DE19817028A1 - Vorrichtung zum Herstellen von Trockenfutterpreßlingen aus Grünfutter - Google Patents

Abstract

Vorrichtung zur Herstellung von Trockenfutterpreßlingen (TFP) aus Grünfutter (GF), wobei dieses nacheinander durch eine Trockenvorrichtung (GP, TT), einen Zerkleinerer (ZW) und eine Trockenfutterpresse (TP) geleitet wird, wobei das Grünfutter (GF) zuerst in einer Grünfutterpresse (GP) entsaftet wird und die darin erzeugte feuchte Preßmasse (PM) in einem Trommeltrockner (TT) nachgetrocknet wird und das so erzeugte Trockengut (TG) in einem Zyklon (Z1) entstaubt wird und danach dem Zerkleinerer (ZW) zugeführt wird und das darin entstehende Grünmehl (GM) in der Trockenfutterpresse (TP) zu Preßlingen (P, TFP), wie Tabletten oder Briketts, verdichtet ausgeformt wird.

Description

Die Erfindung betrifft Vorrichtung zur Herstellung von Trockenfutterpreßlingen aus Grünfutter, wobei dieses nach­ einander durch eine Trockenvorrichtung, einen Zerkleinerer und eine Trockenfutterpresse geleitet wird.

Es ist eine Grünfuttertrocknung bekannt, bei der insbes. junge, vor allem sehr eiweißreiche, Pflanzenbestände, z. B. Gras, Klee, Luzerne, die noch keinen großen Anteil an Roh­ faser gebildet haben und sich noch nicht zur Heubereitung eignen, in einer Plandarre, einem Schubwendetrockner oder einem Trommeltrockner getrocknet werden, was ein hochwer­ tiges, biologisch wertvolles Futtermittel hohen Eiweißge­ halts von 12-20% und etwa 50% Stärkeeinheiten ergibt. Nachteilig sind die hohen Kosten des Verfahrens wegen des hohen Energieaufwandes und der ungleichmäßigen Anlagenaus­ lastung durch unregelmäßigen Grünfutteranfall. Außerdem benötigt das Trockengut wegen seiner geringen Dichte viel Speicher- und Transportvolumen.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, den Energieaufwand der Vorrichtung pro Grünfuttergewicht zu senken und ein Trockenfutter hoher Dichte zu erzeugen.

Die Lösung besteht darin, daß das Grünfutter zuerst in ei­ ner Grünfutterpresse entsaftet wird und die darin erzeugte feuchte Preßmasse in einem Trommeltrockner nachgetrocknet wird und das so erzeugte Trockengut in einem Zyklon ent­ staubt wird und danach dem Zerkleinerer zugeführt wird und das darin entstehende Grünmehl in der Trockenfutterpresse zu Preßlingen, wie Tabletten oder Briketts, verdichtet ausgeformt wird.

Durch das Vorschalten der Grünfutterpresse können unterschiedliche Grünfutterarten, insbes. auch Frischfutter ökonomisch entsaftet werden, wodurch für die Nachtrocknung ein wesentlich geringerer Energieaufwand benötigt wird. Das Heißgas eines Brenners dient der Aufgabe der feuchten Preßmasse in den Trommeltrockner mittels eines Injektionsluftstromes. Die feuchtwarme Abluft des Trockners fördert, unterstützt durch den Sog eines Zyklonventilators, das Trockengut aus dem Trommeltrockner in einen ersten Zyklon, in dem eine weitere Trocknung im Wirbelstrom stattfindet und der Staub von den größeren Trockengutpartikeln getrennt wird. Letztere durchlaufen einen Zerkleinerer, der vorzugsweise als ein Häcksler ausgebaut ist. Das zerkleinerte getrocknete Gut, auch Grünmehl genannt, wird durch einen zweiten Zyklon angesaugt welcher in seinem unteren Bereich als Trockengutsilo für die gröberen Anteile dient und in seinem oberen Bereich der Abscheidung von Staub dient. Die abgas- und staubbelastete Ablauf der Zyklone wird einem Kondensator und Naßwäscher zugeführt, wo die Abluft abgekühlt und von umweltbelastendem Staub gereinigt wird, wonach sie durch einen Kamin abgeblasen wird.

Das getrocknete Feingut, das Grünmehl, wird am unteren Austritt des Silos durch eine Presse geleitet, in der Preßkörper in Form von Tabletten oder Briketts daraus hergestellt werden, welche mit einem Gebläse oder einem Elevator in einen Preßkörperspeicher überführt werden. Dieser ist vorzugsweise mit Rostböden ausgerüstet, so daß loses, sich ablösendes Feingut abgesiebt wird. Dieses Feingut wird in einem Nebenstrom in die Zuleitung des Zyklons des Silos eingeleitet und somit recycelt. Am unteren Auslauf des Preßköperspeichers ist eine Verpackungsvorrichtung angeordnet, in der beispielsweise Palettenbehälter oder Säcke mit den Preßkörpern gefüllt werden.

Die gesamte Anlage ist äußerst umweltfreundlich, da praktisch nur die Restgase des Brenners und die Feuchtigkeit aus der Preßmasse am Kamin in die Umwelt austreten. Der abgepreßte Grünsaft dient der Fütterung von Tieren ebenso wie die Waschflüssigkeit des Naßwäschers, in der sich die ausgeschiedenen Staubpartikeln anreichern, als Tierfutter Verwendung findet.

Die Trockenfutterpreßlinge lassen sich sehr lange speichern. Sie benötigen ein geringes Lagervolumen und ein geringes Transportvolumen, falls sie einer fernliegenden Futterverwertung zugeführt werden.

Da zum Transport der verschiedenen Zwischenprodukte in der Anlage die Luftströmung des Heißgases und der Zyklonventilatoren benutzt werden ist die Struktur der Gesamtanlage recht einfach. Die Zyklonventilatoren werden zweckmäßig in ihrer Leistung gesteuert, und die Injektionsluftströme am Eintritt der feuchten Preßmasse des Häckselgutes und des Preßgutes sind zweckmäßig steuerbar ausgelegt, so daß eine optimale Verteilung der verschiedenen Luftströme jeweils erreicht wird. Dabei wird bei der Einstellung der Luftströme darauf geachtet, daß die Antriebsleistung möglichst gering gehalten wird, jedoch in den Zyklonen die Feuchtigkeit nicht kondensiert sondern erst auf dem Weg zum Naßwäscher und in diesem ausfällt. Etwa im Kamin anfallendes Kondensats wird auch in den zentralen Kondensator abgeleitet.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung ist in Fig. 1 dargestellt.

Auf dem Transportwagen TW wird Grünfutter GF auf einer Rampe angeliefert und von dort in eine trichterförmige Zuführvorrichtung ZV abgekippt, von der die Grünpresse GP gespeist wird, die vorzugsweise als eine Spindelpresse ausgeführt ist und von der der Grünsaft GS in einen Tank GT übergeführt wird.

Die feuchte gepreßte Preßmasse wird durch einen Injektionsluftstrom I1 mit dem Heißgas HG eines Brenners BR in einen Trommeltrockner TT gefördert. Dieser wird mit einem äußeren Drehantrieb DA in Rotationsbewegung versetzt und bringt das Trockengut TG an seinem anderen Ende aus, wo ein Luftstrom dieses aufnimmt und in einen ersten Zyklon Z1 transportiert. Oben auf dem Zyklon Z1 ist ein erster Zyklonventilator ZV1 angeordnet, der die warme feuchte Abluft und Staubpartikel absaugt und in einen Naßwäscher NW und Kondensator KO treibt.

Das lose getrocknete Gut, verläßt den ersten Zyklon Z1 am unteren Ende wo es in ein Zerkleinerungswerk ZW, insbesondere einen Häcksler, fällt. Das zerkleinerte getrocknete Gut, das sogenannte Grünmehl GM, wird zusammen mit einem zweiten Injektionsluftstrom I2 in einen zweiten Zyklon Z2 gefördert wobei ein zweiter Zyklonventilator ZV2 obenseitig die Förderluftmenge und Staubteilchen absaugt und in den Naßwäscher NW treibt. Vorzugsweise sind die Abluftleitungen ZA1, ZA2 der beiden Zyklone Z1, Z2 in einer zentralen Abluftleitung ZA zusammengeführt. Die zusätzliche Injektionsluft I2 vermindert die Gefahr des Kondensierens von Feuchtigkeit in der zentralen Abluftleitung ZA.

Der untere Teil des zweiten Zyklons Z2 dient als Silo S für die zerkleinerte Trockenmasse, das Grünmehl. Am unteren Ende des Silos S befindet sich die Trockengutpresse TP und ein Gebläse G durch welches ein weiterer Strom von Injektionsluft I3 angesaugt wird, welcher die Preßlinge P in einen Hochspeicher PSP für Preßkörper P hineinfördert. Dieser weist Rostböden RB auf über die die Preßlinge P nach unten ablaufen und von Feingut FG gereinigt werden. Das Feingut wird in den Zuluftkanal des zweiten Zyklons Z2 eingeführt, und die fertigen Preßlinge P werden einer untenseitig des Preßkörperspeichers PSP angeordneten Verpackungsvorrichtung VV zugeleitet.

Der Naßwäscher NW und Kondensator KO weist vorzugsweise eine Flüssigkeitspumpe FP auf, welche die Waschflüssigkeit WFL in einen Düsenstock DS treibt. Die zentrale Abluftleitung ZA ist unter das Niveau der Waschflüssigkeit WFL geführt und tritt durch verteilte Öffnungen in die Waschflüssigkeit in Blasenform aus. Obenseitig aus dem Kondensator KO tritt die Abluft AL aus, die von einem Abluftventilator AV in den Kamin KM gefördert wird. Dieser weist untenendig eine Kondensatorrückleitung KR in den zentralen Kondensator KO auf. Dem Naßwäscher NW wird Flüssigkeit über ein Ventil WV zugeführt, und später mit Staubpartikeln belastet bodenseitig an einen Entsorgungsanschluß EA entnommen.

Falls relativ große Preßlinge hergestellt werden, wird zweckmäßig statt der Luftförderung mit dem Gebläse G ein Elevatorförderer benutzt.

Die einzelnen Komponenten der Anlage lassen sich im Rahmen der fachmännisch Könnens verschieden ausgestalteten und abwandeln. Beispielsweise lassen sich die beiden Zyklonventilatoren ZV1, ZV2 durch einen zentralen Ventilator ersetzen oder der Kondensator und der Naßwäscher aufteilen oder das zweite Zyklon von dem Silo trennen. Die gezeigten Kombinationen dienen jedoch einer Vereinfachung der Anlage.

Bei der Herstellung der Preßlinge können in bekannter Weise Zusatzstoffe zudosiert werden.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Herstellung von Trockenfutterpreßlin­ gen (TFP) aus Grünfutter (GF), wobei dieses nacheinander durch eine Trockenvorrichtung (GP, TT), einen Zerkleinerer (ZW) und eine Trockenfutterpresse (TP) geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Grünfutter (GF) zuerst in einer Grünfutterpresse (GP) entsaftet wird und die darin erzeugte feuchte Preßmasse (PM) in einem Trommeltrockner (TT) nachgetrocknet wird und das so erzeugte Trockengut (TG) in einem Zyklon (Z1) entstaubt wird und danach dem Zerkleinerer (ZW) zugeführt wird und das darin entstehende Grünmehl (GM) in der Trockenfutterpresse (TP) zu Preßlin­ gen, wie Tabletten oder Briketts, verdichtet ausgeformt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende Trommeltrockner (TT) mit Heißgas (HG) eines Brenners (BR) betrieben wird, welches die feuchte Preßmasse (PM) mit einem Injektionsluftstrom I1 hineinträgt und aus dem Trommeltrockner (TT) das austretende Trocken­ gut (TG) zusammenwirkend mit dem Sog eines Zyklonventila­ tors (SV1) in und durch den Zyklon (Z1) gefördert wird an dessen unterer Trockengut-Ablauföffnung der Zerkleinerer (ZW) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zerkleinerer (ZW) ein Häcksler ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Grünmehl (GM) und/oder Grünklein von dem Zerkleinerer (ZW) kommend durch einen zweiten Injektionsluftstrom (12) in einen zweiten Zyklon (Z2) gefördert wird, dessen unterer Bereich als Silo (S1) dient an dessen unterem Auslauf die Trockenfutterpresse (TP) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den zweiten Zyklon (Z2) ein absaugender Zyklonventilator (ZV2) angeschlossen ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die abgas- und staubbelastete Abluft der Zyklone (Z1, Z2) durch eine Kondensator (KO) abgekühlt und durch einen Naßwäscher (NW) gereinigt wird und danach mit einem Abluftventilator (AV) durch einen Ka­ min (KM) abgeblasen wird.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (KO) und der Naßwäscher (NW) eine Baueinheit bilden.

8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßlinge (P) in einen Preßkörperspeicher (PSP) mit Rostböden (RB) gefördert wer­ den und das durch diese hindurchfallende Feingut (FG) durch den Sog eines der Zyklonventilatoren (ZV1, ZV2) in einen der Zyklone (Z1, Z2) rückgeführt wird und die so entstaubten Preßlinge (P) nach unten in eine Verpackungs­ vorrichtung (VV) abgezogen werden.