Auslauf vorbeilaufende Länge des Wurf
flügels und in Umfangsrichtung wenigstens über die Er
streckung des Auslaufs in dieser Richtung.
Das Strömungsprofil kann auch von einem an der Oberseite
der Wurfflügel ansetzenden und auf der Oberseite der
Schleuderscheibe endenden, schwach geneigten Leitblech
gebildet sein.
Ein solches Leitblech kann als gesondertes Teil ange
bracht sein, so daß auch vorhandene Streuer nachträglich
mit einem solchen Leitblech ausgerüstet werden können.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß den Wurfflügeln an ihrer Rückseite im Bereich zwi
schen dem Auslauf und dem Umfang der Schleuderscheibe ein
sich im wesentlichen quer zum Wurfflügel erstreckendes
Stauorgan für die im wesentlichen radial beschleunigte
Luft zugeordnet ist.
Die zuvor geschilderte Wirbelbildung hinter dem Wurfflü
gel ist von einem zentrifugalen Transport der Luft über
lagert. Die mit den Wurfflügeln besetzte Schleuderscheibe
wirkt ähnlich einem Gebläse. Die Umgebungsluft wird im
Zentrum der Schleuderscheibe von den umlaufenden Wurfflü
geln angesaugt und zentrifugal nach außen transportiert.
Es ist deshalb anzunehmen, daß die sich aufgrund des
zuvor beschriebenen Effektes im Windschatten des Wurfflü
gels bildende Wirbelwalze in der Art einer Schraubenströ
mung nach außen wandert und möglicherweise noch durch
eine zentrifugal gerichtete Luftströmung überlagert wird,
wodurch sich der Sogeffekt noch verstärkt. Durch das
erfindungsgemäß vorgesehene Stauorgan an der Rückseite
des Wurfflügels wird diese nach außen gerichtete Strömung
bis zum Stauorgan unterbunden.
Die sich jenseits des Stauorgans bildende Schraubenströ
mung hat keinen Einfluß mehr im Bereich des Auslaufs.
Hieraus erklärt sich auch die experimentelle Feststel
lung, daß die Mengenabweichung mit zunehmendem Flugkreis
durchmesser (Wurfflügel-Länge) zunimmt, da die radiale
Beschleunigung der Luft mit zunehmender Flügellänge
steigt. Durch das Stauorgan und die dadurch erzwungene
Unterbrechung der radialen Bewegungskomponente des Wir
bels führt eine variierende Wurfflügel-Länge nicht mehr
zu einer Streumengenabweichung, da sie ohne Einfluß
auf den aus dem Auslauf austretenden Düngerstrom bleibt.
Versuche haben gezeigt, daß allein durch diese Maßnahme
der Fehler in der Mengenabweichung erheblich reduziert
werden kann.
In einfachster Ausführung ist das Stauorgan ein senkrecht
stehendes, an der Rückseite des Wurfflügels ansetzendes
Staublech.
In bevorzugter Ausführung weist das Staublech auf seiner
gesamten Länge einen Abstand von der Achse der Schleuder
scheibe auf, der nicht größer ist als der Radius am
Ansatz des Staublechs am Wurfflügel. Beispielsweise kann
das Staublech konzentrisch zur Achse der Schleuderscheibe
gekrümmt sein. Durch diese Ausbildung wird verhindert,
daß auf die durch das Staublech aufgestaute Luft eine
Radialkomponente wirksam wird.
Das Staublech kann nahe der bezüglich der Schleuderschei
be radial äußeren Begrenzung des Auslaufs angeordnet
sein.
Es sind Schleuderstreuer bekannt, bei denen die Wurfflü
gel zur Änderung der Arbeitsbreite zweiteilig und damit
längenveränderlich ausgebildet sind. Bei einer solchen
Ausbildung schlägt die Erfindung vor, daß das Stauorgan
dem inneren, feststehenden Wurfflügelteil zugeordnet ist.
Dabei kann das Stauorgan auf der Scheibe und/oder am
inneren Flügelteil befestigt sein.
Ferner sind Wurfflügel bekannt, die in der Ebene der
Schleuderscheibe winkelverstellbar sind, um den Abwurf
punkt des Streugutes zu verlagern. In diesem Fall ist das
Stauorgan entweder nur an dem Wurfflügel angeordnet, so
daß es bei Verstellung des Wurfflügels mitwandert, oder
ist es zweiteilig ausgebildet, wobei ein Teil am Wurfflü
gel, das andere Teil an der Schleuderscheibe befestigt
ist und beide Teile sich über den Verstellbereich des
Wurfflügels einander überlappend erstrecken. Auch dadurch
ist die Wirksamkeit des Stauorgans über den gesamten
Verstellbereich gewährleistet, ohne daß bei einem großen
Verstellbereich das am Flügel befestigte Teil zu lang und
dadurch instabil wird.
Es können auch beide Lösungsvarianten miteinander kombi
niert werden, indem das Staublech auf das Leitblech
aufgesetzt ist. Hierdurch werden sowohl die Wirbel
bildung hinter dem Wurfflügel vermieden, zumindest aber
reduziert, als auch zugleich eine radiale Luftbewegung
unterdrückt.
Wie bereits eingangs angedeutet, sind im Stand der Tech
nik (DE 39 02 000, 39 06 756) konstruktive Maßnahmen im
Bereich der Übergabe des Düngers aus dem Auslauf in dem
Wurfflügel angegeben, die unter Minderung der Pralleffek
te zu einer bestmöglichen Übergabe des Düngers führen.
Diese Maßnahmen führen dazu, daß die Oberkante des Wurf
flügels dicht unterhalb der unteren Begrenzung des Aus
laufschachtes bzw. der elastischen Materialstreifen
vorbeiläuft. Dies kann insoweit einen negativen Effekt
haben, als die Wirbelbildung im Windschatten des Wurfflü
gels verstärkt, somit also der Sogeffekt vergrößert wird.
Ein Schleuderstreuer dieses bekannten Aufbaus weist die
eingangs genannten Merkmale auf, wobei der Auslauf von
einer im Boden des Vorratsbehälters angeordneten Öffnung
mit dem Dosierorgan und einer daran anschließenden Leit
einrichtung für das im Fallstrom austretende Streugut
besteht. Ein solcher Schleuderstreuer zeichnet sich
erfindungsgemäß dadurch aus, daß die Leiteinrichtung nur
an der der Eintrittsseite des Wurfflügels gegenüberlie
genden Seite angeordnet ist und sich bis zu der in Bezug
auf die Schleuderscheibe größten radialen Ausdehnung der
Auslauföffnung erstreckt.
Durch diese Ausbildung wird an der Eintrittsseite des
Wurfflügels in den austretenden Düngerstrom ein größerer
Abstand, nämlich bis zum Boden des Behälters, gewahrt,
so daß sich der hinter dem Wurfflügel bildende Wirbel
bzw. ein sich dadurch hinter dem Wurfflügel aufbauender
Unterdruck nicht bis in die Auslauföffnung auswirkt. Auf
der anderen Seite ist der austretende Düngerstrom durch
die verbleibende Leiteinrichtung ausreichend gefaßt, um
bei Eintritt des Wurfflügels in den Düngerstrom Prallver
luste weitestgehend zu vermeiden.
Zweckmäßigerweise ist das Leitblech im wesentlichen
U-förmig ausgebildet, wobei es sich in Richtung zur
Eintrittsseite des Wurfflügels öffnet.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung zeichnet sich da
durch aus, daß die Schleuderscheibe unmittelbar hinter
den Wurfflügeln zumindest im Bereich des Auslaufs wenig
stens eine Durchbrechung aufweist, durch die Luft von der
Unterseite auf die Oberseite der Schleuderscheibe hinter
die Wurfflügel transportiert wird.
Durch diese Ausbildung wird das an der Rückseite des
Wurfflügels aufgrund der Wirbelbildung entstehende Unter
druckgebiet ständig mit Luft aus dem Raum unterhalb der
Schleuderscheibe aufgefüllt mit der Folge, daß das Druck
gefälle zwischen Auslauf und Wurfflügel-Rückseite erheb
lich reduziert wird und ein Sogeffekt auf den austreten
den Streugutstrahl praktisch nicht mehr wahrnehmbar ist.
Um ein radiales Abfließen der Luft an der Unterseite der
Schleuderscheibe zu vermeiden, ist in radialer Richtung
jenseits der Durchbrechung ein Stauorgan angeordnet, das
beispielsweise als senkrecht stehendes Staublech ausge
bildet und konzentrisch zur Achse der Schleuderscheibe
gekrümmt sein kann. Dadurch wird im Bereich der Luftum
lenkung auf die Oberseite der Schleuderscheibe jede
radiale Strömungskomponente vermieden bzw. gebremst.
Die Durchbrechung in der Schleuderscheibe kann ein im
wesentlichen radialer Schlitz sein. Es können aber auch
mehrere lochartige Durchbrechungen vorgesehen sein, die
in Radial- und/oder Umfangsrichtung nebeneinander ange
ordnet sind.
Um den Transport der Luft von der Unter- auf die Obersei
te der Schleuderscheibe zu unterstützen, zeichnet sich
eine bevorzugte Ausführungsform dadurch aus, daß an der
Unterseite der Schleuderscheibe eine die Luft von deren
Unterseite durch die Durchbrechung auf die Oberseite füh
rende Leiteinrichtung angeordnet ist. Durch diese Maßnah
me kann die Luft gezielt und in der notwendigen Menge in
das sich hinter dem Wurfflügel ausbildende Unterdruckge
biet transportiert werden, um dieses aufzufüllen.
In der einfachsten Ausführung ist die Leiteinrichtung ein
Abweiser, der an der in Drehrichtung nachlaufenden Kante
der Durchbrechung angeordnet und nach unten und in Dreh
richtung ausgerichtet ist.
Ein solcher Abweiser wird vorzugsweise dadurch erzeugt,
daß die Durchbrechnung aus dem Blech der Schleuderscheibe
nur teilweise ausgetanzt und das ausgestanzte Teil oder
ein Teil desselben durch drückendes Umformen aus der
Ebene der Scheibe nach unten abgebogen wird.
Eine noch effektivere Auffüllung des Unterdruckgebietes
im Bereich hinter dem Wurfflügel wird dadurch erreicht,
daß die Leiteinrichtung ein schaufelartig gekrümmtes
Leitblech ist, das im Bereich der nachlaufenden Seite der
Durchbrechung ansetzt und in Drehrichtung nach außen
verläuft. Vorzugsweise umfaßt das Leitblech an seinem
inneren Ende zumindest teilweise den Umriß der Durchbre
chung.
Durch entsprechende Formgebung des Leitblechs läßt sich
gewährleisten, daß die Luft von außen nach innen trans
portiert wird. In einer weiterhin vorteilhaften Ausbil
dung ist die Leiteinrichtung ein Kanal, der sich von der
Durchbrechung in Drehrichtung der Schleuderscheibe sowie
in Richtung auf deren Umfang erstreckt und am äußeren
Ende eine Lufteinlaßöffnung aufweist.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß die Luft
unterhalb der Schleuderscheibe im Bereich großer Umfangs
geschwindigkeit aufgenommen und in dem Kanal nach innen
transportiert wird. Es tritt folglich an dem inneren Ende
des Kanals, nämlich an der Durchbrechung der Scheibe eine
größere Luftmenge als bei einer nur nach unten offenen
Durchbrechung aus. Zum Auffüllen des Unterdruckgebietes
reicht daher ein kleinerer Querschnitt der Durchbrechung
aus.
Vorzugsweise ist der Kanal gekrümmt, um den von ihm
ausgehenden Luftwiderstand und damit den Leistungsbedarf
an der Scheibe möglichst gering zu halten.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeich
nung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele. In der Zeich
nung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines
Schleuderdüngerstreuers als Anbauge
rät für einen Traktor;
Fig. 2 eine schematische Detailansicht auf
die Stirnseite eines Wurfflügels bei
Durchlauf des Verteilorgans unterhalb
des Auslaufschachtes;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf ein
Verteilorgan in abgebrochener Dar
stellung;
Fig. 4 eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht mit
einem dem Wurfflügel zugeordneten
Strömungsprofil;
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf eine
andere Ausführungsform des Verteilor
gans;
Fig. 6 eine Draufsicht analog Fig. 5 auf
eine weitere Ausführung des Verteil
organs;
Fig. 7 eine der Fig. 4 bis 6 entsprechende
Draufsicht einer weiteren Abwandlung
des Verteilorgans;
Fig. 8 eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht
eines weiteren Ausführungsbeispiels
des Verteilorgans;
Fig. 9 eine der Fig. 8 entsprechende Ansicht
einer anderen Ausführungsform;
Fig. 10 eine perspektivische Teilansicht des
Verteilorgans in einer weiteren
Ausführung;
Fig. 11 eine der Fig. 8 entsprechende Ansicht
der Ausführungsform gemäß Fig. 10;
Fig. 12 eine der Fig. 10 entsprechende Teil
ansicht einer weiteren Ausführungs
form;
Fig. 13 einen Schnitt der Ausführungsform
nach Fig. 12;
Fig. 14 eine schematische Draufsicht auf das
Verteilorgan;
Fig. 15 eine der Fig. 14 entsprechende Drauf
sicht einer anderen Variante;
Fig. 16 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht
der Variante gemäß Fig. 15;
Fig. 17 eine Draufsicht auf eine weitere Aus
führungsform des Verteilorgans und
Fig. 18 einen Schnitt A-A gemäß Fig. 17.
Der in Fig. 1 schematisch und ausschnittsweise wiederge
gebene Düngerstreuer weist einen trichterförmigen Vor
ratsbehälter 1 mit einem Boden 2, darin angeordneten
Auslauföffnungen 3 und diese nach unten verlängernden
Auslaufschächte 4 auf. Innerhalb des Vorratsbehälters ist
ein den Dünger lockerndes Rührwerk 5 angeordnet. Unter
halb des Bodens 2 des Vorratsbehälters 1 ist unter jedem
Auslaufschacht 4 ein umlaufendes Verteilorgan angeordnet,
dessen Drehachse gegenüber dem Auslaufschacht 4 jeweils
nach außen versetzt ist. Jedes Verteilorgan besteht aus
einer Schleuderscheibe 6 und wenigstens einem, beim
gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Wurfflügeln 8, die
sich vom Zentrum der Schleuderscheibe nach außen er
strecken. Die Verteilorgane bzw. die Schleuderscheiben 6
und der Rührer 5 werden gegenläufig beispielsweise von
der Zapfwelle eines Traktors über Kegelradgetriebe, die
in dem schematisch wiedergegebenen Getriebegehäuse 9
untergebracht sind, oder von der Traktor-Hydraulik über
einzelne Hydromotoren angetrieben.
Um die Prallverluste bei der Übergabe des Düngers vom
Auslaufschacht 4 in die Wurfflügel 8 so gering wie mög
lich zu halten, laufen die Wurfflügel 8 dicht unterhalb
der Unterkante des Auslaufschachtes 4 vorbei und schnei
den bei jedem Durchlauf von dem im Fallstrom austretenden
Dünger eine "Scheibe" ab. Der auf diese Weise in den
zumeist U-förmig ausgebildeten Wurfflügel gelangende
Dünger wird von diesem nach außen beschleunigt und ver
läßt die Schleuderscheibe an der äußeren Abwurfkante des
Wurfflügels.
Da die Schleuderscheibe mit hoher Drehzahl, z. B. im
Bereich von 1000 U/min. umläuft und dabei auch Impuls
kräfte auf die umgebende Luft wirksam werden, kommt es
beim Vorbeilauf des Wurfflügels am Schacht zu strömungs
dynamischen Wechselwirkungen, die zu Abweichungen der
tatsächlichen Streumenge von der an der Auslauföffnung
über Schieber od. dgl. eingestellten Streumenge führen.
In Fig. 2 sind die auftretenden Effekte schematisch
dargestellt. Die Schleuderscheibe 6 mit dem Wurfflügel 8
läuft in dem mit Pfeil 10 angedeuteten Drehsinn um.
Zwischen dem Schacht 4 und dem Wurfflügel 8 wird die Luft
vor dem Wurfflügel verdichtet und werden die Strömungsli
nien zwischen dem Schacht 4 und dem Wurfflügel 8 einge
schnürt. Hinter dem Wurfflügel mit seinem im wesentlichen
senkrecht stehenden Steg entstehen Wirbelwalzen, die ein
Unterdruckgebiet bilden. Bei Durchlauf dieses Unterdruck
gebietes unterhalb des Schachtes 4 wirkt auf den austre
tenden Dünger neben der Schwerkraft zusätzlich ein Sog
effekt, so daß die austretende Streumenge größer ist als
die bei Stillstand eingestellte Menge.
Der mit Bezug auf Fig. 2 geschilderte Effekt wird von
einem weiteren Effekt überlagert. Aufgrund der am Wurf
flügel 8 von innen nach außen zunehmenden Umfangsge
schwindigkeit sowie aufgrund der auch auf die Luft hinter
dem Wurfflügel einwirkenden, zentrifugal gerichteten
Impulskräfte wandert die sich hinter dem Wurfflügel
ausbildende Wirbelwalze vom inneren Ende des Wurfflügels
zu dessen Abwurfkante, wodurch der Sogeffekt nahe dem
Zentrum der Scheibe und damit auch im Bereich des Aus
laufschachtes 4 noch erhöht wird.
Der mit Bezug auf Fig. 2 und 3 geschilderte Sogeffekt
wird durch die in den Fig. 4 bis 18 wiedergegebenen
Ausführungsform weitestgehend beseitigt. Bei dem Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist dem Wurfflügel an der
Windschattenseite ein Profil 11 zugeordnet, das beim
gezeigten Ausführungsbeispiel als flach geneigtes Leit
blech ausgebildet ist und beispielsweise im Bereich des
oberen Schenkels des Wurfflügels 8 ansetzt und mit seiner
anderen Kante der Schleuderscheibe 6 aufliegt. Das Leit
blech 12 kann am Wurfflügel 8 und an der Schleuderscheibe
6 befestigt sein. Das Leitblech erstreckt sich zumindest
über den Bereich der radialen Erstreckung des Auslauf
schachtes 4, kann aber natürlich auch bis zum Scheiben
rand reichen. Durch dieses Leitblech wird die Wirbelbil
dung hinter dem Wurfflügel und damit der Sogeffekt wei
testgehend vermieden.
Der mit Bezug auf Fig. 3 geschilderte Effekt wird bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 durch ein hinter dem
Wurfflügel 8 angeordnetes Stauorgan 13, beispielsweise in
Form eines konzentrisch gebogenen Staublechs 14 ausge
schaltet. Das Staublech 14 sorgt dafür, daß die Luft
hinter dem Wurfflügel 8 nicht radial nach außen beschleu
nigt, sondern aufgestaut wird, so daß auch der durch die
Zentrifugalwirkung hervorgerufene Sogeffekt weitestgehend
vermieden wird.
Das Staublech 14 kann unmittelbar an das Leitblech 11
angesetzt oder auch auf dieses aufgesetzt sein. Sein
radialer Abstand von der Achse ist größer als der Radial
abstand der am weitesten außenliegenden Stelle des Aus
laufschachtes 4.
Sofern die Wurfflügel 8 zweiteilig ausgebildet und län
genveränderlich sind, sind das Leitblech 11 und das
Staublech 14 dem innen liegenden, feststehenden Teil des
Wurfflügels zugeordnet. Sind die Wurfflügel in der Ebene
der Schleuderscheibe 6 winkelverstellbar angeordnet, um
die Abwurfkante zu verlagern, so sind Leitblech 11 und
Staublech 14 nur am Wurfflügel befestigt. In Fig. 6 ist
ein Ausführungsbeispiel für einen winkelverstellbaren
Wurfflügel mit großem Verstellbereich 15 wiedergegeben.
Bei einer solchen Ausführung ist das Staublech zweiteilig
ausgebildet. Es besteht aus einem Teil 16, das am Wurf
flügel befestigt ist und einem Teil 17, das auf der
Schleuderscheibe 6 sitzt. Die beiden Teile sind konzen
trisch zur Achse der Schleuderscheibe 6 gekrümmt und
überlappen einander.
Fig. 7 zeigt wiederum eine Draufsicht auf die Schleuder
scheibe 6 im Bereich des Auslaufschachtes 4, der sich an
die Auslauföffnung 2 im Boden des Vorratsbehälters an
schließt. Der Schacht 4 ist an der dem vorbeilaufenden
Wurfflügel 8 zugekehrten Seite 18 offen. Mit anderen
Worten: die Wandung des Schachtes 4 folgt dem Umriß der
Auslauföffnung 3 nur in dem der Eintrittsseite gegenüber
liegenden Bereich bis zur größten radialen Erstreckung
des Auslaufs. Die Unterkante des Auslaufschachtes 4 endet
mit Abtand oberhalb des oberen Schenkels des Wurfflügels
8. An die Schachtwand schließt sich eine bis auf die Höhe
des Wurfflügels reichende Leiteinrichtung 19, vorzugswei
se aus elastischen Materialstreifen, z. B. Borsten an, die
zwischen sich und dem Schacht 4 eine sichelförmige Kammer
20 bilden. In diese Kammer kann sich bei Eintreten des
Wurfflügels der aus der Auslauföffnung 3 austretende Dün
gerstrahl entspannen, so daß auch bei großen Streumengen
gewährleistet ist, daß die vom Wurfflügel 8 von dem
austretenden Düngerstrahl "abgeschnittene" Düngermenge
auch wirklich in den Wurfflügel gelangt.
Der mit Bezug auf Fig. 2 und 3 geschilderte Sogeffekt
wird durch die in den Fig. 8 bis 13 wiedergegebenen
Ausführungsformen dadurch beseitigt, daß die Schleuder
scheibe 6 unmittelbar hinter dem Wurfflügel 8 eine Durch
brechung 21 aufweist, die zumindest im Bereich unterhalb
des Auslaufschachtes 4 angeordnet ist. Diese Durchbre
chung 21 sorgt dafür, daß Luft von der Unterseite der
umlaufenden Schleuderscheibe 6 auf die Oberseite trans
portiert wird und somit das von der Wirbelwalze gemäß
Fig. 2 und 3 gebildete Unterdruckgebiet ständig mit Luft
von der Unterseite der Scheibe aufgefüllt wird, mit der
Folge, daß sich der Unterdruck erst gar nicht aufbaut.
Der Transport der Luft von der Unterseite auf die Ober
seite der Schleuderscheibe 6 wird bei dem Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 9 dadurch unterstützt, daß an der in
Drehrichtung 10 der Schleuderscheibe 6 nachlaufenden
Kante der Durchbrechung 21 ein Abweiser 22 angeordnet
ist, der die Luft nach oben zwingt. Dieser Abweiser kann
beispielsweise durch Teilstanzen der Durchbrechung 21 und
durch Abbiegen bzw. Drücken des ausgestanzten Materials
nach unten hergestellt werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 ist die Durch
brechung 21 als langgestreckter Schlitz 23 ausgebildet
und der Abweiser 22 ist entsprechend leistenförmig ausge
bildet. Um ein radiales Abfließen der Luft unterhalb der
Schleuderscheibe 6 zu vermeiden, ist im Bereich des
äußeren Endes des Schlitzes 23 ein Stauorgan 25 in Form
eines senkrecht stehenden, zur Achse der Schleuderscheibe
konzentrischen Staublechs 26 befestigt, wie aus Fig. 11,
die einen senkrechten Schnitt mit Blick zum Umfang der
Schleuderscheibe zeigt, deutlich erkennbar ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 12 und 13 sind
mehrere Durchbrechungen in Form von Löchern 27 gezeigt,
denen jeweils ein nach unten ragender Abweiser 22 zuge
ordnet ist.
Praktische Untersuchungen haben gezeigt, daß sich das
Unterdruckgebiet hinter der Wurfschaufel 8 auf einem
Kreisring der Schleuderscheibe 6 bildet, dessen innerer
Radius dem Abstand der Innenkante der Wurfschaufel 8 von
der geometrischen Achse der Schleuderscheibe 6 entspricht
und dessen Außenradius etwa dem radial äußersten Punkt
des Auslaufschachtes 4 entspricht und dessen Ausdehnung
in Umfangsrichtung etwa der in dieser Richtung gemessenen
Erstreckung des Auslaufschachtes entspricht. In Fig. 14
ist dieses Unterdruckgebiet mit 33 angedeutet.
Es ist bereits im Zusammenhang mit Fig. 7 ein Auslaufschacht
4 beschrieben worden, der an seiner dem vorbeilaufenden
Wurfflügel zugekehrten Seite 18 offen bei dem und hinter
dem Schacht 4 eine Art Expansionskammer 20 ausgebildet
ist, die durch elastische Materialstreifen 19, z. B.
durch Bürsten, begrenzt ist. Bei dieser Ausführungsform,
die in Fig. 15 und 16 gezeigt ist, weist der Wurfflügel
8 an der Rückseite ein Profil 31 in Form eines im wesent
lichen scheibenparallel und zur Unterkante des Auslauf
schachtes 4 parallel verlaufenden Leitblechs 32 auf. Die
ses Leitblech 32 unterdrückt eine Wirbelbildung an der
Rückseite des Wurfflügels 8 solange bis das Leitblech 32
unterhalb des Schachtes 4 vorbeigelaufen ist. Dadurch ist
gewährleistet, daß der im Fallstrom austretende Streugut
strahl bzw. die Partikeldichte in diesem nur während des
Durchlaufs des Wurfflügels 8 gestört ist, jedoch bis zum
Vorbeilauf des Leitblechs 32 wieder der Ursprungszustand
hergestellt ist.
Hinter dem Leitblech 32 und vornehmlich unterhalb dessel
ben wird sich eine Wirbelwalze ausbilden, wie sie in Fig.
2 angedeutet ist. Um deren Bewegung nach außen zu verhin
dern (s. Fig. 3) kann am radial äußeren Ende des Leit
blechs 32 ein quer gestelltes Staublech angeordnet sein,
wie es mit Bezug auf Fig. 6 beschrieben ist. Natürlich
kann das Leitblech 32 auch mit der Durchbrechung 11 gemäß
den Fig. 8 bis 13 kombiniert werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 17 ist die Durchbre
chung 21 lediglich als ein Loch ausgebildet, dessen
Querschnitt im Bereich der Ausdehnung des Unterdruckge
bietes 23 (Fig. 14) liegt. Die Durchbrechung 11 ist am
inneren Ende 36 eines Leitblechs 35 angeordnet, das an
der Unterseite der Schleuderscheibe 6 angeordnet ist und
sich von dem inneren Ende 36 in einer Krümmung schaufel
artig nach außen und in Drehrichtung der Schleuderscheibe
erstreckt. Die Krümmung ist so gewählt, daß die Luft an
der Unterseite der Schleuderscheibe 6 nach innen trans
portiert wird und durch die Durchbrechung 21 auf die
Oberseite der Scheibe gelangt. Das Leitblech 35 kann ein
Winkelprofil sein, wie in dem Schnitt der Fig. 18 ge
zeigt, und die Durchbrechung 21 zumindest auf einen Teil
ihres Umrisses umfassen.
In einer weiteren Abwandlung kann das Leitblech 35 eine
Begrenzungswand eines geschlossenen Kanals bilden, der
bei 37 eine Einlaßöffnung aufweist, deren Öffnungsebene
sich vorzugsweise senkrecht zur Drehrichtung erstreckt,
und dessen Auslaßöffnung von der Durchbrechung 21 gebil
det ist.
Die in die Einlaßöffnung 37 durch den Umlauf der Scheibe
eintretende Luft wird durch den Kanal nach innen trans
portiert und tritt durch die Durchbrechung 21 hinter dem
Wurfflügel 8 auf der Oberseite der Scheibe 6 aus. Auf der
Oberseite der Schleuderscheibe 6 kann ein Staublech 34
angeordnet sein, das am Wurfflügel 8 ansetzt und in
radialer Richtung jenseits der Durchbrechung angeordnet
ist. Es verhindert das Abfließen der Luft hinter dem
Wurfflügel nach außen.
Claims (28)
1. Schleuderstreuer für rieselfähiges Streugut, insbe
sondere Dünger, mit einem Vorratsbehälter (1) mit
wenigstens einem Auslauf (4) mit einem Dosierorgan,
aus dem das Streugut in einstellbarer Menge im
Fallstrom austritt, und wenigstens einem umlaufenden
Verteilorgan, das aus einer um eine zum Auslauf
versetzte Achse angetriebenen Schleuderscheibe (6)
und auf dieser angeordneten, dicht unterhalb des
Auslaufs umlaufenden Wurfflügeln (8) besteht, da
durch gekennzeichnet, daß das Verteilorgan (6, 8) an
der Rückseite der Wurfflügel (8) Mittel (11, 13, 21,
22, 25, 31) zur Reduzierung der sich bei Umlauf des
Verteilorgans hinter den Wurfflügeln (8) und unter
dem Auslauf (4) bildenden Wirbel aufweist.
2. Schleuderstreuer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mittel zur Reduzierung der Wirbel
bildung aus einem die Wurfflügel (8) an ihrer Rück
seite zumindest in ihrem unterhalb des Auslaufs (4)
umlaufenden Bereich verlängernden Profil (11, 31)
bestehen.
3. Schleuderstreuer nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Profil (31) von einem an der
Oberseite des Wurfflügels (8) ansetzenden, sich im
wesentlichen parallel zur Unterkante des Auslaufs
(4) entgegen der Drehrichtung erstreckenden Leit
blech (32) gebildet ist.
4. Schleuderstreuer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sich das Leitblech (32) in
radialer Richtung wenigstens über die am Auslauf
vorbeilaufende Länge des Wurfflügels (8) erstreckt.
5. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das Leitblech (32)
in Umfangsrichtung wenigstens über die Erstreckung
des Auslaufs (4) in dieser Richtung erstreckt.
6. Schleuderstreuer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Profil (11) von einem an der
Oberseite des Wurfflügels (8) ansetzenden und auf
der Oberseite der Schleuderscheibe (6) endenden,
geneigten Leitblech (12) gebildet ist.
7. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Wurfflügel (8) an
seiner Rückseite im Bereich zwischen dem Auslauf (4)
und dem Umfang der Schleuderscheibe (6) wenigstens
ein sich im wesentlichen quer zum Wurfflügel er
streckendes Stauorgan (13) für die im wesentlichen
radial beschleunigte Luft zugeordnet ist.
8. Schleuderstreuer nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stauorgan (13) etwa die gleiche
Höhe wie der Wurfflügel (8) aufweist.
9. Schleuderstreuer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stauorgan (13) nahe der
radial äußeren Begrenzung des Auslaufs (4) angeord
net ist.
10. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß bei zweiteiligem,
längenveränderlichen Wurfflügel (8) das Stauorgan
(13) dem inneren, feststehenden Teil des Wurfflügels
(8) zugeordnet ist.
11. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß bei in der Ebene der
Schleuderscheibe (6) winkelverstellbaren Wurfflügeln
(8) das Stauorgan (13) an dem Wurfflügel (8) befe
stigt ist.
12. Schleuderscheibe nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß bei in der Ebene der
Schleuderscheibe (6) winkelverstellbarem Wurfflügel
(8) das Stauorgan (13) zweiteilig ausgebildet ist,
wobei ein Teil (16) am Wurfflügel (8), das andere
Teil (17) an der Schleuderscheibe (6) befestigt ist
und beide Teile sich über den Verstellbereich des
Wurfflügels (8) einander überlappen.
13. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stauorgan (13) mit
dem Profil (11) an der Rückseite des Wurfflügels (8)
verbunden ist.
14. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei der Auslauf (4) von einer im Boden des Vor
ratsbehälters (1) angeordneten Auslauföffnung (3)
und einer daran anschließenden Leiteinrichtung (4,
19) für das im Fallstrom austretende Streugut be
steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrich
tung (4, 19) nur an der der Eintrittsseite des
Wurfflügels (8) gegenüberliegenden Seite angeordnet
ist und sich bis zu der in Bezug auf die Schleuder
scheibe (6) größten radialen Ausdehnung der Auslauf
öffnung (3) erstreckt.
15. Schleuderstreuer nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiteinrichtung (4, 19) im wesent
lichen U-förmig ausgebildet ist und sich in Richtung
zur Eintrittsseite des Wurfflügels (8) öffnet.
16. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleuderscheibe (6)
unmittelbar hinter dem Wurfflügel (8) zumindest im
Bereich des Auslaufs (4) wenigstens eine Durchbre
chung (21) aufweist, durch die Luft von der Unter
seite auf die Oberseite der Schleuderscheibe (6)
hinter den Wurfflügel (8) transportiert wird.
17. Schleuderstreuer nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Unterseite der Schleuderscheibe
(6) in radialer Richtung jenseits der Durchbrechnung
(21) ein Stauorgan (25) angeordnet ist.
18. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 7 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stauorgan (13, 25)
ein senkrecht stehendes Staublech (14, 26) ist.
19. Schleuderstreuer nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Staublech (14, 26) auf seiner
gesamten Länge einen Abstand von der Achse (7) der
Schleuderscheibe (6) aufweist, der nicht größer ist
als der Radius an der in Drehrichtung vorlaufenden
Kante des Staublechs (14, 26).
20. Schleuderstreuer nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Staublech (14, 26) konzen
trisch zur Achse (7) der Schleuderscheibe (6) ge
krümmt ist.
21. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 16 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechung (21)
ein im wesentlichen radialer Schlitz (23) ist.
22. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 16 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere lochartige
Durchbrechungen (27) vorgesehen sind, die in Radial-
und/oder Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet
sind.
23. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 16 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der
Schleuderscheibe (6) eine die Luft von deren Unter
seite durch die Durchbrechung (21) auf die Oberseite
führende Leiteinrichtung angeordnet ist.
24. Schleuderstreuer nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiteinrichtung ein Abweiser (22)
ist, der an der in Drehrichtung nachlaufenden Seite
der Durchbrechung (21) angeordnet und nach unten und
in Drehrichtung der Schleuderscheibe (6) ausgerich
tet ist.
25. Schleuderstreuer nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abweiser (22) durch nur teilweises
Ausstanzen der Durchbrechung (21) aus dem Blech der
Schleuderscheibe (6) und Umformen des ausgestanzten
Teils aus der Ebene der Scheibe hergestellt ist.
26. Schleuderstreuer nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiteinrichtung ein schaufelartig
gekrümmtes Leitblech (35) ist, das im Bereich der
nachlaufenden Kante der Durchbrechung (11) ansetzt
und in Drehrichtung der Schleuderscheibe (6) nach
außen verläuft.
27. Schleuderstreuer nach Anspruch 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Leitblech (35) an seinem inneren
Ende den Umriß der Durchbrechung (21) zumindest
teilweise umfaßt.
28. Schleuderstreuer nach Anspruch 26 oder 27, dadurch
gekennzeichnet, daß das Leitblech (35) Teil eines
Kanals ist, der sich von der Durchbrechung (21) in
Drehrichtung der Schleuderscheibe (6) sowie in
Richtung auf deren Umfang erstreckt und am äußeren
Ende eine Lufteinlaßöffnung (37) aufweist.
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