DE19816460C1 - Verfahren zur Beschichtung von expandierbaren Styrolpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung von expandierbaren StyrolpolymerisatenInfo
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Abstract
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, eine Vorbeschichtung von EPS-Perlen vorzunehmen, welche auch bei einer sehr engen Korngrößenverteilungskurve mit einem Kornanteil der Hauptfraktion bis zu 50-70% und/oder mit einem vergleichsweise hohen Feinkornanteil eine Klassierung ohne elektrostatische Aufladung und wesentlicher mechanischer Defektstellenbildung auf der Oberfläche ermöglicht. Gleichzeitig soll gewährleistet sein, daß auch beim Vorschäumprozeß eine Verhinderung der Klumpenbildung erfolgt und die vorgeschäumten Perlen im fertigen Schaumstoff eine gute Verschweißung untereinander aufweisen. Das wird dadurch erreicht, daß dem expandierbaren Styrolpolymerisat während der Fest-Flüssig-Trennung ein Beschichtungsmittel als wäßrige Aufschlämmung aus mindestens zwei in Wasser unlöslichen anorganischen Komponenten und einem wasserlöslichen Tensid zugesetzt wird, wobei der mittlere Partikeldurchmesser der einen Komponente sich um mindestens eine Zehnerpotenz von dem der anderen Komponente unterscheidet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbeschichtung von expandierbaren Styrol
polymerisaten (EPS), welche durch Suspensionspolymerisation hergestellt werden.
Die großtechnische Herstellung expandierbarer Styrolpolymerisate erfolgt üblicher
weise durch radikalisch initiierte Polymerisation von Styrol in wäßriger Suspension in
Gegenwart makromolekularer Suspensionsstabilisatoren und/oder anorganischer
"Pickeringsysteme" ggf. in Kombination mit Extendern bei gleichzeitigem oder an
schließendem Zusatz geeigneter Treibmittel. Die Abtrennung des Perlpolymerisates
von der wäßrigen Phase aus der Suspension erfolgt bevorzugt durch Zentrifugieren,
ggf. mit anschließendem Waschen. Zur Entfernung äußerer und ggf. innerer Rest
feuchtigkeit wird allgemein eine Trocknung im konditionierten Gasstrom angewen
det.
Nach Oberflächenbeschichtung und Siebung werden die klassierten, treibmittelhalti
gen Perlen anwendungsspezifisch in einem mehrstufigen Vor- und Ausschäumpro
zeß durch Behandeln mit Wasserdampf oberhalb ihres Erweichungspunktes zu
Schaumstoffen in Form von Blöcken, Platten oder Formteilen verarbeitet. Partikel
schaumstoffe aus Polystyrol haben als Wärme- und Schalldämmstoffe und als Ver
packungsmaterial große technische Bedeutung erreicht.
Bei der großtechnischen Herstellung von expandierbaren Styrolpolymerisaten durch
Suspensionspolymerisation fällt stets eine Mischung aus Perlen mit unterschiedli
chen Perldurchmessern an, deren Größe und Größenverteilung sich in gewissen
Grenzen gezielt durch geeignete Wahl der Rezeptur- und Rührbedingungen ein
stellen läßt. Es ist üblich, das gesamte Haufwerk in bestimmte mehr oder weniger
enge Kornfraktionen mit definierten unteren und oberen Korngrenzen zu zerlegen,
die den jeweiligen Anwendungsgebieten am besten gerecht werden.
Als übliche Fraktionsschnitte für die Formteilherstellung haben sich z. B. Sieb
schnitte im Teilchengrößenbereich 0,4-0,7 mm und 0,7-0,9 mm herausgebildet.
Für die Blockverarbeitung ist es gängige Praxis, vor allem Teilchenfraktionen zwi
schen 0,7-1,0 mm, 1,0-1,4 mm und/oder 1,0-1,6 mm einzusetzen.
Die Gewinnung der einzelnen Teilfraktionen erfolgt gewöhnlich durch Trockensie
bung in Schwing- oder Vibrationssieben.
Völlig sortenreine Siebfraktionen von expandierbaren Polystyrolpartikeln mit opti
malen Vorschäum- und Verschäumungseigenschaften durch Siebung zu erreichen,
ist nicht unproblematisch. Zum einen gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang
zwischen der Zusammensetzung der Partikelausgangszusammensetzung und dem
zu erwartenden Sieberfolg. EPS-Ausgangsmischungen, die einen hohen Anteil an
Feinstperlen ≦ 0,4 mm, insbesondere aber ≦ 0,2 mm, enthalten, sind schwieriger
völlig sortenrein zu trennen. Aufgrund ihrer extrem großen Oberfläche und der Po
tentialunterschiede zu dem gewichtsmäßigem Hauptanteil des Haufwerkes neigen
sie stark zu Anhaftungen an größeren Perlen und gelangen auf diese Weise in
Siebfraktionen mit wesentlich größeren Korndurchmessern. Beim Vorschäumprozeß
können die feinsten, aufgrund ihrer geringen Triebkraft wenig aufgeschäumten Par
tikel zur Staubentwicklung führen, was z. B. bei der nachfolgenden Formteilherstel
lung ein häufiges Verstopfen der Dampfeintrittsdüsen zur Folge haben kann.
Obwohl allgemein angestrebt und auch möglich, den Feinstanteil in den Nutzfraktio
nen auszuschließen oder auf ein Minimum zu reduzieren, gibt es doch Fälle in de
nen dieser Anteil unverhältnismäßig hoch sein kann. So zum Beispiel, wenn der
Markt einen hohen Anteil an größenmäßig benachbarten feinen Kornfraktionen für
die Formteilverarbeitung verlangt oder, wenn verursacht z. B. durch Verunreinigun
gen im Prozeßwasser, zu starke Kovaleszenz der Monomertröpfchen während der
Suspensionspolymerisation erfolgt, die nur durch nachträgliche Zugabe von Sus
pensionsstabilisator in der Phase des stärksten Perlenwachstums abgefangen wird.
Ein anderer Zusammenhang der Ausgangspartikelverteilung zur Siebfähigkeit des
Gutes besteht darin, daß es aus Gründen der Wirtschaftlichkeit erstrebenswert ist,
den Anteil der jeweils besonders auf dem Markt gefragten Kornfraktionen möglichst
hoch zu halten, d. h. sehr enge Korverteilungskurven einzustellen. Mit der Zunahme
des Masseanteils einer einzigen Siebfraktion auf über 50-60 Ma.-% der Gesamtmi
schung wird die Trennung von den angrenzenden Fraktionen sehr erschwert.
Es ist zwar möglich, den Siebeffekt durch Erhöhung der entsprechenden effektiven
Siebfläche zu erzielen, doch dadurch werden die Partikel um das Mehrfache beim
Siebprozeß mechanisch belastet. Es kommt zu verstärkter elektrostatischer Aufla
dung, die ihrerseits die Agglomeratbildung auf den Sieben verstärkt. Gleichzeitig
wächst die mechanische Belastung der Oberfläche der Partikel, die dadurch und
aufgrund der längeren Verweilzeit auf den Siebböden zu Triebkraftverlusten führen
kann. Außerdem sind solche Defektstellen bevorzugte Ausgangspunkte für das Zu
sammenkleben und Verklumpen der Schaumperlen während des Vorschäumprozes
ses.
Aus diesem Grund können dem ungesiebten EPS-Perlpolymerisat entweder bereits
vor dem Trockenprozeß oder im getrocknetem Zustand Beschichtungsmittel, zuwei
len auch als "Precoatingmittel" bezeichnet, zugesetzt werden, die die Rieselfähigkeit
des zu trennenden Korngemisches erhöhen, die elektrostatische Aufladung abbauen
sollen und die mechanische Schädigung der EPS-Partikel im Aufarbeitungsprozeß
reduzieren.
Als Komponenten für den Schutz gegen mechanische Schädigungen wurden früher
häufig Zinkstearate zugesetzt. Aus ökologischen Gründen ist die Verwendung von
Schwermetallstearaten jedoch problematisch. Außerdem können solche Verbindun
gen vor dem Siebprozeß zugesetzt, aufgrund ihrer wachsartigen Konsistenz nach
relativ kurzer Zeit die Siebmaschen zusetzen und das Siebergebnis negativ beein
flussen.
In der DE 46 28 068 werden mit dem Ziel, die elektrostatische Aufladung des Pul
vers und der vorgeschäumten Partikel zu vermeiden, 0,1-0,4 Ma.-% eines Di-alkyl-
bis-alkoxiliertem quarternärem Ammoniumsalz als wäßrige Lösung auf die EPS-Par
tikel aufgesprüht oder zusammen mit anderen Additiven im festen Zustand aufge
bracht. Auch nach der US 4 603 149 und US 4 628 068 erfolgt die Beschichtung mit
verdünnten Lösungen quarternärer Ammoniumsalze und anschließender Verdamp
fung des Lösungsmittels. Das Verfahren ist auf diese Weise sehr aufwendig und
liefert zudem unbefriedigende Resultate in der Rieselfähigkeit. Die direkte Auftra
gung des Ammoniumsalzes führt zu keiner gleichmäßigen Beschichtung, das Mate
rial ist daher noch schlechter rieselfähig Das wirkt sich besonders bei sehr enger
Kornverteilung oder hohem Feinstanteil im gesamten Kornhaufwerk sehr negativ
aus. Außerdem werden kaum Auswirkungen auf die Senkung der Verklumpungsnei
gung beim Vorschäumprozeß festgestellt. Eine in der DE 25 10 937 praktizierte Be
schichtung bereits im Polymerisationsreaktor ist sehr uneffektiv und führt außerdem
zu einer sehr hohen Belastung des Abwassers mit Schadstoffen.
In der EP 0 449 065 B1 werden bis zu 0,5 Ma.-% anorganischer Pulver auf die
Oberfläche sehr feinteiliger EPS-Körner mit einem Durchmesser von 0,025-0,3 mm
aufgebracht. Die Zugabe erfolgt jedoch erst nach dem Siebprozeß in Trommelmi
schern, so daß auf diese Weise keine Einflußnahme auf die Rieselfähigkeit und die
mechanische Belastung der Perlen beim Siebprozeß ausgeübt werden kann. Ziel ist
es vielmehr, vor allem eine Agglomerisation der besonders stark zur Verklumpung
neigenden feinteiligen Materialien beim Vorschäumprozeß zu vermeiden. Durch
diese Art der Behandlung ist jedoch keine Verschweißung der vorgeschäumten
Perlen mehr möglich, so daß die Weiterverarbeitung ausschließlich oder überwie
gend zu Zuschlagstoffen für Leichtputze erfolgt.
Mit dem Ziel, freifließende EPS-Pulver zu erhalten, die sowohl vor als auch während
der Vorschäumung nicht zur Agglomeratbildung neigen aber auch bei der anschlie
ßenden Ausschäumung eine ausreichende interpartikuläre Verschweißung bei ge
ringem Dampfdruck gewährleisten und damit eine hohe Bruchfestigkeit des
Schaumstoffs garantieren, werden in der EP 502171 feinste Pulver aus niedermole
kularem Polymeren des α-Methylstyrols und oder Styrols zugegeben. Diese feinteili
gen Polymeren würden jedoch die Neigung zur elektrostatischen Aufladung beim
Siebprozeß noch vergrößern, weshalb auch die bevorzugte Applikationsform als
Drycoating nach dem Siebprozeß erfolgt. Ein weiterer Nachteil dieser Verfahrens
weise besteht darin, daß die größere Verschweißungsneigung der EPS-Perlen nicht
auf den Ausschäumprozeß beschränkt bleibt, sondern bereits während des Vor
schäumprozesses zu erhöhter Klumpenbildung führt. Die gleichen negativen Aus
wirkungen auf die elektrostatische Aufladbarkeit der EPS-Pulver hat auch das Auf
coaten von PE- und PVC-Pulvern (DE 12 98 274) und anderen organischen Verbin
dungen zur Folge. Aufgrund der geringen Haftfestigkeit dieser Pulver kommt es au
ßerdem während des Vorschäumprozesses, insbesondere bei Mehrfachverschäu
mungen und langen Förderwegen zwischen Vorschäumern und Zwischenlagerbe
hältern bzw. Zwischenlagerbehältern und Blockform- oder Formteilautomaten, häufig
zu gesundheitsschädlichen Staubbelästigungen.
In der DE 17 69 475 werden EPS-Pulver mit 0,0005-0,5 Gew.-% eines Polytrifluor
chlorethylens beschichtet, das mit einem Pudermittel einer Verbindung der allgemei
nen Formel R'-NH-(CH2)n-NH-R'', in der R' und R'' Fettsäurereste mit 12-18
C-Atomen bedeuten, kombiniert wird.
In der JP 61/157538 wird eine Beschichtung mit einer Mischung aus Ethylenbisste
arylamid und 12-Hydroxystearyltriglycerid vorgenommen.
Insgesamt soll durch die Maßnahmen vor allem die Rieselfähigkeit und die Verar
beitbarkeit von feinteiligen Styrolpolymerisaten im ungeschäumten Zustand verbes
sert und die Klumpenbildung beim Vorschäumen verhindert werden, ohne die Ver
schweißung der Schaumperlen beim Aufschäumen der Formkörper zu stark zu be
einträchtigen. Nachteilig ist eine häufige Unverträglichkeit dieser Zusatzstoffe mit
den bei der Polymerisation verwendeten Suspensionsstabilisatoren. Außerdem wer
den die Substanzen teilweise beim Einbringen von Wasserdampf freigesetzt, so daß
es zu stärkeren Ablagerungen in den Vorschäumern und Fließbetten kommt. Die
Wirkung auf die Siebfähigkeit des EPS-Rohmaterials ist außerdem nicht so gut, daß
auch EPS-Ausgangspulvergemische mit sehr enger Kornverteilung oder/und einem
höheren Anteil der Partikel mit einem Durchmesser von ≦ 0,4 mm mit ausreichender
Siebschnittgüte aufgetrennt werden können.
In der DE 41 23 255 wird als ein erstes Beschichtungsmittel zum Schutz gegen me
chanische Oberflächenschädigungen und zur Verbesserung der Haftung der nach
der Siebung auf die einzelnen Siebfraktionen aufzubringenden Coatingmittel eine
Mischung aus einem Bisamid eines C2-C8 Alkylendiamins und einer aliphatischen
C6-C8-Carbonsäure zusammen mit üblichen Antistatika vorgeschlagen. In allen die
sen Fällen bleibt die Wirkung nicht bis zum Vorschäumprozeß erhalten, so daß noch
sehr hohe Konzentrationen an Sekundärcoating auf die Polymerpulver aufgebracht
werden müssen und vor allen Dingen die Coatingzusammensetzung jeweils der
Korngröße der Siebfraktion, und damit deren Neigung zur Verklumpung beim Vor
schäumprozeß, angepaßt werden muß. Die dadurch erforderliche Verwendung meh
rerer unterschiedlich zusammengesetzter Coatingmischungen führt zu einer Kompli
zierung und Kostenerhöhung in den nachfolgenden Stufen des Aufarbeitungspro
zesses.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vorbeschichtung
von EPS-Perlen zu entwickeln, das es gestattet, EPS-Primärpartikelgemische auch
bei sehr engen Korngrößenverteilungskurven mit einem Kornanteil der Hauptfraktion
bis zu 50-70% oder auch mit einem vergleichsweise hohen Feinstkornanteil, wor
unter Partikel mit einem Durchmesser von ≦ 0,2-0,4 mm verstanden werden sollen,
sortenrein mittels üblicher Siebtechnologie zu trennen, ohne daß es zur elektrostati
schen Aufladung der EPS-Partikel und zu merklicher mechanischer Defektstellenbil
dung auf der Oberfläche kommt und welches gleichzeitig gewährleistet, daß noch
beim Vorschäumprozeß eine hohe Wirksamkeit auf die Verhinderung der Klumpen
bildung ausgeübt wird, so daß bei dem sich anschließenden üblichen Sekundärcoa
tingprozeß über einen weiten Korngrößenbereich weitgehend unabhängig von der
Größe der Partikel Coatingmittelgemische weitgehend konstanter Zusammenset
zung verwendet werden können.
Die Erfindung hat außerdem die Aufgabe, daß die ausgeschäumten Form- oder
Blockteile eine gute Verschweißung bei niedrigen Schäumdrücken zulassen und
damit hohe Biegefestigkeiten aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen dargestellte Erfindung ge
löst.
Styrolpolymerisate im Sinne dieser Erfindung bestehen aus Polystyrol und/oder ei
nem Copolymeren mit mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 80 Gew.-%
einpolymerisiertem Styrol. Comonomere können beispielsweise α-Methylstyrol,
kernhalogenierte Styrole, kernalkylierte Styrole, Ester der Acryl- oder Methacryl
säure von C1- bis C8-Alkoholen, Acrylnitril, N-Vinylcarbazol sowie Ester oder Anhy
dride ungesättigter Dicarbonsäuren sein, die zusammen mit Styrol in genannter
Weise in Suspension polymerisiert werden.
Die Styrolpolymerisate besitzen im allgemeinen Molekulargewichte MW
(Gewichtsmittel) gemessen nach der GPC-Methode entspr. DIN 55 672 im Bereich
von 150 000 bis 250 000. Zur Einstellung gewünschter Polymer- und Verarbei
tungseigenschaften können geringe Mengen eines Vernetzers, wie z. B. Divinylben
zol, dimeres α-Methylstyrol oder Butandioldiacrylat in Mengen von ca. 0,005 bis 0,05
Mol-%, bezogen auf Styrol bzw. Monomere oder eines geeigneten Reglers mit
Übertragungskonstanten kü im Bereich von 0,1-50, in Mengen von ca. 0,01 bis 0,5
Gew.-%, bezogen auf Monomere, mit zur Polymerisation eingesetzt werden. Als
Treibmittel werden vorzugsweise 3-8 Gew.-%, bezogen auf das Styrolpolymerisat,
eines C3-C8-Kohlenwasserstoffes wie z. B. n-Butan, iso-Butan, n-Pentan, iso-Pen
tan, neo-Pentan und/oder Hexan oder deren Gemische vor, während oder nach der
Polymerisation, vorzugsweise im Umsatzbereich von 60-95 Ma.-%, zugesetzt.
Als Initiatoren finden im Temperaturbereich von 70-130°C in Radikale zerfallende
öllösliche Verbindungen, vorzugsweise Di-Benzoylperoxid, tert. Butylperbenzoat, t.
Butyl-peroxy-2-ethyl-hexylcarbonat, Amylperoxy-2-ethyl-hexylcarbonat, 1,1-Di(tert.-
butylperoxy)-cyclo-hexan, Dicumylperoxid, 2,3-Dimethyl-2,3-diphenyl-butan und an
dere Anwendung.
Die treibmittelhaltigen, expandierbaren Styrolpolymerisate können außerdem zur
Erzielung bestimmter Verarbeitungs- und Anwendungseigenschaften, Hilfs- und Zu
satzstoffe wie Flammschutzmittel und Synergisten, Gleitmittel, Verarbeitungssteuer
stoffe, Füllstoffe, Stabilisatoren, Farbstoffe und beim Vorschäumen antiverklumpend
wirkende Stoffe wie Metallstearate, Silikate bzw. Kieselsäuren, ggf. teilweise mit hy
drophobierten Oberflächen, sowie die Entformzeit senkende Stoffe wie Fettsäuregly
ceridester, anorganische Ammoniumverbindungen u. a. in bekannten wirksamen
Mengen im Inneren oder an der Oberfläche der Polymerisatperlen enthalten. Als
Flammschutzmittel werden solche auf Basis organischer Chlor- und Bromverbindun
gen wie z. B. bromierte Butadien- und Isopren-Polymere, vorzugsweise 1,2-Dibrom
cycloocten, 1,2,5,6-Tetrabrom-cyclooctan, 1,2,5,6,9,10-Hexabrom-cyclododecan,
Trisdibrompropylphosphat sowie Poly-dibromstyrol, Tetrabrombisphenol A und da
von abgeleitete Bis-ether, Tribrom-phenylallylether, Tetrabromphtalatdiol und andere
geeignete bromhaltige organische Verbindungen sowie Synergisten wie z. B.
Dicumylperoxid, 2,3 Dimethyl-2,3-diphenylbutan und andere bei höheren Tempera
turen zerfallende organische Peroxide verwendet.
Zur Einstellung einer homogenen Zellstruktur und der gewünschten Schaumlamel
lengröße bei der Verarbeitung zu Schaumstoffen werden übliche Nukleierungsmittel,
wie z. B. niedermolekulare Polyethylene definierter Struktur oder andere geeignete
niedermolekulare polymere Substanzen zugesetzt.
Die Herstellung der treibmittelhaltigen Styrolpolymerisate erfolgt in üblicher Weise
durch ralikalische Polymerisation der Monomeren in wäßriger Suspension unter
Rühren, im ersten Abschnitt der Polymerisation bis zum Stadium des Perlensinkens
in Gegenwart von anorganischen Pickeringstabilisatoren, ggf. in Kombination mit
Extendern, danach ggf. unter Zusatz makromolekularen Suspensionsstabilisatoren.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Beschichtung der EPS-Partikel. Es
zeichnet sich dadurch aus, während der mechanischen Entwässerung der Suspen
sion in entsprechend dafür geeigneten Zentrifugen und/oder Dekantern auf den sich
aufbauenden EPS-Kuchen eine wäßrige Aufschlämmung aus mindestens zwei in
Wasser unlöslichen anorganischen Komponenten, deren mittlerer Teilchendurch
messer sich um mindestens eine Zehnerpotenz voneinander unterscheidet, in Kom
bination mit üblichen wasserlöslichen Antistatika aufgebracht wird, wobei die anor
ganischen Komponenten und Tenside, die bei der Beschichtung zur Anwendung
gelangen, zugleich Bestandteil der Polymerisationsrezeptur sind.
Die wäßrige Beschichtungsmittelkombination weist einen Feststoffgehalt von 5-30
Gew.-%, vorzugsweise von 12-15 Gew.-% auf, das Volumenstromverhältnis zwi
schen Beschichtungsmittel und EPS-Suspension, beträgt von 0,001 bis 0,01 und die
Differenzdrehzahl zwischen Schnecke und Trommel einer Siebschneckenzentrifuge
wird so eingestellt, daß sich eine Kuchenhöhe von 2-40 mm, vorzugsweise 5-10
mm, ergibt. Der Feststoffgehalt der EPS-Suspension vor der Fest-Flüssig-Trennung
beträgt in üblicher Weise 30-55 Gew.-%.
Als bevorzugte wasserunlösliche anorganische Komponenten werden Tricalciump
hosphat und CaCO3 eingesetzt, wobei die mittlere Teilchengröße von Tricalcium
phosphat 3-4 µm und die mittlere Teilchengröße des CaCO3 0,3-0,4 µm beträgt,
das Verhältnis beider Komponenten zueinander in der Polymerisationsrezeptur 3 : 1
bis 20 : 1 und in der Beschichtungsmittelrezeptur 1 : 3 bis 1 : 20 beträgt und sowohl in
der Suspensionsstabilisatorrezeptur für den Polymerisationsprozeß als auch in der
Beschichtungsmittelrezeptur als Tenside Alkyl- und/oder Alkylarylsulfonate und/oder
-sulfate verwendet werden, deren gewichtsmäßiger Anteil in der Polymerisationsre
zeptur 0,05 bis 0,4 Gew.-% bezogen auf die anorganische Komponente und in der
Beschichtungsmittelrezeptur 0,5-20 Gew.-%, bevorzugt 5-15 Gew.-%, beträgt.
Bei Verwendung der chemisch gleichen anorganischen Komponenten in der Poly
merisations- und Beschichtungsrezeptur, die sich im mittleren Partikeldurchmesser
um mindestens eine Zehnerpotenz unterscheiden, hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß eine gute Verträglichkeit der Komponenten auf der Oberfläche
der EPS-Partikel gewährleistet ist, die zu einer ausreichenden Haftung und guten
Verteilung der normalerweise nur locker gebundenen anorganischen Beschich
tungsmittel führt. Dadurch ist einerseits eine gute Trennfähigkeit auch bei sehr enger
EPS-Kornverteilungsspektren und/oder verhältnismäßig hohem Feinstanteil des
EPS-Kornausgangsgemisches gewährleistet, anderseits ist nach Auftragung übli
cher Coatingmittel auch in der Stufe der Vorschäumung noch eine hohe Wirksamkeit
bezüglich Verhinderung der Klumpenbildung gegeben. Beim anschließenden Ver
blockung- bzw. Formteilherstellungsprozeß werden dennoch Schaumkörper mit aus
gezeichneter Verschweißung und daraus resultierend hoher Biegefestigkeit erzeugt.
Erfindungswesentlich hierfür ist, daß die wasserunlösliche anorganische Kompo
nente mit der größeren Partikelgröße in der Beschichtungsmittelrezeptur stets im
Unterschuß zuzugeben ist.
Eine spezielle, besonders vorteilhafte Durchführungsform besteht darin, daß das
pulverförmige EPS-Partikelgemisch nach Zugabe des Beschichtungsmittels während
oder nach dem eigentlichen Trocknungsprozeß einem Wirbelbett ausgesetzt wird, in
welchem eine intra- und interpartikuläre Umverteilung und Vergleichmäßigung der
Beschichtungsmittelkomponenten auf der Kornoberfläche erfolgt, wobei zu locker
gebundene Anteile abfallen und, bevor Sekundärcoatingmittel aufgetragen werden,
beispielsweise in einem Zyklon abgetrennt werden können.
Nach der Auftrennung des gesamten Korngemisches werden den einzelnen Sieb
fraktionen übliche Oberflächenbeschichtungsmittel zugesetzt, die der weiteren Ver
besserungen des Verarbeitungsverhaltens dienen, wie zur weiteren Reduzierung
der Neigung zur elektrostatischen Aufladung und zur zusätzlichen Verhinderung der
Klumpenbildung der Schaumperlen, sowie zur Reduzierung der Kühlzeit bei der
Block- und/oder Formteilherstellung.
Als bevorzugte Produktgruppe zur Regulierung des Verarbeitungsverhaltens hat
sich die Zugabe von Gemischen aus Mono-, Di- und Tri-Glyceriden von Fettsäure
gemischen mit einer Kettenlänge von C8 bis C22, ggf. in Kombination mit Metallstea
raten erwiesen. Auch der weitere Zusatz geringer Mengen der in der Erfindung be
anspruchten Substanzgruppe ist möglich.
Die Beschichtung mit Sekundärcoatingmitteln erfolgt bevorzugt als Drycoating in
dafür geeigneten Mischern, z. B. Schaufelmischern, ggf. unter Zudosierung geringer
Mengen fester oder/und flüssiger Haft-, Schmier- und Verteilungsmittel.
Die Erfindung wird anhand nachstehender Beispiele näher erläutert:
Die Herstellung der expandierbaren Polystyrolpartikel erfolgt in einem Rührreaktor,
ausgerüstet mit Impeller-Rührer, Stromstörern, Druck-, Temperatur und Rührerlei
stungseintrag-Meßeinrichtungen sowie automatischer Prozeßablaufsteuerung. Als
Suspensionsstabilisator wird ein Pickeringstabilisatorsystem bestehend aus 0,139
Gewichtsanteilen eines Gemisches aus Tricalciumphosphat und CaCO3 in Kombina
tion mit 0,00024 Gewichtsanteilen eines Alkylbenzolsulfonats bezogen auf 100 Teile
Styrol eingesetzt.
Das CaCO3: TCP-Verhältnis beträgt 1 : 5,93
Die Rührer-, Stromstörer- und Reaktorabmaße sind so dimensioniert, daß sehr enge
Korngrößenverteilungen erzeugt werden. Der Start und weitere Ablauf der Polymeri
sation sowie die Imprägnierung erfolgen nach Standardbedingungen.
Nach Abkühlen des Reaktorinhalts auf 40°C wird die Kornverteilung der EPS-Sus
pension analysiert. Die Siebanalyse ergibt ein Pulvergemisch mit einem mittleren
Korndurchmesser (Median) von 1,116 mm und einer sehr engen Korngrößenvertei
lung, was zahlenmäßig in der Standardabweichung von 0,215 zum Ausdruck kommt.
Der Kornanteil der Hauptfraktion im Korngrößenbereich von 1 bis 1,4 mm beträgt
62,3% (Tab. 1).
Die treibmittelhaltige Suspension wird anschließend kontinuierlich aus einem Zwi
schenbehälter einer Siebschneckenzentrifuge zugeführt. In das zweite Drittel der
Siebschneckenzentrifuge wird zeitgleich die Beschichtungsmittelsuspension einge
düst. Das Verhältnis des Volumenstroms der Beschichtungsmittelsuspension zu der
der EPS-Suspension wird auf 0,007 eingestellt.
Die Beschichtungsmittelsuspension weist folgende Zusammensetzung auf: Ge
samtfeststoffgehalt 12 Gew.-%, CaCO3/TCP-Verhältnis 5 : 1, Na-Alkylbenzolsul
fonat/CaCO3 1 : 10.
Die Differenzdrehzahl zwischen Schnecke und Trommel der zur Fest-Flüssig-Tren
nung eingesetzten Siebschneckenzentrifuge wird so eingestellt, daß sich eine EPS-
Kuchenhöhe von 5 mm ergibt.
Das abgetrennte EPS-Pulver weist nach Verlassen der Siebschneckenzentrifuge
einen Feuchtigkeitsgehalt von 2,6 Gew.-% auf.
Das zentrifugenfeuchte Gut wird zunächst in einem Stromtrockner auf eine Oberflä
chenfeuchte von 0,4%, anschließend in einem nachgeschaltetem Wirbelbett auf
eine Endfeuchte von 0,12% gebracht. Das getrocknete EPS-Pulver wird nach einer
10 stündigen Konditionierung kontinuierlich einer Siebvorrichtung zugeführt und
unter Standardbedingungen in vorgegebene Siebfraktionen aufgetrennt. Die Korn
größenbereiche von 0,71-1,0 mm und 1,0-1,4 mm werden nach einer weiteren
Qualitätskontolle chargenweise in einem Mischer mit einem Sekundärcoating kon
stanter Zusammensetzung bestehend aus einer Mischung von Mono-, Di- und
Triglyceriden und einem Ca-Stearat, deren Gewichtsverhältnis von 2,5 zu 2,9 zu 2,9
zu 1,5 beträgt, oberflächenbeschichtet.
Die Ergebnisse der anschließenden Vorschäumung der EPS-Perlen auf eine Dichte
von 14,8 g/l in einem Druckvorschäumer und der nachfolgenden Verblockung sind in
Tabelle 1 zusammengefaßt.
Trotz enger Verteilung des Kornausgangsgemisches werden sehr scharfe Fraktions
schnitte ohne Feinstanteile erhalten. Die ausgewählten Kornfraktionen liefern vorge
schäumte Perlen mit geringer Neigung zur elektrostatischen Aufladung und Ver
klumpung, unabhängig von der Größe der Partikel. Die anschließende Verblockung
ergibt unter Standardbedingungen sehr gut miteinander verschweißte Primär
schaumperlen. Die auf eine Dicke von 50 mm zugeschnittenen Platten weisen ge
messen an der relativ niedrigen Schaumdichte von 15 g/l hohe Biegefestigkeitswerte
(Tab. 1) auf.
Die Herstellung des treibmittelhaltigen Styrolpolymerisats erfolgt wie in Beispiel 1
beschrieben. Abweichend von Beispiel 1 werden in der Suspensionsstabilisatorre
zeptur für den Polymerisationsprozeß 0,147 Teile TCP und Calciumcarbonat einge
setzt. Das CaCO3 : TCP-Verhältnis beträgt 1 : 6,3.
Es wird ein feineres EPS-Korngemisch erhalten. Der mittlere Korndurchmesser be
trägt 0,86 mm. Daraus resultiert, daß der Kornanteil zwischen 0,71-1,0 mm auf 53,9
% ansteigt.
Darüber hinaus werden auch 19,8 Gew.-% im Korngrößenbereich von 0,4-0,71 mm
und 0,4% mit einem Korndurchmesser von 0,2-0,4 mm im Ausgangsgemisch durch
Prüfsiebung gefunden.
Die Fest-Flüssig-Trennung, Primärcoatingeinbringung, Trocknung, Siebung und Se
kundärcoatingbeschichtung erfolgt entsprechend Beispiel 1. Die Ergebnisse der an
wendungstechnischen Prüfung sind in Tab. 1 zusammengefaßt.
Trotz wesentlich höherer Feinstanteile bei extrem enger Verteilung der EPS-Aus
gangsmischung werden nach dem technischen Siebprozeß sehr scharfe Fraktionen
ohne Feinstkornanteile gefunden, die sich zu Schaumperlen ohne nennenswerte
Neigung zur elektrostatischen Aufladung und Klumpenbildung verarbeiten lassen
und bei der anschließenden Verblockung zu einer guten Verschweißung unterein
ander im Schaumstoff führen.
Die Biegefestigkeit daraus hergestellter Standardprüfkörper ist ausgezeichnet (Tab.
1).
Herstellung und Beschichtung des EPS erfolgen nach dem gleichen technologischen
Schema wie in Beispiel 1.
Im Unterschied zu Beispiel 1 wird als Pickeringstabilisator bei der Polymerisation ein
Gemisch aus TCP und CaCO3 im Verhältnis von 6,6 : 1 eingesetzt.
Das Partikelwachstum wird nach 185 min Polymerisationszeit durch nachträglichen
Zusatz von 0,12 Teilen einer 15%igen wäßrigen Aufschlämmung von TCP, das die
gleichen charakteristischen Daten wie in Beispiel 1 angegeben aufweist, gestoppt.
Obwohl unter diesen Bedingungen eine vergleichsweise enge Korngrößenvertei
lungskurve erhalten wird, läßt es sich nicht verhindern, daß der Kornanteil mit einem
Durchmesser von ≦ 0,4 mm aufgrund von Partikelneudispergierung zu stark ansteigt
(Tab. 1). Bei Verwendung einer 12%igen Vorbeschichtungsmittelsuspension mit
einem CaCO3/TCP-Verhältnis entsprechend Beispiel 1 und einem Beschichtungs
mittel- zu EPS-Suspension-Volumenstromverhältnis von 0,006 ist es dennoch mög
lich, ein in allen Punkten gutes Eigenschaftsprofil zu erreichen (Tab. 1).
Die EPS-Herstellung und Beschichtung erfolgt entsprechend Beispiel 1.
Im Unterschied zu Beispiel 1 wird eine wäßrige Beschichtungsmittelsuspension be
stehend aus 10 Gew.-% CaCO3 mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,32 µm
und Na-Alkylbenzolsulfonat in den gleichen Konzentrationen wie in Beispiel 1
eingesetzt. Das Volumenstromverhältnis Beschichtungsmittel zu EPS-Suspension
beträgt 0,007. Die Relativschneckendrehzahl in der Siebschneckenzentrifuge wird
so eingestellt, daß sich eine Kuchenhöhe von 2 mm ergibt.
Die Analyse der Polymerisate nach der Trocknung, Klassierung und Beschichtung
mit der Standardcoatingmittelrezeptur weist einen zu hohen Feinstanteil in den un
tersuchten Hauptfraktionen auf. Gleichzeitig werden beim Vorschäumprozeß eine zu
starke Klumpenbildungstendenz, besonders bei der feineren Fraktion mit einem Par
tikeldurchmesser von 0,7-0,9 mm, und eine merkliche Staubbildung festgestellt.
Die EPS-Herstellung und -Beschichtung erfolgt nach dem gleichen technologischen
Regime wie in Beispiel 2. Als Precoatingmittel wird eine Mischung aus 0,05 Teilen
Polyamidwachs und 0,005 Teilen Na-Alkylbenzolsulfonat statt der erfindungsgemä
ßen Beschichtungsmittelkombination in Beispiel 2 eingesetzt.
Es werden bereits während des Siebvorgangs Erscheinungen von elektrostatischer
Aufladung festgestellt. In beiden abgetrennten Hauptfraktionen werden Spuren von
Feinstanteilen, die beim Vorschäumprozeß Staubbildung verursachen, festgestellt.
Die Wirkung der Beschichtungsmittelrezeptur gegen die Bildung von Agglomeraten
beim Vorschäumprozeß ist völlig unzureichend. Es kommt zu Beeinträchtigungen im
technologischen Ablauf der Vorschäumung. Die Verschweißung der Schaumperlen
im Schaumstoff nach der Verblockung wird demgegenüber als gut eingeschätzt.
Die Herstellung und Beschichtung des EPS erfolgen entsprechend Beispiel 3.
Im Unterschied zu Beispiel 3 wird eine Beschichtungsmittelrezeptur mit einem Ver
hältnis CaCO3/TCP von 3 : 6 eingesetzt. Das Volumenstromverhältnis Beschich
tungsmittel zu EPS-Suspension beträgt 0,014.
Der Siebvorgang des Korngemisches läuft befriedigend ab. Nach dem Sekundär
coatingprozeß wird jedoch bereits eine Zunahme der Neigung zur Staubbildung
festgestellt, die offensichtlich vom Precoating herrührt.
Eine Klumpenbildungsneigung wird bei keiner der beiden untersuchten Siebfraktio
nen beobachtet. Der im Ergebnis der Verschäumung erhaltene Schaum weist jedoch
eine völlig unzureichende interpartikuläre Verschweißung auf. Die Biegefestigkeits
werte der Standardprüfkörper erreichen nicht die Werte, die bei Anwendung der er
findungsgemäßen Lösung erzielt werden.
Die Herstellung und Beschichtung der EPS-Partikel erfolgt entsprechend Beispiel 1.
Abweichend von Beispiel 1 werden als Suspensionsstabilisator 0,06 Teile bezogen
auf 100 Teile Styrol eines Polyvinylpyrrolidons mit einem K-Wert von 30 eingesetzt,
welche der Suspension nach 2 h Polymerisationszeit zugesetzt werden. Die daraus
resultierenden charakteristischen Daten des Korngemisches sind in Tab. 1 zusam
mengefaßt. Der anschließende Siebung führt im Vergleich zur erfindungsgemäßen
Verfahrensweise zu wesentlich ungünstigeren Ergebnissen. Die Staubwerte nach
dem Sekundärcoatingprozeß liegen zu hoch. Die Verklumpungsneigung beim Vor
schäumprozeß ist zu hoch und die Verschweißung der Schaumpartikel im Fertig
schaum ist nur als durchschnittlich zu bewerten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Beschichtung von expandierbaren Styrolpolymerisaten, welche
durch radikalisch initiierte Polymerisation von Styrol und gegebenenfalls weiteren
Comonomeren in wäßriger Suspension in Gegenwart von Pickering-Suspensions
stabilisatoren, üblichen styrollöslichen Polymerisationsinitiatoren und unter Zu
gabe von Treibmitteln während des Polymerisationsprozesses, von Nukleie
rungsmitteln, gegebenenfalls von molgewichtsregulierenden Substanzen und von
eventuell erforderlichen weiteren üblichen Polymerisationshilfsstoffen in notwen
digen Konzentrationen hergestellt werden, von der wäßrigen Suspension abge
trennt und einer Trocknung unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. der wäßrigen Suspension während der Fest-Flüssig-Trennung ein Beschich tungsmittel als wäßrige Aufschlämmung aus mindestens zwei in Wasser unlösli chen anorganischen Komponenten (a) und (b) und ein wasserlösliches Tensid zugesetzt wird, wobei der mittlere Teilchendurchmesser der Komponente (a) des Beschichtungsmittels um mindestens eine Zehnerpotenz von der Komponente (b) verschieden ist und das Beschichtungsmittel einen Feststoffgehalt von 5-30 Gew.-%, vorzugsweise 12-15 Gew.% aufweist,
- 2. das Masseverhältnis der anorganischen Komponente (a) mit dem größeren mittleren Teilchendurchmesser zu dem der Komponente (b) mit dem geringeren mittleren Teilchendurchmesser 1 : 3 bis 1 : 20 beträgt und bei einem Feststoffge halt der wäßrigen Suspension von 30-55 Gew.-% das Volumenstromverhältnis von Beschichtungsmittel zu wäßriger Suspension 0,001-0,01 beträgt
- 3. sowie eine Kuchenhöhe bei der Fest-Flüssig-Trennung von 2-40 mm, vor zugsweise 5-10 mm eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganische
Komponente (a) des Beschichtungsmittels mit dem größeren mittleren Teilchen
durchmesser von 3-4 mm Tricalciumphosphat und die anorganische
Komponente (b) des Beschichtungsmittels mit dem geringeren mittleren Teilchen
durchmesser von 0,3-0,4 mm Calciumcarbonat ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Wasser unlöslichen Komponenten (a) und (b) des Beschichtungsmittels gleich
falls Bestandteil des Suspensionsstabilisators ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998116460 DE19816460C1 (de) | 1998-04-14 | 1998-04-14 | Verfahren zur Beschichtung von expandierbaren Styrolpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998116460 DE19816460C1 (de) | 1998-04-14 | 1998-04-14 | Verfahren zur Beschichtung von expandierbaren Styrolpolymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19816460C1 true DE19816460C1 (de) | 1999-12-09 |
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ID=7864457
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DE1998116460 Expired - Fee Related DE19816460C1 (de) | 1998-04-14 | 1998-04-14 | Verfahren zur Beschichtung von expandierbaren Styrolpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19816460C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2058361A1 (de) * | 2007-11-07 | 2009-05-13 | Basf Se | Transluzenter Formkörper aus einem Polystyrol-Partikelschaumstoff |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0449065B1 (de) * | 1990-03-28 | 1995-11-15 | BASF Aktiengesellschaft | Feinteilige expandierbare Styrolpolymerisate |
-
1998
- 1998-04-14 DE DE1998116460 patent/DE19816460C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0449065B1 (de) * | 1990-03-28 | 1995-11-15 | BASF Aktiengesellschaft | Feinteilige expandierbare Styrolpolymerisate |
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EP2058361A1 (de) * | 2007-11-07 | 2009-05-13 | Basf Se | Transluzenter Formkörper aus einem Polystyrol-Partikelschaumstoff |
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