DE19816334A1 - Elektrolyseapparat zur Herstellung von Halogengasen - Google Patents
Elektrolyseapparat zur Herstellung von HalogengasenInfo
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Abstract
Mit einem Elektrolyseapparat zur Herstellung von Halogengasen aus wäßriger Alkalihalogenidlösung mit mehreren nebeneinander in einem Stapel angeordneten und in elektrischem Kontakt stehenden plattenförmigen Elektrolysezellen, die jeweils ein Gehäuse aus zwei Halbschalen aus elektrisch leitendem Material mit außenseitigen Kontaktstreifen an wenigstens einer Gehäuserückwand aufweisen, jeweils zwei im wesentlichen ebenflächige Elektroden (Anode und Kathode) aufweist und die Anode und die Kathode mit jalousieartigen Durchbrüchen für eine Durchströmung der Elektolyseeingangsstoffe und der Elektrolyseprodukte versehen und durch eine Trennwand voneinander getrennt und parallel zueinander angeordnet sind und mittels metallischer Versteifungen mit der jeweils zugeordneten Rückwand des Gehäuses elektrisch leitend verbunden sind, soll eine Lösung geschaffen werden, mit dem auch bei Stromdichten oberhalb von 4 kA/m·2· und dementsprechend vermehrter Gaserzeugung in der Grenzschicht unter Beibehaltung nachhaltiger Standzeiten der Membran und pulsationsarm betrieben werden kann. DOLLAR A Dies wird dadurch erreicht, daß die jalousieartigen Durchbrüche (8B, 9B) der Anode (8) und Kathode (9) gegen die Horizontale geneigt angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Elektrolyseapparat zur Herstel
lung von Halogengasen aus wässriger Alkalihalogenidlösung mit
mehreren nebeneinander in einem Stapel angeordneten und in
elektrischem Kontakt stehenden plattenförmigen Elektrolysezel
len, die jeweils ein Gehäuse aus zwei Halbschalen aus elek
trisch leitendem Material mit außenseitigen Kontaktstreifen an
wenigstens einer Gehäuserückwand aufweisen, wobei das Gehäuse
Einrichtungen zum Zuführen des Elektrolysestromes und der
Elektrolyseeingangsstoffe und Einrichtungen zum Abführen des
Elektrolysestroms und der Elektrolyseprodukte und jeweils zwei
im wesentlichen ebenflächige Elektroden (Anode und Kathode)
aufweist, wobei die Anode und die Kathode mit jalousieartigen
Durchbrüchen für eine Durchströmung der Elektrolyseeingangs
stoffe und der Elektrolyseprodukte versehen und durch eine
Trennwand voneinander getrennt und parallel zueinander ange
ordnet sind und mittels metallischer Versteifungen mit der je
weils zugeordneten Rückwand des Gehäuses elektrisch leitend
verbunden sind.
Die einzelnen Elektrolysezellen werden derart hergestellt, daß
die jeweiligen Gehäuse aus jeweils zwei Halbschalen unter Zwi
schenschaltung der erforderlichen Einrichtungen und der Katho
de und Anode sowie der Trennwand und durch Fixierung derselben
mittels metallischer Versteifungen zusammengesetzt und Anode
und Gehäuse bzw. Kathode und Gehäuse elektrisch leitend anein
ander befestigt werden, anschließend die so hergestellten
plattenförmigen Elektrolysezellen nebeneinander in einem Sta
pel elektrisch leitend angeordnet und gegeneinander im Stapel
zwecks nachhaltiger Kontaktgabe verspannt werden.
Der Elektrolysestrom wird dem Zellenstapel an der einen Außen
zelle des Stapels zugeführt, er durchsetzt den Zellenstapel in
im wesentlichen senkrechter Richtung zu den Mittelebenen der
plattenförmigen Elektrolysezellen und er wird an der anderen
Außenzelle des Stapels abgeführt. Bezogen auf die Mittelebene
erreicht der Elektrolysestrom mittlere Stromdichtewerte von
mindestens 4 kA/m2.
Ein solcher Elektrolyseapparat ist aus DE 196 41 125 A1 der
Anmelderin bekannt. Bei diesem bekannten Elektrolyseapparat
sind die Anode bzw. die Kathode mit der jeweiligen Rückwand
der Gehäusehälften über senkrechte, stegartige metallische
Versteifungen verbunden. Auf der Rückseite der Anoden bzw.
Kathodenhalbschale ist jeweils ein senkrechter Kontaktstreifen
für den elektrischen Kontakt zur benachbarten, gleich aufge
bauten Elektrolysezelle angebracht. Der Strom fließt über den
Kontaktstreifen durch die Rückwand in die senkrechten, stegar
tigen metallischen Versteifungen und von dort verteilt er sich
ausgehend von den metallischen Kontaktstellen (Versteifung/
Anode) über die Anode. Nachdem der Strom durch die Trennwand
(die Membran) hindurchgetreten ist, wird er von der Kathode
aufgenommen, um über die senkrechten, stegartigen Versteifun
gen in die Rückwand auf der Kathodenseite zu fließen und dann
wieder in den Kontaktstreifen und von dort in die nächste
Elektrolysezelle einzutreten. Die Verbindung der stromleiten
den Bauteile wird hierbei durch Schweißung vorgenommen. In den
Schweißstellen bündelt sich der Elektrolysestrom zu Spitzen
stromdichten.
Die senkrechten, stegartigen metallischen Versteifungen sind
als mit den Kontaktstreifen fluchtende Stege ausgebildet, de
ren Seitenränder über der gesamten Höhe der Rückwand und der
Anode bzw. Kathode an der Rückwand und der Anode bzw. Kathode
anliegen.
Die senkrechten Stege unterteilen den Elektrodenrückraum in
nerhalb der jeweiligen Gehäusehälfte in einzelne elektrolyt
führende Segmente. Damit es nicht zu einer völlig ungleichmä
ßigen Konzentrationsverteilung im Elektrolyten entlang der
Tiefe der jeweiligen Gehäusehälfte kommt, ist in jeder Gehäu
sehälfte unten ein Einlaufverteiler vorgesehen, über den die
Elektrolyseeingangsstoffe in die einzelnen, von den Stegen ge
bildeten Segmente in den Halbschalen einspeisbar sind.
Mittels eines derartig gestalteten Elektrolyseurs werden gas
erzeugende Elektrolyseprozesse, wie beispielsweise die Chlo
ralkali-Elektrolyse, die Salzsäure-Elektrolyse oder die alka
lische Wasserelektrolyse durchgeführt. Bei der Chloralkali-
Elektrolyse werden wässrige Alkalihalogenidlösungen, zum Bei
spiel Natrium- und Kaliumchlorid, in der Elektrolysezelle un
ter Einfluß des elektrischen Stromes in eine wässrige Alkali
lauge, zum Beispiel Natron- oder Kalilauge, sowie in ein Halo
gengas, zum Beispiel Chlor und Wasserstoff zersetzt. In der
Wasserelektrolyse wird Wasser zersetzt und Wasserstoff und
Sauerstoff werden an den Elektroden gebildet.
Die räumliche Trennung der Elektrodenräume geschieht mittels
der eingangs genannten Trennwand, im allgemeinen einem Dia
phragma oder einer sogenannten Ionentauschermembran. Das
Diaphragma besteht aus einem porösen Material, das bezüglich
der in der Zelle auftretenden Medien, Temperaturen und Drücken
chemisch, thermisch und mechanisch stabil ist. Bei der Ionen
tauschermembran handelt es sich im allgemeinen um perfluorier
te Kohlenwasserstoffe. Diese Membranen sind gas- und nahezu
flüssigkeitsdicht, lassen aber einen Ionentransport im elek
trischen Feld zu.
Eine besondere Eigenheit dieser Elektrolyseprozesse besteht in
der Tatsache, daß das Diaphragma bzw. die Ionentauschermembran
gegen wenigstens eine der beiden Elektroden gepreßt wird. Dies
ist notwendig, weil dadurch die Trennwand fixiert und somit
mechanisch weitgehend unbelastet ist. Häufig darf die Trenn
wand nur auf einer der beiden Elektroden aufliegen, da nur auf
diese Weise eine möglichst lange Lebensdauer aller Komponenten
(Elektroden und Trennwand) zu erreichen ist. Bei direktem Kon
takt der Trennwand mit beiden Elektroden kann in einigen Fäl
len eine chemische Reaktion zwischen der Trennwand und den
Elektroden bzw. den an den Elektroden entwickelten Gasen
stattfinden. So wird ein Abstand zwischen der Membran und der
Kathode in der Chloralkali-Elektrolyse etabliert, da sonst der
Elektrokatalysator, oder bei unaktivierten Nickelkathoden,
Nickel aus der Elektrode gelöst wird. Ein anderes Beispiel
sind Nickeloxid-Diaphragmen, die in der alkalischen Wasser
elektrolyse eingesetzt werden. Bei zu kleinem Abstand zur was
serstoffentwickelnden Elektrode wird das Nickeloxid zu Nickel
reduziert und damit leitfähig, was schließlich zu einem Kurz
schluß führt.
Die Auflage der Membran bzw. des Diaphragmas auf mindestens
eine Elektrode führt dazu, daß es bei gasentwickelnden Prozes
sen zu einem Gasstau in der Elektrolyt-Grenzschicht zwischen
der Elektrode und der Membran bzw. dem Diaphragma kommt. Hier
von sind selbst die eingangs angesprochenen Elektroden betrof
fen, die so gestaltet sind, daß sie von den Elektrolyseein
gangsstoffen und den Elektrolyseprodukten durchströmbar sind.
Solche Elektroden sind vorzugsweise mit Durchbrechungen verse
hen (Lochblech, Streckmetall, Flechtwerk oder dünne Bleche mit
jalousieartigen Durchbrüchen), so daß trotz ihrer flächigen
Anordnung in der Elektrolysezelle die bei der Elektrolyse in
der Grenzschicht gebildeten Gase leichter in den Rückraum der
Elektrolysezelle eintreten können.
Insbesondere in den in der Zelle nach unten orientierten Kan
ten bzw. Berandungen der Durchbrüche agglomerieren die im
Elektrolyt aufsteigenden Gasblasen und bleiben dort in den
Zwickeln zwischen anliegender Trennwand (Membran) und den
Durchbrechungsrändern fest sitzen. Diese Blasen stören den
Stromtransport, d. h. den Stofftransport durch die Trennwand,
weil sie die Membranaustauschfläche blockieren und damit un
zugänglich, also inaktiv, machen.
Bei einer Elektrodengestaltung, die seitens der Anmelderin zur
Verringerung dieses Gasstaues geschaffen wurde und die in der
deutschen Patentschrift DE 44 15 146 C2 beschrieben ist, wer
den die Elektroden profiliert, indem diese beispielsweise mit
Rillen und Löchern versehen werden. Auf diese Weise kann ei
nerseits das Gas leichter entweichen und andererseits kann
wieder frischer Elektrolyt in die elektrolytisch aktive Grenz
schicht zwischen der Elektrode und der Membran gelangen. Bei
Beaufschlagung derart profilierter Elektroden mit Stromdichten
oberhalb von 4 kA/m2 nimmt die Gasentwicklung jedoch noch zu
und die profilierte Elektrode kommt dann an die Grenze ihrer
Gasabfuhrfähigkeit.
Bei gasentwickelnden Elektrolysereaktionen kommt es, wie es
beispielsweise bei der anodischen Chlorentwicklung der Chlo
ralkalielektrolyse oder der anodischen Sauerstoffentwicklung
der alkalischen Wasserelektrolyse auftritt, außerdem zu einem
Separationsproblem, d. h., das entwickelte Gas trennt sich
nicht vom Elektrolyten, was zur Schaumbildung führt. Dieses
Problem führt dazu, daß die Stromdichteverteilung insbesondere
bei Stromdichten oberhalb von 4 kA/m2 inhomogen ist. Dadurch
wird zum einen die Lebensdauer der aktiven Zellenkomponenten,
wie Membranen, Diaphragmen und Elektrodenaktivierungen be
schränkt. Zum anderen sind die Elektrolyseure dadurch auch
hinsichtlich der maximalen Stromdichte auf etwa 4 kA/m2 be
grenzt. Außerdem führt die Schaumbildung zu Druckschwankungen
innerhalb der elektrochemischen Zelle, da der Schaum den Zel
lenaustritt für das gebildete Gas zumindest kurzzeitig ver
schließt. Der Austritt wird durch eine geringfügige Druckerhö
hung innerhalb der Zelle wieder freigeblasen, was zu dem be
kannten Effekt der Schwallströmung und zu den genannten Druck
schwankungen führt. Das ist nachteilig für den Betrieb eines
Elektrolyseurs.
Weiterhin wird die Lebensdauer insbesondere von Membranen
durch die Konzentrationsverteilung beeinflußt. Je homogener
beispielsweise die Kochsalz-Konzentration im Anodenraum eines
Chloralkalielektrolyseurs ist, desto größer die Lebensdauer
der Membran. Um eine homogene Elektrolytverteilung zu errei
chen, wird entweder über extern angeordnete Pumpen eine zu
sätzliche Zirkulation erzeugt, oder durch Einbau eines Leit
bleches in die Zelle eine interne Zirkulation aufgrund eines
Dichteunterschiedes hervorgerufen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Elektrolyseapparat zu
schaffen, der auch bei Stromdichten oberhalb von 4 kA/m2 und
dementsprechend vermehrter Gaserzeugung in der Grenzschicht
unter Beibehaltung nachhaltiger Standzeiten der Membran und
pulsationsarm betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einem Elektrolyseapparat der eingangs
bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die ja
lousieartigen Durchbrüche der Anode und Kathode gegen die Ho
rizontale geneigt angeordnet sind.
Durch diese erfindungsgemäße Gestaltung läßt sich, wie sich
herausgestellt hat, die Gasabfuhr aus der membrannahen Elek
trolytgrenzschicht so verbessern, daß erstmals Stromdichten
von 6 bis 8 kA/m2 unter Beibehaltung nachhaltiger Standzeiten
der Membran erreicht werden. Die sich bildenden Gasblasen rol
len aufgrund der Neigung der Elektrodenstäbe gegenüber der Ho
rizontalen an der Unterkante der Elektrode entlang, stoßen mit
noch an der Elektrodenkante anhaftenden Blasen zusammen und
koaleszieren. Dies wiederum führt dazu, daß die Gasblasen auf
grund des zunehmenden Volumens beschleunigt werden, d. h. der
Effekt beschleunigt sich selbst. Gleichzeitig sinkt das in der
elektroaktiven Zone befindliche Gasvolumen, wodurch eine ge
ringere Zellspannung erreicht wird. Ein Sogeffekt, der durch
die Bewegung der Glasblasen entlang der Elektrodenkante her
vorgerufen wird, sorgt dafür, das Frischeelektrolyt in die
elektroaktive Zone zwischen Membran bzw. Diaphragma und Elek
trode gesaugt wird, was beispielsweise in der Chloralkalielek
trolyse eine notwendige Voraussetzung für eine lange Membran
lebensdauer ist. Darüber hinaus kommt es zu einer gerichteten
Strömung, da alle Gasblasen in eine Richtung zwangsgeführt
werden. Dadurch sinkt auf einer Seite aufgrund des zunehmenden
Gasgehaltes die Dichte des Elektrolyt-/Gasgemisches, was zu
einer internen Zirkulation führt, die verglichen mit dem Ein
treten in den Elektrolytstrom, um den Faktor 10 bis 100 größer
ist. Dadurch wird eine ausgezeichnete Homogenisierung des
Elektrolyten erreicht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, daß der
Neigungswinkel der jalousieartigen Durchbrüche gegenüber der
Horizontalen zwischen 7° und 10° liegt.
In konstruktiv besonders bevorzugter Ausgestaltung ist vorge
sehen, daß die Unterseite des jeweiligen Gehäuses parallel zur
Horizontalen angeordnet und die jalousieartigen Durchbrüche
der Anode und Kathode gegen die Unterseite des jeweiligen Ge
häuses geneigt angeordnet sind. Der Elektrolyseapparat an sich
ist dann gegenüber bekannten Elektrolyseapparaten nur gering
fügig zu modifizieren, lediglich die Anode und die Kathode
müssen geneigt eingebaut und randseitig entsprechend gestaltet
werden, damit sie entsprechend eingebaut werden können.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß die Unterseite des
jeweiligen Gehäuses gegenüber der Horizontalen geneigt ange
ordnet ist. Die einzelnen Gehäuse müssen dann gegenüber bisher
bekannten Gehäusen praktisch nicht verändert werden, sie müs
sen lediglich geneigt gegenüber der Horizontalen eingebaut
werden, wodurch automatisch auch die jalousieartigen Durchbrü
che von Kathode und Anode gegenüber der Horizontalen geneigt
angeordnet sind.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispiels
weise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 einen Schnitt durch zwei nebeneinander angeordnete
Elektrolysezellen eines Elektrolyseapparates,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in perspektivischer Dar
stellung und
Fig. 3 ebenfalls in perspektivischer Darstellung einen ver
größerten Ausschnitt aus Fig. 1.
Ein allgemein mit 1 bezeichneter Elektrolyseapparat zur Her
stellung von Halogengasen aus wässriger Alkalihalogenidlösung
weist mehrere, nebeneinander in einem Stapel angeordnete und
in elektrischem Kontakt stehende plattenförmige Elektrolyse
zellen 2 auf, von denen in Fig. 1 beispielhaft zwei solche
Elektrolysezellen 2 nebeneinander angeordnet dargestellt sind.
Jede dieser Elektrolysezellen 2 weist ein Gehäuse aus zwei
Halbschalen 3, 4 auf, die mit flanschartigen Rändern versehen
sind, zwischen denen mittels Dichtungen 5 jeweils eine Trenn
wand (Membran) 6 eingespannt ist. Die Einspannung der Membran 6
kann ggf. auch auf andere Weise erfolgen.
Über der gesamten Tiefe der Gehäuserückwände 4A der jeweiligen
Elektrolysezelle 2 sind parallel zueinander eine Mehrzahl von
Kontaktstreifen 7 angeordnet, die durch Schweißen oder dgl. an
der Außenseite der betreffenden Gehäuserückwand 4A befestigt
oder aufgebracht sind. Diese Kontaktstreifen 7 stellen den
elektrischen Kontakt zur benachbarten Elektrolysezelle 2, näm
lich zur betreffenden Gehäuserückwand 3A her, an welcher kein
eigener Kontaktstreifen vorgesehen ist.
Innerhalb des jeweiligen Gehäuses 3, 4 sind jeweils an die
Membran 6 angrenzend eine ebenflächige Anode 8 und eine eben
flächige Kathode 9 vorgesehen, wobei die Anode 8 bzw. die Ka
thode 9 jeweils mit fluchtend mit den Kontaktstreifen 7 ange
ordneten Versteifungen verbunden sind, die als Stege 10 ausge
bildet sind. Dabei sind die Stege 10 vorzugsweise entlang ih
res gesamten Seitenrandes 10A an der Anode bzw. Kathode 8, 9
metallisch leitend befestigt. Um das Zuführen der Elektrolyse
eingangsstoffe und das Abführen der Elektrolyseprodukte zu er
möglichen, verjüngen sich die Stege 10 ausgehend von den Sei
tenrändern 10A über ihrer Breite bis zum benachbarten Seiten
rand 10B und weisen dort eine Höhe auf, die der Höhe der Kon
taktstreifen 7 entspricht. Sie sind dementsprechend mit ihren
beiden Rändern 10B über der gesamten Höhe der Kontaktstreifen
7 an der den Kontaktstreifen 7 gegenüberliegenden Rückseite
der Gehäuserückwand 12A bzw. 4A befestigt.
Zur Zuführung der Elektrolyseprodukte ist eine geeignete Ein
richtung für die jeweilige Elektrolysezelle 2 vorgesehen, eine
solche Einrichtung ist mit 11 angedeutet. Ebenfalls ist in je
der Elektrolysezelle eine Einrichtung zum Abführen der Elek
trolyseprodukte vorgesehen, diese ist jedoch nicht darge
stellt.
Die Elektroden (Anode 8 und Kathode 9) sind derart gestaltet,
daß sie das Elektrolyseeingangsprodukt bzw. die Ausgangspro
dukte 3 durchfließen bzw. durchströmen lassen, wozu die Anode
8 und die Kathode 9 jalousieartig gestaltet sind, d. h. jeweils
aus einzelnen jalousieartigen Elektrodenstäben bestehen, und
zwischen den jalousieartigen Durchbrüche vorhanden sind. Dies
gilt sowohl für die Anode 8 als auch für Kathode 9, wobei in
den Fig. 2 und 3 jeweils nur eine Elektrode 8, 9 darge
stellt ist. Dort sind die einzelnen Elektrodenstäbe mit 8A
bzw. 9A bezeichnet, während die jalousieartigen Durchbrüche
mit 8B bzw. 9B bezeichnet sind. Wesentlich für die Erfindung
ist dabei, daß diese jalousieartigen Durchbrüche 8B, 9B gegen
über der Horizontalen geneigt angeordnet sind, vorzugsweise
mit einem Winkel zwischen 7° und 10°. Dieser Winkel ist in
Fig. 2 mit α bezeichnet.
Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, ist der Rückraum der
Elektrode 8 bzw. 9 durch die vertikalen Stege 10 gekammert
(also in mehrere Kammern unterteilt). Wie sich herausgestellt
hat, führt diese Gestaltung dazu, daß die sich bildenden Glas
blasen durch die geneigte Anordnung der Elektrodenstäbe 8A, 9A
an der Unterkante der Anode 8 bzw. der Kathode 9 entlangrol
len, dann mit noch an der Elektrodenkante anhaftenden Blasen
zusammentreffen und koaleszieren. Dies führt dazu, daß die
Gasblasen aufgrund des zunehmenden Volumens beschleunigt wer
den, so daß sich der Effekt selbst beschleunigt. Gleichzeitig
sinkt das in der elektroaktiven Zone befindliche Gasvolumen,
wodurch eine geringere Zellspannung erreicht wird. Ein Sogef
fekt, der durch die Bewegung der Glasblasen entlang der Elek
trodenkante hervorgerufen wird, sorgt dafür, daß frischer
Elektrolyt in die elektroaktive Zone zwischen Membran 6 bzw.
Diaphragma und Elektrode 8, 9 gesorgt wird, was beispielsweise
in der Chloralkalielektrolyse eine notwendige Voraussetzung
für eine lange Membranlebensdauer ist. Darüber hinaus kommt es
zu einer gerichteten Strömung, da alle Glasblasen in eine
Richtung zwangsgeführt werden. Diese Strömung ist durch die
Pfeile in Fig. 2 angedeutet. Dadurch sinkt auf einer Seite
aufgrund des zunehmenden Gasgehaltes die Dichte des Elektro
lytgasgemisches, was zu einer internen Zirkulation führt, die
verglichen mit dem eintretenden Elektrolytstrom um den Faktor
10 bis 100 größer ist. Dadurch wird eine ausgezeichnete Homo
genisierung des Elektrolyten erreicht.
Der Aufbau des Elektrolyseapparates unterscheidet sich anson
sten nicht von bekannten Elektrolyseapparaten. Die Aneinander
reihung mehrerer plattenförmiger Elektrolysezellen 2 geschieht
in einem Gerüst, dem sogenannten Zellengerüst. Die plattenför
migen Elektrolysezellen 2 werden zwischen den beiden oberen
Längsträgern des Zellengerüstes so eingehängt, daß ihre Plat
tenebene senkrecht zur Längsträgerachse steht. Damit die plat
tenförmigen Elektrolysezellen 2 ihr Gewicht auf den Ober
flansch des Längsträgers übertragen können, besitzen sie an
der oberen Plattenkante auf jeder Seite einen kragarmartigen
Halter. Der Halter erstreckt sich horizontal in Richtung der
Plattenebene und ragt über die Berandung der Flansche hinaus.
Bei den in das Gerüst eingehängten plattenförmigen Elektroly
sezellen liegt die Unterkante des kragarmartigen Halters auf
dem Oberflansch auf.
Die plattenförmigen Elektrolysezellen 2 hängen vergleichsweise
wie Ordner in einer Hängekartei im Zellengerüst. Im Zellenge
rüst stehen die Plattenflächen der Elektrolysezellen in mecha
nischem und elektrischem Kontakt, so als ob sie gestapelt wer
den. Elektrolyseure dieser Bauform werden Elektrolyseure in
Hängestapelbauart genannt.
Durch Aneinanderreihung von mehreren Elektrolysezellen 2 in
Hängestapelbauweise mittels bekannter Spanneinrichtungen wer
den die Elektrolysezellen 2 über die Kontaktstreifen 7 jeweils
mit benachbarten Elektrolysezellen in einem Stapel elektrisch
leitend verbunden. Von den Kontaktstreifen 7 fließt der Strom
dann durch die Halbschalen über die Stege 10 in die Anode 8.
Nach Durchtritt durch die Membran 6 wird der Strom von der
Kathode 9 aufgenommen, um über die Stege 10 in die andere
Halbschale bzw. deren Rückwand 3A zu fließen und hier in den
Kontaktstreifen 7 der nächsten Zelle überzutreten. Auf diese
Art und Weise durchsetzt der Elektrolysestrom den gesamten
Elektrolysezellenstapel, wobei er an der einen Außenzelle ein
geleitet und an der anderen Außenzelle abgeleitet wird.
In den Figuren nicht im einzelnen dargestellt ist die Ausge
staltung der Elektrolysezellen 2 im unteren Bereich mit dem
Elektrolyteintritt. Der Elektrolyteintritt kann sowohl punktu
ell als auch mit einem sogenannten Einlaufverteiler erfolgen.
Der Einlaufverteiler ist dabei so gestaltet, daß ein Rohr im
Element angeordnet ist, das über Öffnungen verfügt. Da eine
Halbschale durch die Stege 10, die die Verbindung zwischen den
Rückwänden 3A bzw. 4A und den Elektroden 8, 9 darstellen, seg
mentiert ist, erreicht man eine optimale Konzentrationsvertei
lung, wenn beide Halbschalen 3, 4 mit einem Einlaufverteiler
ausgestattet sind, wobei die Länge des in der Halbschale ange
ordneten Einlaufverteilers der Breite der Halbschale ent
spricht und jedes Segment durch mindestens eine Öffnung im
Einlaufverteiler mit dem jeweiligen Elektrolyt versorgt wird.
Die Summe der Querschnittsfläche der Öffnungen im Einlaufver
teiler sollte dabei kleiner oder gleich dem Rohrinnenquer
schnitt des Verteilerrohres sein.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, werden die beiden Halbschalen
3, 4 im Flanschbereich mit Flanschen versehen, die verschraubt
sind. Die so aufgebauten Zellen werden in ein nicht darge
stelltes Zellengerüst entweder eingehängt oder gestellt. Das
Einhängen oder Einstellen in das Zellengerüst erfolgt über
nicht dargestellte, an den Flanschen befindliche Haltevorrich
tungen. Der Elektrolyseapparat 1 kann aus einer einzelnen Zel
le bestehen oder vorzugsweise durch Aneinanderreihung von meh
reren Elektrolysezellen 2 in Hängestapelbauart. Werden mehrere
Einzelzellen nach dem Hängestapelprinzip zusammengepreßt, müs
sen die Einzelzellen planparallel ausgerichtet werden, bevor
die Spannvorrichtung geschlossen wird, da sonst der Stromüber
gang von einer Einzelzelle zur nächsten nicht über alle Kon
taktstreifen 7 erfolgen kann. Um die Zellen nach dem Einhängen
oder Einstellen in das Zellengerüst parallel ausrichten zu
können, ist es notwendig, daß sich die im Leerzustand übli
cherweise etwa 210 kg schweren Elemente leicht bewegen lassen.
Um diese Voraussetzung zu erfüllen, sind die nicht dargestell
ten Halterungen bzw. am Zellenrahmen und Zellengerüst befind
liche Auflageflächen mit zugeordneten Beschichtungen versehen.
Dabei sind die am Elementflanschrahmen befindlichen Halterun
gen mit einem Kunststoff, z. B. PE, PP, PVC, PFA, FEP, E/TFE,
PVIF oder PTFE, unterfüttert, während die Auflageflächen am
Zellengerüst ebenfalls mit einem dieser Kunststoffe beschich
tet ist. Der Kunststoff kann dabei nur aufgelegt oder über
eine Nut geführt, aufgeklebt, aufgeschweißt oder aufgeschraubt
sein. Wesentlich ist lediglich, daß die Kunststoffauflage fi
xiert ist. Dadurch, daß sich zwei Kunststoffflächen berühren,
sind die im Gerüst befindlichen Einzelelemente so leicht be
weglich, daß diese ohne zusätzliche Hebe- bzw. Schiebevorrich
tung per Hand parallel ausgerichtet werden können. Beim
Schließen der Spannvorrichtung legen sich die Elemente auf
grund ihrer im Zellengerüst leichten Verschiebbarkeit über die
gesamte Rückwand flächig an, was die Voraussetzung für eine
gleichmäßige Stromverteilung ist. Darüber hinaus ist auf diese
Weise die Zelle gegenüber dem Zellengerüst elektrisch iso
liert.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Weitere Ausgestal
tungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So
kann, um die Neigung der jalousieartigen Durchbrüche 8B, 9B
bzw. der Elektrodenstäbe 8A, 9A der beiden Elektroden 8, 9
gegenüber der Horizontalen, wie dargestellt, die jeweilige
Elektrode 8, 9 entsprechend schräg in die jeweilige Elektroly
sezelle 2 eingebaut werden. Alternativ kann aber auch vorgese
hen sein, daß die gesamte Elektrolysezelle schräg angeordnet
wird, derart, daß die Unterseite der jeweiligen Gehäusehalb
schale gegenüber der Horizontalen geneigt angeordnet ist, so
daß zwangsläufig auch die jalousieartigen Durchbrüche 8A, 9B
geneigt angeordnet sind und sich der in bezug auf die Fig.
2 und 3 beschriebene Effekt einstellt.
Claims (4)
1. Elektrolyseapparat zur Herstellung von Halogengasen aus
wässriger Alkalihalogenidlösung mit mehreren nebeneinander in
einem Stapel angeordneten und in elektrischem Kontakt stehen
den plattenförmigen Elektrolysezellen, die jeweils ein Gehäuse
aus zwei Halbschalen aus elektrisch leitendem Material mit au
ßenseitigen Kontaktstreifen an wenigstens einer Gehäuserück
wand aufweisen, wobei das Gehäuse Einrichtungen zum Zuführen
des Elektrolysestromes und der Elektrolyseeingangsstoffe und
Einrichtungen zum Abführen des Elektrolysestroms und der Elek
trolyseprodukte und jeweils zwei im wesentlichen ebenflächige
Elektroden (Anode und Kathode) aufweist, wobei die Anode und
die Kathode mit jalousieartigen Durchbrüchen für eine Durch
strömung der Elektrolyseeingangsstoffe und der Elektrolyse
produkte versehen und durch eine Trennwand voneinander ge
trennt und parallel zueinander angeordnet sind und mittels me
tallischer Versteifungen mit der jeweils zugeordneten Rückwand
des Gehäuses elektrisch leitend verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jalousieartigen Durchbrüche (8B, 9B) der Anode (8) und
Kathode (9) gegen die Horizontale geneigt angeordnet sind.
2. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel der jalousieartigen Durchbrüche (8B, 9B)
gegenüber der Horizontalen zwischen 7° und 10° liegt.
3. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite des jeweiligen Gehäuses (3, 4) parallel zur
Horizontalen angeordnet und die jalousieartigen Durchbrüche
(8B, 9B) der Anode (8) und Kathode (9) gegen die Unterseite des
jeweiligen Gehäuses (3, 4) geneigt angeordnet sind.
4. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite des jeweiligen Gehäuses (3, 4) gegen die
Horizontale geneigt angeordnet ist.
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