DE19641125A1 - Elektrolyseapparat zur Herstellung von Halogengasen - Google Patents
Elektrolyseapparat zur Herstellung von HalogengasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Elektrolyseapparat zur Her
stellung von Halogengasen aus wäßriger Alkalihalogenid
lösung mit mehreren nebeneinander in einem Stapel ange
ordneten und in elektrischem Kontakt stehenden platten
förmigen Elektrolysezellen, die jeweils ein Gehäuse aus
zwei Halbschalen aus elektrisch leitendem Material mit
außenseitigen Kontaktstreifen an wenigstens einer Gehäu
serückwand aufweisen, wobei das Gehäuse Einrichtungen zum
Zuführen des Elektrolysestromes und der Elektrolyseein
gangsstoffe und Einrichtungen zum Abführen des Elektroly
sestroms und der Elektrolyseprodukte und eine im wesent
lichen ebenflächige Anode und Kathode aufweist, wobei die
Anode und die Kathode durch eine Trennwand voneinander
getrennt und parallel zueinander angeordnet sind und mit
tels metallischer Versteifungen mit der jeweils zugeord
neten Rückwand des Gehäuses elektrisch leitend verbunden
sind.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein besonders be
vorzugtes Verfahren zur Herstellung eines solchen Elek
trolyseapparates, bei dem zunächst die einzelnen Elektro
lysezellen hergestellt werden, indem die jeweiligen Ge
häuse aus jeweils zwei Halbschalen unter Zwischenschal
tung der erforderlichen Einrichtungen und der Kathode und
Anode sowie der Trennwand und durch Fixierung derselben
mittels metallischer Versteifungen zusammengesetzt und
Anode und Gehäuse bzw. Kathode und Gehäuse elektrisch
leitend aneinander befestigt werden, anschließend die so
hergestellten plattenförmigen Elektrolysezellen nebenein
ander in einem Stapel elektrisch leitend angeordnet und
gegeneinander im Stapel zwecks nachhaltiger Kontaktgabe
verspannt werden.
Der Elektrolysestrom wird dem Zellenstapel an der einen
Außenzelle des Stapels zugeführt, er durchsetzt den Zel
lenstapel in im wesentlichen senkrechter Richtung zu den
Mittelebenen der plattenförmigen Elektrolysezellen und er
wird an der anderen Außenzelle des Stapels abgeführt. Be
zogen auf die Mittelebene erreicht der Elektrolysestrom
mittlere Stromdichtewerte von mindestens 4 kA/m2.
Ein solcher Elektrolyseapparat ist aus EP 0 189 535 B1
der Anmelderin bekannt. Bei diesem bekannten Elektrolyse
apparat sind die Anode bzw. die Kathode mit der jeweili
gen Rückwand der Gehäusehälften über fachwerkähnliche me
tallische Versteifungen verbunden. Auf der Rückseite der
Anoden bzw. Kathodenhalbschale ist jeweils ein Kontakt
streifen für den elektrischen Kontakt zur benachbarten,
gleich aufgebauten Elektrolysezelle angebracht. Der Strom
fließt über den Kontaktstreifen durch die Rückwand in die
fachwerkähnlichen metallischen Versteifungen und von dort
verteilt er sich ausgehend von den metallischen Kontakt
punkten - Versteifung/Anode - über die Anode. Nachdem der
Strom durch die Membran hindurchgetreten ist, wird er von
der Kathode aufgenommen, um über die fachwerkähnlichen
Versteifungen in die Rückwand auf der Kathodenseite zu
fließen und dann wieder in den Kontaktstreifen und von
dort in die nächste Elektrolysezelle einzutreten. Die
Verbindung der stromleitenden Bauteile wird hierbei durch
Punktschweißung vorgenommen. In den Schweißpunkten bün
delt sich der Elektrolysestrom zu Spitzenstromdichten.
Als nachteilig bei diesem bekannten Elektrolyseapparat
hat sich vor allem herausgestellt, daß der Strom nicht
über die gesamte Fläche des Kontaktstreifens fließt, da
der Strom ausgehend von der metallischen Verbindung zwi
schen der fachwerkähnlichen Versteifung und der Rückwand
der Kathode punktuell in den Kontaktstreifen eingeleitet
wird. Mit abnehmender stromdurchflossener Fläche des Kon
taktstreifens steigt aber die für den Stromfluß erforder
liche Spannung, die sogenannte Kontaktspannung, an. Da
der spezifische Energiebedarf, der zur Herstellung der
Elektrolyseprodukte erforderlich ist, linear mit der
Spannung steigt, nehmen die Produktionskosten zu.
Von weiterem Nachteil bei dem bekannten Elektrolyseappa
rat ist, daß die fachwerkähnlichen Versteifungen, die die
Rückwand und die Elektroden miteinander verbinden, aus
Flexibilitätsgründen nicht senkrecht zwischen Rückwand
und Elektrode angeordnet sind, was zu einer Verlängerung
der Stromwege führt, woraus ebenfalls ein Anstieg der
Zellspannung resultiert. Außerdem tritt der Strom von der
fachwerkähnlichen Versteifung in die Elektrode nur punk
tuell ein, was einerseits eine ungleiche Stromverteilung
und andererseits wiederum einen Anstieg der Zellspannung
zur Folge hat. Die ungleichmäßige Stromverteilung auf den
Elektroden führt darüber hinaus zu einer nicht gleichför
migen Abreicherung der Elektrolyte, was eine Verringerung
der Stromausbeute und eine Verringerung der Membranle
bensdauer zur Folge hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Elektrolyseapparat zu
schaffen, bei dem die stromdurchflossenen Flächen mög
lichst groß sind, um eine nur punktuelle Einleitung in
die Elektroden und die Kontaktstreifen und damit eine un
gleiche Stromverteilung zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird mit einem Elektrolyseapparat der ein
gangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die metallischen Versteifungen als mit den Kontakt
streifen fluchtende Stege ausgebildet sind, deren Seiten
ränder über der gesamten Höhe der Rückwand und der Anode
bzw. Kathode an der Rückwand und der Anode bzw. Kathode
anliegen.
Durch diese erfindungsgemäße Gestaltung des Elektrolyse
apparates werden ungleichmäßig stromdurchflossene Flächen
weitgehend vermieden und der Strom wird nicht nur punktu
ell, sondern weitgehend vollflächig in die Elektroden und
die Kontaktstreifen eingeleitet. Die Stromwege selbst
sind kurz, da die Versteifungsstege senkrecht zwischen
der jeweiligen Rückwand und der jeweiligen Elektrode an
geordnet werden können. Durch diese Gestaltung bedingt,
ist die erforderliche Zellspannung gegenüber dem bekann
ten Elektrolyseapparat wesentlich geringer.
Die Kathoden können aus Eisen, Kobalt, Nickel oder Chrom
oder einer ihrer Legierungen und die Anoden aus Titan,
Niob oder Tantal oder einer Legierung dieser Metalle oder
aus einem metall- oder oxidkeramischen Material bestehen.
Darüber hinaus sind die Elektroden vorzugsweise mit einem
katalytisch wirksamen Überzug versehen. Dabei sind die
Elektroden vorzugsweise mit Durchbrechungen versehen
(Lochblech, Streckmetall, Flechtwerk oder dünne Bleche
mit jalousieartigen Durchbrüchen), so daß durch ihre An
ordnung in der Elektrolysezelle, die bei der Elektrolyse
gebildeten Gase leicht in den Rückraum der Elektrolyse
zelle eintreten können. Durch diesen Gasabzug erreicht
man, daß der Elektrolyt zwischen den Elektroden einen
kleinstmöglichen Gasblasengehalt und somit eine maximale
Leitfähigkeit aufweist.
Bei der Trennwand, der sogenannten Membran, handelt es
sich vorzugsweise um eine Ionenaustauschermembran, die im
allgemeinen aus einem Copolymerisat aus Polytetrafluor
ethylen oder einem seiner Derivate und einer Perfluorvi
nylethersulfonsäure und/oder Perfluorvinylkarbonsäure be
steht. Sie sorgt dafür, daß die Elektrolyseprodukte sich
nicht vermischen und erlaubt aufgrund ihrer selektiven
Permeabilität für Alkalimetallionen den Stromfluß. Außer
dem kommen als Trennwand auch Diaphragmen in Frage. Ein
Diaphragma ist eine feinporöse Trennwand, die die Vermi
schung der Gase verhindert und eine elektrolytische Ver
bindung zwischen Kathoden- und Anodenraum darstellt und
somit den Stromfluß erlaubt.
Die die metallischen Versteifungen bildenden Stege können
voll flächig ausgebildet sein oder mit Öffnungen oder
Schlitzen versehen sein.
Um eine optimale Einspeisung der Elektrolyte zu erreichen
ist vorteilhaft vorgesehen, daß ein Einlaufverteiler vor
gesehen ist, über den die Elektrolyte in die Halbschalen
einspeisbar sind. Dieser Einlaufverteiler ist vorzugswei
se so gestaltet, daß jedes Segment einer Halbschale über
wenigstens eine Öffnung im Einlaufverteiler mit frischem
Elektrolyt versorgbar ist und die Summe der Flächen der
Öffnungen im Einlaufverteiler kleiner oder gleich der
Querschnittsfläche des Einlaufverteilers ist.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, daß die Anode bzw.
Kathode mit den Stegen durch einen elektrisch leitenden
Zweifachverbund integral gefügt sind. Die planparallelen
Kontaktstreifen sind besonders bevorzugt mit der Rückwand
und dem darunter liegenden Steg durch einen elektrisch
leitenden metallischen Dreifachverbund integral gefügt.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß die jeweilige
Rückwand mit den Stegen durch einen metallisch leitenden
Zweifachverbund integral gefügt sind, wobei dann vorzugs
weise die Kontaktstreifen von Auftragsschweißungen an der
Rückwand gebildet sind.
Durch die integrale Fügung des Zweifach- bzw. Dreifach
verbundes entfallen die Fügeflächen zwischen Steg und
Rückwand einerseits und zwischen Rückwand und Kontakt
streifen andererseits bzw. zwischen Steg und Elektrode.
Der Elektrolysestromfluß braucht dabei nicht mehr die in
den Fügeflächen anstehenden elektrischen Oberflächenkon
taktwiderstände zu überwinden.
Überraschend ist ein weiterer Vorteil des integral gefüg
ten Dreifachverbundes festgestellt worden. Der Dreifach
verbund erhöht die Biegesteifigkeit der Rückwände der
Halbschalen beträchtlich. Da zwischen den Rückwänden der
Elektrolysezellen sowohl die im Stapel herrschende Vor
spannkraft als auch der Elektrolysestrom übertragen wird, - beide
werden zugleich über die jeweiligen Kontaktstrei
fen der benachbarten Elektrolysezellen-Rückwände direkt
übertragen - müssen die Kontaktstreifen unter der Einwir
kung der Verspannkraft eben bleiben, damit zwischen den
benachbarten Kontaktstreifen ein möglichst vollflächiger
Stromfluß erfolgen kann. Die höhere Biegesteifigkeit des
Dreifachverbundes vermindert den elektrischen Übergangs
widerstand zwischen den einzelnen Elektrolysezellen im
Stapel.
Die Anodenhalbschalen bestehen bevorzugt aus einem gegen
Halogene und Kochsalzlösung beständigen Material, während
die Kathodenhalbschalen bevorzugt aus einem gegen Alkali
laugen beständigen Material bestehen.
Ein gattungsgemäßes Verfahren zur Herstellung des vorbe
schriebenen Elektrolyseapparates zeichnet sich erfin
dungsgemäß dadurch aus, daß die metallische, elektrisch
leitende Verbindung der als Stege ausgebildeten Verstei
fungen mit der jeweiligen Rückwand und der Anode bzw.
Kathode über ein reduktives Sinterverfahren oder über ein
Schweißverfahren hergestellt wird.
Wird ein reduktives Sinterverfahren eingesetzt, wird ein
Kleber, im wesentlichen bestehend aus einem oxidischen
Material, z. B. NiO, und einem organischen Binder verwen
det. Diesen Kleber streicht man auf den Steg und das da
mit zu verbindende Bauteil, z. B. die Rückwand, und preßt
beide Teile mittels einer Haltevorrichtung zusammen.
Nachdem der organische Binder ausgehärtet ist, wird der
oxidische Bestandteil des Klebers in einer reduzierenden
Atmosphäre (z. B. H2, CO usw.) reduktiv heiß versintert.
Wird ein Schweißverfahren eingesetzt, wird bevorzugt ein
Laserstrahlschweißverfahren verwendet. Dabei wird beson
ders bevorzugt der Laserstrahl zur Schweißrichtung senk
recht polarisiert, um ein deutlich verringertes Verhält
nis von Oberraupenbreite zur Anschlußbreite zu erreichen.
Der Laserstrahl kann bevorzugt mittels einer Spiegeloptik
so geformt werden, daß mittels einer speziellen Strahl
formung gleichzeitig zwei oder mehr um einen wählbaren
Betrag versetzte Fokuspunkte erzeugt werden.
Weiterhin ist vorteilhaft vorgesehen, daß der Laserstrahl
mittels eines hochfrequent arbeitenden Scannerantriebs,
vorzugsweise eines Piezoquarzes, um einen wählbaren Be
trag quer zur Schweißrichtung gescannt wird.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in:
Fig. 1 einen Schnitt durch zwei nebeneinander angeord
nete Elektrolysezellen eines Elektrolyseappara
tes,
Fig. 2 perspektivisch einen Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 3A
bis 3D verschiedene Varianten der als Steg ausgebildeten
Versteifungen und
Fig. 4A
bis 4C in vergrößerter Detaildarstellung in verschiede
nen Varianten einen metallischen Dreifachverbund
zwischen Kontaktstreifen, Gehäuserückwand und
Steg.
Ein allgemein mit 1 bezeichneter Elektrolyseapparat zur
Herstellung von Halogengasen aus wäßriger Alkali-Haloge
nidlösung weist mehrere, nebeneinander in einem Stapel
angeordnete und in elektrischem Kontakt stehende platten
förmige Elektrolysezellen 2 auf, von denen in Fig. 1
beispielhaft zwei solcher Elektrolysezellen 2 nebeneinan
der angeordnet dargestellt sind. Jede dieser Elektrolyse
zellen 2 weist ein Gehäuse aus zwei Halbschalen 3, 4 auf,
die mit flanschartigen Rändern versehen sind, zwischen
denen mittels Dichtungen 5 jeweils eine Trennwand (Mem
bran) 6 eingespannt ist. Die Einspannung der Membran 6
kann ggf. auch auf andere Weise erfolgen.
Über der gesamten Tiefe der Gehäuserückwände 4A der je
weiligen Elektrolysezelle 2 sind parallel zueinander eine
Mehrzahl von Kontaktstreifen 7 angeordnet, die durch
Schweißen oder dergl., was nachfolgend noch näher be
schrieben wird, an der Außenseite der betreffenden Gehäu
serückwand 4A befestigt oder aufgebracht sind. Diese Kon
taktstreifen 7 stellen den elektrischen Kontakt zur be
nachbarten Elektrolysezelle 2, nämlich zur betreffenden
Gehäuserückwand 3A, her, an welcher kein eigener Kontakt
streifen vorgesehen ist.
Innerhalb des jeweiligen Gehäuses 3, 4 sind jeweils an
die Membran 6 angrenzend eine ebenflächige Anode 8 und
eine ebenflächige Kathode 9 vorgesehen, wobei die Anode 8
bzw. die Kathode 9 jeweils mit fluchtend mit den Kontakt
streifen 7 angeordneten Versteifungen verbunden sind, die
als Stege 10 ausgebildet sind. Dabei sind die Stege 10
vorzugsweise entlang ihres gesamten Seitenrandes 10A an
der Anode bzw. Kathode 8, 9 metallisch leitend befestigt.
Um das Zuführen der Elektrolyseeingangsstoffe und das Ab
führen der Elektrolyseprodukte zu ermöglichen, verjüngen
sich die Stege 10, ausgehend von den Seitenrändern 10A,
über ihrer Breite bis zum benachbarten Seitenrand 10B und
weisen dort eine Höhe auf, die der Höhe der Kontaktstrei
fen 7 entspricht. Sie sind dementsprechend mit ihren Sei
tenrändern 10B über der gesamten Höhe der Kontaktstreifen
7 an den den Kontaktstreifen 7 gegenüberliegenden Rück
seiten der Gehäuserückwände 3A bzw. 4A befestigt.
Zur Zuführung der Elektrolyseprodukte ist eine geeignete
Einrichtung für die jeweilige Elektrolysezelle 2 vorgese
hen, eine solche Einrichtung ist mit 11 angedeutet. Eben
falls ist in jeder Elektrolysezelle eine Einrichtung zum
Abführen der Elektrolyseprodukte vorgesehen, diese ist
jedoch nicht angedeutet.
Die Elektroden (Anode 8 und Kathode 9) sind derart ge
staltet, daß sie das Elektrolyseeingangsprodukt bzw. die
Ausgangsprodukte frei durchfließen bzw. durchströmen las
sen, wozu entsprechende Schlitze 8A oder dergl. vorgese
hen sind, wie dies auch in Fig. 2 zu erkennen ist. Die
Aneinanderreihung mehrerer plattenförmiger Elektroysezel
len 2 geschieht in einem Gerüst, dem sogenannten
Zellengerüst. Die plattenförmigen Elektrolysezellen wer
den zwischen den beiden oberen Längsträgern des Zellenge
rüstes so eingehängt, daß ihre Plattenebene senkrecht zur
Längsträgerachse steht. Damit die plattenförmigen Elek
trolysezellen 2 ihr Gewicht auf den Oberflansch des
Längsträgers übertragen können, besitzen sie an der obe
ren Plattenkante auf jeder Seite einen kragarmartigen
Halter.
Der Halter erstreckt sich horizontal in Richtung der
Plattenebene und ragt über die Berandung der Flansche
hinaus. Bei den in das Gerüst eingehängten plattenförmi
gen Elektrolysezellen liegt die Unterkante des kragarmar
tigen Halters auf dem Oberflansch auf.
Die plattenförmigen Elektrolysezellen 2 hängen
vergleichsweise wie Ordner in einer Hängekartei im Zel
lengerüst. Im Zellengerüst stehen die Plattenflächen der
Elektrolysezellen in mechanischem und elektrischem Kon
takt, so, als ob sie gestapelt seien. Elektrolyseure die
ser Bauform werden Elektrolyseure in Hängestapelbauart
genannt.
Durch Aneinanderreihung von mehreren Elektrolysezellen 2
in Hängestapelbauweise mittels bekannter Spanneinrichtun
gen werden die Elektrolysezellen 2 über die Kontaktstrei
fen 7 jeweils mit benachbarten Elektrolysezellen in einem
Stapel elektrisch leitend verbunden. Von den
Kontaktstreifen 7 fließt der Strom dann durch die Halb
schalen über die Stege 10 in die Anode 8. Nach Durchtritt
durch die Membran 6 wird der Strom von der Kathode 9 auf
genommen, um über die Stege 10 in die andere Halbschale
bzw. deren Rückwand 3A zu fließen und hier in den
Kontaktstreifen 7 der nächsten Zelle überzutreten. Auf
diese Art und Weise durchsetzt der Elektrolysestrom den
gesamten Elektrolysezellenstapel, wobei er an der einen
Außenzelle eingeleitet und an der anderen Außenzelle ab
geleitet wird.
In dem in Fig. 2 dargestellten Ausschnitt aus einer
Elektrolysezelle ist ein Ausschnitt aus einer Gehäuse
rückwand 4A der Halbschale 4 dargestellt, an welcher ein
U-förmiger Kontaktstreifen 7 befestigt ist. Es ist gut zu
erkennen, daß rückseitig fluchtend mit dem Kontaktstrei
fen 7 an der Gehäuserückwand 4A ein Steg 10 befestigt
ist, wobei sich der Steg 10 etwa im Zentrum des U-förmig
profilierten Kontaktstreifens 7 befindet, was mit Bezug
auf die Fig. 4A bis 4C nachfolgend noch näher erläu
tert wird. Am anderen Seitenrand 10A des Steges 10 ist
dieser an der Anode 8 befestigt, welche im Bereich der
Verbindung mit den Stegen 10 vollflächig ausgebildet ist,
während angrenzend an diese Bereiche zum Durchtritt der
Elektrolyseeingangs- und -ausgangsprodukte Schlitze 8A
vorgesehen sind. In gleicher Weise ist auch die Verbin
dung zwischen dem jeweiligen Steg 10 und der Kathode 9
ausgebildet.
Wie aus den Fig. 3A bis 3D hervorgeht, können die Ste
ge 10 eine unterschiedliche Gestaltung aufweisen. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 3A sind die Stege 10 vollflä
chig ausgebildet, wobei lediglich die beiden Seitenränder
10A und 10B aus den vorgenannten Gründen unterschiedlich
lang sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3B weisen die Stege 10
Schlitze 13 auf. Die Ausführungsform nach Fig. 3D, in
welcher der Steg 10 in Seitenansicht gemäß Fig. 3C dar
gestellt ist, weist ebenfalls Schlitze auf, welche von
abgewinkelten Stanzungen 15 gebildet sind.
Wie mit Bezug auf die Fig. 2 bereits dargestellt, wird
durch die Verbindungen zwischen den Elektroden (Anode 8
bzw. Kathode 9) zu den Gehäuserückwänden 3A bzw. 4A über
die Stege 10 eine maximale Querschnittsfläche für den
Stromfluß zur Verfügung gestellt, da dieser im Prinzip
über seiner gesamten Länge sowohl mit der Gehäuserückwand
3A bzw. 4A als auch mit der jeweiligen Elektrode 8 bzw. 9
metallisch verbunden ist. Außerdem ist der Stromweg mini
miert, da der Steg 10 die senkrechte Verbindung zwischen
der Gehäuserückwand 3A bzw. 4A und der Elektrode 8 bzw. 9
darstellt.
Die Verbindung des Steges 10 mit der Elektrode 8 bzw. 9
bzw. mit der Gehäuserückwand 3A bzw. 4A ist vorzugsweise
so gestaltet, daß keine Fügeflächen entstehen, die
zusätzliche Oberflächenkontaktwiderstände für den Strom
fluß bilden würden. Es wird deshalb vorzugsweise zwischen
den zu verbindenden Teilen ein metallischer Zweifach- bzw.
Dreifachverbund hergestellt, vorzugsweise durch ein
Laserstrahlschweißverfahren, obwohl grundsätzlich auch
konventionelle Schweißverfahren, wie z. B. Widerstands
schweißen, einsetzbar sind. Darüber hinaus sind auch re
duktive Sinterverfahren möglich. Die Schweißverbindung
kann ggf., um beim Schweißprozeß einen möglichst geringen
Wärmeeintrag und damit minimale Verzüge zu gewährleisten,
auch punktuell erfolgen. Außerdem ist auch eine Schweiß
verbindung über die gesamte Einzelzellenhöhe möglich, wo
bei eine durchgehende Verbindung zu bevorzugen ist, da
dadurch eine optimale Stromverteilung, minimale
Übergangswiderstände und somit eine minimal mögliche
Zellspannung erreicht wird.
Verschiedene Ausführungsformen eines Dreifachverbundes im
Laserschweißverfahren sind in den Fig. 4A bis 4C dar
gestellt, in denen jeweils ein Kontaktstreifen 7, ein
Teil einer Gehäuserückwand 4A und der Seitenrand 10B
eines Steges dargestellt sind.
Die Ausführungsform nach Fig. 4A zeigt eine Laserschwei
ßung mit einer Laserstrahlquelle mit einer Strahlkennzahl
von K=0,5 bei einer Strahlleistung von P=2 KW und ei
ner Fokussieroptik mit der Focussierzahl von F=10. Die
erzeugte Schweißnaht 16 bildet eine ausgeprägte Kelch
form. Es resultiert ein typisches Verhältnis von Oberrau
penbreite zur Anschlußbreite von 2,5.
Mit einem Laserstrahl gleicher Strahlleistung und glei
cher Focussierkennzahl, jedoch mit einer besonders hohen
Strahlkennzahl von K=0,8, wurde die in Fig. 4A in
durchgezogenen Linien dargestellte Schweißnahtform 16'
erhalten. Hierbei wurde ein Verhältnis von Oberraupen
breite zur Anschlußbreite von 2,0 erreicht. Jedoch wurde
dieses günstigere Verhältnis bei geringerem Wannenverzug
mit einer um fast 25% geringeren Anschlußbreite zwischen
Steg 10 und Rückwand 4A erkauft.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4B wurde eine Nahtform
mit der gleichen Laserstrahlquelle und Focussieroptik wie
bei der Ausführungsform nach Fig. 4A, jedoch unter Ver
wendung eines senkrecht zur Schweißrichtung polarisierten
Laserstrahls, erreicht, so daß in Folge der auf die Naht
flanken einwirkenden verstärkten Strahleinkopplung durch
den Brewster-Effekt eine deutliche Nahtverbreiterung ent
standen ist. Diese Naht ist mit 16'' bezeichnet. Hier
liegt das Verhältnis von Oberraupenbreite zur Anschluß
breite bei etwa 1,6. Das Nahtvolumen lag in diesem Falle
in der gleichen Größenordnung wie bei der Schweißung ge
mäß Fig. 4A, aber die Anschlußbreite ist um fast 25%
erhöht.
Ein besonders günstiges Verhältnis von Oberraupenbreite
zur Anschlußbreite von 1,5 zeigt die Schweißverbindung
gemäß Fig. 4C, die dort mit 16''' bezeichnet ist. Die
Anschlußbreite liegt in diesem Fall um 50% höher als bei
der Schweißverbindung gemäß Fig. 4A. Die hier darge
stellte Nahtform 16''' wurde mittels einer besonderen
Strahlformung mit der gleichen Laserstrahlquelle wie bei
der Schweißverbindung gemäß Fig. 4B erreicht. Hierbei
wurde der Laserstrahl mit einer besonderen Spiegeloptik
so geformt, daß gleichzeitig zwei um etwa 0,5 mm versetz
te Focuspunkte erzeugt wurden. Eine solche Nahtform kann
auch mittels hochfrequentem Scannen des Focussierspiegels
mit einer Amplitude von z. B. 0,5 mm verwirklicht werden.
In den Figuren nicht im einzelnen dargestellt ist die
Ausgestaltung der Elektrolysezellen 2 im unteren Bereich
mit dem Elektrolyteinritt. Der Elektrolyteintritt kann
sowohl punktuell als auch mit einem sogenannten Einlauf
verteiler erfolgen. Der Einlaufverteiler ist dabei so ge
staltet, daß ein Rohr im Element angeordnet ist, das über
Öffnungen verfügt. Da eine Halbschale durch die Stege 10,
die die Verbindung zwischen den Rückwänden 3A bzw. 4A und
den Elektroden 8, 9 darstellen, segmentiert ist, erreicht
man eine optimale Konzentrationsverteilung, wenn beide
Halbschalen 3, 4 mit einem Einlaufverteiler ausgestattet
sind, wobei die Länge des in der Halbschale angeordneten
Einlaufverteilers der Breite der Halbschale entspricht
und jedes Segment durch mindestens eine Öffnung im Ein
laufverteiler mit dem jeweiligen Elektrolyt versorgt
wird. Die Summe der Querschnittsfläche der Öffnungen im
Einlaufverteiler sollte dabei kleiner oder gleich dem
Rohrinnenquerschnitt des Verteilerrohres sein.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, werden die beiden Halb
schalen 3, 4 im Flanschbereich mit Flanschen versehen,
die verschraubt sind. Die so aufgebauten Zellen werden in
ein nicht dargestelltes Zellengerüst entweder eingehängt
oder gestellt. Das Einhängen oder Einstellen in das Zel
lengerüst erfolgt über nicht dargestellte, an den Flan
schen befindliche Haltevorrichtungen. Der Elektrolyseap
parat 1 kann aus einer einzelnen Zelle bestehen oder vor
zugsweise durch Aneinanderreihung von mehreren Elektroly
sezellen 2 in Hängestapelbauart. Werden mehrere
Einzelzellen nach dem Hängestapelprinzip zusammengepreßt,
müssen die Einzelzellen planparallel ausgerichtet werden
bevor die Spannvorrichtung geschlossen wird, da sonst der
Stromübergang von einer Einzelzelle zur nächsten nicht
über alle Kontaktstreifen 7 erfolgen kann. Um die Zellen
nach dem Einhängen oder Einstellen in das Zellengerüst
parallel ausrichten zu können, ist es notwendig, daß sich
die im Leerzustand üblicherweise etwa 210 kg schweren
Elemente leicht bewegen lassen. Um diese Voraussetzung zu
erfüllen, sind die nicht dargestellten Halterungen bzw.
am Zellenrahmen und Zellengerüst befindliche Auflageflä
chen mit zugeordneten Beschichtungen versehen. Dabei sind
die am Elementflanschrahmen befindlichen Halterungen mit
einem Kunststoff, z. B. PE, PP, PVC, PFA, FEP, E/TFE, PVDF
oder PTFE unterfüttert, während die Auflageflächen am
Zellengerüst ebenfalls mit einem dieser Kunststoffe be
schichtet ist. Der Kunststoff kann dabei nur aufgelegt
und über eine Nut geführt, aufgeklebt, aufgeschweißt oder
aufgeschraubt sein. Wesentlich ist lediglich, daß die
Kunststoffauflage fixiert ist. Dadurch, daß sich zwei
Kunststoffflächen berühren, sind die im Gerüst befindli
chen Einzelelemente so leicht beweglich, daß diese ohne
zusätzliche Hebe- bzw. Schiebevorrichtung per Hand par
allel ausgerichtet werden können. Beim Schließen der
Spannvorrichtung legen sich die Elemente aufgrund ihrer
im Zellengerüst leichten Verschiebbarkeit über die ge
samte Rückwand flächig an, was die Voraussetzung für eine
gleichmäßige Stromverteilung ist. Darüber hinaus ist auf
diese Weise die Zelle gegenüber dem Zellengerüst elek
trisch isoliert.
Claims (16)
1. Elektrolyseapparat zur Herstellung von Halogengasen aus
aus wäßriger Alkalihalogenidlösung mit mehreren
nebeneinander in einem Stapel angeordneten und in elek
trischem Kontakt stehenden plattenförmigen Elektrolyse
zellen, die jeweils ein Gehäuse aus zwei Halbschalen aus
elektrisch leitendem Material mit außenseitigen Kontakt
streifen an wenigstens einer Gehäuserückwand aufweisen,
wobei das Gehäuse Einrichtungen zum Zuführen des Elek
trolysestromes und der Elektrolyseeingangsstoffe und Ein
richtungen zum Abführen des Elektrolysestroms und der
Elektrolyseprodukte und eine im wesentlichen ebenflächige
Anode und Kathode aufweist, wobei die Anode und die Ka
thode durch eine Trennwand voneinander getrennt und par
allel zueinander angeordnet sind und mittels metallischer
Versteifungen mit der jeweils zugeordneten Rückwand des
Gehäuses elektrisch leitend verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallischen Versteifungen als mit den Kontakt
streifen (7) fluchtende Stege (10) ausgebildet sind, de
ren Seitenränder (10A, 10B) über der Höhe der Rückwand
(3A, 4A) und der Anode (8) bzw. Kathode (9) an der Rück
wand (3A, 4A) und der Anode (8) bzw. Kathode (9) anliegen.
2. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (10) vollflächig ausgebildet sind.
3. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (10) mit Öffnungen oder Schlitzen
(13, 14, 15) versehen sind.
4. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Einlaufverteiler vorgesehen ist, über den die
Elektrolyte in die Halbschalen (3, 4) einspeisbar sind.
5. Elektrolyseapparat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaufverteiler derart gestaltet ist, daß jedes
Segment einer Halbschale (3, 4) über wenigstens eine Öff
nung im Einlaufverteiler mit frischem Elektrolyt versorg
bar ist und die Summe der Flächen der Öffnungen im Ein
laufverteiler kleiner oder gleich der Querschnittsfläche
des Einlaufverteilers ist.
6. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anode (8) bzw. Kathode (9) mit den Stegen (10)
durch einen elektrisch leitenden Zweifachverbund gefügt
sind.
7. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktstreifen (7) mit der Rückwand (4A) und dem
jeweils darunter liegenden Steg (10) durch einen elek
trisch leitenden metallischen Dreifachverbund integral
gefügt sind.
8. Elektrolyseapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweilige Rückwand (4A) mit den Stegen (10) durch
einen metallisch leitenden Zweifachverbund integral ge
fügt sind.
9. Elektrolyseapparat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktstreifen (7) von Auftragsschweißungenen an
der Rückwand (4A) gebildet ist.
10. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anodenhalbschalen (4) aus einem gegen Halogene
und Kochsalzlösung beständigen Material bestehen.
11. Elektrolyseapparat nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathodenhalbschalen (3) aus einem gegen Alkali
laugen beständigen Material bestehen.
12. Verfahren zur Herstellung eines Elektrolyseapparates
nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, bei dem zu
nächst die einzelnen Elektrolysezellen hergestellt wer
den, indem die jeweiligen Gehäuse aus jeweils zwei Halb
schalen unter Zwischenschaltung der erforderlichen Ein
richtungen und der Kathode und Anode sowie der Trennwand
und durch Fixierung derselben mittels metallischer Ver
steifungen zusammengesetzt und die Anode und Gehäuse bzw.
Kathode und Gehäuse elektrisch leitend aneinander befe
stigt werden, anschließend die so hergestellten platten
förmigen Elektrolysezellen nebeneinander in einem Stapel
elektrisch leitend angeordnet und gegeneinander im Stapel
zwecks nachhaltiger Kontaktgabe verspannt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallische, elektrisch leitende Verbindung der
als Stege ausgebildeten Versteifungen mit der jeweiligen
Rückwand und der Anode bzw. Kathode über ein reduktives
Sinterverfahren oder über ein Schweißverfahren herge
stellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Laserstrahlschweißverfahren verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem Laserstrahlschweißverfahren der Laserstrahl
zur Schweißrichtung senkrecht polarisiert wird, um ein
deutlich verringertes Verhältnis von Oberraupenbreite zur
Anschlußbreite zu erreichen.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Laserstrahl mittels einer Spiegeloptik so geformt
wird, daß mittels einer speziellen Strahlformung gleich
zeitig zwei oder mehr um einen wählbaren Betrag versetzte
Focuspunkte erzeugt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 12 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Laserstrahl mittels eines hochfrequent arbeiten
den Scannerantriebs, vorzugsweise eines Piezoquarzes, um
einen wählbaren Betrag quer zur Schweißrichtung gescannt
wird.
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