DE19813397A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Vorauflösung und Abkürzung von Fasergewächsen sowie zum Trennen von Fasern und Holzteilen/Schäben - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Vorauflösung und Abkürzung von Fasergewächsen sowie zum Trennen von Fasern und Holzteilen/SchäbenInfo
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Abstract
Vorrichtung und Verfahren zur Vorauflösung von Halm- bzw. Stengelmaterial vor dem Ernteschnitt bzw. vor dem Abkürzschnitt zum Zwecke der Fasergewinnung mit dem Ziel, die Trocknung des Materials zu beschleunigen und die aufwendige Fasergewinnungsmaschine von nicht faserhaltigen Nebenbestandteilen in maximal möglichem Maße zu entlasten. Dadurch soll der Verbrauch an Elektroenergie gesenkt, die Ökologie gefördert und die Wirtschachaftlichkeit gesteigert werden. Die Vorauflösung erfolgt durch neuartige Integrierung geeigneter Funktionen und Werkzeuge in den Rotor der Abkürzmaschine. Die Abscheidung der bei der Vorauflösung abfallenden, nichtfaserartigen Bestandteile erfolgt durch einen neuartigen, offenen, in Schwingung versetzten Nadelleistenförderer in Kombination mit hochtourigen Auflockerungs- und Verzugswalzen.
Description
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, bei der Vorabkürzung von faserhaltigen Pflan
zenhalmen oder -stengeln zum Zwecke der Fasergewinnung eine technisch und kos
tenmäßig vorteilhafte On-Line Vorauflösung durchzuführen, bevor ein Abkürzschnitt er
folgt sowie die dabei entstehenden Fraktionen nachfolgend voneinander zu trennen.
Nach dem Stand der Technik ist eine Vorauflösung nicht bekannt. Das Halmgut der Fa
serpflanzen wird entweder in ganzen Halmen geerntet oder bei der Ernte in Abschnitte
von 500 bis 600 bzw. bei Stufenmähwerken auf meist 600 bis 1200 mm, z. T. auch mehr,
durch einfache Schneidvorgänge abgelängt. Nach einem anderen Verfahren wird das
Halmgut vor der sogenannten Entholzung auf Abschnitte von meist zwischen 2 und
150 mm durch einfachen Schnitt abgekürzt. Vorauflösungen erfolgen dabei nicht.
Eine Vorauflösung des Halmgutes kann sowohl bei der Ernte als auch bei der Faserge
winnung erhebliche technische als auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Bei der Ernte
bedeutet eine maßvolle Vorauflösung der gewachsenen Halmstrukturen, daß zahlreiche
Risse im Halm bzw. Halmabschnitt entstehen. Diese fördern die Verdunstung der im
Halm enthaltenen Feuchtigkeit erheblich. Die Trocknung des Erntegutes wird dadurch
stark beschleunigt. Gutwetterperioden können besser ausgenützt werden. Das Ernte
risiko wird erheblich verringert. Der Verbund zwischen den Faserbestandteilen und den
Holzteilen wird ebenfalls gelockert, so daß ein in Grenzen beeinflußbarer Prozentsatz
der Holzteile schon vor dem sehr energieaufwendigen Fasergewinnungsverfahren aus
dem Materialstrom ausgeschieden und die Hauptanlage dadurch entlastet werden kann.
Die Vorauflösung im Zuge des Ernteverfahrens muß allerdings maßvoll erfolgen. Sie darf
nicht so weit gehen, daß Holzteile schon auf dem Feld abfallen. Sie wären für eine weite
re Verwertung verloren. Als Nebenprodukt besitzen diese Teile einen nicht unbedeuten
den Wert und sollen daher mitgeborgen werden.
Durch die mechanische Wirkung der Vorauflösung im Zuge des Ernteverfahrens wird
auch erreicht, daß ein großer Teil des für die weitere Verwertung ungeeigneten Blattma
terials bei der Ernte zerkleinert wird und abfällt. Man erhält so ein reineres Erntegut. Das
für die weitere Verwertung ungeeignete Material bleibt als Naturdünger auf dem Feld.
Erst im Fasergewinnungswerk erfolgt in einer zweiten Stufe eine im Prinzip identische
Vorauflösung, aber mit sehr viel höherer Intensität, um so viel vom Holzgehalt wie mög
lich an dieser Stelle aus dem Materialstrom vor der eigentlichen Fasergewinnungsma
schine auszuscheiden und damit diese sehr energieaufwendige Maschine zu entlasten
bzw. deren Nutzleistung zu erhöhen. Dadurch können Kosten in erheblichem Maße ge
senkt werden. Die Fasergewinnungsmaschine ist nämlich kompliziert, teuer und weist
eine große Kraftaufnahme auf. Sie von nicht faserförmigen Material zu entlasten senkt die
Investition ebenso wie die Betriebskosten, insbesondere den Verbrauch an Elektroener
gie. Somit wird auch ein Beitrag zu mehr Ökologie geleistet.
Weiteres Ziel der Erfindung ist es, die Abscheidung von Holzteilen bzw. Schäben aus
dem Hauptprodukt, den Fasern, zu erleichtern und vollständiger zu gestalten. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß bereits von den Fasern gelöste Schäben/Holzteile sich zunehmend
mit den Faser wieder verhaken, je feiner Fasern und Schäben/Holzteile im Zuge weiterer
Verfahrensschritte aufgelöst, aufgefasert, zerkleinert werden. Aufgabe der Erfindung ist
es somit auch, einen möglichst großen Anteil der Schäben/Holzteile von den Fasern aus
zusichten, solange sie noch grob und groß sind und leichter aus den Fasern ausgesichtet
und abgeschieden werden können. Dadurch kann der Aufwand der Faserreinigung als
letzter Stufe der Fasergewinnung bedeutend gesenkt werden.
Für einige Anwendungsgebiete reicht der Vorauflöse- bzw. Vorentholzungsgrad, der mit
der erfindungsgemäßen Lösung erreicht wird, sogar aus, so daß eine weitere Zerlegung
bzw. Auffaserung entfallen kann. Dann werden Kosten in besonders hohem Maße ge
spart.
Nach dem Stand der Technik wird nur bei einem Verfahren, das ebenfalls vom Anmelder
der vorliegenden Anmeldung stammt, vor der Fasergewinnung aus Bastfaserpflanzen
selbst eine endgültige Vorabkürzung auf gewünschte Stapellänge der Fasern vorgenom
men. Das bei der Ernte auf Zwischenlänge vorabgekürzte Schüttgut wird somit im Werk
in einer weiteren Ablängstufe nochmals abgekürzt. Sodann wird das Schüttgut in einer
Mühle durch Prall, Reibung oder Scherung zwecks Fasergewinnung entholzt bzw. zer
fasert. Dabei wird nach dem Stand der Technik das vorzerkleinerte Material in seiner Ge
samtheit in die Mühle aufgegeben. D. h., die Mühle wird auch in unproduktiver Weise
durch holzförmige, blatt- oder laubförmige Bestandteile belastet und es wird entspre
chend viel Energie sinnlos verbraucht.
Die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung wird dadurch erreicht, daß an sich bekannte
Maschinen sowohl für den Ernteschnitt als auch die Endabkürzung so abgewandelt und
ergänzt werden, daß sie vor dem Abkürzschnitt das im Einzug der Abkürzmaschine be
findliche Halm- oder Stengelmaterial einer schlagenden und/oder abknickenden Einwir
kung unterwerfen. Beim Ernteschnitt ist sie in der Intensität begrenzt, um Verluste an
brauchbarem Material auf dem Feld zu vermeiden. Bei der Vorauflösung/Vorabkürzung
im Werk dagegen wird der Effekt voll ausgeschöpft, um das spröde, holzartige Material
des Halms zum Splittern und Ablösen zu bringen, während die flexiblen Fasern sich durch
die entstehenden Scherspannungen vom starren Holzteil teilweise oder auch stark ablö
sen. Das im Aufgabegut noch enthaltene trockene Blatt- und Laubwerk splittert unter der
Einwirkung ebenfalls und zerfällt überwiegend zu Granulat und Staub. Nach dieser Vor
zersplitterung erfolgt dann von einem nachfolgenden Messer der Abkürzschnitt, der
ebenfalls einen prallartigen Eingriff in das abzukürzende Material darstellt. Dieser harte
Eingriff führt dazu, daß sich die Risse im Holzteil und zwischen Holzteil und Fasern bzw.
Faserbündel vergrößern und sich ein großer Teil des Holzes von den Fasern löst. Gelöste
Holzteile und Fasern bzw. Faserbündel mit noch daran haftendem Holz lassen sich dann
in bekannter Weise durch Siebe, pneumatische Sichter, Luftsetztischen u. a.m. voneinan
der trennen. In die eigentliche Entholzungs- bzw. Fasergewinnungsmaschine kommt
dann nur noch eine verminderte Materialmenge mit stark erhöhtem Faseranteil, also eine
Art Faserkonzentrat, da je ein großer Teil der holzartigen Bestandteile und des Feingutes
bereits ausgeschieden wurde. Die eigentliche Entholzungsmaschine, die nicht Gegen
stand der vorliegenden Anmeldung ist, kann somit eine sehr viel höhere Leistung an voll
entholztem/entfasertem Material erbringen oder sie kann kleiner gebaut werden. Der spe
zifische Energieverbrauch sinkt erheblich, da jetzt in der eigentlichen Entholzungs- bzw.
Fasergewinnungsmaschine nur noch ein Bruchteil an holzartiger Substanz zerlegt werden
muß, also sehr viel weniger unproduktive Arbeit im Sinne der Entholzung/Fasergewin
nung geleistet wird.
In der eigentlichen Entholzungs-/Fasergewinnungsanlage wird das spröde, holzartige Ma
terial stark nachzerkleinert. Je mehr holzartiges Material in die Entholzungsmaschine
kommt, umso mehr stark zerkleinerte Schäben/Holzteile sind dann in den Fasern enthal
ten. Da die Fasern durch die Entholzung/Fasergewinnung ebenfalls sehr stark aufge
fasert, also verfeinert werden, entsteht eine unvorteilhaft starke, mechanische Vernet
zung/Verfilzung zwischen Fasern und zerkleinerten Holzteilen, was einen erhöhten Aufwand
bei der Reinigung der Fasern von den Holzteilen zur Folge hat. Technischer Aufwand und
Kosten können nennenswert gesenkt werden, wenn es gelingt, einen so geringen Anteil
an Holz in die eigentliche Entholzungsanlage einzubringen, wie möglich, damit der Anteil
an nachzerkleinerten Schäben/Holz in den Fasern, welche die Entholzungsanlage verlas
sen, so gering wie möglich ist.
Bild 1 veranschaulicht die Vorrichtung anhand der bevorzugten Ausführungsform. Das
Halm- bzw. Stengelmaterial (1) wird über eine Zuführvorrichtung (2) einen Schneidrotor (3)
mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt. Der Schneidrotor (3) ist mit mindestens einem
Messer (4) und mindestens einem Schlag- und Abknickwerkzeug (5) ausgestattet. Das
Schlag- und Abknickwerkzeug (5) hat einen kürzeren Radius als das Schneidmesser (4),
damit es nach dem Schlag am abgeknickten Material vorbeigleiten kann, ohne die Ma
schine zum Blockieren zu bringen. Erfindungsgemäß soll das Schlag- und Abknickwerk
zeug auch nachgiebig angeordnet werden können, um bei hoher Materialschicht nach
hinten ausweichen zu können. Ebenso soll das Schlagwerkzeug auch segmentiert aus
geführt werden können, um eine Anpassung an unterschiedliche Schichtdicken zu erlau
ben. Mehrere Schlagwerkzeuge in Hintereinanderanordnung steigern den Vorauflöse/Vor
entholzungseffekt. Bevor das Messer (4) in den Bereich des Gegenmessers (6) ge
langt, um einen Schnitt auszuführen, hat das Schlag- und Abknickwerkzeug (5) das in den
Schneidraum (7) vorgeschobene Schneidgut bereits passiert und mit der stumpfen Kante
des Werkzeuges (5) über die Kante des Gegenmessers (6) nach unten abgeknickt. Durch
den Schlag des Werkzeuges einerseits und zusätzlich durch den Abknickvorang brechen
die starren/spröden Holzteile im rechten Winkel zur Halm-/Stengelachse. Gleichzeitig bil
den sich auch Risse im holzigen Teil parallel zur Längsachse des Halms/Stengels als
Folge der durch die Verformung bewirkten Scherspannungen innerhalb der Halme/Sten
gel. Die Scherspannungen haben in vorteilhafter Weise auch zur Folge, daß sich z. B. der
Bast bei Bastfaserpflanzen ganz oder teilweise vom Holz abschält oder auch nur lockert.
Dem Schlag und Abknicken des vorzugsweise stumpfen Werkzeugs folgt dann der
Schnitt durch das nachfolgende Messer (4). Auch der Schnitt stellt einen harten mecha
nischen Eingriff dar, der bereits vorhandene Risse erweitert und vorhandene Abschälun
gen weiterführt. Nach dem Schnitt wird das abgekürzte Material durch das Messer mit
hoher Geschwindigkeit über eine rauhe Reibfläche (8) zum Austrag aus dem Maschinen
gehäuse geschoben. Durch die Reibung auf der Reibleiste (8) kommt es zu einer weite
ren Ablösung von holzhaltigen Bestandteilen von den Fasern und auch zu einer weiteren
Zermahlung von brüchigem Blattmaterial zu Feingut. Das so zunehmend zerlegte Material
fällt dann auf einen Förderer (9) aus, welcher es aus der Maschine zur nachfolgenden
Aussichtung der Holzteile/Schäben austrägt.
Bild 2 zeigt eine bevorzugte Kombination der Vorrichtung zum Vorauflösen und Abkürzen
des Halmmaterials mit einem ebenfalls neuartigen, für den vorliegenden Zweck beson
ders geeigneten Sichtsystem, dessen Aufgabe es ist, Fasern von abgelösten Holz
teilen/Schäben zu trennen. Für das Sichtsystem wird ebenfalls Schutz beantragt. Förderer (9)
übergibt das Gemisch aus gelösten Fasern, Faser mit noch anhaftendem Holz/Schäben
und bereits gelöstem Holz dem Nadelleisten-Förderer (10). Dieser besteht aus einer Viel
zahl von Leisten (10.1), in welche nach oben gerichtete Nadeln (10.2) befestigt sind. Die
Nadelleisten werden durch schmale Gurte zum Nadelleistenförderband (10) verbunden.
Zwischen den Nadelleisten verbleiben offene Zwischenräume. Die Fasern und Fasern mit
noch anhaftenden Holzteilen haben eine wirre, filzende Konsistenz und werden von den
Nadeln (10.2) gehalten und mitgenommen. Das gelöste Holz bzw. die Schäben dagegen
haben eine granulatähnliche Struktur und sind sehr rieselfähig. Sie können von den Na
deln der Nadelleisten nicht gehalten werden und fallen durch die Leisten hindurch auf
einen Auffangboden (11), auf dem sie zu einer Sammelschnecke (12) rutschen und seitlich
aus dem Nadelleistenförderbandsystem (10) ausgetragen werden. Die vorzugsweise me
tallische Trag- und Stützkonstruktion des Nadelleistenfördersystems (10) ebenso wie der
Auffangboden (11) sind mit einem oder mehreren gemeinsamen oder getrennten Schwin
gungserregern/Vibratoren ausgestattet, um das Nadelleistensystem (10) in eine dauernde
Vibration zu versetzen, mit dem Ziel, loses Holz/Schäben so intensiv wie möglich aus den
Fasern bzw. dem Faser-Holz-Verbundmaterial abzuschütteln. Ebenso soll das ausgefal
lene Holz/Schäben vom Auffangboden (11) zur Sammelschnecke (12) abgerüttelt werden.
Das weitgehend von gelöstem Holz/Schäben gereinigte Fasermaterial sowie Faser-Holz/Schä
benverbunde werden am höchsten Punkt des Nadelleistenfördersystems von einer
hochtourig drehenden Stachelwalze (13) abgeschleudert und dabei auseinandergezogen.
Bei weitgehend erfolgter Loslösung von Fasern und Holz voneinander ist vorgesehen,
daß das Material von der Stachelwalze (13) in einen aufwärts gerichteten Luftstrom oder
Querstrom als Sichtstrom eingeschleudert wird. Die Sichtluft wird dabei aus einem mit
Stellklappen (14.2) ausgestatteten Blaskasten (14) ausgestoßen, der wiederum vom Ra
dialgebläse (15) über ein nicht gezeigtes Zyklon- und Umluftsystem mit Sichtluft versorgt
wird. Fasern werden aufgrund ihres geringen Gewichtes bei gleichzeitig hoher spezifi
scher Oberfläche von dem nach oben zum Gebläse gerichteten Luftstrom erfaßt und
abgesaugt. Granulatförmige Holzteile/Schäben können aufgrund ihrer geringen spezi
fischen Oberfläche dagegen von der Luft nicht getragen werden und fallen nach unten auf
das Bodenband (16) aus, welches sie der Sammelschnecke (17) zuführt.
Wird dagegen nur schwach oder mittelmäßig vorzerlegtes Material dem Sichtsystem zu
geführt - das ist der Normalfall - dann kann die pneumatische Sichtung nicht eingesetzt
werden. In diesem Fall schleudert die Stachelwalze (13) das voraufgelöste Material in ei
nen Auffangschacht des pneumatischen Fördersystems (15), um es der Hauptenthol
zungsmaschine zuzuführen, die nicht Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist und
daher nicht gezeigt wird. Im Radialgebläse (15) wird das Material einer weiteren Schlag
wirkung durch die Rotorblätter ausgesetzt, was zu einer weiteren Loslösung von Holz
teilen/Schäben von Fasern führt. Dieses gelöste Holz (Schäbenmaterial) kann dann von
einer Vibrationsrinne mit Siebblech als Boden abgeschieden werden, ehe der Hauptma
terialstrom in die eigentliche Entholzungs- bzw. Fasergewinnungsanlage aufgegeben
wird.
Außer der oben beschriebenen, neuartigen Fraktioniereinrichtung können bereits be
kannte Sieb- und Sichtsysteme in vielfacher Weise verwendet und kombiniert werden.
1
zu kürzendes Halm- oder Stengelmaterial
2
Zuführvorrichtung
3
Schneidrotor
4
Schneidmesser
5
Schlag- bzw. Abknickwerkzeug
6
Gegenmesser bzw. Abknickkante
7
Schneidraum
8
Reibfläche
9
Abförderer
10
Nadelleistenförderer
10.1
Nadelleisten
10.2
Nadeln
11
Aufangboden bzw. Auffangblech
12
Sammelschnecke
13
hochtourige Stachel-Abwurfwalze
14
Blaskasten
14.1
Zuluftöffnung
14.2
Luft-Leitklappen
15
Radialgebläse
16
Bodenband für Schwer/Grobgut
17
Sammelschnecke für Schwer/Grobgut
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Vorauflösung und Abkürzung von halm- oder stengelartigem, Fasern
enthaltendem Pflanzenmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem Messer
eines Schneidrotors zur Durchführung des Schnitts zur Vorabkürzung des Pflanzenma
terials mindestens ein Werkzeug vorgeschaltet ist, welches geeignet ist durch eine schla
gende, abknickende und/oder quetschende Einwirkung den gewachsenen Pflanzenver
band, insbesondere den inneren Zellverbund des naturgewachsenen Pflanzenverbandes
gezielt in dem Maße zu lockern, wie nachfolgende Verfahrensschritte es erfordern, um
die Abtrocknung zu fördern oder Nebenbestandteile zur Verbesserung von Durchsatzleis
tung und Wirtschaftlichkeit aus dem Materialhauptstrom vor der Hauptproduktionsstufe
abzuscheiden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat aus
einem Trommelrotor mit mindestens einem Schneidmesser und mindestens einem
Schlag-, Knick-, Quetsch-, und/oder Stoßwerkzeug mit kleinerem Flugkreisradius als der
des Schneidmesser besteht, welches geeignet ist in dem Pflanzenmaterial vor dem Ab
kürzschnitt zum Zwecke der Vorauflösung des gewachsenen Pflanzenverbandes
Quer- und Längsrisse/brüche sowie Abschälungen zu bewirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidaggregat aus
einem Sternrotor mit mindestens einem Schneidmesser und mindestens einem Schlag-,
Knick-, Quetsch-, und/oder Stoßwerkzeug besteht - durchgehend oder segmentiert, starr
oder schwingend - welches auf einer Kreisebene hinter dem Schneidmesser rotiert.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Gegen
lager beinhaltet, gegen welches bzw. an welchem vorbei die Schlag-, Quetsch-, Stoß-,
und/oder Knickeinwirkung und der nachfolgende Schnitt ausgeführt werden.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
des Gegenlagers gemäß Anspruch 4 eine rauhe Reibbahn angeordnet ist, über welche
das in beschriebener Weise voraufgelöste und abgekürzte Material von den Werkzeugen
des Schneidaggregates geschoben wird, um das schon vorzerlegte Material durch die
Reibung weiter zu zerlegen und insbesondere weitere Schäben/Holzteile von den Fasern
durch Reibung, Stauchung und andere mechanische Einwirkungen abzulösen.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie stationär
installiert ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie fahrbar
ausgeführt ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem
Mähwerk kombiniert ist.
9. Vorrichtung nach dem Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die im Zuge der
Vorauflösung abgetrennten holz/schäbenartigen Bestandteile durch ein offenes Nadel
leistenförderband von den faserartigen oder nur teilweise aufgelösten Halmbestandteilen
abgetrennt werden.
10. Vorrichtung nach dem Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Na
delleisten offene Zwischenräume bestehenbleiben, um dem granulatförmigen/schäben
artigen, abgelösten Material und dem Feingut ein Ausfallen aus den faserartigen und/oder
unvollständig aufgelösten Bestandteilen zu ermöglichen.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gesamtsystem bzw. Teile davon in Vibration/Schwingung versetzt werden, um das Aus
fallen von abgelösten Teilen aus dem Fasermaterial und/oder dem nicht vollständig auf
gelösten Material zu fördern.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß hochtou
rige Stachelwalzen das zu fraktionierende Material auflockern und auseinanderziehen,
um die Abscheidung losgelöster Bestandteile zu fördern.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das vorauf
gelöste Material von einer Stachelwalze beschleunigt in einem pneumatisch Sichtstrom
eingeworfen und einer Sichtung nach Gewicht und spezifischer Oberfläche unterworfen
wird.
14. Verfahren zur Vorauflösung und Abkürzung von halm- oder stengelartigem, Fasern
enthaltendem Pflanzenmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schnitt zur Vorabkür
zung/Abkürzung des Pflanzenmaterials eine mechanische Behandlung durch Abknickung
Schlag, Stoß, Quetschung durch mindestens ein Werkzeug vorausgeht, um den gewach
senen Pflanzenverband durch Querbrüche und Längsrisse in der Weise aufzulockern/vor
aufzulösen, daß die darin enthaltene Feuchtigkeit schneller ausdiffundieren und/oder
holz- bzw. schäbenartige Nebenprodukte aus dem Hauptmaterialstrom zur Verbesse
rung von Durchsatzleistung und Wirtschaftlichkeit vor der Hauptproduktionsstufe ausge
schieden/ausfraktioniert werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das voraufgelöste pflanz
liche Material nach dem Abkürzschnitt einer stationären Anlage über eine rauhe Reibzone
geschoben wird mit dem Ziel einer weiteren Vorauflösung und Abscheidung bereits weit
gehend abgelöster holzartiger/schäbenartiger Bestandteile von dem überwiegend faserar
tigen oder noch nicht nennenswert voraufgelösten Material zu bewirken.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß das vor
aufgelöste und abgekürzte pflanzliche Material zur Abscheidung nicht faserartiger oder
faserhaltiger Bestandteile, also Holzgranulat/Schäben, über Sichtsysteme geleitet und in
mindestens zwei Fraktionen zerlegt wird.
17. Verfahren nach dem Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Sichtsystem
aus einem offenen Nadelbandförderer besteht, dessen Nadelleisten einen so großen
offen Abstand zueinander aufweisen, daß die holzgranulatartigen/schäbenartigen Be
standteile dazwischen ausfallen können.
18. Verfahren nach dem Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß dem Nadelband
förderer eine Vorrichtung zugeordnet ist, um das Nadelband zwecks Förderung der Ab
rüttlung des holzgranulatartigen/schäbenartigen Materials zu rütteln bzw. in Vibration zu
versetzen.
19. Verfahren nach den Ansprüchen 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das auf dem
Nadelband aufliegende Material durch schnelldrehende Stachelwalzen aufgelockert und/
oder auseinandergezogen wird mit dem Ziel darin verhakte/eingeschlossene holzgra
nulat/schäbenartige Bestandteile freizusetzen um ausfallen zu können.
20. Verfahren nach den Ansprüchen 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß stark vor
aufgelöstes pflanzliches Material von einer hochtourigen Stachelwalze am oberen Kopf
ende des Stachelbandförderers in einen Sichtluftstrom beschleunigt wird, um eine Sich
tung nach Gewicht und spezifischer Oberfläche zu bewirken.
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