DE19817541C2 - Verbundmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges
Verbundmaterial aus einem Extrudat in Granulatform auf
der Basis von Roggen und aus Abfallstoffen gewonnenen
Polyurethan-Bindemitteln hoher Festigkeit und guter
Wärmedämmeigenschaften.
Die Herstellung von Verbundmaterial aus nachwachsenden
Rohstoffen, z. B. Fasern, Stroh, Schäben usw., und
Kunststoffen, z. B. ungesättigten Polyesterharzen,
Polyacrylaten, Polyethylen usw., ist bekannt. Weiterhin
ist die Herstellung z. B. von Verbunden aus
Polyurethanen und Leichtbaustoffen, z. B. Blähton,
Bentonitgranulat u. a., bekannt. So wird z. B. in der
DE 44 29 355 C2 der Eldra-Kunststofftechnik ein
Verfahren zur Herstellung von Innenausstattungsteilen
für Kraftfahrzeuge aus zwei Schichten beschrieben, nach
dem Polyurethane einschließlich Schaumstoffe mit Papier
verstärkt werden. In einem weiteren Verfahren nach der
EP 0780 441 A2 wird zunächst Stroh mit Dampf im
Extruder aufgeschlossen. Dadurch werden hochwertige
Fasern und ein Rückstand erzeugt. Die Fasern können als
Matrix für verstärkte Kunststoffe verwendet werden.
Eine ganze Reihe von Anwendungen betreffen
Verstärkungen mit Glasfasern, z. B. die Herstellung von
Transportbehältern aus glasfaserverstärkten
Polyurethanen. Weiterhin ist die maschinelle
Einarbeitung von Langglasfasern in
Gießteilen nach dem Reaktiosspritzgußverfahren z. B.
nach der DE 39 19 202 A1 bekannt. In der DE 43 07 550 A1
wird ein Trittschalldämmaterial beschrieben, das aus
einem Kunststoffschaum besteht, in dem ein anderes
Material mit größerem spezifischen Gewicht
eingeschlossen wird. In der DE 195 28 938 A1 wird ein
Chemiewerkstoff aus einem Reaktionsharz und Füllstoffen
in Form von zerkleinerten Reststoffen bzw. Abfällen
oder unterschiedlichen gebrauchten Materialien, die
schwer oder nicht abbaubar sind, angegeben. In der DE 39 32 406 A1
wird eine schnellabbindende Dämmasse aus
wasserfreien Festkörperpartikeln, Zuschlägen, Additiven
und einem üblichen Zwei-Komponenten-Polyurethan-System
beschrieben. Weiterhin wird in der DE 42 27 996 C2 ein
eigenschaftmodifizierter Baustoff beschrieben, der aus
zerkleinerten Textilien, Leder, Kunststoffen und
mineralischen Bindemitteln besteht. Kunststoff-
Bindemittel werden in diesen Produkten nicht
eingesetzt. Gemäß der DE 36 24 164 A1 werden
Dämmschichten aus Recyclingstoffen nachwachsender
Rohstoffe und Bindemitteln unter Formgebung und
Verfestigung hergestellt, nach der DE 32 21 463 A1
Leichtbaustoffe unter Verwendung von Sägemehl,
Sägespänen, Torfmehl, Glas, Glasabfällen, Baugips,
Zement und Kunstharzemulsionen. Weiterhin werden als
nachwachsende Rohstoffe zur Herstellung
umweltfreundlicher Baustoffe Stroh bzw. Strohschnitte
(DE 195 38 399 A1), ein Granulat aus zerkleinerten
Nußschalen (DE 195 23 517 A1), Holzmehl (DE 195 35 715 A1)
oder zerkleinerte Polyurethan-Hartschaumstoffe (DE 195 45 188 A1)
verwendet.
Diesen Verfahren ist nachteiligerweise gemeinsam, daß
als Verstärkungsmittel hochwertige Stoffe,
vorbehandelte Stoffe, Naturprodukte bzw. Glasfasern
verwendet sowie als Bindemittel für die verwendeten
Verstärkungsstoffe pflanzlicher Herkunft übliche
Primärkunststoffe eingesetzt werden.
In DE 44 45 890 A1 werden Recyclat-Polyole beschrieben, die
zur Herstellung von Polyurethanen verwendet werden können. Es
ist ein Glykolyseverfahren dargestellt, das bei Temperaturen
abläuft, die unterhalb der Glykolysetemperaturen liegen. Das
Ziel dieses Verfahrens besteht darin, die Freisetzung giftiger
oder sonstiger gefährlicher Stoffe zu vermeiden, wobei
mindestens ein epoxidiertes natives fettes Öl zugesetzt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein universell
einsetzbares Verbundmaterial aus Naturmaterialien und
Bindemitteln aus bisher nicht genutzten Abfallstoffen
herzustellen und anzubieten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Ansprüche 1
und 4 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird ein Verbundmaterial aus
Naturmaterialien und Bindemitteln bestehend aus
- - einem Extrudat in Granulatform auf der Basis von Roggen, das mit anorganischen Bestandteilen zu einem Produkt im Dichtebereich von 50 bis 500 g/l aufgetrieben wurde, und
- - einem Polyurethan-Bindemittel, das aus einem oder mehreren Recyclat-Polyolen, Wasser, isocyanuratbildenden Katalysatoren, festen anorganischen Flammschutzmitteln und einem oder mehreren Di- und/oder Polyisocyanaten hergestellt wurde,
wobei das Verhältnis von Polyurethan : Granulat
zwischen 1 : 0,1 und 0,1 : 1 liegt, bereitgestellt, das
ggf. Treibmitteln und ggf. Stabilisatoren und ggf.
weiteren Zusatzstoffen enthält.
Bevorzugt weist das Bindemittel eine geschäumte
Struktur auf.
Technologisch erfolgt die Herstellung der
Verbundmaterialien erfindungsgemäß durch
Zusammenbringen der Roggen-Granulat-Exdrudate mit einem
das Bindemittel generierenden, reaktionsfähigem Gemisch
aus einem oder mehreren Recyclat-Polyolen, Wasser und
einem oder mehreren Di- und/oder Polyisocyanaten in
Gegenwart von isocyanuratbildenden Katalysatoren, ggf.
Treibmitteln und ggf. Stabilisatoren und ggf. weiteren
Zusatzstoffen und durch Verarbeitung in einem
Reaktionsextruder, einer Schäummaschine, einem Kneter
oder einem Extrusionskneter und anschließender
Aushärtung.
Das heißt, das Verfahren zur Herstellung der
Verbundmaterialien wird so durchgeführt, daß die Teile
innig miteinander vermischt und unter Formgebung
ausgehärtet werden.
Bevorzugt wird ein schäumfähiges Gemisch dazu
aus den Reaktionskomponenten vorgebildet und die
Roggen-Granulate in der gewünschten Menge zudosiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird so gesteuert, daß
das Gemisch in kurzer Zeit zu einem homogenen Formstoff
aushärtet. Diesem Formstoff kann durch die angewandte
Technologie eine beliebige Form gegeben werden, wobei
Platten, Schichtmaterial, unregelmäßige Formteile und
Sandwichstrukturen mit einem oder mehreren anderen
Stoffen, z. B. anderen Kunststoffen, Papier, Pappe,
Blech, Folien, Schalungen usw., möglich sind.
Die Roggen-Extrudate in Form von Granulaten werden mit
einem Hydrophobierungsmittel, vorzugsweise Wasserglas,
Silikonen, Siloxanen, durch Extrusion bei einer
Temperatur zwischen 90 und 180°C hergestellt. Diese
Granulate verhalten sich aufgrund der Inertisierung mit
dem Hydrophobierungsmittel bei der Herstellung der
Verbunde im wesentlichen inert und nehmen nur wenig bis
keinen Reaktanden aus dem Schaumgemisch auf.
Nach der Erfindung werden die Extrudate mit dem
Gemisch, das zur Polyurethanbildung geeignet ist, unter
Formgebung
vermischt, wobei z. B. folgende Technologien angewandt
werden können:
- a) die Extrudate werden in einen Mischbehälter gegeben, dort mit dem Gemisch aus Recyclat-Polyol, Wasser und Katalysator versetzt, dieses Gemisch durch Rühren, Kneten oder Umwälzen homogenisiert, nach der Homogenisierung das Polyisocyanat zugegeben und wiederum durch Rühren, Kneten oder Umwälzen homogenisiert, das Gemisch in eine Form gegeben oder im Mischbehälter gehärtet, so daß das Gemisch zu den erfindungsgemäßen Verbundmaterialien aushärtet;
- b) die Extrudate werden in einen Mischbehälter gegeben, dort mit einem vorgemischten Polyurethangemisch aus Recyclat-Polyol, Wasser und Katalysator sowie dem Polyisocyanat versetzt, durch Rühren, Kneten oder Umwälzen homogenisiert und entweder im Mischbehälter ausgehärtet oder in eine Form zur Härtung gegeben;
- c) in eine Polyurethan-Verarbeitungsmaschine nach dem Stand der Technik mit zwei oder mehreren Komponenten Zuführung zum Mischkopf werden die vorgemischte Komponente aus Recyclat-Polyol, Wasser, Katalysatoren und Zusatzstoffen sowie das Polyisocyanat gegeben, in den Mischkopf erfolgt eine zusätzliche Zuführung, durch die die Extrudate während des Austragens des Polyurethan-Reaktionsgemisches in den Reaktandenstrahl eingetragen werden, das homogene Gemisch wird entweder in Formen gegeben oder frei oder am Verarbeitungsort unter Formgebung ausgehärtet;
- d) ein Reaktionsgemisch zur Bildung von Polyurethanen wird aus Recyclat-Polyolen, Wasser, Katalysatoren, Zusatzstoffen sowie Polyisocyanat vorgebildet, in dieses in einem Reaktionsgefäß die Extrudate durch Rühren, Kneten oder Umwälzen eingearbeitet und entweder in diesem Reaktionsgefäß unter Formgebung gehärtet oder in eine Form eingetragen und dort ausgehärtet oder an den gewünschten Ort verbracht und dort unter Formgebung ausgehärtet.
Die Erfindung wird anhand der folgenden
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In einen 6 l-Rührreaktor mit Heizung, Thermometer,
Rührer, Kolonne mit Kolonnenkopf und
Kondensatabführung, Kühler und Inertgasspülung werden
2,85 kg Oligohydroxyester gegeben und aufgeschmolzen.
Bei 65°C wird ein klares hochviskoses Produkt erhalten.
Die Temperatur wird auf 150°C erhöht. Bei dieser
Temperatur werden 1,85 kg PET-Abfälle (erhalten durch
Zerkleinern von Filmabfällen nach Ablösung der
Gelatineschicht) innerhalb von zwei Stunden zugegeben.
Dabei wird die Temperatur langsam auf 220°C gesteigert
und entstehendes Reaktionswasser am Kolonnenkopf
abgezogen. Die Temperatur wird weitere zwei Stunden bei
220°C gehalten, bis kein Wasser mehr entsteht. Danach
wird der Druck im Reaktor auf 100 hPa abgesenkt, um
Wasserreste und leichtflüchtige Anteile zu entfernen.
Man erhält eine glasklare, hochviskose Flüssigkeit mit
einer Hydroxylzahl von 228 mg KOH/g und einer
Viskosität von 68.000 mPas (20°C).
In einen Extruder wird ein Gemisch aus 100 kg
handelsüblichem Roggen-Mahlprodukt mit einem
Feuchtegehalt von 14%, 10 kg Kalkhydrat und 10 kg Kali-
Wasserglas gegeben. Der Extruder wird bei 125°C und
8,75 MPa Massedruck bei einer Schneckendrehzahl von 350 min-1
gefahren, der austretende Strang wird mittels
rotierendem Messer auf eine Korngröße von 8 mm
granuliert. Die Schüttdichte des Extrudats beträgt 106 g/l,
die Dichte der Granulen beträgt 235 g/l.
Aus 174 g Recyclat-Polyol, 8 g Wasser und 0,5 g 1,3,5-Tris-
(dimethylaminopropyl)hexahydro-1,3,5-triazin wird eine
Vormischung hergestellt. Diese wird mit 500 g des
Extrudats in einem Mischbehälter durch intensives
Rühren vermischt. Zu diesem Gemisch werden 245 g
Polyisocyanat gegeben und erneut 10 Sekunden intensiv
verrührt. Das Gemisch wird in eine Metallform von 10 l
Inhalt gegeben und die Form verschlossen. Nach 10
Minuten wird das geformte Verbundmaterial aus der Form
entnommen. Man erhält einen Verbundwerkstoff mit einer
Rohdichte von 88,9 g/l, in dem das Extrudat gleichmäßig
verteilt ist. Der Verbundwerkstoff weist eine
Druckfestigkeit von 468 kPa auf.
Aus 25 kg Dipropylenglykol, 30 kg Autositzflocken, 13 kg
n-Hexylglycidether und 0,1 kg Dibutylzinndiacetat
wird ein Recyclat-Polyol nach folgendem Verfahren
hergestellt: Das Dipropylenglykol und der
Umesterungskatalysator Dibutylzinndiacetat (DBTA)
werden im 90 l-Reaktor (Edelstahl) vorgelegt, das
Gemisch auf 160°C erwärmt und mit Stickstoff gespült.
Danach werden die Schaumstoffflocken durch den
Einfüllstutzen des Reaktors so schnell wie möglich
zugegeben, die Temperatur langsam erhöht und nach ca.
20 Minuten mit der langsamen Zugabe des
Entaminierungsmittels n-Hexylglycidether begonnen. Die
Temperatur wird innerhalb von 4 Stunden bis auf 215°C
gesteigert. Nach beendeter Zugabe wird bei 220°C noch
eine halbe Stunde nachgerührt. Anschließend wurde
abgekühlt und das Polyol während des Ablassens bei
einer Temperatur von ca. 100°C filtriert. Die
Hydroxylzahl des Produkts wurde mit 323 gefunden, die
Viskosität betrug 3200 mPas (20°C).
In einen Extruder wird ein Gemisch aus 50 kg
Ölsaatenextraktionsschrot, 30 kg Getreide, 10 kg
Holzmehl, 5 kg Tonmehl und 5 kg Perlit sowie 14 kg
Kieselgel bei 25% Feuchtegehalt gegeben. Der Extruder
wird bei 125°C und 30 MPa Massedruck bei einer
Schneckendrehzahl von 150 min-1 gefahren, der
austretende Strang wird mittels rotierendem Messer auf
eine Korngröße von 8 mm granuliert. Die Schüttdichte
des Extrudats beträgt 288 g/l, die Dichte der Granulen
beträgt 330 g/l.
In eine Niederdruck-Polyurethan-Schäummaschine werden
in den Behälter für die A-Komponente 10 kg eines
Gemisches aus 8 kg Recyclat-Polyol, 1,4 kg Lupranol,
450 ml Wasser, 175 ml Dimethylcyclohexylamin, 125 ml
1,3,5-Tris-(dimethylaminopropyl)hexahydro-1,3,5-
triazin gegeben. In den Behälter für die B-Komponente
werden 15 kg Lupranat M20A® gefüllt. Über einen
Mischkopf mit statischem Mischer und einer Zuführung in
den Mischstrahl wird ein Mischungsverhältnis von A : B
wie 1 : 1,3 eingestellt. Über die Zuführung in den
Mischstrahl wird das Granulat dosiert und das Gemisch
in 25 l große Eisenformen gefüllt, diese verschlossen
und 10 Minuten gehärtet. Nach der Härtung werden die
Verbundwerkstoffblöcke entformt. Die Rohdichte der
Blöcke lag in Abhängigkeit von der Extrudatdosierung
zwischen 145 g/l und 350 g/l. Die Druckfestigkeit
dementsprechend zwischen 435 kPa und 978 kPa.
In einem speziellen Mischgefäß werden 500 g
Polyisocyanat mit 1000 g Roggenextrudatkörpern so
vermischt, daß die Oberfläche der Körner gleichmäßig
mit Polyisocyanat benetzt wird. Zur entstehenden Masse
rührt man in einem nachgeschalteten Knetrührwerk 621 g
Recyclatpolyol. Die
Reaktionsmasse wird umgehend eine geschlossene
Plattenform eingetragen. Bei Raumtemperatur können die
fertigen Platten nach 2 h aus der Form entnommen und
abgelagert werden. Die Verfestigungszeit läßt sich
durch Formbeheizung bis auf 15 min verkürzen.
Die Komponenten Polyol, Polyisocyanat, Füllstoff
(Extrudat, Kartoffelschälabfall, Strohhäcksel o. ä.)
werden - je nach gewünschter Materialbeschaffenheit das
entsprechnde Mischungsverhältnis eingestellt - über
eine Dosiermaschine mit speziellem
Dreikomponentenmischkopf bereitgestellt und vermischt.
Die resultierende Reaktionsmasse wird kontinuierlich
zur Herstellung von Platten im Fließverfahren
bereitgestellt.
Claims (7)
1. Verbundmaterial aus Naturmaterialien und Bindemitteln,
bestehend aus
einem Extrudat in Granulatform auf der Basis von Roggen, das mit anorganischen Bestandteilen zu einem Produkt im Dichtebereich von 50 bis 500 g/l aufgetrieben wurde, und
einem Polyurethan-Bindemittel, das aus einem oder mehreren Recyclat-Polyolen, Wasser, isocyanuratbildenden Katalysatoren, festen anorganischen Flammschutzmitteln und einem oder mehreren Di- und/oder Polyisocyanaten hergestellt wurde,
wobei das Verhältnis von Polyurethan : Granulat zwischen 1 : 0,1 und 0,1 : 1 liegt.
einem Extrudat in Granulatform auf der Basis von Roggen, das mit anorganischen Bestandteilen zu einem Produkt im Dichtebereich von 50 bis 500 g/l aufgetrieben wurde, und
einem Polyurethan-Bindemittel, das aus einem oder mehreren Recyclat-Polyolen, Wasser, isocyanuratbildenden Katalysatoren, festen anorganischen Flammschutzmitteln und einem oder mehreren Di- und/oder Polyisocyanaten hergestellt wurde,
wobei das Verhältnis von Polyurethan : Granulat zwischen 1 : 0,1 und 0,1 : 1 liegt.
2. Verbundmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ggf. Treibmittel und/oder ggf. Stabilisatoren und/oder
ggf. weitere Zusatzstoffe enthalten sind.
3. Verbundmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel eine geschäumte Struktur aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung von Verbundmaterialien aus
Naturmaterialien und Bindemitteln gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Roggen-Granulate mit einem oder mehreren Recyclat-
Polyolen, Wasser und einem oder mehreren Di- und/oder
Polyisocyanaten sowie festen anorganischen
Flammschutzmitteln in Gegenwart der isocyanuratbildenden
Katalysatoren vermischt und anschließend ausgehärtet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
gekennzeichnet dadurch,
daß ggf. Treibmittel und/oder ggf. Stabilisatoren und/oder
ggf. weitere Zusatzstoffe zugesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Verarbeitung in einem Reaktionsextruder, einer
Schäummaschine, einem Kneter oder einem Extrusionskneter
erfolgt und anschließend unter Formgebung ausgehärtet
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das schäumfähige Gemisch und die Roggen-Granulate
zwischen zwei weiteren Schichten in Form einer
Sandwichstruktur ausgehärtet werden.
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- 1998-04-16 DE DE1998117541 patent/DE19817541C2/de not_active Expired - Fee Related
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