DE102014205551A1 - Verfahren zur Herstellung einer Bipolarplatte mit Dichtung sowie Bipolarplatte - Google Patents
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Abstract
– Aufbringen eines Dichtmaterials (21a, 21b) auf die Zellseiten (13a) der Platten und auf die Kühlseite (13b) zumindest einer der Platten mittels eines formgebenden Werkzeugs und
– Zusammensetzen der Platten derart, dass ihre Kühlseiten (13b) einander zugewandt sind, unter Ausbildung einer dichtenden Verbindung (22) zwischen den Platten über das Dichtmaterial (21b) auf der Kühlseite (13b) der zumindest einen Platte.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine Bipolarplatte (10) umfassend ein Paar zusammengesetzter Platten, wobei jede Platte eine Zellseite (13a) und eine Kühlseite (13b) aufweist und die Kühlseiten (13b) einander zugewandt sind,
Es ist vorgesehen, dass zwischen den Kühlseiten (13b) der Platten eine dichtende Verbindung (22) aus einem Dichtmaterial (21b) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Bipolarplatte für eine Brennstoffzelle, wobei die Bipolarplatte ein Paar gegenüberliegender Platten umfasst und jede Platte eine Zellseite und eine Kühlseite aufweist. Ein weiterer Aspekt betrifft eine mit dem Verfahren herstellbare Bipolarplatte umfassend ein Paar zusammengesetzter Platten, wobei jede Platte eine Zellseite und eine Kühlseite aufweist und die Kühlseiten einander zugewandt sind.
- Brennstoffzellen nutzen die chemische Umsetzung eines Brennstoffs mit Sauerstoff zu Wasser, um elektrische Energie zu erzeugen. Hierfür enthalten Brennstoffzellen als Kernkomponente die sogenannte Membran-Elektroden-Einheit (MEA für membrane electrode assembly), die ein Verbund aus einer ionenleitenden, insbesondere protonenleitenden Membran und jeweils einer beidseitig an der Membran angeordneten Elektrode (Anode bzw. Kathode) ist. Zudem können Gasdiffusionsschichten (GDL) beidseitig der Membran-Elektroden-Einheit an den der Membran abgewandten Seiten der Elektroden angeordnet sein. In der Regel wird die Brennstoffzelle durch eine Vielzahl, im Stapel (stack) angeordneter MEAs gebildet, deren elektrische Leistungen sich addieren. Im Betrieb der Brennstoffzelle wird der Brennstoff, insbesondere Wasserstoff H2 oder ein wasserstoffhaltiges Gasgemisch, der Anode zugeführt, wo eine elektrochemische Oxidation von H2 zu H+ unter Abgabe von Elektronen stattfindet. Über den Elektrolyten oder die Membran, welche die Reaktionsräume gasdicht voneinander trennt und elektrisch isoliert, erfolgt ein (wassergebundener oder wasserfreier) Transport der Protonen H+ aus dem Anodenraum in den Kathodenraum. Die an der Anode bereitgestellten Elektronen werden über eine elektrische Leitung der Kathode zugeleitet. Der Kathode wird Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges Gasgemisch zugeführt, sodass eine Reduktion von O2 zu O2– unter Aufnahme der Elektronen stattfindet. Gleichzeitig reagieren im Kathodenraum diese Sauerstoffanionen mit den über die Membran transportierten Protonen unter Bildung von Wasser. Durch die direkte Umsetzung von chemischer in elektrische Energie erzielen Brennstoffzellen gegenüber anderen Elektrizitätsgeneratoren aufgrund der Umgehung des Carnot-Faktors einen verbesserten Wirkungsgrad.
- Die Brennstoffzelle wird durch eine Vielzahl im Stapel angeordneter Einzelzellen gebildet, sodass auch von einem Brennstoffzellenstapel gesprochen wird. Zwischen den Membran-Elektroden-Einheiten sind Bipolarplatten angeordnet, welche eine Versorgung der Einzelzellen mit den Betriebsmedien, also den Reaktanden und einer Kühlflüssigkeit sicherstellen. Zudem sorgen die Bipolarplatten für einen elektrisch leitfähigen Kontakt zu den Membran-Elektroden-Einheiten.
- Zwischen den Membran-Elektroden-Einheiten und den Bipolarplatten sind Dichtungen angeordnet, welche die Anoden- und Kathodenräume nach außen abdichten und ein Austreten der Betriebsmedien aus der Brennstoffzelle verhindern.
- Die Dichtungen können seitens der Membran-Elektroden-Einheiten oder der Bipolarplatten vorgesehen und insbesondere mit diesen Komponenten verbunden sein. Zudem können die Dichtungen auch in Form von Einlegedichtungen ausgeführt sein, ohne auf den Bipolarplatten oder den Membran-Elektroden-Einheiten befestigt worden zu sein.
- Metallische Bipolarplatten von Brennstoffzellen bestehen gewöhnlicherweise aus zwei Einzelplatten (Hälften), welche durch Schweißen miteinander verbunden werden. Die
DE 102011009805 A1 und dieDE 102011117095 A1 beschreiben Bipolarplatten, auf welchen Polymerdichtungen aufgebracht und deren Einzelplatten mittels Schweißnähten miteinander verbunden sind. - Derzeit werden die Einzelplatten zunächst verschweißt und erst anschließend mit einer Dichtung versehen, da die Dichtung beim Schweißvorgang beschädigt werden kann. Andererseits können die Dichtungen auch auf den Membranen der Brennstoffzelle angebracht werden. Dabei limitiert die thermische und mechanische Festigkeit der Membran den Herstellungsprozess der Dichtung, was zu langen Prozesszeiten und hohen Ausschussraten führt. Um die Membran nicht zu schädigen, werden Betriebsparameter entsprechend moderat gewählt. Dies schränkt zum einen die Anzahl verwendeter Dichtungsmaterialien ein und führt zum anderen zu langen Prozesszeiten.
- Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Bipolarplatte und ein Verfahren zur Herstellung der Bipolarplatte bereitzustellen, durch welche Ausschusskosten und eine zur Fertigung einer Brennstoffzelle benötigte Zeit reduziert werden können.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen einer Bipolarplatte für eine Brennstoffzelle gelöst, wobei die Bipolarplatte ein Paar gegenüberliegender Platten umfasst und jede Platte eine Zellseite und eine Kühlseite aufweist. Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren die Schritte:
- – Aufbringen eines Dichtmaterials auf die Zellseiten der Platten und auf die Kühlseite zumindest einer der Platten mittels eines formgebenden Werkzeugs, und
- – Zusammensetzen der Platten derart, dass die Kühlseiten einander zugewandt sind unter Ausbildung einer dichtenden Verbindung zwischen den Platten über das Dichtmaterial auf der Kühlseite der zumindest einen Platte.
- Vorteilhafterweise kann durch das erfindungsgemäße Verfahren eine lösbare dichtende Verbindung zwischen den Platten einer Bipolarplatte hergestellt werden, welche nicht auf Schweißen beruht. Dies führt vorteilhafterweise dazu, dass die Platten einer Bipolarplatte beim Aufbringen der Dichtung zwischen den Platten nicht mehr aufeinander gepresst werden müssen. Andere und bereits aufgebrachte Materialien, wie Dichtungsmaterialien der Zellseiten, werden nicht mehr durch einen Schweißprozess beschädigt. Dadurch entstehen deutlich mehr Freiräume bei der Gestaltung der Bipolarplatten. Beispielsweise können die Kühlseite und die Zellseite einer Platte der Bipolarplatte ein einheitliches Dichtungsprofil aufweisen. Da somit die Dichtungen auf Kühl- und Zellseite übereinander angeordnet sein können, entfällt die Notwendigkeit eines Plattenversatzes, was wiederum in einer reduzierten Grundfläche (Aufsicht) der Plattenanordnungen eines Bipolarplattenstapels und somit einem kleineren Stapel resultiert. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verbindens zweier Platten einer Bipolarplatte liegt darin, dass eine eventuelle Materialschwächung infolge eines Schweißvorganges vermieden werden kann.
- Bipolarplatten setzen sich grundsätzlich aus zwei gegenüberliegenden Platten zusammen. Die Platten besitzen eine Gruppierung aus Nuten und/oder Kanälen, die zellseitig offene Strömungsfelder zur Verteilung der Reaktanden über die Oberflächen der jeweiligen Elektrode, also Anode oder Kathode, und kühlseitenseitig ein geschlossenes Kanalsystem zur Verteilung von Kühlmittel über den Brennstoffzellenstapel bilden. Als Zellseite ist also die Seite der Platte eines Plattenpaares einer Bipolarplatte zu verstehen, welche im zusammengesetzten Brennstoffzellenstapel einem Elektrodenraum, also einem Kathoden- oder Anodenraum, zugewandt ist. Im Allgemeinen schließt sich daher an die Zellseite einer Platte eine Gasdiffusionsschicht (GDL) an. Die Kühlseite einer Platte stellt die der Zellseite abgewandte Seite dar. Diese ist in der zusammengesetzten Bipolarplatte mit der Kühlseite einer anderen Platte verbunden und schließt einen Raum ein, welcher über Kühlmittelkanäle verfügt. Die Platten sind ihrerseits aus leitfähigen Materialien gefertigt. Grundsätzlich stehen dafür Graphit oder Metalle zur Verfügung. In vorliegender Erfindung sind die Platten eines Plattenpaares zur Herstellung einer Bipolarplatte vorzugsweise aus Metallen gefertigt.
- Erfindungsgemäß wird die dichtende Verbindung der beiden Platten eines Plattenpaares der Bipolarplatte durch ein zuvor auf die Kühlseite zumindest einer der beiden Platten aufgebrachtes Dichtmaterial erreicht. Dieses Dichtmaterial kann beispielsweise durch Spritzguss oder Auftragen einer Raupe des Dichtmaterials, Siebdruck oder andere Verfahren auf die zumindest eine Kühlseite aufgebracht werden. Anschließend werden die beiden Platten derart zusammengesetzt, dass die Kühlseiten einander zugewandt sind. Nach dem Zusammensetzten stehen die beiden Platten zumindest über das Dichtmaterial miteinander in Kontakt. Es entsteht eine dichtende Verbindung über das Dichtmaterial, welche beispielsweise durch Druck auf die beiden Platten bzw. auf den zusammengesetzten Brennstoffzellenstapel erhöht werden kann.
- In bevorzugter Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt das Aufbringen des Dichtmaterials auf die Zellseite und auf die Kühlseite der zumindest einen Platte in einem gemeinsamen Arbeitsschritt. Das heißt, beide Dichtungen werden in einem gemeinsamen Produktionsschritt unter den gleichen Bedingungen mit dem gleichen Verfahren durchgeführt. Das Aufbringen von Dichtmaterial auf beiden Plattenseiten in einem gemeinsamen Arbeitsschritt bringt den Vorteil von Kosten- und Zeitersparnis während der Produktion.
- Ebenfalls eine Produktionskosten- und Produktionszeitersparnis kann erbracht werden, wenn das Aufbringen des Dichtmaterials auf das Paar von Platten in einem gemeinsamen Arbeitsschritt erfolgt. Dies bedeutet, dass zwei Platten eines Plattenpaares in einem gemeinsamen Arbeitsschritt simultan gefertigt werden. Insbesondere werden die Kühlseiten der beiden Platten gleichzeitig mit Dichtmaterial und die Zellseiten der Platten gleichzeitig mit Dichtmaterial versehen. Insbesondere bevorzugt ist, wenn das Dichtmaterial auf der Zellseite und der Kühlseite beider Seiten eines Plattenpaares gleichzeitig in einem gemeinsamen Arbeitsschritt erfolgt. Dabei können sowohl ein durchgehendes als auch zwei getrennte Werkzeuge verwendet werden. Beispielsweise kann ein Spritzgusswerkzeug, welches beide nebeneinander angeordnete Platten aufzunehmen vermag, verwendet werden, um das Dichtmaterial auf die Zellseiten beziehungsweise die Kühlseiten der beiden nebeneinander angeordneten Platten aufzubringen. Die vorgesehenen Spalten zwischen Platten und Spritzgusswerkzeug werden infolgedessen mit dem Dichtmaterial gefüllt und das Werkzeug im Anschluss entfernt.
- In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Platten des Paares entlang jeweils einer Plattenkante einstückig miteinander verbunden sind, wobei die Zellseiten und die Kühlseiten der Platten jeweils auf derselben Seite angeordnet sind. Mit anderen Worten sind die beiden Platten als Hälften einer Gesamtplatte ausgeführt. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in einer höheren Maßhaltigkeit der gefertigten Platten. Insbesondere weisen zwei Platten eines Plattenpaares der gleichen Bipolarplatte die gleichen herstellungs- und positionierungsbedingten Toleranzen bzw. Fehler auf. Die damit einhergehende größere Genauigkeit bringt wiederum mehr Gestaltungsfreiheit der aktiven Bereiche der Platten mit sich. Vorliegend soll unter einstückig verstanden werden, dass die Platten eines Plattenpaares aus demselben Materialstück gefertigt sind. Somit haben die beiden Platten eines Plattenpaares dieselben Arbeitsschritte in derselben Zeit durchlaufen.
- In einer besonderen Ausgestaltung weist die Verbindung eine Materialschwächung auf. Diese Materialschwächung stellt eine definierte Sollbruch- bzw. Sollfaltstelle dar, welche es in vorteilhafterweise ermöglicht, an dieser zuvor definierten Stelle die beiden Platten des Plattenpaares gegeneinander zu falten. Aufgrund der Materialschwächung kommt es beim Falt- oder Bruchvorgang lediglich in dem definierten Bereich einer vorgesehenen Faltlinie zur Formveränderung des Materials. Die Form und Gestaltung der Einzelplatten hingegen wird nicht verändert. Die Materialschwächung kann in Form einer Perforation, oder einer Geraden dünnerer Materialstärke realisiert sein und durch Stanzen, Prägen oder Materialabtragung, beispielweise mit Laser oder einem chemischen Ätzvorgang, herbeigeführt werden.
- In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Zusammensetzten der Platten durch Falten im Bereich der Materialschwäche realisiert. Dies führt mit Vorteil zu einer Vereinfachung der Arbeitsschritte. Insbesondere können mehrere Arbeitsschritte, wie beispielsweise Ansaugen der Platte, Ausrichten der Platte über der anderen Platte und Zusammenfügen, in einem vereinfachten Arbeitsschritt zusammengefasst werden. Dies führt zu weniger Toleranzen bzw. Fehlern bei der Fertigung und damit zu mehr Freiheitsgraden in der Gestaltung der Struktur der Platten, insbesondere in den aktiven Bereichen.
- Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Bipolarplatte, umfassend ein Paar zusammengesetzter Platten, wobei jede Platte eine Zellseite und eine Kühlseite aufweist und die Kühlseiten einander zugewandt sind. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zwischen den Kühlseiten der Platten eine dichtende Verbindung aus einem Dichtmaterial angeordnet ist. Eine erfindungsgemäße Bipolarplatte zeigt vorteilhafterweise einen höheren Gestaltungsfreiraum im Bipolarplattendesign. Dabei ist sowohl die Struktur auf der Kühlseite als auch auf der Zellseite optimiert. Darüber hinaus führt die Anordnung mehrerer erfindungsgemäßer Bipolarplatten zu einem Schichtstapel, welcher eine reduzierte Grundfläche aufweisen kann. Dies ist dadurch möglich, dass die Dichtungen im Kühlseiten- und im Zellseitenbereich übereinander und insbesondere überschneidend angeordnet sein können und kein Versatz aufgrund der Herstellung nötig ist. Eine erfindungsgemäße Bipolarplatte ist beispielsweise mit dem oben beschriebenen Verfahren herstellbar.
- In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bipolarplatte keine die Platten miteinander verbindende Schweißnaht aufweist. Dies hat den Vorteil, dass die Verbindung der beiden Platten ohne Schweißnähte realisiert wird, was wiederum eine Reduktion der thermischen Masse der Bipolarplatte mit sich bringt. Zudem entsteht ein gleichmäßiges Wärmeleitprofil der einzelnen Platten, welches nicht durch Schweißnähte auf den Platten unterbrochen wird.
- In einer anderen Ausführungsform sind die Platten über eine gemeinsame Kante einstückig miteinander verbunden. Diese gemeinsame Kante kann beispielsweise herstellungsbedingt sein. Das heißt, sie kann, wie oben dargelegt, durch Falten zweier einstückig miteinander verbundenen Platten des Plattenpaares zur Anordnung der Platten übereinander resultieren. Die Verbindung ist zum einen eine dichtende Verbindung auf der betreffenden Kante und zum anderen eine elektrische Leitung über die Verbindung von einer Platte zur anderen Platte.
- Ferner ist bevorzugt, dass das Dichtmaterial auf der Zellseite und das Dichtmaterial auf der Kühlseite der gleichen Stoffklasse angehören. Dies ermöglicht das Aufbringen der Dichtung im selben Prozess. Ferner entstehen in vorteilhafter Weise homogene physikalische Eigenschaften beidseits der Platte. Das heißt, unter anderem sind die dichtenden Eigenschaften, die Stabilität bzw. Resistenz, an die äußeren Bedingungen während des Betriebs der Bipolarplatten, sowie die Anforderungen an einen äußeren Druck, um die dichtende Verbindung herzustellen, beidseits der Platten vergleichbar.
- Das Dichtmaterial umfasst vorzugsweise Polymere. Bevorzugt sind Thermoplasten, Elastomere und/oder thermoplastische Elastomere, insbesondere Fluorkarbonkautschuke, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke sowie Silikonkautschuke. Geeignete Polymere haben sich bereits als Dichtmaterialien im Zellbereich von Bipolarplatten etabliert und sind somit dem Fachmann zugänglich.
- Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
- Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
- Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Brennstoffzellenstapels nach dem Stand der Technik, -
2 eine schematische Darstellung einzelner Verfahrensschritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer bevorzugten Ausführungsform, -
3 eine schräge Aufsicht auf zwei Zellseiten eines Plattenpaares vor Aufbringen einer Dichtung, -
4 eine schräge Aufsicht auf die Zellseiten des Plattenpaares aus3 mit Dichtung, -
5 eine schräge Aufsicht auf die Zellseiten des Plattenpaares aus4 mit Durchsicht auf eine Kühlseite und -
6 eine Querschnittansicht einer durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte Bipolarplatte. -
1 zeigt in einer stark schematischen Darstellung einen solchen Brennstoffzellenstapel nach dem Stand der Technik. Der Brennstoffzellenstapel100 umfasst zwei Endplatten111 ,112 , zwischen denen eine Vielzahl übereinander gestapelter Stapelelemente angeordnet ist, welche Bipolarplatten113 und Membran-Elektroden-Einheiten114 umfassen. Die Bipolarplatten113 sind mit den Membran-Elektroden-Einheiten114 abwechselnd gestapelt. Die Membran-Elektroden-Einheiten114 umfassen jeweils eine Membran und beidseitig der Membran anschließende Elektroden, nämlich eine Anode und eine Kathode (nicht dargestellt). An der Membran anliegend können die Membran-Elektroden-Einheiten114 zudem (ebenfalls nicht dargestellte) Gasdiffusionslagen aufweisen. Zwischen den Bipolarplatten113 und Membran-Elektroden-Einheiten114 sind jeweils Dichtungselemente115 angeordnet, welche die Anoden- und Kathodenräume gasdicht nach außen abdichten. Zwischen den Endplatten111 und112 ist der Brennstoffzellenstapel100 mittels Zugelementen116 , z. B. Zugstangen oder Spannblechen, verpresst. - In
1 sind von den Bipolarplatten113 und den Membran-Elektroden-Einheiten114 lediglich die Schmalseiten sichtbar. Die Hauptseiten der Bipolarplatten113 und der Membran-Elektroden-Einheiten114 liegen aneinander an. Die Darstellung in1 ist nicht dimensionsgetreu. Typischerweise beträgt eine Dicke einer Einzelzelle, bestehend aus einer Bipolarplatte113 und einer Membran-Elektroden-Einheit114 , wenige mm, insbesondere maximal 2 mm, wobei die Membran-Elektroden-Einheit114 die weitaus dünnere Komponente ist. Zudem ist die Anzahl der Einzelzellen üblicherweise wesentlich größer als dargestellt. -
2 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren in fünf Schritten. Schritt (I) zeigt zwei unterschiedliche Werkzeughälften20 eines Werkzeugs, welche zellseitig und kühlmittelseitig an einem Plattenpaar12 angeordnet sind. Das Plattenpaar12 umfasst zwei gleichartige Platten13 zur Ausbildung einer Bipolarplatte10 , welche durch eine Verbindung14 über eine Kante einstückig miteinander verbunden sind. Die beiden Platten13 des Plattenpaares12 sind dabei aus einem Werkstück gefertigt und nicht getrennt. Vielmehr sind sie über die Verbindung14 in Kontakt. Bei der Verbindung14 handelt es sich um einen Bereich, welcher eine Materialschwächung aufweisen kann, die beispielsweise durch Materialabtrag (wie beispielsweise durch Ätzen oder Lasern), durch Stanzen, Perforation oder Prägung erzielbar ist. Die beiden Platten13 können alternativ als nicht miteinander verbundene Platten ausgeführt und nebeneinander im Werkzeug angeordnet sein. Die Platten13 weisen jeweils eine Zellseite13a und eine Kühlseite13b auf. - Bei dem Werkzeug
20 handelt es sich in der dargestellten Ausführungsform des Verfahrens um ein Spritzgusswerkzeug. Dieses weist im Kontaktbereich zwischen Platte13 und Werkzeug20 eine definierte Struktur auf, die im zusammengesetzten Zustand zu der Ausbildung von Formräumen20a führt. - In einem zweiten Verfahrensschritt (II) werden die Werkzeughälften
20 mit dem Plattenpaar12 in Kontakt gebracht, sodass eine temporäre, dichte Verbindung zwischen den Platten13 und der jeweiligen Werkzeughälfte20 entsteht. Im Folgenden wird in die Formräume20a des formgebenden Werkzeugs20 ein Dichtmaterial21 in schmelzflüssigem Zustand eingebracht. Dieses Dichtmaterial21 verteilt sich infolgedessen in der vorgegebenen Struktur20a des Werkzeugs auf den Platten13 des Plattenpaares12 . Bei dem Dichtmaterial21 handelt es sich vorzugsweise um ein Polymer, insbesondere einen Thermoplasten, ein Elastomer oder ein thermoplastisches Elastomer, welches im ausgehärteten Zustand weiterhin duktile Eigenschaft aufweist. Grundsätzlich sind alle Materialien einsetzbar, welche dem Fachmann bereits zur Dichtung der Zellseite13a von Bipolarplatten10 zugänglich sind. Eine Besonderheit des vorliegend beschriebenen Verfahrens ist die, dass das Dichtmaterial21 nicht ausschließlich auf eine Seite des Plattenpaares12 aufgebracht wird, sondern ein formgebendes Werkzeug20 sowohl auf der Zellseite13a als auch auf der Kühlmittelseite13b angeordnet wird. Das Dichtmaterial21 wird somit auf der Zellseite13a des Plattenpaares12 und auf zumindest einer der Platten13 des Plattenpaares12 auch auf der Kühlseite13b aufgebracht. - Nach einem Aushärten des Dichtmaterials
21 wird in einem weiteren Verfahrensschritt (III) das Werkzeug20 von dem Plattenpaar12 entfernt. Das Dichtmaterial21 bleibt auf den Zellseiten13a beider Platten13 , sowie auf der Kühlseite13b zumindest einer der Platten13 , zurück. In einem anschließenden Verfahrensschritt (IV) werden die Platten13 des Plattenpaares12 derart übereinander angeordnet, dass die Kühlseiten13b der Platten13 einander zugewandt sind. Im vorliegenden Beispiel werden dabei die Platten13 deckungsgleich aufeinander gebracht. Die dargestellte Ausführungsform ermöglicht aufgrund der Verbindung14 zwischen den beiden Platten13 ein Falten der Platten13 über die verbundene Kante. Die beiden Platten13 werden nach dem Positionieren übereinander derart in Kontakt gebracht, dass das Dichtmaterial21 auf der Kühlseite13b einer der Platten mit der Kühlseite13b der anderen Platte13 in Kontakt kommt. Ist in einer anderen Ausgestaltung auf die Kühlseite13b beider Platten Dichtmaterial21 aufgebracht worden, so kann das Dichtmaterial jeweils entweder mit der zugewandten Platte in Kontakt stehen oder aber mit dem Dichtmaterial der zugewandten Platte13 . In jedem Fall entsteht über das Dichtmaterial21 eine dichtende Verbindung22 . Die angeordneten und über ein Dichtmaterial21 miteinander verbundenen Platten13 stellen in ihrer Gesamtheit eine erfindungsgemäße Bipolarplatte10 dar. Diese erfindungsgemäße Bipolarplatte10 zeichnet sich in dargestellter Ausführungsform zum einen dadurch aus, dass das Dichtmaterial21 zwischen den beiden Platten13 eines Plattenpaares12 der Bipolarplatte das gleiche Material darstellt wie das Dichtmaterial21 auf der Zellseite13a der beiden Platten. Zum anderen sind in dargestellter Ausführungsform die beiden Platten13 eines Plattenpaares12 über die Verbindung14 auch nach dem übereinander Anordnen und Zusammenbringen der Platten13 lösbar miteinander verbunden. - Das dargestellte erfindungsgemäße Verfahren dient dazu, die Zellseiten
13a und zumindest eine Kühlseite13b von Platten13 eines Plattenpaares12 in einem gemeinsamen Arbeitsschritt, beispielsweise mittels Spritzgussverfahrens, simultan oder zeitlich versetzt, mit einer Dichtung eines chemisch und physikalisch sehr ähnlichen oder gleichen Dichtmaterials21 auszurüsten. - Um die Platten, wie in
2 gezeigt, mittels Falten übereinander anzuordnen, ist es vorteilhaft, dass die durch Materialschwächung definierte Verbindung14 faltbar ausgestaltet ist.3 zeigt eine Ausgestaltung eines Plattenpaares12 vor dem Aufbringen von Dichtungen. Das Plattenpaar12 umfasst zwei Platten13 , nämlich eine Anoden- und eine Kathodenplatte, die über eine Verbindung14 entlang einer langen Kante der Platten13 miteinander verbunden sind. Die Darstellung in3 zeigt eine schräge Aufsicht auf die nebeneinander angeordneten Zellseiten13a der Platten13 . Die Platten13 sind aus Metall gefertigt und zeigen beidseitig eine profilierte Struktur. Diese unterteilt sich, wie auf der Zellseite13a sichtbar, in einen aktiven Bereich17 und einen Versorgungsbereich18 . Der aktive Bereich zeichnet sich insbesondere durch ein Flussfeld aus, welches es ermöglicht, die jeweiligen Reaktanden an den Ort der Reaktion, also an die Elektrode zu transportieren. Die Reaktanden selbst sowie das Produktwasser werden über Versorgungsöffnungen15 in beziehungsweise aus dem Flussfeld geleitet. Ebenfalls über eine der Versorgungsöffnungen15 kann Kühlmittel zur nicht dargestellten Kühlseite13b transportiert werden. -
4 zeigt das Plattenpaar12 aus3 nach Aufbringen der Dichtungen. Erkennbar ist auf der hier sichtbaren Zellseite13a eine Zelldichtung21a angeordnet, die umlaufende Dichtungen um die aktiven Bereiche sowie die Versorgungsöffnungen15 beider Platten13 umfasst. Alternativ kann die Zelldichtung den aktiven Bereich gemeinsam mit den Versorgungsöffnungen für die Reaktandengase umlaufen, wobei die dritte Versorgungsöffnung für Kühlmittel separat abgedichtet wird. Gleichzeitig ist eine Kühlmanteldichtung21b auf zumindest eine der Kühlseiten13b des Plattenpaares12 aufgebracht. Zur Veranschaulichung ist in5 ein Ausschnitt einer Zellseite13a einer der Platten13 des Plattenpaares12 lediglich bis zur Hälfte dargestellt und dann unterbrochen, sodass im unterbrochenen Bereich ein Teil der Kühlseite13b der Platte13 dargestellt ist. Somit wird auch eine Kühlmanteldichtung21b der Kühlseite13b dieser Platte13 sichtbar. - Die Dichtungen
21 sind beidseitig jeweils um den gesamten Umfang der Platten13 angeordnet und verhindern bei der Anordnung zu einem Brennstoffzellenstapel eine Leckage der Reaktanden und des Kühlmittels aus dem jeweiligen Elektroden- bzw. Kühlmittelbereich sowie eine Leckage in benachbarte Versorgungsschächte der Bipolarplatte10 bzw. des Bipolarplattenstapels. -
6 zeigt eine erfindungsgemäße Bipolarplatte10 in einer Querschnittszeichnung während und nach dem Faltprozess. Gezeigt ist der aktive Bereich der Zellseite13a und der Kühlseiten13b . Eine erste Teilzeichnung zeigt das über die einstückige Verbindung14 miteinander verbundene Plattenpaar12 während des Faltvorgangs. Die Kühlseiten13b der einzelnen Platten13 sind dabei einander zugewandt. Dieser ist durch ein Profil der Platten13 ausgebildet. Sowohl auf der Zellseite13a als auch auf der Kühlseite13b der hier dargestellten Platte13 ist ein Dichtmaterial21 aufgebracht, welches auf der Zellseite13a die Zelldichtung21a und auf der Kühlseite13b die Kühldichtung21b ergibt. Nach dem Falten stehen die Platten13 derart miteinander in Kontakt, dass eine dichtende Verbindung zum einen durch die Kühldichtung21b entsteht und zum anderen durch die einander kontaktierenden Stege16a der Kühlmittelkanäle16 , wie in der unteren Teildarstellung (II) der6 gezeigt, ausgebildet werden. In der erfindungsgemäß hergestellten Bipolarplatte10 kann innerhalb der Kühlmittelkanäle16 Kühlmittel zur Kühlung der Elektrodenräume fließen, während in den auf der Zellseite13a im Bereich der Stege16a entstehenden Vertiefungen die Reaktanden transportiert werden. Durch die Zelldichtung21a , welche im Brennstoffzellenstapel die Bipolarplatte10 gegen eine angrenzende Membran-Elektroden-Einheit abdichtet, werden die Reaktanden auf der Zellseite im aktiven Bereich gehalten, während die Kühldichtung21b die Kühlmittelkanäle nach außen abdichtet. - Bezugszeichenliste
-
- 100
- Brennstoffzellenstapel
- 111
- erste Endplatte
- 112
- zweite Endplatte
- 113
- Bipolarplatte
- 114
- Membran-Elektroden-Einheit
- 115
- Dichtungselement
- 116
- Spannelement
- 10
- Bipolarplatte
- 12
- Paar von Platten
- 13
- Platte
- 13a
- Zellseite
- 13b
- Kühlseite
- 14
- Verbindung
- 15
- Versorgungsöffnung
- 16
- Kühlmittelkanal
- 16a
- Steg
- 17
- aktiver Bereich
- 18
- Versorgungsbereich
- 20
- Werkzeughälfte
- 20a
- Formraum
- 21
- Dichtmaterial
- 21a
- Kühlmanteldichtung
- 21b
- Zelldichtung
- 22
- dichtende Verbindung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011009805 A1 [0006]
- DE 102011117095 A1 [0006]
Claims (10)
- Verfahren zum Herstellen einer Bipolarplatte (
10 ) für eine Brennstoffzelle, wobei die Bipolarplatte (10 ) ein Paar (12 ) gegenüberliegender Platten (13 ) umfasst und jede Platte (13 ) eine Zellseite (13a ) und eine Kühlseite (13b ) aufweist, und das Verfahren die Schritte umfasst: – Aufbringen eines Dichtmaterials (21 ) auf die Zellseiten (13a ) der Platten (13 ) und auf die Kühlseite (13b ) zumindest einer der Platten (13 ) mittels eines formgebenden Werkzeugs (20 ) und – Zusammensetzen der Platten (13 ) derart, dass ihre Kühlseiten (13b ) einander zugewandt sind, unter Ausbildung einer dichtenden Verbindung (22 ) zwischen den Platten (13 ) über das Dichtmaterial (21 ) auf der Kühlseite (13b ) der zumindest einen Platte (13 ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen des Dichtmaterials (
21 ) auf die Zellseite (13a ) und auf die Kühlseite (13b ) der zumindest einen Platte (13 ) in einem gemeinsamen Arbeitsschritt erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen des Dichtmaterials (
21 ) auf das Paar (12 ) von Platten (13 ) in einem gemeinsamen Arbeitsschritt erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (
13 ) des Paares (12 ) entlang jeweils einer Plattenkante einstückig miteinander verbunden sind, wobei die Zellseiten (13a ) und die Kühlseiten (13b ) der Platten (13 ) jeweils auf derselben Seite angeordnet sind. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (
14 ) eine Materialschwächung aufweist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammensetzen der Platten (
13 ) durch Falten an der Verbindung (14 ) realisiert wird. - Bipolarplatte (
10 ) umfassend ein Paar (12 ) zusammengesetzter Platten (13 ), wobei jede Platte (13 ) eine Zellseite (13a ) und eine Kühlseite (13b ) aufweist und die Kühlseiten (13b ) einander zugewandt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Kühlseiten (13b ) der Platten (13 ) eine dichtende Verbindung (22 ) aus einem Dichtmaterial (21 ) angeordnet ist. - Bipolarplatte (
10 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bipolarplatte (10 ) keine die Platten (13 ) miteinander verbindende Schweißnaht aufweist. - Bipolarplatte (
10 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (13 ) über eine gemeinsame Kante einstückig miteinander verbunden sind. - Bipolarplatte (
10 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmaterial (21 ) im Zellbereich (13a ) und das Dichtmaterial (21 ) im Flussbereich (13b ) der gleichen Stoffklasse angehören.
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