DE19813406A1 - Trocknungssysteme nach dem Kompressionsprinzip - Google Patents
Trocknungssysteme nach dem KompressionsprinzipInfo
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Abstract
Verfahren zum Trocknen von Gegenständen und Stoffen mittels Luft, wobei der Luft die Feuchtigkeit durch Kondensationstrocknung entzogen wird und bei dem zur Trocknung vorgesehene gegebenenfalls atmosphärische Luft zuerst komprimiert und die dabei auskondensierte Luftfeuchte aus dem unter Druck stehenden Luft-Wasser Gemisch ausgeschieden wird, worauf die unter Druck stehende Luft als trockener Luftstrom den Gegenständen und Stoffen zugeführt wird und danach die mit von den Gegenständen und Stoffen stammende Feuchtigkeit angereicherte Luft in die Atmosphäre abgeführt wird. DOLLAR A Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt einen in der Zuführung (1) der atmosphärischen Luft oder Prozeßluft angeordneten Kompressor (2) gegebenenfalls mit einem vorzugsweise automatischen Wasserabscheider (6) sowie eine anschließende Verteilungsleitung (5) für den Trockenluftstrom.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von
Gegenständen und Stoffen mittels Luft sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Das technische Einsatzgebiet ist die Beschleunigung der
Austrocknung aller Körper und Stoffe, deren Feuchtegehalt
über den normalen Ausgleichsfeuchtegehalt dieser Körper und
Stoffe liegt.
Beispielhafte Einsatzgebiete stellen die Gebäudeaustrocknung,
die Trocknung von Baustoffen, die Lebensmitteltrocknung und
die Trocknung von chemischen, pharmazeutischen, organischen
und anorganischen Produkten dar.
Den bisherigen Stand der Technik stellt die mittels des
Kondensations- oder Sorptionsprinzips, durch Vakuum- oder
Temperaturerhöhung durchgeführte Trocknung von Körpern und
Stoffen, deren Feuchtegehalt über dem normalen Ausgleichs
feuchtegehalt liegt, dar.
Aus der DE 33 07 358 A1 ist ein Trocknungssystem bekannt, bei
dem die von einer Dunsthaube kommende feuchte Abluft zu einem
Kompressor geleitet wird. Die verdichtete Luft wird nachge
schalteten Wärmetauschern zugeführt und schließlich eine Tur
bine, von wo die dann als Abluft abgeblasen wird. Dabei
stellt die DE 33 07 358 A1 einen Stand der Technik dar, der
sich lediglich auf die Verwendung von Kompressoren in Wärme
rückgewinnungssystem bezieht. Die genannte Druckschrift
offenbart eine Wärmepumpe für Papiermaschinen, die mittels
Wärmetauschern die angesaugte Frischluft ohne Kompression
aufheizt. In der Wärmepumpe erfolgt keine Entfeuchtung, son
dern eine Restwärmeausnutzung der feuchten Trocknerabluft.
Die DE 31 15 046 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Trocknen
von Objekten, die eine Wärmepumpe und Verwendung eines
Kompressors in einem Kältemittelkreislauf darstellt. Das
Trocknungsmittel Umgebungsluft wird dabei nicht durch den
Kompressor entfeuchtet bzw. der im Kältemittelkreislauf
befindliche Kompressor entfeuchtet das Kältemittel nicht.
Gleiches trifft auch auf die Veröffentlichung in Patent Ab
stracts of Japan, unexamined applications, Field M Vol. 12
No. 384, 13. Oktober 1988, Seite 111, M-753, Nr. 63-135731
(A) , wo der Kompressor als Teil eines Kältekreislaufes
beschrieben wird und keine Kompression der zur trocknenden
Luft folgt.
Aus der AT 385 840 B ist ein Verfahren zur Trocknung von
Gütern bekannt, bei dem der Trocknungsluft die Feuchtigkeit
durch Kondensationstrocknung entzogen wird.
Im vorbekannten Stand der Technik ist die Verwendung von
bekannten Kompressoren geoffenbart und es werden auch alle
gängigen Wärmetauscherprinzipien beschrieben, wobei jedoch
den bekannten Trocknungssystemen insgesamt der Nachteil
anhaftet, daß danach eine Trocknung von Gütern, Produkten
oder anderen Gegenständen nur ineffizient und zeitaufwendig
erfolgt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und
einer Vorrichtung zum Trocknen von Gegenständen und Stoffen
mittels Luft, die die Nachteile des bekannten Standes der
Technik nicht mehr aufweisen und einen hohen Wirkungsgrad
und besonders einfach in ihrer Anwendung sind.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einem Verfahren
zum Trocknen von Gegenständen und Stoffen mittels Luft, wobei
der Luft die Feuchtigkeit durch Kondensationstrocknung entzo
gen wird, dadurch gelöst, daß zur Trocknung vorgesehene
atmosphärische Luft zuerst komprimiert und die dabei
auskondensierte Luftfeuchte aus dem unter Druck stehenden
Luft-Wasser Gemisch ausgeschieden wird, worauf die unter
Druck stehende Luft als trockener Luftstrom den Gegenständen
und Stoffen zugeführt wird und danach die mit von den
Gegenständen und Stoffen stammende Feuchtigkeit angereicherte
Luft in die Atmosphäre abgeführt wird.
Nach einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
nicht nur aus der Atmosphäre stammende Luft sondern auch
andere Luft, z. B. gegebenenfalls rückgeführte Prozeßluft zur
Trocknung einsetzbar.
In vorteilhafter Weise wird bei dem erfindungsgemäßen Trock
nungssystem nach dem Kompressionsprinzip gearbeitet, wobei
durch Kompression eine Verflüssigung bzw. Auskondensierung
des in der für die Trocknung von Gegenständen oder Stoffen
vorgesehenen Luft enthaltenen Wasserdampfes erreicht wird.
Auf diese Weise wird eine Trocknung der komprimierten Luft
erzielt, die dann als trockener Luftstrom dem zu trocknenden
Gut oder Stoff zugeführt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
bewirkt eine extrem rasche Austrocknung von Gegenständen oder
Stoffen, wobei die dabei erzielten Trocknungszeiten bis zu
unter einem Zehntel gegenüber bisher angeordneten Kondensati
ons- oder Adsorptionstrocknungstechniken liegen. Dies ist
darauf zurückzuführen, daß durch die Antriebsgesamtenergie
und durch Kompression der unter Normaldruck stehenden atmo
sphärischen Luft eine Erwärmung der Luft und durch Sätti
gungsdampfdrucküberschreitung die Verflüssigung des in der
komprimierten Luft enthaltenen Wasserdampfes erreicht wird.
Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die atmosphärische Luft oder Prozeßluft vor
und/oder nach ihrer Kompression abgekühlt wird. Insbesondere
durch Kühlung der komprimierten Druckluft wird eine höhere
Flüssigkeitsmenge kondensieren. Die auskondensierte Flüssig
keit wird aus dem unter Druck stehenden Luft-Wasser Gemisch
ausgeschieden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht ferner darin, daß
die unter Druck stehende Luft nach Ausscheidung der konden
sierten Luftfeuchte erwärmt wird. Die Verlustleistung des
Kompressorantriebes wird dem unter Druck stehenden Luftge
misch durch Wärmetauscher zugeführt.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie einen
in der Zuführung der atmosphärischen Luft oder Prozeßluft
angeordneten Kompressor mit einem vorzugsweise automatischen
Wasserabscheider sowie eine anschließende Verteilungsleitung
für den Trockenluftstrom umfaßt. Die Lufttrocknung wird
bereits durch alleinige Kompressions- und Wasserausscheidung
erfolgen. Kühlung und Verlustleistung können zusätzlich ver
wendet werden und wirken effizienzsteigernd.
Die Kompression der zu trocknenden Luft kann mit mobilen oder
stationären Hubkolbenverdichtern, Kreiskolbenverdichtern,
Rotationskolbenverdichtern, Schraubenverdichtern sowie ein-
und mehrstufigen Turbinenverdichtern erreicht werden.
Die zur Kompression nötige Antriebsleistung kann durch
Verbrennungs-, Elektro-, Hybrid- oder Turbinenmotoren
erbracht werden. Zur automatischen Entleerung der ausge
schiedenen Flüssigkeitsmengen können handelsübliche Wasserab
scheider verwendet werden.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist ferner dadurch
gekennzeichnet, daß dem Kompressor ein Vorkühler in der Luft
zuführung vorgeschaltet ist. Desweiteren ist die Erfindung
gemäß der Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß dem Kom
pressor ein Nachkühler für die verdichtete Luft nachgeschal
tet und vor dem Wasserabscheider angeordnet ist.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Vorkühler
und Nachkühler ein Wärmetauscher. Zur Vor- und Nachkühlung
sowie zur Antriebsverlustleistungszufuhr können handelsübli
che multimediale Wärmetauscher verwendet und beliebig kombi
niert werden. Eine weitere Effizienzsteigerung der Vor
richtung zum Trocknen von Gegenständen und Stoffen wird gemäß
einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erreicht, daß
ein Kondensations- oder Sorptionstrockner vor- oder nachge
schaltet ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß dem
Wasserabscheider nachgeschaltet und der Verteilungsleitung
für den Trockenluftstrom vorgeschaltet ein Wärmetauscher oder
Lufterhitzer zur Erwärmung des Trockenluftstromes angeordnet
ist.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist ferner dadurch
gekennzeichnet, daß die Verteilungsleitung für den Trocken
luftstrom eine wärmegedämmte, gegebenenfalls flexible
und/oder verzweigte Schlauch- oder Rohrleitung ist. Vorteil
hafterweise wird die durch Kompression getrocknete Luft mit
tels flexibler Schlauchsysteme oder starrer Rohrsysteme an zu
trocknende Körper und Stoffe herangeführt, um deren Austrock
nung zu beschleunigen.
Zur weiteren Erhöhung der Effiktivität der Lufttrocknung
durch Kompression erfolgt eine Vorkühlung der angesaugten
Luft und eine automatische Entleerung der ausgeschiedenen
Flüssigkeiten aus der komprimierten Trockenluft. Zur Verrin
gerung der Energieverluste werden die Luftzufuhrsysteme wär
megedämmt. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist
eine Rückführleitung für die mit von den Gegenständen und
Stoffen stammende Feuchtigkeit angereicherte Prozeßluft zum
Kompressor vorgesehen. Desweiteren können Kondensations- und
Sorptionstrockner zugeschalten und beliebig kombiniert wer
den.
Zur Verringerung der Geräteverschmutzung können Luftfilter im
Prozeßluftkreis eingesetzt werden.
Mittels des Verfahrens und der Vorrichtung der Erfindung wird
durch die nach dem Kompressionsprinzip erzeugte trockene
Warmluft eine Temperatur- und Partialdruckerhöhung in den
Poren der zu trocknenden Güter und Gegenstände bewirkt. Der
geringe Partialdruck der erfindungsgemäß erzeugten, trockenen
Warmluft führt zu einer Beschleunigung der Austrocknung der
Feuchte der zu trocknenden Güter und Gegenstände.
Durch die Verkürzung der Trocknungsdauer gegenüber der Trock
nungszeit bei normalen atmosphärischen Bedingungen wird bei
Bauten eine Verkürzung der Bauzeit erreicht, bei Stoffen und
Gütern eine Erhöhung der Produktivität erreicht, durch redu
zierte Gewichte eine Verringerung der Transportkosten er
zielt und ein frühzeitiges Verderben von Waren durch Mikroor
ganismen verhindert.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung schematisch
an Hand mehrerer Ausführungsformen näher erläutert, worin
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung, Fig. 2 eine zweite Ausführungsform, Fig. 3 eine
dritte Ausführungsform, Fig. 4 eine vierte Ausführungsform,
Fig. 5 eine fünfte Ausführungsform und Fig. 6 eine sechste
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und Fig. 7
eine schematische Darstellung einer Trocknung eines Estrichs
mit Trittschalldämmung unter Einsatz einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach einer der Fig. 1 bis 6 zeigen.
Fig. 1 zeigt die einfachste Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Vorrichtung. Sie umfaßt eine Zuführung 1 für Luft zu
einem Kompressor 2. Eine an den Kompressor anschließende
Druckluftleitung 3 ist mit einem Wasserabscheider 4, der
jedoch nicht in jedem Fall vorhanden sein muß, für die aus
kondensierte Luftfeuchte aus dem unter Druck stehenden Luft-
Wassergemisch versehen. Die unter Druck stehende Luft wird in
der Druckluftleitung 3 als Trockenluftstrom weiter einem
Luftverteilsystem 5 zugeführt. Dieses umfaßt in schematisch
dargestellter Weise weiters eine Verteilungsleitung für den
Trockenluftstrom, die eine wärmegedämmte, gegebenenfalls fle
xible und/oder verzweigte Schlauch- oder Rohrleitung ist. Die
unter Druck stehende Luft wird so als Trockenluftstrom den
feuchten Gegenständen und Stoffen 13 zugeführt. Dieses so
ausgebildete Luftverteilsystem wird auch in allen weiteren
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß den
Fig. 2 bis 6 angewendet.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, entspricht im
wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform. Es
ist jedoch in der Druckluftleitung 3 eine automatische Was
serentleerung 6, die jedoch nicht in jedem Fall vorhanden
sein muß, zwischen dem Kompressor 2 und dem Luftverteilsystem
5 angeordnet.
In bevorzugter Weise wird wie in Fig. 2 angedeutet, die mit
der Stoffeuchte gesättigte Prozeßluft durch eine Rückführlei
tung 12 zur Verringerung von Energieverlusten zum Kompressor
rückgeführt. Diese so ausgebildete Rückführleitung kann auch
in allen weiteren Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung
gemäß Fig. 3 bis 6 verwendet werden.
Gemäß Fig. 3 wird Luft durch die Zufuhrleitung 1 der
Erwärmungsseite eines Nachkühlers 7 und von dieser über eine
Leitung 1a dem Kompressor 2 zugeführt. An den Kompressor 2
schließt die Druckluftleitung 3 an, in der der Nachkühler 7
angeordnet ist. Diesem nachgeschaltet und vor der Einmündung
der Druckluftleitung 3 in das Luftverteilersystem 5 ist eine
automatische Wasserentleerung 6 vorgesehen.
Gemäß der in Fig. 4 schematisch gezeigten, eine Variante zu
Fig. 3 darstellende vierten Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Vorrichtung ist in der Druckluftleitung 3 zwischen dem
Kompressor 2 und der automatischen Wasserentleerung 6 der
Nachkühler 7 angeordnet, dessen Erwärmungsseite durch die
Zufuhrleitung 1 die Luft zugeführt und diese von hier durch
die Leitung 1a in den Kompressor 2 geführt wird. Der automa
tischen Wasserentleerung 6 nachgeschaltet und zwischen dieser
und dem Luftverteilersystem 5 angeordnet, ist ein Wärme
tauscher 8 vorgesehen. Dieser dient dazu, die Abwärme des
Kompressors 2 der getrockneten Luft zuzuführen; hierfür wird
in einem Kreislauf Medium durch eine Leitung 14 in den Kom
pressor 2 geführt, wobei es erwärmt aus dem Kompresser 2
durch eine Leitung 15 dem Wärmetauscher 8 zugeführt wird.
Bei der in Fig. 5 gezeigten fünften Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Luftzufuhrleitung 1
dem Kompressor 2 vorgeschaltet ein Vorkühler 9 vorgesehen,
der mit
einer automatischen Wasserentleerung 10 versehen ist. In der
Druckluftleitung 3 ist zwischen Kompressor 2 und
Luftverteilersystem 5 die automatische Wasserentleerung 6
angeordnet.
Gemäß der in Fig. 6 dargestellten weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Luftzufuhrlei
tung 1 dem Kompressor 2 vorgeschaltet ein Sorptionstrockner
11 vorgesehen. In der Druckluftleitung 3 ist zwischen dem
Kompressor 2 und Luftverteilersystem 5 wiederum ein Nachküh
ler 7 und eine automatische Wasserentleerung 6 angeordnet,
der Wärmetauscher 8a und 8b folgen. Vom Wärmetauscher 8a wird
analog zur Ausführungsform gemäß Fig. 4 im Kreislauf durch
eine Leitung 14 Medium in den Kompressor 2 geführt, wobei es
erwärmt aus dem Kompressoer 2 durch eine Leitung 15 dem Wär
metauscher 8a zugeführt wird. Vom Kompressor 2 wird erwärmtes
Medium durch eine Leitung 16 dem Wärmetauscher 8b zugeführt,
der mit einer Ableitung nach außen versehen ist.
Je nach geforderter Trockenluftgüte kann natürlich eine
beliebige Variation aller in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Bau
teile erfolgen. Selbstverständlich ist überdies die Anordnung
der Rückführleitung 12 nicht auf die Ausführungsform gemäß
Fig. 2 beschränkt, sondern kann in jeder der anderen in den
Figuren der Zeichnung beispielsweise dargestellten Ausfüh
rungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen wer
den. Die Wasserabscheider 4, 6 und/oder 10 können entfallen,
wodurch grundsätzlich die Funktionstüchtigkeit des Verfahrens
und der Vorrichtung der Erfindung nicht in Frage gestellt
wird, doch wirkt der Wegfall der Wasserabscheider wohl effi
zienzmindernd.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung eignet
sich zum Trocknen von Gegenständen und Stoffen jeder Art mit
tels atmosphärischer Luft. Ein besonders vorteilhaftes
Anwendungsgebiet stellt die Austrocknung von Estrichen und
Fußbodenkonstruktionen durch Zufuhr von extrem trockener
Druckluft dar. Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der
Erfindung bewirkt eine extrem rasche Austrocknung auf die
z. B. für Bodenbeläge erforderlichen Feuchtegehalte.
Zur Estrichtrocknung wird vorteilhafterweise je vier
Quadratmeter Estrichfläche eine Bohrung durch den Estrich
durchgeführt, ohne die unter dem Estrich liegende dampfbrem
sende Folie zu schädigen. Wie in Fig. 7 schematisch gezeigt
wird die von einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, z. B. gemäß
einer der Fig. 1 bis 6 erzeugte Trockenluft mit hohem
Energiegehalt über die gegebenenfalls wärmeisolierten Luft
verteilsysteme 5 mittels dichtenden Stutzens an die Unter
seite eines Estrichs 17 geführt, wobei vorliegendenfalls das
zu trocknende Gut vor allem die unterhalb des Estrichs ange
ordnete Trittschalldämmung 13 ist, die auf einem Baukörper,
z. B. einer Geschoßdecke 18 aufliegt. Durch den geringen
Feuchtegehalt der Trockenluft werden die im Estrich 17 bzw.
der Trittschalldämmung 13 befindlichen freien Wassermengen
aufgenommen. Die sich mit Feuchtigkeit sättigende Trockenluft
entweicht nach Abgabe der Wärmeenergie an den Estrich 17 über
zu Wänden bzw. Außenwänden 19 vorgesehenen Estrichrandfugen
bzw. bei großen Estrichflächen über zusätzlich gebohrte
Luftaustrittsöffnungen. Die entweichende Luft kann vorteil
hafterweise über die Rückführleitung 12 zur erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einer der Fig. 1 bis 6 rückgeführt werden.
Bei bisher angewendeten Estrichtrocknungsverfahren wurde mit
Kondensations- oder Sorptionstrockner vorgetrocknete Luft
über Seitenkanalverdichter zugeführt. Bei Zuluftnenndruck von
0,16 bar wurde eine durchschnittliche Trocknungszeit von 14
Tagen erreicht. Die hierbei erreichten Partialdruckdifferen
zen zwischen Trockenluft und Trocknungsgütern wurde mit 3308
Pascal ermittelt.
Durch den Einsatz eines Kompressionstrocknungssystems
entsprechend dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß der
Erfindung wird unter Anwendung einer Partialdruckdifferenz im
Mittel von 30231 Pascal (für 20°C 40% auf 70°C 100%) die
Trocknungsdauer analog der Partialdruckdifferenz reduziert.
Die oben beschriebene Verfahrensanwendung läßt sich ebenso
zur Austrocknung von Fußbodenunterkonstruktionen nach Wasser
schäden verwenden. Dazu muß die unter dem Estrich befindliche
Folie durchstoßen werden, damit hoch-energetische Trockenluft
die unter dem Estrich liegende Trittschalldämmung, Wärmedäm
mung und die Schüttung durchströmen kann.
Die dabei erzielten Trocknungszeiten liegen etwa bei einem
Zehntel gegenüber dem bisher angewendeten Kondensations- oder
Sorptionstrocknungstechniken.
Claims (12)
1. Verfahren zum Trocknen von Gegenständen und Stoffen mit
tels Luft, wobei der Luft die Feuchtigkeit durch
Kondensationstrocknung entzogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Trocknung vorgesehene atmosphärische Luft zuerst kom
primiert und die dabei auskondensierte Luftfeuchte aus dem
unter Druck stehenden Luft-Wasser Gemisch ausgeschieden wird,
worauf die unter Druck stehende Luft als trockener Luftstrom
den Gegenständen und Stoffen zugeführt wird und danach die
mit von den Gegenständen und Stoffen stammende Feuchtigkeit
angereicherte Luft in die Atmosphäre abgeführt wird.
2. Verfahren zum Trocknen von Gegenständen und Stoffen mit
tels Luft, dadurch gekennzeichnet, daß zur Trocknung vor
gesehene Luft zuerst komprimiert und die dabei auskonden
sierte Luftfeuchte aus dem unter Druck stehenden Luft-Wasser
Gemisch ausgeschieden wird, worauf die unter Druck stehende
Luft als trockener Luftstrom den Gegenständen und Stoffen
zugeführt wird und danach diese mit von den Gegenständen und
Stoffen stammende Feuchtigkeit angereicherte Prozeßluft unter
Bildung eines Verfahrenskreislaufes zur Kompression rückge
führt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die atmosphärische Luft oder Prozeßluft
vor und/oder nach ihrer Kompression abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die unter Druck stehende Luft nach
Ausscheidung der auskondensierten Luftfeuchte erwärmt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen in
der Zuführung (1) der atmosphärischen Luft oder Prozeßluft
angeordneten Kompressor (2) gegebenenfalls mit einem vor
zugsweise automatischen Wasserabscheider (6) sowie eine an
schließende Verteilungsleitung (5) für den Trockenluftstrom
umfaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kompressor (2) ein Vorkühler (9) in der Luftzuführung (1)
vorgeschaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß dem Kompressor (2) ein Nachkühler (7) für die
verdichtete Luft nachgeschaltet und vor dem Wasserabscheider
(6) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Vorkühler (9) oder einem Sorptionstrockner
(11) und/oder Nachkühler (7) ein oder mehrere Wärmetauscher
(8; 8a, 8b) nachgeschalten ist (sind)
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kondensations- oder Sorptionstrockner
(11) vor- oder nachgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Wasserabscheider (6) nachgeschaltet
und der Verteilungsleitung (5) für den Trockenluftstrom
vorgeschaltet ein oder mehrere Wärmetauscher (8; 8a 8b) oder
Lufterhitzer zur Erwärmung des trockenen Luftstroms
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verteilungsleitung (5) für den
trockenen Luftstrom eine wärmegedämmte, gegebenenfalls
flexible und/oder verzweigte Schlauch- oder Rohrleitung ist.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Trocknen
von Gegenständen und Stoffen mittels Luft nach einem der
Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Rückführleitung (12) für die mit von den Gegenständen und
Stoffen (13) stammende Feuchtigkeit angereicherte Prozeßluft
zum Kompressor (2) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998113406 DE19813406A1 (de) | 1998-03-26 | 1998-03-26 | Trocknungssysteme nach dem Kompressionsprinzip |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998113406 DE19813406A1 (de) | 1998-03-26 | 1998-03-26 | Trocknungssysteme nach dem Kompressionsprinzip |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19813406A1 true DE19813406A1 (de) | 1999-09-30 |
Family
ID=7862456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998113406 Withdrawn DE19813406A1 (de) | 1998-03-26 | 1998-03-26 | Trocknungssysteme nach dem Kompressionsprinzip |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19813406A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10105228C1 (de) * | 2001-02-02 | 2002-07-11 | Sulzberg Sport Gmbh | Vorrichtung zum Trocknen von Schuhen |
DE102009001640A1 (de) * | 2009-03-18 | 2010-09-23 | Ralf Konkel | Trocknungseinrichtung für eine Lackierkabine |
DE102010033187A1 (de) * | 2010-08-03 | 2012-02-09 | Boge Kompressoren Otto Boge Gmbh & Co. Kg | Anordnung mit Luftkompressor und Kältekreislauf |
CN102705205A (zh) * | 2012-05-28 | 2012-10-03 | 深圳百时得能源环保科技有限公司 | 一种空气压缩系统的预处理及变流量装置 |
-
1998
- 1998-03-26 DE DE1998113406 patent/DE19813406A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10105228C1 (de) * | 2001-02-02 | 2002-07-11 | Sulzberg Sport Gmbh | Vorrichtung zum Trocknen von Schuhen |
DE102009001640A1 (de) * | 2009-03-18 | 2010-09-23 | Ralf Konkel | Trocknungseinrichtung für eine Lackierkabine |
DE102010033187A1 (de) * | 2010-08-03 | 2012-02-09 | Boge Kompressoren Otto Boge Gmbh & Co. Kg | Anordnung mit Luftkompressor und Kältekreislauf |
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CN102705205B (zh) * | 2012-05-28 | 2015-12-23 | 深圳百时得能源环保科技有限公司 | 一种空气压缩系统的预处理及变流量装置 |
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