DE19814275A1 - Sattelkupplung - Google Patents

Sattelkupplung

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Abstract

Sattelkupplungen dienen zur gelenkigen Verbindung einer Sattelzugmaschine mit einem Sattelanhänger. Sie besitzen eine auf der Sattelzugmaschine gehalterte Sattelkupplungsplatte (1), die als Auflagefläche mit einer Aufliegerplatte an dem Sattelanhänger mindestens einen Gleitbelag (4a, b) aufweist, der an der Sattelkupplungsplatte (1) befestigt ist. Gemäß der Erfindung besteht der Gleitbelag aus mindestens zwei Materialschichten, von denen das Material der die Auflagefläche bildenden ersten Schicht (8) vorzugsweise gute Gleiteigenschaften und einen höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat, und von denen das Material der zweiten, der Sattelkupplungsplatte (1) zugewandten Schicht (9) vorzugsweise eine hohe mechanische Festigkeit und einen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als das Material der ersten Schicht aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sattelkupplung zur gelenkigen Verbindung einer Sattelzugmaschine mit einem Sattelanhänger, mit einer auf der Sattelzugmaschine befestigten Sattelkupplungsplatte, an der als Auflagefläche mit einer am Sattelanhänger angebrachten Aufliegerplatte mindestens einen Gleitbelag befestigt ist.
Sattelkupplungen dienen zum formschlüssigen, jedoch gelenkigen Verbinden einer Sattelzugmaschine mit einem Sattelanhänger, auch Sattelauflieger genannt, die dann zusammen einen sogenannten Sattelzug bilden. Die Sattelkupplung weist eine Sattelkupplungsplatte mit einem V-förmigen oder maulartigen Einführausschnitt, auch Kupplungs- oder Fangmaul genannt, auf, der beidseitig von je einem etwas nach unten geneigten Horn begrenzt wird. Der Einführausschnitt, das Kupplungsmaul, mündet in eine zentrale Ausnehmung ein, in der ein Verschleißring angebracht sein kann. Beidseitig des Verschleißringes befinden sich Verschlußteile, insbesondere ein Verschlußhaken, die bei geöffneter Sattelkupplung außer Eingriff mit der zentralen Ausnehmung sind. Die Sattelkupplungsplatte ist dabei typischerweise über Lagerböcke und gegebenenfalls eine Montageplatte mit dem Rahmen der Sattelzugmaschine fest verbunden.
Am Sattelauflieger befindet sich an der Unterseite des vorderen Endes eine Aufliegerplatte mit einem daran angeordneten, nach unten weisenden Zugsattelzapfen, auch Königszapfen genannt. Beim Kuppeln wird dieser Königszapfen, geführt durch das Kupplungsmaul in der Sattelkupplungsplatte, in deren zentrale Ausnehmung eingeschoben, bis er in Anlage am Verschleißring kommt. Die Aufliegerplatte bildet dabei sozusagen die Gegenplatte zu der Sattelkupplungsplatte. Sobald der Königszapfen am Verschleißring anliegt, werden die Schloßteile in Schließstellung gebracht, wobei der Verschlußhaken den Königszapfen formschlüssig, jedoch drehbeweglich, umfaßt.
Sattelkupplungen der vorstehenden Art sind allgemein bekannt und werden im großen Umfang standardmäßig (DIN 74080 = 150 337) bei Sattelzügen eingesetzt.
Ein wesentliches prinzipielles Problem bei derartigen Sattelkupplungen ist die Reibung zwischen der Sattelkupplungsplatte und der Aufliegerplatte, insbesondere aufgrund der ständigen Relativbewegungen zwischen ihnen bei Kurvenfahrt, da die Sattelkupplungsplatte gemäß dem Stand der Technik unverdrehbar um eine horizontale Achse an der Sattelzugmaschine befestigt ist.
Es sind zahlreiche Wege beschritten worden, um diese prinzipbedingte Reibung zu mindern.
Ein Weg besteht in bekannter Weise (DE-PS 25 35 151; EP 0 130 402 B1) darin, eine sogenannte Plattenschmierung einzusetzen, bei der in regelmäßigen, relativ kurzen Wartungsintervallen Schmierfett zwischen beide Platten gebracht wird.
Alternativ dazu oder ergänzend zu der Plattenschmierung sind Sattelkupplungen bekannt (DE 35 30 467 A1; EP 0 117 319 B1; DE 44 18 533 C2; DE 296 03 641 U1), bei denen eine Beschichtung oder Befestigung von Antifriktionsmaterialien, insbesondere von entsprechenden Kunststoffen an der Sattelkupplungsplatte vorgesehen ist.
Üblicherweise besitzen diese Antifriktionsmaterialien die Form von bogenförmigen Gleitbelägen, die vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, und die beispielsweise in entsprechenden Vertiefungen der vorzugsweise metallischen Sattelkupplungsplatte eingelassen und dort befestigt sind, beispielsweise durch Verkleben oder vorzugsweise durch Verschrauben. Der Gleitbelag kann dabei hufeisenförmig gebogen ausgebildet sein oder zwei etwa halbkreisförmig gebogene Gleitbeläge, wie im Fall der o.a. DE 296 03 641 U1 aufweisen, die mit der Sattelkupplungsplatte verschraubt sind.
Bei einer derartigen Sattelkupplung mit auf die Sattelkupplungsplatte aufgebrachten Gleitbelägen treten nachstehende Probleme auf. Das Material des Gleitbelages, üblicherweise Kunststoff, hat einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten als Stahl, das Material, aus dem üblicherweise die Sattelkupplungsplatte hergestellt ist. Durch Wärmeeinwirkung, z. B. durch Sonne, oder durch hohe Außentemperaturen beim Einsatz der Sattelschlepper in heißen Gegenden, dehnt sich dann der Gleitbelag sehr stark aus und wölbt sich mittig aber auch am Rande nach oben auf und schafft damit Probleme, wenn der Sattelauflieger mit der Sattelkupplung verbunden werden soll, weil dann der Königszapfen nicht in der richtigen Höhe zu der Ausnehmung in der Sattelkupplungsplatte steht. Diese randseitige Aufwölbung tritt insbesondere dann auf, wenn, wie üblich, die Gleitbeläge von einem Block abgeschält werden, der aufgrund seiner Vorbehandlung eine strukturelle Vorzugrichtung hat. Sofern die Aufwölbung eine bestimmte Höhe erreicht hat, wird sie typischerweise abgeschert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der eingangs bezeichneten Sattelkupplung, diese so auszubilden, daß eine Aufwölbung des Gleitbelages insbesondere in den Randzonen verhindert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß der Gleitbelag aus mindestens zwei miteinander in Wirkverbindung stehenden hinreichend starken Kunststoffschichten besteht, von denen das Material der die Auflagefläche bildenden ersten Schicht einen hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, und von denen das Material der zweiten, der Sattelkupplungsplatte zugewandten Schicht einen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als das Material der ersten Schicht aufweist.
Bei der Erwärmung des Gleitbelages gemäß der Erfindung tritt ein Bimetalleffekt ein. Da das Material, welches der metallischen Sattelkupplungsplatte zugewandt ist, einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten als das Material, welches der Aufliegerplatte zugewandt ist, hat, biegt sich die Gleitplatte, unter Absenkung der Randbereiche leicht bogenförmig durch, d. h. die Gleitplatte wölbt sich nicht nach oben auf. Der Mehrschichtenaufbau der Gleitplatte bietet dabei zugleich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Möglichkeit, verschiedene Materialien mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften zu kombinieren, d. h. auf der einen Seite der mechanischen Belastung, insbesondere hinsichtlich der Druckbelastung und auf der anderen Seite der guten Gleiteigenschaft Rechnung zu tragen, indem das Material für die zweite Schicht eine hohe mechanische Festigkeit und das Material für die erste Schicht gute Gleiteigenschaften aufweist.
Ein zweischichtiger Aufbau einer Verschleißschicht bei Sattelkupplungen mit einer dünnen Hartstoffschicht und einem darüber angebrachten Gleitschicht- Überzug ist durch die DE 43 04 857 bekannt geworden. Im bekannten Fall geht es jedoch nur um dünne Oberflächenschichten an dem Verschleißring, nicht jedoch um den Aufbau dieses Verschleißringes insgesamt, während es im Fall der Erfindung um die Gesamtstruktur des Gleitbelages geht und nicht um eine zusätzliche Oberflächenbehandlung.
Es ist auch ein Gleitbelag mit einer Stalelträgerplatte, die mit einer dünnen Kunststoffschicht überzogen ist, bekannt. Bei diesem Belag hat die untere "Schicht" einen größeren Ausdehnungskoeffizienten, und zudem ist die Kunststoffschicht so dünn, als daß ggf. ein Bimetalleffekt eintreten könnte.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist das Material der ersten Schicht ein abriebfester Kunststoff mit ausgeprägten Gleiteigenschaften. Vorzugsweise ist dieser Kunststoff PTFE oder ein PTFE-haltiger Kunststoff.
Eine Sattelkupplung mit einem derartigen Gleitbelag hat eine ausgezeichnete Gleiteigenschaft.
Auch können Polyamide (PA), Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) verwendet werden.
Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das Material der zweiten Schicht ein mechanisch, insbesondere auf Druck belastbarer harter Kunststoff, vorzugsweise Polyamid oder Polyethylen, und insbesondere ein gefüllter Kunststoff.
Zur Erhöhung der mechanischen Stabilität des Gleitbelages sind gemäß einer Ausgestaltung dem Kunststoff der zweiten Schicht mechanisch verstärkende Zusätze, vorzugsweise Glasfasern, beigemischt. Zusätzlich zu dieser Maßnahme oder alternativ dazu ist in dem Kunststoff-Material der zweiten Schicht eine Armierung zur Erhöhung der mechanischen Stabilität eingelagert. Diese Armierung kann vorzugsweise durch Einlegeteile, wie Zuggitter, Wabenstrukturen oder Netze aus Stahl oder sonstige Materialien, gebildet sein.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die die Auflage bildende äußere Oberfläche der ersten Schicht des Gleitbelages leicht genarbt, um eine Verklebung mit dem glatten Stahlteil der Aufliegerplatte zu vermeiden.
Weitere Merkmale wie die Ausgestaltung der Wirkverbindung zwischen den beiden Materialschichten, deren geometrische Struktur sowie deren Anbringung an der Sattelkupplungsplatte sowie weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine entlang der Linie I-I in Fig. 5 genommenen Teil- Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen ebenen Gleitbelages, angebracht auf einer ebenen Sattelkupplungsplatte,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch mit einer im Randbereich des Gleitbelages abgeschrägten oder abgewölbten Sattelkupplungsplatte,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch mit einem leicht gewölbten Gleitbelag und einer entsprechend leicht gewölbten Sattelkupplungsplatte,
Fig. 4 eine Darstellung entsprechend Fig. 3, bei der jedoch der Gleitbelag in der Sattelkupplungsplatte eingelassen ist, und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Sattelkupplung mit Gleitbelägen eingelassen in in der Sattelkupplungsplatte.
Fig. 5 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine konventionelle Sattelkupplung zur gelenkigen Verbindung einer Sattelzugmaschine mit einem Sattelanhänger. Die Sattelkupplung besitzt eine auf der Sattelzugmaschine über Lagerelemente 5 gehalterte Sattelkupplungsplatte 1, die ein V-förmiges Kupplungsmaul 2 mit einer zentralen Ausnehmung 3 zur verriegelbaren Aufnahme eines am Sattelanhänger inmitten einer Aufliegerplatte fest angebrachten Königszapfen aufweist. Die Sattelkupplungsplatte 1 besitzt weiterhin zwei halbkreisförmig gebogene Gleitbeläge 4a, 4b, die als Auflagefläche mit der Aufliegerplatte dienen, und die in diesem Beispiel in einer entsprechenden Vertiefung 6 der Sattelkupplungsplatte 1 eingelassen und dort befestigt sind. Die Befestigung kann dabei mittels Schrauben 7, wie in Fig. 1 symbolisch angedeutet, durch Verkleben und/oder durch formflüssige Verbindungselemente erfolgen.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht der Gleitbelag 4a, b vorzugsweise aus zwei ebenen Materialschichten 8, 9, von denen das Material der die Auflagefläche bildenden ersten Schicht 8 gute Gleiteigenschaften und einen hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, und von denen das Material der zweiten, der Sattelkupplungsplatte 1 zugewandten Schicht 9 eine hohe mechanische Festigkeit und einen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als das Material der ersten Schicht 8 aufweist.
Vorzugsweise bestehen die beiden Schichten 8, 9 des Gleitbelages aus Kunststoff. Die untere Schicht 9 kann aus einem billigen Massenkunststoff, insbesondere aus einem gefüllten Kunststoff bestehen, während die obere Schicht 8 aus einem relativ teuren Kunststoff-Material gefertigt ist, um optimale Gleiteigenschaften bereitzustellen. Insgesamt ergibt sich dann trotzdem noch ein niedriger Herstellungspreis.
Bei der Ausführungsform nach der Fig. 1 ist dabei der Gleitbelag 4 a, b auf der Sattelkupplungsplatte 1 angebracht.
Bei der Erwärmung des Schichtkörpers tritt ein Bimetalleffekt ein. Da das Material der Schicht 9, welches der metallischen Sattelkupplungsplatte 1 zugewandt ist, einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten als das Material der Schicht 8, welche der Auflagefläche zugewandt ist, hat, biegt sich der Schichtkörper, d. h. der Gleitbelag 4a, 4b, leicht bogenförmig durch. Da die Sattelkupplungsplatte 1 in der Ausführungsform nach Fig. 1 eben ist, wird es eine zentrische Aufwölbung des Gleitbelages geben, wobei dieser sich an seinem Rand auf der Sattelkupplungsplatte 1 abstützt. Solange die zentrische Aufwölbung nicht ein bestimmtes Maß überschreitet, ist sie nicht funktionsbeeinträchtigend. Wesentlich ist, daß sich die Randbereiche des Gleitbelages nicht aufwölben.
Um die zentrische Aufwölbung im wesentlichen zu vermeiden, ist es gemäß der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform denkbar, die Sattelkupplungsplatte 1 nur im Mittelbereich eben und im Randbereich leicht gewölbt oder abgeschrägt auszubilden, wobei der Schichtkörper 8, 9 wie in Fig. 1 eben ist und auf der Sattelkupplungsplatte angebracht ist. Dadurch wird im Randbereich des Gleitbelages ein Freiraum 10 für die Abwölbung des Schichtkörpers bei Erwärmung geschaffen.
Alternativ zu den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 kann die Sattelkupplungsplatte 1 auch, wie in Fig. 3 dargestellt, leicht gewölbt sein. Bei einer derartigen Ausführung wird für die geometrische Form des Schichtkörpers 8, 9 nicht eine ebene Ausbildung wie in den Fig. 1 und 2 vorgesehen, sondern es wird zweckmäßig der Schichtkörper auch gewölbt ausgebildet, ebenfalls zweckmäßig mit kleinen Freiräumen 10 a in dem Randbereich.
Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 3 ist der Gleitbelag auf der Sattelkupplungsplatte aufgebracht. Es ist auch, wie in Fig. 4 anhand der Ausführung des Schichtkörpers nach Fig. 3 dargestellt, denkbar, den Schichtkörper 8, 9 in einer Vertiefung 6 der Sattelkupplungsplatte 1 einzulassen, mit Ausdehnungsräumen 10 b für die thermische Längsausdehnung des Schichtkörpers.
Das Material der ersten Schicht 8 ist vorzugsweise ein abriebfester Kunststoff mit ausgeprägten Gleiteigenschaften. Ein solcher Kunststoff ist vorzugsweise PTFE, wobei auch ein PTFE-haltiger Kunststoff verwendet werden kann. In Frage kommen auch Polyamid (PA), Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE).
Das Material der zweiten Schicht 9 ist vorzugsweise ein mechanisch, insbesondere auf Druck belastbarer harter Kunststoff. Ein solcher Kunststoff ist beispielsweise Polyamid (PA) oder Polyethylen (PE). Zur Verstärkung dieser Schicht 9 sind dem Kunststoff vorzugsweise mechanisch verstärkende Zusätze, vorzugsweise Glasfasern, beigemischt. Die für den Aufbau der Schicht 9 verwendeten gefüllten Kunststoffe sind daher vorzugsweise glasfaserverstärkte Polyamide oder ein glasfaserverstärktes Polyethylen.
Zur Erhöhung der mechanischen Stabilität ist in dem Material der zweiten Schicht 9 vorzugsweise eine nicht dargestellte Armierung vorgesehen, die durch Einlegeteile, beispielsweise wie Zuggitter, Wabenstrukturen oder Netze aus Stahl oder sonstigen Materialien gebildet ist.
Um zu verhindern, daß die erste Schicht 8 mit der Stahl-Aufliegerplatte verklebt, ist die äußere Oberfläche dieser ersten Schicht 8 leicht genarbt, z. B. durch einen Sandstrahl-Verfahrensschritt bei der Herstellung der Gleitplatten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Schichtkörper nicht in den Randbereichen, sondern nur im Mittelbereich trägt.
Die Schichtkörper nach den Fig. 1 bis 4 können ein Laminat sein, d. h. die beiden Schichten 8, 9 können getrennt hergestellt werden, um dann später in einem weiteren Schritt zu einem Verbundkörper auf übliche Weise verbunden zu werden.
Andere Verbindungsarten sind ebenso möglich. Entscheidend ist, daß die in der oberen Schicht 8 mit dem größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten auftretende Schubspannung auf die untere Schicht 9 übertragen wird. Dies kann durch eine formschlüssige Verbindung, z. B. durch eine Verzahnung beider Schichten, oder durch eine kraftschlüssige Verbindung, z. B. durch Verkleben oder durch eine starke Reibkraft, bewirkt durch eine Aufrauhung der benachbarten Schichtoberflächen, oder durch einen Stoffschluß bewirkt werden.
Die Schichten 8, 9 des Schichtkörpers können auch durch Schrauben verbunden sein (Fig. 1), wobei diese einen so großen Druck ausüben, daß die Schubspannung von der oberen auf die untere Schicht übertragen wird. Es sind dann im Schichtkörper allerdings entsprechend große Öffnungen für die Schrauben notwendig, um eine entsprechende Ausdehnung der Materialien zuzulassen.
Vorzugsweise sind jedoch die zweischichtigen Gleitbeläge 4a, b Spritzgußteile, und werden vorzugsweise durch Spritzgießen in einem Zweikomponenten- Spritzwerkzeug, welches ein gleichzeitiges Spritzen von zwei Kunststoffmaterialien erlaubt, gleichzeitig mit Stoffschluß hergestellt. Sofern die Armierungen vorgesehen sind, werden dabei vor dem Einbringen des Kunststoffes in das Spritzwerkzeug in die Form des Spritzwerkzeuges die Einlegeteile eingebracht.
In den Fig. 1 bis 4 sind zwei Schichten 8, 9 zum Aufbau des Gleitbelages dargestellt. Es versteht sich, daß der Gleitbelag auch aus mehr als zwei Schichten aufgebaut sein kann.

Claims (25)

1. Sattelkupplung zur gelenkigen Verbindung einer Sattelzugmaschine mit einem Sattelanhänger, mit einer auf der Sattelzugmaschine befestigten Sattelkupplungsplatte (1), an der als Auflagefläche mit einer am Sattelanhänger angebrachten Aufliegerplatte mindestens einen Gleitbelag (4a, b) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbelag (4a, b) aus mindestens zwei miteinander in Wirkverbindung stehenden hinreichend starken Kunststoffschichten (8, 9) besteht, von denen das Material der die Auflagefläche bildenden ersten Schicht (8) einen höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten und von denen das Material der zweiten, der Sattelkupplungsplatte (1) zugewandten Schicht einen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als das Material der ersten Schicht (8) aufweist.
2. Sattelkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material für die zweite Schicht (9) eine hohe mechanische Festigkeit und das Material für die erste Schicht (8) gute Gleiteigenschaften aufweist.
3. Sattelkupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der ersten Schicht (8) ein abriebfester Kunststoff mit ausgeprägten Gleiteigenschaften ist.
4. Sattelkupplung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff PTFE oder ein PTFE-haltiger Kunststoff ist.
5. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der zweiten Schicht (9) ein mechanisch, insbesondere auf Druck belastbarer harter Kunststoff ist.
6. Sattelkupplung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff Polyamid (PA) oder Polyethylen (PE) ist.
7. Sattelkupplung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kunststoff der zweiten Schicht (9) mechanisch verstärkende Zusätze, vorzugsweise Glasfasern, beigemischt sind.
8. Sattelkupplung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Material der zweiten Schicht (9) eine Armierung zur Erhöhung der mechanischen Stabilität eingelagert ist.
9. Sattelkupplung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung durch Einlegeteile, wie Zuggitter, Wabenstrukturen oder Netze aus Stahl oder sonstigen Materialien, gebildet ist.
10. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Oberfläche der ersten Schicht (8) leicht genarbt ist.
11. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschichten (8, 9) des Gleitbelages (4 a, 4 b) kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
12. Sattelkupplung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschichten (8, 9) miteinander verklebt sind.
13. Sattelkupplung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschichten (8, 9) durch eine Aufrauhung der benachbarten Oberflächen reibschlüssig miteinander verbunden sind.
14. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschichten (8, 9) des Gleitbelages (4a, 4b) formschlüssig miteinander verbunden sind.
15. Sattelkupplung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Materialschichten (8, 9) miteinander verzahnt sind.
16. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschichten (8, 9) des Gleitbelages (4a, 4b) stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
17. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschichten (8, 9) des Gleitbelages (4a, 4b) eben ausgebildet sind und an einer Sattelkupplungsplatte (1) angebracht sind, die zumindest im Mittenbereich eben ist.
18. Sattelkupplung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelkupplungsplatte (1) im Randbereich unter Bildung eines Freiraumes (10) zum Gleitbelag leicht abgeschrägt oder abgewölbt ist.
19. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschichten (8, 9) des Gleitbelages (4a, 4b) leicht gewölbt sind und an einer Sattelkupplungsplatte (1) angebracht sind, die entsprechend leicht gewölbt ist.
20. Sattelkupplung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelkupplungsplatte (1) unter Bildung eines Freiraumes (10a) zum Gleitbelag (4a, 4b) im Randbereich etwas stärker abgewölbt ist.
21. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrschichtige Gleitbelag (4a, 4b) auf der Sattelkupplungsplatte (1) angebracht ist.
22. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrschichtige Gleitbelag (4a, 4b) in die Sattelkupplungsplatte (1) eingelassen ist.
23. Sattelkupplung nach einem der Ansprüche 3 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrschichtige Kunststoff-Gleitbelag (4a, 4b) ein Spritzgußteil ist.
24. Sattelkupplung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kunststoffschicht (8, 9) ein getrenntes Spritzgußteil ist und die Spritzgußteile zu dem Gleitbelag (4a, 4b) verbunden sind.
25. Sattelkupplung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschichten (8, 9) gleichzeitig in einem Mehrkomponenten- Spritzwerkzeug hergestellt, als Ganzes ein einziges Spritzgußteil bilden.
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