DE19812884A1 - Verfahren zum Andocken an verschweißte Blechplatinen zu deren Innenhochdruckumformen zu einem hohlen Bauteil und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Andocken an verschweißte Blechplatinen zu deren Innenhochdruckumformen zu einem hohlen Bauteil und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Andocken an verschweißte Blechplatinen zu deren Innenhochdruckumformen zu einem hohlen Bauteil. Hierzu wird ein Druckmittelzuführwerkzeug zwischen die in das Formwerkzeug eingelegten Platinen im Andockbereich des letzteren an einer unverschweißten Stelle der Platinen eingeschoben und das Druckmittel durch das Zuführwerkzeug zwischen die Platinen eingeleitet, so daß sich diese durch den aufbauenden Innendruck in den Formbereich des Formwerkzeugs aufweiten, wobei zugleich eine metallische Abdichtung zwischen den Platinen und dem Zuführwerkzeug gebildet wird. Um zu erreichen, daß die Kontur der Endform des zu formenden hohlen Bauteils im Andockbereich im wesentlichen nicht nachgearbeitet werden muß, wird erfindungsgemäß als Druckmittelzuführwerkzeug ein Formkeil mit einer Kontur verwendet, die das Bauteil nach vollendetem Umformprozeß aufweisen soll. Dieser Formkeil wird in einer im Formwerkzeug ausgebildeten Formkeilführung an den Andockbereich herangefahren, dort zwischen die Platinen eingeschoben und nach Herausbildung der metallischen Abdichtung weiter zwischen die Platinen nachgeschoben, bis diese die der Kontur des Formkeils entsprechende Endform des Bauteils im Andockbereich bei ihrer Verformung gebildet haben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei einem aus der DE 44 16 147 A1 bekannten Verfahren der genannten Art findet als
Druckmittelzuführwerkzeug ein Spaltmeißel Verwendung, der an einer unverschweißten
Stelle zwischen die beiden Platinen eingeführt wird. Das Ober- und das Unterteil des zu
diesem Zeitpunkt bereits geschlossenen Werkzeugs ist im Andockbereich entsprechend
ausgeformt, so daß der Spaltmeißel zwischen die Platinen gleiten kann und den Werkstoff
in die Ausformung verdrängt. Durch die plastische und elastische Verformung der Platinen
entsteht eine metallische Abdichtung zwischen dem Spaltmeißel und den Platinen, die
einen Druck bis ca. 500 bar standhält und somit extrem hohen Drücken (1000 bar und
mehr) nicht gewachsen ist. Als nachteilig erweist sich zudem, daß hohe Reibkräfte beim
Einführen des Spaltmeißels auftreten. Wenn der Verschleiß in Grenzen gehalten werden
soll, muß an der Ansatzstelle des Spaltmeißels geschmiert werden. Der Spaltmeißel hat
zwar einen einfachen Aufbau und sein Einsatz ermöglicht ein verhältnismäßig schnelles
Einleiten des Druckmittels zwischen die Platinen, doch hinterläßt der Spaltmeißel eine
unbrauchbare Öffnung am Werkstück, die in einem zusätzlichen Arbeitsgang
nachgearbeitet werden muß.
Bekannt ist weiterhin aus der DE 38 09 52 C2, beim Innenhochdruckumformen von
Rohrenden eine zuverlässige Abdichtung mit Hilfe einer aufblasbaren Dichtung zu
erreichen, die mit einem Druckmedium gefüllt wird, sich ausdehnt und die
Werkstückwandung umschließt. Durch die elastischen Eigenschaften der Dichtung werden
Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche ausgeglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Verfügung zu stellen, mit dem
bzw. der die Bildung einer Kontur des hohlen Bauteils im Andockbereich nach dem
Umformprozeß gewährleistet wird, die nicht mehr nachgearbeitet werden muß oder
zumindest sehr gut nacharbeitbar ist. Zugleich soll ein Nachschieben des Werkstoffs im
Andockbereich in bei einer Rohrumformung vergleichbarer Weise erreicht werden.
Weiterhin soll eine zuverlässige Abdichtung im Andockbereich gegen hohe Drücke
ermöglicht werden, da diese hohen Drücke erforderlich sind, um Ausformungen und
Kalibrierungen kleiner Radien an komplexen Bauteilen zu gewährleisten. Das
Formwerkzeug der Vorrichtung ist so zu gestalten, daß während des Uniformprozesses
ein Nachschieben des Formkeils exakt möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verfahren bzw. der
Vorrichtung zu dessen Durchführung durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 10 beschriebenen Merkmale gelöst.
Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung
ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 9 bzw. 11 bis 16.
Die Erfindung gewährleistet in vorteilhafter Weise die Ausbildung einer definierten, den
gestellten Anforderungen genügenden Kontur der Endform des hohlen Bauteils im
Andockbereich, die im wesentlichen keiner Nacharbeit bedarf. Sollte dennoch eine
Nacharbeit erforderlich sein, so ist es mit der durch die Erfindung erzielbaren Formgebung
leichter, das Bauteil in ein Werkzeug oder eine Vorrichtung einzulegen und den
entsprechenden Bauteilbereich zu beschneiden oder zu lochen.
Wird zum Beispiel ein Längsprofil benötigt, das aus zwei verschweißten Blechplatinen
hergestellt werden soll, so besteht die Möglichkeit, an beiden Enden anzudocken. Damit
erhalten beide Enden des Längsprofils die fertige Kontur und ein Kürzen und Beschneiden
ist nicht mehr erforderlich. Ein Anwendungsbeispiel hierfür ist ein Dachlängsträger für
einen Pkw., bei dem durch Simulationen festgestellt wurde, daß er aus einem rohrförmigen
Halbzeug durch Innenhochdruckumformen nicht herstellbar ist. Im Gegensatz zum Rohr
können Platinen durch entsprechende Zuschnitte dem Materialbedarf der lokal beim
Umformen entsteht, angepaßt werden. Es ist daher anzunehmen, daß der Dachlängsträger
durch Innenhochdruckumformen von Blechplatinen unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens herstellbar ist.
Die Formkeilführung des Formwerkzeugs, in der der Formkeil in den Andockbereich
bewegbar ist, gewährleistet, daß nach Schließen des Formwerkzeugs und Belasten des
letzteren mit einer entsprechenden Zuhaltekraft der Formkeil stets exakt an der
unverschweißten Stelle der Platinen im Andockbereich zwischen diese eingeschoben, nach
Bildung der metallischen Abdichtung zwischen Platinen, Werkzeug und Formkeil in der
erforderlichen Weise in Einschubrichtung nachgeschoben und nach Abschluß des
jeweiligen Umformprozesses in seine Ausgangsstellung zurückbewegt wird.
Je nach Anwendungsfall kann die sich zur Spitze verjüngende Kontur des Formkeils
konkav, konvex oder linear gestaltet sein, um für ein verhältinsmäßig reibungsarmes
Nachschieben des Formkeils zwischen die Platinen im Andockbereich zu sorgen. Zur
weiteren Verringerung der Reibungskräfte und der Gefahr eines großen Verschleißes des
Formkeils bei dessen Umformarbeit kann die Antriebsleistung beim Nachschieben des
Formkeils zwischen die Platinen in Abhängigkeit von dem sich zwischen letzteren
aufbauenden Innendruck bis zum Erreichen der Endform des Bauteils im Andockbereich
gesteuert werden.
Die Gestaltung der Vorrichtung nach Patentanspruch 12 ermöglicht es, daß der Formkeil
das Nachschieben auf die Platinen überträgt, wodurch ein verbesserter Materialfluß im
Andockbereich erzielt wird.
Um bei hohen Drücken, wie sie zum Ausformen und Kalibrieren kleiner Radien im
Formbereich benötigt werden, Leckagen des Druckmittels im Andockbereich zu
vermeiden, kann erfindungsgemäß eine zusätzliche Abdichtung, vorzugsweise in
hydraulischer Weise, des Formwerkzeugs, des Formkeils und der Platinen gegeneinander
während des Umformprozesses erfolgen.
Bei Gestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 14 wird durch Aufblasen der Dichtung
eine Art "Wanne" geschaffen, in der das von Leckagen herrührende Druckmittel
eingedämmt und somit gehindert wird, am Formkeil vorbei nach außen und/oder nach
innen ins Formwerkzeug zu gelangen. Das für den Umformprozeß des
Werkstücks verwendete Druckmittel wird geeigneterweise auch zum Aufblasen der
Dichtung verwendet. Der Druck in der Dichtung sollte 10-20% über dem Druck im
Formbereich liegen.
Bei der Gestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 15 wird der Effekt der zusätzlichen
Abdichtung dadurch erzielt, daß die aufblasbare Dichtung im Inneren des Bauteils im
Andockbereich zum Einsatz kommt.
Sowohl bei Gestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 14, als auch nach Anspruch 15 ist
die Aufnahmenut so ausgebildet, daß sich die aufblasbare Dichtung im
zusammengezogenen Zustand vollständig innerhalb der Aufnahmenut befindet und somit
keiner Reibung oder sonstigen Belastungen beim Einschieben und Nachschieben des
Formkeils zwischen die Platinen ausgesetzt ist. Ist dies durch Formgebung nicht zu
erreichen, kann ein Unterdruck angelegt werden, der die Dichtung vollständig in eine
gesicherte Lage zurückzieht.
Um zu verhindern, daß z. B. die Dichtung, die in der den Andockbereich umfassenden
ringförmigen Aufnahmenut angeordnet ist, beim Aufblasen in den Spalt zwischen den
Formwerkzeughälften gelangt, können am Werkzeugoberteil leistenähnliche Elemente als
seitliche Begrenzung für die aufblasbare Dichtung angebracht sein, die beim Schließen des
Formwerkzeugs in das Werkzeugunterteil versenkt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu seiner Durchführung
ermöglichen ein schnelles und exaktes Andocken sowie ein schnelles Befüllen, so daß eine
verhältnismäßig geringe Taktzeit erreicht werden kann, was für die Wirtschaftlichkeit des
Umformprozesses von Wichtigkeit ist.
Ausführungsformen der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden nun anhand der Zeichnungen erläutert. In diesem sind:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Werkzeugunterteils mit zugeordnetem Form
keil einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung, wobei die Platinen nicht ge
zeigt sind,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der ersten Ausführungsform der Vorrichtung
entsprechend der Fig. 1 bei Eindringen des Formkeils zwischen die Platinen,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Werkzeugunterteils mit zugeordnetem Form
keil einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 4 eine schematische Teilschnittdarstellung des Formwerkzeugs mit in dieses einge
legten Platinen, die eine Weiterbildung des Formkeils beim Nachschieben im
Andockbereich zeigt,
Fig. 5 eine Darstellung eines Schnitts durch das Werkzeug in der Ebene A-A der Fig. 1
und
Fig. 6 eine Schnittdarstellung wie in Fig. 5, jedoch nach Umformung der Platinen im
Andockbereich und bei Druckbeaufschlagung der aufblasbaren Dichtung.
Die in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsformen der Vorrichtung weisen ein
Formwerkzeug 1 mit einem Oberteil 1A und einem Unterteil 1B auf, die bei
geschlossenem Formwerkzeug 1 einen Formraum 2 umfassen (Fig. 5 und 6). In einen an
den Formraum 2 angrenzenden Andockbereich 3 führt eine im Formwerkzeug 1
ausgebildete Formkeilführung 4, in der ein als Druckmittelzuführwerkzeug dienender
Formkeil 5 verschiebbar geführt werden kann. Der Formkeil 5 verjüngt sich zu seiner
Spitze 6 hin und ist von einem Einlaufkanal 7 durchsetzt, der an eine nicht dargestellte
Druckmittelquelle anschließbar ist (Fig. 1 bis 3).
Das Andocken an die verschweißten Blechplatinen mittels der ersten Ausführungsform der
Vorrichtung läßt sich am besten an den Fig. 1 und 2 nachvollziehen, in denen das
Werkzeugoberteil 1A jeweils nicht dargestellt ist. Hierbei zeigt Fig. 2 ein in das
Formwerkzeug 1 eingelegtes Halbzeug aus zwei Platinen 8, die miteinander durch eine
ringsherum verlaufende, dichte Schweißnaht 9 verbunden sind. Der Formkeil 5 wird in der
Formkeilführung 4 des Formwerkzeugs 1 an den Andockbereich 3 herangefahren und in
letzterem an einer Unterbrechung 10 der Schweißnaht 9, die sich über die Breite des
Andockbereiches 3 erstreckt, zwischen die Platinen 8 eingeschoben, bis ein
Dichtungseffekt eintritt. Hierauf wird ein Druckmittel durch den Einlaufkanal 7 des
Formkeils 5 hindurch zwischen die Platinen 8 eingeleitet. Bei steigendem Druck wird der
Formkeil 5 nachgeschoben und weiter zwischen die Platinen 8 getrieben. Wird ein Punkt
erreicht, an dem ein Nachschieben des Formkeils 5 infolge des Innendrucks nicht mehr
möglich, aber weiterhin nötig ist, kann der Druck im Inneren des Formbereiches für die
Dauer des Nachschiebens gesenkt werden, d. h., es ist möglich, in Intervallen den
Innendruck zu steigern und zu senken und zwischen den Intervallen den Formkeil 5
nachzuschieben.
Um das Nachschieben auf die Platinen 8 zur Verbesserung des Materialflusses im
Andockbereich 3 zu übertragen, kann der Formkeil 5 in der aus Fig. 4 hervorgehenden
Weise gestaltet sein. Hiernach weist der Formkeil 5 eine sich über dessen Verjüngung
radial zur Längsachse 11 des Formkeils 5 hinaus erstreckende Anschlagfläche 12 aufweist,
deren Außendurchmesser bei der Ausführung nach Fig. 4 unter Berücksichtigung eines
Spiels gleich dem Innendurchmesser der Formkeilführung 4 ist und von der die
Randflächen 13 der Platinen 8 im Andockbereich 3 beaufschlagbar und die Platinen 8,
somit in Einschubrichtung des Formkeils 5 in den Formraum 2 nachschiebbar sind.
Da zum Ausformen und Kalibrieren kleiner Radien im Formbereich häufig Drücke
benötigt werden, bei deren Höhe die beim Einschieben des Formkeils 5 zwischen die
Platinen 8 im Andockbereich 3 gebildete metallische Abdichtung zwischen Formwerkzeug
1, Platinen 8 und Formkeil 5 nicht ausreichend ist, kann eine zusätzliche Abdichtung in
einer bestimmten Prozeßstufe vorgesehen werden. Zu diesem Zweck ist bei der ersten
Ausführungsform der Vorrichtung jeweils im Werkzeugunterteil 1B (Fig. 1 und 2) und
entsprechend im Werkzeugoberteil 1A (Fig. 5 und 6) eine den Andockbereich 3 des
Formwerkzeugs 1 ringförmig umfassende Aufnahmenut 14 für eine aufblasbare Dichtung
15 (Fig. 5 und 6) vorgesehen, die an eine Druckmittelquelle bzw. Unterdruckquelle (nicht
dargstellt) anschließbar ist.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt in der Ebene A-A der Fig. 1, wobei sich das Formwerkzeug 1
in seiner Ausgangsposition bei eingelegten Platinen 8 befindet, d. h. das Werkzeugoberteil
1A und das Werkzeugunterteil 1B sind zusammengefahren und die aufblasbare Dichtung
15 befindet sich innerhalb der den Andockbereich 3 umfassenden ringförmigen
Aufnahmenut 14 und ist nicht druckbeaufschlagt.
Bei dem in Fig. 6 gezeigten Schnitt in der Ebene A-A der Fig. 1 befindet sich hingegen
das Formwerkzeug 1 nach Umformung der Platinen 8 im Endzustand, wobei die
aufblasbare Dichtung 15 in der ringförmigen Aufnahmenut 14 mit Druck beaufschlagt ist.
Bei der zweiten Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig. 3 wird der Effekt der
zusätzlichen Abdichtung hingegen dadurch erzielt, daß die aufblasbare Dichtung 16, die an
die nicht dargestellte Druckmittelquelle bzw. Unterdruckquelle anschließbar ist,
umfangsmäßig im Formkeil 5 in einer Aufnahmenut 17 derart integriert ist, das die
Dichtung 16 nach dem Ein- und Nachschieben des Formkeils 5 zwischen die Platinen 8 im
Inneren des Werkstücks im Andockbereich 3 zum Einsatz kommt.
Bei beiden beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung ist die aufblasbare
Dichtung 15 bzw. 16 als auch die entsprechende Aufnahmenut 14 bzw. 17 so gestaltet, daß
sich die Dichtung im zusammengezogenen Zustand vollständig innerhalb der Aufnahmenut
befindet und somit keiner Reibung oder sonstigen Belastungen beim Einschieben und
Nachschieben des Formkeils 5 zwischen die Platinen 8 ausgesetzt ist. Ist dies durch
Formgebung nicht zu erreichen, kann ein Unterdruck über einen Anschluß 18 angelegt
werden, der die Dichtung 15 bzw. 10 vollständig in eine gesicherte Lage zurückzieht.
1
Formwerkzeug
1
AWerkzeugoberteil
1
BWerkzeugunterteil
2
Formraum
3
Andockbereich
4
Formkeilführung
5
Formkeil
6
Spitze des Formkeils
7
Einlaufkanal
8
Platinen
9
Schweißnaht
10
Unterbrechung der Schweißnaht
11
Längsachse des Formkeils
12
Anschlagfläche des Formkeils
13
Randfläche der Platinen
14
ringförmige Aufnahmenut
15
aufblasbare Dichtung in der ringförmigen Nut
16
aufblasbare Dichtung im Formkeil
17
Aufnahmenut im Formkeil
18
Druckmittel- und Unterdruckanschluß
Claims (18)
1. Verfahren zum Andocken an verschweißte Blechplatinen zu deren Innenhoch
druckumformen zu einem hohlen Bauteil, insbesondere zu einem Längshohlkörper, in
einem aus einem Oberteil und einem Unterteil bestehenden Formwerkzeug, wobei der
zwischen den Platinen wirkende Innendruck durch ein hydraulisches Druckmittel
erzeugt wird, das mittels eines in einem Andockbereich des Formwerkzeugs zwischen
die beiden Platinen an einer unverschweißten Stelle eingeführten
Druckmittelzuführwerkzeugs eingeleitet wird, wobei eine metallische Abdichtung
zwischen dem Druckmittelzuführwerkzeug und den Platinen durch die plastische und
elastische Verformung letzterer gebildet wird und die Platinen sich durch den
aufbauenden Innendruck in den Formraum des Formwerkzeugs hinein aufweiten,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. als Druckmittelzuführwerkzeug ein Formkeil mit einer Kontur verwendet wird, die das Bauteil nach vollendetem Umformprozeß im Andockbereich aufweisen soll,
- 2. der Formkeil in einer Formkeilführung des Formwerkzeugs zum Andockbereich bewegt und dort zwischen die Platinen eingeschoben wird, wobei die Platinen elastisch und plastisch um den Formkeil herumgeformt werden und die metallische Abdichtung zwischen dem Formwerkzeug, den Platinen und dem Formkeil gebildet wird,
- 3. das Druckmittel dann über den Formkeil zwischen den Platinen eingeleitet wird und
- 4. bei steigendem Druck der in der Formkeilführung geführte Formkeil zwischen die Platinen nachgeschoben wird, bis diese die der Kontur des Formkeils entsprechende Endform des Bauteils im Andockbereich bei ihrem Umformen gebildet haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich zu seiner Spitze
hin verjüngender Formkeil gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachschie
ben des Formkeils zwischen die Platinen kontinuierlich erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs
leistung zum Nachschieben des Formkeils zwischen die Platinen in Abhängigkeit
von dem sich zwischen letzteren aufbauenden Innendruck bis zum Erreichen der
Endform des Bauteils im Andockbereich gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innen
druck zwischen den Platinen in Intervallen gesteigert und gesenkt wird und zwischen
den Intervallen das Nachschieben des Formkeils zwischen die Platinen erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Nachschie
ben des Formkeils zwischen die Platinen diese vom Formkeil an ihren Randflächen im
Andockbereich beaufschlagt und in Einschubrichtung des Formkeils in den
Formbereich verschoben werden, wobei der Materialfluß der Platinen im
Andockbereich gesteigert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche,
verhältnismäßig seht hohen Drücken widerstehende Abdichtung des Formwerkzeugs,
des Formwerkzeugs und der Platinen gegeneinander während des Umformprozesses
erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Abdich
tung hydraulisch erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendi
gung des Ein- und Nachschieben des Formkeils zwischen die Platinen eine im
Formwerkzeug vorgesehene, den Andockbereich umfassende und/oder eine
umfangsmäßig in den Formkeil integrierte aufblasbare Dichtung durch ein Druckmittel
aktiviert werden bzw. wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbare Dich
tung bzw. aufblasbaren Dichtungen außerhalb ihrer Aktivierungsphase an eine
Unterdruckquelle angeschlossen und somit in einer vollständig zurückgezogenen
keiner Reibung ausgesetzten Stellung gehalten wird bzw. werden.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
10 mit einem Formwerkzeug, das aus mindestens jeweils einem den Formraum
umschließenden Werkzeugoberteil und Werkzeugunterteil besteht, zwischen denen
die verschweißten Platinen aufnehmbar sind, und das einen Andockbereich aufweist,
in dem ein Druckmittelzuführwerkzeug an einer unverschweißten Stelle zwischen diese
einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmittelzuführwerk aus einem
Formkeil (5) mit einer sich zur Spitze (6) hin verjüngenden Kontur besteht, die das
Bauteil nach abgeschlossener Umformung im Andockbereich (3) des Formwerkzeugs
(1) aufweisen soll, und daß der Formkeil (5) in einer Formkeilführung (4) des
Formwerkzeugs (1) verschiebbar geführt und in dieser zwischen die Platinen (8) im
Andockbereich (3) ein- und nachschiebbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Form
keilführung (4) des Formwerkzeugs (1) verschiebbare Formkeil (5) eine
Anschlagfläche (12) aufweist, von der die Randflächen (13) der Platinen (8) im
Andockbereich (3) des Formwerkzeugs (1) beaufschlagbar und die Platinen (8) in
Einschubrichtung des Formkeils (5) in den Formraum (2) des Formwerkzeugs (1)
nachschiebbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
für den Vortrieb des Formkeils (3) mit einem Meßgerät zum Erfassen des sich
zwischen den Platinen (8) aufbauenden Innendrucks gekoppelt und in Abhängigkeit
von letzterem steuerbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine
verhältnismäßig sehr hohen Drücken widerstehende Dichtung (15) in einer
ringförmigen Aufnahmenut (14) im Werkzeugoberteil (1A) und im Werkzeugunterteil
(1B) um den Andockbereich (3) herum angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet daß die Dichtung (15)
eine aufblasbare Dichtung ist, die mit einer Druckmittel- und Unterdruckquelle
verbunden ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine
verhältnismäßig hohen Drücken widerstehende Dichtung (16) in einer umfangsmäßigen
Aufnahmenut (17) des Formkeils (5) angeordnet ist, und in der Endstellung des
Formkeils (5) im Andockbereich (3) im Innern des Werkstücks eine zusätzliche
Abdichtung zwischen den Platinen (8) und dem Formkeil (5) bildet.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (16)
eine aufblasbare Dichtung ist, die mit der Druckmittel- und Unterdruckquelle über
einen Druckmittel- bzw. Unterdruckanschluß (18) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
die Dichtung (15) in der ringförmigen Aufnahmenut (14) des Formwerkzeugs (1) als
auch die Dichtung (16) in der umfangsmäßigen Aufnahmenut (17) des Formkeils (5)
vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998112884 DE19812884C2 (de) | 1998-03-17 | 1998-03-17 | Verfahren zum Andocken eines Formkeils an verschweißte Blechplatinen zu deren Innenhochdruckumformen zu einem hohlen Bauteil und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE1998112884 DE19812884C2 (de) | 1998-03-17 | 1998-03-17 | Verfahren zum Andocken eines Formkeils an verschweißte Blechplatinen zu deren Innenhochdruckumformen zu einem hohlen Bauteil und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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